Illy risches Blatt' z u m Nutzcn und Vergnügen.'. Nro. Z2. » «^ ^ ^^^------^^,-------'—,, ,« 7 « ,n „W,.....„ Frey rag d e >i 2c). December 1620. Veldes und die Woch ein. ^" Von Prof. Nichter. Vorwort. ^)n naturhistorischcr Hinsicht sind diese Gegenden, bc-sonders dic au Naturschönheiten und Naturmerkwür-diglciten so reiche Wochein, von Vielen bereiset und beschrieben worden; mit historischem. Blicke und für geschichtliche Zwecke geschah dieses seltener, und meines Wissens fruchtbringend nur von dem Freyhcrrn Val-vasor, und in dcn neuesten Zeiten von dem seligen Professor Vodniq. Icnem war es mcbr um die To-. pographie, diesen» mehr um die krmnische Sprache und um dic Denkmähler aus der Römer-Zeit zu thun; darum darf man sich nicht wundern', wenn in neuern Werken über Kram oder Illyricn ost seltsame topogra« phische und historische Unrichtigkeiten vorkommen- Auf Krams Mittelalter, aus we.lchem doch der neuere Zustand der Dinge hervorgegangen, ruht meistens ein dichter Schleycr, der nur dort etwas gelüftet erscheint, wo Ausländer, wic dic Geschichtschreiber der Gotteshäuser Aquileja, Freifingen und Briren, Interesse fanden, Krain betreffende Urkunden zu lesen und zu sammeln. Es fehlte zwar nicht ganz an Männern in Kram, welche Sinn dafür hatten, die Landesgeschichte von unten hinauf zu bauen, d. h. durch ficißiges Sammeln beglaubigter Documente erst die Geschichte einzelner Herrschaften/ Städte, Got; tcshäuser, Klöster, und somit die Materialien zu einer urkundlichen, kritischen Geschichte Krains, vorzubcrci« ten; aber da wollte das Unglück, daß diese Männer wie Lin hart, Brcckerf,cld, mitten in der Arbeit durch den Tod unterbrochen wurden./Der Vandalis'm der Zelten raffte indessen Vieles dahin, verschleppte und zerstörte nntthwillig manchen kostbaren Überrest, den frühere Geschichtsforscher zu benutzen versäumt hat« tcn, dcr später also nicht mehr benutzt werden konnte; und so blieben denn das Urtu nd enwc sc n NrainSf die kritische Beleuchtung des trainischen Mittelalters, sogar die Kirchengcschichte des Landes, immer nur fromme Wünsche, die ganz zu befriedigen der Einzelne allein durchaus nicht vermag, zu deren Befriedigung der Einzelne jedoch schätzbare Beyträge liefern kann. Aus diesem Gesichtspuncte müssen meine zcitwcis m diesem Blatte erscheinenden Orts^Geschichtcn und Be-. schrcibungen betrachtet werden. Denn bis die Mate-rialien zu einer kritisch »pragmatischen Geschichte Krams alle beysammen sind, dürften vielleicht noch Jahre ver-gehen! Dieß soll mich jedoch nicht hindern, über einzelne Punete im Lande die Daten und Notizen zusäm< men zu stellen, welche mir mit nicht genug zu rnhmcn: der Gefälligkeit von Gutsbesitzern und OrtSobriglcltt'll bisher zu schöpfen, vergönnt war, ja ich sehe dieses als das einzige Mittel an, mich solchen Vertrauens und solcher Gefälligkeit immer würdiger zu machen. (Die Fortsetzung folgt). Slgtnund Freyherr von Herberstein. (Fortsehnn g). II. Herberstem als Krieger. i5c>6 — i5»4. So erreichte Herberstein fein zwanzigstes Jahr, ttnd mit ihm dic Gelegenheit, den kriegerischen Ruhm seines Geschlc.i t es in den Feldzügcn gegen die Ungarn und Venetianer zu erhalten, und sich eigenen zu bereiten, so, daß er endlich die ehrenvolle Auszeichnung erhielt, die Streitfahne führen zu dürfen. I!'. Herberstein als Staatsmann. ». Anfang der diplomatischen Laufbahn. i5i5. ». Gesa ndtschast nach Dänemark i5,6. Mit dem Jahre i5i6 beginnt eigentlich die große diplomatische und geschäftvreichc Laufbahn Herder« steins. In diesem unternahm er nähmlich die erste Nei, se nach Rußland, vorher aber wurde er noch zu einer Sendung gebraucht,deren Gegenstand edenfallö äußerst schwierig war, und dessen Behandlung nicht gewöhnliche Klugheit und Festigkeit erforderte. Christian II., König von Dänemark, dieser schreckliche Fürst, dem die Geschichte den Beynahmen desGrausamen gegeben hat, hatte feit zwey Jahren Ifabellen, Phil'pps und IohannenZ von Spanien zweite Tochter, eine mit ftllcn Vorzügen ihres Geschlechts geschmückte Prinzes» sinn, zur Gemahlin. Daßdas Loos dieser kaumfünfl zehnjährige« Fürstinn nicht das glücklichste seyn konnte, wird man schon aus dem Charakter und den öffentli-chen Hanolungen deö Königs haben schließen dür< fen. Sie schüttete iyre klagen über die erniedrigendste Zurück'chung und persönliche Mißhandlungen aller Art, in den Schooß des Bruders, Carl von Burgund, unv des mächtigen Großvaters, Baisers Maximilian, aus. Diese beschlossen daher, gesandte an Christian zu schicken, um ihm sein ungebührliches Benehmen vorzurü; «ten, und ihn zu einer bessecn Behandlungseiner Ge: mahltnn aufzufordern; uad dieses höchst mißliche und auf jeden Fall undankbare Geschäft wurde von dem Kaiser unserm?H,rberstein aufgetragen. „Ich habe dem Khünig gesagt," erzählt Herbersttm (H. I. S- 123) »das er vngeschickt, vnredlich vnd vner' lich handelte, dcm Khayser vnnd seiner freund, schasst unleidlich." Dcr Köliig ertheilte ihmeine münd-liche Antwort auf dcn ?lntrag des Kaisers, die aber zu ausweichend und unbestimmt (zwei ff lich) war, als daß er sich damit hätte begnügen können. Zu Tanheim in Tyrol traf er den Kaiser, den er unmittelbar nach abaestattetem Berichte von dem Er-folge seiner Sendung, schon am folgenden Tage nach Csnstanz begleiten mußtt, von wo er zu einer neuen diplomatischen Neisc abgefertigt wurde. Maximilian schickte ihn nähmlich ncbstWolfe n von Klingen» derg und Wilhelme n von Rei chenl) acherst an die fünf Eidgenossenschaften Zürich. Uri, Gchwch,Un: terwalden und Mlttelwalden, und dann in den Ange» legenheitcn deZ Bischosü »on Constanz noch zwey Mahl nach Zürich, von wo er im August nach Fueßen in Ty-rol zum Kaiser zurück keyr^. 2. Reife nach Poblen urd Rusland. i5,6 — ^5iß. Gegen das End^ des Ia'.res i5^6 wurde Herber» stein zu der wichtigen Sendung nach Moskau ernannt, die einedcr bedeutendste.! n g, n^en diplomatischen Lebens war, und die glü lich- Veranlassung zu der höchst merkwürdigen Ncise gab, die uns seine classische. Beschreibung derselben so wichtig gemacht und seinem Nahmen dic gerechten Ansprüche aufAchtung ^ndDant? barkeit in Rußland erworben hat. Der kaiserliche Paß zu dieser Reife wurde zu Bregen; am 6. v>ov. »5,6 auvgefeltiget, und die Instruction zu Hagenau am 12. December. Diese neue Gesandtschaft sollte einen doppelten Zweck erreichen: sie sollte die kurz vorher zwischen dem Kaiser und dem Könige von Pohlen in W>en gcschloft sene Freundschaft durch eine Heirath zu dcftstigen, und zugleich bei dem Zar Wassilij Iwanovitsch enien Ver« such machen, ihn gegen Pohleu geneigter und wcmger feindselig zu stimmen. ssme ?dle, einnehmende Gestatt, ein Gesicht voll Ruhe und Würde, Kenntnisse aller Art, wie sie sich damahls bey Staatsmänucrü wohl nicht häufig vereinigt finden mochten, cm Betragen, das durch das Le, den an Höfen, den Umgang mit Menschen aller Stan« dc, durch^eistn und Erfahrung gereist war; und zu allen diesen immer seltenen Vorzügen noch der Besitz der slayonischen Sprache! Schwerlich hatte Maximi» liau. wohl eine glücklichere Wahl treffen können, um in cincm Reiche, wie das damahlige Rußland, und mit einem Fürsten, wie Wassili) Iwau')'.itsch war, dem sein Zeitalter schon den Beynahmen dcs Muth, g e n gegeben hatte, Unterhandlungen anknüpfen zu lassen, die von so zarttr Natur waren, als die friedliche Annäherung cniPohlcn für einen Monarchen scynmußte, dem »ine und se-ncr Bundesgenossen siegreiche Waffen alle weitern Negotiationen übcrfiüffig zu machen schienen. Der Elfolg rechtfertigte auch den Vorzug, den man Hcrberstem bey dieser Sendung gegeben hatte, vollkommen; und wenn gleich eingewurzelter Haß und andere Umstände die gchofftc Wirkung für Pohlen noch verzögerten, so diente scin Aufenthalt in Moskau doch fchrw sentlich dazu. dac> ^ i^dinß zw.schcn Maximilian und W assi lij IV. ; u b c fc s. > q en. Unser Reisender lam am 2«.März bey dem Kaiser an, und dieser'war nicht nur mit der Art, wie Herbersicin sich feiner Aufträge entledigt hatte, sondern auch mit dem Berichte, den er ihm von der Beschaffenheit Nußlands und den Sitten und Gebräuchen seiner Bewohner abstattete, sehr zufrieden ündDktc ihm bisweilen des Abend vbcr die gewöhnlich Zeit zu hintz (bis) der schlaffmit gewal, kl, am. Der Cardinal von Salzburg, Matthäus Lange, der Herberstein bey feiner Abreise besonder« aufgefordert hatte, auf alles Merkwürdige bey diese, seltenen Gelegenheit aufmerksam zu seyn, bath stH vom Kaiser die Erlaubniß aus, Hcrbersteins mündtt chen Berichten jederzeit beywohnen zu dürfen. Eine-Abends gab er chm uach einer solchen Erzählung, di< den ^'ser besonders unterhalten hatte, dic Vetsichc-rur.I'. „ihr habt einen anädig^ Kaiser; ich will euch Wege und Mittel anzeigen, d^mit ihr in solcher Gnade bleiben und mehrere erlangen möoet." Zum Zeichen der kaiserlichen Zufnedcn^cit mit diesem Geschäfte er» hielt Herbcrstein auch bald darauf die Pflcge Clamm. Nach einem Ausenchalte von vier Wochen fertigte Maximilian H'n. mit der russischen Gesandt chaft wieder nach Wien ab, wo letzterer dicZurückkunfc des Kaisers abwarten sollte. Der Botkschaftcr benutzte seinen Aufenthalt in Deutschland, um geschickte Kanonengie-ßer und Waffenaldeitcr in den Dienst seines Herrn zu nchmcn; er fand deren fünf, welche kühn genug wa« rcn die g«oße Reise zu unternehmen, und schickte sie übcr Lübeck und Liefland nach Moskau, wo sie eine sehr gute Aufnahme, und bey dcm bald nachher erfolg« tcn ncucn Einfall der Tarieren Gelegenheit fanden, sehr wichtige Dienste zu leisten. Vou Innsbruck blö Wien hatte Herberstein auch die beyden neuen nach Moskau bestimmten kaiserlichen Gesandten, Francesco da Collo und Antonio dc'Com ti, zu Begleitern, denen die Gelegenheit, sich von ihm belehren zu lasse,;, und feine Erfahrungen zu benutzen, natürlicher Weise sehr willkommen war. H. Ncisc nach Ungern und Salzburg. i5l6. Bey seiner Abreise v^n Innsbruck hatte der Kaiser Herderstein schon wieder einen neuen Auftrag gegeben , d '- ihn nach Ungarn führen sollte. Da hier nahmliH aufs neue di? Redc davon war, während der Minder^ibrigkcit des jungen^ Königs den Grafen Io. hann von Zips zum Statthaitec des Königreichs zu ernennen, so eilte Maximilian, dieser für seiuc An-spiüchc gefährlichen Neuerung zuvor zu komme» und bestimmte, als Vormund des jungen König?, eine außerordentliche Gesandtschaft nach Ungarn, die aus Veit Strcin von Schwarzenau, Ulrich Beneker oder Werncgker, und unserm H c r« berstcln bestand. Herberstein war überhaupt in Ofen außerordentlich thätig, und hattc hier viele Gelegenheit, sich als einen sehr gewandten Geschäftsmann zu zeigen, k Von Ofen degah sich Hcrberstciu nach wohlverrich- k tetcn Auftragen nach Augsburg, wo Maximilian damahls feinen letzten Reichstag hielt, der durch die. ge> hoffte Wahl seines Enkels, -Carls v?n Spanien^ zum, ^ römischen Könige, durch den Urtheilssprnch gegen den ^ Herzog Ulrich von Würtemberg, der drey Jahre vor-' l)er Johann von Hütten auf der Jagd ermordet hatte, und nun in einer Sikung, welcher jHerberstein als !^ Michter beywohnte, in die Neichsacht erklärt wurde; und endlich durch das Erscheinen Martin Luthers Hon demselben ausgezeichnet war. Herberstcin wurde hicr in Augsburg krank; er sagt k Don seiner Krankheit sehr unbefangen: »ich lag im Holz Gwaiacano*) vast der Erste ainer under Ir vier oder funfen, die Ertzuei ward erst in Pfauch khumen.« Im October des Jahres »5:6 ecnannten die Land- stände von Steyermark Herdersteinen zu ihrem Rathe am kaiserlichen Hofe, und der Mser bestätigt! diese ! ^Wahl. Herberstein glaubte Anfangs, er würde dadurch l verhindert werden, im Dienste des Kaisers zu bleiben, lund lehnte die Ernennung ad; Maximilian erklärte ihm aber m einem besonderen Befehle, daß beyde ^ Stellen sehr wohl mit einander vereinbar wären, und da die Landschaft ihre Vitte bey Herberstein erneuerte, so unterzog er sich der angetragenen Stelle, die ihm bald darauf die ehrenvolle Veranlc.',sung zu cmec neuen i großen Neise geben sollte. f Kurz vor dem Schlüsse des Jahres mußte Her- berstein noch eine Reise nach Salzburg machen, um gemeinschaftlich mit den Räthen dcs CardmalZ von Gurk den Frieden zwischen dem Erzbischofe und sei-mem Capitel, und der Landschaft wieder herzustellen. ' «) Das Guaiaca'Holz war damahls erst vor kur-. zem aus Amerika nack <3uropa gebracht, und als ein Vorzügliches antisyphiMisches Mittel ange-. s. wandt worden, daher es auch Pockenyolz ge- ^____nannt wurde. Herberstein selbst sagt, er sey ei- der ersten gewesen, bey denen man diese versucht httde. Maximilian gmg in den letzten Tagen des Jahres i5l8 von Augsburg nach Wels, wohin er die von den verschiedenen Landsta^dcn erwählten Räthe, auZ denen er cmcri besondern Hofrath bilden wollte, beschieden hattc. Aber schon auf der Reise ward er von einer langst * von welcher er nicht wie; der erstand., Herberstcin war voraus nach Linz geschickt, wurde aber von hier nach WelS berufen, um bey der Abfassung der Iustruttion des Bischofü Christoph von Laibach, und seiner Abfertigung als Gesandter an d.>n König von Pohlen gegenwärtig zu seyn. Unterdessen nahm das Udel des Kaisers schnell zu; am 6. Jänner »5ig wurde er bettlägerig, und bereits am 12. d.M. verschied er, als Mensch und Herrscher durch seltene Eigenschaften ausgezeichnete Fürst, dessen Fehler und Schwachen bald vcrgcssen wurden, dessen Verlust das ganze Reich lebhaft und lange fühlte, und durch dessen vollen Würdiger seiner Verdienste verlor. „Am secht-zehnden Iaauary," sagt er (H. II. S. 6) «hab ich Gottwaißmit bcjchwertem leib, aber vil mit beschwer« licherm vnd bckümmerlichem hcrhcn vnd gmuct, dcn krummen Khayfer auf melnen Achseln geholffen in die Khirchea zu tragen." (Die, Fortsetzung folgt.) S a I b e y b l ä t tc r. Wer seinen Durst nur mit Rum oder Champagner zu löschen gewohnt ist, nehme cs doch andern Leuten m,Ht übel, wenn ihnen Wein im Wasser genügt. Manchmahl fängt ein Hund an zu bellen, wenn eine Katze über die Hausflur läuft; er weckt des Nach» bars Hund auf, und bald bellen alle Hunde im Dorfe, weil — eine Katze über die Hausflur lief. » » Es gibt ja viele große Baume im Walde; sie brausen, wenn der Mnd geht, thun aber einander nichts. Darum —