lahresbericht des k. k. Staatsgynrnasiumj in Gottschee veröffentlicht am Schlüsse des Schuljahres 1912-13 durch den Direktor Dr. Franz Riedl. Inhalt: 1.) Kritische Beiträge zur Vorstellungslehre. Von Ernst Berner, k. k. Professor. 2.) Schulnachrichten. Vom Direktor. Gottschee 1913. Verlag des k. k. Staatsgymnasiums in Gottschee. Buchdruckerei J. Pavlicek in Gottschee. Verzeichnis der in den Jahresberichten des k. k. Staatsgymnasiums zu Gottschee erschienenen wissenschaftlichen Abhandlungen. 1873/74. 1897/98. 1907/08. 1908/09. 1909/10. 1910/11. 1911/12. 1912/13. Anton P i s c li e k: Grotten in der Umgebung von Gottschee, mit besonderer Berücksichtigung der topographischen und geognostischen Verhältnisse. Johann Satter: Volkstümliche Pflanzennamen aus Gottschee. Dr. Karl Prodinger: Das Tribunat des C. Gracchus. Dr. Franz Riedl: Anton Alex. Graf v. Auersperg (Anastasius Grün). Ein Bild seines Lebens und Dichtens. Friedrich E. Hirsch: Theatergeschichtliche Studien. Dr. Andreas Krauland: Katalog der Lehrerbibliothek des k. k. Staatsgymnasiums in Gottschee. I. Teil. Dr. Andreas Kraul and: Katalog der Lehrerbibliothek des k. k. Staatsgymnasiums in Gottschee, ü. Teil. Ernst Berner: Kritische Beiträge zur Vorstellungslehre. ]ahresbericht des k. k. Siaatsgymitasiums in Gottschee veröffentlicht am Schlüsse des Schuljahres 1912-13 durch den Direktor Dr. Franz Riedl. Inhalt: 1.) Kritische Beiträge zur Vorstellungslehre. Von Ernst Berner, k. k. Professor. 2.) Schulnachrichten. Vom Direktor. Gottschee 1913. Verlag des k. k. Staatsgymnasiums in Gottschee. Buchdruckerei J. Pavlicek in Gottschee. Kritische Beiträge zur Vorstellungslehre. Vom Prof. Ernst Berner. Die fundierenden Akte. S 1. Gibt es Akte ohne Wahrnehmung? Die allgemeine Meinung der Psychologen geht dahin, daß die Wahrnehmung jenes Element sei, das den ändern psychischen Erscheinungen zeitlich und ursächlich vorangeht. So sagt Professor Ebbinghaus,1 daß Lust- und Unlust-gcfiihle ursprünglich und von Ilaus aus niemals isoliert und für sich Vorkommen, sondern stets an irgend welche Empfindungen oder Vorstellungen gebunden sind, die ihre Grundlage oder ihren Inhalt ausmachen. Ebbinghaus hätte statt Empfindungen besser ..Reize“ gesagt; denn deren wird man nicht immer bewußt. Aber Empfindungen sind Erscheinungen des Bewußtseins, und es erscheint zweifelhaft, ob alle Lust- und Unlustgefühle, Triebe und Bestrebungen von Reizen ausgehen, deren wir uns bewußt sind. Das Neugeborene z. B. empfindet vielleicht Unlust, die durch verschiedene Reize hervorgerufen sein kann. Ist es sich dieser Reize bewußt ? Nach Schiller und vielen ändern Dichtern äußert sich der erwachende Gesehlechfstrieb in einem „namenlosen Sehnen“, dem also kein bewußter Reiz und keine bewußte Vorstellung zugrunde liegt. Es kommt sogar vor, daß man sich der Liebe zu einem Gegenstände nicht bewußt ist. Dichter z. B. lassen ihre Helden der eigenen Liebe zu ändern erst spät und plötzlich inne werden. Wie teuer uns ein Objekt ist, empfinden wir oft erst nach erfolgter Trennung von demselben. Zum mindesten ist es wohl eine noch offene Frage, ob sich alle Lust-und Unlustgefühle auf bewußte Gegenstände beziehen. S 2. Keine Wahrnehmungen ohne Urteile. Dagegen muß jede Wahrnehmung mindestens von dem Urteil: „Ich nehme wahr“ begleitet sein. Wo dieses Urteil nicht auftritt, liegt keine geistige Tätigkeit vor, sondern höchstens ein Reflex, eine bloß physikalische Erregung des Nervensystems. Erst wo durch diese Erregung auch jenes Urteil erscheint, spricht man von Bewußtsein, von geistiger (seelischer) Tätigkeit. Selbstverständlich geht meine Ansicht nicht dahin, daß jenes Urteil: „Ich nehme wahr“ schon in der Seele des Kindes bei seinen ersten Wahrnehmungen seinen sprachlichen Ausdruck finde. Trotzdem glaube ich annehmen zu müssen, daß es sich in irgend einer Weise vollzieht, sobald das Kind zum Bewußtsein erwacht ist, weil solches I rteilen condifio sine qua non des Bewußtseins ist. 1 Grundzüge der Psychologie. 1. 565. Bereits die ersten Wahrnehmungen müssen auch von ändern Urteilen, nämlich von Unterscheidungsurteilen, begleitet sein. Solange ein Kind nicht zu den einfachsten (namenlosen) Unterscheidungen — wie: Glänzendes! Schal'endes! Bewegtes! — befähigt ist, wird ihm Urteil und Wahrnehmungsvermögen, mithin Bewußtsein, abzusprechen sein. Die ersten Wahrnehmungen kommen zustande, sobald sich aus dem anfänglich gleichförmig erscheinenden Chaos von Eindrücken einzelne auffallend abheben, sobald das Kind auf sie aufmerkt. Dieses Chaos ununterschiedener Eindrücke, die nicht gemerkt werden, kann man noch nicht Wahrnehmung nennen; es bildet den Übergang von Bewußtlosigkeit zu Bewußtsein, von nichts zu etwas; im Vergleiche damit, im Unterschiede davon erscheint eben das Glänzende, Schmerzende, Schallende usw. als etwas anderes. Selbst J o d 1 gibt zu, daß in dem, was dem Bewußtsein durch primäre Erregungen zu-geführt wird, in den Unterschieden, die das Bewußtsein zwischen diesen Inhalten wahrnimmt, Urteile „in der Keimform“ enthalten sind, wenn er auch gleichzeitig behauptet, man könne einen Gegenstand lange betrachten und seine Qualitäten lange auf sich wirken lassen, ohne ein einziges Urteil zu fällen (Lehrb. d. Psychol. 1908. II. § 65, S. 327). Wie man aber einen Unterschied wahrnehmen, also unterscheiden kann, ohne zu urteilen, ist unverständlich. § 3. Primäre, sekundäre, tertiäre Akte. Jo dis Irrtum ist wohl darauf zurückzuführen, daß er die Seelentätigkeiten nach der Zeit ihres Auftretens in primäre (Empfindung, Gefühl, Wille), sekundäre (Erinnerung, „Vorstellung“) und tertiäre (reflexive) einteilt (a. a. O. II. S. 184). Damit verträgt sich aber die von ihm (a. a. O. II. S. 198) vorgetragene Lehre nicht, daß kein Wollen stattfinden könne, ohne daß gewisse Vorstellungen ihm Inhalt und Itichtung geben. Denn dann wären Erscheinungen der primären Stufe ohne solche der sekundären unmöglich. Das reflexive Bewußtsein insbesondere in der Form der Denktätigkeit als Ausübung elementarer logischer Funktionen entwickelt sich nach Jo dl (a. a. 0. S. 200) erst in dem Maße, als die Sprache und die übrigen Ausdrucksmittel des objektiven Geistes erlernt werden. Demnach könnte man einem Lebewesen weder Urteilsvermögen noch Bewußtsein zuschreiben, solange es nicht zu sprechen vermag. Denn Urteile wie: „Ich höre, sehe, will“ sind auch nach Jo dl conditio sine qua non des Bewußtseins, wie er selbst bezeugt durch die Erklärung: „Wo nicht, wie dunkel auch immer, ein Reiz oder eine Bewegungsursache empfunden, d. h. als ein bestimmter Inhalt, ein Was oder Wie, aut ein Subjekt bezogen wird, welches empfindet und auf diese Einwirkung dadurch reagiert, daß es gewisse Veränderungen seiner Zustände herbeizuführen strebt: da ist nur mechanische Kraftwirkung, aber kein Bewußtsein vorhanden . . . Das unreflektierte, natürliche Bewußtsein besteht niemals aus der Synthese Vorstellen oder Wollen -j- Vorstellungs- oder Willensobjekt, sondern vielmehr aus der ändern Synthese: Ich (vorstellend, wollend1) -j- diesen bestimmten Inhalt“. Diese Synthese kann doch nichts anderes bedeuten als der Satz: „Ich stelle diesen bestimmten Inhalt vor“, „ich will diesen bestimmten Inhalt“; sie ist also ein Urteil. Aus diesem Widerspruch gibt es kein Entkommen, cs sei denn, daß Jo dl zugibt, das Urteilen sei kein tertiäres, sondern ein primäres Phänomen und jedem Lebewesen müsse Urteilsvermögen zuerkannt werden, sobald ihm Bewußtsein zugesprochen wird. Freilich ist z. B. vom Inhalt: „Mich hungert“ bis zum Urteil: „Die Pechblende ist radioaktiv“ ein sehr weiter Weg. Übrigens erklärt Jo dl (a. a. O. II. S. 116) selbst, daß es keinen bewußten Vorgang gebe, der nicht ein Unterscheiden und Vergleichen von mindestens zwei psychischen Inhalten oder Zuständen wäre. Das Unterscheiden und Vergleichen, — also ein Urteilen — sei mit dem Wesen der bewußten Tätigkeit identisch. § 4. Husserl contra Brentano. Den Brentanoschen Satz, es sei jedes intentionale Erlebnis entweder selbst eine bloße Vorstellung oder habe eine Vorstellung zur Grundlage, will Huss erl1 nur dann gelten lassen (S. 428 f.), wenn Vorstellung im zweiten Satzteil nicht als Akt, sondern als Aktmaterie verstanden werde, wenn er auch S. 401 erklärt hat, das Fühlen, Begehren u. dergl. seien ohne den objektivierenden Vorstellungsakt nicht denkbar, also in ihm fundiert und der allgemeine, diesen Sachverhalt aussagende Satz sei ein mit Evidenz einleuchtendes Gesetz. Allerdings fügte er S. 403 hinzu: „Während jedes andere intentionale Wesen eine Komplexion von Qualität und Materie ist, ist das intentionale Wesen der Vorstellung bloße Materie oder Qualität, wie man es nennen will.“ An und für sich betrachtet seien die Materien selbst nichts anderes als „Qualitäten“, nämlich Vorstellungsqualitäten. Warum soll aber die einem Begehren z. B. zugrunde liegende Vorstellung nur qualitätloser Inhalt, nur Materie sein, warum soll sie deshalb, weil sie einen der Art nach verschiedenen Akt fundiert, ihre eigene Aktqualität als Vorstellung einbüßen und nur Materie sein? Warum soll bei einer Verschmelzung von Akten verschiedener Art nicht jedes Aktelement seine Eigenart behalten können? Warum sollen wir nicht in der Lage sein, auch an den Akte anderer Art fundierenden Vorstellungen sowohl Materie als Qualität entweder festzustellen oder wenigstens mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen? Sollten die Vorstellungen nur Qualität sein, so könnten sie sich nur durch diese, also nur durch die Art und Weise ihrer intentionalen Beziehungen unterscheiden. Wir müßten dann z. B. annehmen, daß sich unsere Vorstellungen von Hund und Katze, von spitzen und stumpfen Winkeln, von Horizontalen und Vertikalen, von Brom und Calcium nur durch die wechselnde Art und Weise der Beziehung unseres Bewußtseins zu ihnen unterscheiden und darum die Ursachen dieser Unterschiede lediglich in unserem Bewußtsein suchen. Weil wir aber aus Erfahrung wissen, daß ein solcher Idealismus durch nichts bestätigt wird, so suchen wir jene Ursachen anderswo, in den Gegenständen, in der Materie der Vorstellungen. Wären die Vorstellungen nur „Materie“, so müßte man fragen, wieso Bie intentionale Erlebnisse sein können, wenn unser Bewußtsein in keiner Beziehung zu ihnen steht. Denn die Rede von der Qualität der intentionalen Erlebnisse bedeutet nur, daß sie eine Beziehung zu unserem Bewußtsein haben. Als „Materie“ können wir alles ansehen, was intentionales Erlebnis, Wahrnehmung, Erinnerung, Fiktion, Illusion, Halluzination, was beurteilt und gewollt werden kann. Der von Husserl versuchte Beweis, daß Vorstellungen als Akte nicht die Grundlage der übrigen intentionalen Erlebnisse bilden, ist also nicht zwingend. Übrigens kehrt er (S. 431) zu dem Brentanoschen Satze zurück, indem er sich begnügt, ihn unwesentlich anders, wie ich glaube, und zw. so zu fassen: „Jeder Akt ist entweder selbst eine Vorstellung oder in einer oder mehrern Vorstellungen fundiert. 1 Logische Untersuchungen. II. 1901. § 5. Analytischer Charakter der Wahrnehmungen. Die Vorstellungen der anschaulichen Dinge, die Eigenschafts-, Tätigkeits-, Relationsvorstellungen sind nach Sigwarts Meinung (Logik I. S. 388 f.) durch eine unbewußt vollzogene Synthese entstanden. Er sagt zwar, daß sie unserem Bewußtsein als fertige Ganze gegenüberstehen, fügt aber, sicli selbst widersprechend, folgende Erläuterung hinzu: 2. „Nicht mit einem Schlag, durch eine Art zauberhafter Übertragung oder auf dem mechanischen Wege einer psychischen Photographie dringt das Bild des Apfels durch die Tore unserer Sinne . . . .; die Analyse der Sinneswahrnehmung weist nach, wie die Empfindung einer Farbe mit den den Umrissen nachgehenden Empfindungen des Auges, wie eine perspektivische Ansicht mit ändern, diese mit den .... Tastempfindungen der Haut sich verknüpfen müssen, .... wie die Vorstellung .... durch Geruchs- und Geschraackempfindungeu sich bereichert. ...“ Sigwart nennt diesen Prozeß Synthese, weil die verschiedenen Empfindungen, die z. B. der Apfel erregt, auf einen Gegenstand bezogen werden. Allein wie ist es in Wahrheit um die Wahrnehmung des Apfels bestellt? Er tritt uns zunächst als fertiges Ganze entgegen, indem er sich von dem Hintergründe anderer gleichartiger Wahrnehmungen abhebt, unsere Aufmerksamkeit von ändern Gegenständen ablenkt und auf sich zieht. Der Apfel wird zunächst als Ganzes von den ändern Gegenständen unterschieden, eine Synthese findet dabei nicht statt. Dann erst, nach einer zumeist oberflächlichen, seltener nach einer genauen Betrachtung und Untersuchung, erfolgt die Untersuchung der Elemente dieser komplizierten Wahrnehmung, ihrer Eigenart und Verbindungsweise, kurz ihre Analyse. Wie unzureichend sind auf Grund bloßer Synthese gebildete Vorstellungen, wie unzulänglich z. B. wäre ein naturgeschichtlicher Unterricht durch bloße Beschreibungen ohne Anschauungen! Wenn eine Seele nichts wahrgenommen hätte, so würde sie auch keine Vorstellungen haben. Wenn sie nichts als stets nur einen einzigen, gleichmäßigen, andauernden Ton wahrgenommen hätte, so würde sie nur diesen Ton als etwas notwendig Andauerndes, aber weder eine Zeit noch sonst ein Element der Tonvorstellung (Klangfarbe, Tonhöhe, Tonstärke) vorstellen. Erst wenn dieser Ton sich hinsichtlich seiner Qualitäten änderte, könnte die Seele zwischen ihnen unterscheiden, ihre zeitliche und akustische Verschiedenheit erfassen, den Begriff der Gleichheit und Verschiedenheit gewinnen. Wo Vorstellungen durch Wahrnehmungen, nicht durch Mitteilung entstehen, kann nur von einem analytischen, keineswegs von einem synthetischen Vorgang die Rede sein. Sämtliche einfachen Vorstellungen werden durch Analyse gewonnen, sofern es sich um ihr erstes Auftreten im Bewußtsein handelt. Sie können darum auch demjenigen, der sie nicht aus eigener Wahrnehmung kennt, nicht durch bloße Zeichen, z. B. durch die Lautsprache, mitgeteilt werden. t? 6. Alle Vorstellungen stammen von Wahrnehmungen. Sigwart versucht (a. a. O. II. S. 43 ff.) zu zeigen, daß es sich bei der Bildung der Zahlbegriffe darum handelt, s p o n t a n e T ä t i g k e i t e n, die durch sinnliche Eindrücke wohl veranlaßt, aber nicht notwendig erzeugt werden, für das Bewußtsein zu fixieren; wenn irgend etwas, so erweise sich die Zahl als eine freie Schöpfung unseres seine eigenen Tätigkeiten sich zum B e-wußtsein bringenden Denkens. Die ersten Zahlbegriffe werden notwendig durch sinnliche Eindrücke veranlaßt, hervorgebracht und sind darum keine freie, spontane Schöpfung unseres Denkens. Denn was sind die Gegenstände der ersten Zähliibungen ? Nicht psychische Akte an sich, sondern die sinnlich wahrnehmbaren Gegenstände derselben. Nicht an Vorstellungen, Urteilen, Begehrungen lernen wir zählen, sondern an Steinen, Bäumen, Tieren, äußern Handlungen, Erlebnissen usw. Und wenn psychische Akte gezählt werden, so sind diese notwendig von Sinneseindrücken hervorgebracht, so daß dem Zählen mittelbar oder unmittelbar sinnliche Wahrnehmungen vorangegangen sind. Ohne sinnliche Wahrnehmungen, beziehentlich ohne sinnliche Reize kommen keine psychischen Akte überhaupt zustande. Sigwart geht zu weit, wenn er die im alten Satze: „Nihil estin intellectu, quod non fuerit in sensu“ ausgedrückte Theorie auf das Bestreben zurflck-f'tthrt, nicht gelten zu lassen, daß der Mensch mehr als ein Tier ist, und widerlegt damit nichts. Mit dem Satze, daß das Zählen m i 11 eibar oder unmittelbar die Folge von Sinneswahrnehmungen ist, erledigt sich auch seine ironische Forderung (a. a. 0. 59), es möge nachgewiesen werden, auf welchem Sinneseindrucke der Begriff einer Wurzel oder eines Logarithmus beruhe. § 7. Wahrnehmung und Erinnerung. Zwischen der Wahrnehmung und Erinnerung finde ich keine ändern Unterschiede als solche der Intensität, Deutlichkeit und Vollständigkeit, sobald jene beiden als zentrale Erregungen mit einander verglichen werden. Und auch diese Unterschiede fallen unter Umständen weg. Bloße Einbildungen können so intensiv werden, daß sie nicht bloß für Wahrnehmungen (Empfindungen) gehalten werden, sondern auch deren Folgeerscheinungen hervorrufen. Dichtungen und Kunstwerke regen auf, als wenn das Dargestellte Wahrheit wäre, und durch Suggestion wird, insbesondere bei Hypnotischen, Unglaubliches geleistet. Die Intensität der Erinnerung ist unter sonst gleichen Umständen dem Interesse proportional, mit dem ihr Gegenstand „bewußt“ wurde. Darum haben bildende Künstler besonders lebhafte Vorstellungen von Farben und Formen, Tonkünstler von Tönen. Bei Jo dl (a. a. O. S. 105) liest man, daß Erinnerungen in der Regel jener Lebendigkeit und Deutlichkeit entbehren, die sonst nur die sinnliche Wahrnehmung besitzt. Allein gleich darauf (S. 106) erklärt er es für unmöglich, die Frage zu beantworten, ob die Erinnerungsinhalte stärker oder schwächer seien als die ihnen entsprechenden Wahrnehmungsinhalte, ob vorgestellter Zucker z. B. minder süß sei als geschmeckter, und jeden Versuch, darauf zu antworten, für absurd. Ich glaube, daß Jo dl die Frage ins Absurde verschiebt. Erinnerungsinhalte sind nichts Reales, können also nicht genau wie dieses wirken. Darum fällt vernünftigen Menschen nicht ein, Speisen oder Getränke durcli bloß vorgestellten Zucker zu versüßen. Allein darin sind alle Menschen einig, daß die Erinnerung an den Geschmack des Zuckers ihnen dessen Süßigkeit nicht so verdeutlicht und verlebendigt, wie der unmittelbar wahrgenommene Geschmack. Und diese Deutlichkeit und Lebendigkeit nennt man doch Intensität oder Stärke der Vorstellung. Endlich lesen wir (S. 107) bei Jo dl wieder etwas anderes, nämlich, daß sich die Wahrnehmung von der Erinnerung durch Qualität und Intensität nicht unterscheide. Also dreierlei einander widersprechende Lehren über denselben Sachverhalt. Ähnlich widerspricht sich J o d 1, wenn er die strenge Verschiedenheit zwischen Primärem (Wahrnehmung) und Sekundärem (Erinnerung) dadurch bewiesen findet, daß bei Konkurrenz zwischen Wahrnehmung und Phantasievor- Stellung (wenn wir z. B. in unser primäres Sehfeld einzelne Gestalten und Farben aus der Erinnerung einzeiclmen) zwar eine Verschiebung und ein Wechsel der Aufmerksamkeit, aber durchaus keine Mischung der Qualitäten stattfindet, wie wir sie z. B. bei einem Widerstreit der Sehfelder beobachten (a. a. 0. S. 106). Aber schon auf der folgenden Seite weist er ganz richtig auf die Fälle hin, wo die Konkurrenz zwischen Primärem und Sekundärem dadurch aut ein Minimum reduziert ist, daß Wahrnehmung und Erinnerung teilweise zusammenfallen, weil bei allen Menschen die Neigung besteht, durch gewisse Wahrnehmungen hervorgerufene Erinnerungen (Einbildungen) mit Realität auszustatten, so daß diese Erfahrung dafür spricht, daß Wahrnehmung und Erinnerung einander nahe verwandt sind und einer Gattung angehören. § 8. Ebbinghaus irrt, wenn er beide für wesentlich verschieden hält. Wenn Ebbinghaus gegen die Lehre, daß Wahrnehmungen und Erinnerungen verwandte Seelentätigkeiten sind und zu einer und derselben Gattung gehören, sich mit der Frage wendet: „Woher kommt es denn, daß sich Vorstellungen von Empfindungen durch das Fehlen der sinnlichen Lebhaftigkeit unterscheiden?“, so kann ihn folgende Auskunft beruhigen: Weil sich in den Erinnerungen nur mehr ein Rest jener Energien kundgibt, die sich aus äußeren Reizen (Licht-, Schall- und Wärmewellen usw.) in Wahrnehmungen umgewandelt haben. Die durch äußere Reize hervorgerufenen Veränderungen des Nervensystems verschwinden und erschöpfen sich nämlich nicht mit der Wahrnehmung, die sie begleitete, sondern hinterlassen Eindrücke als latente Energien, die die Wahrnehmungsvorstellungen, wenn auch mit schwächerer Kraft, als blässere, minder deutliche und unvollständige Bilder unter Umständen zu reproduzieren vermögen. Auf den weitern Einwand Ebbinghaus, daß man Verstellungen und Empfindungen — ich bleibe hier bei seiner Terminologie — gleichzeitig hat, also z. B. gleichzeitig eine Tapete betrachten und an eine Landschaft denken kann, antworte ich mit dem Hinweis, daß die Seele auch sonst verschiedene gleichartige und ungleichartige Tätigkeiten gleichzeitig zu leisten vermag. Wir können verschiedene gleichzeitige Gesichts-, Gehör-, Geruch-, Geschmack-, Tast-und Muskelempfindungen von einander unterscheiden. Der Kapellmeister unterscheidet z. B. bei einem Konzert sehr genau die Töne vieler verschiedener Instrumente. Die Gehirnteile, an deren Tätigkeit sich die Erinnerungen physiologisch knüpfen, brauchen auch nicht dieselben zu sein, die bei den Wahrnehmungen tätig sind, sondern mit den letztem nur in Verbindung zu stehen. Es scheint also nicht schwer, über Ebbinghaus Bedenken hinwegzukommen. Zur Terminologie und Definition des Begriffes. § 1. Jodl faßt die Vorstellung zu eng, Wundt mitunter zu weit. Darf man den Namen Vorstellungen auch auf Wahrnehmungen anwenden? Jodl verneint das, weil schon die gewöhnliche Sprechweise sich jenes Namens bediene, um den Unterschied zwischen dem sinnfällig Gegebenen und dem bloß Erinnerten auszudrücken (a. a. O. S. 103). Ich finde, daß z. B. bei der gewöhnlichen Rede von Theater- und Zirkusvorstellungen, von der Vorstellung eines Fremden, eines Bewerbers ausschließlich an sinnfällig Gegebenes (oder zu Gebendes) gedacht wird. J o d 1 s Verneinung hält also nicht stich. Da- gegen will Wundt in seinen Vorlesungen über die Menschen- und Tierseele (S. 18) den Namen Vorstellung in sehr weitem Umfang anwenden, nämlich aut einen jeden Zustand oder Vorgang unserer Seele, den wir auf irgend etwas außer uns beziehen. Demnach hätten wir von unsern eigenen leiblichen und seelischen Zuständen keine Vorstellung — ein Satz, der kaum ernst genommen werden kann. Auch würde man sich in schroffen und unnützen Widerspruch zum herrschenden Sprachgebrauch setzen, wenn man die Strebungen als Vorstellungen bezeichnen wollte. Man könnte an einen lapsus calami glauben, wenn Wundt nicht ähnlich in seiner Logik (S. 13, I. Bd.) sagte, die Vorstellungen seien die ursprünglichen Inhalte des logischen Denkens und darum mache der Verlauf des letztem psychologisch einen Teil des Vorstellungsverlaufes aus. Selbstverständlich aber seien dabei unter Vorstellungen nicht mehr nur alle auf Objekte bezogenen Bewußtseinsinhalte, sondern auch der Begriff der Objekte im weitesten Sinne zu verstehen, ausgedehnt auf alles, was überhaupt außerhalb unserer Bewußtseinsfunktionen selbst liegt. Er bezeichnet also sämtliche Seelentätigkeiten — denn sämtliche Seelentätigkeiten beziehen sich auf Objekte — als Vorstellungen. Das würde aber sowohl dem gewöhnlichen wie dem wissenschaftlichen Sprachgebrauch zuwiderlaufen und so fährt denn Wundt ohne weitere Erklärung a.a.O. fort: „Vorstellungen nennen wir also Erinnerungs-und Phantasievorstellungen sogut wie unmittelbare Sinneswahrnehmungen.“ Damit schränkt er das unmittelbar zuvor Gesagte gewaltig ein und entschließt sich für eine Ausdrucksweise, die auch icli billige. Übrigens kann nichts „Begriff“ oder „Objekt“ sein, was außerhalb unserer Bewußtseinsfunktionen liegt. Was wir geistig in keiner Weise erfassen können, existiert ebenso nicht für uns, wie wir für das Leblose nicht existieren. Nicht existieren bedeutet ja nur „jenseits unserer Bewußtseinsfunktionen liegen“. Wenn Husserl (a. a. O. S. 600) vielleicht diesen selben Gedanken in die Form faßt, es sei nichts, was nicht wahrgenommen werden könnte, so dürfte er damit zuweit gehen. Es gibt Dinge und Prozesse, die wir wegen Stumpfheit unserer Sinne und Prozesse nicht wahrnehmen, deren Existenz wir nur vermuten oder mittelbar erkennen können. Auf dieser mittelbaren Erkenntnis beruhen viele Fortschritte der Wissenschaft. Und ebenso wie es z. B. Strahlen gibt, die wir nicht sehen können, mag es etwas geben, das wir mit unserem Denkvermögen nicht erfassen können. Wenn es geistig tiefer und höher organisierte, mit stumpfern und schärfern Sinnen ausgerüstete Lebewesen, wenn es Stufen geistiger Entwickelung gibt — und das wird niemand bestreiten —, so sind auch Wesen möglich, die denkerisch leistungsfähiger und deshalb weit kenntnisreicher sind als wir. J? 2. Vorstellung und Begriff bei den Lexikographen. Begriff und Vorstellung sind Synonyma, zwischen denen nicht bloß der volkstümliche, sondern auch der wissenschaftliche Sprachgebrauch keinen Unterschied macht, einige Logiker ausgenommen. Bei den Lexikographen z. B., deren Werke mir zur Hand sind, habe ich keine solche Unterscheidung wahrgenommen. So heißt es in Schellers lat.-deutschem Handlexikon: „Begriff, Idee, Vorstellung von einer Sache, notio, intelligentia, comprehensio rei: in Worten, vis, sententia, notio“. — Vorstellung wird dort übersetzt durch: repraesentatio, cognitio, notio. — Dr. Georges (Ausführl. deutsch-lat. Handwörterbuch 1870) übersetzt Begriff mit notio (die Vorstellung, die man mit etwas verbindet), intelligentia (die Kenntnis einer Sache, nachaugusteisch intellectus) opinio (die daraus entstehende Vorstellung), informatio (Bild, welches man sich von etwas in der Seele entwirft), species, idea (geistige Veranschaulichung eines Gegenstandes), vis, sententia (Wortsinn, Bedeutung), sensus (Gedanken, Vorstellung), cognitio, comprehensio, percepto, XaxäfojxpiQ. Derselbe übersetzt Vorstellung mit propositio, not io (Begriff), cogitatio (Gedanke), opinio (Meinung, Ansicht), quae concepimus animo, cognitio, species, quae visa dicimus, visio. Karl Schenkel (Deutsch-griech. Schulwörterbuch 1883) subsummiert unter den Namen Begriff: n) Vorstellung: eWog, ij iöta, i] Svvoia; als philosophischen termin. tceh"iVus: fi y.ardb]ipi£, fj nqoXrpipic,', b) Sinn, Gedanke, Bedeutung ö vovg, ö Xoyog, i] divafiic, und fihprsetzt das Wort Vorstellung als Vorstellung im Oeiste, Gedankenbild mit f] (pavraoia, io (pdvxaofia, ij evvoia, i] öoga, auch ij iöea (Begriff), it imat/j/it] (auf Kenntnis beruhend-). Rabenhorsts deutsch-franz. Taschenwörterbuch (Leipz. 1798) übersetzt Begriff mit i d e e, intelligenze, notion und Vorstellung mit representation, idee. Jordans deutseh-öechisches Wörterbuch gibt Vorstellung wieder durch die Wörter pfedstaveni, pf’edstava, pomysl, pojem und Begriff durch pojem, ponfiti, poehop, smysl, rozum. Williams engl.-deutsch. Taschenwörterbuch (1881) verdolmetscht Begriff durch: presentation, representation, idea, notion, William-James (Vollständ. Wörterbuch d. engl. u. d. Sprache 1857) gibt das deutsche Begriff mit idea, notion, conception, comprehension, contents und Vorstellung mit imagination, idea wieder. Im Gnadenfeldschen deutsch-ital. Taschenwörterbuch wird Begriff durch idea, nozione, concetto und Vorstellung durch presentazione, rappresentazione, idea, immagine wiedergegeben. Diese Beispiele beweisen, daß verschiedene Kultursprachen die deutschen Namen Begriff und Vorstellung unterschiedslos oft durch dieselbe Bezeichnung wiedergeben. Dr. Daniel Sanders (Wörterbuch der deutschen Sprache. 1876, I., 626) erklärt Begriff: „eine das Einzelne der Erfahrung in sich zusammenfassende Vorstellung von etwas“ und führt Fichtes Ausspruch an : „Die Begriffe, welche auf dem Wege der Erfahrung in den Verstand des bloß sinnlichen Menschen kommen, von den Ideen, welche schlechthin ohne alle Erfahrung durch das in sich selber selbständige Leben in dem Begeisterten sich entzünden, strenge zu unterscheiden.“ Und „sich etwas vorstellen“ erklärt Sanders: „sich im Geiste einen anschauenden Begriff machen; es sich (so und so) denken.“ — Dazu Vorstellung: „das Sich-Vorstellen und namentlich: das, was man sich vorstellt“. Das Wort Idee, sagt Sanders, ist in der gewöhnlichen Sprache soviel wie Begriff, gedankliche Vorstellung. Begriff und gedankliche Vorstellung sind ihm also gleichbedeutend. In Kirchners Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe (1907, S. 89) lesen wir: „1. Begriff heißt dasjenige psychische Gebilde, durch welches ein Mannigfaltiges zur einheitlichen Gedankenbeziehung verknüpft wird. 2. In einem Begriff sind verschiedene Einzelvorstellungen nicht bloß zusammen gefügt, wie in der Anschauung, sondern sie sind durch die Denkbeziehungen in Verbindung gesetzt, welche die Formen ihrer Zusammengehörigkeit zum Ausdruck bringen. 3. Daher fühi’t nur Denken und Urteilen, nicht aber bloße Anschauung und Erfahrung zur Bildung von Begriffen. 4. Der Begriff ist also nicht bloß die abgeschlossene Gesamtvorstellung, sondern er entsteht aus den Vorstellungen durch člen Vergleich und die Heraushebung des Gemeinsamen. 5. Der Begriff ist also das Produkt, einer Analyse und Synthese ihrer gemeinsamen Merkmale (notae) durch Abstraktion. 6. Er bestimmt daher ein Allgemeines und nicht ein Einzelnes. 7. Der Begriff Dreieck, Mensch, Pferd usw. ist nicht die Vorstellung eines einzelnen Dreieckes, eines Menschen, eines Pferdes usw. überhaupt, sondern die Oesamtvorstellung vieler Dreiecke, Menschen, Pferde usw. 8. Diese läßt sich freilich in jedem einzelnen Falle, wo man sie veranschaulichen will, nur dadurch zur Anschauung bringen, daii man sich ein spezielles Dreieck usw. vorstellt. 9. Darum ist, was die Logik einen Begriff nennt, mehr eine. Denkforderung als eine Denkleistung. 10. Wir denken den Begriff auf einmal nur durch Forderung der Zusammenfassung aller der einzelnen Dinge, auf die wir ihn anwenden wollen, während wir ihn in seinen Anwendungen in einer Reihe sukzessiver Vorstellungen und Denkakte erlassen können.“ Die obigen Bestimmungen und Erklärungen sind so unbestimmt und unklar, daß man in den ersten zwei Sätzen — die Numerierung rlihrt von mir her — statt Begriff auch einfaches Urteil einschalten könnte. Man muß sich fragen, was Kirchner unter einer „Gedanken-“ oder „Denkbeziehung“ versteht, was unter einer Einzelvorstellung, was die Formen der Zusammengehörigkeit der Einzcl-vorstellungen und was der Ausdruck dieser Formen sein soll. — Zum 7. Satze ist zu bemerken, daß viele bestreiten werden, daß sie sich viele rote Farbentöne, viele Hitzegrade, viele Dreiecke, viele Pferde usw. vorstellen, wenn vom Begriff' -rot“, „Hitze“, „Dreieck“ usw. die Rede ist; dem Inhalt dieses Satzes widerstreitet übrigens der des 5., wonach der Begriff eine (nach einer Analyse erfolgte) Synthese gemeinsamer Merkmale von Einzeldingen ist, wobei von den nicht gemeinsamen abgesehen wird. Von der Vorstellung sagt Kirchner: „1. Vorstellung heißt das aus den Empfindlingen und Wahrnehmungen durch Assoziation und Reproduktion des Gleichartigen und Verwandten gewonnene allgemeine psychische Gebilde. 2. Die Wahrnehmungen setzen die Anwesenheit des Objektes voraus; die Vorstellungen kommen und gehen, ohne das die Objekte derselben gegenwärtig sind. 3. Sie bilden die Grundlage der Begriffe, die aus ihnen durch logische und apper-zeptive Gestaltung hervorgehen.“ In Satz 1 und 2 kann man das Wort Vorstellung mit dem Worte Begriff' vertauschen, ohne in einen Widerspruch mit der von Kirchner gegebenen Definition des Begriffs zu geraten. Worin die „logische und apperzeptive Gestaltung“ der Vorstellungen besteht, durch die sie zu Begriffen umgewandelt werden, wird gleichfalls nicht gesagt. Dr. Richard Falkenberg hat seiner Geschichte der neueren Philosophie (1908) eine Erläuterung der wichtigsten philosophischen Kunstausdrücke angeschlossen, worin es heißt: „Vorstellung: 1. alles, was in der Seele vorkommt; 2. alle psychischen Ereignisse oder Akte nach Abzug des Fühlens und Wollen». 3. dasjenige theoretische Gebilde, welches zwischen Wahrnehmung und Begriff' in der Mitte steht = Erinnernngs- und Phantasiebild.“ Das Wort Begriff’findet sich in dieser Erläuterung nicht, wohl aber der Name Idee, der „bei Plato das Wesen und Urbild der Dinge, bei Descartes und Locke alle psychischen A orgänge ohne Unterschied der Art, bei Ilume bloße Vorstellung (Gedächtnisbild und Begriff) im Gegensätze zum sinnlichen Eindruck oder zur Wahrnehmung“ bezeichnet. — Wie man sieht, ist eine allgemein anerkannte, dauernde Differenzierung der fraglichen Ausdrücke nicht zustande gekommen. § 3. Sigwarts Auffassung des Begriffs. Sigwart nennt (a. a. 0. 50) den Begriff ein Kunstprodukt einer bewußten Bearbeitung unserer Vorstellungen, in der »eine Merkmale analysiert und — in der Definition — fixiert werden. Es ist aber, wenn man diese Bestimmung gelten läßt, unklar, wodurch sich der Begriff von der Definition unterscheide. Denn von dieser läßt sich jedenfalls sagen, sie sei ein Kunstprodukt einer bewußten Bearbeitung unserer Vorstellungen, in der gewöhnlich deren Merkmale analysiert und fixiert werden. Vielleicht hat Sigwart nur das vieldeutige Wort Kunstprodukt nicht glücklich gewählt und wollte bloß sagen, Begriff sei die Vorstellung, die wir zuletzt gewinnen, wenn wir die Merkmale ihres Gegenstandes ermittelt und festgelegt haben. Aberweiche Merkmale? Alle? Wann können wir sagen, daß wir alle Merkmale eines Gegenstandes ermittelt haben, daß unsere Forschung voll und ganz ihr Ziel erreicht hat? — Bei der Unterscheidung von Vorstellung und Begriff handelt es sich also sicher nur um ein unbestimmtes Mehr oder Weniger von ermittelten Merkmalen. Und ein so undeutliches Kriterion erlaubt uns nicht, zwischen Begriff und Vorstellung eine scharfe Grenze zu ziehen und beide als verschiedene Arten anzusprechen. Im Verlaufe seiner Darlegungen setzt Sigwart seine Ansicht noch ausführlicher auseinander (a. a. O. 324 f.): „Der Begriff im logischen Sinne unterscheidet sich von der im natürlichen Verlaufe des Denkens gewordenen und durch ein Wort bezeichneten allgemeinen Vorstellung durch seine Konstanz, durchgängige feste Bestimmtheit und die Sicherheit und Allgemeingiltigkeit seiner Wortbezeichnung . . . Das Ziel aller Begriffsbildung im logischen Sinne ist eine für alle Denkenden gleiche Ordnung ihres mannigfaltigen Vorstellungsgehalts“ . . . „Wenn von Begriffen die Rede ist, so ist ein dreifacher Sinn zu unterscheiden, in welchem das Wort genommen wird. Einerseits bezeichnet es ein natürliches psychologisches Erzeugnis und ist das einfache innere Korrelat des Wortes, wie es im gewöhnlichen natürlichen Sprechen gebraucht wird“ . . . „Dieser empirischen Bedeutung steht eine ideale gegenüber, wonach der Begriff den Zielpunkt unseres Erkenntnisstrebens insofern bezeichnet, als in ihm ein adäquates Abbild des Wesens der Dinge gesucht und gefordert wird, daß, wer den Begriff einer Sache habe, sie dadurch in ihrem innersten Kern durchschaue, sie begreife, d. li. ihre einzelnen Bestimmungen als notwendige Folge ihres einheitlichen Wesens in ihrem Zusammenhange einsehe ... In diesem Sinne redet man wohl von der Wahrheit unserer Begriffe; sie sind wahr, wenn sie in sich der erschöpfende Ausdruck des Wesens der Dinge sind“ . . . „Zwischen jener empirischen und dieser metaphysischen Bedeutung dos Wortes liegt die logische, welche . .. durch die logische Forderung bestimmt ist, daß unsere Urteile gewiß und allgemeingiltig seien. Dadurch ist nur die durchgängige Festigkeit und Bestimmtheit unserer Vorstellungen und ihre Übereinstimmung in allen gefordert, die sich desselben Bezeichnungssystems bedienen ; in welcher Beziehung das Gedachte zum Seienden steht . . ., ist direkt wenigstens durch diese Aufgabe noch nicht bestimmt.“ Es muß bestritten werden, daß Sigwarts „Begriff im logischen Sinne“ einen Bestandteil unseres Denkens bildet. Gerade die gangbaren Vorstellungen erweisen sich konstanter als die durch die Forschung häufigen Erschütterungen, Veränderungen und Umwälzungen ausgesetzten wissenschaftlichen, die sich den idealen Begriffen Sigwarts noch am meisten nähern. Die Mehrzahl der Menschen hat heute noch dieselben Vorstellungen von den sie umgebenden Gegenständen wie ihre Vorfahren vor Jahrhunderten. Die Einsichten der fortgeschrittenen Naturwissenschaft dringen nur bruchstückweise und sehr langsam in die Massen, sind aber selbst in steter Bewegung begriffen, zumal da ihre Grundlagen, die Atom-theorie z. B., nur Vermutungen oder strittig sind. Die Vorstellungen der Masse zeichnen sich durch Konstanz und weite Geltung ihrer Namen, aber nicht durch Bestimmtheit aus. Die wissenschaftlichen Vorstellungen sind bestimmter, aber weniger konstant, ihre Namen haben eiue beschränkte Geltung. Freilich sind die Sigvvartschen „Begriffe im logischen Sinne“ ein Ziel der Begriff'sbildung; aber ein Ziel, von dem wir noch sehr weit entfernt sind. Nicht mit diesen idealen Begriffen hat der Logiker zunächst zu tun, sondern mit jenen, die wesentliche Bestandteile des erfahrungsmäßigen Denkens bilden. Was Sigwart „Begriffe im metaphysischen Sinne“ nennt, deckt sich mit dem, was er „Begriffe im logischen Sinne“ heillt. Denn die von der „Logik geforderte“ Festigkeit und Bestimmtheit unserer Vorstellungen ist nur in dem Maße zu erreichen, als wir uns „dem Zielpunkt unseres Erkenntnisstrebens^ nähern, als wir die Sachen vermöge unseres Begriffs von ihnen „in ihrem innersten Kern durchschauen, begreifen“ lernen usw. Denn solange unsere Begriffe unvollkommen sind, müssen sie schwanken und unbestimmt sein. £ 4. Wann nach Wundt Begriffe Erinnerungsvorstellungen gleichen. Einmal (Logik, I., 45) gibt Wundt allerdings zu, daß es einen Fall und seiner Meinung nach einen einzigen - gibt, wo ein auf den „allgemeinen Erfahrungsbegriff bezogenes Bild“, also wohl ein allgemeiner Begriff, sich von einer ändern Erinnerungsvorstellung in nichts unterscheidet: „wenn wir uns nämlich an einen gegenständlichen Begriff“ 1 erinnern, ohne uns auf das zugehörige Wort zu besinnen. Dabei bemerke man weder eine besondere Unbestimmtheit der Umrisse noch ein Zerfließen in eine Reihe einzelner Vorstellungen. Das Resultat bleibe das nämliche, wie umfassend oder beschränkt der Begriff sein möge. Sonst aber werde die Vorstellung durch das sie bezeichnende W o r t aus dem Blickpunkt des Bewußtseins verdrängt und erscheine dunkler und unbestimmter oder sie fehle ganz. Nur wenn wir die in der Regel herrschende Wortvorstellung möglichst znrückdrängen, tauche eine individuelle Vorstellung in unserem Bewußtsein auf. Daß wir Allgemeinvorstellungen nicht haben, habe Berkeley bewiesen. § 5. Es gibt AllgemeinbegrifFe. B e r k e 1 e y gibt zu, daß wir abstrahieren können; dann sollte er auch die Existenz von Abstraktionen zugeben. Denn das Ergebnis des Abstrahierens kann nichts als eine Abstraktion, und diese muß wegen Mangels an eindeutig bestimmenden Merkmalen eine Allgemeinvorstellung sein. Berkeley sagt im 10. Stück seiner Einleitung zur Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis: „Ich finde mich nicht befähigt, diejenigen Eigenschaften von einander durch Abstraktion zu trennen oder gesondert zu betrachten, die nicht möglicherweise ebenso gesondert existieren können“, widerspricht sich jedoch bereits im IG. Stück mit den Worten: „Es muß zugegeben werden, daß es möglich ist, eine Figur bloß als Dreieck zu betrachten, ohne daß man auf die be-sondern Eigenschaften der Winkel oder Verhältnisse der Seiten achtet“. Nun 1 Der Ausdruck ist etwas unklar. Eine Begründung des ganzen Satzes fehlt. können aber die besonder» Eigenschaften der Dreieckswinkel oder die besondern Verhältnisse der Dreieckseiten nicht gesondert vom Dreieck existieren. Folglich müßte Berkeley es auch für unmöglich erklären, ein Dreieck ohne Rücksicht auf sie zu betrachten. Schwere und dreidimensionale Ausdehnung sind in der Wirklichkeit stets mit einander verbunden. Das in drei Dimensionen Ausgedehnte ist immer schwer, das Schwere immer ausgedehnt. Trotzdem bereitet uns die getrennte Betrachtung beider Eigenschaften keine Schwierigkeiten. Auch Wundt bemerkt (Logik, I., 45), Berkeley habe die Grenzen einer berechtigten Kritik überschritten ; aber nicht durch Bekämpfung dieser „falschen psychologischen Theorie der Begriffsbildung“, sondern durch Bekämpfung der abstrakten wissenschaftlichen Begriffe. Dagegen ist einzuwenden, dali Berkeley nicht bloß diese, sondern alle abstrakten Begriffe leugnete. Auf dem Standpunkte Wundts, der die Begriffsbildung in so hohem Maße von der Sprache abhängig macht, um der Charvbdis des Psychologismus zu entrinnen, stand B e r k e1 e y nicht. § fi. Die Erinnerungsvorstellungen gleichen den Begriffen. Wundt selbst halte ich im Anschluß an meinen verehrten Lehrer Martv (Grundlegung der allgemeinen Grammatik, I., S. 4(10) entgegen, daß ein vernünftiges Denken unmöglich wäre, wenn wir mit bloßen Namen, mit Lautzeichen ohne eine uns klar bewußte Bedeutung, operierten. Wie wird sich ein solcher Gebrauch des Zeichens von dem sinnlosen unterscheiden? Ein Begriff braucht auch nicht unmittelbar anschaulich zu sein, um klar zu sein. Wollen wir ihn anschauen, dann müssen wir das an und mittels einer Wahrnehmung. Im übrigen widerspricht sich Wundt bereits auf der folgenden Seite (4G), wo er uneingeschränkt lehrt: „Die Vorstellungen, die in uns den Begriffen entsprechen, besitzen in der Tat in nicht anderer Weise eine schematische Natur als alle Erinnerungsvorstellungen. Diese sind nicht nur in der Regel schwächer und unbestimmter als die unmittelbaren Sinneseindrücke, sondern es treten in ihnen auch mehr noch hinter einzelnen Bestandteilen, die zu vor wiegende rAppe r-zeption gelangen, die übrigen zurück.“ Davon, daß die Begriffe nur dann den Erinnerungsvorstellungen gleichen, wenn wir uns nicht an das sie bezeichnende Wort erinnern, ist hier nicht mehr die Rede. Nun stellt es aber Wundt als ohne weiteres feststehende Tatsache hin, daß in unserem Vorstellungsverlauf zahllose Erinnerungsvorstellungen ohne begriffliche Bedeutung Vorkommen. Ich dächte, daß diese „Tatsache“ zunächst nur eine unbewiesene, dann aber auch unrichtige Behauptung ist. Was hindert mich, alle meine Erinnerungsvorstellungen, ob sie nun individuell oder universell erscheinen, mit Recht für Begriffe zu erklären? Ich finde nichts. So erscheint denn bereits die Begriffsbildungslehre Wundts haltlos. S 7. Der Begriff wird nicht immer durch individuelle Vorstellungen vertreten. Trotzdem wollen wir sie weiter verfolgen. Wundt fährt nämlich fort: „Da aber in unserem Bewußtsein immer nur eine einzelne Vorstellung Stellvertreterin des Begriffes ist . . .“ Diese Prämisse ist abermals eine unbewiesene und dazu unklare, unrichtige Behauptung. Unklar, weil der Ausdruck „einzelne Vorstellung“ drei verschiedene Bedeutungen haben kann, nämlich: 1. eine Vorstellung im Gegensätze zu zwei oder mehreren; 2. einzigartige Vorstellung oder individuelle Vorstellung; 3. einfache oder elementare Vorstellung im Gegensätze zur zusammengesetzten. Aus den Beispielen, die Wundt S. 48 für die Namenbildung als Analogen der Begriffsbildung gibt (Domus = Gebautes, fructus = Genossenes, Serpens = Kriechendes), könnte man entnehmen, daß für Wundt „einzelne Vorstellung“ dasselbe bedeute wie eine „relativ einfache Vorstellung“ oder „ein Merkmal“. S. 100 stellt er aber dem Allgemeinbegriff den Einzelbegriff entgegen, der, aus der Zerlegung eines einzelnen Wahrnehmungsinlialtes hervorgegangen, Bestandteil einer individuellen Vorstellung sei. Hier ist also offenbar wiederum von individuellen Begriffen und Wahrnehmungsinhalten die Rede. Ich will nun trotz dieser Unklarheit annehmen, Wundt meine individuelle Begriffe, und versuchen, die Richtigkeit der fraglichen Behauptung an einigen Beispielen zu prüfen, indem ich einige Begriffe, die mir zufällig einfallen, auf ihren Inhalt untersuche. Notwendigkeit: Was stets geschieht und nie ausbleibt — ein einzelner Fall von Notwendigkeit füllt mir aber erst ein, wenn ich nach einem forsche und mir z. B. sage: Daß Menschen, Tiere und Pflanzen sterben, ist eine Notwendigkeit. Tugend: Ein sozial wertvolles Wollen. Daß sie Mäßigkeit oder Fleiß oder Opferwilligkeit oder Treue oder Gerechtigkeit usw. ist, das fällt mir erst bei weiterem Nachdenken ein. Festland: Ich blicke wie aus der Vogelschau auf ein gewaltig ausgedehntes Land; es hat keine bestimmten Grenzen und wird von unbestimmten Gebirgen durchzogen. Flüsse sind wohl auch vorhanden . . . Es ist, als walle ein Nebel über allem. Ich denke mir bloß, daß man weit, weit über das Land reisen muß, um bis an das Meer zu kommen. Münze: eine auf beiden Seiten geprägte, kleine Metallscheibe, die als Tauschmittel dient, lieber genommen als gegeben wird und nicht nachgemacht werden darf. Kein individualisierendes Merkmal schwebt mir vor, nicht einmal eine besondere Münze aus Gold, Silber, Kupfer oder einem ändern Metalle. Chinesische Porzellanvase: ein Ziergefäß von unbestimmter Form, mit vielen unbestimmten Figuren in verschiedenen Farben in der eigentümlichen chinesischen Manier bemalt. Kein einzelnes, einfaches, hervorstechendes Merkmal. Hund: ein vierfußiges, stumpf kralliges, anhängliches, bei Menschen beliebtes, bellendes, jagdlustiges, gern beißendes, in allen Klimaten auftretendes Haus-und Säugetier mit Raubtiergebiß, länglichem Kopfe, runden Pupillen und vielen Varietäten. Diese Daten etwa schwirren mir durch den Kopf, wenn ich an einen „Hund im allgemeinen“ denke. An ein Hundeindividuum denke ich dabei bestimmt nicht, zumal ich mit keinem solchen näher bekannt bin. Allgemeine Erfahrungssätze, wie: „Die Körper sind schwer undausgedehnt. Alle Menschen sind sterblich. Die Sterne schimmern. Alle Fische schwimmen“, werden ausgesprochen und hingenommen, ohne daß man an einen jener Einzelfälle dächte, die zu solchen Urteilen berechtigen. Es kann wohl Vorkommen, daß jemand, der ein solches Urteil ausgesprochen hat, nicht einmal in der Lage ist, zu seiner Begründung irgend einen besondern Fall anzuführen, selbst wenn er welche erlebt hat. So sehr ist man oft davon entfernt, bei Allgemeinem an Besonderes zu denken. Es ist also nicht richtig, daß uns beim Denken eines Begriffes immer nur eine individuelle Vorstellung gegenwärtig ist. Folglich vertreten solche auch nicht immer die Stelle von Begriffen. Dabei gebe ich natürlich zu, daß bei verschiedenen Menschen verschiedene generelle Namen und Begriffe mit individuellen Vorstellungen so eng assoziiert sind, daß bei jenen auch immer an diese gedacht wird, mitunter sogar so, daß letztere die ersteren verdrängen und ablösen, um ihre Stelle einzunehmen, nicht aber, um sie zu vertreten. § 8. Vom Begriffsgefühl. Da wir an die jeden Begriff vertretenden Vorstellungen nicht glauben, so können wir das auch nicht hinsichtlich des von Wundt entdeckten spezifischen BegriffsgefUhls, das sie begleiten und ihren repräsentativen Wert andeuten soll. Demnach würden uns vom Begriffsgefühl die die Begriffe vorstellenden Vorstellungen als vorstellende vorgestellt. Wie schade, daß ich dieses interessante Phänomen weder bei mir noch bei ändern in Erfahrung zu bringen vermag! § 9. Wundt kehrt zur gewöhnlichen Definition des Begrifls zurück. Die den Begriff vertretende Vorstellung zerfällt nach Wundt in zwei Teile, von denen einer, die herrschenden Elemente, unsere Aufmerksamkeit mehr gefangen nimmt als die übrigen — eine Feststellung, die wir für sehr viele Vorstellungen gelten lassen wollen. Nicht zu übersehen ist, daß Wundt diese Unterscheidung auf alle Erinnerungsvorstellungen erstreckt (S. 46), so daß das Auftreten herrschender Elemente kein besonderes Merkmal der den Begriff vertretenden Vorstellungen bilden kann. Man sollte nun von Wundt die Erklärung erwarten, daß jeder Begriff durch eine relativ einfache oder individuelle Vorstellung vertreten werde, die nach den Gesetzen der Apperzeption und Assoziation in unser Bewußtsein tritt, daß gewisse Elemente dieser repräsentativen Vorstellung die herrschenden sind, — eine Erklärung, die auch tatsächlich auf S. 54 zu lesen ist. Zunächst aber definiert Wundt (S. 43) den Begriff als die „Synthese einer herrschenden Einzelvorstellung mit einer Reihe zusammengehöriger Vorstellungen11, obwohl er eben erst (S. 40) erklärte: „Nun widerspricht der Annahme, daß jene Reihe selbst oder irgendwelche ihrer Glieder im Bewußtsein stehen, zweifellos unsere unmittelbare psychologische Erfahrung“. Wie kann sich mir aber eine Vorstellung mit ändern verbinden, die außerhalb meines Bewußtseins stehen? Und wie kann ich diese Verbindung mit Sicherheit erkennen? Wundts Definition meint nichts anderes, als daß der Begriff die Verbindung eines hervorstechenden Merkmals mit ändern Merkmalen oder jene Zusammenfassung des einer Reihe zusammengehöriger Einzelvorstellungen Gemeinsamen oder jene Summe gemeinsamer oder wesentlicher Merkmale ist, die Wundt S. 43 als untauglich zur Erklärung der Begriffsbildung verwarf. Nach so vielen Wirrungen und Irrungen kehrt der verlorene Sohn zum verlassenen Vaterhaus zurück, wenn auch nicht auf die Dauer. § 10. Der Sprachlaut als Begriffsvertreter. Die den Begriff vertretende Vorstellung, von der Wundt spricht, ist angeblich nicht gleichmäßig im Bewußtsein, sondern irgend ein Element von ihr wird mit größerer Intensität vorgestellt. Beim aufkeimenden menschlichen Denken war jenes Moment, solange es sich um onomatopoetische Bezeichnungen handelte, nichts anderes als der Zug, wodurch der Laut dem bezeichneten Gegenstand ähnlich war, und später, nach dem Schwund der Onomatopoesie, war es jene andere Vorstellung, die die „lebendige Bedeutung“ der Sprachwurzel bildete (das Etymon). In der Folge wird, indem das Etymon aus dem Bewußtsein schwindet, der Laut selbst „herrschende“ oder repräsentierende Vorstellung. Dann besteht der Begriff zunächt aus einem „mit irgend einer Anschauungsvorstellung verschmolzenen Sprachlaut“, so daß dieser zugleich die herrschende Vorstellung ist. Obwohl diese Lehre Wundts bereits vor langen Jahren von Marty treffend widerlegt wurde, trägt sie Wundt in jeder Neuauflage seiner Logik unverändert immer wieder vor, ohne die gegnerischen Ausführungen einer Beachtung zu würdigen. § 11. Die Entstehung sprachlicher Begriffszeichen. Allein warum betont W u 11 d t sosehr die Herrschaft eines Merkmals über die ändern? Weil durch sie die Entstehung sprachlicher Begriffszeichen erst möglich wird, wie er sagt, um eine Brücke zur Etymologie zu schlagen und den durchgängigen Parallelismus zwischen Sprach- und Begrittsbildung bekräftigen zu können, wie ich sage. Ich bestreite nicht, daß es Begriffe mit auffallenden Merkmalen gibt und daß diese zu Namen solcher Begriffe angeregt haben, leb bestreite nur, daß alle Begriffe solche einzelne, besonders hervorstechende Merkmale haben (§ 7) und daß die Namengebung ohne solche Merkmale unmöglich wäre. Soll die von mir bestrittene Behauptung Glauben finden, so müßte wenigstens bewiesen sein, daß zwischen den Namen der Merkmale der meisten Gegenstände und den Namen dieser Gegenstände selbst ein inniger Zusammenhang bestehe; auch müßte erklärt sein, warum derselbe elementare Gegenstand in so vielen Sprachen ganz verschiedene Namen hat und warum wir mehrere grundverschiedene Sprachen erlernen können. YTon diesem Ende sind die Gegner noch weit entfernt. Übrigens erklärt Wundt selbst (S. 48), daß die Begriffsnamen nicht immer Namen von Begriffsbestandteilen, also nicht immer Namen von Begriffsmerkmalen sind. § 12. Nicht jedes Wort bedeutet einen Begriff. Li n dn er und L eclair schreiben (Lehrbuch der allgem. Logik. 1903. S.12): „Jedes einzelne Wort in der Sprache bedeutet einen Begriff, ist der Name eines Begriffs .... Der Name bezeichnet die Dinge nicht unmittelbar, sondern durch den Begriff.“ Der Begriff ist kein Zeichen und kann zur Bezeichnung, als Bezeichnungsmittel in keiner Weise verwendet werden. Im Gegenteil; er bedarf selbst wegen seiner Flüchtigkeit und bloß mittelbaren (nicht unmittelbaren) Mitteilbarkeit einer Bezeichnung. Auch beziehen sich die meisten Namen nicht auf Begriffe, sondern aut Gegenstände. Der Name Löwe nennt nicht den Begrift Löwe. Wenn ich sage: „Der Löwe brüllt“, so meine ich nie: „Der Begriff Löwe brüllt“. Wenn ich sage: „Die Zeit vergeht schnell“, so meine ich nicht: „Der Begriff Zeit vergeht schnell.“ Wenn ich sage: „Ich leugne die Möglichkeit meiner baldigen Heimkehr“, so sage ich nicht: „Ich leugne den Begriff der Möglichkeit meiner baldigen Heimkehr“. Die Namen beziehen sich in der Regel nur auf die Gegenstände der Begriffe. Wenn von den Begriffen selbst gesprochen wird, so muß das meist ausdrücklich hervorgehoben werden, wenn man sich klar ausdriieken will. 13. Zur Bedeutung des Singulars. Die Obgenannten setzen weiter auseinander, daß der Singular der nomina appellativa eine zweifache Anwendung finde: zunächst zur Bezeichnung eines bestimmten Individuums („Der Ilund des Nachbars ist überaus wachsam“), sodann zur Bezeichnung der ganzen Gattung (-Der Hund begleitet den Menschen in alle Klimate“) .... Wenn sie diesen Doppelgebrauch sehr belehrend linden, so unterliegen sie einer Täuschung durch die Sprachform, einer Täuschung, die besonders deutlich wird durch die Hinzuftigung, daß der Singular auf den B e griff abziele und die Einheit des Begriffs gegenüber der Vielheit der Individuen angemessen ausdrücke. Der Singular eines Gattungsnamens an sich kann nie ein bestimmtes Individuum eindeutig bezeichnen; die Individualisierung erfolgt in dem obigen Beispiel durch das Attribut: „des Nachbars“. Im zweiten Beispiele ist nicht die Gattung Hund gemeint: vielmehr ist hier der Singular uneigentlieh statt des Plurals gebraucht und eigentlich an die Vielheit der Hundeindividuen gedacht, die den Menschen in alle Klimate begleiten. Der Hinweis auf die Tatsache, daß der Singular sehr oft dort gebraucht wird, wo man den Plural erwarten würde, ist höchstens deshalb belehrend, weil er aufmerksam macht, daß man der äquivoken Verwendung des Singulars eingedenk und diesbezüglich auf der Hut sein muß. Auch den Herren Lindner und Leclair ist es nicht entgangen, daß die Volkssprache bei generellen Aussagen den Plural gegenüber dem Singular bevorzugt. Sie tut das sicher nur deshalb, weil der Plural da die natürliche, eigentliche, klare und unzweideutige Sprachform ist. Der Singular wird in solchen Wendungen nur uneigentlich und zwar in Vertretung des Plurals gebraucht, eine sehr gewöhnliche Sprachform, wie die Wendungen: mit Mann und Maus, im gleichen Schritt und Tritt, Tag und Nacht, mit Feuer und Schwert, mit Herz und Hand, und unzählige dichterische Ausdrücke bekunden (Ovid: Ponticus lieroo, Bassus <|iioque clarus iambis; Tristia, quo possum, carmine fata levo; Sie tarnen absumo decipioque diem; Nee qui detractat praesentia, livor in i quo ullum de nostris deute momordit opus.) Wie wenig scharf die Grenzen zwischen Namen und Begriff gezogen werden, zeigt auch folgendes Beispiel: Sigwart findet (a. a. O. S. 360), daß vom logischen Umfang des Begriffs der empirische Umfang des Namens zu scheiden sei. Diese Scheidung hat aber nur einen Sinn, insofern das Wort „Namen“ hier soviel bedeutet wie Begriff; denn wie will man sonst den Umfang von Namen mit dem von Begriffen vergleichen? Welchen Sinn z. B. hätte es, zu sagen: Der Name „Feder“ hat einen großem oder einen kleinern Umfang als der Begriff „Feder“ ? Für den Logiker kommen ja die Namen nur insofern in Betracht, als sie etwas bedeuten, und von Begriffen kann er nur soweit lehren, als er sie nennen kann. Es geht aber auch nicht an, zwischen einem logischen und einem empirischen Umfang eines Begriffes zu unterscheiden. Unser gesamtes Denken, unsere Vorstellungen und Urteile stammen aus der Erfahrung. Alle Logik erwächst aus der Empeiria, ist empirisch und kann in keinen berechtigten Gegensatz zur Erfahrung gebracht werden. Das Erfahrungsmäßige ist logisch, das Unerhörte, Unerfahrbare ist unlogisch. § 14. Wortassoziationen und Wortbedeutung. Für W. Jerusalem (Lehrbuch der Psychologie. S. 111) besteht die Bedeutung des Wortes in den Assoziationen und Urteilen, zu denen das Wort Anlaß gibt — eine viel zu weite Erklärung. Zur Bedeutung eines Wortes ge- hören nur jene Inhalte, die es in jedem Sprachgenossen, der es hört, normaler Weise erweckt, keineswegs aber alle Assoziationen, die, von Person zu Person verschieden, sich daran knüpfen. Ähnlich versteht man unter dem Wert einer Ware in der Regel nicht ihren Gebrauchs-, sondern ihren marktgängigen Tauschwert. Wenn die Rede von Gald und Diamanten jemanden an seine Armut, die Rede von Kartoffeln jemanden an Francis Drake erinnert, so gehört die eigene Armut nicht zur Bedeutung der Namen „Gold“ und „Diamanten“, und Francis Drake nicht zur Bedeutung des Wortes „Kartoffeln“. Und wenn ich urteile: „das Wort Kartoffeln wird mit zwei f geschrieben“, oder: „. . . . ist dreisilbig“, so sind diese Urteile zwar durch das genannte Wort veranlaßt, haben aber mit seiner Bedeutung nichts zu schaffen. Ebenso unrichtig ist Jerusalems Meinung, daß verschiedene Wörter wohl gleichen „Gedankenwert“, aber verschiedenen „Gefühlswert“ haben können, daß sie also bei gleichem Inhalt versc hiedene Gefühle von Lust und Unlust, Erregung und Depression, Spannung und Lösung erregen. Als Beispiele führt er die Wörter „zuhause“ und „daheim“, „Diener“ und „Knecht“ an. Allein diese Wörter unterscheiden sich doch ein wenig ihrem Inhalt nach. Das Heim ist eine Wohnstätte, wo die Bewohner besonders wertvolle, regelmäßige Förderungen durch längere Zeit erfahren haben, die dem „Hanse“ nicht ohne weiteres zugeschrieben werden. „Knecht“ ist ein mehr gebundener oder zu weniger geschätzten Arbeiten verwendeter Diener. Wenn verschiedene Wörter bei genau gleichem Inhalt verschiedene Gefühle auslösen, so kann diese Wirkung nur dann eintreten, wenn sicli an ein Wort (oder an sein Synonymon) nicht zu seiner Bedeutung gehörende Assoziationen knüpfen oder wenn der Lautbestand der fraglichen Wörter bestimmte (z. B. ästhetische) Gefühle hervorzurufen vermag. § 15. Der Begriffsinhalt eine Merkmalsumme. Wundt erklärt1 die Auflassung des Inhalts eines Begriffs als die Summe seiner Merkmale für roh und ungenügend, weil deren Verknüpfungsweisen viel zu mannigfaltig sind, als daß die Merkmale einfach addiert werden könnten. Mich dünkt, daß kein Anlaß vorliegt, einem Logiklehrer solch rohe Auflassung zuzumuten. Warum soll cs nicht erlaubt sein, statt „alle Merkmale samt ihren Verknüpfungsweisen“ oder statt „Verbindungen von Merkmalen“ auch „Summe von Merkmalen“ zu sagen, da die Verknüpfungsweisen doch auch wieder nur Merkmale sind? i? 16. Logische Beziehungen machen den Begriff nicht aus. „Im Urteil“, sagt Wundt,2 „wird der Begriff mit anderen Begriffen in bestimmte logische Beziehungen gesetzt und diese erst sind es, die ihm den Charakter eines Begriffes verleihen und ihn von anderen Vorstellungen scheiden, die in unser Bewußtsein eintreten können.“ Hier muß man fragen, ob nicht z. B. auch Wahrnehmungsvorstellungen — und die rechnet ja Wundt nicht zu den Begriffen — in logische Beziehungen zu einander treten können, so z. B. in dem Urteil: „Dieser Berg ist größer als jener“; „jener Gesang fesselt mich“ ; „mein Thermometer weist jetzt im Schatten 20" über Null“; „der Wasserdampf hebt den Deckel unseres Suppentopfes“ ? Wenn diese Frage bejaht werden muß i A.a. O. S. 105. s A. a. O. S. 93 f. und dies scheint der Fall zu sein —, so sind die obigen Ausführungen Wundts hinfällig. Daran ändert Wundts Hinzufügung nichts, daß eine Vorstellung begrifflichen Wert gewinnen könne, aber nur dann, wenn sie in logische Verbindungen gebracht werde (a. a. O. I., 99). Somit würden erst diese logischen Verbindungen in einer geheimnisvollen Weise, deren Mysterium Wundt durch keinerlei Aufklärung entweiht, die Vorstellungen in Begriffe umwandeln. Ich kann als solche mystische Wandlung ebensowenig glauben, als an die von Wun dt ohne Beweisversuch (a. a. 0. S. 99) behauptete Unmöglichkeit, eine Vorstellung, die sich als Glied in eine Assoziationskette einreiht, als einen Begriff anzusehen. Anschließend wird ausgeführt, daß wir uns über den Inhalt eines Begriffes nur Rechenschaft geben können, indem wir die Beziehungen, in denen er zu ändern Begriffen steht, in Urteilen entwickeln (a. a. 0. 105). Da wir aber auch von den Beziehungen Begriffe haben, so wären diese wieder nur durch Beziehungen zu erklären und so fort ins Unendliche, wenn man mit seinem Latein nicht früher zu Ende kommt. Wundt wollte wohl nur sagen, daß wir bei Erklärung eines Begriffes nach Möglichkeit anzugeben haben, wodurch er sich von ändern unterscheidet. Bei sogenannten einfachen Begriffen ist eine Erklärung durch die Rede allein unmöglich. Allerdings wird die zuletzt angeführte Definition bereits auf S. 108 wieder anders gefaßt. Da heißt es: Während bei den Beziehungsbegriffen „ein bestimmter Denkinhalt in Beziehung zu einem ändern von ihm verschiedenen gedacht wird, .... bilden bei den abstrakten Begriffen die Beziehungen selbst, die zwischen verschiedenen Denkinhalten stattfinden, den Inhalt des Begriffes .... ln Begriffen, wie: Substanz, Kausalität, gerecht, tugendhaft, haben sich Beziehungen zwischen mannigfachen Denkinhalten verdichtet . . . .“ Wundts Unterscheidung zwischen Denkinhalten und Beziehungen ist unstatthaft, weil, wie gesagt, auch Beziehungen Denkinhalte sind. Ebenso können Beziehungsbegriffe nicht ohne weiteres abstrakten Begriffen entgegengesetzt werden, weil auch Beziehungsbegriffe abstrakte Begriffe sind. S. 105 sagt Wundt, daß die Erklärung eines jeden Begriffs nur durch Angabe seiner Beziehungen zu erfolgen habe, S. 108 zieht er zu dem gleichen Zwecke noch andere Denkinhalte heran. Seine Scheidung zwischen Beziehungs- und abstrakten Begriffen ist auch deshalb verkehrt, weil nach seiner eigenen Rede bei jenen auch die Beziehungen, bei diesen die Denkinhalte in Betracht kommen. Wenn wir gemäß den S. 105 und 108 gegebenen Schablonen uns Uber den Inhalt der Beziehungsbegriffe Rechenschaft legen, so ergibt sich, daß bei ihnen ein bestimmter Denkinhalt, also in Urteilen entwickelte Beziehungen, in Beziehung zu ändern von ihnen verschiedenen Beziehungen gedacht werden. Die Substanz und die Kausalität, Tugend und Verbrechen .... vielleicht das Weltall ist nun erkannt und klar verstanden als Verdichtung von Beziehungen mannigfacher Denkinhalte. Alles ist nur Beziehung, Beziehung zu Beziehungen, verdichtete Beziehung .... „diese im einzelnen niemals zu durchlaufenden Beziehungen bilden hier den Inhalt des Begriffes, hinter dem die Gegenstände und Eigenschaften, auf die der Begriff angew'endet werden kann, ihrerseits als wechselnde Nebenbestimmungen zurücktreten“. Ich muß es Weisem überlassen, sich in diesen Gedankengängen zurechtzufinden .... g 17. Die Begriffe sind kein tertiäres Gebilde. .Todl spricht (a. a. 0. I. S. 189) von einer dritten und höchsten Stufe der Bewußtseinsentwicklung, die erst erreicht werde, wenn eine gewisse Menge von Erinnerungen angesannnelt sei und die vergleichende Tätigkeit eine gewisse Stärke erreicht habe. Auf dieser Stufe, sagt er, „stoßen wir auf die höchste Leistung des Bewußtseins, welche nicht mehr Abbilder in mannigfacher Verknüpfung zeigt,' sondern Verschmelzungen und Verdichtungen der primären und sekundären Bewußtseinselemente zu neuen, eigenartigen Gebilden. Diese bezeichnen wir teils als Begriffe und im Hinblick auf die Funktion als Denken; teils als Phantasievorstellungen und im Hinblick auf die Funktion als Dichten .... Nur da, wo ein in gewissem Sinne schöpferisches Um- und Weiterbilden gegebener Elemente stattfindet, sprechen wir von Phantasie. Es handelt sich um neue Entwicklungsstufen des Bewußtseins, welche zeitlich von den vorausliegenden abhängig sind. Auch im psychophysischen Sinne erweisen sie ihren spätem Ursprung dadurch, daß sie von weit geringerer Stabilität sind als sekundäre und primäre Bildungen und organischen Degenerationen am ehesten erliegen .... Jo dl findet also, der Begriff sei im Vergleiche mit der Erinnerungsvorstellung etwas Neues und Eigenartiges und ebenso wie das Urteil — er nennt es Denken — eine Verschmelzung und Verdichtung früherer Bewußtseinselemente. Allein das Denken ist das kennzeichnende Merkmal des Bewußtseins. Beides ist jederzeit zusammen gegeben. Ein Bewußtsein, das nicht denkt, das keines Urteiles fähig ist, vermag ich mir nicht zu denken. Es ist eben noch kein Bewußtsein. Ich habe schon oben (I. § 2) auseinandergesetzt, daß sich jedes Vergleichen in Form eines Urteiles vollziehen muß und daß der urteilmäßige Charakter der vergleichenden Tätigkeit von ihrer Stärke, ob nun damit ihre Intensität oder ihre Häufigkeit und die daraus mit der Übung sich ergebende Leichtigkeit ihres Vollzuges gemeint ist, unabhängig ist. Das Urteilen, das Denken, gehört zu jeder vergleichenden Tätigkeit und entwickelt sich nicht später als sie, also nicht später als Vorstellungen und Begriffe. Die Rede von der Verschmelzung und Verdichtung früherer Bewußtseins-elcmente läuft sichtlich auf dasselbe hinaus, was oben (II, § 3) als Sig wart sch e Auffassung zurückgewiesen wurde. Nebenbei bemerkt, dürfte Jo dl die Bedeutung der schöpferischen Einbildungskraft überschätzen, wenn er ihre Entstehung ins „Tertiär“ der seelischen Entwicklungsgeschichte versetzt. Schöpferische Phantasie findet sich schon bei Kindern in großem Maße. Jugendliche Personen und Naturvölker besitzen sie in weit größerem Umfang als gereifte Leute und Kulturvölker. Schreiber von Schundromanen zeigen oft eine üppigere Einbildungskraft als feinsinnige Dichter. Warum Jo dl künstlerischen, technischen, wissenschaftlichen Schöpfungen geringere Stabilität zuschreibt als Träumen, Augenblicksgenüssen und Launen, ist mir unerfindlich. Auch seine Meinung, daß zwischen Dichten und Denken keine Trennung oder Entgegensetzung bestehe, trifft nicht zu. Im Traume wird viel gedichtet, aber wenig kritisch gedacht, so daß da die Urteilskraft oft in wichtigen Belangen ausgeschaltet erscheint. Die Dichtkunst des großen Kritikers Lessing leidet, wie er selbst gesteht, wegen seines Mangels an Phantasie. Große Künstler sind so selten, weil tief eindringende Urteilskraft und fruchtbare Einbildung sich so schwer in einer Person harmonisch vereinen, weil beide Gaben sich fliehen, als wären sie entgegengesetzte Pole des Geistes. Freilich wollen Künstler wie Wissenschafter den Menschen über die Not des Alltags, des Gemeinen, erheben; aber jener durch die schöne Illusion, dieser durch die ungeschminkte Wahrheit; jener durch Spiel, Schein und Täuschung, dieser durch ernste Erkenntnis. Man kann sagen, die Kunst verhalte sich zur Forschung, wie Champagner zum Trinkwasser. § 18. Das Wesen allgemeiner Begriffe. Im zweiten Bande seiner Psychologie gelangt Jo dl zur nachstehenden Definition des Begriffes: „Ein individueller oder konkreter1 Vorstellungskomplex, welcher ein Element oder einige Elemente mit einer Mehrzahl anderer Vorstellungskomplexe gemeinsam hat und durch dies Gemeinsame die übrigen im Bewußtsein zu vertreten imstande ist, heißt Begriff“. Diese Erklärung läuft darauf hinaus, daß alle Begriffe — individuelle Vorstellungen sind, und deckt sich mit den bereits oben erörterten Ansichten Berkeleys und Wundts. Aber jene Vorstellungselemente, die verschiedene individuelle Vorstellungskomplexe mit einander gemeinsam haben, sind doch unmöglich individueller, sondern universeller Natur. Und da wir ihrer bewußt sind, müssen wir allgemeine Vorstellungen haben. — Was soll auch an den Begriffen „Tertiäres“ sein, wenn sie alle individueller Natur sind? Von dem gewöhnlichen Wortbegriff will Jodl den „logischen Begriff“, den Begriff des wissenschaftlichen Sprachgebrauchs scharf unterschieden wissen, der durch eine Definition eindeutig bestimmt wird. Diese gibt sämtliche Merkmale an, die den Inhalt des Begriffs und das Gemeinsame einer Vielzahl von Dingen oder Vorgängen ausmachen (a. a. 0. 315). Freilich kehrt damit Jodl — wie Wun dt — zu der auch von ihm (a. a. 0. 314) verworfenen Lehre der altern Psychologie zurück, wonach sich neue allgemeine Vorstellungen in der Weise bilden, daß bei Vorstellungen, die teilweise Identität bei teilweiser Verschiedenheit aufzeigen, das Verschiedene im Bewußtsein verdunkelt, dagegen das Gemeinsame beachtet und verdeutlicht wird. Dessenungeachtet setzt er auseinander, daß wir uns bei den Namen, die etwas Allgemeines bedeuten, nichts Allgemeines denken — ein Widerspruch in adiecto —, sondern nur die betreffenden Wortformen „und eine beliebige Anzahl konkreter Beispiele“, auf die dieser Name paßt oder regelmäßig angewendet wird. Ein „konkretes Beispiel“ ist aber ein individuelles Beispiel, eine individuelle Vorstellung und für die haben wir wieder — nach Jodl (a. a. O. S. 313) ■— eigentlich keine Namen; „jede Individualvorstellung, insofern sie benannt wird“, sagt -er, „ist immer auch eine allgemeine Vorstellung“. Daraus könnte man schließen, daß die Eigennamen eigentlich Allgemeines, die Gattungsnamen Besonderes bedeuten. Jedenfalls ist es schwer, den Ausweg aus diesem Labyrinth zu finden. Was ermöglicht uns, fünfzehn verschiedene Nuancen von Rot als rot zu bezeichnen? Sicher einzig der Umstand, daß sie etwas Gemeinsames haben. Woher wissen wir das? Sicher nur daher, daß wir dieses Gemeinsame, das wir als solches nie darstellen, nie malen und nie beschreiben können, das uns aber vorschwebt, das wir uns vorstellen, in allen fünfzehn Nuancen wiedererkennen. Denn wenn wir es nicht vorstellen, nicht kennen würden, so könnten wir es nicht wiedererkennen. Und dieses Gemeinsame ist die ltöte, die Eigenschaft, rot zu sein. Wir haben eben ein gewisses Augenmaß, wenn ich mich so ausdrücken darf, für die Schwingungszahl der Lichtwellen. Nicht, daß wir die Schwingungen zählen könnten. 1 Was Jodl unter „konkret“ versteht, ist nicht genau zu ersehen; wahrscheinlich erscheint ihm das Wort gleichbedeutend mit individuell und in diesem Sinne wird es auch im Folgenden verwendet. Aber Lichtwellen, deren Schwingungszahlen sich innerhalb bestimmter Grenzen bewegen, erregen unsere Sehwerkzeuge in bestimmter Weise und werden nach Maßgabe der von ihnen solcherart ausgelösten Empfindungen rot oder blau usw. genannt. Wenn wir Röte im allgemeinen vorstellen, so erinnern wir uns, physiologisch gesprochen, an die von roten Lichtwellen (Lichtwellen von innerhalb gewisser Grenzen bestimmter Schwingungszahl) in uns ausgelösten eigenartigen Nervenzustände. Wenn diese eigenartigen Nervenzustände nicht vorhanden wären, so könnten wir die verschiedenen Farben nicht unterscheiden. Warum soll nun diesem physiologischen Tatbestand nicht psychisch die Allgemeinvorstellung „Röte“ oder „rot“ entsprechen können? Das hier von der Röte Gesagte gilt selbstverständlich mutatis mutandis von allen ändern Eigenschaften. Daraus folgt wiederum, daß Allgemeinvorstel-lungen möglicli und wirklich sind. Allerdings gibt es Fälle, wo eine Individualvorstellung unter falscher Flagge segelt, weil sie mit einem Namen bezeichnet wird, der Allgemeinvorstellungen zukommt. Das geschieht z. B., wenn wir im Denken gewisser Allgemeinheiten nicht geübt sind, wenn uns von einer Gattung nur ein Individuum bekannt ist oder wenn ein solches unsere Aufmerksamkeit in ganz besonderem Maße beschäftigt. Man will oder soll an die Gattung denken, denkt aber an das Individuum, in dessen Banne man gefangen ist, und verfällt dadurch leicht in Irrtiimer oder ruft solche hervor. § 19. Sind die Begriffe Vorstellungen von eindeutig bestimmtem Inhalt? Höfler (Grundlehren der Logik und Psychologie. 1906, S. 12) erklärt die Begriffe als Vorstellungen von eindeutig bestimmtem Inhalt, obwohl gegen diese Definition der allgemeine Sprachgebrauch streitet, der von unklaren, verworrenen, dunkeln, unbestimmten Begriffen spricht, und Ilöfler selbst beide Namen — Vorstellung und Begriff — ohne Unterschied verwendet. So bezeichnet er (a. a. 0. § 24 der Logik) Tugend, Sein, Grund, Ursache, Wert, Glück, gut, böse, schön als Begriffe, obwohl zur Deutung dieser Namen schon seit dem Altertume viel geschrieben und gestritten wurde. Wenn Höfler Vorstellungen von Begriffen dadurch unterscheidet, daß er diese eindeutig bestimmt, Vorstellungen als zwei- oder mehrdeutig unbestimmt nennt, so darf es bei ihm keine Individual vor Stellungen, sondern nur Individualbegriff e geben. Denn das Wort Individual Vorstellungen würde sich aus zwei einander entgegengesetzten, widersprechenden Bezeichnungen zusammensetzen, von denen die erste auf etwas bestimmt Einziges geht, während die zweite etwas Unbestimmtes, Deutbares bezeichnet. Ein Gegenstand kann aber nicht gleichzeitig etwas bestimmt Einziges, Unbestimmtes, Deutbares sein. Trotzdem handelt Höfler (a. a. 0. § 17) von Individual vor Stellungen, die er als Vorstellungen erklärt, denen nur ein einziger Gegenstand, etwas Individuelles, entspricht. Zum Überfluß fügt er hinzu, daß alle konkreten, anschaulichen Vorstellungen Individualvorstellungen seien. Man sollte meinen, daß im Inhalt solcher Individualvorstellungen genug zur Individualisierung ausreichende Merkmale Vorkommen ; wodurch sollen sie sich aber dann von den Höflerschen Individualbegriffen unterscheiden, die (a. a. 0. § 17, 3) als Begriffe bestimmt werden, in deren Inhalt zur Individualisierung ausreichende Merkmale Vorkommen ? So verwickelt sich denn Höfler durch die fragliche Unterscheidung, die er selbst nicht aufrecht zu halten vermag, in unlösbare Widersprüche. Wir bleiben dabei, daß Vorstellung und Begriff Synonyma sind. § 1. Das Interesse an der Begriffsbildung. Husserl erklärt (Logische Untersuchungen. II. 1901. 144 f.), die Genesis der Begriffe sei für die reine Logik und Erkenntnistheorie ohne Interesse. In die Sphäre der Erkenntnistheorie gehöre nur das, was wir meinen, während wir aussagen ; was dieses Meinen als solches, nach seinem Sinne, konstituiert. AVas die Erkenntnistheorie interessiere, müsse ausschließlich im Inhalte des Bedeutungs- und Erfullungs-erlebnisses selbst aufgewiesen werden. Zur Aufklärung des da Vorgefundenen könne keine Rede von genetischen Zusammenhängen beitragen. Mit dieser Meinung stellt der genannte Gelehrte wohl vereinzelt da. Wir haben bereits gesehen, daß auch die Logiker sich bemühen, die Gegenstände ihrer Forschung genetisch zu erfassen. Und mit Recht. Denn auch unser Meinen ist durch seinen Ursprung bestimmt und darum durch ihn erklärbar. Genetische Forschungen erst haben die Naturkunde zum Range einer Wissenschaft erhoben. Warum soll die Logik, die Psychologie nicht von der Phylogenie ihrer Tatsachen einige Aufklärung und Förderung erwarten können? Übrigens sagt Husserl selbst (a. a. 0. S. 21) von der Logik, sie wolle die reinen Erkenntnisformen durch Rückgang auf die Anschauung zur Klarheit erheben. Warum durch Rückgang auf die Anschauung? Doch wohl, weil alle Erkenntnis von der Anschauung ausgeht und der Bestätigung durch die Anschauung bedarf. Ist nun dieser Rückgang auf die Anschauung nichts Genetisches? Und kann die Klärung des Zusammenhanges zwischen Erkenntnis und Anschauung anders erlolgen als durch genetische Analyse? § 2. Wundt über die Begriffsbildung. (Einfache Begriffe.) Schon oben (§ 10) wurde aut die widerspruchsvolle Erklärung hingewiesen, die Wundt (a. a. O. S. 43 u. 48) der Begriffsbildung widmet. Derselbe Widerspruch kehrt später wieder. Seite 102 verwirft er die „schablonenhafte Auffassung“, daß das überall angewandte Verfahren, aus dem die allgemeinen Begriffe hervorgehen, zunächst in der Vergleichung der einzelnen Tatsachen und im Herausgreifen der einer Gruppe gemeinsamen Merkmale bestehe, um sie zum Inhalt des neu zu bildenden allgemeinen Begriffes zu machen. S. 103 erklärt er aber, es beruhe „jeder allgemeine Begriff zunächst auf einer Analyse einzelner Erscheinungen und sodann auf einer Synthese bestimmter bei dieser Analyse gewonnenen Begriffselemente, die ihrerseits wieder als selbständige Begriffe gedacht werden können“, und bringt so die eben erst verachtete Schablone wieder zu Ehren. Ich möchte nicht glauben, daß jemand die Entstehung der einfachen Begriffe durch eine Synthese wird erklären wollen. Aber Wundt leugnet das Vorhandensein einfacher Vorstellungen. Zur Begründung führt er an, daß wir uns keinen Lichtpunkt vorstellen können, ohne ihn auf einen Ort im Raume zu beziehen. Dieses Beispiel ist aber schon deshalb unglücklich gewählt, weil bereits der zusammengesetzte Name Lichtpunkt auf eine zusammengesetzte Vorstellung deutet. Aber wie ist es mit dem Begriff der Einheit selbst? Ist er zusammengesetzt und woraus? Und die Begriffe Etwas, Nichts? Und S. 47 sagt Wundt selbst, bei den abstrakten Begriffen Sein, Substanz, Qualität u. dergl. könne von Merkmalen eigentlich gar nicht mehr die Rede sein — eine Behauptung, die nur dann einen Sinn hat, wenn Wundt diese Begriffe als einfache ansieht. Sollte Wundt nur unterscheidungslose und beziehungslose Begriffe leugnen, so wäre ihm freilich beizupflichten. Man kann dann nicht von schlechtweg, sondern nur von relativ einfachen Begriffen reden. § 3. Sigwart über die Begriftsbildung. Übereinstimmend mit Wundt sagt auch Sigwart (a. a. O. S. 340): „Die Voraussetzung jeder Begriffesbildung ist also einerseits die Analyse in einfache, nicht weiter zerlegbare Elemente und andererseits die rekonstruierende Synthese aus diesen Elementen.“ Auch diese Definition ist unvollständig, weil sie gleichfalls nichts sagt über die Entstehung jener Begriffe, die einfache, nicht weiter zerlegbare Elemente zum Inhalt haben und darum aus solchen nicht synthetisch rekonstruiert werden können. Gewiß werden Vorstellungen unbekannter Gegenstände durch eine gewisse Synthese bekannter Elemente gebildet. Allein dieses Verfahren ist weder allgemeine Regel noch beliebt, weil ihm die Zuverlässigkeit und Sicherheit abgeht. Es würde uns z. B. sehr schwer fallen, die Vorstellung eines Würfels oder Kegels durch bloße Synthese aus ihren Elementen zu gewinnen, wenn wir Würfel oder Kegel nie wahrgenommen hätten. Man zieht darum die Begriffsbildung durch Analyse vor. S. 353 sagt Sigwart selbst, die Beschreibung sei in der Regel dem Bilde nicht äquivalent und könne die Anschauung nicht ersetzen. Und S. 352 meint er: Soll die genau identische Wiederholung der von irgend einem einzelnen Dinge gewonnenen Vorstellung gesichert werden, „bedarf es vor allem der Zerlegung in die einzelnen Elemente, welche ihrerseits die Bedingung der Unterscheidung des Dinges von allen ändern ist“. Wessen es weiter bedarf, wird in diesem Zusammenhang von Sigwart nicht gesagt; dagegen wird in dem unterstrichenen Relativsatze mit Recht nur die Analyse als die einzige Quelle klarer Vorstellungen, mithin der Begriffe im Sinne Sigwarts, genannt. Das Ergebnis eines solchen Verfahrens findet Si gwart in der Beschreibung; als Beispiel gibt er die einer Oblate. Sie sei ein scheibenförmiges, kreisrundes, rotes, leichtes, glattes usw. Ding, wobei durch die Kategorie des Dings die Bedeutung der ganzen Synthese — soll wohl heißen: die Art und Weise der Synthese — angegeben werde. In Wahrheit freilich sagt das Wort „Ding“ über die Art und Weise der Verknüpfung obgenannter Eigenschaften, die samt und sonders nur an Körpern wahrgenommen werden, nichts aus, nichts darüber, warum gerade sie an der Oblate gefunden werden, welche notwendigen Beziehungen zwischen ihnen und der Oblate und zwischen ihnen untereinander stattfinden. § 4. Jodl über die Begriffsbildung. Die Begriffe entstehen nach Jodl (a. a. O. II. S. 307) dadurch, daß die einzelnen Wahrnehmungskomplexe teils auf' Grund des Ähnlichkeitsgesetzes auf einander bezogen und zu einer vorstellungsmäßigen und sprachlichen Einheit, einem Begriff, verschmolzen werden;1 teils dadurch, daß komplexe Wahrneh- 1 Der Ausdruck „sprachliche Einheit“ ist nicht sehr glücklich. Da eine sprachliche Einheit zunächst nichts als eine bestimmte Folge von Schallwellen ist, so könnte ein Leser vermuten, Jodl meine, daß Wahrnehmungen als Seelentätigkeiten sich in eine bestimmte Folge von Schallwellen verwandeln. Übrigens ist das Wort keine conditio sine qua non der Entstehung des Begriffes, wie Jodl selbst (a. a. O. S. 317, 11. Bd.) ausdrücklich zugesteht. Der Begriff ist also nicht unter allen Umständen eine vorstellungs- mungen inhaltlich zerlegt und diese aus verschiedenen Wahrnehmungskomplexen stammenden Inhalte nach dem Ähnlichkeitsgesetz verschmolzen werden. Im ersten Falle handle es sich um Individuen und Gattungen, im zweiten werde das Ding von seinen Eigenschaften, Tätigkeiten und Zuständen gesondert. Jo dl übersieht, daß die Ähnlichkeit zweier Vorstellungen ebensowenig wie ihre Gleichheit einen sichern Schluß auf die Identität des Vorgestellten ermöglicht. Ich betrachte z. 1?. zwei Kreise; sie können kongruent sein. Wenn jeder dabei eine Individualität ist, so nicht wegen ihrer Kongruenz, sondern trotz ihrer Kongruenz, nämlich durch ihre örtliche Verschiedenheit. Die Vorstellung der Individualität eines jeden von ihnen entspringt auch nicht allein aus der Feststellung, daß er mit sich selbst kongruent ist. Denn diese Kongruenz kann zwischen ihm und unendlich vielen Kreisen stattfinden. Wir sehen, wie sich eine Raupe in eine Puppe, diese in einen Schmetterling verwandelt; so sehr sich auch diese drei voneinander unterscheiden, so halten wir sie doch für ein und dasselbe Individuum. Zwei Zeitoder Raumpunkte können einander nie gleich sein; denn sonst wären ihrer nicht zwei. Dennoch, ja eben darum ist jeder von ihnen eine Individualität. Es ist also nicht das Aufeinanderbeziehen und Verschmelzen von Ähnlichem, woraus der Begriff der Individualität hervorgeht, sondern vielmehr trägt die Wahrnehmung von Unähnlichem, Verschiedenem zur Entstehung dieses Begriffes bei. Darum kann man sagen: Gerade das Verschiedene ist das Individuelle, während das Ähnliche das Gattungsmäßige ist, das die Gattung Begründende. Die Rede von komplexen Wahrnehmungen ist als Pleonasmus nicht besser als die von toten Leichen. Nach Jo dl scheidet sich der erste Fall vom zweiten dadurch, daß im zweiten die Wahrnehmungen inhaltlich zerlegt werden. Allein diese Zerlegung muß auch im ersten stattfinden, weil nur dann Ähnlichkeiten und Unähnlichkeiten ermittelt werden. Was Jo dl vom „Verschmelzen nach dem Ähnlichkeitsgesetz“ sagt, erscheint mir unverständlich. Was meine geistige Individualität z. B. ausmacht, ist zwar eine gewisse Kontinuität der Akte; allein sie beruht keineswegs auf der Ähnlichkeit ihrer Inhalte, und kann nicht gut Verschmelzung genannt werden, weil die Akte ihre Selbständigkeit und Eigenart behaupten und jeder für sich reproduziert werden können. Die Begriffe „Zeit- und Raumpunkt“ sind so elementare Begriffe, daß ich nichts entdecken kann, was in ihnen verschmolzen sein könnte. Die Elemente eines jeden Gattungsbegriffs finden sich vereinigt in der Walir-nehmungs- oder Erinnerungsvorstellung, die wir von einem beliebigen Individuum der betreffenden Gattung haben, und sind insofern nicht erst das Ergebnis einer denkerischen Verschmelzung, sondern der Rest, der von selber übrig bleibt, wenn von jenen Elementen abgesehen wird, die innerhalb derselben Gattung von Individuum zu Individuum wechseln oder wechseln können. Sie sind gewissermaßen der Niederschlag, der sich in unserer geistigen Retorte nach Verdampfung der flüchtigen, variabeln, individuellen Momente bildet. Beim Entstehen von Begriffen finden also keine eigenartigen Verschmelzungen und Verdichtungen statt, sondern im Gegenteil ein Loslösen, Absondern, Herausheben, Abstrahieren. Begriffe sind Vorstellungen und unterscheiden sich nicht wesentlich von ihnen. — Zum mindesten ist es nicht notwendig, die fraglichen Verschmelzungen anzunehmen, denen sie angeblich ihre Entstehung verdanken. mäßige und gleichzeitig sprachliche Einheit — wenn man schon die gedächtnismäßige Verbindung von Vorstellungen und deren Namen als Einheit ansprechen und vergessen will, wie oft uns zu Vorstellungen die Namen fehlen und wie oft wir mit Namen abgefertigt werden, wo wir nach klaren Vorstellungen suchen. Der Abstraktionsprozeß bestellt nach W u n d t nicht in der Vernachlässigung von Merkmalen, sondern vielmehr in der aktiven Apperzeption bestimmter Elemente einer Vorstellung. Wo ist aber der Unterschied? Wenn ich nur auf bestimmte Elemente einer Vorstellung aufmerke,' so vernachlässige ich doch die übrigen; und wenn ich einen Teil von (möglichen) Elementen meines Bewußtseins vernachlässige, so geschieht das doch deshalb, weil ich den übrigen meine Aufmerksamkeit zuwende. Abstraktion und Apperzeption sind eben nur zwei Seiten eines und desselben Denkprozesses. Wir können auf nichts aufmerken, nichts beachten, ohne gleichzeitig anderes außer acht zu lassen. Jedenfalls ist der Akt der Beachtung ebenso dem der Erinnerung verwandt wie der der Abstraktion, der Nichtbeachtung, dem des Vergessens. Es gibt eine gewollte und eine ungewollte Aufmerksamkeit, eine absichtliche und unabsichtliche Abstraktion, ein absichtliches und unabsichtliches Vergessen. Lindner und Leclair lehren (a. a. O. S. 27): „Generalisiert (verallgemeinert) wird ein Begriff dadurch, daß eines seiner Merkmale generalisiert wird; das generische Moment dieses Merkmals bleibt a 1 s o B e s t a n d t e i 1 d e s ge w o n n e n e n B e gr i f f e s. (Weiße Rose [farbige] Rose; zweistündige Vorlesung — Vorlesung.) Allerdings wird das generische Moment in den meisten Fällen nicht mehr sprachlich ausgedrückt und dadurch entsteht der Schein, als tiele das Merkmal, von dem abstrahiert wird, gänzlich weg. Man hüte sich also von diesem logischen Irrtum“. Hiezu ist zunächst zu bemerken, daß sehr oft nicht bloß ein Merkmal „generalisiert“ werden kann; wenn ich z. B. von „Fisch“ zum nächst höhern Gattungsbegriff „Wirbeltier“ aufsteige, so muß ich mindestens von folgenden Merkmalen absehen: Unpaarige Flossenkämme, paarige Brust-und Bauchflossen, ausschließliches oder nahezu ausschließliches Leben im Wasser. Von wievielen Merkmalen man absehen muß, um von den Begriffen Stephansturm, Wien oder Frankreich zum nächst höhern Gattungsbegriff zu gelangen, läßt sieb kaum aufzählen. Man kann aber nicht sagen, daß man die Merkmale „generalisiere“; man sieht einfach von gewissen Merkmalen eines Begriffes ab. Allein gerade das wird von Lindner und Leclair bestritten. Nach ihrer Lehre wird die differentia specilica im genus proximum mitgedacht. Es würde also, entgegen der allgemein anerkannten, alten Logiküberlieferung, der Inhalt der bei fortschreitender Abstraktion gewonnenen Begriffe nicht ärmer. Es ist wohl überflüssig, den argen Irrtum des weit verbreiteten Schulbuches zu widerlegen. Wir bleiben dabei; generalisieren bedeutet abstrahieren, von Merkmalen absehen. momentan unnützen Merkmalballast wegwerfen, um sich die Denkarbeit zu erleichtern, um zu einfachen, übersichtlichen Ergebnissen zu gelangen, wie man mit allgemeinen Zahlen operiert, um die Rechenarbeit zu verkürzen und klare, einfache Formeln zu gewinnen, wie man Pläne und Karten zeichnet, die nur das jeweilig Interessante zeigen, wie man von Türmen, Bergen, Luftschiffen Ausblicke sucht, wobei eine Menge Einzelheiten in nichts zerfließt. Die Abstraktheit ist nach den genannten Autoren (a. a. 0. S. IN) das notwendige Komplement der Allgemeinheit, die Abstraktion nur die komplementäre Funktion zur Generalisation (S. 17). Allein die Ausdrücke „komplementär“ und „Komplement“ erklären nichts, solange nicht gesagt wird, was in der Logik „notwendige Komplemente“ und „komplementäre Funktionen“ sind. Und diese Erklärung ist in dem genannten Lehrbuche nicht zu finden. Man kann allerdings sagen, Abstraktheit und Allgemeinheit seien unzertrennlich mit einander verbundene Eigenschaften der Begriffe und zu einander so proportioniert, daß ein Begriff desto umfänglicher erscheint, je weniger Merkmale er aufweist. § 6. Alle Vorstellungen sind abstrakt. Wegen der „Enge des Bewußtseins“, gewöhnlich auch wegen Mangels an umfassendem Interesse, ist jede Wahrnehmung insofern abstrakt, als sie vor ändern gleichzeitig möglichen Wahrnehungen beachtet und aus dem Zusammenhang mit diesen nicht beachteten Wahrnehmungen losgelöst wird. Schon jede Gesichtswahrnehmung zerfällt unausweichlich in deutlich und undeutlich Gesehenes. Dieses unvermeidliche Nichtbeachten möglicher Wahrnehmungen wird unter Umständen Vergessen oder Sichvergessen genannt und kann sehr böse Folgen haben. Man bewegt sich z. B. neben einer bekannten und sichtbaren Fußbodenöffnung, vergißt ihrer und stürzt ab. Die Lückenhaftigkeit, Blässe und Verschwommenheit userer Erinnerungen ist ein Beweis und gleichzeitig mit eine Folge der Lückenhaftigkeit, Ungenauigkeit, Unvollkommenheit unserer Wahrnehmungen. Klare Erinnerungen sind in der Regel nur durch eingehende, vielfältige Beobachtungen zu erwerben. Wie langsam gelangen die Kinder zu solchen Erinnerungen ! Jeder Zeichenlehrer weiß, wie schwer es ist, die Jagend auch nur zu genauem Sehen zu erziehen. Das Gedächtnis der meisten Menschen würde versagen, wenn sie die deutlich wahrnehmbaren Eigenschaften von Gegenständen ihres täglichen Gebrauchs alle aus der Erinnerung angeben sollten. Mütter und Wärterinnen verwechseln die Kinder in den Findelhäusern. In gutem Glauben abgegebene Zeugenaussagen Uber einfache Tatsachen gehen oft arg auseinander. Unsere meisten Vorstellungen sind unbestimmt, schattenhaft, flüchtig, allgemein. Unsere Aufmerksamkeit sowie unser Erinnerungsvermögen sind so mangelhaft, daß wir unsere Wohnungen mit den Bildern der uns am besten bekannten und uns teuersten Personen schmücken, um uns ihre Züge jederzeit deutlich vorstellen zu können. Man hält die Wahrnehmungen für eindeutig bestimmt. Genau genommen, sind sie es wegen der Stumpfheit unserer Sinne und Werkzeuge nicht. Volumen und Farbe z. B. der von uns beobachteten Gegenstände ändern sich beständig mit ihrer Temperatur und Beleuchtung, oft ohne daß wir es merken. Wir können die Lage und Größe keiner Gestalt genau bestimmen, weil, wie gesagt, weder unsere Sinne, noch unsere Werkzeuge hiezu ausreichen. Ebenso ergeht es uns bei Zeitbestimmungen. Für Geruch-1 und Geschmackempfindungen haben wir ebensowenig Maße, wie für Glätte und Rauhigkeit. Von keinem Gegenstände vermögen wir mit Fug zu behaupten, daß wir alle seine Merkmale kennen und gleichzeitig im Bewußtsein haben. Dazu kommt, daß die Erinnerung als bloßer Nachhall seelicher Erregungen, als Erzeugnis eines Energierestes in der Regel schwächer sein muß als ihr Ursprung. So zeigt sich, daß die Erinnerungen erst recht als Abstrakta zu bezeichnen sind. Die ersten Vorstellungen des Menschen2 sind sehr allgemeiner Natur, äußerst inhaltsarm und sehr gering an Zahl. Von Kaspar Hauser, der erst im 17. Lebensjahr aus düsterer Einsamkeit ans Licht der Welt gebracht worden 1 Der Zwaardemakersche Riechmesser zeigt nur die relative Empfindlichkeit an. 2 Wilhelm Ament (die Entwicklung von Sprechen und Denken beim Kinde) sucht das im einzelnen nachzuweisen und kommt in seiner fleißigen Arbeit zu dem Schlüsse, daß die meisten Erscheinungen der Außenwelt für den Menschen überhaupt nie „differenzierte“ Vorstellungen werden. sein soll, erzählt L. Feuerbach, daß er alle Tiere Roß, alle Menschen Bua, alle Erhebungen, auch den Bauch eines Wohlgenährten, Berg nannte. Erst durch Erfahrung, Beobachtung und Vergleiche nehmen die Vorstellungen an Zahl und Inhalt zu, indem sie gleichzeitig deutlicher, bestimmter und mannigfaltiger werden. Ähnlich äußert sich Sigwart (Logik I., S. 53 ff): „Auch was der Erwachsene in der Regel von einem ihm gegenwärtigen Objekt wirklich sieht und in seine Anschauung und weiterhin in seine Erinnerung auf nimmt, bleibt, wenn er nicht ein geübter Beobachter ist, weit hinter dem Objekt selbst zurück. Für unser individuelles Denken knüpft sich also am Anfänge seiner Entwickelung die Bedeutung jedes Wortes an eine einzelne Anschauung um so mehr, als zwischen einer Einzelvorstellung und einer allgemeinen gar kein Unterschied besteht. Das Erinnerungsbild, das von einer ersten unvollkommenen Auffassung eines Objektes zurückbleibt, haftet ja nicht wie ein fester Abdruck in der Seele . . . Ganz entgegen der gemeinen Lehre von der Bildung der Allgemeinvor- stellungen ist im Individuum wie in der Sprache das Allgemeine früher als das Spezielle, so gewiß die unvollständigere und unbestimmtere Vorstellung früher ist als die vollständige, die eine weitergehende Unterscheidung voraussetzt.“ Darum irrt Wasmann,1 wenn er (a. a. O. S. 77 f) gegen Emery ausführt: „Gegenstand der Sinneserkenntnis ist stets nur das Individuelle mit seinen sinnlich wahrnehmbaren Eigenschaften, das räumlich und zeitlich Gegenwärtige, dessen konkrete Vorstellung durch das sinnliche Gedächtnis . . . nur reproduziert wird. Das ist noch kein Denken. Unser Verstand geht wesentlich weiter in seiner Erkenntnis der Dinge.“ Schon der Ausdruck Sinneserkenntnis ist ein schiefer; denn die Sinne nehmen wohl wahr und vermitteln die Erkenntnis, aber sie erkennen selber nicht. Die Wahrnehmung ist vom Urteil verschieden. Das gibt ja Was mann selbst am Schlüsse der obigen Ausführung zu. Noch mehr ist der Ausdruck sinnliches Gedächtnis zurückzuweisen, weil die Sinne als solche kein Gedächtnis haben und das Gedächtnis ohne Rücksicht auf seine Gegenstände, ob sie nun Wahrnehmungen, Urteile, Begehrungen usw. sind, im Wesen dasselbe Seelenvermögen ist. Was mann meint, allgemeine Vorstellungen von wahrnehmbaren Gegenständen — er nennt sie allgemeine Sinnesbilder — seien unmöglich; vielmehr hätten alle solchen Vorstellungen einen individuellen Charakter: „Wenn ein Jägersmann auf die Hasenjagd geht und mit seiner Phantasie den Gegenstand seines Jagdvergnügens sich vorstellt, so enthält diese sinnliche Vorstellung stets das Bild eines ganz bestimmten, mit individuellen Eigenschaften ausgestatteten Hasen. „Allgemein“ ist dieses Sinnbild nur insofern, als die Unterschiede, welche diesen eben vorgestellten Hasen von ändern Individuen unterscheiden, unklar sind und gleichsam in den Hintergrund zurücktreten, während die allen Hasen gemeinschaftlichen Merkmale ... im Vordergrund der Vorstellung sich befinden.“ Ich fürchte, daß Wasmann die Unterschiede zwischen allgemeinen und individuellen Vorstellungen nicht klar sind. Eine individuelle Vorstellung muß derart eindeutig bestimmt sein, daß sie sich von einer jeden ändern deutlich und sicher unterscheiden läßt; sonst ist sie eine allgemeine Vorstellung, weil mehr als ein Individuum unter sie fallen kann. Wenn Was mann von einem vorgestellten individuellen Hasen spricht, dessen „individuelle Züge unklar und unbestimmt hervortreten“ (a. a. 0. S. 86), so ist das ein Widerspruch in adiecto . . . 1 Instinkt und Intelligenz im Tierreich. 1905. Jo dl meint (a. a. O. II., 303), ursprünglich habe jedes Wort eine streng individuelle Bedeutung und bezeichne nichts weiter als eine unmittelbar gegebene Wahrnehmung. Die erste Durchbrechung dieses individuellen AVortsinnes linde durch das Ähnlichkeiten auffindende, ja aufsuchende Bewußtsein nach der Richtung möglichst weiter Generalisierung statt. Aber diese Allgemeinheit sei schlecht, weil entweder die Unterschiede noch nicht aufgefaßt werden oder weil wegen des noch geringen Wortvorrats das nämliche Wort aushelfen muß. Wenn aber die Unterschiede, also die individuellen Merkmale eines Objekts, noch nicht aufgefaßt werden, so kann dem Namen desselben von vornherein überhaupt keine individuelle Bedeutung zukommen. Darum schließt Jo dl mit Recht gleich die Bemerkung an, daß primitive Spracliwurzeln eine unbestimmte und allgemeine Bedeutung haben, die erst nach und nach präzisiert und spezialisiert wird, und daß Kinder oft seltsame Generalisationen gebrauchen, weil sie nicht zu analysieren vermögen. Je schärfer man beobachte, umsomehr müsse in der Sprache spezialisiert werden. tj 7. Unbestimmtheit mathematischer Vorstellungen. Wegen ihrer Unbestimmtheit, meint Sigwart, gehen unsere Vorstellungen vielfach ineinander über. Hingegen komme uns der Übergang von eins zu zwei, von zwei zu drei leicht und sicher zu Bewußtsein. Das letztere ist aber nicht immer der Fall. In welchem genau bestimmten Zeitpunkte beginnen aus einer Mutterzelle sich entwickelnde Tochterzellen als selbständige Zellen zu zählen? Wann ist eine doppelgliederige Mißgeburt (Kalb mit zwei Köpfen, verwachsene „Zwillinge“) als Einheit, wann als Zweiheit zu betrachten? Sind sich durchdringende Kristallformen für ein oder für zwei Kristalle zu rechnen? Ebenso ist es schwer, etwas über den Übergang von einem ausdehnungslosen Raum- oder Zeitpunkt zu demjenigen zu sagen, der ihm unmittelbar benachbart (unendlich nahe) ist. Denn entweder berühren sie sich oder sie berühren sich nicht. Im ersten Falle müssen sie zusammenfallen und eine Einheit bilden. Im zweiten Falle müssen noch andere Punkte zwischen ihnen möglich sein und dann wären sie einander nicht unmittelbar benachbart. Im ersten Fall wird die Voraussetzung der Zweiheit, im zweiten die der unmittelbaren Nachbarschaft aufgehoben, eine Schwierigkeit, über die man schon im Altertume nicht hinwegzukommen wußte. S 8. Ist das Unanschauliche abstrakt, das Anschauliche konkret? Wiewohl sonach alle Vorstellungen abstrakt sind, pflegt man zwischen konkreten und abstrakten Vorstellungen zu unterscheiden, freilich in etwas schwankender Weise. Wundt nennt (Logik, I., 106) jene Begriffe konkret, deren Gegenstände sich sinnlich anscliauen lassen, wie Mensch oder Tier, doch könne im einzelnen Falle die Grenze zweifelhaft bleiben. Gegen diese „Bestimmung“ ist aber einzuwenden, daß ein Mensch, ein Tier im allgemeinen nach Wundts eigener Lehre nichts Anschauliches ist. Es ist auch nicht ausgemacht, ob Wundt meint, die Grenze sei in manchem oder in jedem Einzelfalle zweifelhaft. Jedenfalls ist eine „Bestimmung“, die zugestandenermaßen Zweifel übrig läßt, von zweifelhaftem Werte. Wie wenig sie stich hält, zeigt Höfler (Grundlehren der Logik. S. 16), der sich zwar Wundt anschließt, aber für nötig erachtet zu bemerken, daß jene Vorstellungen konkret heißen, an denen noch keine Abstraktion vollzogen worden ist, und Mensch, Eiche im Gegensätze zu Wundt für abstrakte Vorstellungen bezeichnet.1 Dann aber verfängt er sich in einem Widerspruche. Er erklärt jede WahrnelimungsVorstellung als Ganzes für anschaulich, dagegen ihre durch die abstrahierende Aufmerksamkeit hervorgehobenen Merkmale für unanschaulich. Wenn jedoch z. B. das Rot und Gelb dieses Apfels, sein eigentümlicher Duft, sein Gewicht, seine Gestalt, seine Weichheit, seine Temperatur usw. nicht anschaulich ist, so muß ich fragen, was überhaupt an dem Apfel anschaulich ist? Etwa der Apfel als „Ding an sich“ ? Lin du er und Leclair nennen (a. a. O. S. 26) jene Vorstellungen abstrakt, „denen der individuelle Charakter, die Anschaulichkeit mangelt“ und konkret die sinnliche Wahrnehmung eines Dinges sowie den dieser Wahrnehmung entsprechenden „Dingbegriff“.2 Konkret heißen also nicht bloß die B e gr i f f e v on Einzeldingen, sondern auch die von Klassen von Einzeldingen; abstrakt die Merkmale, Zustände, Tätigkeiten und Beziehungen der Dinge. Den Klassenbegritt'en schreibt das genannte Lehrbuch gleichzeitig Konkretheit und Abstraktheit zu, indem es sagt: „Quadrat ist einerseits als ein nicht anschauliches Element des Anschauungsdinges abstrakt (gewissermaßen die „Quadratheit“), anderseits als Vertreter aller möglichen Quadrate konkret“. Man sollte glauben, jeder Mensch werde einerseits bestreiten, daß die „Quadratheit“ eines angeschauten Quadrates, also die Vier- und Gleichseitigkeit sowie die Rechtwinkligkeit vor allem, unanschaulich sei; anderseits, daß man einem bestimmten Quadrate die Eigenschaft an sehe, daß es nur als Vertreter aller möglichen Quadrate fungiere. Wenn die Anschaulichkeit und Unanschaulichkeit entscheiden, so wäre gerade im ersten Falle des fraglichen Beispiels das Prädikat konkret, im zweiten das Prädikat abstrakt angemessen. Dazu kommt, daß in der Geometrie der Name „Quadrat“ nicht im Sinne von „Quadratheit“, sondern zur Bezeichnung von Figuren verwendet wird. Auch Höfler stellt den, wie er selbst sagt, paradoxen Satz auf, daß die geometrischen Vorstellungen unanschaulich seien (a. a. 0. S. 277). Wenn er damit sagen will, daß wir z. B. geometrische Flächen nicht sehen und nicht sehen können, daß es Anschauungen ron begrenzten Flächen nicht gibt (S. 229 lehrt er: „Anschauungen sind Wahrnehmungsvorstellungen von zusammengesetzten physischen Inhalten“, „jede Anschauung ist anschaulich“), so muß man fragen, was wir denn dann überhaupt sehen, und er müßte folgerichtig antworten : „Nichts“ . Daß wir begrenzte Flächen sehen, wird meines Wissens nirgends ernstlich bestritten. Folglich sehen wir auch Flächengrenzen und als solche, so paradox es auch manchem erscheinen mag, mathematische Linien und Punkte. Mathematische Linien und Punkte für sich allein können wir freilich nicht sehen, aber wo sich Flächen schneiden, erblicken wir sie. „Individueller Charakter“ und „Anschaulichkeit“ sind sicher nicht Synonyma, sondern bedeuten Verschiedenes. Die Seele des einzelnen Menschen hat z. B. einen individuellen Charakter, ist aber nichts Anschauliches. Die physiologischen Vorgänge in meinem Nervensystem, die sich beim Niederschreiben dieser Zeilen 1 Jerusalem (Lehrb. d. Psycho!. 110) nennt jene Begriffe konkret, die sinnlich wahrnehmbare Objekte zusammenfassen, aber die Begriffe von Eigenschaften, Zuständen, Tätigkeiten, Beziehungen abstrakt, als könne man diese nie sinnlich wahrnehmen. Jerusalem irrt. 2 Der „Dingbegriff“ wird erst S. 34 erklärt, und zwar als dasjenige, was an konkreten empirischen Begriffen auf der obersten Stufe des Generalisierens zurückbleibt. Da muß man wiederum fragen: Was ist ein konkreter empirischer Begriff auf der obersten Stufe der Generalisation, was ist insbesondere „konkret“? abspielen, sind etwas durchaus Individuelles, aber zunächst ebensowenig anschaulich wie die Schwingungen des Lichtäthers, die mein Auge erregen. Es muß angenommen werden, daß Lindner und L e c 1 a ir ihrer Definition gemäß jene beiden Prädikate den abstrakten Vorstellungen aberkennen und ihrem kontradiktorischen Gegensatz, den konkreten, zuerkennen. Dann können Begriffe von Einzeldingklassen nicht konkret sein, weil die Klassen als solche nicht unmittelbar anschaulich sind (jeder Klasse kann Vergangenes und Zukünftiges zugerechnet werden) und weil sie nichts derartig Bestimmtes sind, daß man ihnen individuellen Charakter zuerkennen könnte. Und Merkmale, Tätigkeiten, Zustände und Beziehungen der Dinge, insofern sie wenigstens mit den Sinnen wahrzunehmen sind, können — im Sinne der genannten Verfasser — nicht abstrakt sein, abgesehen davon, daß sie zudem auch individueller Art sein können. § 9. Alle Begriffe sind abstrakt. J. J. Hofmann (Grundlehren der Logik. § 14) nennt wohl nach Husserl (a. a. O. II. 215) vor allem solche Begriffe konkret, die ohne notwendige Verbindung mit bestimmten ändern gebildet oder die für sich allein vorgestellt werden können. Er nennt sie darum auch selbständige Begriffe und, insofern sie sich auf die Außenwelt beziehen, Individualbegriffe. Begriffe, die von den selbständigfen Begriffen nur in der Einbildung, nicht wirklich, losgelöst werden können, heißen bei ihm abstrakt; dazu gehören „die Eigenschatten und die Allgemeinbegriffe“. Betrachten wir nun den Renner Bucephalus! Er ist im Sinne Hofmanns ein Konkretum, ein Individuum, das wir uns ohne notwendige Verbindung mit anderem oder fUr sich allein sollen vorstellen können. Er ist ein Schimmel von seltener Größe, starken Knochen, kräftigen Muskeln, ansehnlichem, bestimmtem Gewicht. Sein Fell fühlt sich glatt und warm an, sein Gang ist leicht. Kann ich mir nun seine weiße Farbe vorstellen ohne ein Licht, das ihn bestrahlt? Seine Größe ohne andere Größen, womit ich sie vergleiche? Seine starken Muskeln und Knochen ohne den Gedanken an Widerstände, die sie überwinden, an Arbeit, die sie leisten können? Sein Gewicht ohne den Gedanken an die Anziehungskraft der Erde? Die Glätte und Wärme seines Felles ohne eine es berührende, streifende Hand? Seinen leichten Gang ohne den Gedanken an Zeit- und Wegstrecken? Sicherlich nicht! Aus diesem Beispiel ergibt sich: Es gibt keine selbständigen oder individuellen Begriffe, keine Konkreta im Sinne II o f m a n n s. Aber weiter: wir können die Vorstellung der genannten Eigenschaften keinen Augenblick lang von der Vorstellung lösen, daß diese Eigenschaften an einem Träger haften müssen und nicht für sich existieren können. Dann muß Hofmann seine Definition dahin ändern, daß jene Begriffe abstrakt sind, die von ändern Begriffen nicht losgelöst gedacht werden können — — und das gilt im Grunde von allen Begriffen. Alle Begriffe sind abstrakt. § 10. Ist das Ganze als solches ein Konkretum ? Husserl hat versucht, die Begriffe Selbständigkeit und Unselbständigkeit durch Untersuchung der Begriffe Ganzes und Teil (Stück, Moment) zu klären. Er findet (a. a. 0. 223), jeder Gegenstand sei ein wirklicher oder möglicher Teil. Dieser Satz scheint dahin richtig gestellt werden zu müssen, daß, abgesehen vom Weltall (Universum), alles nur Teil ist. ln der Tat ist uns etwas absolut Selb- ständiges, Ganzes, in sich Vollendetes, durch nichts außer sich Beeinflußtes unbekannt. Was wir so nennen, ist es nur mit Vorbehalt. Husserl fährt dann fort (a. a. 0. 225): „Den Begriff Teil fassen wir in dem weitesten Sinne, der es gestattet, alles und jedes Teil zu nennen, was „in“ einem Gegenstände unterscheidbar oder objektiv zu reden, in ihm „vorhanden“ ist. Teil ist alles, was der Gegenstand im realen Sinne „hat“, und zwar der Gegenstand an und für sieh, also unter Abstraktion von allen Zusammenhängen, in die er eingewoben ist“. Durch den zweiten Satz wird der erste so erheblich eingeschränkt, daß man nicht zugeben kann, Husserl fasse den Begriff- Teil im weitesten Sinne. Es gibt Gebilde, die gerade von ihrem organischen Zusammenhange wesentlich bestimmt sind. Wenn man mir den Kopf, den Schenkel eines Tieres zeigt, so werde ich vielleicht deren Charakter erkennen und sagen: „Diese Körperteile haben etwas von einem Schwein, von den Merkmalen eines Schweines an sich.“ Sollen nun diese Merkmale nicht als Teile des Gegenstandes, an dem sie unterscheidbar oder in dem sie vorhanden sind, angesehen werden können ? Nach Husserl (a. a. 0. 226 f) sind selbständige Inhalte (Konkreta) da vorhanden, wo in ihnen nichts liegt, was eine funktionelle Abhängigkeit ihrer Veränderungen von denjenigen der koexistierenden Erscheinungen mit Evidenz als notwendig forderte, und günstige hieher gehörige Beispiele bieten Erscheinungen von Klängen, Gerüchen und ändern subjektiven Erlebnissen, die wir leicht von aller Beziehung auf dingliches Dasein losgelöst denken können. Auch diesen Versuch, den Begriff des Konkreten zu klären, halte ich für verunglückt. Ich kann mir weder einen Klang noch einen Geruch vorstellen, ohne Körper, die ihn erregen, und ohne Nerven, die er erregt. Ich kenne auch keinen Gegenstand, in dessen Inhalt es nicht läge, daß sein Dasein oder wenigstens die Art seines Daseins von ändern Existenzen bestimmt wird. Die Feder, womit ich diese Zeilen schreibe, wird mancher ein Konkretum nennen. Aber was ist sie? Etwas Hartes, Zugespitztes, Elastisches, Feuchtes, schwarz Färbendes, die Wärme und Elektrizität gut Leitendes usw., ein Bündel von Unselbständigkeiten, Abstraktheiten. Wie soll durch eine Verbindung von lauter Unselbständigem etwas Selbständiges, von lauter Abstraktem etwas Konkretes Zustandekommen? Husserl irrt, wenn er behufs Feststellung des Begriffes der Unselbständigkeit sagt, es könne ein unselbständiger Gegenstand als das, was er ist, nur in einem umfassenden Ganzen sein. Ein Individuum ist mit einer Menge Unselbständigkeiten, wie: Schönheit, Weisheit, Tapferkeit, Farbe, Wärme, Schwere, Undurchdringlichkeit, Porosität usw., ausgestattet. Kann man es aber umfassender nennen als diese Eigenschaften, kann man der Vorstellung von ihm einen großem Umfang zuschreiben als der Vorstellung von Schönheit, Weisheit, Tapferkeit, Farbe, Wärme usw.? Kann der Prädikatbegriff einen kleinern Umfang haben als der Subjektbegriff? Unmöglich! Das Individuum ist ebenso Ganzes und Teil, wie seine Eigenschaften Ganzes und Teil sind. A. a. 0. S. 260 lesen wir, ein Abstraktum sei schlechthin ein Inhalt, zu dem es überhaupt ein Ganzes gibt, bezüglich dessen er ein unselbständiger Teil ist.1 Nun kann, wie wir bereits sahen, jeder Gegenstand als ein unselbständiger 1 Im Verlaufe dieser Erörterung gelangt Husserl zu Wendungen wie: „Ein Inhalt heißt mit Beziehung auf seine abstrakten Momente ein Konkretum .... Ein Konkretum, das selbst nicht abstrakt ist, kann ein absolutes Konkretum genannt werden . .. .“ Darnach gäbe es auch abstrakte Konkreta .... Teil, also als ein Abstraktum, aufgefaßt werden, das Weltall ausgenommen. Es gäbe somit ein einziges Konkretum — das Weltall. § 11. Andere Definitionen. Einige begründen den Unterschied zwischen Konkret und Abstrakt damit, daß der Akt des Vorstellens beim Konkretum ein unmittelbarer, also insofern ein selbständiger sei, als er keines ändern Vorstellens zur Grundlage bedürfe, der Akt des Erfassens eines abstrakten Inhaltes aber ein mittelbarer und unselbständiger sei, sofern das Vorstellen eines zugehörigen Konkretum die Grundlage bilden müsse. Wenn diese Auflassung richtig ist, so sind nur die allerersten, verschwommenen, unbestimmten Vorstellungen der Säuglinge Konkreta. Sobald sie einmal im Gedächtnis haften und mit einander verglichen, auf einander bezogen werden, gewinnt eine Vorstellung Einfluß auf die andere, verändert oder bestimmt, „apper-zipiert“ sie. Keine bleibt davon unberührt, bald kann man von keiner sagen, sie entbehre jeder Voraussetzung. Selbst die Vorstellung des Nichts hat nur Sinn als Leugnung einer Möglichkeit oder Wirklichkeit. In praxi gebraucht Husserl den Ausdruck „konkret“ im Sinne von „individuell“, so wenn er S. 326 von den psychischen Individuen als konkreten Bewußtseinen schreibt; S. 705: „Erscheinung heißt dann: 1. Das konkrete Erlebnis der Anschauung also z. B. das konkrete Erlebnis, wenn wir die vor uns stehende Lampe wahrnehmen . . . .u S. 363: „Was macht den Unterschied, ob wir ein Konkretum A einfach anschauen oder ob wir es als „„Repräsentanten““ für ein beliebiges A auffassen?“ S. 619: „Wir fassen also die Akte näher ins Auge, in welchen sich sinnliche Konkreta und ihre sinnlichen Bestandteile als gegeben darstellen.“ W. Schuppe (Grundriß der Erkenntnistheorie und Logik) bezeichnet beide Adjektiva (Konkret und Individuell) ausdrücklich als Synonyma (S. 18). Dann bedeutet aber nicht das Wort Abstrakt, sondern Gattungsmäßig-Generell den entsprechenden kontradiktorischen Begriff. So komme ich denn zu dem Schlüsse, daß der Name konkrete Vorstellungen wegen seiner widerspruchsvollen Unklarheiten zu vermeiden ist. Wer ihn durchaus behalten will, soll damit nur Vorstellungen von besonders reichem Inhalt und engem Umfang bezeichnen. (Fortsetzung folgt) Schulnachrichten. I. Lehrkörper. Veränderungen: I. Es schieden aus dem Verbände des Lehrkörpers: 1. Prov. Lehrer Martin Kuhla, der mit U. Min. Erl. v. 22. Juni 1912, Z. 23.794 (L. Sch. R. Erl. v. 4. Juli 1912, Z. 4712), zum wirkl. Lehrer an der Staats-realschule mit deutscher Unterrichtssprache in Pilsen ernannt wurde. 2. Professor Friedrich Hirth, der mit U. Min. Erl. v. 13. September 1912, Z. 42.135 (L. Sch. R. Erl. v. 20. September 1912, Z. 6874), auch auf die Dauer des Schuljahres 1912/13 dem Staatsgymnasium mit deutscher Unterrichtssprache iu Prag-Neustadt-Graben zur Dienstleistung zugewiesen wurde. 3. Professor Anton Jošt, der mit U. Min. Erl. v. 19. März 1912, Z. 10.565 (L. Sch. R. Erl. v. 29. März 1912, Z. 2319), auch für das Schuljahr 1912/13 den selbständigen Gymnasialklassen mit deutsch-slowenischer Unterrichtssprache des Staatsgymnasiums in Cilli zugewiesen wurde. II. Beurlaubt wurde: 1. Supplent Jakob Loser aus Gesundheitsrücksichten bis zum Schlüsse des Schuljahres 1912/13 mit U. Min. Erl. v. 4. September 1912, Z. 39.940 (L. Sch. R. Erl. v. 13. September 1912, Z. 6G78), unter Belassung seiner bisherigen Supplentenremuneration. III. In den Verband des Lehrkörpers traten ein : 1. Der Supplent am Staatsgymnasium in Linz Dr. Josef Ecker, mit U. Min. Erl. v. 31. August 1912, Z. 31.450 (L. Sch. R. Erl. v. 9. September 1912, Z. 6501), zum wirkl. Lehrer herernannt. 2. Der Supplent am hierort. Staatsgymnasium Dr. Otto Lax wurde mit U. Min. Erl. v. 31. August 1912, Z. 38.693 (L. Sch. R. Erl. v. 9. September 1912, Z. 6502), behufs Vertretung des dem Staatsgymnasium in Cilli zur Dienstleistung zugewiesenen Professors Anton Jošt zum provisorischen Lehrer derselben Anstalt ernannt. 3. Mit U. Min. Erl. v. 4. September 1912, Z. 39.940 (L. Sch. R. Erl. v. 13. September 1912, Z. 6678), verblieb der Snpplent Jakob Loser auch für die Dauer des laufenden Schuljahres an der Anstalt, ebenso 4. Supplent Peter Jonke mit L. Sch. R. Erl. v. 28. September 1912, Z. 7160. IV. Sonstige Personalallgelegenheiten von allgemeinerem Interesse: Der wirkl. Lehrer Ludwig Schmid wurde mit L. Sch. R. Erl. v. 27. Juni 1912, Z. 3638, der Religionslehrer Franz Watzl mit L. Sch. R. Erl. v. 17. August 1912, Z. 5134, der wirkl. Lehrer Dr. Andreas Krauland mit L. Sch. R. Erl. v. 24. Oktober 1912, Z. 7468, und der wirkl. Lehrer Dr. Josef Ettl mit L. Sch. R. Erl. v. 24. Oktober 1912, Z. 7469, im Lehramte definitiv bestätigt. Personalstand im Schuljahre 1912/13. A. Für die obligaten Lehrfächer. Name und Charakter Ordinarius in der Klasse Lehrfach und Klasse Wöchentl. Stunden 1 Franz Riedl, Dr. der Philosophie, k. k. Direktor — Latein VI. 6 2 Ernst Berner, k. k. Professor, Verwalter d. deutschen Schülerbibliothek, Leiter der Jugendspiele VII. Latein V., VII., Griechisch VIII., Stenographie (Freikurs) 18 3 Richard Chmel, k. k. Professor, k. u. k. Leutnant i. d. R. d. Geb. Art. Reg. Nr. 1, Verwalter der physikal. und ehem. Sammlung VIII. Mathematik IV. bis VIII., Physik VII., VIII. 21 I. S. 22 ii.s. 4 Josef Ecker, Dr. der Philosophie, k. k. wirkl. Gymnasiallehrer VI. Deutsch IV. bis VII., Griech. IV. 16 5 Josef Ettl, Dr. der Philosophie, k. k. Professor II. Latein II., Deutsch II., Griechisch VII., Propädeutik VII. 17 6 Johann Gröbl, Dr. d. Philosophie, k. k. wirkl. Gymnasiallehrer V. Geographie und Geschichte 111. bis VI., Propädeutik VIII. 19 7 Friedrich Hirth, k. k. Professor — Dem Staatsgymnasium mit deutscher Unterrichtsspr. in Prag-Neustadt-Graben zur Dienstleistung zugewiesen — 8 Peter Jonke, suppl. Gymnasiallehrer, k. u. k. Leutnant i. d. R. d. L.-Inf.-Reg. Nr. 27 I. Latein I., Deutsch I, VIII., Mathematik I. 18 9 Anton Jošt, k. k. Professor der 8. Rangsklasse — Dem Staatsgymnasium in Cilli zur Dienstleistung zugewiesen — 10 Edmund Kolbe, k. k. Professor, Verwalter der geographisch-hi-storischen Sammlung — Geographie I., Geographie und Geschichten., VII., VIII., Deutsch III., Mathematik II. 19 l.S. 18 U.S. 11 Andreas Krauland, Dr. d. Philosophie, k. k. Professor, k. u. k. Leutnant i. d. R. d. Inf.-Reg. Nr. 7, Verwalter d. Lehrerbibliothek und Programmsammlung IV. Latein IV., Griechisch III., V. 16 12 Otto Lax, Dr. der Philosophie, k.k.prov. Gymn.lehrer, Verwalter der naturhistor. Sammlung — Naturgesch. I., II., V., VI., Mathematik III., Physik III., IV. 18 13 Jakob Loser, suppl. Gymnasiallehrer — Beurlaubt. — 14 Johann Polovič, k. k. Professor, Verwalter der slowen. Schülerbibliothek — Slowenisch'oblig. in'den Kursen I. a und II. a, nichtoblig. in den Kursen I. b bis V. b 14 Name und Charakter Ordinarius in der Klasse Lehrfach und Klasse Wöchenti. Stunden 15 Adolf Raimondi degli Astolfi, k. k. Professor, Verwalter der Lehrmittelsamml. f. d. Zeichenunterricht — Zeichnen 1. bis IV. (oblig.), Ober-gymn. 1 Freikurs, Kalligraphie 1. 20 16 Ludwig Schmid, k. k. Professor III. Latein III., VIII., Griechisch VI. 16 17 Franz Wafzl, k. k. Professor, Welfpriester — Religion I. bis VIII. und in der Vorbereit.-Klasse, Exhortator 20 B. Für die nichtobligaten Lehrfächer. Slowenische Sprache für Schüler von der 2. Klasse an in 5 Kursen, der 1. Kurs für Schüler der 2. Klasse, der-2. für Schüler der 3. Klasse, der 3. für Schüler der 4. Klasse, der 4. für Schüler der 5. und 6. Klasse, der 5. für Schüler der 7. und 8. Klasse mit je 2 St. wöch., lehrte der k. k. Gymnasialprofessor Johann Polovic. Deutsche Stenographie für Schüler des Obergymnasiums in 1 Kurse mit 2 St. w. lehrte der k. k. Gymnasialprofessor Ernst Berner. Zeichnen für Schüler des Obergymnasiums in 1 Kurse mit 3 St. w. lehrte der k. k. Gymnasialprofessor Adolf Raimondi degli Astolfi. 19. Gesang für Schüler des ganzen Gymnasiums in 2 Kursen, einer für Knaben- und einer für Männerstimmen, mit je 2 St. w., lehrte der Volksschul-lelirer Friedrich Kaucky. 20. Turnen für Schüler des ganzen Gymnasiums in 3 Kursen, der 1. Kurs für Schüler der 1. Klasse, der 2. für Schüler der 2. und 3. Kl., der 3. für Schüler der 4. bis 8. Klasse, mit je 1 St. w., lehrte Volksscliuloberlehrer Franz Scheschark. Musikalischen Unterricht erhielten außerdem 31 Gymnasialschiiler und 1 Schüler der Vorbereitungsklasse in der städtischen Musikschule. Mehrere Gymnasialschüler erhielten Privatunterricht in der Musik. Lehrer der Vorbereitungsklasse: 21. Alois Petsche, k. k. Übungsschullehrer, lehrte die profanen Fächer (w. 20 St.') und unterrichtete freiwillig 9 Schüler im Turnen (1 St. w.). Dienerschaft: Lorenz Svetlin, Schuldiener. Adolf Temele, Aushilfsdiener. II. Lehrverfassung. a) Obligate Lehrgegenstände: Der Unterricht in den obligaten Lelirgegenständen wurde nach dem mit Ministerialverordnung vom 20. März 1909, Z. 11.662, kundgemachten Nor mallehr plane erteilt. Das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht hat mit dem Erlasse vom 4. April 1910, Z. 11.597 (L. Sch. R. Erl. vom 4. Mai 1910, Z. 2539), gestattet, daß bis auf weiteres der obligate Unterricht im Freihandzeichnen in den vier unteren Klassen in 4 St. w. erteilt werde, ebenso mit dem Erlasse vom 31. August 1910, Z. 32.219 (L. Sch. R. Erl. vom 9. September 1910, Z. 6059), dati vom Schuljahre 1910/11 angefangen die Zahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden für die Naturgeschichte in der 6. Klasse von 2 auf 3 Stunden erhöht werde. In Bezug auf die bestehenden obligaten slowenischen Kurse hat das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht mit dem Erlasse vom 31. März 1911, Z. 10.253 (L. Sch. R. Präs. Erl. vom 10. April 1911, Z. 57), verfügt, dali jene nicht zu eröffnen sind, in denen die Teilnehmerzahl unter drei herabsinkt. Die Schüler, die sonst diese Kurse zu besuchen hätten, werden je nach Umständen entweder einem der übrigen für Schüler slowenischer Nationalität bestimmten obligaten Kurse zuzuweisen oder aber zu verpflichten sein, einen ihrer Bildungsstufe am meisten entsprechenden, für Schüler deutscher Muttersprache bestimmten nicht obligaten slowenischen Kurs zu besuchen, der für sie als ein obligater zu gelten hat. Übersicht der Verteilung der obligaten Lehrfächer nach den einzelnen Klassen und wöchentlichen Stunden. Lehrgegenstände I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. Summe Religionslehre .... 2 2 2 2 2 2 2 2 16 Deutsche Sprache . . 4 4 3 3 3 3 3 3 26 Lateinische Sprache 8 7 6 6 6 6 5 5 49 Griechische Sprache — — 5 4 5 5 4 5 28 Geographie 2 2 2 2 1 1 — — 10 Geschichte — 2 2 2 3 4 3 I. S.4 II. S. 3 20 19 Mathematik 3 3 3 3 3 3 3 2 23 Naturgeschichte . . . 2 2 — — 3 3 — — 10 Physik und Chemie . — — 2 3 — — 4 I. S. 3 II. S.4 12 13 Philos. Propädeutik . 2 2 4 Freihandzeichnen . . 4 4 4 4 — — — — 16 Schreiben 1 1 Summe . . 26 26 29 29 26 27 26 26 215 St Das obligate Slowenisch hatte statt 5 Kurse nur den 1. Kurs (5 Schüler der I. Kl.) und den 2. Kurs (5 Schüler der 2., 1 Schüler und 1 Privatistin der 3. Kl.) In der Vorbereitungsklasse entfiel der obligate slowenische Unterricht wegen zu geringer Anzahl slowenischer Schüler. b) Freie Lehrgegenstände. I. Slowenische Sprache: 5 Kurse mit je 2 St. w. 1. Kurs (für Schüler der 2. Klasse). Anleitung zum richtigen Lesen und Schreiben. Die regelmäßige Deklination und Konjugation. Lesen, Sprechen, Nacherzählen und Vorträgen memorierter prosaischer und leichterer poetischer Stücke; dazu, wenn tunlich, Übersetzungen aus dem Deutschen ins Slowenische. Nach den ersten sechs Wochen monatlich 2 Schulaufgaben. Besuch am Schlüsse des 1. Semesters 18, des 2. 14 Schüler. 2. Kurs (für Schüler der 3. Klasse). Ergänzung der Formenlehre des Nomens. Die wichtigsten syntaktischen Regeln. Lesen, Sprechen, Nacherzählen und Vortragen wie im l.b Kurse. Dazu, wrenn tunlich, Übersetzungen aus dem Deutschen ins Slowenische. Monatlich 2 Aufgaben, abwechselnd Schul- und Hausaufgaben. Besuch am Schlüsse des 1. Semesters IG, des 2. 12 Schüler. 3. Kurs (für Schüler der 4. Klasse). Ergänzung der Tempus-, Modus- und Genuslehre des Verbums. Syntax des Nomens und Verbums. Lektüre, Übersetzungen, Nacherzählen und Deklamation größerer Stücke. Aufgaben wie im 2. b K. Besuch am Schlüsse des 1. Semesters 10, des 2. ebenfalls 10 Schüler. 4. Kurs (für Schüler der 5. und G. Klasse). Wiederholung des gesamten grammatischen Unterrichtes unter besonderer Berücksichtigung der Syntax. Übersetzungen aus dem Deutschen ins Slowenische. Lektüre ausgewählter Muster-stücke aus der neueren slowenischen Literatur. Deklamation poetischer Lesestticke. Unterrichtssprache teilweise slowenisch. Jeden Monat abwechselnd eine Schnl-und eine Hausarbeit. Besuch am Schlüsse des 1. Semesters 12, des 2. 10 Schüler. 5. Kurs (für Schüler der 7. und 8. Klasse). Kurze Übersicht der Geschichte der slowenischen Literatur im Anschlüsse an die Lektüre ausgewählter Lesestücke aus der neueren Literatur. Grammatik, Memorieren und Aufgaben wie im 4. b Kurse. Unterrichtssprache slowenisch. Besuch am Schlüsse des 1. Semesters 9, des 2. ebenso 9 Schüler. Im ganzen besuchten den slowenischen Freikurs am Schlüsse des 1. Sem. G5, des 2. 55 Schüler. II. Deutsche Stenographie: 2 Kurse, jährlich abwechselnd, für Schüler des Obergymnasiums, je 2 St. w. 1. Kurs. Die kleinen, mittleren und langen Zeichen, die Vokalandeutungen, die Zeichenverbindungen, die häufigsten festen Kürzungen, Wortbildungs- und Wortkürzungslehre. 2. Kurs. Die übrigen festen Kürzungen, Vor- und Nachsilben, Satzkür-zungslehre, Schreib- und Leseübungen in umfangreicherem Maße. Im abgelaufenen Schuljahre bestand nur der 2. Kurs. Besuch am Schlüsse des 1. Sem. 25, des 2. 19 Schüler. III. Freihandzeichnen: 1 Kurs, für Schüler des Obergymnasiums, 3 St. w. Stillebenmalen sowie Malen nach landschaftlichen Vorlagen. Kohlezeichnen nach Gipskopfmodellen. Landschaftliches Zeichnen und Malen nach der Natur. Besuch am Schlüsse des 1. Sem. 6, des 2. 5 Schüler. IV. Gesang: 2 Kurse, für Schüler des ganzen Gymnasiums, je 2 St. w. 1. Kurs für Knabenstimmen. Bis gegen Weihnachten Anfänger und Fortgeschrittene getrennt, dann vereinigt. Elementares der Gesangskunst; aus der Musiktheorie: Kenntnis der Noten und Pausen, die wichtigsten Taktarten, die Intervalle und chromatischen Versetzungszeichen. Einfache Treffübungen. Ein-und zweistimmige geistliche Lieder. Bei Einübung der Lieder wurden die wichtigsten dynamischen Vortragszeichen vorgeführt und erläutert. Besuch am Schlüsse des 1. Sem. 30, des 2. 19 Schüler. 2. Kurs für Männerstimmen. Für den Schulgottesdienst wird ein gemischter Chor aus beiden Abteilungen von 20 Sängern zusammengestellt. Bei festlichen Anlässen findet ebenfalls Vereinigung der beiden Abteilungen zu einem Chore statt. Fortsetzung des theoretischen Stoffes. Die einfacheren Dur- und Moll-Tonleitern. Trefttibungen. Das Wichtigste aus der Musikgeschichte. Biographien der vorzüglichsten Liederkomponisten. Drei- und vierstimmige Männerchöre. Dieser Kurs entfiel im 1. Sem. wegen zu geringer Beteiligung, im 2. Sem. besuchten ihn 19 Schüler. V. Turnen: 3 Kurse mit je 1 St. w., der 1. Kurs für Schüler der 1. Kl., der 2. Kurs für jene der 2. und 3. Kl., der 3. Kurs für jene der 4. bis 8. Kl. Der Unterricht wurde nach dem mit Verordnung des Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 27. Juni 1911, Z. 25.681, für zwei wöchentliche Unterrichtsstunden herausgegebenen Lehrpläne erteilt und es wurde der dort vorgeschriebene Lehrstoff mit geringen Auslassungen durchgenommen. Geübt wurden: Ordnungsübungen, auch militärische; Freiübungen ohne Belastung und mit Belastung, als: Holzstab-, Hantel- und Eisenstabübungen; Weit-, Hoch- und Sturmspringen; Geräteübungen am Bock und Pferd, an der wagrechten, schrägen und lotrechten Leiter, an den Kletterstangen, am Reck, an den Schaukelringen und am Barren; auch einzelne volkstümliche Übungen und Spiele. Besuch des 1. Kurses am Schlüsse des 1. Sem. 17, des 2. 22, des 2. Kurses 31 und 22, des 3. Kurses 28 und 21 Schüler. Im ganzen besuchten Turnen am Schlüsse des 1. Sem. 76, des 2 65 Schüler. Mit (J. Min. Erl. vom 6. Juli 1911, Z. 4025 (L. Sch. R. Erl. vom 25. Juli 1911, Z. 4747), wurde der Anstalt vom Jahre 1912 angefangen außer der an den Ortsschulrat für die Benützung des Turnsaales der Volksschule zu entrichtenden Entschädigung von 120 K jährlich behufs Deckung der an den Turnverein für die Benützung der Turngeräte zu entrichtenden Entschädigung ein jährlicher Betrag von 40 K, sohin für Zwecke des Turnbetriebes ein Gesamtbetrag von 160 K jährlich bewilligt. Über die Frequenz der freien Lehrgegenstände am Ende des Schuljahres siehe noch die Statistik S. 46. III. Absolvierte Lektüre. Aus dem Lateinischen. 3. Klasse. Cornelius Nepos (Golling): Miltiades, Themistokles, Aristides, Cimon, Pelopidas. Q. Curtius Rufus (Golling): I. Alexanders Jugend, II. Alexander ordnet die Verhältnisse Griechenlands, IV. Alexanders Zug nach Asien, V. Schlacht am Granikus, VIII. Alexanders Erkrankung infolge eines Bades und seine Ge- nesung, XXIX. Alexander tötet seinen Freund Klitus, XLII. Alexanders Tod. — Privatlektüre: Karnitschnig, Epain.; Chrestom. v. Golling: Berner X., Gansl-mayer IX., Lube XL., Perz X., XII., XIV., Schager XIII., Schneider IX., XIII., Truger XXXIV., XXXVI. 4. Klasse. Caesar: de bello Gallico I.. IV., V. 1 —16. — Privatlektüre: Caesar, de bello Gallico: II. 1—2!) (Perz), III. (Braune), V. 1—23 (StefandeD, VI. 9—29 (Aliklitsch), VII. 68—89 (Cernstein, Zlierne), VIII. (Kreft). 5. Klasse. Ovid, Selbstbiogr. Metam. 1, 2, 3, 4, 5, 6; Fasti II. 5; Caesar, de bello Gallico: VII. 47—56, 63—75; Livius XXI. 1—57 ; XXII, 1—8, 41—52. — Privatlektüre: Caesar de bello Gali.: VI. 1, 2, 19—21 (Drobiunig), 3, 4, 22, 23 (Eppich), 7, 8, 27, 28 (Hutter), 15, 16, 41, 42, 43 (Stöckl), 8, 29, 30 (König), 17, 18 und V. 55, 56 (Tschinkel), 5, 6, 36, 37 (Högler), 9, 10, 29, 30 (Kreiner), 14, 15, 31, 32 (Kreuzmayer). 6. Klasse. Sallust, bellum Iugurthinum. — Cicero, in Catilinam or. I. •— Vergil, Aeneisl.,11. (Auswahl). — Privatlektüre: Sallust, bell.Catil.5—20 und Vergil, Aeneis III. 1 — 60 (Högler Karl); Cicero, in Catil. or. III. 1—9 (Karnitschnig); Cicero, in Catil. or. II. (Krauland Jos. iun.); Vergil, Aeneis III. 459—620 (Krauland Jos. sen.); Vergil, Aeneis V. 1 —106 und Cicero, in Catil. or. IV. (Kump); Cicero, in Catil. or. III. 1 — 6 (Siegmund); Sallust, bell. Catil. 20—39 (Tautscher); Cicero, in Catil. or. III. (Tschinkel). — Memoriert: Vergil, Aeneis I. 1—33. 7. Klasse. Cicero, Tuscul 1—Schluß. Cicero, de republica 1—Schluß, VI. 9; Catull. 1, 51, 2, 3, 5, 7, 70, 109, 72, 87, 75, 76, 50, 14, 30, 46, 31; Tibull. I. 3, IV. 13; Propertius, IV. 10, III. 26 a, V. 11. Ovid, Fasti II. 83; Arsam, II. 113, Amores III. 9; Tristium I. 1, III. 12. Briefe des jüngeren Plinius I. 1, II. 14, I. 5, VIII. 16, VI. 16, VI. 20. — Privatlektüre: Cicero, in Verrem IV. 8, 18, 39 — 19, 41 (Perz Hans); Cicero, Verres IV. 10 (Posnik); Cicero, in Verrem IV. 5, 6, 16 (Erker); Cicero, in Verrem IV. 3, 4, 12 (Jaklitsch); Cicero, in Verrem IV. 5, 6, 13 (Jarc); Cicero, in Verrem IV. 7, 14, 15 (Perz Thomas); Cicero, in Verrem IV. 11, 17, 18 (Schubitz); Cicero, in Verrem IV. 8, 9, 19, 20 (Sterbenz). 8. Klasse. Tacitus, Germania: c. 1—27; Annalen I. 1—30, 49—52, 55 —72; II. 41—46, 53—55, 62, 63, 69—73, 88; IV. 1 — 9, 37—42, 57—59; XIV. 51—56; XV. 60 — 65, 38—45. Horaz, Oden: I. 1, 2, 3, 4, 6, 7, 10, 11, 12, 14, 15, 22, 28, 31, 37; II. 3, 10, 13, 14, 17, 18; III. 1—5, 29, 30; IV. 2, 3, 7; Epoden: 2, 7, 13; Satiren: I. 1, 6, 9; II. 6; Episteln: I. 16, 20; II. 2., 3. Aus dem Griechischen. 5. Klasse. Xenophon: Anabasis I., II., III., V., VI. Kvr. VII. Apomn. I. 1—6, III. Homer: Ilias I., III. 6. Klasse. Homer, Ilias VI., X., XVI., XVIII., XXII. (ed. Scheindler). Herodot, Buch IX. Plutarch, Perikies (ed. Schickinger). Privatlektüre: Herodot VI. 1 —13 (Högler); Her. VIII. 1—26 (Krauland iun.); Her. VI. 1 —13 (Karnitschnig); Her.VI. 14—31 (Siegmund); Her. I. 28—33(Tschinkel); Her. VII. 33—57 (Kump). 7. Klasse. Homer, Odyssee: V'., VI., VIL, VIII., XIV., XVIII. Demosthenes, 3. philippische Rede. Platon: Apologie des Sokrates. Stegreiflektüre. — Privat- 1 ektüre: Die Mäeutik des Sokrates (Theaitlietos K. 7, pg. 150 B—151 D). (Jaklitscli Bernhard), Homer, Odyssee XXI (Erker), XXIII (Perz Hans), XIX (Perz Thomas), XX (Posnik), xxiv (Sterbenz). 8. Klasse. Platon, Apologie XVI—Schluß ; Kriton ; Phaidon 63—67 ; Protag. 11, 12; Gorgias 62, 63; Protagoras 35; Politeia III. 12, Aristoteles, Metaphy-siea I. 1, 2, 11; Politika I. 12, IV. 11; Poetik 1 — 15, Sophokles, Oedipus Tyrannus. Homer, Od. 18, 22, 23 (1—51). — Privatlektttre: Platon, Kriton 1; Timaios 6 (Dragan); Platon, Kriton 10; Homer, Odyssee 19, 1 —10 7 (Hönigmann); Kriton 1, 2, 3; Politeia I. 16, p. 344 (A—C) (Hutter); Kriton 3, 4; Gorgias 46, p. 491 D—492 C (Krauland); Kriton 5, Menon 14 (Krisch); Kriton 7, Theaitetos 7, p. 150 B—151 D (Schadinger); Kriton 6, Menon 15 (Sbaschnik); Kriton 9, 10; Phaidros 26, 24—28, 24 (Zurl). Aus dem Slowenischen. Der IV. a Kurs und V. a Kurs entfielen. Aus dem Deutschen. 5. Klasse. Literaturproben nach dem Lesebuche. — Mem ori er t: Fischer, Erlkönig, Kraniche des Ibykus, Ir sult sprechen willekomen. 6. Klasse. Literaturproben nach dem Lesebuche. — Schullektüre: Coriolan, Minna von Barnhelm, Kabale und Liebe. — Hauslektüre: Götz, Egmont. — Memoriert: Die beiden Musen, Mignon, Das Göttliche. 7. Klasse: Literaturproben nach dem Lesebuche. — Schullektüre: Hermann und Dorothea, Iphigenie, Maria Stuart. — Hauslektüre: Wallenstein, Teil, König Ottokars Glück und Ende, Weh dem, der lügt. Die Leute vom blauen Guckuckshaus (Ertl.) — Memoriert: Lied von der Glocke. 8. Klasse. Literaturproben nach dem Lesebuche. — Schullektüre Faust I., Erbförster, Traum ein Leben. — Hauslektüre: Tasso, Maria Stuart, Ein Bruderzwist im Hause Habsburg, Die Nibelungen I., II. — Memoriert: Lied von der Glocke. IV. Schul- und Hausarbeiten. Deutsche Sprache. 5. Klasse. Schularbeiten: 1. Schönheiten und Freuden des Herbstes. 2. Historische Voraussetzungen, Inhalt und literarische Bedeutung des Hildebrandsliedes. 3. Winterfreuden. 4. König Günthers Brautfahrt. 5. Übersetzung aus dem Nibelungenliede III. 31 — 38. 6. Die Pflanze im Naturhaushalte. — Hausarbeiten: 1. Rückkehr in die Heimat. Nach einem Motto aus Chamissos Gedicht Salas y Gomez. 2. Durch viele Streiche fällt die stärkste Eiche. 3. Mannentreue im Nibelungenliede. 4. Krain, nicht der letzte Edelstein in der Krone der Habsburger. 6. Klasse. Schularbeiten: 1. a) Lob meiner Heimat, b) Wer mutig für sein Vaterland gefallen, der baut sich selbst ein ewig Monument im treuen Herzen seiner Landesbrüder, und dies Gebäude reißt kein Sturmwind nieder. (Körner, Zriny.) 2. a) Coriolan. Nach Schakespeares Drama, b) Das Volk in Schakespeares Coriolan. 3. Thema nach freier Wahl. 4. a) Heise zu Fuß: Da verstehst Du Menschengruß. b) Vor einer Burgruine. 5. Vergessen ein Fehler, Vergessen eine Tugend, Vergessen ein Glück. G. Anpassungserscheinungen in der Tierwelt. - Hausarbeiten: 1. a) Eigenlob, Freundes Lob, fremdes Lob. b) Das Feuer im Dienste des Menschen. 2. 4) Weihnachtsbräuche in unserer Heimat, b) Reize der Winterlandschaft. 3. Die Vorgeschichte zu Minna von Barn-lielm. 4. Die Ztige des Sturmes und Dranges im „Götz“. 7. Klasse. Schularbeiten: 1. a) Rede am Grabe eines in seinem Berufe Gefallenen, b) Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand. (Fontane.) 2. a) Der rechte Schüler lernt aus dem Bekannten das Unbekannte entwickeln und nähert sich dem Meister. (Goethe, Sprüche in Prosa.) b) Ursachen und Verlauf des gegenwärtigen Krieges. 3. Die Rütliszene in Schillers Teil. 4. Not ist die Wage, die des Freundes Wert erklärt, Not ist der Prüfstein auch von Deinem eigenen Wert. 5. Die landschaftliche Umgebung von Gottschee. Brief an einen Naturfreund, der sich in Gottschee ansiedeln will. 6. Du bist der Wald. Das Morgenweben. Du bist der Abend, der verglüht. Du bist ein Glück aus unserm Leben, Ein Ton aus unserm schönsten Lied. (Alfred Kerr Uber Eichendorff.) Zweistündig. — Hausarbeiten: 1. Charakteristik einer beliebigen Person aus „Hermann und Dorothea“. 2. Durch welche Züge sucht Schiller uns Wallenstein menschlich näher zu bringen. 3. Wodurch ist das Wachstum der Städte begründet? 4. Nil liomi-nibus ardui est; coelum ipsum petimus stultitia (Hör., carm. I, 3) im Lichte der neuesten Zeit. — Sprechübungen: Erker: Die Sozialdemokratie und die Sozialreform. Jaklitsch: Körners Zriny. Jarc: Die Braut von Messina. Perz Johann: Der Prinz von Homburg. Perz Thomas: Kleist, Kätchen von Heilbronn. Posnik: Frauenleben im alten Rom. Scliubitz: D011 Kariös. Sterbenz: Jungfrau von Orleans. H. Klasse. Schularbeiten: 1. Warum gilt Leonorens Wort: „Der. Lorbeerkranz ist, wo er dir erscheint, ein Zeichen mehr des Leidens als des Glückes“ gerade für Tasso ? 2. Einfluß des Mittelalters auf die Romantiker. 3. Was hat Faust, wie er uns zu Beginn der Goetheschen Dichtung entgegentritt, so gott- und weltverloren gemacht? 4. Wessen der Mensch bedarf, das erfindet oder erlernt er. (Ein Nachweis.) 5. Wissenschaftliche Bildung, gesellschaftliche Bildung. — Hausarbeiten: 1. „Überlaß dein Boot auf dem Meere des Schicksals nicht den Wellen, sondern rudere selbst, aber rudere nicht ungeschickt.“ (Platen.) 2. Die Gestalt Rudolfs IT. in Grillparzers „Bruderzwist im Hause Habsburg“. 3. „Die Größe ist gefährlich und der Ruhm ein leeres Spiel.“ Wie erweist sich dies an Grillparzers Haupthelden im „Traum im Leben“? — Redeübungen: Dragan: Der Minnegesang. In dem deutschen Dichterwald. Hönigmann: Verhältnisse im Gottschee der früheren Zeiten. Das Junge Deutschland. Hutter: Tieck und sein Märchen vom blonden Ekbert. Chr. Fr. Hebbel. Krauland: Die Brüder Grimm. Wie und wann ist wahrscheinlich Gottschee besiedelt worden? Krisch: Völker im Reiche. Das Jahr 1813 für die Literatur. Sbaschnik: Die Entwicklung des Verkehrswesens. Das vormärzliche Drama. Schadinger: Eine lustige Ferienwanderung. Hellespont und Bosporus. Stalzer: Niklas Zriny. Vorgeschichte zu Hebbels Nibelungen. Zurl: Wie ist die Pflanze im Kampfe ums Dasein ausgerüstet? Höhlen und Höhlenforschung in Gottschee. V. Lehrmittelsammlungen. I. Die Gymnasialbibliothek. Sie hat zwei Abteilungen, die Lehrer- und die Schülerbibliothek. 1. Die Lehrerbibliothek. Sie stand unter der Obsorge des Prof. Andreas Krauland und erhielt im abgelaufeneu Schuljahre folgenden Zuwachs. A. Durch Ankauf. a) Zeitschriften: Verordnungsblatt des k. k. Unterrichtsministeriums (Jahrg. 1912). Zeitschrift für die Österreich. Gymnasien. Zeitschrift für den deutschen Unterricht. Literarisches Zentralblatt. Das literarische Echo. Jahresbericht über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft. Monatshefte für den naturwissenschaftlichen Unterricht. Laibacher Schulzeitung. Österreichische botanische Zeitschrift (Schenkung). Zeitschrift für österreichische Volkskunde (Schenkung). b) Werke: Aus Natur und Geisteswelt. 129, 201—204, 2G3, 287, 288. Deutsch-österr. Klassiker-Bibliothek. Bd. 31—34. Deckelmann IT., Die Literatur des 19. Jahrb. im deutschen Unterricht. Strindberg A., Elf Einakter. Kerschen-steiner G., Charakterbegrift und Charaktererziehung. Der Begriff der staatsbürgerlichen Erziehung. Begriff der Arbeitsschule. Chamberlain Houston Stewart, Die Grundlagen des 19. Jahrb. 2 Bde. Bauernfeld, Ausgewählte Werke in 4 Bden. Mörike E., Sämtliche Werke in 6 Bden. Immich M., Geschichte des europ. Staatensystems von 1660—1789. Wahl A., Geschichte des europ. Staatensystems von 1789—1815. Holtzmann R., Französische Verfassungsgeschichte. Grün drill der Geschichtswissenschaft. 8 Hefte. Rauchberg H., Österr. BUrgerkunde. Hesse R., Der Tierkörper als •selbständiger Organismus. Kirchner O. v., Blumen und Insekten. Weinhold A. F., Physikalische Demonstrationen. 3 Lief. Pfaundler L., Die Physik des täglichen Lebens. Mach E., Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Medikus L., Kurze Anleitung zur qualitativen Analyse. Righi A., Die moderne Theorie der physikalischen Erscheinungen. Littrow, Wunder des Himmels. Riecke E., Lehrbuch der Physik. 2 Bde. B. Durch Schenkung. Von Herrn Robert Braune: Ivlopstock F. G., Der Messias. Gutzkow K., Kopf und Schwert. Petrarca F., Die Sonette. Hölderlin F., Gedichte. Arndt E. M., Gedichte. Kant J., Kritik der reinen Vernunft. Im Laufe des Schuljahres 1912/13 erhielt die Lehrerbibliothek einen Zuwachs von 41 Werken in 50 Bänden und enthält gegenwärtig 1495 Werke in 2049 Bänden. Die Programmsammlung erhielt im Tauschverkelire die Jahresberichte von 180 österreichischen und 320 reichsdeutschen Mittelschulen. 2. Schülerbibliothek. Sie stand unter der Obsorge des Prof. Ernst Berner (deutsche Abteilung) und des Prof. Johann Polovic (slowenische Abteilung') und erhielt im abgelau-fcnen Schuljahre folgenden Zuwachs; A. Durch Ankauf. a) Deutsche Abteilung. Dickens, Oliwer Twist. Falkenhorst, Staatenzerstörer. Hauff, Lichtenstein. Schmid, Herzen, Edelsinn, Sagenbuch. Schubert-Verne, Selts.Reisen. Fraungruber, Lust. Iinch, Hoch Habsburg! Horn, Kriegshelden. Cooper, Letzte Mohikaner, Alte Trapper, Pfadfinder, Wildtöter. May, Jenseits der Felsenberge. Nathusius, Dorf und Stadt. Gerstäcker, Jagderlebnisse, Schiffszimmermann. Meggendorfer, Bubenstreiche. Goethe, Reineke. Redlich, Friedrich der Streitbare, Heinrich der Rabenberger. Pallmann, Wildnis. Normanu, Panda. Swift, Gulliver. Nieritz, Ileldenknaben. Hücker, Tage von Pompeji, ßeecher Stowe, Onkel Tom. Mund, Münchhausen. Moritz, Waldläufer. Jugendbibliothek. Heidelbach, Till Eulenspiegel. Treller, Helden aus Kreta. Kern, Freibeuter. Wallace, Ben Hur. Willigerod, Held und Schildhof. Hedin, Von Pol zu Pol. Aus der goldenen Schmiede. Bermann, Sagen aus Wien. Gold. Knabenbuch. Knabenfreund. Deutsches Knabenbuch. Göll, Mythologie. Grimm, Deutsche Sagen. Schwab, Deutsche Volksbücher. Jugendblätter. Jahrg. 1874, 1901, 1903, 1904, 1905, 1906. Defoe, Robinson. Neudeck, Buch der Technik. Geiger, Roman Werner. Wagner, Be-schäftig.-Buch. Brimming, Wunder aus der Pflanzenwelt. Lang, Buch der Tiere. Mein Österreich. Jahrg. 1912. Die deutsche Schülerbibliothek enthält gegenwärtig 549 Werke in 570 Bänden. b) Slowenische Abteilung. Milčinski Fran, Pravljice. Dolžan J., Iz dnevnika malega poredneža. Trdina Janez, Bajke in povesti, zv. VII. in VIII. B. Durch Schenkung. Mentor. List za srednješolsko dijaštvo. Letn. I.—IV. Geschenk des Herrn Bezirksschulinspektors Jos. Novak in Gottschee. Die slowenische Schülerbibliothek enthält gegenwärtig 177 Werke in 308 Bänden. II. Die historisch-geographische Sammlung. Sie stand unter der Obsorge des Prof. Edmund Kolbe und erhielt im abgelaufenen Schuljahre folgenden Zuwachs: A. Durch Ankauf. Dr. Baldamus, Schul Wandkarte zur Geschichte der Völkerwanderung. Das Frankenreich. Dr. E. Schwabe, Griechische Welt. Hölzel, Geographische Charakterbilder auf Deckel. Nr. 2, 15, 21, 23/24, 41, 43. Lehmann, Geographische Charakterbilder. Nr. 17, 59. Skioptikonbilder: Titicacasee, San Juan Fernandez, Guatemala, Rio de Janeiro, Recreo, An der Oregobahn, Chinchas. Die historisch-geographische Sammlung enthält gegenwärtig: 42 physikalische Karten, 5 politische Karten, 89 geogr. Charakterbilder, 35 historische Karten, 58 historische Bilder, 7 Bilderatlanten und Hilfsbücher für den hist.-geogr. Unterricht. III. Die naturhistorische Sammlung. Sie stand unter der Obsorge des prov. Lehrers Dr. Otto Lax und erhielt im altgelaufenen Schuljahre folgenden Zuwachs: A. Durch Ankauf. Mikroskopische Wandttafeln, in biologischer Darstellung. 12 Tafeln in Farbendruck von IT. Täuber. Diapositive für Skioptikon über Bakterien. 11 Stück. B. Durch Schenkung. Eine größere Anzahl von Mineralien u. zw. besonders Versteinerungen, gespendet von H. Prof. E. Berner. Die vollständige Neuordnung der naturhistorischen Sammlung kann erst im kommenden Schuljahre zu Ende geführt werden. IV. Die physikalische und chemische Lehrmittelsammlung. Sie stand unter der Obsorge des Prof. Richard Chmel und erhielt im abgelaufenen Schuljahre folgenden Zuwachs: A. Durch Ankauf. 1 Wage, 1 Aneroid, 1 Franklinsehe Tafel, 22 Diapositive, diverse Präparate und Reagentien sowie Utensilien für Chemie. Die vollständige Neuordnung der physikalischen und chemischen Sammlung kann erst im kommenden Schuljahre zu Ende geführt werden. V. Die Lehrmittelsammlung für den Zeichenunterricht. Sie stand unter der Obsorge des Prof. Adolf Raimondi degli Astolfi und erhielt im abgelaufenen Schuljahre folgenden Zuwachs: A. Durch Ankauf. Eine Serie von Modellen, Früchte darstellend, einige farbige Vasen und Gläser, verschiedene kleinere Gebrauchsgegenstände (Gefäße u. dergl.) aus Holz, 12 Stück Wassergläser zu Blumenständern, 11 Aquarell-Landschaftsvorlagen und 15 teils landschaftliche, teils figurale Einlegbihler für Wechselrahmen als Wandschmuck für Gang und Zeichensaal. B. Durch Schenkung. Einige von den Schillern der III. und IV. Kl. gespendete färbige Flaschen und Gläser. Die Lehrmittelsammlung für den Zeichenunterricht enthält zur gegenwärtigen Verwendung: Vorlagenwerke und Bücher, a) Vorlagen: lf> ältere Vorlagenwerke, worunter: Vardai, Wandtafeln, 32 Landschafts-Aquarellvorlagen, 8 Kopfvorlagen, 27 Wandbilder als Einlegbilder für Wechselrahmen, b) Bücher: Alois Hauser, Stillehre, Franz Reber, Kunstgeschichte des Altertums, Franz Sales Meyer, Handbuch der Ornamentik, Lukas-Ullmann, Elementares Zeichnen, I.—III., Kimmich, Die Zeichenkunst, I. und II. ir, Modelle für den Unterricht im perspektivischen Zeichnen. 1 Serie Drahtmodelle, 2 Serien Holzmodelle, außerdem verschiedene Schachteln aus Pappe und Holz. Gips- und Tonmodelle, a) Gipsmodelle: 12 Kopfmodelle, 1 anatomische Figur, 1 Madonna, 1 Pantherkopf. Außerdem verschiedene Gefäße und Säulenkapitäle antiker Form. b)Tonmodelle: Verschiedene Gefäße antiker Form. Gefäße und Geräte. 6 verschiedene Serien von Gefäßen aus Glas, Ton und Majolika, 2 Serien von Gefäßen und Geräten aus Holz, 2 Serien naturhistorischer Modelle als Nachbildungen von Früchten und Schwämmen, 2 Serien von Schmetterlingen und Käfern in Glaskästchen, 1 Widderschädel, 2 Serien auf Pappe aufgezogener natürlicher, gepreßter Blätter, sowie Muscheln, Federn und sonstige naturhistorische Objekte und verschiedene, zu Stillebenzwecken dienende Gegenstände. Ferner: 1 Serie Modellträger aus Eisendraht auf Postamenten und 1 Serie Blumenständer mit Wassergläsern. VI. Die Lehrmittelsammlung für den Gesang. Sie stand unter der Obsorge des Gesanglehrers Friedrich Kaucky (Volksschullehrer) und erhielt im abgelaufenen Schuljahre keinen Zuwachs. Gegenwärtig enthält die Sammlung: Für den I. Kurs (1.— inkl. 4. Kl.) 7 Exemplare: Franz Mairs Liederbuch für österr. Bürgerschulen, bearbeitet von Ad. Kirchl. Für den II. Kurs (5.—8. Kl.) 10 Exemplare: Chorliederbuch für die österr. Mittelschulen. III. Teil. Männerchöre. — Außerdem wurde aus Gefälligkeit vom hiesigen Gesangverein überlassen: Sammlung von beliebten Männerchören, herausgegeben von Eduard Kremser. Die von der Stadtgemeinde Gottschee bestrittenen Kosten für das Gymnasium und die innere Einrichtung beliefen sich im Solarjahre 1912 auf 1275‘25 K. Die Direktion spricht hiefttr der löbl. Stadtgemeindevertretung den wärmsten Dank aus. VI. Statistik der Schüler. Das erste + Zeichen gilt den Privatisten (Privatistinnen), das zweite der Vorbereitungsklasse. S a & «ß T. t« O « > cd * w wo +++ NC« uO CO CM CM 4-oi i CO + Ol oi o © H—!—h 05 Ol CD I I I I I ! cm -f-CM Ol CD Ol ■^•^OOOOrHOOtHOO OtHOrHOOOOOOOO ++++++++++++ Tt< 00 II I I ^ I I I CC 00 I I ‘2 111 C0 ^ I HH rH i i Mil I I I I I + i+^+l*3 Mil CO o t~OJ | C0 | | |H^| 05 CO rH 03 H I I I + 3 cm 2 +* t- ^ ^ u ^ -s (fl 3 o «> ^ .5f ^ — re — il 5 -5 05 SS v = £ E .Si >. •ao 30 .£- ä k- u &* coä = o £ c CI « ■61 S |S -|l c *n ül ~ a. 3 a» t3 _ reC* c -o v. £ e ca £ WQ > 3 > N T3 C J5 w a> 13 CJ :3 • JC CJ - 03 g t O CA -*■* u 3 X3 a> O O) q « ^ > ■8 loa: : « -• iS 1 c/5 a ‘53 u« g T3 J^! 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J J S 00 Öl co 7440 12 10 6 2 200-— CO H I I Lft »O 3 3 rH 1 1 CT rH CO 70 tH CO 510 4-20 66 — 2-— 72-20 14 12 6 co^ I I co IO 3 3 1 1 CT CT CO CT rH rH 300 130-20 64--4 — 198-20 22 7 CU E E 3 C/3 -C 3 > 3 03 3 ü J= Ci o C/3 CS Q a/ WS X N OJ X5 3 c« o 3 P3 w> X3 2 O) ^bfl 3 cs Q CU E E 3 C/3 bfl 2 3 .-3 3^ 5 bflO)^ 3 bfl 3 2 bfl S c£N SŠ2 C3 '3 g I § E ä x JE o union ersetzte und schließlich die Grundlage bot für eine noch engere Verknüpfung der Völker der Monarchie, von deren Ausgestaltung die neuere Geschichte Österreichs zu erzählen weit!. Durch die Pragmatische Sanktion wurde die Großmachtstellung der Monarchie begründet. Nach diesen trefflichen Darlegungen wurde von den Sängern der Schülerschaft der schöne Chor „Hoch Österreich“ von Eduard Tauwitz frisch und munter zum Vortrage gebracht und daran schlossen sich zwei Schülerdeklamationen. Der Septimaner Willibald Sch ubit z deklamierte die Weissagung des Mönches aus Ladislaus Pyrkers Heldengedicht „Rudolf von Habsburg“ (II. v. 156—269) und der Oktavaner Bruno Schadinger mit Ausdruck und Empfindung die „Hymne an Österreich“ von Anastasius Grün. Die mit Begeisterung gesungene österreichische Volks-hymne schloß die erhebende, denkwürdige Feier. Das sehr interessante Erinnerungswerk „Die Pragmatische Sanktion“, vom k. k. Universitätsprofessor Dr. Gustav Turba verfaßt, wurde angekauft und der Lebrerbibliothek ein verleibt. Am 22. Mai nahmen die katholischen Schüler der Anstalt unter Aufsicht ihrer Lehrer an der feierlichen Fronleichnainsprozession teil, während die Anstalt bei der Auferstehungsfeier am Karsamstage durch den Direktor und zwei Mitglieder des Lehrkörpers vertreten war. An Sonn- und Feiertagen hatten die Schüler in der Pfarrkirche um 8 Uhr früh ihren gemeinsamen Gottesdienst. Das Orgelspiel besorgte der Gesangslehrer der Anstalt, Volksschullehrer Friedr. Kaucky. Die heil. Sakramente der Buße und des Altars empfingen die katholischen Schüler vorschriftsmäßig dreimal im Schuljahre. Der 26. Mai wurde zu Schülerausflügen freigegeben. Der Gesundheitszustand der Schuljugend war im abgelaufenen Schuljahre im allgemeinen ein günstiger. Von den hier eine Zeitlang herrschenden Masern wurden zwar auch mehrere Gymnasialschüler ergriffen; der Unterricht erlitt jedoch dadurch keine Störung. Die Herren Professoren und Lehrer erfreuten sich im allgemeinen vortrefflicher Gesundheit. Suppl. Loser hat leider noch nicht Genesung von schwerer Krankheit gefunden. Am 9. Juni wohnte der Herr Dechant, fiirstbischöfl. geistlicher Rat Ferdinand Erker, dem Religionsunterrichte an der Anstalt bei. Mit den Funktionen eines Fachinspektors für den Zeichenunterricht wurde auch für die Schuljahre 1912/18, 1913/14, 1914/15 der Professor am Staatsrealgymnasium in Graz Ladislaus Pazdirek mit U. Min. Erl. v. 8. Oktober 1912, Z. 36.175 (L. Sch. R. Erl. v. 15. Oktober 1912, Z. 7724), betraut. — Er inspizierte den Zeichenunterricht an der Anstalt am 12. Juni d. .). Am 5. Juli wurde das Schuljahr mit dem üblichen Dankgottesdienste und Absingen der Volkshymne geschlossen, worauf die Zeugnisverteilung erfolgte. Die Privatistenprüfungen wurden zugleich mit den Aufnahmsprüfungen in die erste Klasse an demselben Tage abgehalten. XI. Förderung der körperlichen Ausbildung. Die Gymnasialjugend findet immer mehr Freude an Leibesübungen. Abgesehen von den Jugendspielen beteiligt sie sich lebhaft am Radfahren, Schwimmen, Eisläufen und Rodeln. Am 25. und 26. Mai wurden mehrere längere Gruppenausflüge unternommen. Die Vorbereitungsklasse mit Herrn Übungsscliullelirer Petsche und die erste Gymnasialklasse mit Herrn Suppl. Jonke gingen nach Hohenegg und Annaberg, die dritte mit Herrn Prof. Watzl nach Ortenegg, die vierte mit Herrn Prof. Dr. Kranland und die fünfte mit Herrn Prof. Dr. Gröbl über die „Kamp“ nach Morobitz, die sechste fuhr zu Rad mit Herrn Dr. Ecker nach Adelsberg. Diese Wanderungen waren vom besten Wetter begünstigt. Am 30. Juni besichtigte über Einladung des Herrn k. k. Landesschulinspektors die achte Klasse unter Führung des Prof. Berner die Erdbebenwarte und die funkentelegraphische Anlage sowie das Landesmuseum in Laibach. I. Übersicht über den Spielbetrieb. Spieltag Stunden Teilnehmer Spielart 21. Sept. 25. „ 5. Okt. 2 50 Katze und MausL Vogelfrei, Seilziehen, Diskus- und 12. „ 16. „ 19. „ 23. „ 26. „ 30. „ 6. Nov. 9. „ 13. „ 19. „ 4. Dez. 7. „ 11. „ 26. März 29. „ 2. April 5. „ 9. „ 23. 26. „ 2 43 30. „ 2 10 (Ausfiug nach Laibach.) 30. „ II. Allgemeine Übersicht über die Pflege der körperlichen Übungen. 2 49 Fußball, Faustball, Schleuderb 2 46 ball, Wanderball, Sautreiben; 2 50 Katze und Maus, Vogelfrei, 2 47 Reifenwerfen, 2 43 2 2 52 53 Spieltag Stunden Teilnehi 2 45 3. Mai 2 45 2 58 7. „ 2 52 2 47 14. „ 2 40 2 42 17. „ 2 41 2 44 21. „ 2 54 2 56 24. „ 2 53 2 49 28. „ 2 56 2 46 31. „ 2 48 2 48 4. Juni 2 39 2 51 7. „ 2 36 2 50 11. „ 2 42 2 54 14. „ 2 37 2 48 18. „ 2 38 2 47 25. „ 2 40 2 55 28. „ 2 39 2 43 30. „ 2 10 2 46 2. Juli 2 43 Klasse Schüler- zahl Rad- fahrer Schwim- mer Eis- läufer Rodler Turner Teilnehmer an den Jugendspielen I. 29 5 19 16 26 22 24 II. 26 13 14 21 18 12 18 III. 27+2 11 16 20+2 20 10 17 IV. 20 10 17 16 18 4 11 V. 10 9 9 9 8 8 7 VI. 18 12 17 12 5 4 6 VII. 8 7 7 5 2 1 7 VIII. 9 7 9 9 8 4 8 Vorbkl. 10 2 5 8 7 9 8 Summe 147+2 + 10 74+0+2 108+0 +5 108+2 +8 105+0 +7 65+0+9 98+0+8 Freiwilliges Schießwesen. Der mit Erl. des k. k. Landesschulrates tür Krain vom :>. Sept. 1910, Z. 5893, angeordnete fakultative Schieliunterricht enttiel im abgelaufenen Schuljahre, da sich hiefiir nur 5 Schüler der siebenten Klasse gemeldet haben. Es kann eben hier nur Kapselschießen stattfinden. Deshalb blieben die Oktavaner aus, da ihnen dieses zwei Jahre hindurch zu wenig anregend schien. Mehrere Schüler des Obergymnasiums gehen aber mit ihren Vätern fleißig auf die Jagd, wofür die waldreiche Umgebung der Stadt sehr geeignet ist. XII. Schülerverzeichnis.1 Vorbereitungsklasse. *Drobiunig Hans aus Klagenfurt. Herbst Josef aus Qottschee. Kraševec Franz aus Studenc. Kresse Friedrich aus Qottschee. Ledenig Friedrich aus Qottschee. Pickert Franz aus Adelsberg. * Schober Josef aus Qottschee. Schuschak Stanislaus aus Fiume in Ungarn. * Tomaschek Wilhelm aus Karlshüttcn. Verderber Ernst aus Rain. 1. Klasse. Herbst Eduard aus Qottschee. Högler Walter aus Stalzern. Hönigmann Franz aus Windischdorf. Hönigmann Richard aus Gottschee. Jonke Florian aus Obermösel. ' Jonke Ludwig aus Obermösel. Kajfež Anton aus Novasela. Kikel Johann aus Altlag. Kraker Josef aus Gottschee. Kralj Vladimir aus Unterschischka. Krauland Alois aus Koflern. Krauland Josef aus Windischdorf. Meditz Friedrich aus Rieg. Perhaj Ferdinand aus Gottschee. *Perz Konrad aus Nesseltal. Tscharf Paul aus Gottschee. Vardjan Franz aus Gottschee. Verderber Max aus Fiume in Ungarn. Röthel Walter aus Gotischee. Sdiemitz Franz aus Drosendorf in N.-Ö. Schwarzer Ferdinand aus Masern. Stalzer Richard aus Hasenfeld. Svetlin Engelbert aus Laibach. Terpotitz Erich aus Tnfail in Steiermark. Terpotitz Ewald aus St. Leonhard bei Cilli in Steiermark. Tomitz Josef aus Grafenfeld. Vuicich Edmund aus Divača im Küstenland. Wessel Prosper aus Slatina in Rumänien. Zupančič Franz aus Gottschee. II. Klasse. Antončič Albert aus Čabar in Kroatien. Eimer Friedrich aus Gottschee. Hönigmann Franz aus Cleveland inAmerika. Hriber Matthäus aus Moos. Kajfež Anton aus Novasela. * Kreft Norbert aus Qottschee. Kump Rudolf aus Graz. Ledenig Josef aus Gottschee. Meditz Johann aus Unterdeutschau. Ofner Martin aus Lankowitz in Steiermark. Pacheiner Franz aus Groß!aschilz. Petrič Matthias aus Karlowitz in Krain. Petsche Viktor aus Gottschee. Pirc Franz aus Žigmaritz in Krain Primec Ernst aus Gottschee. Rauch Albin aus Vrbovško in Kroatien. Samide Josef aus Obrem. Scneschark Manfred aus Gottschee. Skoupil Karl aus Steinwand in Krain. Terpotitz Erwin aus St. Leonhard bei Cilli. Tomaschek Friedrich aus Karlshütten. Tomaschek Johann aus Karlshütten. Tomitsch Artur aus Gottschee. Tscherne Alois aus Morobitz. * Wittine Walter aus Ebental. Michel Hermann aus Nixdorf in Böhmen. 1 Liegender Druck mit * bedeutet zum Aufsteigen in die nächste Klasse vorzüglich geeignet, bezw. die Klasse mit vorzüglichem Erfolg beendet. Barbič Johann aus Mönchsdorf. Berner Gustav aus Witkowitz in Mähren. Bradatsch Franz aus Qrafenfeld. Eimer Josef aus Gottschee. Flack Richard aus Gottschee. Ganslmayer Rudolf aus Gottschee. *Heine Ernst aus Ung.-Brod in Mähren. Hönigmann Josef aus Gottschee. * Karnitschnig Hellmut aus Gottschee. Kosar Johann aus Kummerdorf. Kresse Ludwig aus Schalkendorf. Kropf Franz aus Gottschee. Loy Leo aus Gottschee. Lube Johann aus Langenton. * Braune Ludwig aus Rieg. *Cernstein Otto aus Gottschee. Hönigmann Alfons aus Gottschee. Hönigmann Rudolf aus Gottschee. Krauland Franz aus Koflern. * Kreft Wilhelm aus Windischgraz. Kropf Johann aus Schalkendorf. Miklitsch Josef aus Mittergras. Pavlicek Otto aus Laibach. *Perz Adolf aus Nesseltal. Perz Ferdinand aus Koflern. Petsche Ernst aus Gottschee. Petsche Josef aus Ort. Plesche Ferdinand aus Triest im Küstenl. Primosch Ludwig aus Altbacher. Samide Walter aus Langenton. Schadinger Norbert aus Gottschee. Schager Josef aus Moos. Schneider Josef aus Mitterdorf. Truger Hans aus Gottschee. Tschinkel Albert aus Masern. Turk Rudolf aus Lengenfeld. Wolf Ferdinand aus Gottschee. IV. Klasse. Petsche Josef aus Mooswald. Raimondi Alexander degli Astolfi aus Wien. Schneller Johann aus Nesseltal. Schneller Matthias aus Nesseltal. Stefandel Franz aus Reintal. Stöckl Ernst aus Krapina in Kroatien. Tomaschek Karl aus Karlshütten. Wittine Josef aus Oberwetzenbach. Wittreich Franz aus Klindorf. Zherne Franz aus Hrib. V. Klasse. Drobiunig Franz aus Obermühlbach in Kärnten. Eppich Alois aus Kukendorf. Högler Wilhelm aus Stalzern. Hutter Alois aus Niedertiefenbach. * König Franz aus Altlag. VI. Dürfeld Gottfried aus Gottschee. Högler Friedrich aus Altlag. Högler Karl aus Koflern. Jaklitsch Ferdinand aus Mitterdorf. Karnitschnig Herbert aus Gottschee. Kaucky Siegfried aus Gottschee. Krauland Jos. sen. aus Koflern. * Krauland Jos. iun. aus Windischdorf. *Kump Johann aus Pottenstein in N.-Ö. Kreiner Josef aus Windischdorf. Kreuzmayer Ignaz aus Gottschee. Petsche Hermann aus Gottschee. Stöckl Rudolf aus Tüffer in Steiermark. Tschinkel Wilhelm aus Morobitz. Klasse. Levstik Franz aus Travnik. Petsche Johann aus Mitterdorf. Putre Josef aus Schwarzenbach. Rom Johann aus Gottschee. Rom Richard aus Gottschee. Schadinger Lothar aus Gottschee. Siegmund Ferdinand aus Mitterdorf. Tautscher Adalbert aus Schischka. Tschinkel Otto aus Nesseltal. VII. Klasse. Erker Anton aus Morobitz. Perz Thomas aus Mitterdorf. Jaklitsch Bernhard aus Gottschee. Posnik Josef aus Ebental. Jarc Johann aus Haidowitz. Schubitz Willibald aus Gottschee. Perz Johann aus Gottschee. Sterbenz Johann aus Nesseltal. Dragan Karl aus Kotschen. Hönigmann Adolf aus Gottschee. Hutter Johann aus Otterbach. Krauland Georg aus Windischdorf. Krisch Alois aus Rieg. VIII. Klasse. Sbaschnik Josef aus Masern. Schadinger Bruno aus Gottschee. Stalzer Konrad aus Unterdeutschau *Zurl Alois aus Morobitz. B. Privatistinuen. III. Klasse. Bajič Huberta aus St. Kunigund, Steiermark. Gladnigg Anna aus Laibach. Die schriftlichen und mündlichen Klassifikationsprüfungen der Privatistinnen werden am 5. Juli abgehalten. Die Resultate derselben werden im Jahresberichte des kommenden Schuljahres an dieser Stelle veröffentlicht werden. Von den 2 Privatistinnen des Schuljahres 1911/12 der 2. Klasse waren Bajič Huberta vorzüglich geeignet und Gladnigg Anna geeignet, in die nächste Klasse aufzusteigen. XIII. Kundmachung für das Schuljahr 1913-14. Das Schuljahr 1913/14 wird am 19. September mit dem heil. Geistamte eröffnet werden. Bezüglich der Schiileraufnahme gelten nachfolgende Bestimmungen: a) Schüler, welche in die Vorbereitungsklasse neu eintreten wollen, müssen das neunte Lebensjahr vollendet haben oder nocli im Kalenderjahre 1913 vollenden und sich hierüber durch Beibringung des Tauf- oder Geburtsscheines ausweisen. Ferner haben sie den Nachweis über die mit gutem Erfolge absolvierte 111. Volksschulklasse, bezw. der dem dritten Schuljahre entsprechenden Abteilung, zu erbringen. Die sonstigen Modalitäten der Aufnahme entsprechen denen der Aufnahme in die erste Gymnasialklasse. Eine besondere Aufnahmsprüfung für die Vorbereitungsklasse findet nicht statt. Die Semestralzeugnisse mit der Notenskala der Gymnasialzeugnisse sind stempelfrei. Die mit Erfolg absolvierte Vorbereitungsklasse befreit den Schüler von der Ablegung der Aufnahmsprüfung für die I. Gymnasialklasse der eigenen Anstalt. Bei der Aufnahme in die Vorbereitungsklasse ist keinerlei Aufnahmsgebühr zu entrichten. Das Schulgeld beträgt 10 K für das Semester. Hinsichtlich der Stundung und Befreiung finden im allgemeinen die für die Mittelschulen geltenden Bestimmungen analoge Anwendung. Die Schüleraufnahme in die Vorbereitungsklasse erfolgt am 3., 4. und 5. Juli und am 15., 1(>. und 17. September (zugleich mit der Schüleraufnahme in die I. Gymnasialklasse). Die aufgenommenen Schüler haben zu dem feierlichen Hochamte am 19. September zu erscheinen. b) Schüler, welche in die erste Gymnasialklasse neu eintreten wollen, müssen das zehnte Lebensjahr vollendet haben oder noch im Kalenderjahre 1913 vollenden und sich hierüber durch Beibringung des Tauf- oder Geburtsscheines ausweisen. Sie haben sich in Begleitung der Eltern oder deren Stellvertreter bei der Gymnasialdirektion persönlich zu melden und, wenn sie ihre Vorbildung an einer Volksschule genossen haben, ein Frequentationszeugnis (Schulnachrichten) vorzulegen, welches unter ausdrücklicher Bezeichnung seines Zweckes die Noten aus der Religionslehre, der Unterrichtssprache und dem Rechnen zu enthalten hat. Die wirkliche Aufnahme in die erste Klasse erfolgt auf Grund einer gut bestandenen Aufnahmsprüfung. Bei dieser wird gefordert: In der Religion jenes Maß von Wissen, welches in den ersten vier Jahreskursen einer Volksschule erworben werden kann; in der U n t e r r i c h t s s p r a c h e Fertigkeit im Lesen und Schreiben, auch der lateinischen Schrift, Kenntnis der Elemente der Formenlehre, Fertigkeit im Analysieren einfach bekleideter Sätze, Bekannt- ßl schaft mit den Regeln der Orthographie; im Rechnen Übung in den vier Grundrechnungsarten mit ganzen (unbenannten und benannten) Zahlen. Zufolge Erlasses des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht vom 27. Mai 1884, Z. 8109, können Schüler, deren Religionsnote aus dem vierten Schuljahre der Volksschule nicht geringer als „gut“ ist, von der mündlichen Prüfung aus der Religionslehre befreit werden. Für diese Aufnahmsprüfung sind zwei Termine bestimmt: der erste fällt auf den 5. Juli, der zweite auf den 18. S ep t emb er. Anmeldungen hiezu werden in der Direktionskanzlei am 3. und 4. Juli, bezw. am 15., 16. und 17. September entgegengenommen. ln jedem Termine wird über die Aufnahme endgültig entschieden. Eine Wiederholung der Aufnahmsprüfung für dasselbe Schuljahr an der nämlichen oder an einer anderen Anstalt ist unzulässig. (Min. Erl. vom 2. Jänner 1886, Z. 85.) Diejenigen Schüler, welche im Sommertermine in die erste Klasse aufgenommen wurden, haben erst zu dem feierlichen Hochamte am 19. September zu erscheinen. c) Die Aufnahme in die zweite bis achte Gymnasialklasse neu e i n t r e t e n d e r sowie diesem Gymnasium bereits angehörender Schüler erfolgt ebenfalls am 15., 16. und 17. September. — Die in die zweite bis achte Klasse neu eintretenden Schüler haben den Tauf- oder Geburtsschein, die beiden letzten Zeugnisse und etwaige Schulgeldbefreiungs- und Stipendiendekrete beizubringen, die dem Gymnasium bereits angehörenden Schüler haben nur ihr letztes Semestralzeugnis vorzuweisen. Schüler, welche von einer anderen Lehranstalt in diese übertreten wollen, müssen ihren Tauf- oder Geburtsschein, das letzte Semestralzeugnis mit der ordnungsmäßigen Abgangsklausel und etwaige Schulgeldbefreiungs- und Stipendien dekrete mitbringen. Die Nachtrags- und Wiederholungsprüfungen sowie die eventuellen Aufnahmsprüfungen für die zweite bis achte Klasse finden am 18. September statt. Jeder Gymnasialschüler erlegt einen Lehrmittelbeitrag von 2 K, als Beitrag für die Schülerbibliothek 1 K und als Beitrag für die Jugendspiele 50 1), im ganzen 3 K 50 h. Jeder neu Aufgenommene außerdem eine Aufnahmstaxe von 4 K 20 li, im ganzen also 7 K 70 h. Die Schüler der V o r-bereitungsklasse sind, wie oben bemerkt, von jeder Aufnahmsgebühr befreit. Das Schulgeld beträgt für die Gymnasialschüler halbjährlich 30 K, für die Schüler der Vorbereitungsklasse 10 K. (S. o.) Die Einhebung des Schulgeldes, die Stundung desselben in der Vorbereitungsklasse und ersten Gymnasialklasse und die Schulgeldbefreiung regeln die Ministerialerlässe vom 7. März 1909, Z. 8890, und vom 22. Juni 1909, Z. 18.774; ihr wesentlicher Inhalt wird den Schülern jedesmal gleich nach Beginn des Schuljahres zur Darnachachtung bekanntgegeben. Der regelmäßige Unterricht am Gymnasium und an der Vorbereitungsklasse beginnt am 20. September. Die k. k. Gymnasial-Direktion. XIV. Lehr- welche im Schuljahre 1913 14 dem Unterrichte in den obligaten Lehr- Gegen- stand Klasse I. II. III. IV. V. Reli- gion . ! Dr. Deimel, Offen-Großer Katechismus. 1. Aufl. barungsgeschichte des J A. Bundes. 1 u.2. Aufl. | Dr. Fischer, Lehrbuch der Liturgik. 15, 16. Aufl. Dr.Pauker, Offen-j barungsgeschichte d.N.Bund. l.Aufl.J Dr. Wappler, Lehrb. der katb. Religion, I. Teil (Apologetik), 8., 9. Aufl. Deutsch als Unt.-Spr. Bauer-Jelinek-Streinz, Deutsches Leseb. f. ö. Mittelschulen. l.B. 1907. Willom.-Tschinkel, Deutsche Sprachl. 13. Aufl. 1909. Bauer-Jelinek-Pol-lak-Streinz, Deut. Leseb. f. Mittelsch. 11. B., 1. Aufl. Grammat. wie in 1. Grammatik wie in I. Bauer-Jelinek-Streinz, Deutsches Lesebuch für österr. Mittelschulen. I III. Bd. I.A. IV. Bd. I.A. Bauer-Jelinek-Pollak-Streinz, Deutsches Leseb. V. Bd., 3., umgear. Aufl. dtto. Leitfaden der deutsch. Literatur. Latein Dr.Scheindler.Lat-Schulgramm., hgg. v.Kauer. 8. A. 1910. Steiner-Scheindler Lat. Lese- u. Üb.-buch, herausg. v. Kauer, 1. Teil, 8. Aufl. 191u. Dr. Scheindler,Lat. Schulgramm. hgg. v.Kauer, 8. A. 1910. Steiner-Scheindler Lat. Lese- u. Üb.-buch, herausg. v. Kauer, II. Teil, nur 6. Aufl. DrScheindler Lat.jstdne^ScheiSd!«'igJSUSS^i-Sri.^ndteJ' Schulgramm 7. A Lt Lese_ u üb Ji^^gÄ ndler, Steiner-Scheindleribuch hgg.v.Kauer, ober Klasse^ 5. Aufl. Lat. Übungsbuch,! . A,,ri 1 Sedlmayer, Ausgew. heraus? v Kauer ir^ ' r> , A Oed. d. Ovid. 5. 7. A. , . . ,’!Prammer,C.J Cae-llurenka,Wörterbuchzu ■-4. üoll.ng, Lat. saris conlnl£nt. de jW 1,-2. Auf.. Zin-Lesebuch, 1.-3.A. bell Qa|1A 6 —10. gerle’ L,vms’ 5“7'A' Griechisch — Dr. F. Weigel, Kurzgefaßte griech. S:hulgrammatik. 1. Aufl. Schenkl-Weigel, Griech.-Elementarbuch. 21. u. 20. Aufl. Gramm, wie in der III. Schenkl,Übungsbuch f. d. ob. Klassen. 12. Aufl Schenkl, Chrestom. aus Xenophon, 14. Aufl. Scheindler, Homer,Ilias I. Teil, 7. Aull. Slowenisch obligat I. a K. Dr. Sket, Slov. slovnica za sred. šole. O.u.lO. A. Sket-Wester, Slov. čitanka, 1. Teil. 4., umgearb. Aufl. 11. a K. Gramm, w i. 1. a, Dr. Sket-Wester, Slov. čit 11.Teil, 3.,um. Aufl. III. a Kurs. Grammatik wie im I. a Kurs. Dr. Sket, Slovenska čitanka. III. Teil, 2. Aufl. IV. a Gramm, w. im I.a Slow. Lesebuch f. deutschem Frei- gegenstand — I. b K. Lcndovšek J., Slowen. Elementarbuch für deutsche Mittelsch. und Lehrerbildungsanstalten. 2. Aufl. II. b K. wie im I. b Kurs III. b K. wie im IV. b I. b K. Dazu: Lendov-Dr. J. Sket, Slov. šek-Stritof, Slow.Lese-7,\j jny| buch f. Deutsche. Hiezu CltanKa za V. in VI. ein slow.-d. Wörterb. J JaneziC-Hubad, Geo- graphie Müllner, Lehrbuch der Geographie. 1., 11. und III. Teil. Kozenn, Geographischer Atlas. Mayer-Marek, Geographie d. österr. ung. Mon, 9. A. Atlas wie in d. III Müllner, Lehrb. d. Geographie. 4. und 5. Teil. Atlas wie in d. III 0) i s a> o O E o C/3 Dr. Mayer, Lehrbuch der Geschichte. L, II. und III. Teil. 7. und 6. Aufl. Putzger, Historischer Schulatlas. 6. Aufl. A. Zeehe, Lehrbuch der Geschichte. I.—III. Teil. 6.-7. Aufl. Mathe- matik Močnik-Zahradniček, Arithmetik für die 1. bis 4. Klasse der Mittelschulen. 30. Aufl. Močnik-Spielmann, Geometrie für die I. bis III Klasse Mandl Le der Mittelschulen. 28. Aufl. hr- und Übungs- I Naturgeschichte Pokornys Tierkunde (29. Aufl.) für die unteren Klassen der Mittelschulen von Dr. R. Latzei. Pokornys Pflanzenkunde 25. Aufl. (1910)für die unteren Klassen der Mittelschulen von Dr. Fritsch. Tabellen zur BestimmungeinheimischerSamenpfl. von Dr. A. Schwaighofer. 14. Aufl. R. Wolf, Grundriß der Chemie und Mineralogie für d. IV. Klasse. Mineralogie u. Geologie f. d. V. Klasse d. Gymn-v. Abel-Hiinmelbauer. Leitfaden der Botanik f. d. ob. Kl. v. Dr. R. v. Wettstein. Tabellen z-Bestimmung einheim. Samenpflanzen von Dr. Schwaighofer. 14. Aufl Physik und Chemie — — Höfler-Maiß, Naturlehre für die unteren Klassen. 4.-2. Aufl. = Propä- deutik — — — — bücher fächern und im Slowenischen als Freigegenstand zugrunde gelegt werden. VI. VII. VIII. Vorbereit.-klasse Dr. Wappler, Lehrbuch der kath. Religion. II. Teil (Glaubenslehre). 8., 9. A Dr. König, Sittenlehre. 13., 14. und 15. Aufl. P. Meinrad Bader, Lehrbuch der Kirchengeschichte. 7., 8. Aufl. Mittlerer o. Großer Katechismus. Pan-holzer, Bibi. Gesch. Jelinek-Pollak-Streinz, Deutsches Lesebuch VI. 2. Aufl.. herausgeg. von Brandeis. dtto. Leitfaden der deutschen Literatur. Bauer-Jelinek-Streinz, Deutsches Lesebuch, VII. Bd. Pollak-Jelinek-Streinz, Deutsches Lesebuch, ViII. Bd. J. Schmidt, Deutsche Grammatik für d. Vorbereit.-klasse der Mittelschulen. Lampel, Deutsch. Lesebuch, I. Gramm, w. i. d. III. Klasse, Übungsb. w. i. d. V. Klasse, Scheindler, Sallusts Bellum Catilinae, 3. Aufl. Golling, Vergili carmina selecta, I.—3. A. Golling, Komment, zu Buk. und Georg. Nohl, Ciceros Rede g. Cat. 1. Gramm, w. i. d. III. Klasse, Übungsb. w. i. d.V. Golling, Vergili carmina sei, 3.Autl. Kukula, Briefe d. j. P.inius, I.T.,2. A.Nohl, Cicero,Rede gegen Verres IV, 3. Aufl. Schiche, Cicero, Philosophische Schriften. Gramm, w. i. d. III. Klasse, Übungsb. w i d. V. Klasse. Weidner, Tacitus histor. Schriften in Ausw. 1. Aufl. Qu. Horatius Flaccus. Auswahl von Petschenig, 4. Aufl. 1907. — Grammatik und Übungsb. w. i. d. V. Scheindler,Hom., Ilias, I. und 11. Teil. Aufl. 4. Scheindler, Herodot, A. 2 Schickinger, Plutarchs Perikies. 1. Aufl. Grammatik und Übungsb., w. i. V. Wotke, Demosthenes, 5. Aufl. Christ, Hom. Odyssee, 4. A. Schneider, Lesebuch aus Plato. 2. A. Schneider, Lesebuch auc Plato, 2. Aufl. Christ, Hom. II, 3. Aufl. und Odyssee. 4. Aufl. Schubert, Sophokles’ Oidipus Tyr. 3. Aufl Kurs Kurs. — Lendovšek-Stritof Deutsche s. slowenisch-Wörterbuch. V. a Kurs. Dr. J. Sket, Staroslovenska čitanka. — Idem, Slovenska slovstvena čitanka, 2. Aufl. P. Končnik, Slov. slovnica za občne ljudske šole 1906. — Josin in Gangl, Tretje berilo za štiri- in večrazredne občne ljudske šole. Kurs. slovn.,9. Aufl. Idem, Slov. razr., 3. A. Als Hilfsbuch: Slow.-deut. Handwb , 4. A. V. b Kurs. Grammatik wie im IV. b Kurs. — Sket, Slovenska čitanka za V. in VI. razred. 3. Aufl. — Müllner, Lehrbuch der Geographie. 4. und 5. Teil. Atlas wie in der III. — Zeehe, Heiderich, Grunzel, Österreichische Vaterlandskunde. 3. und 4. Aufl. — A. Zeehe, Lehrbuch der Geschichte. L—II. Teil, 6.-7. Aufl. 1 III. Teil, 4.-6. Aufl. — Močnik, Lehrjuch für Arithmetik und Algebra für die ob. Kl. 29 —16. Aufl. Jelinek, Logarithmische Tafeln. 7. Aufl. Močnik, Lehrbuch der Geometrie für die ob. Klassen. 24.—22. Aufl. buch der Geometrie für die IV,—VIII. Klasse. 2. Aufl. Močnik, IV. Rechenbuch f. österr. allg. Volkssch., bearb. v.1 Kraus u. Habernal. S Gräbers Leitfaden d. Tierkunde für die ob. Klassen von Dr. R. Latzei, 7. Aufl. 1910. — — — — Rosenberg, Lehrb. d. Physik f. d. ob. Klassen nur 5. Aufl. — i 1 Lindner-Leclair, Logik. | Lindner-Lukas, 3.-5. Aufl. Psychologie. 2. Aufl. ... 1 .'V;.:': ' k?4 yy A v- t ■ - ■ ■ v.% ■ ♦ ■ *■*■?*? ■■ 7 v ., ■ v,, a • :: 15 . # . ' |vJ . s:- • ^i v ■ ' •• ■ : •/ v ■ A’- 7, V 7v£77:*' .*r- \ 1 '• < f- . h : \A > •• ? •!y " hA >' v • •• 7; - ■; •, ::v *■ i • u -v»' ■; P ■. ' ' ■ - • ■ .' ' ' :. * ... /.Vt-«■'—■ ’ 1 ■/'..>/■/ -v V :r ' , ' A • •'4-: ‘*T . •• .'v A , ; • •. V * V.-: O, J; ' ’ Vv_, ••• 7 < i>. , -J- ' •• • i , \ • Vv '-4- ■ , V • , , ■ ' f? . 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