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AehnlicheS wird jedenfalls auch die österreichische Regierung be-stimmen. Damit ist vorläufig wenigstens der gute Wille gezeigt worden, dem Mehlwucher zu steuern und den dringendsten Wünschen und BedÜrsnissen der Bevölkerung entgegenzukommen. Die Beschlagnahme der Getreide- und Futtermiitelernte, die einheitliche Festsetzung der Preiie, die natürlich viel niedriger sein müssen, als die gegenwärtig üblichen, die ze-besserte Regelung des Verbrauches — alleS daS ist geeignet, unsere durch die Lebensmittelteuerung hart gedrückte Bevölkerung mit einer gewissen Beruhigung sür die Zukunft zu ersülle». In einem Punkte jedoch machen sich, wie die Warnsdorser .Abwehr" treffend auSsührt, schwere Bedenken geltend. ES wird die Errichtung von Fi-lialen der ReichSversorgungSstelle in allen Landes-sauptstädttn geplant. Nähere Bestimmungen hierüber hcheinen noch nicht vorhanden zu sein. Aber nach den bisherigen Ersahrungen mi-ßte die Geschäftsordnung Auslieferung uud Verbrennung ihrer Kriegsschisse bis auf zehn und verbot ihnen, ohne Erlaubnis der Römer Krieg zu führen. Diese Bedingungen waren hart, aber gerecht, denn die Karthager waren in der antiken Welt, wie in unserer Zeit die Engländer, verschrien als ein treuloses, hinterlistiges Krämer-volk. Die Bundesgenossen Karthagos aber zwang Rom zu beträchtlichen Gebietsabtretungen Bedeutungsvoll wurde auch die nach schweren Kämpfen mit den Römern erfolgte Eroberung der Stadt Aquileja, die im Jsonzogebiet gelegen ist und in das bekanntlich nun teilweise die Italiener einze-drangen sind, durch den Hunnenkönig Attila im Jahre 452, denn nach der Einnahme dieser einstigen Halb-Millionenstadt, siel dem Hunnenkönig ganz Oberitalien mit Verona, Padua, Vicenza und allen anderen Städten zu, drang er fast bis an die Tore Roms, entstand andererseits die Lagunenstadt Venedig. Eine Reihe von Schlachten sah Oberitalien zur deutschen Kaiserzeit. Diese Epoche ist es, die gar manche Lehre zu erteilen vermag. Kaiser Friedrich l. dem Rotbart war es »war gelungen, im Jahre 1162 das feste Mailand zu erobern, allein im Jahre 1176 am 29. Mai erlitt er durch eine von de» lombar-dischen Städten ausgebrachte HeereSmacht bei Legnano, einem Städtchen an der Eisenbahn Arona—Mailand eine Niederlage, die ihn zwang, mit den lombardi-Städten Frieden zu schließen, seine Macht in Ober-italien aber ktinc»wegs vernichtete. Auch Kaiser Fried-rich II., deffen Haupt sechs Kronen, die des römi-schen Kaiser», des deutschen König», die eiserne Lom-bardenkrone und die Kronen von Sizilien, Burgund und Jerusalem zierten, halte aus italienischem Boden schwere Kämpfe zu bestehen. Papst Gregor X. hielt e» zwar mit den Lombarden, nichtsdestoweniger ge-lang eS aber dem Kaiser bei Cortenuova, einem Orte in der oberitalienischen Provinz Bergamo, über die 40. Jahrgang. sür diese Filiale derart schars umrissen sein, daß wir von vornherein vor den Ungeheuerlichkeiten der vergangenen Monate geschützt sind. Denn wir muß-ten e» ja erleben, daß in jedem Krön lande, ja fast in jeder Bezirk»hauptmannschast aus eigene Zaust »orgegangen wurde. Statt der Einheitlichkeit der Vorschriften und der Gleichmäßigkeit deS Verbrau-cheS gab e» die buntesten Verschiedenheiten der Mehlmischung, der Gebäckherstellung, deS Genusses wie der Entbehrung. ES gab und gibt Landstriche, deren Einwohner in seinem Weizengebäck schwelgen, während andere Gegenden unter härtester Brotnot litten und noch leiden. Notwendig wäre somit vor allem da» schärsste Vorgehen bei der Aufnahme der Getreidemengen, um Verheimlichungen im größeren Maßstabe vorzubeugen, serner Festpreise, nicht nur Höchstpreise und vor allem Schutz gegen die Händ-lermachenschaften. Die beste und wirksamste Maß-nähme wäre die Einführung de» Getreidemonopol», wofür sich alle einsichtsvollen Faktoren de» Reiche» bereit» ausgesprochen haben. Dagegen wehrt sich begreiflicherweise da» ge-samte Händlertum, das im Vereine mit den land-wirtschaftlichen Großerzeugern während der Krieg», zeit den dreifachen Preis gegenüber anderen Jahren herausgeschlagen hat. Einer der HandelSgewaltigen, der Präsident des Zentralverbandes önerreichischer Getreidehändler, bringt auch schon die Wünsche sei-ner Geschäftskollegen vor und verlangt, daß neben der Tätigkeit der staatlichen Stelle der feit Jahr-zehnten bestehende Verkehr zwischen Produzenten, Händlern und Konsument«» bestehen bleiben müsse und unter keiner Bedingung ausgeschaltet werden dürfe. Nach feiner Erklärung in der Neuen Freien Presse kennt der Handel alle Quellen und Absatz-gebiete und sei vermöge seiner vieljährigen Ersah-rungen rascher und besser als jeder andere in der Lage, die Vermittlung zwischen Angebot und Nach- Lombarden am 27. November 1237 einen glänzen-den Sieg zu erringen. Trotz dieses Sieges gelang eS ihm aber nicht, die Lombardei völlig zn unter-werfen, u. zw. infolge der Einmischung des durch daS Anwachsen der deutschen Kaisermachl beunruhigt ge-wordene» Papstes. Unglücklich verlief der Feldzug, den Ruprecht von der Pfalz im Jahre 1401 gegen Mailand unternahm. Er wurde, da er nur mit un-genügenden Kräften über die Alpen gegangen war, am 21. Oktober 1401 am Gardasee besiegt. Jm 16. Jahrhundert waren es die französische» Könige, die ihr Glück in Oberitalien versuchteu. Ludwig Xll. von Frankreich erhob Erbansprüche auf Mailand uud, um denselben den nötigen Nachdruck zu verleihe«, verband er sich mit dem Papste Alexander VI., den Venetianern, dem Herzogt von Savoyea und den Schweizern. Da aber zwischen den Verbündeten Un-einigkeiten entstanden, konnte er sich in Oberitalien nicht halten. König Franz l. nahm die italienische Eroberungspolitik seines Vorgängers wieder auf. I« Jahre 1915 rückte er in Oberitalien ein und am 14. September errang er bei Melegnano im Kreise Mailand über die Schweizer, die seine Gegner ge-worden waren, einen glänzenden Sieg. Zehn Jahre später aber in der Schlacht bei Pavia am 24. Februar 15>W erlitt er eine so schwere Niederlage, daß er sich gezwungen sah, seinen Ansprüchen auf italieni-sche Gebiete zu entsagen. Auch Ludwig XIV., den die Franzosen den Großen nennen, vermochte die im Mantuanischen Erbsolaekriege durch Richelieu erwor» denen Vorteile nicht zu behaupten. Am 7. September 1706 kam es bei Turin zwischen den Franzosen und Oesterreichern zu einer großen Schlacht, in der der österreichische Heerführer Erzherzog Eugen mit Hilfe preußischer Regimenter unter Führung deS Fürsten Leopold von Dessau die Franzosen besiegle und sie dauernd auS Italien verdrängte. Sn» 2 Kieutjiujie KUacht Nummer 50 - frage herzustellen. Wir möchten da doch die Frage auswerfen: Wo sind denn die Kenntnisse der Ge-treidehändler damals geblieben, als die Märkte vor und nach Schaff»», der Getreidehöchstpreise leer blieben? An den Kenntnissen der Händler zweifeln wir nicht, wohl aber an ihrem guten Willen, das Getreide mit bürgerlichem Gewinne zu verkaufen. Damals hielten sie ihre Vorräte zurück, um später die enormen Wuchergewinne einzustreichen. Genau dasselbe würden wir mit der neuen Ernte erleben, wenn nicht durch die Verstaatlichung deS Getreide-Handels allen diesen Schlichen ein Riegel vorgefcho-den wird. andererseits in das Friaul einzudringen vermochten, von wo aus dann Mitte Mär; Bonaparte über Villach. Klagensurt, Laibach dem rückweichenden Erzherzog Karl nach Leoben folgte, der dann u Judenburg einen Waffenstillstand ab-schloß. ?luch das Jahr 179? zeitigte in Oberitalien Lämpte, die indessen ungünstig für die Franzosen ausfielen. Während gegenwärtig Oesterreicher und Deutsche Seile an Seite kämpfen, waren damals die Russen in Oberitalien Oesterreichs Mitkämpfer. Am 27. AprU wurden die Franzosen beiCasfano, in den Tagen vom 17. bis 19. Juli an der Trebbia und am 15. August in der großen Schlacht bei Novi von den Oesterreich«« unter Melas und den Russen unter Sumorow geschlag n. Jm Jahre 1800 wandte sich das KricgSglück wieder den Franzosen zu. Na-poleon hatte selbst den Oberbefehl übernommen. Am 2. Juni hatte er Mailand «obert und schon am 14. Juni griff er die vereinigten Oesterreicher und Russen bei Marengo zwischen Alessandria und Tor-tona an und errang einen vollen Sieg. Nun war Oberitalien endgültig in der Hand d« Franzosen und erst die Schlacht bei Tolentino, die am 3. Mai 1815 lajow und Zydaczow hält der Feind am Duzestr Truppen der Armee Pflanz« schlugen heftige Ai-griffe d« Russen südwestlich Podog zloty, bei Za-leszyki uud im befsarabischen Grenzgebiete wieder unter schwersten Verlusten deS Feindes zurück. D« Stellvertreter des EhesS de» GeneralstabeS: v. Höser, Feldmarschall -Leutnant. Berichte der deutschen Obersten Heerei-leitung. Großes Hauptquartier, 19. Juni. Die Russen sind westlich de« San bi? in Linie Zapuscie—lila-»ow. östlich davon üb« die Tanerv Pauczka Linie zurückgeworfen. Die Grolek-Stellung wurde anze-griffen. Die nnch südlich des Dnjestr zwischen de« Dnjestrsümpsen und dem Stryj stehenden Russen wurden angegriffen und nach Norde» zurückgedrängt. Die Angriffe werden sortgesetzt. 20. Juni. Südlich der Pilica nahmen Truppe» des Generalobersten von Woyrsch in den letzten lagen mehrere feindlich« Stellungen. Die Armeen des Generalobersten v. Mackeusm haben die Grodekstellung genommen. Zu Beginn des gestrigen Tages schritten deutsche Truppen und kni KorpS deS FeldmarschalleutnantS von Arz zum Än> griffe auf die stark verschanzten feindlichen Linie»; »ach hartnäckigem Kampse waren am Nachmittag fast durchwegs die in mehreren Reihen hinin«:uii> der liegenden feindlichen Gräben auf der 35 Kilometer langen Front nördlich von Janow—Hula— ObedynSka (südwestlich RawaruSka) gestürmt: a» Abend wa? der Feind bis hinter die große Zttcche Zolkiew (nördlich Lemberg)—RawaruSka geworfen. Unter dem Druck« dieser Niederlage ist der Gegner heute nachts auch aus der Anschlußstellung zwischen Grodek und Dnjtstrsümpse» gewichen, han bedrängt von den österreichisch ungarischen Truppe». Zwischen den Dnjestrsümpsen und der Stryimündunz hat der Feind das südliche Ufer des Dnjestr ge-räumt. 21. Juni. Die Armeen deS Generalober'tw von Mackensen kämpfen um Lemberg und Zolkiew; RawaruSka ist in unserer Hand. Westlich Ra«-ruSka wurde der Feind gestern von deutschen Tr»?-pen angegriffen und geworsen. Am 19.. und ÜO. d wurden auf dem Kampffeld« zwischen Janow u»» nördlich Magierow rund 9500 Russen gefanze» ge-nommen, acht Geschütze und 26 Maschinengewehre «deutet. Deutsche Erfolge in Nordwestruhland. GroßcS Hauptquartier, 19. Juni. In der Ge» gend von Szawle, am Dawina- und Szlawaitti-Abschnitt, wurden russische V«rslöße abgewiesen. Liid-westlich von Kalwarja machten wir Fortschritte; da» Di'rf Wolkowizna wurde im Sturm genommeil. 20. Juni. Russische Angriffe gegen unsere Linien i» Gegend Szawle und Aagustow wurden ab- ersolgl« und in der die Oesterreicher unter Biaachi einen vollen Sieg üb« König Murat «rang, te» freit« auch Oberitalien von der französischen Hen-schaft. Berühmt sind ferner die Schlachien beiCustszz» und Villa-franci di Verona, iu denen die Lest«-reich« unter Radctzky am 24. nnd 25. Juli l»t^ über die Italiener unter König Karl Albertz«et glänzend« Siege erfochten, und dann die Schlacht«» bei Mortara und Novara am 21. resp. 23. März 1849, durch die König Karl Albert gezwungen wurde, zu Gunsten seines Sohnes Viktor Emanuel abzudanken und das ganze lombardo-venetianifch« König-reich wied« an Oesterreich kam. Jm Jahre 1858 hatt« der Italien« Crfini auf den Kais« Napoleon 111. einen Mordversuch gemacht. Orsini sorderte vom Gefängniffe aus den f« zur Befreiung Italiens von Oefierrcichijcha Herrfchaft aus. D« Kaif« hatt« etwas gloire nötig und so kam ihm die Aufforderung recht gelegen. Im Frühjahre 1859 rückte er in Oberitalien ein und schon daS erste Gefecht bei Monlebello am '20 Mai war sür di« österreichisch«» Waffen ungünstig. L» folgten bann die sürdie Franzosen glücklichen Schlachte« bei Magenta und Solverrno, deren Folgen die Ad. tretung der Lombardei seitens Oesterreichs und d« Auslieferung Savoyen und Nizza waren. Die letz» große Schlacht in Oberitalien war die bei Üustozu am 24. Juni 1866, in der die Oesterreich« linier Erzherzog Albrecht «inrn glänzenden Sieg über den Großvater des jetzigen italienische» Königs errang. Die Mannen deS treulosen Königs stehen -ms oberitalienischem Boden. WaS sie bisher eneichten, laßt u»S der Hoffnung fein, daß die begangene Tr». lvsigkeit schwer bestraft werden wird in nicht zusn-n« Zeit auf den Gefilde» Oberitaliens. s ftuauner 50 {(schlagen. Eigene Borstöße kleinerer Abteilungen fiihrlen zur Wegnahme der feindlichen Vorstellungen bei Budt—Przysilki und Kalesie (östlich der Straße PrasznySz—MySzyniez) 21. Juni. In Gegend nordwestlich Szawle und östlich der oberen Dudiffa mißlangen mehrere zum Teile von größeren Kräften ausgeführte ruf» fische Angriffe. Oberste Heeresleitung. Gegen Frankreich. GioßeS Hauptquartier. IS. Juni. Die Fort-fetzung der Angriffe auf unsere Front nördlich von LrraS brachte dem Feinde weitere Mißerfolge: Nördlich des LanalS von La Baffee wurde ein englischer Borstoß mühelos abgewiesen. Mehrere französische Zugriffe an der Lorettohühe beiderseits Neuville und nordöstlich von ArraS brachen zusammen. Wir fäu-betten einige früher verlorene Grabenstücke vom Feinde. In den Argonnen wurden örtliche Vorstöße deS GegnerS im Bajonetlkompf abgewiesen. Die Kämpfe bei VauquoiS haben zu keinem Ergebnis geführt. Nordöstlich von Luneville wurde der von de» Iran-zoien befestigte und besetzte Ort Embermenil über-lalle» und genommen. Nach Zerstörung aller lran-zisischen Verteidigungsanlage» gingen unsere Trup-pm unter Mitnahme von etwa 50 gefangenen fran-zwischen Jägern in ihre alten Stellungen zurück. )n den Vozefen wird noch au einzelnen Stellen des Fechttales gekäwpft. Am Hilsenfüst nahmen wir über 200 Franzosen gefangen. 20. Juni. Nördlich de» Kanals von La Basse« üb auf der Front nördlich ArraS wiesen wir mehrere feindliche Teilangrisf« blutig ab. In d«r Chain-pagne wurde eine sranzöstfch« Abteilung, die bei PertheS nach einer Minenfprengang angriff, zufam-mengeschossen. Unternehmungen der Franzosen gegen allere Borposten am Parroy Wald führten zu ört-lichtn Kämpfen, bei denen wir die Oberhand be-hielten. In den Bogefen wird Münster von den Franzosen heftig beschösse«. Erneute feindliche An-griffe im Fechttale und füblich waren erfolglos. AuS einem feindlichen Fliegergeschwader, daS ohne militärisch«« Schaden anzurichten Bomben auf Jfeghem in Flandern warf, würd« ein Flugzeug heruntergeschossen, mehrere andere zur schleunigen Umkehr gezwungen. Ein weiteres feindliches Flug-zeug wurde in der Champagne über BouzierS her» wterzeholl. 21. JÄni. Gegen die Front nördlich ArraS be« zreuzie sich der Gegner hauptsächlich auf Artillerie-jeun, nur nördlich Souchez erfolgte ein Infanterie-angriff, der von und abgewiesen würd«. Westlich Eoisson scheiterte «in vereinzelter nächtlicher französischer Vorstoß gegen unsere Stellung westlich Mou-Im soll« Touvent. Am Westrande der Argonnen gingen wir zum Angriff über. Württemberg«? und norddeutsche Landwehr erstürmte aus zwei Kilometer Froiitbreite mehrere hintereinander liegende Verteidigungslinie» und fügten den Franzosen bei ihren ver-geblichen Gegenangriffen di« schwersten Verlust« zu. Die Beute dieses Kampf«» beträgt an Gefangenen 6 Offiziere, 623 Mann sowie drri Mafchinenge-«ehre und drei Minenwerfer. Aus den MaaShöheu richteten die Franzosen gegen unsere Stellungen an der Grande Tranchee, westlich Lei EpargeS, abends fünf starke Angriff«, die westlich d«r Straß« in unserem Feurr zusammen-brachen, östlich der Straße drang der Gegner in Teile unserer Stellung ein; er ist zum Teile bereit» tviebec verjagt. 70 Gefangen« blieben in unserer Hand. Oestlich von Luneville nahmen wir unsere über Gondrezon vorgeschobene« Vorposten vor über-legeuea Kräften aus die Hauptstelluug nordöstlich des Orte« zurück. In den Vogesen wurden seindliche Gegenangriffe im Fechtlaie und südlich blutig abge-Ichlagen. NachtS räumten wir zur Vermeidung un-nötiger Verluste planmäßig den Ort Metzeral, der n»n der srauzösifchen Artillerie in Trümmer ge-schissen ist. Der Krieg mit Italien. 13. Juni. Amtlich wird verlautbart: An der Zsonzofront und der Kärntner Grenze trat nach den letzten erfolglosen verlustreichen Vorstößen der Jta-liener Ruhe ein, die »ur durch Plänkeleien und ftellenweifeS Geschützfeuer unterbrochen ist. Ein gestern nachmittag» wieder bei Plawa an-gesetzter feindlicher Angriff wurde schon im Keime durch Geschützseuer erstickt. Jm Tiroler Grenzgebiete würben italienische Abteilungen, die gegen die Ge-birgSibergänge östlich des PassataleS vorzugehen versuchten, allenthalben abgewiesen. Der erfolglose Angriff auf die Plateaus von Zvlgaria und Lavarone wurden vom Feinde einge-stellt. In den wenigen „erlösten" Ortschaften des Deutsche Wacht Grenzgebietes drangsalieren die Italiener die Bevöl-sträng durch Aushebung von Geiseln und brutale Gewallmahregeln. 20. Juni. Nach leichler Abweisung schwächerer italienischer Angriffe bei Plava, Ronchi und Mon-falcone trat auch gestern an der Jsonzosront wieder Ruhe ein. Hier und an der Kärntner Grenze schießt die feindliche Artillerie ohne Wirkung gegen unsere Befestigungen. Bei den von mindesten« einer Brigade geführten bekanntlich überall abgeschlagenen Angriffe» auf unsere Stellungen östlich de« PassataleS hatte der Feind erhebliche Verluste. Vor einem Stützpunkte allein wurde» 175 italienische Leichen gezählt. 21. Juni In der Nacht auf den 20. Juni schlugen unsere tapferen Truppen bei Plawa wieder zwei italienische Angriffe ab. Hier erschien ein italie* nischer Ossizier mit der weißen Fahne nnd einem Hornisten vor unserer Stellung, um eine Bitte seines Brigade^Kommandante» vorzudringen. Da sich dies« Personen nicht mit einer schriftlichen Vollmacht al» Parlamentäre ausweisen konnten, wurden sie festgenommen und sind Kriegsgefangene. Im Gebiete nordwestlich des Krn wurde der F«ind auS «iner Saltelflellung geworfen, wobei sich Abteilungen des Debrecziner Honved-Jnfanterieregi-menteS besonder» auszeichneten. Unsere schwere Ar» tillerie griff erfolgreich in den Kamps ein. An der Kärntner Grenze griff der Gegner im Raume öst-lich de« Pflöcken, wie immer, erfolglos an. Im Ti» roler Grenzgebiete hat sich nichis wesentliches er-eignet. DaS Feuer der italienischen schweren Artillerie gegen uusere Befestigungen ist ohne jede Wirkung. Am 19. Juni wurden die Tank« und die Ha< fernlagen von Monopol! durch ein Torpedosahrzeug mit Erfolg beschossen und die Bahnhöfe von Bari und Brindisi von unseren Seeflugjeugen durch Bom> benwürfe beschädigt. Der Stellvertreter de» Chefs des GencralflabeS v. Höser, Feldmarfchalleutnant. Erfolgreicher Vorstoß unserer Flotte. Amtlich wird verlautbart: Am 17. und 13. Juni haben mehrere unserer Kreuzer und Torpedo-einheilen eine Streifung a» der italienischen Küste von der Reichsgrenze bis Fana unternommen. Hiebe! wurden die Semaphorstationen an der Taglia-mentomündung und bei Pesaro sowie die Eisenbahn-brück« bei Rimini über den Montauro- und Arzila-fluß durch Geschützseuer beschädigt, ein italienischer Dampser versenkt, deffen Bemannung geborgen. Sämtliche Einheiten sind wohlbehalten eingerückt. Die deutschen Tauchbooterfolge. Der FloUenberichterstaUer der „Times" schreibt: Die Tatsache, daß seit Ansang Juni nicht weniger al« 73 Schiffe durch Unterseeboote versenkt wurden, bildet eine seltsame Auslegung zu Churchill« Erklä-rung in Dundee, daß die Unterseeboolsgesahr in bestimmte Grenzen eingeschränkt sei. Der Kamps um die Dardanellen. Da« türkische Hauplquartier teilt mit: 17. Juni: An der Dardanellenfront zerstörte am 15. d. vor-mittag« unser linker Flügel durch Artilleriefeuer ein feindliche« Flugzeug, da» gegenüber Ari Burnu un-fere Stellungen Überflog. DaS Flugzeug fiel hinter die feindlichen Schützengräben. Gestern ereignete sich bei Ari Burnu und bei Sedil Bahr nicht« »on Be-deutung. Unsere Küstenbatterien an der Meerenge beschossen bei Sedil Bahr die feindlichen Artillerie-stellungen sowie eine TranSportkolonne de« Feinde«. 18. Juni. Das Hauptquartier teilt mit: An der Darbanellensront zerstörte unsere Artillerie am 16. d. bei An Burnu Maschinengewehrstellungen und wichtige Beobachtungspunkte des Feinde». Ein seind» UcheS Geschütz wurde gebrauchSunfähig gemacht. Eines unferer Regimenter aus dem rechten Flügel eniriß dem Feinde einen Teil feiner Schützengräben und befetzte ihn. Gestern dauerte in der Gegend vo» Ari Burnu und Sedil Bahr ein schwache« Geschütz- und Jnfanteriefeuer aus beiden Seiten fort, ohne daß sich etwa« Wichtige» ereignet hätte. Seit 14. d. verwen-bet der Feind Explosivgeschosse, die erstickende Gase verbreiten. 19. Juni An der kaukasischen Front schlugen unsere Truppen in der Gegend vo» Tauschkert die Angriffe, die der Feind zur Deckung seine« Rückzuges unternommen hatte, durch einen Segenangriss zurück und machten mehrere Gefangene und erbeuteten drei Maschinengewehre. In der Gegend von Olty mach-ten unsere Truppen trotz hartnäckigen Widerstände« de» FeindeS Fortschritte. In diesem Gefechte hatte der Aeind 200 Tote, darunter einige Offiziere, und ließ mehrere Gefangene sowie eine Menge Gewehre, Zelte und verschiedene Au»rüstunz»zegen stände in un-ftrer Hand. Seite 3 20. Juni. An der Dardanellensront hat sich bei Ari Burnu am 18. und 19. Juni nicht« von Be-deutung ereignet. Ein vor Sedil Bahr erschienene» feindliche« Panzerschiff, da« von neun Torpedobooten und sieben Minensucher» beschützt war, beschoß er« solglo« unsere anatolischen Küstenbatterien und zog sich dann unter gleicher Eskorte in der Richtung auf Lemno» zurück. Am 19. d. M. schlugen wir einen schwachen, gegen das Zentrum unserer südlich von Sedil Bahr stehenden Streitkräfte gerichteten An» griff mit Verluste» für den Feind ab. Letzte Nachrichten. O e st erreicht scher Kriegsbericht. Russischer Kriegsschauplatz. 22. Juni. Amtlich wird verlautbart: Die Kämpfe um Lemberg dauern fort. Die ruf« siiche Verteidigungsstellung südlich der Stadt wurde gestern im Raume westlich Dornseld von unseren Truppen durchbrochen, die Uebergänge über den Szczorek Bach an mehreren Stellen in die Hand ge» nommen. Einzelne Befestigungsanlagen an der West« und Nordwestfront von Lemberg sind nach h«stig«n Kämpfe», in denen sich die Wiener Lc^dwehr de-sonder« tapser schlug, in unserew Besitz. Deutsche Truppe» erstürmten die Höhen westlich Kulikow und schlugen alle Gegenangriffe der Russen unter schwer-sten Verlusten der Feinde zurück. Südlich deS Dnjestr ist die allgemeine Situation unverändert. Auch gestern wiese» die Truppen der Armee Pflanzer, wo sie angegriffen wurden, die Russe» unter großen Ver« lasten zurück. Italienischer Kriegsschauplatz. Bei Plava wurden wieder einige feindliche An« griffe abgewiesen. Ein italienischer Flieger wars bei Görz erfolglos Bomben ab. An allen Fronten ver-schießt der Feind viel Geschützmunition, verhält iich aber sonst passiv. Der Stellvertreter des Chef» des GeneralstabeS: v. Höfer, Feldmarfchall-Leutnant. Deutscher Kriegsbericht. Westlicher Kriegsschauplatz. Große» Hauplquartier, 22. Juni. Auf dem westliche» Kanalufer nordwestlich vo» Dixmuiden wurde» feindliche Angriffe gegen drei von nn» be-fetzte Gehöfte abgewiesen. Nör lich von Arra» fan« den auch gestern im wesentlichen Artilleriekämpse statt. Ei» französischer Jnsanterieangriff am Laby« rinth, südlich von Neuville, wurde um Mitternacht zurückgeschlagen. In der Champagne, westlich von PertheS, schoben wir nach erfolgreichen Sprengungen unsere Stellungen vor. Auf den Maashöhen dauern die Nahkämpfe unter schwerem Artilleriefeuer den Tag Über an. Heute früh gegen 3 Uhr schritten wir zum Gegenangriff, säuberten unsere Gräben vom einge» drungenen Feind fast vollständig und machten 130 Gesangene. Ein kleiner feindlicher Vorstoß bei Marcheville wurde leicht abgewiesen. Oestlich von Luneville ent-wickelten sich bei Leinttey neue Borpostenkämpfe. In den Bogefen haben wir heute nacht» unsere Stellun-gen planmäßig und ungedrängt »om Feinde auf daS östliche Fechtuser östlich von Eondernach verlegt. Am Hilsenfirst erlitt der Feind bei erneuten Angriffen wieder ernste Verluste. Unsere Flieger bewarse« den Flughafen Cour« celle» westlich von Reims mit Bomben. Feindliche Bombenwürfe aus Brügge und Ostende richteten fei« nen militärischen Schaden an. Nordöstlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Kämpfe nördlich und westlich von Lemberg werden fortgesetzt. Westlich von Zolkiew wurden die Russen heute nachtS aus ihrer Stellung gezwungen. Die deutschen Truppen und daS in ihrer Mitte kämp-sende österreichisch ungarische Armeekorps haben seit 12. Juni, dem Beginne ihrer letzten Offensive auS der Gegend von PrzemySl und Jaroslau, 237 Of-siziere, 58.00 J Mann zu Gefangenen gemacht, neun Geschütze und 136 Maschinengewehre erbeutet. Oberste Heeresleitung. Angriff eines UBooteS auf einen Panz«rkrruz«r. 21. Juni. Amtlich wird verlautbart: Am 20. d. griff eines unserer Unterseeboote etwa 100 Seemei« l«n östlich »om Firth of Forth einen englischen Panzerkreuzer, anscheinend von der „Minotaur"-Klaffe an. DaS Torpedo traf. Die Wirkung konnte von dem Unterseeboot jedoch nicht mehr beobachtet werde». Der stellvertretende Ches des AdmirolstabeS : vo» Behncke. Seite 4 Spendet Zigaretten für unsere verwundeten ! Für durchfahrende und ankom-wende verwundete wollen sie bei der Heller. Kinder unter 1t) Jahren frei. Zapfenstreich. Anläßlich der siegreichen Ein-nähme Lembergs durch unsere verbündeten Armeen findet heute um 8 Uhr abends ein Zapfenstreich mit Musik statt. Ein Tillier mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet. Der dem Generalstabe zugeteilte Hauptmann des Infanterie-Regimentes Nr. 30, Herr Heinrich Stumpft, wurde am 4. Mai vom deutschen Kaiser mit dem Eisernen Kreuze 2. Klaffe ausgezeichnet. Kaiser Franz Joses hat ihm die Be-willigung zur Annahme und zum Tragen des Ei-fernen Kreuzes erteilt. Hauptmann Heinrich Stümpfl ist ein Sohn des Südbahnobcri» Sektors in Ruhe Heinrich Stümpsl in Graz. Kriegsauszeichnung. Dem Landsturm» oberleutnant des Infanterieregimente» Nr. 28 Herrn Robert Zangger wurde die kaiserliche belobende Anerkennung bekanntgegeben. Personalveränderungen im Heere. Der Oberst Franz Schöbinger des Jnsanterieregi-menteS Nr. 88 wurde auf sein Ansuchen nach Graz auf sechs Monate mit Wartegebllhr beurlaubt. Transferiert wurde der Major Otmar Novak von 87 zu 27, der Hanptmann Johann Kloutfchek Edler von Sturzfeld von 28 zu 87 und der Leu>-nant in der Reserve Franz Stumsohl von 28 zu 87 (Ersatzbataillon). Militärfuhrwerke für die Ernte arbeiten. Wir werden ersucht mitzuteilen, daß sich das Traintrnppenkommando bereit erklärt hat, sür die Erntearbeiten Fuhrwerke zur Verfügung zu stelle«. K. K. Staatsgymnafium. Die Ausnahme in die erste Klasse findet am 6. Jnti um 9 Uhr statt. Die Schüler, welche die Aufnahme anstreben, haben in Begleitung ihrer Eltern oder deren Stell-Vertreter bei der Anstaltsdirektion zu erscheinen und den Taufschein und das FrcqucntationSzeugniS der Volksschule vorzulegen. Die Ausnahmsprüsiing be-ginnt am li. Juli um 2 Uhr nachmittags. Einzahlung der direkten Steuern. Jm Laufe des dritten Vierteljahre» sind die direkten Steuern in Steiermark in nachstehenden Terminen fällig und zahlbar: Grundsteuer, Hausklaffensteuer und HauSzinssteuer, sowie die Sperzeniige Steuer vom Zinserträge der aus dem Titel der Vausthrung ganz oder teilweise zinSsteuerfreien Gebäude, und zwar: die 7. Monatsrate am 3t. Juli, die «.Mo- K^uijche Wacht natsrate am 31. August, die 9. Monatsrate am 30. September. Allgemeine Erwerbsteuer und Er-werbftcuer der rechnungSpflichtigen Unternehmungen die dritte Ouartalsrate am 1. Juli. Hilfsdienste der Ortsgruppe der Cillier Wandervögel in den beginnenden Hauptferien Es fei darauf aufmerksam gemacht, daß die Wandervögel der Ortsgruppe Cilli sich in den beginnenden Hauptferien fehr gerne zu verschie-denen Hilfsdiensten zum Wohle des bedrängten Vater-landeS bereitwilligst zur Verfügung stellen (Ernte-arbeiten, Botengänge und sonstiges). Alle diesbezüg-lichen Anfragen find an den OrtSgruppenführer Othmar Poiotichnik in Cill, Herrengaffe 9 zn richten. Wichtig für Poftbedienftete aus dem Triefter oder Klagenfurter Postdirek-tionsbezirKe. Bedienstete aller Kategorien aus einem der genannten Bezirke, die sich gegenwärtig in der Steiermark aushalten, werden angewiesen, sich ohne Verzug persönlich oder schriftlich bei der Post direktion in Graz (Personalabteilung) zu melden. Hilfsausschuß des Kriegsfürsorge amtes in Rohitsch Sauerbrunn. Zur För-rerung der vaterländischen Ziele des Kriegsfürsorge-amteS hat sich in unserem südmärkischen Landeskur-orte ein HilsSauSschnß gebildet, bestehend aus den Herren: Oberst, Stations und OsfizierHlurhaiiS Kommandant I. Habcrlitz, Kuransialtsdirekior Dr. F. Mutli, Sanilätsral Dr. I. Hoifel, Gemeindevorsteher Dr. A. Stoinfchegg, Knranstalisbeamtcr St. Klinar, Musikdirektor A. ttlietmann und Kaufmann H. Beranitich. Zum Obmann wurde Sani-tätsrat Dr. I. Hoisel, zum Schriftführer Herr H. Beranitfch gewählt. Es ist zu hoffen, daß dieses Bei« spiet vaterländischer ArbeitStätigkeit auch in anderen Orten Nachahmung findet. Sammelt leere Flaschen. Die vcrfchie-denen Bru.inenvtrwaltnngen des Landes haben sich der Zweigstelle Steiermark des KriegSsürsorgeamies des KriegSministeriums gegenüber im vaterländischen Interesse bereit erklärt, leere Flaschen mit ihrem Mineralwasser unentgeltlich zu süllen und sür die Südwestarmee» abzugeben. DaS Erfordernis unserer heldenmütig gegen den lückische» Erbfeind in heißer Sonnenglut kämpfenden Brüder in allen Arten von Erfrischungen ist groß. Um diesem dringenden Be-dürfnis zu entsprechen, ergeht an alle Opsermut so reichen Bewohner deS Landes, besonders an die HauS-stauen, die eindringliche Bitte, leere Flaschen aller Art an das KrieSfÜrforgeamt deS k. u. k. Krieg». Ministeriums. Zweigstelle Graz. Sporgaffe 29 abzusenden. Die ersoiderlichcn Militärfrachtbriefe können bei dem genannten Amte angesprochen werden und erfolgt d e Versendung kostenlos. Flaschen, welche sür Mineralwässer nicht geeignet sind, werden zur Absüllnng von Wein und Most verwendet. Die Urlaubsfrage der Prioatange stellten. Geschäftliche Kreise haben an die Regie-rung das Ersuchen gerichtet, eS möge durch eine bindende Verordnung der gesetzliche Anspruch aus Urlaub, wie ihn der § 17 des HandlungSgehilfen-gesetzeS einräumt, für dieses Jahr beseitigt werden. Zur Begründung dieses Vorschlages wurde hin^e-wiesen, daß der Mangel an Personen in vielen Be-trieben es unmöglich mache, den Urlaub zu gewäh-ren. Zumindest sei eine Störung des Betriebes zu besürchten. Da die Aufrechterhaltung der Betriebe im offenkundigen Vorteile des Staates liegt, erach-tete sich die Regierung für verpflichtet, die aufge-worfene wichtige Frage ecker ernsten und grijndli-chen Prüfung zu unterziehen. Zu diesem Zwecke hat da« Justizministerium sich an die Verbände der Unternehmungen und der Angestellten mit dem Er-suchen gewandt, der Regierung ihre Kenntnisse und Erfahrungen zur Verfügung zu stellen und ihr durch erfvrderliche Aufklärung eine sichere und richtige Entscheidung zu erleichtern. Um die Verhandlunge» zu vereinsachcn, wurde den Sachverständigen ein unverbindlicher Entwurf mitgeteilt, auS dem zu ersehen war. wie und unter welchen Einzelheiten die gebotene Anregung zweckmäßig durchgeführt werden könnte. Hierbei war vollkommen die Erwägung maß-gebend, daß, wenn eine Versagung oder Verkürzung der Urlaube notwendig wäre, dies nicht nur für den Urlaub gelten muffe, sondern auch sür den durch Vertrag begründeten Urlaubsanspruch. Fern:r er-schien es notwendig, den Angestellten, soweit ihre Bezüge eine bestimmte Höchstgrenze nicht überschrei-ten, sür jeden er»fallenden UrlaubSIag eine angemessene Vergütung zu gewähren, einerseits aus Gründen der Billigkeit, auderfeil» aber, um die Un-ternehmer zu bestimmen, den Urlaub nur dann zu entziel en oder zu verkürzen, wenn die» zur Aus-rechthaltuug deS Betriebes unerläßlich ist. Der Tut» wnrs wurde dann in einer umfassenden, von den Nummer SO Vertretern der wichtigsten Verbände der Unterneh-mer und der Angestellte» beschickten Verhandlung eingehend dnrchberaUn. Landsturmpflichtige Lehrlinge. Mi, der kaiserliche» Verordnung vom l7. Mai 1915, betreffend die Lehrzeit der vor dem stellungspflichtige» Aller zum Landsturmdienste herangezogenen Lehrlinge wird bestimm», daß die Lehrzeit jener Lehrlinge ($07 der Gewerbeordnung), die anläßlich des gegenwärtige» KriegSzustandes vor dem stellungspflichtigen Älter (§ 16, P. 1, Abs. 3 deS WehrgesetzeS vom 5. Zuli 1912, R.-G.-Bl. Nr. 128) als Landsturmpflichtige zum Landsturmdienste herangezogen wurden, als lx-endet gilt, soferne der Lehrling am Tage der Ein-rückung zur militärischen Dienstleistung eine winde-stenS zweijährige Lehrzeit zurückgelegt hat. Infolge dieser Begünstigung treten süc die in Betracht kommende» Lehrlinge die eine längere Lehrdauer stalu-irrende» Bestimmungen der GenossenschastSstatut« und ver Lehrv.'rträge außer Kraft; solche» Lehr-linge» geb> hrt mit dn» Tage der Einrückung ',um Lantsturmdienste die Ausstellung der Lehrzeugnisse, bezw der Lehrbriefe, und im Falle der bereits er-folgreich abgelegten Ge'eUenprüfung die Ausfertigung der Gesellenbriefe (§ 104 der Gewerbeordnung). Ergreiferlohn für die Festnahme ent wichener Kriegsgefangener. Wer den Li-cherheitabebvrden oder den Militärbehörden Daten bekannt gibt, die zur Festnahme entwichener Kriegs» gefangener führen oder wer diese Festnahme unmittel-bar veranlaßt, erhält eine Belohnung von 10 bis 25 K. Die Verteilung der Prämien an die Bezugs-berechtigten erfolgt seitens des Militärkommandos, in dessen Bereich sich die betreffende Gefangenen-station befindet, noch eigenem E messe» unter Aus-schluß deS Rechtsweges. Brandlegung am eigenen Haus. A»« Gonobitz wird gemeldet: Am 12. d. brannte da« WirtjchasiSgedäude deS zum Militär eingerückt« Besitzers Franz FijauS in Polens nieder. Der Brand-schaden betrug 2000 K. Den Brand legte die Gatt» des Besitzers Marie FijauS auS Rache gegen ihre» Gatten, weil dieser vor seiner Einrückung ihrem Hnig zum GeldauSgeben einen Riegel vorschob. Nun wollte sie sich an der Versicherungssumme schadlos halte». „Die Kriegsoersorgung für die Per sonen des Mannschaftsftondes." Unter die sem Titel veröffentlicht Herr ReichsratSabgeordirtter Hans Hartl in der Halbmonatsschrift „Deutsch» Oesterreich, Deutsche soziale Ziundschau" eine« fach-lichen Artikel, der mit Hilse von acht vorzüglich ausgearbeiteten Tabellen die tatsächlichen Zustä»de in Bezug ans die Invaliden- und Kricgswitwe»> und Waifenverforgung darstellt. Ein Blick auf die Tabellen genügt, um zu zeigen, wieviel dafür noch zu geschehen hat, um nur einigermaßen dem gerecht zu werden, was unsere braven Soldaten sür die Verteidigung des Staates geleistet haben. Ueber-raschend ist der Unterschied, der zwischen unsera und der vom Deutschen Reicht gewährten Bersor gnng hervortritt. ReichSratsabgeordneter HanS Hart! vergleicht auch unsere Verhältnisse mit den ungar> scheu und nimmt bereits auf die ueue soeben er schienene Verordnung über die Jnvalidenversorgunz Bezug. Die Zeilschrist ist sehr lesenswert und k«u> von der Verwaltung Wien 7/,., Lerchen selderstrije Nr. 5, um den Preis vin 3 K für daS Vierteljahr bezogen werden. Freiplätze und Unterrichtsbeiträae für Beamten- und Lehrerkinder. Dem Ersten allgemeinen Beamtenvereine der österreichische«-ungarischen Monarchie wurden von einer gnM Anzahl von Unterrichtsanstalten in Wien und in der Provinz (Handels», Haushaltungs-, Industrie-, Sprach-, Musik-, Zeichen- und Malschulen, Lmeeii, Kindergärtneriunenkursen usw.) freie und ermäßig Plätze zur Verfügung gestellt. Ferner gelangten bn dem Vereine UnterrichtSbeiträge im Gesamtbettaze von 50.000 K zum Besuche von öffentlichen ®te-ger-, Fach-. Mittel- und Hochschulen zur Auischrn» bung. Vereinsmitglieder können die Bewerbung»!» dingungen und da» Verzeichnis der freien und ermäßigten Plätze gegen Portovergütung bei der Za-tralleitung de» Beamtenvereiues in Wie» 1., lingerstraße 96, beziehen. Auskünfte über Kriegsgefangene Die Auekunstserieilung über KriegSgesengeoe rank nunmehr den einzelnen Landesvereinen vom Mta Kreuz übertrage», und werden demnach Sniragn. die an das gemeinsame Zentral-NachweiSbureau m Wie» 1, Josomirgottstraße Ü, gerichtet »erden, kor] nicht mehr beantwortet, sondern den zuständige LandeSvereinen zur Beantwortung zugesendet. St wollen daher Anfragen nach Kriegsgefangenen, die entweder in Steiermark heimatszuftändig find 3«r Nummer 50 Deutsche Wacht Seite 5 in steirischen Truppenkörpern dienen, von nun an an den LavdeS- und FrauenhilfSverein vom Roten Kreuz in Graz, f. f. Burg, gerichtet werden, und zwar auf gewöhnlichen Antwortpoftkarte» mit Angabe von Name. Älter, Truppenkörper. HeimatSort. Aus der Antwortkarte wäre die Adresse des Anfragenden ein« zusetzen. Eine mündliche AuskunstSerteilung ist nicht möglich. ES muß jedoch darauf aufmerksam gemacht »»erden, daß die KriegSgefangenenlisten in Rußland teils während des Transporte», teils erst in den de-fimiiven Jnlernierungsorten versaßt worden sind; infolge dessen erscheint bei den meisten Gefangenen der Jnternierungsort angegeben, bei vielen nicht; e» wird jedoch auch in letzterem Falle später der definitive Jnternierungsort regelmäßig gemeldet. Aber selbst wenn ein definitiver JnternierungSort ingege-den ist, so ist man noch keineswegs ganz sicher, daß sich der Kriegsgefangene noch dort befindet, nachdem es e'nerseilS begreiflicherweise lange dauert, bis die Kriegsgefangenenliste aus Rußland nach Wien ge-langt, und weil audersci's ein ziemlich häufiger Wechsel der JnternierungSorte der einzelnen Kriegs-geiangenen zu beobachten ist. Die bisherige Gepflo-genheit, daß die Angehörigen der Kriegsgefangenen nun Rolen Kreuze im Wege der Heimatsgemeinden ohne weitere Anfrage verständigt werden, sobald die Evidenzkarte einlangt, und die Heimatsgemeind« sest-gestellt ist, bleibt selbstverständlich auch weiter be-stehen. Die Abschaffung des Mautlohnes und die Einführung eines Höchstsatzes für den M.hllohn bei der Lohnvermah lunq für Getreideerzeu ger. Durch eine soeben «rössentlichle Verordnung der Siatihalterei wird sür die Lohnvermohlung des von Getreideerzeugern zur Mühle gebrachten eigenen GelreideS (Weizen, Korn, Hersle und Mais) die Einhedung des sogenannten MauUohneS. d. h. die Einhebung eines Teiles des zur Vermahlung gebrachten Getreides als Entloh-ming verboten. Dieses Verbot entsprang der Wahr-tiehmung, daß bei der Einhebung des Mautlohnes »ulsach ein sehr beträchtlicher Teil deS von den bäuerlichen Kunden zur Mühle gebrachten Getreides zurückgehalten wird, der außerdem bei den gegen-wänig gesteigerten Ketreidepreisen einen erhöhten Wertdetrag ausmacht. Zudem wiesen die von den einzelnen Mühlen geforderten Mautsätze eine außer-»idkntliche Verschiedenheit auf, die durch die Um-stände nicht gerechtsertigt war, andererseits aber die einheitliche Regelung des Verbrauches von Mahl-nzerznissen wesentlich erschwerte. DaS Verbot des MamlohneS betrifft die Lohnvermahlung von Weizen, Xoggcn, Gerste und Mais. Die Entlohnung für die Vermahlung dieses von den Getreidererzeugern gebrach-ton Getreides muß ausschließlich in Geld erfolgen. Für die Vermahlung von Weizen, Korn und Mais wird gleichzeitig ein Höchstsatz des MahllohneS festgesetzt, dieser beträgt bei Weizen 2 80 K, bei Korn 2*50 Kronen und bei Mais 2 00 K sür den Meterzent-»er. Für die Vermahlung von Gerste erfolgt eine solche Festsetzung aber vorläufig noch nicht. In die-sn» Satze sind alle Nebengedühreo, wie das biswei-len übliche Sackgeld oder der dem Obermüller oder dm Müllergehilsen zu entrichtende besondere Geld-lohn und dergleichen Inbegriffen. Es dürsen daher die engesührten Sätze durch die EinHebung solcher Mengebühren nicht überschritten werden. ES darf aber auch eine Ueberschreitung deS in den einzelnen Mühlen bisher üblichen Mahllohnes innerhalb der Höchstsätze nur dann ersolgen, wenn es geänderte »iriichaftliche Verhältnisse erfordern. Die Verord-nung;st am Tage ihrer Kundmachung in Krast ge-! teilen. Sie ist in den Mühlenbetrieben anzuschlagen. Zum Anschlage geeignete Druckstücke sind vom Hilfs-amlc der Siatthalterei unentgeltlich zu beziehen, llebrrlretuugen der Verordnung werden von der Milchen Behörde erster Instanz besirast. Die Einhaltung der Verordnung wird genau überwacht Ktten. Das neue Schulvereinshaus. Die Zeit-ilhnst „Der getreue Eckart" des Deutschen Schul-kmnes berichtet: „Ganz in der Stille, ohne Klang unk Schall, hat der Deutsche Schulverein in den erstkri Maiiagen sein neues Heim bezogen. Mitten im Kriege und im merkwürdigen Widerspruche zu seiner öidrängni« ist dem Deu'ichen Schulverein die Würde nie« „vierstockigen, großen" Hausherrn zugefallen, tfitilid) hat er uuli gleich die Mühen und Sorgen tiiier besonderen Gattung Mitmenschen g/ündlich zu oersxiiren bekommen, denn schon wollte es scheinen, daß das Haus überhaupt nimmer fertig werden iou e. All die vielen Leute, die da beim Bau eines Hrov'Udlhauses zu tun haben, schienen ganz und z« nicht darüber aufgeregt zu fein, daß der Deutsche Lchvlverein mit allem Handwerkzeug und der „schö nen" Einrichtung (Brettergestellen, uralten billigen Möbeln, Kisten) eines Tages auf die Straße gesetzt sei, ohne in .sein Haus'. in das von ihm als Bau-Herrn geschaffene „neue Heim' einziehen zu können. Jm allerletzten Zeitpunkte ist es aber doch noch ge-lungen, wenigstens das zweite Stockwerk des Neu-baueS, da« sür die Ichulvereinskanzleien bestimmt war, so weit in Stand zu setzen, daß Leute mit guten Nerven und deutschem Humor inmitten einer Armee von hämmernden, raspelnden, bohrenden, streichenden Tischlern, Schlossern, Mechanikern, Elektro-technikern, Gasmonteuren, Tapezierern, Anstreichern, usw. im Namen des Deutschen SchulvereineS »am-tieren" konnten. Zuweilen kamen sich diese ernsten Ureinwohner der neuen Siedlung freilich vor wie die Besatzung eines Kriegsschiffes, da« von einem Unterseeboot und einem Marineluftschiff zugleich an-gegriffen wird, denn zwei Stockwerke unter ihnen und zwei über ihnen gings beiläufig zu wie in der Periode, da sich die Erdrinde zu Gebirgen formte. Befragt, wie lange dieser Zustand etwa noch dauern könne, schüttelten die Herren Vertreter des Wiener Gewerbes bedenklich ihre sinnenden Häupter und meinten, daß sich daS nicht leicht sagen ließe: der Krieg — der Krieg — het Krieg l Der verschuldete natürlich auch alle Schrecknisse der Übersiedlung; alle Pferde waren angeblich beim Train und alle Möbelpacker eingerückt. DaS hinderte die aushilfs-weise zum Teil wenig geschulten Krätt. nicht, ein höheres Trinkgeld zu verlangen, als es sonst üblich war. Ja, der Krieg! Schließlich nimmt jedes Ding ein Ende, also auch die Uebcrsiedlung, und al» sich der Wald von Kisten allmählich lichtete und eine Schreibstube nach der anderen immer mehr ihrem Zwecke näher ram und zuletzt ei» ganz sreundlicheS Aussehen annahm, wurden die Seufzer immer ein-töniger ind strömten schließlich in dem einen zusam-men: „Gottlob, daß es die letzte Uebersiedlung ist!" Wieviel Ersparnis an Arbeit und Mühe und Zeit und Geld I Welche Bedeutung hat die Ruhe, der feste Standort, der gesicherte Platz füc eine Organisation, wie sie heute der Deutsche Schulverein darstellt, ab-gesehen davon, daß er auch ein VerkausSgeschäst rührt, sür welches alle Vorteile der unveränderten Anschrift erst recht von größtem Werte sind. DaS EchulvereinshauS Wien 8., Florianigasf« 39, wird bald jeder gute Deutschösterrcichcr kennen und leicht finden. Die deutsche Schutzarbeit und der erste und älteste Berein, der sie begründete, haben ein eigenes sichere» Heim bekommen. DaS ist ein so wichtiges und freudiges Ereignis, das sicher verdiente, festlich begangen zu werden, wenn nicht eben Krieg wäre und — der Festsaal schon Bodenbreiter haben würde. Ader all daS hindert nicht, daß die Vereinsleitung, die Angestellten und alle die steten Mitarbeiter im Schul - Vereine glücklich sind darüber, daß sie eine .feste Burg" haben, in der sie sich sicher sühlen können, und ein Heim, das den Zwecken und Be-dürfniffen der Schulvereinsarbeit gut angepaßt ist. E» ist ein Werk geschaffen worden, das nicht bloß vom Standpunkte der Zweckmäßigkeit und deS praktischen Wertes ein große» ist — das Schulvereins-hauS bedeutet uns viel mehr. Es ist das sichtbare Zeichen einer ganz einzig dastehenden Opserwilligkeit cineS edlen, hochgesinnten deutschen Volksgenossen, ohne dessen fürstliche Spende es dem Deutfchen Schulvereine niemals möglich geworden wäre, einen fo wertvollen Besitz zu erlangen, am wenigsten vor und während dieser KriegSzeit, welche die Mittel des Vereines vermindete, die Anforderungen aber stet-gerte. Nur dadurch, daß 400.000 K für den Bau eines Schulvercin!haufeS und ausdrücklich nur sür diesen Zweck gespendet wurden, hat der herrliche Gedanke monumentale Gestalt erlangen könn-n. Ehre dem treuen Freunde und Gönner deS Deutschen SchulvereineS, dem die Deutschgesinnten der Jetzt-zeit wie nicht minder die kommenden Geschlechter seine hochherzige Tat au» treuem, deutschem Herzen danken werden. Herichtsfaaf. Cilli, am 23. Juni 19l5. Brandlegung. (AuSnahmSgericht. Vorsitzender SrciSgerichtSpräsident Adalbert Kotzian). Der 73 Jahre alte Besitzer Thomas BergleS ans Kaltenseld, der mit der 56 Jahre alten Margarethe Erjavec in gemeinschaftlichem Haushalte lebt, kaufte mittel«, Vorvertrages vom 27. Jänner 1914 von Maria Brecko einige Parzellen ihrer in Kaltenseld gelegenen Liegenschaft samt Wohn- und WirtschastS-gebäude um den Betrag von 2000 K. Am 22. März 1915 gegen halb 3 Uhr srüh brannte nun das Stallgebäude des Thomas Bergle» samt Futtervor-raten vollständig nieder. Der Verdacht, daß Mar-garethe Erjavec über Aufforderung des Thomas Ber-gle» den Brand gelegt habe, um in den Besitz der Versicherungssumme zu gelangen, wurde sehr bald rege, und zwar aus uachstehenden Gründen. Thomas BergleS begab sich am 17. März in das Kranken-Hans nach Cilli, wo er bis 26. in Pflege blieb, während Margarethe Erjavec am 13. März einen Teil ihrer Habe von Kaltenseld zur Maria Ropert nach Brezje schasste. Am 21. März bat sie die Jo-sesa Volsek in St. Anna, ihr Unterkunft zu gewähren, indem sie sich gleichzeitig erbötig machte, bei den Weingartenarbeiten zu helsen. Josesa Volsek nahm tatsächlich die Erjavec bei sich aus und behielt sie einige Tage in Unterstand. Da sie ihr jedoch keine Weiugartenhaue geben konnte, erklärte Erjavec, eine solche von ihrem Bruder zu holen, und machte sich noch iam Abend des *1. März auf den Weg. Um 3 Uhr nachtS kehrte sie zurück und brachte die Haue mit, welche sie angeblich bei Anton Planinc in Kom« pole aufbewahrt hatte. Diese Behauptung der Mar-garethe Erjavec erwies sich als unwahr, da sie die Haue auf dem Dachboden des Planinz aufbewahrt hatte, wo sie später auch noch vorgefunden wurde. Es entstand daher der Verdacht, daß Erjavec in die-ser Nacht nach Üal:enseld gegangen sei und den Br'nd gelegt habe, da sie in der Zeit von 6 Uhr abends bis 3 Uhr früh leicht den Weg hin und zu-rück machen konnte. Margarethe Erjavec machte sich weiters durch mehrere Aeußerungen zu verschiedenen Leuten, welchen sie ihre Vorahnungen des Brandes schon im Jahre 1914 und insbesondere in den letzten Tagen vor d:m Ausdruche de» FeuerS erzählte, der Täterschaft verdächtig. So äuß.rte sie sich, daß sie östers im Traume ihr Haus, d. i. das des Thomas Bergles in Flammen sehe und daß sie eine Brand» legung befürchte. Auch gab sie ihrer Befürchtung Ausdruck, daß man im Falle eines Brandes sie der Tat beschuldigen werde. Hiezn kommt der Umstand, daß sie sich bei einigen Personen um ein falsches gerichtliches Zeugnis beworben hatte. Die Höhe der Versicherungssumme für das abgebrannte Gebäude und die Fahrnisse, deren Wert in einem ausfallenden Mißverhältniffe zur Versicherungssumme stehen, sowie der Umstand, daß ThomaS Bergles seinen Zahlungs-pflichten aus dem Bertrage mit Maria Vreiko nicht nachkommen konnte, weshalb bei ihm am 16. März die Fahrnisfenpfändung vorgenommeirwurde. bestäi kten den Verdacht, daß Erjavec den Brand über Anstijtung de« Thomas BergleS gelegt habe. Dies getan ;u haben, gestand Erjavec schließlich selbst ein. Nach ihren nunmehrigen Angaben hat sie sich schließ-lich am Abende deS 21. März l. I. nach Kaltenseld begeben, eine brennende Kerze i« daS Wirtschaftsgebäude in die Nähe von trockenem Reisig gestellt und sich dann wieder entfernt, so daß sodann durch Niederbrennen der Ker?e daS Feuer erst zu der Zeit ausgebrochen ist, als sie vom Tatorte schon weit entfernt war. Margarethe Erjavec gab mit voller Be-stimmtheit an, daß BergleS ihr dieS aufgetragen und ihr auch die Art und Weise der Brandlegung, sowie den hiezu günstigen Ort selbst gezeigt habe, weiter» daß er sich nur zu dem Zwecke ins Krankenhaus nach Cilli begeben hatte, um jeden Verdacht von sich ferne zu halten. Thoma? BergleS stellt dieS zwar entschieden tu Abrede, doch war an der Richtigkeit der Darstellungen seiner Mitangeklagten nicht zu zweifeln, da alle oben angeführten VerdachiSgründe für die Schuld der Beiden sprachen. Wie schon er-wähnt, war eS der Erjavec darum zu tun, für die Tatzeit ihr Alibi nachzuweisen, indem sie am 21. März bei der von Kaltenseld 4 Stunden weit entfernten Jofefa Bolsek um Unterkunft bat. Am 2. April er-schien sie abermals dort und bat die Jofefa Volsek und deren Schwester FranziSka Goles, die mögen bei Gericht ali Zeugen bestätigen, daß sie in der kri-tischen Nacht bei Volsek im Hause geschlafen und das Zimmer nicht verlaffen habe. Als Erjavec am Abende des 18. März ihre Habe zur Maria Ropert schaffte, sagte sie zu der dort wohnenden Karoline Zelic, sie dürse jedoch hievon niemandem elwaS sagen, inSbe-sondere auch bei Gericht nicht. Diese Bewerbungen stellte Erjavec zwar in Abrede, die genannten Zeu-gen bestätigten sie jedoch aus di»S Bestimmteste, «er-gles wurde zu 7 Jahren schweren Kerkers, ergänzt durch 1 Faste vierteljährlich, Margarethe Erjavec zu 3Jahre» schweren KerkerS, ergänzt durch 1 Faste vierteljährlich, verurteilt. Wegen Notzucht wurde der 50jährige Sägler Johann Bodusek aus Lausen, begangen an einem 11jährigen Mädchen, zu 10 Monaten schweren Kerker mit 1 Haste mo-natlich verurteilt. Seite 6 Deutsche Wacht Nummer 50 Einstöckiges Wohnhaus neugebant, mit Gastwirtschaft Brarti t weir-schank, Trafik nml Garten in einem 4eut-«cben Orte in unmittelbarer Nähe von Cilli, ist preiswßrdig tu verkaufen. Daselbst sind auch weitere drei Wohnhäuser mit ertragfähiger Oekonomie verkäuflich. 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Dünger- und Kehricbtgruben sind lugenlos einzudecken und stets unter Verschluss zu halten; 2. die obersten Dünger- und Kehriclitschichten sind wöchentlich einmal mit Kalkmilch oder verdünnter roher Karbolsäure zu überschütten; 3. Decke und Wände der Stallnngen sind bis längstens 1. August mit Kalk frisch zu tünchen, wozu eine Mischung von 5 kg gelöschten Kalk auf 100 Liter Wasser empfohlen wird. Die Ausserachtlassung dieser Anordnungen wird im Sinne des § 40 obgenannten Gesetzes mit einer Geldstrafe bis zu 2U0 K oder mit Arrest bis zu 14 Tagen bestraft. Stadtanit Cilli, am 15. Juni 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich .v. Jabornegg bis 120 cm Breite werden gelegt in der Plissieranstalt C. Büdefeldt, Marburg, Herren gas se 6. Auswärtige Aufträge schnellstens. 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Adresse in der Verwaltung dieses Blattes. Deutscher Obergjmuasiast wünscht in den Ferien einen Volksschdler oder Schüler der ersten oder zweiten Gvmnasialklasse üittrriflt zu erteilen. Versteht auch italienisch. Anzufragen in der Verwaltung d. Bl. 21242 Hausdiener wird Bofort aufgenommen in der Bäckerei J. Achleitner in Cilli. Verschiedene Möbel sind preiswert zu verkaufen. Auskunft in der Kanzlei Dr. Walter Riebl. Cilli. der Manufaktur- und Konfektions-brauche, beider Landessprachen mächtig, werden aufgenommen im Warenhaus Johann Koss in Cilli. Weingartenrealität in der Gemeinde TQchern, mit Wohnbiiu, Stall, Press«, Holzlage, Scbwein«>t«!l, 2 Joch Rebongntnd nebst grosser Win«. Preis 5500 K. Sofort verkäuflich. Auskunft erteilt die Realitätenverkehr. mittlung der Stadtgemeiude Cilli (Sekre-r Hans Blechinger). Ein Besitz in der Nähe von Cilli, bestehend aas 3 nebeneinanderstehenden Wohnhäuser-mit eingi riehtetem G^sthiuse und Tabtli-trafik. sowie Grund im Flächenmasse roa 1 h 47 is und Garten nebst 2 Kühen :ad 3 Schweinen ist wegtn Ueber»i&dUn{ sofort preiswert zu verkaufen. Auskunft erteilt die RealiUtenverkehrsveruiittlia; der Stadtgeineind« Cilli (Sekretär Hui Blechinger). Ländlirhes villenartiges Haus mit 2 Wohnungen, Zimmer, K flehe «ant Zubehör; Acker, Garten, Weinhecken «aL Obstbäume, sowie Wirtschaftsgebäude,ausgezeichnete ertragsfähige Weinfechsaac. Sehr preis würdig. Auskunft erteilt iie Bcalitätenveik.-hrsvermittlnug der Stidl-emeinde Cilli »Sekretär Hans Blechinger). z. Z. 10. 355 ex 1915. Offertausschreibung. Von der k. k. Berg- und Hüttenverwaltung Cilli gelangen für die ihr unterstellte Zinkhütte in Cilli folgende Bauarbeiten zur Ausschreibung: 1. Verlängerung des Destillierhüttengebäudes, umfassend a) die Erd- und Baumeisterarbeiten b) die Eisenkonstruktionsarbeit (eiserner Dachstuhl); 2. Bau eines Zinkdestillierofens mit Regenerativkammern und Rauch-abzugBeinricbtung; 3. Bau einer Musleltrockenanlage, umfassend a) die Erd- und Baumeisterarbeiten b) die Lieferung und Installation der Heizungseinrichtung. Die Pläne und Baubeschreibungen sowie die allgemeinen Bedingnisse sind in der Kanzlei der Betriebsleitung der Zinkhütte zur Einsichtnahme ausgelegt, woselbst über Verlangen nähere Auskünfte während der Amtsstunden orteilt werden. Bewerber um diese Bauauslührungen wollen ihre schriftlichen mit vollständigen Kosten Voranschlägen samt eventuellen eigenen Plänen und Konstruktionszeichnungen belegten, gesetzmässig gestempelten Offerten bis längstens 27. Juli L J. bei der gefertigten Verwaltung überreichen und in denselben erklären, in welcher Zeit vom Tage des Zuschlages an gerechnet, die übertragene Arbeit vollendet übergeben werden würde. Die sub 1 und 3 angeführten Bauten müssen bis längstens 15. Dezember 1915, der sub 2 angeführte Bau bis längstens 30. April 1916 in benützungsfähigem Zustande übergeben werden. Die kommissionelle Eröffnung der Offerten, bei welcher die Anbotsteller oder ihre Bevollmächtigten anwesend sein können, wird am 28. Juli I. J. um 10 Uhr vormittags in der Kanzlei der gefertigten Verwaltung erfolgen. Die Anbotsteller haben bis zum Termine der Zuschlagserteilung im Worte zu bleiben. Bemerkt wird, dass die Bewerber um den Bau des Destillierofens ihre eigenen Konstruktionen in Vorschlag zu bringen haben und das für di« Muffeltrockenanlage alternativ sowohl die Luft- als auch die Niederdruckdampfheizung zu offerieren ist. Bei den Bauten ad 1 und 3 können sich die Offerten auf den gesamten Bau oder nur auf eine der beiden Gruppen erstrecken. Di* Vergebung der Arbeiten kann entweder im ganzen oder gruppenweise stattfinde. Die Annahme oder Nichtannal me der eingelangten Anbote bleibt, ohne an das Mindestanbot gebunden zu sein, dem freien Ermessen der k. k. Berg- und Hüttenverwaltung vorbehalten. Ein Vadium ist nicht zu erlegen, doch werden dem Ersteher 5*/0 '1er Verdienstsumme als Barkaution zurückbehalten. Bedingung ist weiters, dass sämtliche Materialien inländischer Herkuist und bester Beschaffenheit sind. Die Fürsorge für die bei den Ausführungen beschäftigten Arbeiter liegt dem Ersteher ob; ihren Umfang bestimmt § 11, Pkt. 10, lita undb der Verordnung des Gesamtministeriums vom 3. April 1909, R.-G.-BL Nr. 6L Für die Ausaibeitung eventueller detaillierter Ausfülirungspläoe und Konstruktionszeichnungen wird den Offerenten keine Vergütung geleistet Von der Annahme oder Ablehnung der Offerten werden die Anbotsteller schriftlich verständigt. Mit dem Ersteher werden Zahlungstermine vereinbart und Schlussbriefe gewechselt werden. Die Bauarbeiten ad 1 und 2 sind nach erfolgter Uebertragung sofort zu beginnen und in der von der gefertigten Verwaltung bestimmten Weis« zu führen. Der Bau des Destillierofens hat spätestens naeh erfolgter Kitt» deckung des Destillierhüttenzubaues zu beginnen. K. k. Berg- und Hüttenverwaltung Cilli, am 21. Juni 1915. Echrijtleilung, Verwaltung Druck und Verlag: Vereinsbuchdruckerei „Getejo," in Cilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido Schidia.