r "i Jahresbericht des kais. königl. Obergynmasiums zu Laibach veröffentlicht am Schlüsse des Schuljahres 1871 durch den k. k. Director Jakob Smolej. Laibach 1871. Druck von Ign. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Verlag des k. k. Obergymnasiums. Jahresbericht des kais. königl. Obergynmasiums zu Laibach veröffentlicht am Schlüsse des Schuljahres 1871 durch den k. k. Director Jakob Smolej. Laibach 1871. Druck von Ign. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Verlag des k. k. Obergymnasiums. 1. Die Philosophie in verschiedenen Schulen. Vom Professor Dr. Jos. Joli. N ej eil 1 i. 2. Schulnachrichten. Vom Director. Die Philosophie in verschiedenen Schulen.* Die Täuschungen und Vorspiegelungen der Sinne, die Erscheinungen des Traumes und des Deliriums, sowie auch verschiedene Vorurtheile erschüttern unsere Zuversicht auf die sinnliche Gewissheit und führen zu der Einsicht, dass der letzte Grund unseres Wissens wenigstens nicht ausschliesslich in der sinnlichen Anschauung liege und aus anderweitigen Principien entschieden werden müsse, welcher Sinnesempfindung eine objective Giltigkeit und Wahrheit zuzuschreiben sei, und welche als eine blosse Sinnestäuschung angesehen werden solle oder als Ausgeburt des Traumes, der Phantasie etc. zu gelten habe. Der s. g. gesunde Menschenverstand, der „common sense“ ist es, an den man mit dem schottischen Philosophen Thomas Heid behufs jener Entscheidung gewöhnlich zu appelliren pflegt, und den man somit als jenes höhere Princip proclamirt, das uns in allen solchen zweifelhaften Fällen zuverlässig zurechtweist. Wollten wir dieser Berufung die Thatsache entgegenhalten, dass so viele Menschen in ihren Vor-urtheilen zeitlebens befangen bleiben, dass sie z. B. in Folge einer Sinnestäuschung die Sterne für leuchtende winzige Punkte halten, die kaum eine Spanne hoch über den Wolken schweben oder irgendwie am Firmameute haften, ohne dass ihr gesunder Menschenverstand dagegen die geringste Einsprache thut: so würde man *) Der vorliegende Aufsatz ist aus einem grösseren Werke entnommen, das ich zunächst zu meinem Privatgebrauche entworfen habe. Das Ganze bildet eine, seiner Haltung nach allenfalls auch dem Anfänger, unter Voraussetzung eines gewissen Grades allgemeiner Bildung, zugängliche Propädeutik oder, wenn man lieber will, Encyklopädie der Philosophie, und beginnt mit einer allgemeinen Einleitung in das philosophische "Wissen, in welcher der hier gebotene Aufsatz den dritten Paragraph bildet, nachdem in den beiden vorangehenden Paragraphen die Philosophie vorläufig als „die wissenschaftliche Erkenntniss und Darstellung der obersten Principien des Wissens und Handelns in ihrem Ursprünge, ihrer Entwickelung und in ihrem organischen Zusammenhange“ erklärt, und das Bediirfniss nach derselben durch einige skeptische Betrachtungen fühlbar zu machen versucht worden. zweifelsohne den gebildeten, durch die verschiedenen Wissenschaften geschärften Menschenverstand als den gesunden und zu jener Entscheidung allein befähigten bezeichnen; u. z. um so mehr, als er in der Akustik und Optik den Grund dieser Täuschungen kennen und sie so von den objectiv gütigen Anschauungen unterscheiden lernt. Allein eine eingehendere Betrachtung der Erfahrung verwickelt auch ihn in nicht so leicht zu beseitigende Schwierigkeiten, von denen liier nur einige der vornehmsten hervorgeh oben werden mögen. Wenn wir ein Ding ansehen oder betasten, so sehen und betasten wir stets nur dessen Oberflächen, und selbst wenn wir es zerbrechen, sind es wieder nur neue Oberflächen, deren wir ansichtig werden, so dass sich das Innere oder die eigentliche Materie des Dinges stets unserem Blicke entzieht. Woher wissen wir demnach von diesem Innern oder von der Materialität des Dinges? Derselbe elektrische Strom erscheint als Funke, als knisterndes Geräusch oder als Geschmack, je nachdem er zum Auge, zum Ohre oder auf die Zunge geleitet wird, gleichwie ein und derselbe Gegenstand Auge, Ohr und Zunge auf verschiedene Weise afficirt. Ist es also nicht vielmehr die Natur und ein Zustand des betreifenden Nerven, der sich durch den Funken, durch das Geräusch und durch den Geschmack offenbart, als die Natur des elektrischen Stromes selbst? Sind es nicht Nervenzustände vielmehr, die wir wahrnehmen, wenn wir Eigenschaften der Dinge anzuschauen vermeinen? Die Sinnesorgane der einzelnen Menschen sind der Erfahrung zufolge eben so sehr von einander verschieden, wie ihre Gesichtszüge, Stimme, Körpergestalt etc. Lässt sicli hieraus nicht schliessen, dass ihre Vorstellungen von den Dingen eben so sehr verschieden sind? Verbürgt uns etwa die Ueber-einstimmung ihrer Aussagen auch die Uebereinstimmuug der Vorstellungen? Keineswegs; denn wenn auch in einigen Urtheileu alle übereinstimmen, wie z. ß. dass das Gold gelb und glänzend, die Rose roth, der Himmel blau sei u. s. w., so belehrt uns doch keine Erfahrung darüber, ob auch alle bei den nämlichen Worten das Nämliche denken. Wenn wir jedoch noch die unzähligen Fälle in Betracht ziehen, in welchen auch nicht einmal diese Uebereinstimmung in Worten stattfindet, z. B. bei den Ansichten über Gegenstände der Religion, des Rechtes, der Moral u. s. w., so erschüttern solche Reflexionen bedeutend die gleich Eingangs erwähnte gewöhnliche Weltanschauung; haben jedoch, wenn sie nicht ernst, eingehend und allseitig genug durchgeführt werden, keinen weitern Erfolg, als dass man die gewohnte Ansicht hie und da abändert oder corrigirt, im Ganzen und Grossen aber anerkennt und gelten lässt. So bestreitet z. B. Locke die objective Giltigkeit der s. g. secundären Eigenschaften (des Geschmacks, Gehörs und Geruchs), während er die Ausdehuung, Gestalt, Grösse etc. als wirklich den Dingen inhärirende Eigenschaften anerkennt. Einige Physiologen der Neuzeit theilen die Ansicht, dass wir nicht die Dinge selbst, ja nicht einmal ihre Eigenschaften, sondern blos die verschiedenen Zustände unserer Nerven durch die sinnliche Wahrnehmung kennen lernen, anerkennen aber dessen ungeachtet die Erfahrung als einen wesentlichen Factor unseres Wissens. Der hiedurch näher bezeichnete Standpunkt heisst der empirische oder allgemeiner der dogmatische, und zwar ist dieser Dogmatismus dann entweder rationell oder empirisch, je nachdem er seine Behauptungen aus gewissen allgemeinen, zu Grunde gelegten Sätzen folgert oder lediglich auf die Erfahrung basirt. Zum Unterschiede von dem Empirismus des gewöhnlichen Bewusstseins, welches die oben erwähnten Bedenken gegen die Giltigkeit der Erfahrung und des Wissens überhaupt noch gar nicht kennt, kann man ihn auch den wissenschaftlichen oder philosophischen Empirismus, beziehungsweise Dogmatismus nennen, welcher mit Rücksicht auf jene Bedenken die gemeine Weltansicht hie und da bezweifelt und umändert. Wenn jedoch die obigen Reflexionen allseitig und in vollem Ernste durchgeführt werden (was auch im ersten Theile der nachfolgenden Metaphysik geschehen soll), dann kann man sich nicht mehr mit solchen einseitigen Correctionen des philosophischen Dogmatismus zufriedenstellen, man wird vielmehr gegen alles vermeintliche Wissen und gegen den s. g. gesunden Menschenverstand, der seine eigenen, auf Grund der Erfahrung und des Nach denkens gefällten, Aussprüche durch neue Erfahrungen Lügen straft, überhaupt misstrauisch. Dieser Standpunkt des Misstrauens oder des Zweifels an der Giltigkeit aller Erfahrung und alles dessen, was man bisher für wahr gehalten, heisst der skeptische; und der Zweifel oder die Skepsis wird als solche um so vielseitiger und consequenter sein, je reicher die Erfahrung aus der sie hervorgegangen, je schärfer die Prüfung, der man alles frühere Wissen unterzogen. Allein die Skepsis vermag das ernste Streben nach Wissen, aus dem sie eigentlich entsprang, nicht für die Dauer zu befriedigen. Der Skeptiker kann sich dem Gedanken nicht verschliessen, dass der Zweifel an allem durchaus nicht das Ziel sei, das er als Philosoph, als Freund des Wissens zu erringen entschlossen war. Ueberwiegt alsdann die Lebhaftigkeit seiner Phantasie und sein Gefühl über die Energie und Besonnenheit seines Denkens, dann sucht er auf den Schwingen der erstem der Tantalusqual des Zweifels zu entfliehen, er erträumt sich eine eingebildete Welt, in der er das Göttliche durch unmittelbares Inne- oder Eins-Werden und die gesuchte Wahrheit durch höhere Eingebung zu erreichen wähnt. Dies ist der Standpunkt der Mystik oder des Mysticismus, eines Seitensprösslings der Philosophie, welcher mit der Skepsis innigst zusammenliäugt, wie denn schon bereits Dionysius Areopagita die „mystische Unwissenheit“ und Nikolaus von Cusa die „doda ignorantia,“ d. i. die mystische Theologie, als die höchste Stufe der Erkenntniss (Gottes) ansahen. Allein auch der nüchterne Skeptiker findet bei näherer Besinnung in seiner eigenen psychischen Thätigkeit, d. i. in seinem Denken ein festes Substrat, das der Skepsis unerreichbar bleibt, gleichsam den letzten Kest seiner Habe, den er aus dem allgemeinen Schiffbruch des Wissens gerettet; denn ich muss vorstellen und denken, um auch nur au der objectiven Giltigkeit und Wahrheit meiner Vorstellungen und Gedanken zweifeln zu können. Wenn ich also auch manche Irrthümer und Täuschungen in meinem Denken gewahr werde, wenn ich z. B. finde, dass die Sterne keineswegs blos leuchtende Punkte sind, wenn ich die Existenz einer wirklichen Welt ausser mir bezweifle, so bin ich mir doch bewusst, dass ich mir die erstem also vorstelle, dass ich die letztere denke. „Es gibt dann nur“ (aber auch doch) „ein Vorstellen, Bilden, Denken, — eine an gewisse ihr selbst innewohnende Gesetze gebundene Thätigkeit.“ Mit dieser Einsicht tritt das phi-losophirende Bewusstsein in eine neue Phase seiner Entwickelung, es erhebt sich vom Standpunkte der Skepsis auf jenen des Idealismus. „Der Idealismus hat also (um einen der bekanntesten Idealisten, J. G. Fichte selbst reden zu lassen) keinen Sinn mehr für das fertige Dasein, er leidet keine fertige Gegebenheit, nichts, was als absolut, als Ding, als Sein uns erscheint. Dasjenige, was sich uns unmittelbar zu erkennen gibt, ist gar kein Sein, keine Substanz, sondern eine Thätigkeit; es ist das Vorstellen, innerliche Bilden, das Bewusstsein. Das ist, und nur das ist das Merkmal, dass man auf dem rechten W ege philosophire, wenn man gar kein Auge mehr hat für das fertige gegenständliche Dasein, sondern nur für das Werden, — wenn uns alles, was ist, sich erst innerlich vor uuserm Auge construirt; nur so gewinnt man die Einsicht in das Werden und Wesen, in das innere und wahrhafte Leben des Geistes; ... es bleibt nur übrig, alle Vorstellungen sowohl, als Anschauungen ohne Ausnahme für eigene Schöpfungen zu erklären, und dann nur den Grund aufzusuchen, warum wir dem Einen objective Realität beilegen, dem Ändern nicht.“ Soweit Fichte, und in der That sind auch diese innern Thätigkeiten das einzige, was der Skepsis unüberwindlich ist, sie sind demnach auch aus keinen anderweitigen Principen ableitbar, sondern vielmehr selbst die in § 1 beiläufig bezeichneten höchsten und letzten Instanzen unseres sämmtliclien Wissens. Das philosophische Bewusstsein auf dieser Stufe gleicht so dem Bewusstsein des Kindes, welches gleichwohl geistig thätig ist., aber Wahrheit und Irrthum, Sein und Schein u. s. w. noch gar nicht unterscheidet, ja diese Begriffe noch gar nicht zu denken vermag; nur wird der Idealist seiner Vorstellung bewusstvoll inne, während das Kind in der Vorstellung befangen bleibt, ohne sich derselben mit einigem Grade von Klarheit bewusst zu werden. Das Anfangs rein innerliche Leben des Kindes, welches sich noch keine äussere gegenständliche Welt gegenüberstellt, beginnt alhufdig, von innerer Denknothwendigkeit getrieben, gewisse neue Vorstellungen und Begriffe, die s. g. Erkenntnissbegriffe oder Kategorien zu liegen, wie z.B. die Vorstellungen des Seins, der Wirklichkeit, der Täuschung, der Ursache und Wirkung u. s. w., es verbindet sodann mit manchen Anschauungen die Vorstellung des Seins und der Wirklichkeit, d. h. es unterlegt jenen Anschauungen wirkliche Gegenstände, während es mit ändern die Vorstellung des Scheines, der Täuschung verknüpft und ihnen so eine objective Giltigkeit abspricht. Dieselbe Denknothwendigkeit entwickelt sich auch im Bewusstsein des Idealisten, und er wird sich derselben bewusst, wenn er auf die Vorgänge in seinem Innern mit hinreichender Ausdauer und Aufmerksamkeit reflectirt. Nur findet auch hier wieder der Unterschied statt, dass das Kind jener Nothwendigkeit blindlings folgt, ohne ihrer klar bewusst zu werden, d.h. ohne den Gedanken zu liegen: „Mich treibt jetzt die Denknothwendigkeit, die Vorstellung des Seins, der Wirklichkeit etc. zu bilden, sie mit dieser Anschauung zu verbinden, sie jener abzusprechen.“ Es bildet blos die erwähnten Erkenntnissbegriife, es unterlegt einigen Anschauungen wirkliche Gegenstände, es erklärt andere für Sinnestäuschungen. Der aufmerksame Idealist aber iveiss um diese Nothwendigkeit, er findet in ihr den Grund, den J. G. Fichte aufgesucht wissen will, „warum wir dem Einen objective Realität zuschreiben, dem Ändern nicht;“ er schöpft aus ihr die Kriterien, durch welche er die objective Realität von der blossen Erscheinung, die Wahrheit vom Irrthum unterscheidet. Indem der Idealist also in sich selbst einkehrt, ist es ihm, wie dies so treffend J. H. Fichte *) bezeichnet, „darum zu thun, den Thatsaclien des Bewusstseins nirgends einen fremden Mass-stab aufzudringen, sondern genau mzusehen, wras sie eigentlich enthalten und was daraus folgt.“ Mit dieser Umschau nach dem Ursprünge der Erfahrung und der Erkenntniss überhaupt erreicht er einen neuen Standpunkt, den Standpunkt des Kriticismus oder der kritischen Philosophie, welchen bereits zum Theile Locke betreten, den aber zur vollen Geltung gebracht zu haben, eines der unsterblichen Verdienste Kant’s und seiner Schule ist. Die successive Ausbildung der Erkenntnissbegriffe und die ebenso allmälig klarer hervortretende Unterscheidung des Wahren und des Falschen, des Seienden und des Wesenlosen, des Objectiven und des Subjectiven erschliesst dem Kinde erst die *) System der Ethik I. 33. gegenständliche Welt; es unterscheidet sie immer klarer von sich selbst als eine ihm gegenüberstehende Realität, und seine Vorstellungen, ehedem nur verschwommene Phantasmagorien, klären sich zu treuen Copien einer inhaltsreichen Wirklichkeit; mit einem Worte, es wird ein Realist. So erklimmt auch das philosophirende Subject auf der Balin der Kritik, aber wieder mit Harem Bewusstsein dieser neuen Denkbewegung, den höhern Standpunkt des Bealis-nius, d. i. der Anerkennung einer realen Wirklichkeit. Der kritische Standpunkt Kant’s hält sich demnach in der Mitte zwischen dem Idealismus und Realismus. Er zergliedert zunächst unsere Vorstellungen des Raumes und derZeit, und sieht in ihnen lediglich ideelle Formen unserer sinnlichen Anschauungen, ohne ihnen eine objective Giltigkeit ausser uns beizulegen, er analysirt ferner unsere gesammte Denk- und Erkenutnissthätig-keit (oder wie dies Kant nach seiner Terminologie ausdrückt, „das Verstandesvermögen selbst“); aber wenn wir von den s. g. Postu-laten der praktischen Vernunft, d.i. von der Ueberzeugung, die Kant aus praktischen Motiven schöpft, absehen und uns an die rein theoretische, streng wissenschaftliche Deduction Kant’s halten, so ist die Behauptung, dass es wirklich Dinge ausser uns gibt, der einzige realistische Punkt seiner Kritik; wenn diese aber weiter fortfährt, dass wir von diesen Dingen überhaupt nichts weiter wissen, dass wir nur deren Erscheinungen, nicht ihre wahren Eigenschaften erkennen, so sieht man leicht, wie geringe Zugeständnisse jene Behauptung dem Realismus macht. Es existirt für uns zwar eine wirkliche Welt, aber sie ist in einen undurchdringlichen Schleier gehüllt; wir haben „reine und sinnliche Anschauungen“ und „Stammbegriffe des Verstandes,“ vermögen aber mittels derselben nicht den Schleier zu lüften, noch die Dinge an sich zu erkennen. Schwegler ist demnach gewissermassen im Rechte, wenn er den Standpunkt Kant’s als (subjectiven) Idealismus bezeichnet; er ist es aber vollends, wenn er hinzufügt, dass Kant mehrere Anläufe macht, ihn zu durchbrechen. In wie weit aber dem Realismus überhaupt die Dinge erkennbar sind, und wie weit der Umkreis seines Wissens gezogen ist, kann nur eine ausführliche Darstellung desselben zeigen; jedenfalls aber unterscheidet er sich von dem Realismus des gewöhnlichen Bewusstseins dadurch, dass er sich seiner eigenen Genesis, des ganzen Denkprocesses, durch den er sich entwickelt hat, und mit ihm zugleich der Gründe bewusst geworden, auf denen sein nunmehriges, der Skepsis unzugängliches Wissen beruht. Der erwähnte Denkprocess ist mit ändern Worten die Entwicklung des s. g. gesunden Menschenverstandes, und insofern kann man sagen, dass der philosophische Realist auch den common sense respectirt und in ihm die letzte Instanz seines Wissens anerkennt, nur tliut er dies nicht blos so oberflächlich und summarisch, wie der Empiriker. Der wissenschaftliche Pflanzen- forscher sieht, wie der oberflächlichste Beobachter des Pflanzen-lebens, den Samen als das Rudiment an, aus dem die Pflanze hervorsprosst; aber während sich der Letztere mit dieser summarischen Einsicht begnügt, bezeichnet der Erstere bis ins kleinste Detail den Antheil, welchen die einzelnen Bestandteile des Samenkerns an der Entwickelung der Pflanze und ihrer Organe nehmen; und ebenso ist es die detaillirte Kenntniss jenes Denkprocesses, durch welche sich der philosophische liealist vom dogmatischen unterscheidet. Indem also das philosophische Bewusstsein sich auf den Standpunkt der Skepsis und des Idealismus stellt, so geschieht es nicht, um auf demselben bleibend zu beharren und an der Giltigkeit des Wissens für immer zu zweifeln, sondern es abstra-hirt blos von allem früheren vermittelten Wissen, um mit seiner ganzen Energie dessen letzte Gründe möglichst ungetrübt zu fixiren und in das Wesen des erwähnten Processes einzudringen. Die hier in gedrängtem Umrisse gegebene Charakteristik der einzelnen Standpunkte, beziehungsweise Entwickelungstufen des philosophischen Bewusstseins oder vielmehr Bewusstwerdens, hat nur den Zweck, den Anfänger vorläufig mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass die Differenzen der verschiedenen philosophischen Systeme und Schulen nicht nothwendig als Widersprüche anzusehen sind, die sich gegenseitig oder etwa gar die Philosophie selbst aufheben. Eine ausführlichere Darstellung dieser Standpunkte der Metaphysik vorbehaltend, mögen hier nur, behufs näherer Beleuchtung, die oben charakterisirten Phasen des philosophischen Bewusstseins mit den verschiedenen Stadien des Entwickelungsprocesses eines organischen Wesens, z. B. eines Insectes, verglichen werden. Wenn dieses sein Ei verlässt, schleppt es sich als schwerfällige und gefrässige Raupe mühsam fort oder krümmt sich als kriechender Wurm zu unseren Füssen. Hat es in diesem Zustande eine bestimmte Zeit gelebt, so bereitet es sich aus selbstgesponnenen Fäden ein Obdach oder sucht sich ein sicheres Versteck, in dem es als Nymphe oder Puppe in ganz veränderter Gestalt, regungs- und nahrungslos, ein neues Stadium seines Lebens beginnt, um abermal eine Metamorphose zu erfahren und als leichtbeschwingter Schmetterling oder goldglänzender Käfer auf duftigen Blumen zu schwelgen und deren Nectar zu schlürfen. Man denke sich nun mehrere sinnige Naturfreunde, von denen jede? dasselbe Insect, aber nur in einer anderen Lebensperiode beobachtet, so werden offenbar die Resultate dieser Beobachtungen von einander abweichen, vielleicht einander gar zu widersprechen scheinen, aber sie bilden dessen ungeachtet Fragmente eines zusammenhängenden Ganzen, nämlich der Darstellung des Lebens- und Entwickelungsprocesses eines und desselben organischen Wesens. So fassen auch die verschiedenen philosophischen Schulen und Systeme das Bewusstsein oft nur in den einzelnen oben angeführten Stadien seiner philosophischen Entwickelung auf und können als Darstellungen dieser Stadien angesehen werden. Sie hängen demnach innigst zusammen, ergänzen sich gegenseitig und haben erst in ihrer Gesammtheit und in ihrem Zusammenhange Giltigkeit und Berechtigung. Der Realismus, sowohl der dogmatisch-empirische als der philosophische, erfährt in den einzelnen realistischen Systemen verschiedene Gestaltungen, deren Grund und Zusammenhang hier ebenfalls in Kürze nachzuweisen ist. Schon die gewöhnliche vorphilosophische Weltanschauung unterscheidet zwei Hauptarten von Wesen, als deren unterscheidende Merkmale sie die (räumliche) Ausdehnung oder die Materialität und das Denken oder die Intelligenz, die Immaterialität oder Spiritualität anerkennt; d. h. sie unterscheidet materielle (ausgedehnte) und geistige (immaterielle, denkende) Wesen. Beide Arten anerkennt sie als Wesen, als Substanzen mit verschiedenen Kräften ausgerüstet, verschiedenen Veränderungen unterworfen, an gewisse Gesetze gebunden; beide sieht sie bald als Ursachen an, bald betrachtet sie deren Zustände als Wirkungen, die durch anderweitige Ursachen herbeigeführt werden. Mit ändern Worten, sie fasst durch die letztgenannten Kategorien der Realität, Existenz, Substan-tialität, Veränderlichkeit, Causalität etc. beide Arten von Wesen (die geistigen und materiellen) gemeinschaftlich auf. Die denkende Weltbetrachtung kann nun einmal von jenen Unterschieden der Materialität und Spiritualität abstrahiren und sicli lediglich oder hauptsächlich in diese gemeinsamen Kategorien, d. i. in das Identische beider vertiefen, oder sie kann von dieser Identität absehen und lediglich oder vorzugsweise auf die Unterschiede ihr Augenmerk richten. Thut sie das erstere, so heisst sie Monismus-, thut sie das letztere, Dualismus. Der erstere gleicht in seiner Tendenz der Bemühung des Naturforschers, das allgemeine Gesetz zu finden, das den einzelnen Naturerscheinungen zu Grunde liegt, oder den allgemeinen Typus kennen zu lernen, der in der mannigfaltigen Organisation der einzelnen Thier- oder Pflanzenarten auf verschiedene Weise zur Darstellung gelangt; der Dualismus dagegen ist der Specialforschung vergleichbar, welche gerade das specifisch Eigentümliche, die wesentlichen Unterschiede der einzelnen Phänomene, der einzelnen Arten zum Gegenstände der Untersuchung macht. Hieraus geht hervor, dass der Monismus und Dualismus zwei verschiedene Seiten des Realismus bilden, und weit entfernt, sich zu widersprechen, sich vielmehr gegenseitig ergänzen und unterstützen. Ein Widerspruch zwischen beiden findet nur dann statt, wenn der Monismus, statt von den Unterschieden des Materiellen und Spirituellen blos zu abstrahiren, sie mehr oder weniger nivelliren, verwischen oder ganz aufheben will, wie z. B. u. a. der Monismus Spinoza’s, der das Denken und die Ausdehnung blos als zwei Attribute bezeichnet, durch welche wir die eine und selbige Substanz auffassen. Ob aber der Monismus zu einer solchen Nivellirung berechtigt ist, kann erst innerhalb der Wissenschaft selbst entschieden werden. Dem gewöhnlichen Bewusstsein liegt es im allgemeinen überall näher, den Unterschied, als das Gemeinsame (die Identität) aufzufassen, weil das letztere abstracter ist, als der erstere. In diesem Sinne sagt auch Schelling: „Es ist eine nnnöthige Mühe, die sich viele gegeben haben, zu beweisen, wie ganz verschieden Teuer und Elektricität wirken. Das weiss jeder, der einmal etwas von beiden gesehen oder gehört hat. Aber unser Geist strebt nach Einheit im System seiner Erkenntnisse, er erträgt es nicht, dass man ihm für jede einzelne Erscheinung ein besonderes Princip aufdringe, und er glaubt nur da Natur zu sehen, wo er in der grössten Mannigfaltigkeit der Erscheinungen die grösste Einfachheit der Gesetze, und in der höchsten Verschwendung der Wirkungen zugleich die höchste Sparsamkeit der Mittel entdeckt.“ Wenngleich aber der Dualismus das Spirituelle und Materielle unterscheidet und beide als wesentlich verschieden betrachtet, so verschliesst er sich doch nicht der Anerkennung der zwischen beiden bestehenden Beziehungen; er anerkennt nicht blos eine Wechselwirkung zwischen beiden (z. B. die Wechselwirkung zwischen Seele und Leib), sondern er sucht das Uebersinnliche oder das Spirituelle, dessen Wesenheit und Wirksamkeit durch Beispiele, Gleichnisse, Parabeln etc. aus der Sphäre des Sinnlichen, des Materiellen der sinnlichen Vorstellung näher zu bringen, wie er denn auch analoge Zustände, Tliätigkeiten etc. beider oft durch das nämliche Wort bezeichnet, und z.B. vom freien Falle, vom fracw Willen, von einer Bewegung materieller Dinge und von einer Gedanken-, G e m ü th s-Beivegung spricht. Indem der Dualismus diesen Beziehungen zwischen dem Spirituellen und Materiellen wissenschaftlich nachgeht, nimmt er seinen Ausgangspunkt bald von dem einen, bald von dem ändern aus, oder, wie Schelling diese beiden Wege der Forschung näher bestimmt: „Entweder man macht die Natur zum Ersten und fragt, wie kommt zu ihr das Intelligente hinzu, d. h. man sucht sie in reine Bestimmungen des Gedankens aufzulösen ; — oder man macht das Subject zum Ersten und fragt, wie gehen die Objecte aus dem Subject hervor?“ Der erstere Weg vom Materiellen zum Spirituellen charakterisirt den Materialismus, der letztere vom Spirituellen zum Materiellen den Spiritualismus , welcher mit dem Idealismus, mit dem er oft verwechselt wird, darin übereinstimmt, dass beide vom Geistigen ausgehen; nur ist dieses Geistige dem Spiritualismus eine geistige Wesenheit, eine liealität, während der Idealismus blos von einer geistigen Thätigkeit, vom Denken im weitesten Sinne des Wortes ausgeht und die Frage, ob dieser Thätigkeit ein thätiges Wesen zu Grunde liege, offen lässt. Hiebei geschieht es freilich nun häufig, dass sich der Materialismus in seinen concreten Gestaltungen in seinen Ausgangspunkt, d. i. in die Materie so sehr versenkt, dass er über diesen Ausgangspunkt gar nicht oder nicht weit hinaus gelangt, und so das Spirituelle entweder gar nicht erreicht, oder es leugnet, oder auch in ein blosses Phänomen des Materiellen verflüchtigen lässt; und ebenso gibt es Beispiele, dass einzelne Spi-ritualisten (z. B. Berkeley) die Materie ganz nur in unserer Vorstellung, also im Spirituellen aufgehen lassen. Gewöhnlich sind es die hier gedachten concreten und einander gegenseitig widersprechenden Gestaltungen des Materialismus und Spiritualismus, die man vor den Augen hat, wenn vom Materialismus und Spiritualismus gesprochen wird, und es wird hier durchaus nicht beabsichtigt, diesen Widerspruch irgendwie in Abrede zu stellen oder die gegenseitigen Conflicte beider zu Gunsten des einen oder des ändern zu schlichten. Dieser concreten Gestaltungen wurde hier nur deshalb erwähnt, damit durch den so nahe liegenden Gedanken an sie die oben bezeichneten und unter allgemeinem Gesichtspunkten aufgefassten Grundtendenzen des Materialismus und Spiritualismus nicht in vorhinein eine Missdeutung oder Trübung erfahren, und weil es unumgänglich nöthig ist, diese Tendenzen, unbeirrt durch misslungene, einseitige oder von anderweitigen Nebenabsichten beeinflusste Versuche ihrer Durchführung, in ihrem vollen Umfange und in ihrer wissenschaftlichen Bedeutung aufzufassen, wenn man zu der Einsicht gelangen will, dass sie sich nicht nur nicht gegenseitig ausschliessen, sondern vielmehr beide dasselbe Ziel, nämlich die Erkenntniss des Zusammenhanges zwischen dem Spirituellen und Materiellen, nur auf entgegengesetzten Wegen zu erreichen suchen. Während also der Empirismus (Dogmatismus), die Skepsis, der Idealismus und der Realismus verschiedene Standpunkte des philosophischen Bewusstseins bezeichnen, während der Monismus und Dualismus (in der oben entwik-kelten Bedeutung), weil einseitige Abstractionen, sich als zwei verschiedene Seiten des Realismus erwiesen, die sich gegenseitig ergänzen: sind der Materialismus und der Spiritualismus zwei entgegengesetzte Richtungen, so dass der Anfangspunkt der einen den Endpunkt der ändern bildet, analog zwei Darstellungen der Botanik, deren eine mit den Kryptogamen beginnt, um mit den höchst organisirten Pflanzen zu schliessen, die andere den entgegengesetzten Weg einschlägt, um ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Begreiflicher Weise wird der Materialismus, selbst in seinen früher näher bezeichneten concretern Gestaltungen bei Naturforschern, bei Empirikern und überhaupt bei allen, denen das Materielle bekannter geworden, im allgemeinen einen leichtern Eingang linden, als der Spiritualismus, während der Philosoph, der den Standpunkt des Idealismus festhält oder nach Uebenvindung des- selben eine reelle Aussenwelt gefunden, und der durch vielseitige Reflexionen seine innere Thätigkeit besser als das Materielle kennen gelernt, im allgemeinen eher die spiritualistische (oder die damit verwandte idealistische) Richtung einschlagen wird. Je nachdem nun ein Denker den einen oder den ändern Standpunkt des philosophischen Bewusstseins zum Gegenstände seiner Forschung und Darlegung macht, je nachdem er die eine oder die andere Seite des Realismus hervorhebt, die materialistische oder spiritualische Richtung einschlägt, heisst sein System, beziehungsweise seine Philosophie, empirisch, dogmatisch, idealistisch etc.; und es wird aus der ganzen bisherigen Betrachtung klar, wie diese einzelnen Systeme und philosophischen Schulen zwar von einander ab weichen müssen, dessen ungeachtet aber auf das innigste untereinander Zusammenhängen. Ausserdem kommt noch in Betracht, dass einzelne Forscher die obersten Erkenntnissbegriffe (Kategorien), von denen weiter oben die Rede war, nicht in ihrer Gesammtheit zum Gegenstände der Untersuchung machen, sondern blos irgend einen oder auch einige derselben vorzüglich, vielleicht auch ausschliesslich ins Auge fassen, um die übrigen als deren Consequenzen abzuleiten oder von denselben ganz Umgang zu nehmen. „Wo dem Geist zuerst das Bewusstsein aufgeht über die Bedeutung einer Kategorie, spricht er den Triumph über diese neue Eroberung so aus, dass er sie zum Prädicat von Allem oder auch vom Absoluten macht, d. h. dass er sie als absolute Kategorie behandelt.“ *) So ist z. B. das Sein der Grundbegriff, in dem sich die Speculation der Elea-ten concentrirte. Das Werden ist die Lieblingskategorie Heraklit«; der Causalbegriff spielt die Hauptrolle bei Hume, E. Rein-liold u. a. m.; Herbart bearbeitet in erster Linie die Begriffe des Seins, der Veränderung, des Raumes, der Zeit und des Ich; den logischen Untersuchungen Trendelenburgs liegen die Kategorien der Bewegung und des Zweckes zu Grunde etc. Auch diejenigen Denker, die von dem Bewusstsein oder von der geistigen Thätigkeit ausgehen, um auf die oben angegebene Weise eine reale Aussenwelt zu erreichen, heben oft nur einseitig irgend ein Moment jener geistigen Thätigkeit hervor, so z. B. Beneke die Vorstellung, Schopenhauer (wie auch bereits früher in einem gewissen Sinne Duns Scotus) den Willen, Cartesius die Gottesidee, und die Philosophie des Mittelalters den concreten religiösen Vorstellungsinhalt der damaligen Zeit. Auf ähnliche Weise liesse sich zeigen, wie auch auf dem Gebiete der praktischen Philosophie zwischen den einzelnen con-creten Darstellungen derselben ein inniger Zusammenhang stattfinde und viele scheinbare Differenzen nur daraus entspringen, *) Erdmann, Grundriss der Logik und Metaphysik. 3. Ausg. p. 18. dass die einzelnen Systeme blos irgend ein Moment des philosophischen Bewusstseins einseitig hervorheben und zur Darstellung bringen. Wer solche Darstellungen, beziehungsweise Philosophien einzelner Schulen nur oberflächlich kennen gelernt, sieht gewöhnlich die Differenzen derselben als eben so viele Widersprüche an, die er auf Rechnung der Philosophie schreibt. Allein der Widerspruch entsteht erst dann, wenn eine Schule ihren Standpunkt, ihre Seite oder Richtung, die von ihr mit besonderer Vorliebe gepflegten Kategorien ausschlicsslich für die einzige und allein berechtigte Philosophie hält, die Speculationen der übrigen philosophischen Standpunkte, Richtungen und Seiten aber als blosse Irrthümer bezeichnet und sich die Fernsicht in dieselben, von ihrem eigenen Standpunkte aus, nicht selten durch verwegene Hypothesen und blendende Phantasiegebilde umnebelt. Ein solches Gebaren ist der Philosophie als Wissenschaft fremd; der Vorurtheilslose und mit der Sachlage gründlich Vertraute unterscheidet solche persönliche Differenzen, subjective Ansichten, tendenziöse und blendende Raisonnements, ingleichen auch die Exclusivität und Rechthaberei einzelner Schulen wohl von den objectiven, in der Natur der Sache begründeten Verschiedenheiten der einzelnen philosophischen Standpunkte, er sieht dann aber auch ein, dass eine einseitige Vertiefung eines Denkers in irgend einen Standpunkt (beziehungsweise Entwickelungsstadium) des philosophischen Bewusstseins, dieses in der betreffenden Phase um so sorgfältiger und eingehender erforscht, dass eine einseitige Erörterung einer Kategorie dieselbe desto heller beleuchtet und sie oft in bis-hin unbekannte Sphären, in ihren feinsten Verzweigungen, in ihren mannigfaltigen und oft höchst complicirten Verschlingungen und Nuancirungen verfolgt. In diesem Sinne würdigt der unbefangene Denker die einzelnen Systeme und Schulen trotz ihrer Einseitigkeit und Ungenüge eben so sehr, als er ihren organischen Zusammenhang und die höhere Einheit anerkennt, in der sie nur noch Momente und Seiten, Zweige und Richtungen sind. Hiemit soll jedoch keineswegs einem jeden s. g. Systeme oder eiuer jeden Schrift, die sich als Philosophie ankündigt, das Wort gesprochen werden, gleichsam als ob sie durch diesen Titel schon berufen wären, ein Glied im Organismus der philosophischen Idee zu bilden; oft usurpirte allerlei Trug und Blendwerk den ehrwürdigen Namen dieser Musentochter, oft kleideten sich unlautere Tendenzen in ihre geachtete Hülle. Allein auch abgesehen von solchen Einschwärzungen theilt der historische Entwickelungsgang der Philosophie das Schicksal aller übrigen Wissenschaften; dürftig und unsicher sind ihre Anfänge, langsam und gemessen ihr Fortschritt, Fehler und Irrthümer bezeichnen nicht selten ihre Pfade; bisweilen hüllt sich der philosophische Gehalt in das Gewand der Dichtung und harrt, gleich dem sinnigen Gedanken im griechischen Mythos, des glücklichen Interpreten, der ihn zu deuten versteht. An diesen und ähnlichen Erscheinungen geht der Freund des Wissens im Bewusstsein der eigenen Menschlichkeit nicht vornehm vorüber; er schöpft vielmehr aus ihnen eine mächtige Anregung zu eigener, selbständiger Gedankenarbeit, lernt manche bereits betretene Wege, beziehungsweise Abwege, kennen und meiden und findet unterwegs nicht selten noch ungemünzte Goldstücke, die er im Interesse der Wissenschaft in mannigfacher Weise zu verwertlien sucht. Er lässt sich aber auch durch diese Erscheinungen nicht verleiten, den nachgewiesenen Zusammenhang der verschiedenen, wahrhaft philosophischen Systeme und Schulen im Ganzen und Grossen in Abrede zu stellen, welcher auch bereits von mehreren Denkern anerkannt worden. Schon Engel*) bemerkt: „Von den Geistern der Systeme ist es gewiss, dass sie, nach kürzerer oder längerer Zeit, sich gern eine neue Hülle suchen und dann in jugendlicher, oft grösserer Kraft wieder hervorgehen. So hat der Geist des Epikureischen Systems in den Werken eines Gassendi, des Xenophanischen in denen eines Spinoza, des Platonischen in denen eines Leibnitz, des Pyrrhonischen in denen eines Hume ein neues Leben begonnen.“ Krug sieht den Dogmatismus, die Skepsis und den Kriticismus zwar nicht als verschiedene Standpunkte des philosophischen Bewusstseins, aber doch als verschiedene Methoden des Philosophirens an. Noch entschiedener und eingehender äussert sich hierüber Schelling: „Die scheinbaren Veränderungen der Philosophie existiren nur für die Unwissenden. Sie gehen entweder jene überhaupt nicht an, indem es allerdings und eben auch jetzt Bestrebungen genug giebt, die sich für philosophische ausgeben, in denen aber keine Spur davon anzutreffen ist: . . . oder sie sind Verwandlungen , die einen wirklichen Bezug auf Philosophie haben, so sind es Metamorphosen ihrer Form. Ihr Wesen ist unwandelbar dasselbe, seit dem ersten, der es ausgesprochen hat: aber sie ist eine lebendige Wissenschaft, und es gibt einen philosophischen Kunsttrieb, wie es einen poetischen gibt. Wenn noch Umgestaltungen in der Philosophie stattfinden, so ist dies Beweis, dass sie ihre letzte Form und absolute Gestalt noch nicht erreicht hat. Es gibt untergeordnete und höhere, es gibt einseitigere und umfassendere Formen: jede sogenannte neue Philosophie muss aber einen neuen Schritt in der Form gethan haben.“**) Hegel endlich und seine Schüler suchten die Ansicht geltend zu machen, dass die einzelnen Zeitphilosophien einerseits den verschiedenen Entwickelungsstadien des bis zum philosophischen Standpunkte der Gegenwart ausgebildeten Subjectes, andererseits der Kategorienfolge im Systeme der Logik (Hegels) entsprechen, und mithin diese *) Der Philosoph für die Welt, 36. Stück. **) Fünfte Vorlesung über die Methode des akad. Studium. letztere gleichsam zugleich eine Geschichte der Philosophie bilde, in welcher nur alles Accidentelle (z. B. Namen, Jahreszahlen etc.) hinweggelassen sei. Diese Anschauung Hegels hat freilich der eigentlichen Darstellung der Geschichte der Philosophie in mancher Hinsicht Gewalt angethan, u. z. gewiss nicht im Interesse der historischen Treue, so dass sie mehrere Anfechtungen und u. a. den gerechten Tadel J. H. Fichte’s erfahren musste: „Wohl kennen wir die beliebte Weise, namentlich philosophischer Geschichtsdarstellung, in die äusserliche Folge zugleich einen künstlich ersonnenen iunern Zusammenhang hineinzuzwängen, der angeblich den Momenten der Idee entsprechen soll.“ *) Dieser Vorwurf trifft aber nur die Identificirung der theoretischen oder begrifflichen Entwickelung der verschiedenen philosophischen Standpunkte mit ihrer historischen Aufeinanderfolge, nicht aber deren begriffliche Entwickelung und Abfolge selbst. Zwar geht auch in geschichtlicher Hinsicht keine Wissenschaft einen ganz zufälligen Bildungsgang, sondern jeder Schritt, den sie im Verlaufe der Zeit vorwärts thut, ist durch die Vergangenheit vorbereitet und begründet, so dass eine pragmatische Darstellung ihres Fortschrittes vor einer blossen chronologischen Aufzählung ihrer Errungenschaften einen wesentlichen Vorzug verdient; allein dieser geschichtliche Zusammenhang ist ganz verschieden von dem begrifflichen, in welchem das Lehrgebäude einer Wissenschaft deren Stoff darzustellen hat, er beruht auf ganz ändern Principien, als die Anordnung und Gliederung des von der Geschichte überlieferten Materials im wissenschaftlichen Systeme. Es wird demnach die obige Deduction der philosophischen Standpunkte durch den davon abweichenden historischen Fortschritt der Philosophie keineswegs tangirt, noch wird es andererseits befremden, wenn man schon im grauesten Alterthume die meisten philosophischen Standpunkte vertreten sieht, wenn ein begrifflich späterer Standpunkt (z. B. der Kealismus) viel früher einen höhern Grad von Ausbildung erreicht, als ein begrifflich früherer (z. B. als der Idealismus), oder wenn man gleichzeitig mehreren philosophischen Schulen begegnet, deren jede einen ändern Standpunkt ausbildet, eine andere Richtung einschlägt, eine andere Kategorie an die Spitze ihrer Speculationen stellt. Aelinliclie Erscheinungen zeigt uns die Geschichte einer jeden ändern Wissenschaft. Die Mechanik z. B., die Optik und Astronomie etc. beruhen insgesammt auf der reinen Mathematik, und muss daher in einem Systeme der mathematischen Wissenschaften die letztere den erstem vorangehen; nichts desto weniger datiren alle insgesammt aus den ältesten Zeiten, in denen die reine Mathematik noch nicht so reiche Hilfsmittel, wie heute, zu bieten vermochte, um die mechanischen, astronomischen u. s. w. Probleme zu lösen; nur war *) Ethik I, 10. die wissenschaftliche Vollendung der verschiedenen Zweige nicht so weit gediehen, der Zusammenhang derselben nicht so innig und durchgreifend, wie in der Gegenwart; auch konnte sich keiner höher emporschwingen, als die Ausbildung der übrigen, von denen er abhängt, gestattete. Spätere Forschungen und Erfindungen der reinen Mathematik förderten allmälig die Fortschritte der einzelnen Zweige, und auch diese boten sich gegenseitig Hilfsmittel zu höherer Vollendung dar; das Teleskop offenbarte dem Astronomen bishin unbekannte Welten, die Mechanik leitete ihn auf die Ursachen und Gesetze der Sternenbewegungen, abor auch umgekehrt schöpfte die reine Mathematik aus den immer weiter greifenden Problemen der Mechanik, Astronomie und Optik einen mächtigen Impuls zu neuen Forschungen und liess sich durch dieselben oft die Richtung ihrer Thätigkeit bezeichnen. Und wenn jeder Einzelne auf seinen eigenen Bildungsgang zurückblickt, so wird er finden, dass er in Folge verschiedener Umstände sich manches Wissen früher angeeignet, welches der logischen Abfolge gemäss einem ändern, später erworbenen hätte nachfolgen sollen, oder dass er sich Fragen vorlegte und zu beantworten suchte, ehe er an andere auch nur gedacht, von denen die Lösung der erstem abhängig ist. Auf Grund dieser Analogie dürfte einleuchten, dass ein in obiger Deduction, und mithin dem Begriffe nach vorangehender Standpunkt der Philosophie nicht eben vollständig erschöpft sein muss, bevor ein begrifflich späteres Stadium des philosophischen Bewusstseins zur Darstellung gelangen kann; nur wird die Spe-culation auf diesem Standpunkte nur insoweit einen günstigen Erfolg in Anspruch nehmen können, als es die jeweilige Entwickelungshöhe der ihm untergeordneten, d. h. logisch vorangehenden Standpunkte zulässt. Ist z. B. die Erfahrung nicht allseitig genug der Skepsis unterzogen worden, so ist auch der aus der letztem resultirende Idealismus, weil noch mit manchen empirischen Momenten behaftet, nicht rein genug, und vermag weder er selbst, noch der aus ihm fliessende Realismus weitern und erneuerten Angriffen der Skepsis zu widerstehen. Wird daher ein späterer Denker dieser Schwächen, d. i. dieser unberechtigt aufgenommenen empirischen Elemente gewahr oder hat indess die Erfahrung selbst eine Bereicherung erfahren, so findet er sich genöthigt, wieder rückwärts zu schreiten, die Erfahrung oder sonstige ungerechtfertigte Behauptungen einer scharfem und eingehendem Skepsis zu unterwerfen, hiedurch den Idealismus von den ihm noch anhaftenden empirischen und dogmatischen Schlacken überhaupt zu reinigen und so in seinen Principien weiter auszuholen. Dass dann auch der Realismus, der unter günstigen Umständen aus dem geläuterten Idealismus hervorgeht, reiner, kräftiger und sicherer sein wird, als vorhin, wird einleuchtend, sobald man bedenkt-, wie auch in ändern wissenschaftlichen Gebieten neue 2 Erfahrungen auf tiefere und festere Principien führen, und wie diese wieder ihrerseits in die Erfahrungen mehr Zusammenhang bringen, ja. selbst zu neuen Experimenten, Entdeckungen und Erfahrungen Veranlassung geben. Es folgt aus der Natur der Sache, dass die Fortbildung oder formelle Vervollkommnung, die ein Standpunkt nach dieser oder jener Richtung hin durch einen genialen Denker erfährt, auf die übrigen Standpunkte und Richtungen, mithin auf den Gesammtfortsehritt der Philosophie um so durchgreifender und vielseitiger einfliessen wird, je mehr sich die einzelnen, auf verschiedenen Standpunkten stehenden, verschiedene Richtungen einschlagenden Deuker einander nähern und je mehr sie von ihren gegenseitigen Leistungen Notiz nehmen. Was hier blos aus der Analogie gefolgert wurde, lässt sich leicht aus der Geschichte der Philosophie positiv nachweisen. Wir finden nemlich, wie bereits oben bemerkt wurde, die oft erwähnten philosophischen Standpunkte, Seiten und Richtungen zwar schon in den ältesten Zeiten vertreten; da jedoch der Empirismus des gewöhnlichen Bewusstseins sowohl als auch die empirischen Wissenschaften selbst in enge Grenzen eingeschlossen waren und sich mit einer, im Verhältniss zur gegenwärtigen, nur sehr dürftigen und oberflächlichen Kenntniss der Thatsachen begnügen mussten: so hat sich auch die Skepsis durch die Eleaten und Megarenser, zum Theile auch durch die Sophisten und durch Sokrates, der Idealismus durch Platon, der philosophische Realismus durch Aristoteles nur so weit äusgebildet, als es die enge Sphäre der damaligen Empirie gestattete. Durch seinen königlichen Schüler fand jedoch Aristoteles Gelegenheit und Mittel, die Erfahrung vielfältig zu bereichern, und sofort zog gegen diese neue Errungenschaft, sowie auch gegen den dogmatischen Charakter der demnächst folgenden stoischen und epikureischen Schule die Skepsis der Pyrrhoneer und der neuern Akademie mit ungleich schärfern Waffen zu Felde, als jene der Eleaten gegen den Empirismus ihrer Zeit. Die nächste Consequenz dieser Skepsis war einerseits die Mystik, andererseits die Reflexion auf sich selbst, auf das eigene Vorstellen und innere Thätigsein, welche wir bereits unter dem Namen Idealismus kennen gelernt haben. Doch vermochte die Speculation der damaligen Zeit noch nicht, den gesammten Vorstellungsbereich und die gesammte geistige Thätigkeit zu durchdringen, wie der heutige Idealismus; sondern sie concentrirte sich das ganze Mittelalter hindurch fast ausschliesslich auf den religiösen Vorstellungsinhalt des Bewusstseins, welcher auch den sonstigen Interessen jener Zeit am nächsten gelegen war. Als jedoch Bakon von Verulam die Erfahrung zu einer Geltung brachte, deren sie sich bishin vielleicht noch nie erfreut hatte, so dass man diesen Zeitpunkt, dem auch Coper-nicus, Galilei und Keppler angehören, als die Morgenröthe der modernen Empirie ansehen kann, erhielten auch die Speculationen der höheren philosophischen Standpunkte einen mächtigen Impuls zu weiterer Ausbildung und zeichnen sich seither durch grössere Frische nnd Lebendigkeit aus. Dieser Aufschwung machte sich sofort in der Cartesischen Schule fühlbar. Zwar ist die Skepsis des Car-tesius nur ein Resume der Argumente früherer Skeptiker und sein Idealismus (d. i. die Anerkennung des Selbstbewusstseins als Princip der Philosophie) erscheint schon in dem uralten „yvwih oeavvov,“ sowie auch in (len erkenntniss-theoretischen Ansichten des Mittelalters, wie z. B. in dem Augustinischen Satze: „Noli foras ire, in te redi, in interiore homine habitat veritas“ *) vielfältig prä-formirt, aber noch nie ist das Selbstbewusstsein in seinem vollen Umfange und mit einem so nachhaltigen Erfolge als Ausgangspunkt unseres sämmtlichen Wissens anerkannt, noch nie die wahre Tendenz des Idealismus so klar erfasst und nachdrücklich ausgesprochen, nocb nie der letztere so bewusstvoll als Consequenz der Skepsis dargestellt worden, als es durch Cartesius geschah. Auch darüber ist sich Cartesius klar, dass der Realismus, um sicher zu stehen, im Idealismus wurzeln müsse, aber nur trägt der Gedankengang, durch den er den erstem aus dem letztem entwickelt, nicht das Gepräge der Besonnenheit, wie der Uebergang von der Skepsis zum Idealismus, er bildet nicht eine allmälige Evolution des Idealismus, sondern ist vielmehr ein rascher und gewagter Sprung, ein salto mortale aus den innersten Stollen des eigenen Selbst in das bunte Getümmel der Wirklichkeit. Erst nachdem Locke neuerdings zur Erfahrung zurückgekehrt und sie hie und da (z. B. rücksichtlich der s. g. secundären Eigenschaften der Körper) skeptisch beschränkt, nachdem Hume nocb manche bisher unangefochtene Seiten der Empirie, namentlich den Causalbegriff einer eindringlichen Skepsis unterzogen hatte, suchte Kaut die noch offene Kluft zu überbrücken und ward so der Vater der kritischen Philosophie. Der Idealismus, seither etwas vernachlässigt, gewann einen wackern Vertreter in J. G. Fichte und gelangte durch Schelling und Hegel auf jene Höhe der Vervollkommnung, auf welcher wir ihn noch heute erblicken. Wie erspriesslich diese Fortschritte auf den Realismus zurückwirkten, ersieht man am deutlichsten, wenn man den gegenwärtigen Realismus Herbarts dem Leibnitz’schen entgegenhält. Jener steht unverkennbar höher und vollendeter da als dieser, aber eben so unverkennbar ist der Einfluss, welchen Kant’s Kritik und Fichte’s Speculation auf denselben ausgeübt haben. Wie hier im Ganzen und Grossen, zeigt uns die Geschichte auch einen innigen Zusammenhang in den philosophischen Bestrebungen einzelner Denker, denen wir in verschiedenen Perioden ihrer Speculation auf verschiedenen Standpunkten begegnen. *) De vera religione c. 39. Wenngleich sich aber oft in einem einzelnen Systeme der Philosophie mehrere andere vielfältig reflectiren, so ist es doch gleichwohl noch kaum Einem dieser Systeme gelungen, über das Gesamnitgebiet der Philosophie eiue so weitreichende Perspective zu eröffnen, wie sie in ändern Gebieten des menschlichen Wissens ein wohlgelungenes System darzubieten vermag. Um sich einen klaren Ueberblick über den ganzen Umfang bisheriger philosophischer Forschungen und deren Resultate zu verschaffen, muss der Freund dieser Forschungen eine vielseitige Umschau halten, er muss selbstdenkend vergleichen und sichten, die Urheber der einzelnen Systeme, die Koriphäen und Vertreter der einzelnen Schulen aber lediglich als Specialforscher betrachten, deren Leistungen nur in ihrer Gesammtheit und in ihrem Zusammenhange verstanden und gewürdigt werden können. In dem Mangel an einem Lehrgebäude der Philosophie, welches, gleich den Lehrbüchern, deren sich andere Wissenschaften erfreuen, den echten Kern sämmtlicher Leistungen herauszufinden und zu einem organischen Ganzen zu vereinigen verstanden hätte, liegt der vornehmste Grund, warum die Philosophie ausserhalb des engeren Kreises ihrer Jünger, selbst unter vorurteilsfreien Verehrern jedes wissenschaftlichen Strebens, eine verhältnissmässig geringe Verbreitung und Anerkennung findet. Wer sich aber berufen fühlt, jenen engern Kreis zu erweitern und an der weitern Vollendung der Philosophie mitzuarbeiten, muss vor allem bemüht sein, sich auf dem angegebenen mühevollen Wege über ihren derzeitigen Umfang und Zustand zu orientiren, und alsdann richte er entweder sein Augenmerk auf das Ganze dieser Wissenschaft, um die bisherigen Errungenschaften derselben, die er durch soigfaltige Quellenstudien in ihrer äussern historischen Aufeinanderfolge kennen gelernt, in ihrem innern organischen Zusammenhänge aufzufassen und systematisch darzustellen, oder er suche als Specialist, sei es im Anschlüsse an eine Schule, sei es auf selbstgebrochener neuer Bahn, zur Fortbildung der Wissenschaft das Seinige beizusteuern. Jede dieser Aufgaben erschliesst ein weites Feld der wissenschaftlichen Thätigkeit, alle insgesammt aber gestatten dem Jünger der Philosophie eine reiche Auswahl in der Richtung seiner Wirksamkeit, die eines um so lohnenderen Erfolges gewärtig sein kann, je tiefer sie in die Gesammtleistungeu der Vergangenheit und Gegenwart ihre Wurzeln schlägt. Dr. Jos. Joh. Nejedli. Schulnachrichten. I. Der Lehrkörper des k. k. Gymnasiums bestand am Schlüsse des II. Semesters des Schuljahres 1870-71 aus folgenden Mitgliedern: A. Für die obligaten Lehrfächer. Ordentliche Lehrer. 1. Der Director Jakob Smolej lehrte Griechisch in der VIII. Gasse, 5 Stunden wöchentlich. 2. Herr Prof. Valentin Konschegg, Classenvorstand in der III. a Classe, lehrte Latein in der III. a, Naturgeschichte in der VI., V. a, V.b (III.a im I. Sem.), I.a, I.b, mit 16 (I. Sem. 18) Std. wöch. 3. Herr Prof. Carl Grünewald, Classenvorstand in der II. b, lehrte Latein in der V. a und II. b, mit 14 Std. wöch. 4. Herr Prof. Carl Melzer, Classenvorstand in der IV. b, lehrte Geschichte und Deutsch in der IV.b, III. a und I.b, mit 18 Std. wöch. 5. Herr Prof. {gnaz Hönig lehrte Geschichte und Geographie in der VII., VI., V. a, IV. a, III. b und I.a, mit 18 Std. wöch. 6. Herr Prof. Ph. Dr. Josef Joh. Nejedli lehrte philos. Propädeutik in der VIII. und VII. Classe, Mathematik in der VIII., VII., V. a, III. a und III. b, mit 18 Std. wöch. 7. Herr Prof. Johann Šolar, Weltpriester, Mitglied des Lan-desschulrathes, Classenvorstand in der IV. a, lehrte Latein in der IV. a, Griechisch in der VII., Slovenisch in der VI. und IV. a, mit 14 Std. wöch. 8. Herr Prof. Franz Kandernal, Classenvorstand in der V. a, lehrte Latein in der V.b und IV.b, Griechisch in der V. a, mit 17 Std. wöch. 9. Herr Prof. Johann Vävru, Classenvorstand in der VII. Classe, lehrte Latein in der VII. und II. a, Slovenisch in der II. a und II. b, mit 17 Std. wöcli. 10. Herr Prof. Ph. Dr. Carl Ahn (extra statum), Classenvorstand in der V. b, lehrte Griechisch in der V. b und IV. b, Deutsch in der VII., V. a und V. b, mit 16 Std. wöch. 11. Herr Prof. Benedict Knapp, Classenvorstand in der VI. Classe, lehrte Latein in der VI., Griechisch in der VI. und III. b, mit 1(5 Std. wöch. 12. Herr Prof. Th. Dr. Johann Gogala lehrte die Religionslehre am Obergymnasium mit 11 Std. wöch. 13. Herr Prof. Josef Marn, Weltpriester, lehrte die Reli-gionslehre in der IV.a, III. a, II.a, I.a, Slovenisch in der VIII., VIL, V. a, V. b, mit 16 Std. wöch. 14. Herr Prof. Anton Heinrich (extra statum), Classenvorstand in der II. a, lehrte Geschichte und Geographie in der VIII., V. b, II. a, Deutsch in der VIII., VI. und II.a, mit 18 Std. wöch. 15. Herr Prof. Michael Wurner, Classenvorstand in der I. a, lehrte Mathematik in der VI., La und I.b, Physik in der VIII., VII., IV.a, mit 18 Std. wöch. 16. Herr Prof. Anton Skubic (extra statum), Classenvorstand in der V1IL, lehrte Latein in der VIII. und La, Griechisch in der IV.a, mit 17 Std. wöch. Supplierende Lehrer: 17. Herr Lukas Kunstek (approb. Leliramtscandidat), Classenvorstand in der III. b, lehrte Latein in der III. b, Griechisch in der III. a, Slovenisch in der IV. b, III. a und III. b, mit 17 Std. wöch. 18. Herr Johann Gnjezda, Weltpriester, lehrte die Religionslehre in den 4 Parallelclassen des U. G. (abwechselnd Exhortator des U.G.), mit 8 St. wöch. 19. Herr Carl Pitra (approb. Leliramtscandidat), lehrte Mathematik in der V.b, IV.a, Physik in der IV. b, Deutsch in der IV.a und II. b, mit 16 Std. wöch. 20. Herr Willibald Zupančič (approb. Leliramtscandidat), Classenvorstand in der Lb. lehrte Geschichte und Geographie in der II.b, Latein in der L b, Deutsch in der La, Slovenisch in der La und I.b, mit 18 Std. wöch. 21. Herr Ph. Dr. August Böhm (approb. Leliramtscandidat), lehrte (im 11. Sem.) Naturgeschichte in der II. a und II. b, Mathematik in der IV. b, II.a, II. b, Physik und Deutsch in der III. b, mit 18 St. wöch. Gymnasialdiener: Anton Franzi. B. Für die nicht obligaten Lehrfächer. Herr Prof. V. Konschegg lehrte Landwirthschaft für Schüler des Obergymnasiums, 3 Std. wöch. Herr L. Kunstek (Suppl.), lehrte die slovenische Sprache für Nichtslovenen in 2 Abtheilungen je 2 Std. wöch. Herr I’rof. C. Grünewald lehrte die französische und englische Sprache, erstere in 2 Cursen zu 2 Std. nebst einer besonderen Uebungsstunde , letztere 2 Std. wöch. Herr Prof. Dr. C. Ahn lehrte die italienische Sprache in 3 Abtheilungen, 5 Std. wöch. Herr Prof. A. Heinrich lehrte die Stenographie in 2 Cursen und 3 Abteilungen, 6 Std. wöch. 22. Herr Mich. Putre, Lehrer an der k. k. Lehrerbildungsanstalt, lehrte Kalligraphie in 2 Abtheilungen je 1 Std. wöch. (für die I. und II. CI.) 23. Herr Prof. (0. R. Sch.) Franz Globočnik lehrte Freihandzeichnen 2 St. wöch. 24. Herr Prof. (O.K.Sch.) Emil Ziakowski lehrte das geometrische Zeichnen 2 Std. wöch. 25. Herr Anton Nedved, Musiklehrer an der k. k. Lehrerbildunganstalt, ertheilte theor.-prakt. Gesangsunterricht, zumeist für Schüler des O.G., 2 Std. wöch. — Die Einübung des allg. Kirchengesanges mit den einzelnen Abtheilungen des U.G., 2 Std. wöch., leitete aushilfsweise der Musikhilfslehrer Herr Carl Zappe bis zu seinem Austritte; seit Mai in einzelnen Stunden Herr Anton Nedved. 26. Herr J. Z. Vesely, Turnlehrer, lehrte Gymnastik im 2. Sem. 2 Std. wöch. Anmerkung: Ausserdem besuchten einzelne Schüler den musikalischen Unterricht in der mit der k. k. Lehrerbildungsanstalt verbundenen Musikschule. II. Lehrplan. Der specielle Lectionsplan pro 1870-71 wurde nach dem allgemeinen Lehrplan vom .lahre 1855 für die obligaten Lehr-gegenstände des Gymnasiums entworfen und durchgeführt. Unterrichtssprache war die deutsche, mit Ausnahme der Religionslehre im Unter-Gymnasium und des slovenischen Sprachunterrichtes bei den Schülern, deren Muttersprache sie ist. Der deutschen Sprache wurden, mit Ausnahme der V. Classe, je 3 Stunden, der slovenischen Sprache durchgängig je 2 Stunden gewidmet. Als Lehrbücher wurden dem Unterrichte zu Grunde gelegt: 1. Für die Religionslehre: Kath. Religionslehre von Zenner (Katekizem von Lesar), Liturgik von Wappler (LiturgiTca von Lesar), bibl. Geschichte von Schumacher, Lehrbuch der kath. Religion von Martin, Kirchengeschichte von Fessler. 2. Für das Latein: Latein. Grammatik von Schmidt und Schultz, Uebungsbuch von Hauler, Schultz und Süpfle, II. Theil, hist.-ant., Caesar, Vergil von Hoffmann, Tirocinium von Siebelis, Livius und Horaz von Grysar, Sallust und Cicero von Linker, Tacitus von Halm. 3. Für das Griechische: Grammatik von Curtius, Uebungsbuch und Chrestomathie aus Xenophon von Schenkl, Homer von Hochegger und Pauly, Herodot von Wilhelm, Demosthenes von Pauly, Plato von Ludwig, Sophokles von Dindorf. 4. Für das Deutsche: Grammatik von Bauer und Gurke, Lesebuch von Egger und I.—IV. (U. G.) und 3. Band (O.G.) von Mozart. 5. Für das Slowenische: Grammatik und Lesebuch (Cvetnih) von Janežič, Lesebuch für die V. und VIII. Classe von Miklosich. (i. Für die Geographie und Geschichte: Geographie von Kozen und Klun, Statistik von Warhanek und Schmitt, Geschichte von Gindely; Atlas von Kozen, Stieler, König, Kiepert. 7. Für die Mathematik: Arithmetik (Algebra) und Geometrie von Močnik. 8. Für die Physik: Lehrbuch der Physik von Pisko. 9. Für die Naturgeschichte: Zoologie und Botanik von Pokorny (U. G.), von Schmitt und Bill (O.G.), Mineralogie von Fellöcker. 10. Für die phil. Propädeutik: Lehrbücher von Lindner. Themata zu den deutschen und slowenischen Aufsätzen für die Schüler des Obergymnasiums im Schuljahre 1869-70. VIII. Classe. 1. Vergleichende Charakteristik der beiden Wachtmeister in „Minna von Barnhelm“ und „Wallensteins Lager.“ — 2. Achtung vor dem Gesetze ist die sicherste Gewähr der Freiheit. — 3. Welche Vorwürfe macht Lessing dem Corneille in Bezug auf die Rodogune? — 4. Warum preist Horaz so oft die aiirea mediocritas? — 5. Wie zeichnet Schiller in den beiden Piccolomini die Situation ? — 6. Hüte dich, was Grosses zu begehren, Bleibe deiner Einfalt treu, So wird dein Wohlstand währen. (Haller.) — 7. Wallenstein und Zriny. Eine Vergleichung a) in historischer Hinsicht; b) der Helden in den gleichnamigen Tragödien; c) der Dramen selbst (resp. „Wallensteins Tod.“) — 8. Die commerciellen Verbindungen Oesterreichs mit dem Auslande. — P. Wodurch unterscheidet sich das Mittelalter von der Neu- zeit? — 10. Vergleichung der Alpen mit dem Himalaja. —11. Unterschiede (statistische) zwischen Cis- und Transleithauien. — 12. (Maturitätsarbeit) „Der Wille macht den Menschen gross und klein.“ Meditationen eines Abiturienten über diesen Ausspruch Schillers. Themata einiger gelungenen Bedeiibungen in der VIII. Classe. 1. Die Bedeutung des Journalisten für unsere Zeit. Daran knüpften sich zwei längere Gegenreden. - 2. Lob der Dummheit. Humoristischer freier Vortrag. — 3. lieber Hölderlin’s Lebensanschauung. — 4. Die Aufgabe des Volksschullehrers. — 5. Die Grundgedanken der Hölty’schen Muse. — 6. Abschied von der Rednerbiihne. VII. Classe. 1. Schiller und Goethe als studierende Jünglinge. Eine Vergleichung. — 2. Der Charakter Wallenstein’s Nach Schiller. — 3. Ueber den Einfluss der Eisenbahnen auf die Umgestaltung der menschlichen Lebensverhältnisse. — 4. Sollen die Dohlen dich nicht umschrei’n, Musst du nicht Knopf auf dem Kirchthurm sein. — f>. In welchem Sinne kann man das 19. Jahrhundert mit Becht das eiserne Zeitalter nennen? — (>. Skizzirung der Handlung in Werner's „24. Februar“ nebst Darlegung des dramatisch Verfehlten in der Schicksalstragödie. — 7. Kohlhaas, eine Charakterschilderung nach Heinr. v. Kleist. — K. Die Gegenwart ist die Tochter der Vergangenheit und die Mutter der Zukunft. — 9. Prima commendatio proßciscitur a modestia. — 10. Die dramatische Situation in der „Jungfrau von Orleans“ von Schiller. VI. Classe. 1. Wen darf man einen echten Studenten nennen? Mit Zugrundelegung von Schillers Antrittsrede. — 2. a) Numa Pompilius. b) Ancus Mar-tius. c) Veränderungen der röm. Verfassung nach dem Sturze des Königthums. Alle drei nach Livius. — 3. Hat Erinnerung oder Hoffnung einen grösseren Werth für das menschliche Herz, und warum? — 4. Wie Hesse sich Jugurtha rechtfertigen? Nach Sallust. — 5. a) Ich ziehe einen schönen Tag einem garstigen vor. b) Ich ziehe einen garstigen Tag einem schönen vor. 6. Wo viel Freiheit, da viel Irrthum, Doch sicher ist der schmale Weg der Pflicht — 7. Rom ist nicht in einem Tage erbaut worden. — 8. Unterschied der Klopstock’schen und der Wieland’schen Muse. - 9. Es sind nicht die schlechtesten Früchte, an denen die Wespen nagen. — 10. Uebersicht-liche Darstellung des Entwickelungsganges der deutschen Poesie von Opitz bis Lessing. — 11. Gutta cavat lapidem. Als Correcturarbeit zum 8. Thema. — 12. Innere Zustände Boms Nach Sallust. — 13. a) Ein Bergsee. b) Die Wiese im Frühlinge. c) Der Nutzen des Eisens, d) Der Nutzen der Winde. — 14. a) Ordnung erhält die Welt, b) Selbst ist der Mann. — 15. a) Bericht über meine Privatlectüre im zweiten Semester, b) Wie verwerthet der Studierende die Ferien auf das zweckmässigste? V. Classe. Abth. a. 1. Den wahren Freund erkennt man in der Noth. — 2. Die Macht des Gewissens. — 3. Wiege und Sarg. Eine vergleichende Gegenüberstellung — 4. Uebersicht der Hauptereignisse in der Nibelungen Noth. — f>. Ein Saatfeld verglichen mit dem Jugendleben des Menschen. — fj. Nemo ante mortem beatus. — 7. Wissen ist der beste Reichthnm. - 8. Der Reiz des Hirtenlebens auf der Alpe. — 9. Eine Wanderung durch die Ruinen von Pompeji nach Motiven aus der Schiller’schen Elegie. — 10. Warum sprechen wir so oft vom Wetter? V. Classe. Abth. b. 1. Die Veranlassung und Vorbereitung des Krieges, den Kyros gegen seinen Bruder Artaxerxes führte. — 2. Aus welchen Gründen lernen wir fremde Sprachen ? — 3. Das Kind und der Greis. Eine vergleichende Gegenüberstellung. 4. Kurze Uebersicht der Ilauptbegebenheiten des Nibelungenliedes. — 5. Rede Xenophon’s an die Soldaten nach Ermordung der Hauptleute durch die Perser. — 6. Ueber den Werth der Zeit. — 7. Ein Spaziergaug an einem heiteren Frühlingsmorgen. — 8. Hunger ist der beste Koch. — 9. Warum wäre es nicht gut, wenn wir unser Schicksal voraus wüssten? — 10. Ueber die Macht des guten Beispiels. VIII. Classe. 1. Leta tekočega daj nam sreče obilno Previdnost. Koseski. — 2. Emona pa Ljubljana (zgodovinsko). — 3. Razvaline — življenja novine. — 4. Šest- najsti in sedemnajsti vek v slovenskem slovstvu. — 5. Mir vama bodi (ogovor). 6. Kolike pomembe so bile glediške igre o času Linhartovem. — 7. Zakaj slovi Vodnik doma, Kopitar pa po svetu? — 8. Zakaj naj se učim dušoslovja? — 9. Juvenis sublimis cupidusque. Har. — 10. Zakaj ne bi tel biti vojak ? — 11. V okrogu tesnem se razum oži; — Z namenom večim tudi človek raste. — 12. V sedajnih časih do groba od zibeli — Po cesti železni smo se zaleteli (Zrel. presk.). VII. Classe. 1. Cvetica, ki lepša sama sebe, lepša tudi vert. — 2. Pohlep oslepi. — 3. Ubežni kralj (Kaj se opeva in kako). — 4. Slava bode spet slovela, ki Slovencem da ime. — 5. Slovenske božične pesmi (narodne in umetne). — 6. Zlato ostane zlato, če tud se nanj meče blato. — 7. Ktero slovstvo se imenuje lepoznansko in kolike pomembe je učencem gimnazjiskim. — 8. Žolč razlije mu po vsem se drobu, — Tresejo se jeze mu vsi udje, — Z roko mahne, ko mlad tur, zarjove. — 9. Obleka ne dela človeka, ali večkrat kaže, kaj je v njem. — 10. Zakaj bi tel biti vojak? — 11. Vestonj pa Vratislav (Značaja). — 12. Valhun vojakom svojim (ogovor). VI. Classe. 1. Kaj človeka tako močno veže na domovino? — 2. Slovo od jeseni. — 3. Božični večer. — 4. Ktere dobre lastnosti so odlikovale pervotne Rimljane? — 5. Jugurtov značaj (po Sallustu). — 6. Regulov govor v rimljanskem starejšinstvu. — 7. Pozdrav pomladi. — 8. Ktere nauke nam dajejo cvetice ? — 9. Zakon natore je tak, da iz malega vzraste veliko. — 10. Vodilna misel Prešernovega „slovesa od mladosti.“ V. Classe. Abth. a. 1. Zakaj se nam je učiti slovenščine. — 2. Pravljica ali pripovest. — 3. Perva slana, pervi sneg. — 4. Zmed poljskih pogovorov (po Berilu vol. prosta). — 5. Budno pismo dijaku Cenetu. — 6. Vojske strahota. — 7. V našem življenji se čredijo jasni in oblačni dnevi. — 8. Perva vijolica. — 9. Moj rojstni kraj. — 10. Sin materi, preden gre na vojsko. — 11. Snaga — ljudem in Bogu draga — 12. Blagor trikrat sercu, blagor glavi, — kjer se učenost s krepostjo objema. V. Classe. Abth. b. 1. Spomin iz šolskih praznikov. — 2. Misli na grobeh. — 3. Kako nam je spoštovati materin jezik? — 3. Izmed zgodovinskih spominkov ljubljanskih kteri koli. — 5. Pismo (vol. prosta). — 6. Dobrota miru. — 7. Kdor hoče visoko priti, mora terden v glavi biti. — 8. Preoster nož se hitro okerha. — 9. O velikonočnih praznicih (razgovor). — 10. Mati sinu, preden gre na vojsko. — 11. človek pa drevo. — 12. Razgovor o kterem koli šolskem nauku. III. Lehrmittel - Sammlungen. 1. Die «flfentliclie k. k. Studienbibliotliek, unter der Verwaltung des k. k. Bibliothekars Herrn Dr. Gottfried Muys, mit einer jährl. Dotation von 1000 fl., steht unter den gesetzlichen Vorschriften sowohl dem Lehrkörper als auch den Gymnasial-Schülern zu Gebote. Dieselbe enthielt am Schlüsse des Solarjahres 1870: 27.843 Werke, 40.238 Bände, 4025 Hefte, 1404 Blätter, 419 Mannscripte, 238 Landkarten. 2. Die Gymnasijil-Bibliothck, unter der Obsorge des Gymn.-Prof. Herrn Johann Šolar, den bei der Ausleihung der Bücher an die Gymnasial-Schüler der Octavaner Josef Hubad und der Quintaner Johann Smrek er unterstützten. — Dieselbe erhielt im Schuljahre 1871 folgenden Zuwachs: a) An Geschenken: Von der k. k. Landesregierung: Jahresbericht des Unterrichtsministeriums für 1870; Verhandlungen der Gymn.-Enquete-Commission im Herbste 1870; Gesetz- und Verordnungsblatt für Krain, Jahrg. 1870 bis Juli 1871; Volkszählungsoperat von Krain 1869. Von der k. k. Commission zur Erhaltung und Erforschung der Baudenkmale: Mittheilungen 1870—71. Von dem histor. Verein für Steiermark: Mittheilungen 1869 und 1870, histor. Beiträge 1869—70. Von den Buchhandlungen: Herbig in Berlin: 3 Werke, Beck (Holder) in Wien: 5 Werke, davon 3 in je 2 Exempl., Hölzel in Wien: 1 Werk, Kober in Prag: 3 Werke, Meyer in Wien: 3 Werke, davon 1 in 4 Exempl., Tempsky in Prag: 6 Werke. Vom Herrn Dr. A. Vojska, k. k. Kreisgerichtsrath, durch die slov. Matica: 8 Werke. Vom Herrn Bl. Hrovath, Director der k. k. Lehrer-Bildungs-Anstalt: 1 Werk. Vom Herrn C. Grünewald, k. k. Professor: 1 Werk. Vom Herrn J. Vävru, k. k. Professor: 11 Werke. Von den Gymnasial - Schülern: Volkar (VIII.) 31 Werke; Andolšek (VII.) 2 Werke; Pirc (V.) 2 Werke; Elsner (V.) 1 Werk; Kerm avner (IV.) lWerk; Smreker(lL) 1 Werk; den gewesenen Gymn. - Schülern der VII. Classe: v. Semetkowski und Schüler je 1 Werk. Ferner: 72 Programme österr. Gymnasien, 12 von Realgymnasien, 16 von Realschulen, 3 von Handelsakademien und der nautischen Schule in Triest. 205 Programme preussischer und 26 baierischer Lehranstalten. 2 Vorleseordnungen österr. höherer Lehranstalten und 12 Programme und Verzeichnisse der Volksschulen Krains. />) Aus den Aufnahmstaxen pr. 263 fl. 82 kr. «) Verordnungsblatt (Unterr.-Minist.) 1871 (2 Expl.). — Oesterr. Gymn. - Zeitschrift 1871. — Zeitschrift für das Gymnasialwesen von H. Bonitz etc. Berlin 1871. — Literar. Centralblatt von Zarncke 1871. — Supplement zu Brockhans’ Conversa-tions-Lexikon. — Meyer’s Handlexikon.— Schwab und Klöpfel, Wegweiser durch die deutsche Literatur. ß) Nägelsbach, Hebungen des latein. Stils. — Westphal, Methodik der griech. Sprache (II. Theil). — Deter, Leitfaden für die griech. Syntax. — Freund, Prima. — Kuhnast, Hauptpunkte der Livian. Syntax. — Steinthal, Geschichte der Sprachwissenschaft. — Grote, Plato und Sokrates. —• Tacitus, hist. I.—V. von Heraeus, etc. y) Schmeller, roman. Mundarten in Tirol. — Plötz, französ. Grammatik. — Rudolph, französ. Schriftsteller. — Brücke, physiolog. Grundlagen der neuhochd. Verskunst. — Gude, Erläuterungen deutscher Dichtungen. — Förster, Fremdwörterbuch (Forts.) — Schmer, deutsche Rechtschreibung. — Hem-pel, National-Bibliothek (Forts.) etc. 6) Forbiger, Hellas und Rom. — Peter, Geschichte Roms. — Goldschmidt, Geschichte aus Livius. — Wagner, Rom. — Teuffel, röm. Literatur (Ergänzung). — Globus, illustr. Zeitschrift (1871). — Grün, Geographie. —• Egli, nom. geogr. •— Kiepert, orb. antiq. und Graecia antiqua. — Spruner-Menke, Handatlas des Mittelalters und der neuern Zeit. e) Natur und Offenbarung (1871). — Rossmässler, die vier Jahreszeiten. — Zängerle, Chemie (Ergänzung). — Helmholtz, popul.-wissenschaftl. Vorlesungen. £) Ohler, Lehrbuch der Erziehung. — Lübke, Leitfaden für die Kunstgeschichte. — Turnen (medic.-pädag.) tj) Braun, Jugendblätter (1871). Endlich erhielt die Gymn.-Bibliothek als Mitglied der „Matica slovenska“ in Laibach und des „Hermagoras-Vereines“ in Klagenfurt die von diesen Vereinen pro 1871 herausgegebenen Werke. Am Schlüsse des Schuljahres 1870 enthielt die Gymn.-Bibliothek: a) Bücher: 2665 Werke in 3561 Bänden und 1580 Heften; Zuwachs 1870: 128 „ „ 138 „ „ 27 „ Am Schlüsse 1871: 2793 Werke in 3699 Bänden und 1607 Heften. b) Programme 1870: 2005 österr., 2930 ausl., 60 Vorleseordn. Zuwachs 1871: 103 „ 231 „ 2 Am Schlüsse 1H71: 2108 österr., 3161 ausl., 62 Vorleseordn. Zusammen 5331 Stück. c) Der Stand der geograph. Lehrmittelsammlung: 5 Globen, 5 Reliefkarten, 28 Atlanten, 177 Wandkarten, 4 Pläne. 3) Das physikalische Cabinet, unter der Obsorge des Professors Herrn M. Wurner, mit einer jährl. Dotation von 210 fl., erhielt im Schuljahre 1871 durch Ankauf folgenden Zuwachs: a) Atwoods Fallmaschine. — b) Diaspason von Marloye. ■— c) 6 Resonatoren von Helmholtz. — d) Stimmgabel-Apparat nach Lissajous. — e) Kundt’scher Apparat für Staubfiguren und Interferenz der Schallwellen. —- f) Böhren für chemische Harmonika. — g) 5 Pfd. Quecksilber. 4. Das natuihistorisch-landwirthschaftliche Cabiuet, mit einer jährl. Dotation von 136 fl., unter der Obsorge des Prof. Herrn V. Konschegg, erhielt im Schuljahre 1871 durch Ankauf folgenden Zuwachs: a) Mehrere fachwissenschaftl. Werke und Zeitschriften: Sclilech-tendal, Flora von Deutschland; Schubert, Naturgeschichte; Schleiden, Baum und Wald; Taschenberg, Insecten und Würmer; Michelet, Yögel; Lorinser, botanisches Excursionsbuch; Wagner, deutsche Flora; Schreiber, Wandtafeln; Mohl, botanische Zeitung; Löwe, landwirtlischaftl. Zeitung; Novice. b) Mehrere Mineralien, darunter 1 Smaragd und WTulfenit. c) Gerätschaften, darunter einen Kasten. d) Sämereien etc. zu landwirthschaftlichen Zwecken. 5. Der botanische Garten, unter der Obsorge des Prof. Herrn V. Konschegg, mit einer jährl. Dotation von 630 fl. Die Benützung desselben steht allen Lehranstalten frei, dem Publicum ist er an regenfreien Nachmittagen geöffnet. Der noch übriggeblie-bene, bisher unbenutzte Theil des Gartens wurde zur Erweiterung der Obstbaumschule und zu landwirthschaftlichen Versuchen mit neuen Getreide-, Gemüse- und Hülsenfruchtarten verwendet. Der botanische Gärtner Johann Rulitz ertheilte im Sommersemester den Zöglingen der k k. Lehrerbildungsanstalt Anleitung in der Obstbaumzucht. Der Garten erhielt einen Zuwachs von 76 neuen Pflanzen-species, darunter 15 Alpenpflanzen. 6. Das Landesmuseuiu mit reichhaltigen Sammlungen aus allen drei Naturreichen. IV. Unterstützung dürftiger Studierenden des Gymnasiums. a) Stipendien. Im Schuljahre 1871 bezogen 108 Stiftlinge . . 7366 fl. 30 kr. (ü. G. 2942 fl. - 0. G. 4424 fl. 30 kr.) Hierzu die Gregor Engelmann’sche Stiftung (jährl. unter drei Schüler zu vertheilen) ... 15 „ 77 „ Die Dr. Johann Ahacic’sche Stiftung (in kleineren Posten vertheilt)...................... 16 „ 80 „ Zusammen . . 7398 fl. 87 kr. />) Das Collegium, Aloisianum. Dieses vom hochsei. Fürstbischöfe Anton Alois Wolf im Jahre 1846 gegründete Convict, dessen Erhaltungskosten theils aus den Interessen des Gründungscapitales, theils durch Beiträge des hochw. Diöcesanclerus und einzelner Zöglinge bestritten werden, zählte am Schlüsse des Schuljahres 51 Zöglinge, welche das k. k. Gymnasium als öffentliche Schüler besuchten. Die Leitung dieses Convictes ist dem hochw. fürstbischöfl. Consistorialrathe, k. k. Professor und Katecheten Herrn Th. Dr. Johann Gogala anvertraut, dem die hochw. Herren Johann Gnjezda (suppl. Katechet am Gymnasium) und Josef Smrekar zur Seite stehen. c) Unterstützungsbeitrag der lübl. krain. Sparcasse. Wie alljährlich, so widmete auch im laufenden Jahre der löbl. Verein der krain. Sparcasse unter den zahlreichen Spenden für wohlthätige und Studienzwecke auch dem hiesigen Gymnasium zur Unterstützung dürftiger Studierenden den namhaften Betrag von 200 fl. ö. W., welcher in Gemässheit der darüber gepflogenen Besprechungen des Lehrkörpers unter (90) arme Schüler theils zur Anschaffung von Büchern und Schulerfordernissen, theils zur Bestreitung anderer nothwendiger Bedürfnisse verwendet worden ist. Indem der Berichterstatter den hochherzigen Spendern im Namen der Lehranstalt den wärmsten Dank ausspricht, erlaubt er sich die studierende Jugend des Gymnasiums, unter der viele strebsame Jünglinge nur mit fremder Unterstützung ihren Studien obliegen können, einer geneigten Berücksichtigung auch künftighin wärm-stens anzuempfehlen. d) Der Gymnasial-Unterstützungsfund. Der mit Beginn des Schuljahres 1856 gegründete Unterstützungsfond für dürftige Gymnasialschüler hat auch im laufenden Schuljahre theils aus den Interessen seiner Obligationen, theils durch milde Beiträge von einzelnen Gymnasialschülern und ändern Wohlthätern eine nicht unbedeutende Vermehrung erfahren, in Folge dessen mehreren dürftigen Schülern kleine Unterstützungen zugewendet werden konnten. Uebersicht der Gebarung im Schuljahre 1871. A. Einnahmen. Fürtrag aus dem Programm 1870 .... 3708 fl. 707* kr. 7, jährige Interessen einer krain. G.-Entl.-Obligation per 500 fl. C. M.............................. 23 „ 62 „ Vxjährige Interessen des Franz Metelko’schen Legates per 400 fl. ö. W.......................... 16 „ 80 „ '/Jährige Interessen von 2 Stück Obligationen in ö. W. ä 1000 fl................................ 84 „ — „ 7, jährige Interessen von 7 Stück Obligationen in ö. W. ä 100 fl................................. 29 „ 40 „ Für 15 Zeugnissduplicate............................. 14 „ 50 „ Für 14 Stück geschichtl. Tabellen .... 1 „ 40 „ 2 Stück Obligationen in ö. W. ä 100 fl. . . 200 „ — „ ■ Beiträge: Von 2 Mitgliedern des Lehrkörpers ä 5 fl. . 10 „ — „ Von einzelnen Schülern des Gymnasiums . . 62 „ 25 „ und zwar: 8. Classe: Bar. Conrad 2 fl.; 7. Classe: Mahr 1 fl., Pollak 1 fl., Recher 4 fl.; 6. Classe: Bamberg 60 kr., Bar. Conrad 2 fl., Eržen 20 kr., Häuften 2 fl., Rudesck ! fl. 50 kr.; 5. Classe: Elsner 1 fl., Graf Marghery 3 fl., Pfefferer 1 fl., 14 Schüler ä 10 kr.; 4. Classe: Bock 2 fl., Donati 1 fl., Gurke 50 kr., v. Possaner 50 kr., Schusterschitz 1 fl., Tschernko 1 fl.; 3. Classe: Achtschin 1 fl., Jan 30 kr., Jarc 50 kr., Liker 30 kr., Martine, Ratschitsch ä 40 kr., Mar-schalek, Pogačar, Roth, Waldherr ä 1 fl., v. Kalten-egger, Konscliegg, Kottnig, Lenček, Paulič, Schifter, Verderber ä 50 kr.; 2. Classe: Achtschin 50 kr., ITanss 20 kr., Kos 50 kr., Langer 2 fl., Recher 3 fl., Ruda 20 kr., Sclunid 50 kr., v. Schivitzhofen 1 fl., Suppan 5 fl.; 1. Classe: Krisper A. und Val. 10 fl., Smolej 1 fl.; Zusammen 4210 fl. 677, kr. B. Ausgaben. ln Gemiissheit der in den Conferenzen des Lehrkörpers gefassten Beschlüsse wurden an dürftige Schüler vertheilt . '................... 88 fl. 59 kr. Aus Anlass der Aloisifeier verausgabt .... 7 „ — „ Für den Ankauf von 2 Stück Obligationen ö. W. . 118 „ 40 „ Zusammen . . . ‘213 fl. 99 kr. A. Einnahmen . . . 4210 fl. 671/2 kr. B. Ausgaben . . . 213 „ 99 „ Empfangsrest . . 399(3 fl. 681/2 kr. Indem der Berichterstatter für die dem Gym.-Unterstützungs-Fonde edelmüthig gespendeten Beiträge seinen Dank ausspricht, erlaubt er sich denselben edlen Wohlthäteru und Menschenfreunden auch ausserhalb der Schule zu geneigter Berücksichtigung anzuempfehlen. C. Privat- Unterstützungen. Auch während des Schuljahres 1871 erfreuten sich arme Studierende des Gymnasiums in den Conventen der hochw. PP. Franciscaner und der WW. FF. Ursulinerinnen, im Diöcesan-Priester hause, im f. b. Convente A1 o i s i a n u m und bei vielen Privaten durch Gewährung der ganzen oder halben Kost edelmüthiger Unterstützung. Der Berichterstatter spricht im Namen der unterstützten Schüler und der Lehranstalt allen P. T. Wolilthätern und Gönnern hiermit den verbindlichsten Dank aus. V. Wichtigere Verordnungen und Erlässe der hohen Interriclitsbeliörden. A. Im Dienst- und Yerordnungsblatte 1870 und 1871 unter anderen: a) Min.-Erl. vom 13. Juli 1870, Z. 5630, Erläuterungen zum Gesetze vom 9. April hinsichtlich der Quinquennal- und Localzulagen, Min.-Erl. vom 15. Juli 1870, Z. 6682, und 7. September 1870, Z. 8710, betreffend die Remunerationen für freie Lehrgegeu-stände. Min.-Verordn, vom 18. August 1870, Z. 8256, und 24. Jänner 1871, Z. 425, die Zuerkennuug der Quinquenualzulagen und die Bestätigung im Lehramte (mit Ausnahmen) den k. k. Landesschul-rätheii übertragen. Min.-Erl. vom 1. September 1870, Z. 8626, anzustellende Religionslehrer an Mittelschulen haben den Nachweis der bestandenen Maturitäts-Prüfung zu liefern. Min.-Verordn. vom 10. September 1870, Z. 9167, Prüfuugs-vorschrift für Candidaten des Lehramtes für Turnen an Mittelschulen. Min.-Erl. vom 21. September 1870, Z. 9260, Privatschüler haben sich bei der Aufnahme in die I. Classe der Mittelschulen der Aufnahmsprüfung zu unterziehen. Min.-Erl. vom 28. September 1870, Z. 8643, bedingte Beibehaltung der Prämien an Mittelschulen. Min.-Erl. vom 13. October 1870, Z. 10146, die Taxe für Maturitäts-Zeugniss-Duplicate (in der Kegel) 6 fl. Min.-Verordn. vom 20. October 1870, Z. 7586, Prüfungsvorschrift für Candidaten des Lehramtes des Freihandzeichnens an Mittelschulen. Min.-Erl. vom 31. Jänner 1871, Z. 857, Supplenten an Mittelschulen , welche die Lehramtsprüfung zur Hälfte bestanden, die Substit.-Gebühr nach § 4 des Gesetzes vom 9. April 1870 anzuweisen. Min.-Erl. vom 31. Jänner 1871, Z. 860, (ungeprüften) Supplenten die Substit.-Geb. bloss vom systemis. Gehalte zu berechnen. Min.-Erl. vom 20. März 1871, Z. 2429, Aufnamstaxen an Staatsmittelschulen nur für die wirkliche Aufnahme zu entrichten. Min.-Erl. vom 3. Mai 1871, Z. 4087, die Ertheilung von sogenannten Nachstunden an öffentlichen Mittelschulen untersagt. Min.-Erl. vom 10. Mai 1871, Z. 4061, Vorgang bei der Local-Ausschliessung eines Schülers an Mittelschulen. Min.-Erl. vom 1. Juni 1871, Z. 6031, über das Einschreiten um Definitiv-Erklärung der Professoren. Min.-Erl. vom 3. Juni 1871, Z. 134'29 ex 1870, Zulässigkeit einer Sistirung der Schulgeldeinhebung. Min.-Verordn. vom 8. Juni 1871, Z. 4275, über Remunerationen für Ertheilung des Unterrichtes in den freien Lehrgegenständen an Mittelschulen des Staates. b) Die allgemeine Zulässigkeit von Lehrbüchern an Gymnasien betreffend: Hannak Dr. Em., Lehrbuch der Geschichte des Alterthums. Wien 1870. 85 kr. (Erl. vom 3. October 1870, Z. 9836.) Für die unteren Classen. Hammerling J., Uebungsbuch zum Uebersetzen aus dem Deutschen ins Lateinische für Obergymnasialclassen. I. Thl. Köln 1870. 1 fl. 90 kr. (Erl. vom 14. August, Z. 7764) 3 B. Specielle Erlässe: Land.-Keg.-Erl. vom 28. August 1870, Z. 6710, ausgetretene schulpflichtige Gymnasialschüler dem Ortsschulrathe anzu'/.eigen. Land.-Schulr.-Erl. vom 2. September 1870, Z. 1, Beginn der Wirksamkeit des k. k. Landesschulrathes für Krain. Land.-Schulr.-Erl. vom 15. September 1870, Z. 89, die Schul-messe an zwei Wochentagen beizubehalten. Land.-Schulr.-Erl. vom 30. September 1870, Z. 163, eine math.-naturwiss. Lehrstelle extra stat um systemisirt. Land.-Keg.-Erl. vom 18. October 1870, Z. 7993, Fixirung der Fräsenzzeit der einjährig Freiwilligen, die ihre Studien fortsetzen. Land.-Keg.-Erl. vom 2. November 1870, Z. 8399, und vom 15. December 1871, Z. 9372, Ergänzung und Erläuterung zur Instruction des AVehrgesetzes. Land.-Schulr.-Erl. vom 29. November 1870, Z. 541, Fertigkeit im Zeichnen zur Aufnahme an technischen Hochschulen erfordert. Land.-Schulr.-Erl. vom 16. Decemher 1870, Z. 641, Milit.-ASpiranten und Militärstipendisten genau zu censieren. Land.-Keg.-Erl. vom 15. October 1870, Z. 7776, alle Casse-und Controllsverfügungen, die Stipendien betreffend, sind an den Landesausschuss übergegangen. Land.-Fräs.-Erl. vom 28. April 1871 , Z. 480/Pr., Bericht über die literar. Thätigkeit des Gymnasiallehrkörpers seit 1850 zu erstatten. Land.-Schulr.-Erl. vom 23. Mai 1871, Z. 545, die Gymnasial-Cabinete (physik. und naturliist.) haben die k. k. Lehrerbildungsanstalt zeitweilig mit ihren Lehrmitteln zu unterstützen. Land.-Schulr.-Erl. vom 20. Juni 1871, Z. 529, der Antrag auf Zuweisung der dritten Keligionsstunde in der VIII. Classe an den mathemat. Unterricht genehmigt. Land.-Schulr.-Erl. vom 16. Juni 1871, Z. 700, die Bestimmungen des 0. E., die Classenordinariate betreffend, sind strikte in Ausführung zu bringen. VI. /ur Chronik des Gymnasiums. Tin Lehrkörper traten während des Schuljahres 1870-71 folgende Veränderungen ein: Der im II. Semester wegen Krankheit beurlaubt gewesene Religionslehrer Dr. Johann Gogala trat mit Beginn des Schuljahres 1870-71 wieder sein Amt an. Dagegen schied nach kaum einjähriger verdienstlicher Wirksamkeit der Prof. Blas Hrovath am Ende der Herbstferien von dieser Lehranstalt, nachdem er mit h. Unt.-Min.-Erl. vom 2. Sept. 187Ü zum Director der hierortigen k. k. Lehrerbildungsanstalt ernannt worden war. Die Achtung seiner Collegen und die dankbare Zuneigung seiner Schüler begleiteten denselben in seinen neuen Wirkungskreis. — Mit demselben h. Erlasse wurde der suppl. Lehrer Leop.Kitter v. Gariboldi als Hauptlehrer an derselben Lehranstalt ernannt, nachdem er während einer neunjährigen Thätig-keit am hiesigen Gymnasium durch seine zuvorkommende humane Haltung sich allseitige Achtung erworben und in den letzten zwei Jahren durch die Besorgung der Gymn. - Bibliotheksgeschäfte die Lehranstalt sich zu besonderem Danke verpflichtet hatte. — Noch eine dritte Lehrkraft schied am Ende des I. Semesters aus dem Verbände des Lehrkörpers, indem nach fünfvierteljähriger eifriger Verwendung der suppl. Lehrer Wilhelm Linhart eine ihm mit h. Unt.-Min.-Erl. vom 10. Jänner 1870 an der hiesigen Lehrerbildungsanstalt verliehene Hauptlehrerstelle übernahm. Die durch Prof. Hrovath's Beförderung vacant gewordene philolog. Lehrstelle extra statum blieb, da eine Parali elclasse einging, vorläufig unbesetzt und wurde im Monate Juli 1871 dem Professor an dem k. k. Staatsgymnasium in Triest Max Pleteršnik verliehen. An v. Gariboldi’s Stelle trat mit hoher Genehmigung vom 26. October 1870, Z. 338/L. Sch. K., als suppl. Lehrer der geprüfte Lehramtscandidat Willibald Zupančič. Den Unterricht in den deutsch-slovenischen Lehrcursen aber übernahm mit h. Genehmigung von demselben Tage der suppl. Lehrer L. Künstele An Linhart’s Stelle wurde der geprüfte Lehramtscandidat Dr. August Boehm berufen und diese Berufung mit dem h. Erl, vom 14. März 1871, Z. 277/L. Sch.R., genehmigt. Ausserdem wurde mit hohem Erlass vom 1. December 1870, Z. 566/L. Sch. R., der für das math.-physik. Fach geprüfte Lehramtscandidat Augustin Wester dem hiesigen Gymnasium zur Abhaltung des Probejahres zugewiesen, trat jedoch nach zweimonatlicher Verwendung (Math, in der IV. b Classe) am Beginn des II. Semesters als Supplent an die hiesige k. k. Oberrealschule über. Als Turnlehrer fungirte im II. Semester J. Z. Vesely. Mit A. E. wurde laut des h. Unt.-Min.-Erl. vom 28. September 1870, Z. 9489, eine fünfte Lehrstelle extra statum für das mathem.-naturwiss. Fach systemisirt und mit h. Unt.-Min.-Erl. vom 10. Mai 1871, Z. 1170, dem Professor an der k. Agramer Oberrealschule Johann Tušek verliehen. Zu der am 26. September 1870 in Wien einberufenen Gymn.-Enquete - Commission wurden laut 1l Erl. vom 16. Juli 1870, Z. 37/L.Sch.R., die Professoren Johann Šolar und Michael Wurner bestimmt. Mit h. Unt.-Min.-Erl. vom 30. October 1870 wurde der Berichterstatter zum Bezirksschulinspector (für den Stadtbezirk Laibach) ernannt. Mit A. E. vom4.December 1870wurde Prof. Johann Šolar zum Mitglied des k. k. Landesschulrathes für Krain auf die gesetzliche Functionsdauer ernannt. Laut h. Erl. vom 7. März 1871, Z. 251/L. Sch. R., wurde Prof. Mich. Wurner zum Mitglied der k. k. Prüfungs-Commission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen in Laibach bis zum Schlüsse des Schuljahres 1872-73 ernannt. Das Schuljahr 1870-71 wurde am 1. October 1870 ordnungs-mässig mit dem li. Geistamte eröffnet. Die Aufnahms-, Nachtrags- und Wiederholungsprüfungen wurden in den Tagen vom 30. September bis 6. October abgeschlossen, die (Wiederholungs-) Maturitätsprüfungen am 6., 7., 8., 10. October. Mit der Einhebung des Unterrichtsgeldes wurde mit dem h. Erl. des L. Sch. K. der k. k. Controlor und subst. Landeshaupt-casse-Director Herr Eduard K r i k e 1 betraut. An dem sonn- und feiertägigen Gottesdienste nahm die studierende Jugend des Obergymnasiums in der Deutschen - Ritterordens-Kirche, die des Untergymnasiums in der Ursulinnenkirche, an dem wochentägigen (am Dienstage und Freitage) mit Ausnahme der strengeren Jahreszeit in der Domkirche unter regelmässiger Aufsicht Theil. Den sonntägigen Kirchengesang am 0. G. leitete der Octavauer Franz Gross und besorgte auch das Orgelspiel an den Wochentagen. Am 18. August und am 4. October zur Feier des Allerh. Geburts- und Namensfestes Sr. k. und k. apost. Majestät wohnte auch der Lehrkörper dem Hochamte in der Domkirche bei. Bei Gelegenheit ihrer wiederholten Anwesenheit in Laibach aus Anlass der Sitzungen des k. k. Landesschulrathes beehrten die HH. Landesschulinspectoren Carl Holzinger und Dr. M. Wretschko die Lehranstalt vorübergehend mit ihren Besuchen. Mit Allerh. Entschliessung Sr. Majestät vom 6. Februar 1871 wurde Se. Hochwohlgeb. k. k. Ministerialrat!) Josef Jireček zum Minister für Cultus und Unterricht ernannt. An den österl. Exercitien und dem feierlichen Frohnleich-namsumgange betheiligte sich auch die ganze Gymnasialjugend; an den Bittagen wohnte sie der h. Messe bei und ging fünfmal im Jahre zur h. Beicht. Das Fest des h. Aloisius am 21. Juni wurde durch ein solennes Hochamt, welches, wie das h. Geist- und das Dankamt, der hochw. Herr Domprobst etc. Dr. Th. Johann Chr. Pogačar zu celebrieren die besondere Güte hatte, feierlich begangen. An diesem Tage empfingen mehrere von dem Hrn. Katecheten Prof. J. Marn vorbereitete Gymnasialschüler der I. Classe zum ersten male das heil. Altarssakrament. An Ferialtagen des Mai unternahmen einzelne Abtheilungen des Gymnasiums mit ihren HH. Professoren Ausflüge. Am 29. Mai hatte der Lehrkörper die Ehre, sich dem neu-ernaunten Herrn k. k. Landespräsidenten und Vorsitzenden des k. k. Landesschulrathes Dr. Carl W u r z b a c h von Tannenberg vorzustellen, nachdem er Tags zuvor dem scheidenden, von Sr. Majestät zum Statthalter von Oberösterreich berufenen Landeschef Herrn Baron Sigmund Conrad von Eybesfeld den ehrfurchtsvollsten Dank für seine wohlwollende Fürsorge für diese Lehranstalt ausgedrückt hatte. Vom 26. Juni bis 1. Juli wurden die schriftlichen Maturitätsprüfungen pro 1871, zu welchen sich 37 öffentliche und drei Privatschüler gemeldet hatten, abgehalten; die Abhaltung der mündlichen Maturitätsprüfung fällt auf den 3. August und die nachfolgenden Tage. Die Privatistenprüfungen wurden im I. Semester am 15. und 16. Februar, im II. Semester am 26. und 27. Juli abgehalten. Durch jähen Tod verlor die Lehranstalt im Laufe des Schuljahres 3 brave Schüler: Petrič Johann, Schüler der II. Classe, am 20. October; Šoklic Anton aus der IV. Classe am 2. April und Levstek Josef aus der III. Classe am 26. April. Die Schüler begleiteten sie theilweise zur letzten Ruhestätte. Der Schluss des Schuljahres erfolgt am 29. Juli mit einem feierlichen Dankamte in der Domkirche um 8 Uhr Früh und der darauf in den einzelnen Classen stattfindenden Zeugnissvertheilung. Zur Statistih VII. des Gymnasiums. G CD 2 CD 5*7- CD S3 E3 P5 P? &> a> Er4 4^ 05 0Q S u !z5 p PD O er s p p> 5 go e- cd CO CD P Hd§i 2- g5 ■< 3 P er*- CSJ , P 02 s Uj cd £L tr CTQ 5' cd n s» ero. [3 CD 0Q ^ CD g ^ 5 K , CQ ! o CS. 5 c' •D >-! _ 3* go O: CD 3 05 C^T Ql 05 o - 1 4^ h-* o to 1 4- ^ to VIII. 4^ 1 ^ I I o* 1 O1 < 4^ O* ! o 05 1 1 to to 1 i—1 05 T" 1 P I I cn 1 O' < GO I Cn L 1 1 05 — J—*■ 1 O" H— I to I I to 1 05 p co —1 1 4^ i 4-* p o1 cr> — 05 O 1 H* 05 05 1 to O « 05 1 05 I I 1 ^ • CJ1 o 1 cn O 1 1 ^ 05 1 1 4— 05 4^ CT» to O’ N GC GO ^ 05 05 O 05 )—1 ^ to 1 Cn O 4- H. j ^ 11 179 1820 I ” ” ” 1 ” 11 lg"u 11 ) ü. G. 1220 „ zusammen . 4306 fl. Befreit waren im 1. Sein. 274 Schüler ,, 11. „ 303 „ Anmerkung: Unter den Zahlenden im II. Semester ist 1 Schüler, der während desselben abging. VIII. Ergebnisse der Maturitätsprüfung im Schuljahre 1870. Die Schülerzahl der VIII. Classe am Schlüsse des Schuljahres 1870 betrug 50. Zur Prüfung hatten sich gemeldet 48 öff. und 3 Externe; es traten zurück 8 öff. Schüler, 1 wurde durch Krankheit an der Beendigung der Prüfung gehindert; approbiert wurden 35 öff. (darunter 6 nach einer im October bestandenen Wiederholungsprüfung) und 3 Externe (1 mit Wiederh.-Prüfung), 2 öff. Schüler wurden auf ein halbes, 2 auf ein Jahr reprobiert. Alphabetisches Verzeichniss der im Jahre 1870 für „reif“ befundenen Abiturienten. (Cursive Schrift bedeutet „mit Auszeichnung.“) Backes Anton aus Stein. Kramar Paul aus Čemšenik. Čop Matthäus aus Woch.-Feistriz. Lavtar Valentin aus Eisnern. Globočnik Victor aus Neumarktl. Lebar Jakob aus Čemšenik. Gregorin Alois aus Laibach. Možina Anton aus St. Marein. Habberger Moriz aus Neutitschein Mubi Josef aus Unter-Vellach. (Mähren). Nosan Johann aus ßeifniz. Jarc Job. aus Zwischenwässern. Pekol Johann aus Selo bei Schön- Klebel Johann aus Laibach. berg. Kokalj Mathias aus Kropp. Pipan Andreas aus Planina bei Kolar Mathias aus Semič. Wippach. Koželj Anton aus Mannsburg. Polz Julius aus Laibach. Rome Josef aus Weixelberg. Saletu Leopold aus Schischka bei Laibach. Scharabon Maurilius aus Neu-marktl. Sever Josef aus Tarvis (Kärnten). Štempihar latent in aus 01- ševek. Svetina Johann aus Žerovniea. Savnik Eduard aus Krainburg. Šimenec Andreas aus Oberfernik. Škufca Ludwig aus Laibach. Ukmar Anton aus Senabor bei Wippach. Yiditz Anton aus Lustthal. Višnikar Franz aus Brezovo bei hl. Kreuz. Volkar Jakob aus Möttnig. Wenk Friedrich aus Loitsch. Zupan Blas aus Asp. Zupan Martin aus Selzach bei Mariathal. IX. Rangordnung der Schüler am Schlüsse des Schuljahres 1871.* VIII. Classe. Hočevar Franz aus Möttling. Schwentner Josef aus Laibach. Detela Franz aus Moräutsch. Taucar Johann aus Pölland. v. Raab Franz aus Rudolfs-v werth. Škraba Augustin aus Brezovica. Žlogar Anton aus Suhor. Mer šol Franz aus Radmannsdorf. Juvančič Paul aus Laibach. Lavtižar Josef aus Kronau. Karlin Josef aus Altlack. Ekl Karl aus Gottschee. Gross Franz aus Nazareth in Steiermark. Hladnik Anton aus Loitsch. Enoh Anton aus Ratschach. Perko Ludwig aus Rudolfswerth. Hribar Emil aus Laibach. Millauz Franz aus Planina, R. Može Andreas aus Dolenjavas. Hafner Johann aus Dörfern. Gogala Franz aus Krainburg. Freiherr Conrad v.Eybesfeld Hugo aus St. Veit bei Wien. Gantar Lorenz aus Zavrac. Selan Johann aus Laibach. Hiibler Camillo aus Laibach. Golmajer Josef aus Kaier. Sušnik Franz aus Egg ob Lukoviz. Hubad Josef aus Vodice. Urbanija Jakob aus Moräutsch. Burnik Valentin aus St. Martin bei Krainburg. Vizjak Vincenz aus Laibach. Schiffrer Johann aus Radmannsdorf. Vajvoda Valentin aus Wocheiner-Feistriz. Volkar Andreas aus Okrog bei Neuthal. Rekar Simon aus Obergörjach. Anžur Johann aus Janče. Koder Anton aus Zirklach. Jereb Valentin aus Fessniz. Endlicher August aus Laas. *) Cursive Schrift bezeichnet Schüler mit allgem. Vorzugsclasse. VII. Classe. Kavčič Jakob aus Sairach. Apih .Josef aus Zapuže. Jenko Johann aus Maučiče. Zakrajšek Franz aus Oblak. Bregar Johann aus Primskovo. Treven Jakob aus Idria. Perušek Raimund aus Laibach. Pelikan Wilhelm aus Rothen-büchel. Seršen Michael aus Commenda St. Peter. Andolšek Franz aus Nassenfuss. Novak Gustav aus Zagor. Juvanec Joli. aus Grosslaschitsch. Cerovšek Franz aus St. Marein. Resnik Josef aus Glogovec. Večaj Josef aus Planina, li. Žagar Nikolaus aus Vinica. Bregant Franz aus Neumarktl. Potrato Josef aus Laibach. Lončar Anton aus St. Anna bei Neumarktl. Recher Victor aus Laibach. Mahr Alfred aus Laibach. Omahna Anton aus Glogovec. Zupanec Johann aus Winklern. Knific Wilhelm aus Rudolfswerth. Veja Max aus Krainburg. Fajdiga Franz aus Stein. Aljančič Valentin aus hl. Kreuz bei Neumarktl. Thalmeiner Max aus Nassenfuss. Zupanec Franz aus Krainburg. Pollak Raimund aus Neumarktl. Maček Johann aus Sestranska vas bei Trata. Turk August aus Laibach. Avšič Jakob aus Mariafeld, R. Sušnik Jakob aus Eisnern. Weiss Johann aus Neumarktl. Lušin Johann aus Reifniz. Brence Johann aus Lees. Šlakar Johann aus Stein. Ogrin Peter aus Mannsburg. Rott Gotthard aus Laibach. Golob Johann aus Tainiz. Repnik Anton aus Zalog. Zarl Anton aus Idria. Aleš Franz aus Mannsburg. Koritnik Jakob aus Billichgratz. Jerše Alois aus Treboje. Lunder Joh. aus Grosslaschitsch. Ferčej Matthäus aus Dobrava. Kavčič Josef aus Zwischen -wässern. VI. Classe. Sever Franz aus Vikerče bei Zwischen wässern. Freiherr Conrad v. Eybesfeld Heinrich aus Graz. Kavčič Johann aus Idria. Er žen Valentin aus Selzach. Markelj Johann aus Pungert bei St. Veit nächst Sittich. Stajer Franz aus Idria. Hostnik Marlin aus Podroje bei St. Martin nächst Littai. Cimperman Franz aus Laibach. Haring Josef aus Idria. Vranič Georg aus Preserje. Dolinar Stefan aus Horjul. Mrak Anton aus St. Martin bei Littai. Kos Franz aus Aich. Verhovnik Johann aus Laibach. Levee Anton aus Radomlje bei Stein. Gregorčič Anton aus Lichtenwald in Steiermark. Bravec Andreas aus Laas. Hajek Franz aus Stein. Hauffen Josef aus Laibach. Hočevar Josef aus St. Marein. Šmidovnik Anton aus Tainiz bei Stein. Sušnik Johann aus Bischoflack. Rudesch Alfred aus Laibach. Zupan Franz aus Breznica. Bizjan Johann aus Dobrova. Piskar Johann aus Mötnig. Mikuš Franz aus Laibach. Maier Valentin aus Lustthal. Verhovec Johann aus Laibach. Maselj Franz aus Kraxen. Smolej Paul aus Planina bei Assling. Aleš Johann aus llrašica bei Mannsburg. Schrey Edl. v. Redlwerth Victor aus Laibach. Zupan Anton aus Breznica Kuralt Johann aus Safniz. Jenko Johann aus Unter-Fernig. v. Buchwald Stefan aus Triest. Cvetnic Leop. aus Kleinmeierhof. Babšek Johann aus Laverca bei Laibach. V.a Mulej Martin aus Wocheiner-Veilach. Milavec .Josef aus Planina. Gornik Franz aus Sodražica. Sluga Albin aus Rudolfswerth. Nachtigall Franz aus Seisenberg. Pfefferer Richard aus Laibach. Schega Johann aus Wippach. Starki Theodor aus Windisch-Feistriz in Steiermark. Prücker Eduard aus Laibach. VilmanKaspar ausKarnervellach. Molj Johann aus Zirklach. Dobrin Rudolf aus Arad in Ungarn. Logar Andreas aus Goriče. Mestek Anton aus Martinsbach bei Zirkniz. Cop Josef aus Kešica. Brus Johann aus Idria. TomšičStefauausGrosslaschitsch. Viditz Gustav aus Laibach. Lavtižar Michael aus Wald bei Kronau. Bajec Jakob aus Hruševje bei Hrenovic. Primšar Josef aus Sodražica bei Reifniz. Pfeifer Georg aus St. Martin bei Krainburg. Bamberg Robert aus Laibach. Neus Karl aus Pest. Mežan Anton aus Veldes. Dolžan Josef aus hl. Kreuz bei Neumarktl. Volk Franz aus Assling. Verhunec Johann aus Rudno. Ungeprüft: Kilar Bartholomäus aus Bischoflack. Classe. Pirc Emanuel aus Pöltschach in Steiermark. Jekovec Johann aus St. Veit bei Laibach. Elsner Adolf aus Adelsberg. Lokar Johann aus Laibach. Modic Josef aus Altenmarkt. Sever Ernst aus Klagenfurt, R. Laznik Josef aus St. Veit bei Laibach. Gregori Franz aus Wurzen, R. Maier Adolf aus Radmannsdorf. Regen Josef aus Trata. Potiorek Victor aus Bleiberg-Gereuth in Kärnten. Fister Josef aus Tomišelj, R. V.b Classe. Pucsko Alexander aus Mo-hacs in Ungarn. Hudovernik Johann aus Kad-mannsdorf. Sterle Anton aus Dolenjavas bei Zirkniz. Urbas Adolf aus Altenmarkt. Kregar Franz aus Bisclioflack. Šumi Vincenz aus Krainburg. Dolenec Josef aus Planina.. Kos Franz aus Selzach. Rosmann Josef aus St. Veit, R. Drachsler Jakob aus St. Martin bei Krainburg, R. Eržen Lorenz aus Idria. Trobec Matthäus aus St. Oswald. IV. a Lah Richard aus Wippach. Tori Johann aus St. Georgen bei Scharfenberg. Benedikt Eduard aus Krainburg. Bock Emil aus Vadovice in Galizien. Merčun Rochus aus Aich. Kljun Melchior aus Deutschdorf bei Keifniz. Lenarčič Anton aus Landstrass. Šubic Johann aus Pölland. Rozman Lorenz aus Wocheiner-Feistriz. Koblar Anton aus Eisnern. Kropivšek Anton aus Glogovec. Gregorič Vincenz aus Laibach. Končan Franz aus Laibach. IV. b More Conrad aus Krainburg. Janežič Johann aus St. Veit bei Sittich. Uršič Franz aus Unteridria. Theuerschuh Anton aus Neu-marktl, R. Smrek er Johann aus Laibach. Ritter v. Andrioli Victor aus Laibach. Zupančič Thomas aus Dobrava. Lapajne Stefan aus Idria. Graf Margheri Rudolf aus Wördl. Sirnik Johann aus Laibach. Letnar Lorenz aus Commenda. Bobik Edmund aus Idria. Štrumbelj Martin aus Brunndorf. Hönigmann Anton aus Laibach. Ribnikar Franz aus Neumarktl. Štupar Felix aus Laibach. Bobek Alois aus Kronau. Classe. Lešnik Arthur aus Karlstadt in Croatien. Ivanetič Max aus Radmannsdorf. Klemenčič Johann aus Kaier. Terček Michael aus Cerniverh. Kaltenbrunner Franz aus Linz. Vesel Karl aus Laibach. Lavrenčič Johann aus Adelsberg. Jung Emil aus Laibach. Sicherl Johann aus Loitsch. Šest Andr. ausWocbein.-Feistriz. Ravnikar Alexauder aus Steinamanger in Ungarn. Rudesch Stanislaus aus Laibach. Wochinz Johann aus Graz, R. Edl. v. Possaner Benjam. aus Ofen. Gürke Anton aus Littai. Semen Albin aus Gurkfeld. Classe. Staufer Franz aus Laibach. Hinner Leopold aus Laas. Šušteršič Johann aus Laibach. Berčič Peter aus Altlack. Zor Ignaz aus Stein. Flis Johann aus Aich. Tschernko Josef aus Laibach. Krušnik Franz aus Moräutsch. Bevec Johann aus Radomlje. Podlipic Jakob ans Laibach. Saxer Johann aus Laibach. Hasenbichl Leopold aus Gonobitz in Steiermark. Kermavner Johann aus Laibach. Ažman Simon aus Kropp. Blenk Edwin aus Sittich. III. a Šešek Johann aus Gamling. Roth Leopold aus Laibach. Maier Caspar aus Lustthal. Konschegg Karl aus Laibach. Kaltenegger, Kitter v., Oskar aus Laibach. Ciperle Josef aus Laibach. Hönig Karl aus Pressburg. Hočevar Jakob aus Stefansdorf bei Laibach. Höffern, Kitter v., Ernst aus Laibach. Požar Lorenz aus Oberfeld bei Moräutsch, II. Kottnig Ignaz aus Oberlaibach. Verderber Victor aus Keifniz. Mrak Joh. aus Egg ob Podpetsch. Schiffer Rudolf aus Laibach. Lenček Nikolaus aus Bianca in Steiermark. III. b .Jenko Josef aus Zirklach. Pogačar Alois aus Verona. Liker Johann aus Čudna gora bei Idria. Singer Leopold aus Idria. Klobovs Johann aus Bischoflack. Jan Johann aus Obergörjach. Rosič Franz aus Sessana im Küstenlande. Kern Joh. aus CommendaSt.Peter. Jenko Ludwig aus Scliischka bei Laibach. Cepuder Jakob aus Aich. Žorž Leopold aus Idria. Donati Adolf aus Laibach. Terdina Johann aus Laibach. Ravnikar Franz aus Moräutsch. Hočevar Jakob aus Ober-Fer-nik, R. Classe. Aclitsclii n Karl aus Laibach. Bajec Franz aus Hruševje bei Hrenovic. Waldherr Josef aus Laibach. Höger August aus Laibach. Prešern Vincenz aus Radmannsdorf. Strajnar Anton aus Polica. Texter Ludwig aus Neumarktl. Ratschitsch Heinrich aus St. Helena. Škofič Josef aus Laibach. Martine Alexander aus Laibach. Thuma Heinrich aus Laibach. Milek Vitalis aus Laibach. Gregorčič Johann aus Laibach. Pavlič Andreas aus Egg ob Podpetsch. Potrato Johann aus Aich. Classe. Karlin Andreas aus Altlack. Smrekar Johann aus Laase. Jarec Jakob ausZwischenwässern. Oreschek Josef aus Laibach. Šinkovec Simon aus Idria. Marschalek August aus Laibach. Kožuh Josef aus Dvor bei Billich-gratz. Merhar Urban aus Büchelsdorf bei Reifniz. Kopriva Friedrich aus Zagor. Porenta Lukas aus Safniz. Mrak Johann aus Brezovica. Pirker Alexander aus Laibach. Prek Johann aus Adels berg. Janovsky Josef aus Littai. Tschefarin Karl aus Oedeuburg in Ungarn. Oblak Josef aus Grosslaschitsch. Spinder Franz aus Laibach. Sturm Johann aus Haselbach. Mahkovec Anton aus Prežganje,E. Jaklič Anton aus Gutenfeld. Hönigmann Franz aus Reifniz, R. Branke Anton aus Billichgratz,E. Sirnik Franz aus Oberschischka. Bole J osef aus Koče bei Adelsberg. Zagorjan Franz aus Adelsberg. Barlič Franz aus Moräutsch, Ji. Spetzler Friedrich aus Triest. Ungeprüft: Kremžar Johann aus St. Martin bei Littai. II. a Classe. Tavčar Alois aus St. Bartholmä. Lenar Josef uns Sušje b. Reifniz. Rihar Josef aus Billichgratz. Zbašnik Franz aus Doleujavas. Fajdiga Johann aus Temenica. Kljun Matthäus aus Slatnik bei Reifniz. Pokorn Ignaz aus Laibach. Hanss Karl aus Adelsberg. Levee Johann aus Radomlje bei Stein. Babnik Franz aus Laibach, R. Normali Johann aus Brezov-spödnji bei Weixelburg. Pintar Lukas aus Hotavlje bei Trata. Zajec Johann aus Pisinoiu Istrien. Koblar Franz aus Laibach. Pipan Johann aus Hraše. Eržen Victor aus St. Marein, R. Bregar Josef aus Laibach. Moschkerz August aus Laibach. Dolschein Vincenz aus Laibach. Roth Josef aus Egg ob Podpetsch. Ruda Adolf aus Laibach. Brus Leopold aus Idria. Seršen Karl aus Skaručna, R. Tribuzzi Rudolf aus Buccari in Croatien. Bučar Josef aus Adelsberg. Smrekar Ferdinand aus Laibach. Božič Josef aus Laibach, R. Dimnik Jakob aus Jarše. Pretnar Jakob aus Poglejšica bei Obergörjah. Langerholz Jakob aus Moškrin bei Altlack. Costa Anton aus Laibach. Jeras Anton aus Laibach. Achtschin Hermann aus Laibach. Edl. v.Lehmann Aug. aus Laibach. Gregorin Josef aus Laibach. Langer Theodor aus Laibach. Schusterschitz Ferdinand aus Illyr.-Feistriz. Mayer Wilhelm aus Planina. Schott Josef aus Laibach. Rebol Rudolf aus Laibach. Slabe Johann aus Podlipa. Edler v. Garzarolli - Thurnlack Alexander aus Venedig. Stele Franz aus Stein. Zupančič Johann aus St. Martin bei Littai. II. b Classe. Černivec Anton aus Thal Škerlj Martin aus Oberfeld bei Wippach. Moro Ludwig aus Laibach. Kladva Johann aus Asp. Macher Johann ans Bischoflack. Schmid Alfred aus "Warasdin in Croatien. Arko Michael aus Sodražica. Besehen Ruprecht aus Adelsberg. Novak Franz aus Mannsburg. Lavrin Iiaspar aus Čemšenik. Gaberšek Franz aus Homec. Kunstei Johann aus Bischoflack. Klein Anton aus Laibach. Tertnik Johann aus Šiška. Kos Josef aus Laibach. Vaupetiö Anton aus Laibach. Suppan Paul aus Rudolfswerth. Gutnik Anton aus St. Veit bei Laibach, R. Arko Matthäus aus Sodražica, R. Cepuder Josef aus St. Kanzian. Lap Michael aus Commenda. Schrey Richard aus Bleiberg in Kärnten. Weber Alois aus Wurzen, R. Vaupetiö Johann aus Bischoflack. Dolinšek Blasius aus Laibach. Recher Friedrich aus Laibach. Viditz Maximilian aus Reifniz. Zagorjan Anton aus Adelsberg. Petrič Josef aus Laibach. Češnovar Johann aus Billich-gratz. Kos Franz aus Idria. Podkrajšek Heinrich aus Laibach. Vesel Josef aus Laibach. Ferjančič Mathias aus Budanje bei Wippach. Pleško Lorenz aus Kozarje. Rudesch Johann aus Laibach, v. Schivizhofen Lud. aus Agram. Presterl Anton aus Feld in Kärnten. I. a Classe. Ručigaj Johann aus Mannsburg. hrence Matthäus aus Lees. Fabčič Johann aus Lože bei Goöe. Smolej Gustav aus Pressburg. Kaučnik Johann aus Brezovica. Dolinar Franz aus Dobrova. Klopčič Franz aus Čemšenik. Weiss Franz aus Neumarktl, R. Mikuš Anton aus Laibach. Remschagg Ferdin. aus Laibach. Peteln Franz aus Billichgratz. Laschan Wilhelm aus Laibach. Gašperin Victor aus Jauerburg. Razpet Albin aus Adelsberg. Pirnat Johann aus Gurkfeld. Pakiž Matthäus aus Jurjovic bei Reifniz. Nagode Johann aus Oberlaibach. Hudovernig Alexander aus Sittich. Vestner Georg aus Laibach, R. Kalan Andreas aus Altlack, lleršič Ignaz aus Tschernembl. Hudabiunigg Karl aus Laibach. Hudovernig Ludwig aus Sittich. Bonač Anton aus Laibach, R. Bolta Johann aus St. Martin a. d. Save, R. Clarici Karl aus Haasberg. Majaron Daniel aus Franzdorf. Skodler Vincenz aus Laibach. Konschegg Daniel aus Stein. Bobnar Mathias aus Zirklacli. Čik Friedrich aus Laibach. Krankheitshalber ungeprüft: Skodler Albin aus Laibach. Josin Theodor aus Laibach. I.b Classe. Lampe Franz aus Schwarzenberg. Novak Andreas aus Kaltenbrunn bei Laibach. Krisper Anton aus Laibach. Krisper Valentin aus Laibach. Franz Rudolf aus Bischoflack. Kokalj Michael aus St. Jakob an der Save. Vagaja Ludwig aus Egg ob Podpetsch. Petrič Johann aus Grossoblack. Švara Franz aus Haidenschaft im Küstenlande. Ravnikar Bartholomäus aus Yace. Verhovec Johann aus Brezovic. Petric Sebastian aus Rateče bei Kronau. Roth Johann aus Egg ob Podpetsch, R. Pretnar Matthäus aus Veldes. Kogoj Franz aus Loitsch. Triller Alois aus Bischoflack. Nemec Johann aus Jauchen. Ban Heinrich aus Laibach, R. Schlibar Johann aus Birkendorf. Deisinger Johann aus Bischoflack. Uršič Johann aus Slap bei Wip-pach. Hribar Franz aus Laibach, R. Eržen Franz aus Laibach. Margreiter Joh. aus Adelsberg. Petrovec Thomas aus Mitterdorf. Suhadobnik Oskar aus Möttling. Brundula Rudolf aus Canale im Küstenlande. Paternost Heinrich aus Laibach. Lavtižar Franz aus Kronau. Jelenec Andreas aus Schischka. Rakovec Johann aus Laibach, R. Kisel Franz aus Čatež bei Thurn. Mevček Franz aus Laibach. Stesska Eduard aus Radmannsdorf. Markič Alexander aus Laibach. Das Schuljahr 1871 -72 wird am 2. October 1871 mit dem heil. Geistamte beginnen. Neu eintretende Schüler haben sich in Begleitung ihrer Eltern oder deren Stellvertreter am 28. und 29. September bei der k. k. Gymnasial - Direction (eventuell auch mit den Studienzeugnissen des letzten Jahres) mit dem Geburts- oder Taufschein auszuweisen und eine Aufnahmstaxe von 2 fl. 10 kr. für den Lehrmittelfond zu erlegen. Zur Erprobung des Wissens wird für die I. Gymnasialclasse eine schriftliche (30. September) und mündliche Aufnahmsprüfung (an den ersten Octobertagen) abgehalten. Nach Beginn dieser Prüfung findet keine weitere Aufnahme statt. Auch jene Schüler, welche bereits diesem Gymnasium angehörten, müssen sich bis zum 30. September mündlich oder vorläufig schriftlich anmelden, und diejenigen, welche eine Wiederholungsprüfung zu bestehen haben, ihre Interimszeugnisse abgeben. Angehörige des Krainburger und Rudolfswerther Gymnasiums können hier nur in besonders berücksichtigungswerthen Fällen Aufnahme finden. — Die Zeugnisse der von ändern Gymnasien (ausser der IV. Classe des Krainburger) kommenden Schüler müssen mit der Entlassungsclausei versehen sein. Die Aufnahms -, Nachtrags - und Wiederholungsprüfungen werden am 30. September und den darauf folgenden Tagen abgehalten werden. Laibach, im Juli 1871. Der Director.