Hummer 39. pcltau, den 27. September 1890. VII. Jahrgang. PettauerZeitun erscheint jeden Sonntag. Prei» für Petlau mit Zustellung in« Hau«: Vierteljährig fl. 1.20, halbjährig fl. 2.40, ganzjährig fl. 4.80, mit Poftverfendung im Inland?: Vierteljährig fl. 1.40. fl. 2.80, ganzjährig fl. S.KO. — Einzelne Nummern 10 tr. Schriftleiter: I»fef FelSuer, Allerheiligeiigosse 14. — Verwaltung nnd Äerlag: W. Blanke, Buchhandlung, Hauptplatz Nr. fl. Handschriften werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sutb erwünscht und wollen längsten« bi« Freitag jeder Woche eingesandt werden. Das Landtagswahl-Ergebnis. Unter äußerst lebhafter Betheiligung der Wähler, sowohl der Deutschen, wie der Slovenen. giengen am Mittwoch den 23 September 1890 in den verschiedenen Wablorten de« Städte- und Märkteivahl'Bezirke« Pettau-Friedau-Luttenberg-Rohitsch.Polstrau die Wähle» vonstatten. In Pettau begann der Wahlakt um 9 Uhr vormittags im Rathhause, nachdem der Regierung«-commissär, Herr k t. Bezirkshauptmann Dr. AlfonS Ritter vvn Scherer, die Wähler zur Bildung der Wahlcommission aufgefordert hatte. Dieselbe bestand aus den Herren: Bürgermeister Joses Ornig al» Vorsitzenden, RegierungScommissär Dr. Alfons Ritter von Scherer, k. k. Bezirkshauptmann. Carl Filaferro. k. k. Notar, AloiS Gregoriü, Realitäten-besitzer, Johann Strudle, Realitätenbesitzer, Ge-meinderath, Josef Kollen», Kaufmann und Gemein» berath, Jgnaz Behrbalk, Apotheker und Franz Kaiser. Weingutsbesitzer und Bicebürgermeister. Nachdem die Commission zuerst gewählt hatte, wurden die Wähler nach der Wählerliste vorge» rufen. Bon den 347 Wählern waren 249 an der Urne erschienen. Davon stimmten 228 für den deutschen Candidaten, Dr. Gustav Kokofchinegg, 20 für den slovenischen Candidaten Ivan Koöevar. Bürgermeister von Polstrau, l Stimme fiel auf Herrn Bürgermeister Ornig, 98 Wahlberechtigte erschienen nicht zur Abstimmung, (davon ist ein Wähler mittlerweile gestorben und zwar Herr Josef Martinek). Die Abstimmung in Pettau wurde kurz vor Mittag geschlossen. Schön Rothtraut. Sie waren gute Freunde, die drei, von dem Tage an. da sie der Zufall zusammengeführt hatte und sie waren ti gebliebe», trod mancherlei Fährnisse, welche Fernestehende dieser Freund-schast bereiteten, auf daS sie schmählich in die Brüche gehen sollte. Sie wohnte« in einer Gasse, speisten in demselben Gasthaus? und giengen am Abende zu gleicher Stunde heim, auch wenn sie nicht gerade zusammen ausgegangen waren. Die Bewohner der „Frauengasse" behaupteten lachend, dass, wenn der eine einmal zufällig seinen HauSthor-schlösse! verlöre und nicht aussperren könnte, die beiden anderen vor ihren Hausthoren solange warte» würden, bis der dritte seinen Schlüssel wieder gefunden hätte. Das war nun freilich übertriebe», aber es kennzeichnete das Verhältnis dieser drei besser, als lange Worte. Wenn man aber glauben wollte, dass etwa die Gleichheit des Naturell» die drei zu Freunden gemacht habe, würde man sehr irren, denn nie gab es drei Menschen, deren Temperamente so grundverschieden waren; gerade so verschieden, wie ihre Beschäftigung und ihr AnßereS. Der Älteste, er zählte vielleicht Dreißig, war ein reckenhafter Geselle mit blonder Mähne wie ein Berberlöwe und einem ähnlichen GesichtSauS-drucke, den man, wenn er am freundlichsten war, Nach einander langten sohin die Telegramme über die AbstimmnngSresultate an» den übrigen vier Wahlorten ein. in nachstehender Reihenfolge: Wahlort Frieda»: Bon 9.? gesetzlich berechtigt abgegebenen Stimmen fielen bi auf Dr. Gustav Kokoschineqq. 42 auf den Gegencandidaten Ivan KoSevar. Wahlort Lnttenberg: Bon 90 abgegebenen Stimmen entfielen 40 auf den deutsche» Candidaten Dr. Kokoschineqq. 50 auf den slovenischen Candidaten Ivan Ko^evar. Wahlort Rvhitsch: Bon 48 abgegebenen Stimmen fielen 45 auf den deutschen Candidaten Dr. Kokofchinegg, 3 auf den slovenischen Candi-daten Ivan Koöevar. Am längsten blieb das WahleraebniS-Telegramm anS Polstrau anS: es kam erst gegen 2 Uhr nachmittag». Dort hatten sämmtliche 132 Wähler für den slovenischen Can-didaten Ivan Kostevar gestimmt? Da» GesammtwahlergebniS ist daher folgen-de»: 304 Stimmen für Dr. Gustav Kokofchinegg, 247 Stimmen für Ivan Ko^evar. E» wurde» daher im ganzen 011 Stimmen abgegeben nnd beträgt die of»Wnte Majorität 307. AnS diesem Wahlergebnisse gebt hervor, das« Polstrau vollständig. Lnttenberg mit 10 Stimmen Mehrheit für den slovenischen Candidaten Ivan KoSevar, Bürgermeister in Polstrau. dagegen Pettau mit 208. Rvhitsch mit 45 und Friedau mit 9 Stimmen Mehrheit für den deutschen Can-didaten Dr. Gustav Kokofchinegg, ReichSrathSab-geordneter, gestimmt haben. Dr. Gustav Kokofchinegg erscheint daher zum LandtagS-Abgeordneten des Städte- und Märkte- noch immer grimmig nennen konnte. Der sah au», als ob ihn der geringste Widerspruch zum Todtschlage verleiten könnte und doch machte er lieber zwei Schritte Umweg, wenn eine Raupe oder ein Käfer über seinen Weg kroch, um da» Viehzeug nicht etwa zu zertreten. Der Riese hieß Engelbert Römer und er war ein gesuchter Musiklehrer in Fra»enkirchen, der kleinen Bezirk«-stadt. wo sich die drei gefunden hatten. Der Zweite. Friedrich Haininger, etwa siebenundzwanzig. sah aus wie ein Püppchen; klein, zierlich, zartqesichtig wie ein Mädchen, mit dunklen Augen und Kraushaar, welches dem BlieS eine« schwarzen LamnieS glich und einer Stimme, fein und hell wie ein silberne» Budoiralöcklein, stets elegant gekleidet und nie ohne parfnmirte« Taschentuch. Friedrich Haininaer war Leiter einer großen Fabrik chemischer Produkte, die ein Con-sortium an der Peripherie der Stadt erbaut hatte, weil im Bezirke Frauenkirchen und in den Nach-barbezirken eine Menge der verschiedenen Rohstoffe zu finden waren. Friedrich Haininger war Chemiker mit dem Titel Ingenieur und wa? sein Naturell anlangt, so war eS das einer Viper: zufahren und beißen war ein«! Zwar beißen that er nicht geradezu, aber wer seinen Zorn heraus-forderte, der konnte überzeugt fein, in der nächsten Minute gehörig gedeftet zu werden. Der letzte iu diesem sonderbaren Dreibunde und zugleich der jüngste, hieß Alfred Reichl. war Bahnbeaniter und das ausgleichende Element; Wahlbezirke« Pettau-Friedau-Rohitsch-Luttenberg-Polstrau gewählt. Dieses Wahlresultat ist in zweifacher Hinsicht lehrreich. ES zeigt erstens, dass die Slvveuen ohne viel Lärm und Aufhebens eine Agitation zugunsten ihre« Candidaten eingeleitet und durch-geführt haben, deren Wirksamkeit dos vorstehende Wahlergebnis, insbesondere in Lutteubera und Polstrau, theilweise auch in Friedau zur Genüge illustrirt. Anderseits dagegen gibt eS unter den 98 nicht zur Wahl erschienenen, in Pettau ivahl-berechtigten Wählern manche, die bei jeder passenden und uupassenden Gelegenheit ihr strammes Deutsch-thiim gegenüber anderen Deutschen stets mit dem Brusttone voller Überzeugung betonen und oft so laut betone», dass einem die Ohre» gelle»! Wo waren sie am Tage der Wahl? Wochenschau. (Nkicheralh.) Mit dem kaiserlichen Handschreiben vom 18. September 1896 ist der Reichsrath für den 1. Oktober wieder einberufen worden. DaS Arbeilöprogrami», welche« dem am 1. Oktober wieder zusammentretende» ReichSralhc vorgelegt werden soll, »msaßt i» erster Linie das Heimats-gesetz, das Gesetz gegen Wahlmißbräuche, den StaatSvoranschlag pro 1897. einen Theil des SteuerreformgesetzeS. die Novelle zum Börsen-steuergesetz, da« Gesetz über die Regulierung der Beamtengehalte und daS Gesetz über die Besetzung, innere Einrichtung und Geschäftsordnung der Ge- weder so ungeheuer gutmüthig wie der Rieft, noch so aufbrausend wie das Püppche». foiidtiu von einer GeinuthSruhe, die stark an Phlegma grenzte. Ein Phlegmatiker war er aber nicht, er konnte sich ebenso für die Kunst des Blonden begeistern, wie er nach und »ach sich mit dem Kraushaarigen ärgern konnte. Nach und nach, denn eine Weile hörte oder sah er stets ruhig und ge-lassen zu, wenn er sich aber ärgerte, dann zog der Widerpart seines Freundes entschiedcii den Kürzeren, denn dann konnte er so göttlich grob werden, dass der göttliche Sauhirte EumäoS sogar klein bcigegeben hätte. Im übrigen war er auch in seinem Äußer» ein Mittelding zwischen „Bertt" und .Fritzl", wie er seine beiden Freunde der Kürze halber nannte. Untersetzt, breitschulterig, kräftig uud seine ttraft keuueud und verwerthend, wenn eS noththat, ein ganz hübscher, strammer Junge, war er ein ganz abgesagter Weiberfeind, während ..Bertl" bereit« auf die meisten Mädchen von Frauenkirchen Gedichte gemacht und die schönsten sogar vertont hatte und „Fritzl", wie e« sein Naturell eben mit sich brachte, auch in punkto Herzensangelegenheiten der reinste Schnellsieder war. Wie oft er sich in den vier Jahren seiner Anwesenheit in Frauenkirchen schon verliebt hatte, wußte er selber nicht und da er dieserhalb seine Bedenken gegen „Fredi" äußerte, gab ihm dieser den Rath, einfach wieder bei der ersten zu beginnen, oder noch besser wieder bei der Eifersüchtigsten anzufangen, denn diese werde richte, welche durch die neue Cioilprvceßorduung geboten sind. vir nrnr Nrichsrathswahlordiiung. Am ReichSgejetzblatte vom 25. September wird daS Gesetz über die Wahlresorm und neue Reichsrath«-Wahlordnung (mit der fünften Curie) publictrt uiflr treten beide Gesetze über die Wahlresorm bereits bei Vornahme der nächsten Reichsraths-wählen in Kraft. • ' > (Mandalsniedrrlrgnng.) Der bisherige Ltmd-tag»- und Reichsrathsabgeordnete Dr. Paul Hof-mann von Wcllenhof hat infolge der Wahlen am 23. d. M.in Graz, bei weicherer »ur311 Stimmen erhielt, während die absolute Majorität 312 be-trug, sein Mandat als Reichs rathsabgeordneter niedergelegt. Also wieder ein strammdeutscher Ab« geordneter weniger! DaS ist für die Geltend-machung deS Programmes der deutschen Volks-Partei im Abgeordnetenhaus? mehr als bedauerlich. Drr Earcudrsuch in Frankreich macht, wie eS icheint, die gute» Pariser völlig toll. Der russische Hofzug' sährt zur Probe zwischen Cherbourg, wo daS russische Kaiserpaar landen wird und Paris, zur Probe natürlich noch leer, tour und retour. TaS genirl aber die Franzosen in den verschiedene» Bahnstationen auf dieser Strecke gar nicht! sie jubeln dem leeren Hofzuge ebenso enthusiastisch zu. als ivenn bereits der Car und die Carcvna darinnen säßen. Sonderbare Republikaner daS, die schon vor dem leeren Hof-znge des absolutistischesten Herrschers Europas auf allen Vieren herumkriechen. Zur Erössuung des risrrnrn Thores ist S,'. Majestät der Kaiser, welcher am 24 September nach 9 Uhr abends von den Manövern bei Czakathnrn »ach Schönbrunn zurückkehrte, ain Freitag den 25. September abends nach Orjova ab-gercistund wird sich vvn dort ans zu»» Besuche deS Königs Äarol nach Bukarest begeben. Zur Cr-öffnung des eisernen Thores sind die österreichischen Minister. Scctionschef Witte! und Per Präsident des österreichischen Abgeordnetenhauses, Marine-Coniniandant Baron Sterne! und viele Generale und höhere Offiziere nach Bazia« abgereist. Lrr Äusgllich. Eine gemeinsam- Minister-Conferenz. welche ain ltt. d. M. unter dem Vor-sitze des Kaisers und im Beisei» der beide» Ministerpräsidenten stattfand, beichäftigte sich mit dem Ausgleiche mit Ungar». Durch die in AuS> ficht genommene Auflösung des ungarischen Abgeordnetenhauses ist auch die Vorlage der AnS-glcichsverhandluugr» im österreichische» Abgeordnetenhaus? in der koinmenden letzte» Session ganz genau wissen, wie oft er sie hintcrgangen habe und ihm alle ihre „Vorder- und Nachleute" so gewissenhaft herzählen, wie ein Schematismus. Heute saßen die drei Freunde wieder in ihrer Stammkneipe beim „blauen Stern" und der Riese brachte den beiden iiamerade» bereit« zum dritten Male die Blume, während Fritzl Roth-wein trank, Fredi a» der knusperige» Schwarte eines delirate» SchweiuöbrateuS saute, als die Kellnerin Rcsi dem Eheiiiiker ein Billet übergab, da», wir sie sagte, ein Dienstmann gebracht hätte. Der Risse lächelte und sein grimmiges Gesicht vcrzo>i sich dabei wie daS Gesicht deS Wüsten-königS, wenn ihm daS Riefen ankommt. ..Von Ihr!" seufzte er halblaut, „wer doch auch so glücklich wäre." Fredi zermalmte krachend ein gebratenes Schwarten stück zwischen den Zähnen, wischte sich de» Mund und sagte be-dächtig: „Du Fritzl, bei deinem Überfluß könntest Du Bertl leicht eine Deiner Flammen abtreten. Sagen wir die hübsche Rothtraut Die paßt nach ihrer .Haarfarbe besser zu ihm. als zu Dir." Er that einen Schluck ans seinem Weinglase. Fritzl hatte unterdessen das Billet gelesen und eS dann in die !afch? geschoben, worauf er sich zu Fredi wandle und etwas erregt sagte: „Du Alfred, eS ist mir »»angenehm, wie Du von — von" — „schon Rothtraut", - ■ unterbrach ihn Fredi ge-lassen. „Unsinn!" psailchte der Kleine scharf, „von dieser Dame sprichst! Sie ist hochachtbar und reizend, verstehst Tu?" derselben illusorisch geworden. Übrigens hätte Graf Badeni für einen Ausgleich ohne Quoten-gefetz in dem dermaligen Abgeordnetenhaus« schwerlich eine Majorität gefunden. Von einem Provisattwn, welches übrigens der Zustimmung der Volksvertretungen beider ReichShälften bedarf, kaun keine Rede fein, denn daS der Auflösung eutgegenscbeude Parlament in Ungarn würde eine solche Zuftiiiimita eiusachuptrweigtrn» ES auiQen Väher andere Vereinbarungen der beiderseitigen Regierungen getroffen werde». Wie dieselben au«-fallen, ist nicht leicht zu errathen. In Österreich sucht sich einstweilen Graf Baden« durch allerlei Kunststückcheu eine Majorität im Abgeordneten-Hanse zu schaffe», in Ungarn aber wird weder das Ministerium Banssy noch ein anderes eine Majorität für einen Ausgleich finden, der eine Er-höhung der Quote für Translcithanien bedeutet. Bleibt also blos der Schiedsspruch der Krone, von dem die Magyaren bereits behaupten, dass er nicht zngunsten Ungarns auSsallen dürfte. Dir anarchistischr» Verschwörer. welche unlängst dingfest gemacht wurden, planten nach den bei ihnen vorgefundenen Schriftstücken nicht viel weniger alS: das ParlamentSgebäude. das Stadthaus, die Börse, die Nationalgallerie. daS britische Museum, die St. PaulS-Cathedrale und die Weftminster-Abtei ii« London in die Luft zu sprengen. Telegramme vom 23. September. Windischgra). Hier Lenko mit 17» Stimmen gewählt. Dr. Glautschnigg 103 Stimme», Günther 70 Stimmen. )lol|itsd|. Rohitsch, stets vereint mit Pettau, erwiedert Heil! zum Sieg. Rchitscher Wähler. Gra). Portugal. Schreiner sind gewählt. Derschatta, Koller dürften dnrchkommen. Handels-kammer wählte Rochlitzer mit 23. MoSdoricr mit 26. Ornig mit 2st Stimmen zu Abgeordnete». Dreifaches Hoch den deutsche» Mitbürger»! Pcrsonalnachrichten. (Ernrnnung.) Der k, k. Posteontrollor, Herr Johann ProchaSka, in Marburg wurde zum Postverivalter iu Pettau ernannt. Pettaner Wochenbericht. (Unser Stirgermristrr Landtagsabgrordnrtrr). Bei den in der Grazer Handels- nnd Gewerbe-kammer am 23. Abends vorgenommenen Landtags- Fredi nickte zustimmend: „Natürlich ist sie beides und noch etwas dazu Sie ist eine junge Witwe und bat ein hübsche» Hau» mit dem cnt-sprechenden Baargeld für etwaige Adaptierungen, wenn es zu enge werden sollte. Natürlich weiß ich daS Fritzl und gerade deshalb habe ich ge» meint, sie passe besser für Bertl als für Dich" „Und warum, wenn Du die Frage erlaubst?" rief der Ingenieur bereit? zornig. „Weil sie für Dich entschieden zu groß ist, verehrter Fabriksleiter!" antwortete Fredi im Tone voller Überieugunq. „Ich habe euch beide beim letzten VereinSauSfluge so betrachtet. Du hattest Mühe, ihr die Pelerine abzunehmen und einen Augenblick glaubte ich. Du seiest in ihren Puff-ärmel gekrochen, um einen Kuß auf ihren Arm zu drücken. Auf Ehre Fritzl. das ist »ichlS für Dich! Dazu ihr prächtiges kupferrothes Haar »eben Deinem schwarzen Wollkopke und ihre wasserblanen Augen neben Deinen schwarzen und Deine Puttifigur neben dieser Bavariagestalt I EhkinikuS. Du hast entschieden Unrecht, wenn Du Dich auf sie kaprizirst." „Kaprizieren? Lächerlich! Ich kapriziere mich überhaupt auf keine. Hab'S wahrhaftig nicht nöthig mein Lieber. Zudem ist sie eifersüchtig, was ich am wenigsten vertrage, aber sie einfach abtreten, wie eine Sclovin, dazu ist mir Gertraud doch zu lieb," erwiederte der Kleine entschieden. Fredi that einen Zug aus seinem Weinglase, dann sagte er trocken: „Wie D» willst. Fritzl. Es war blos ein Vorschlag zur Güte und zu Gunsten Bcrtls, wählen wurden von 27 abgegebenen Stimmen die Herren: Franz MoSdorfer, Bürgermeister von Weiz und Josef Ornig. Bürgermeister von Pettau mit je 26 Stimmen, Josef Rochlitzer mit 23 Stimme» zu LandtagS-Abgeordneten gewählt. Unter der Festversammlung im „Hotel WoiSk", am 23. September abends, an welche das Telegramm von der Wahl unseres Bürgermeisters Josef Ornig zum LandtagS-Abgeordneten gegen 8 Uhr abends einlangte, rief diese Nachricht einen Sturm von Beifall hervor. Und nicht nur bei de» Vcr-sammelte», die ei» gut Theil der deutschen Bür-gerschaft Pettau» repräsentierte, sondern überall in der Stadt, wo man wahres Verdienst, gepaart mit einer außerordentliche» Arbeitskraft bei Hintan-fetzung der eigenen Interessen, nach Gebühr zu würdigen weiß, rief diese Nachricht freudige Er-reguug hervor! Denn wenn ein Mann, der in der uneigennützigsten Weise, seit er die Ehrenstelle deS Bürgermeisters einer autonomen Stadt beklei-bet, unentwegt zum Wohle dieser Stadt gearbeitet hat. ohne sich von Lob oder Tadel iu seinem Wirken beirren zu lassen, auch von anderer Seite mit dem höchsten Vertrauen einer öffentlichen Corporation von der socialen Bedeutung der Grazer Handels- und Gewerbekammer ausgezeichnet wird, da kann man wohl sagen, t.ifS ein solcher Mann daS Vertrauen auch feiner Mitbürger im vollsten Maße verdient und die Anerkennung seines öffentlichen Wirken» vollauf berechtigt sei! Und eine so konziliante, allen Schroffeitcn abholde Natur wie die unsere» Bürgermeister» Joses Orniq kann nicht nur der Anerkennung seines Wirkens, sondern auch der Zuneigung aller Billigdenkendeu versichert sein. (^nkrkrnnllng.) DaS k. u. k. III. Corps-Commando hat an die hohe k. k. Statthalterei in Graz das Ersuche» ge.tellt, den Behörden und Gemeinden im Bereiche der k. k. Bezirkshaupt-Mannschaften Pettau, Marburg. Lutteuberg und Radkersbnrg. in welchem Rayon die politischen Behörden sowohl, wie die Ortsgemeindeu anläß-lich der Truppeudurchzüge und Manöver den ge-stellten Anforderungen allseits Rechnung getragen und auch die Bevölkerung sich jederzeit sehr will-sährig gezeigt hat. den Dank auSzuspreche». Ans diesem Aulasse hat die hohe k. k. Statthalterei dem Stadtanite P i er ein so betrübtes Gesicht schnitt, >vie der be rühmte „sterbende Löwe", „ich lasse mir kein Weib abtrete»! Dazu ist mir die Krone der Schöpfung zu heilig." Fredi klopfte ihm liebevoll auf den breiten Rucken. „Ja Bertl, Du hast recht," fagte er. den Riesen betrachtend „Bewahre Dir Deine Illusion solange eS geht und dichte sie an. solange deine Poesie noch ausreicht, den» mit dem Gürtel, mit dem Schleier reißt der schöne Wahn entzwei. Singe sie an. wie der Kater seine Großmutter, aber hüte Dich, mit einer vier händig zu spielen, 'oder wenn Du eS thust, lass« Dir vorher daS Haar h la fiesco scheeren. denn auf Künstlersrisuren sind sie besonders versessen. Siehe, Freund Fritzl hat mehr Erfahrung >vic Du nnd hält feine» KrauSkopf so glatt wie Astrachan. Er weiß au» Erfahrung, dass lange Haare kurzen Verstand bedeute», foferue sich zarte Händchen darinnen etwa verfangen könnten." Ta rauf that er einen tiefen Zug und klingelte der Kellnerin. „Resi zahlen! Ich habe heute Nacht dienst." Mädchenschule ersucht »»s. zur öffentlichen jteunt »is ;n blinken, b.iis mit Schulbeginn nicht miv Mädchen uns der 5. Classe, fonbern auch solche in die neuerrichtete 0. Classe (mit orsucitcrtem IMjvilofft-) aufgeiivmmcn weide», welche bereits da» Entlassungszengnis in Händ^'u und das 11. Lebensjahr überschritten haben. lvas Ulahlrrgcbnis der eandiiruirindcit) Aui Montag den 21. September fano die Wahl der Abgeordneten ans dein Landgemeinden -Wahl» bezirke Pettau Rohitsch in Pettau statt. Der Wahl-alt wurde in den Räumlichkeiten der Bezirlsver-tretnng vorgenouime» uud z»var b.i einer Betheiligung, die zur Genüge den stramme» Drill der Wahlmänner kennzeichnete, wenn man berücksichtigt, dais sie bei strömendem R gen aus allen Ecken und Enden der beiden Bezirke Petta» nnd Rohitsch zur Stimmenabgabe herbeieilten. Bon 1(55 Wahlmänner» waren 154 erschienen und diese wählten mit 153 Stimmen den Advokaten Herrn Dr Franz Inrtela zum LaiidtagSabgc-ordneten. Dieses Wahlergebnis wurde dann auch nach dem bis Mittag anoauernden Wahlakte im . ^Ineutlni dom" mit kräftigen „/iuios" gefeiert. vie Landlagswahlen in den Landgeineiiiden. 9iach dem Ergebnisse, wie es sofort' »ach den Wahlen publizirt wurde, wurde» iu den Land-geineindeuwahlbezirke» am 21. September 1896 gewählt: Umgebung Graz: Mathias Kalteuegger mit 96 von 184 Stimme». Weiz: Dechant Josef Proboscht mit 15t von 151 Stimmen Hartberg: Franz Hagenhofer mit 132 von 133 Stimmen. (»raz.Feldbach: Alfred Fürst Lichtenstein mit 260 und Franz Wagner mit 208 vvn 209 Stimmen. Radkersburg: Auto» Kern mit 82 von 113 Stimmen. Leibnitz: Prälat Alois Karlv» mit >35 und AloiS Haring mit 137 von 137 Stimmen, stainz: Josef Kurz mit 157 von 187 Stimmen. Brück an der Mnr: Gewerke Auto» Fürst mit 72 von 119 Stimmen. Leoben: HauS Thunhart mit 58 von 77 Stimmen. Judenbnrg: BlasinS Herk mit 60 von 108 Stimmen. Liezen: Alo^s Posch mit 29 von 50 Summen. Muran: BlasinS Murer mit 42 von 61 Stimmen. Jrdning: Th. ttöberl 35 von 69 Stimmen. — Rann: Josef Ziöfar, Pfarrer in Meilenstein mit 98 von 123 Stimmen. Pettau: Dr. Franz Jurtela mit >53 von 155 Stimmen. Cilli: Dr. Sernee mit 245 und Dr. Detffo mit 147. Lnttenberg: Dr. Franz Rozina mit 111 Stimmen. Winbiichgraz: Ivan BoSnjak mit 85 von 86 Stimmen. Marburg: Professor Franz Robiö mit 210 und Pfarrer M. Lendovsek mit 165 von 241 Stimmen. — Von den 23 Abgeordneten dieser Wahlbezirke sind: 10 Clerikale, 8 Slovenen, 4 Anhänger der unab-hängigen Bauernpartei, I der dentichen BolkSpartei. Dir Clericalen verloren 2 Mandate u. zw. Brück a. M und Mnrau. 14 von den Gewählten ge-hörte» auch dein letzten Landtage au, 9 sind »e». — I» de» Städte- uud Märkte-Wahlbezirken am 23. September: Graz Stadt: Bürgermeister Dr. Ferdinand Portugal! 363 uud Moritz Ritter von -chreiner 330 von 623 Stimmen. Graz Vorstädte: .'ldvvkat Dr. Julius Derschatta 1296 uud Viee-burgerineister Alexander Koller 1071 von 1796 stimmen. Marburg: Dr. Josef Schmiedcrer. li'IU: Joses Stalluer 572 von 886 Stimmen. Pettau: Dr. Gustav Kok'schinegg 364 von 612 Stimmen. Brnck a. M.: Anton R. Walz. Bürger-meiste? von Wartberg 352 Stimmen. Frohnleiten: Johann vo» Feyrcr 180 Stimme». Fürstenselb: v!vfef Sutter. Realitäteiibesitzer, eiiistimniig. Hart-iierg: Richard Mayr. Apotheker, einstimmig Oldenburg: Dr. Heinrich Reicher, Gutsbesitzer, einstimmig. Leibuitz: Carl Morre, Schriftsteller 280 Stimmen. Liezen: Gustav Gößwang, Apo-iheker 280 Stimmen Leoben: Franz Eadres. Äealitätenbesitzer, einstimmig. Muran: Dr. L. ^i»k, Advokat in Graz 181 Stimmen. RadkerS-bürg: Johann Reiter, Bürgermeister vo» Rad-kersburg 193 Stimmen. Boitsberg: Professor Johann Rumpf mit 218 Stimme». Windifchgraz: Josef Lenko mit 179 Stimmen. — Handels-kammer Graz und Leoben: Graz: Joses Roch l>her, Dircctor der Kvflacher-Bahn 23 Stimmen. Franz MoSdorfer. Bürgermeister von Weiz 26 stimmen. Joses Ornig. Bürgermeister vo» P tta» 26 Stimme». Leoben: Ev»rad vo» Farcher. (bewerte 16 Stimmen, Haus Pengg uoii Vlitheii» 19 Stimmen, Franz Freiberger, Kommer-Präsident, 14 stimmen. ivie Manöver bei C;aliall>nrn.) Am 21. September traf der Kaiser iu Begleitung des Er,herzog Otto t» Czakathnrn ein und wurde mit enthusiastische» Jnbelrufe» empfangen. Die Stadt war festlich beflaggt und prachtig dekorirt. Die Manöver leitete GeiieralstabZchef Feldzeng-meister Baron Beck, fast alle Erzherzoge, sämutt-liche fremde Militärattachös und viele fremd-ländische Offiziere wäre» anwesend. Der erste Zu-sammenstoß der beiden Corps fand nördlich von s'.ardahely statt; ei wir die Einleitung des Vor-stoßes des XIII. CorpS gegen das III. und daS Gefecht, welches »in Mittag abgebrochen wurde, endete mit dem Rückzüge des XIII. Corps »ach Süden. (Cruppe»diirch>iigc.> Pettau, am 20 Sep-tember. Von de» vo» den Manöver» bei Czakathnrn nach ihren Garnisonen zurückkehrenden Truppen traf das k ii. f. 4. Pionnierbataillo» in der Stärke von 1 Stabs und 13 Oberoffizicren nnd 44» Man» nnd 145 Pferden am 25. September am Marsche von Frieda» in feine Garnison Petta» ei». Ain selben Tage marschierte das l. Bao». des 47. I ifanterie-RegimenteS mit den Urlauber» aller 4 BaonS., dann 900 Mann Reservisten, vouPichldorf kommend, nach Marbnrg hier durch. Am 25. September traf der Stab der 1. Division und die 1. ESeadro» des 8. Hnsaren-Regimente« mit 1 Stabs- nnd 6 Ober-offi,ziere», dann 116 Ma»n uud 120 Pferden in Pettau ein, hielt hier Rasttag und marschierte am 26. September weiter nach Villach. Am 26. September langte der 2. Divisionsstab mit der 5. Eicadron, zusammen 1 Stabsoffizier, 5 Oberoffiziere. 110 Mann und 112 Pferde» von Polstran i» Pettau ein und setzte von hier seine» Marsch nach Klageninrt fort Am selben Tage traf die Train-Divisio» Ne. 3. welche die Krie Abrücken Egu'pa ie-B.spannuiig besorgte, mit 2 Offiziere», 51 Mann nnd 97 Pferden in Petta» ein nnd marschierte am 27. September weiter nach Graz. Endlich kam am nämlichen Tage auch das 9 Divisious«Artillerie-Regiment mit 3 Stabsoffizieren. Il Oberoffizicren, 150 Mann, 86 Pferden und 8 Geschütze» i» Pettau an und marschierte bau» am 27. September iveiter. Bis anf baS dnrchmrrschierendc I. Bao» des 47. Infanterie-Regimentes mit allen Urlaubern und Reservisten, 1530 Mann stark, wurden die übrigen Truppe» in Petta» und Coucurrenz nntergkbiachl. (Dom ittinöofrffi&t jiirii.1i.) Entgegen den obigen Bestimmungen über die Tnippendnrchzügc resp, deren Bequartierung in Petta» kamen schon am 24 d. M Theile deS 47. Jnfanterie-Regi-mentS bei strömendem Regen in der Stadt an und wurde» untergebracht, wobei die Mannschaft wieder infolge der eminenten Soldatenfreundlich' keit der Bürger, welch: die Einquartierung betraf, viele Erleichterungen inbezu) auf Unterkunft und Rücksichtnahme auf ihr körperliches Wohlbefinden zn danken halle. So ließ Herr Josef Fürst »seinen Soldaten", es waren ca. 150 Mann, Wein und allerlei Esfivareu verabreichen und traf Anordnungen, dass sie ihre völlig durchnassten Unifor-men trocknen uud sich erwärmen konnten. Manch andere Bürger thaten desgleichen. Entschieden wird Pettan den Ras einer gastfreundlichen Stadt bei allen Truppen genießen, welche hier Unterkunft fanden »iid dass das allgemein anerkannt worben ist, beweist, dass ber Rune Pettau in bem Dankschreiben beS III. Eorps-Commandos an erster Stelle genannt ist. Vom 24. September ange-sauge» würbe» bie nicht in Fnßinärsche» in ihre Garnisonen rückkehrenben Truppen pr. B ihn be> fördert nnb in farjcii Intewallen langten bie Militärzüge vo» Csakathnrn hier ein, wo sie kurzen Aufenthalt nahmen. Im ganzen waren eS 48 Militärzüge, welche bie Station Pettau ans der Linie Czakathuru-Piagerhof passirte» uud die glatte Ab° wickeluug dieses Verkehres mag an bic Beamten und Unterbeantte» ans dieser Linie keine geringen Anforderungen gestellt haben. Pr. Bahn zogen schon am 24. Zepieiiiber die meisten Regimenter der sübliche» Garnisonen hier durch. Die Regimenter Rr. 7. 27. 87. 97 nnb das 2. bosnische Jnfanterie Regiineitt. sammt deren Bagage. Sie waren trotz aller Anstrengungen und der schweren Strapaze» während des fast ununterbrochenen Regeiiwetters und der empfindliche» kühlen Nachte lustig niid guter Dinge und bti ei» wenig Geschäftsgeist unserer „kleinen Leute' hatten diese ein schönes stück Gelb verbicne» können, da der am Bahnhöfe aufgestellte Marketender das Verlangen der in den haltenden Militärzüge» eiuwaggonierten Soldaten, ivelche be» Zug nicht verlassen durften, kaum zum kleinsten Theile befriedigen konnte. Über die unverschämte Theuerung selbst des Brodes am Mauöverfelde (20 kr. mußten mit 45 ja sogar 60 kr. bezahlt werden, und die übrigen Consum> artikel waren noch thenrer) konnte man seitens der Truppen wenig schmeichelhaste Bemerkungen, die berühmte Gaftfreimbschaft jenseits der Grenze betreffend, hören. Ob endlich der völlig eingestellte Frachtenverkehr ivährend der Manöverzeit, eine Ver-filgung, auS der unseren Geschäftsleuten kein geringer Schaden erwuchs, wirklich notwendig war. darüber ließe sich wohl reden. Wenn man einer ganzen Gegend infolge großer Truppeii'Conzentrirung auch große Opfer zumulhet, dann ist eine solche Maß-reges, welche den ganze» Handel nnd somit auch den Erwerb stocke» macht, nicht leicht zn recht-fertigen. Den» wie sollte baS bann im Ernstfalle werben, wenn sich ber Cousum infolge ber Trup-»enbnrchzüge noch zehnfach steigert, wem, bic Zn-uhr von Confumartikeln einfach nnterbunben wird? Inser Pioiinierbataillon ist am 25. September mit der KriegSbrückeneqnipage wieber in Pettau eingerückt. Die Bespannung, von ber Traiubivision Nr. 3 beigestellt, würbe in Kartschovina nnb RagoSuitz untergebracht. Am Morgen deS 25. Sep* tember marschierten auch die iu Werstje und Picheldorf untergebracht gewesenen Abtheilungen des Infanterie-Regimentes Nr. 47, de»e» sich die in Pettan beqnartirt gewesenen .500 Mann an-schlössen, nach Marburg iveiter. Zu den in den Marschplänen ausgewiesenen Truppen kommt noch das 5 Dragoner-Regiment, welch S in Haidin n»d Concurrenz, dann das Divisions-Artillerie-Regiment Rr. 8, welches iu Raun untergebracht war, während das 8. Husaren-Regiment in Moschganze» und St. Margarethen, bann iu St. Johann und Hudin, da« DivisionS-Artillerie-Regiment Rr. 9 in ber Stabt untergebracht würben, wo übrigens kleinere Abtheilungen aller burchjieheuben Truppen vorübergehenb untergebracht waren. (3n der kaufmännischen iortbiUnupschnlr) werben die Einschreibungen heute Sonntag den 27. September von 2 Uhr nachmittags an in ber 5. Classe ber städtischen Kaabenvo^kSsch i(e vorgenommen Der regelmässige Unterricht beginnt am I. Oktober b. I (Vollversammlung.) Die Filiale Pettau der k. k. steiermiirkische» Landwirtschafts Gesellschaft hält am Mittwoch de» 30 Seplember d. I. in ReicherS Gasthanse ihre Volloeriammlung ab. Beginn halb 3 Uhr Nachmittag. Die TageS-ordunug ist folgende: I. Verlesung der Berhanb-lnngSschrist über bie letzte Versainmlnng. 2. Mit-theilnngen ber Vorstehung. 3. Berathung und Beschluß'assiiug betreffenb baS Gesetz über bie Er-richtnng vo» laiibwirtschaftliche» Berufsgeiioffen-fchafte». 4 Berathung und Beschlußfassung über de» Antrag ans Erweiterung des laudwirtschast-liehe» GeseUschaftsblatteS. 5. Vortrag des Herr» Fachlehrers Stiegler über be» Schnitt und bie Behandlung verhagelt« Reben. 6 Allsällige An-träge. Bei ber Wichtigkeit nnb Tragweite ber VerhanblnngSgegeustänbe wäre ein recht zahlreicher Besuch ber Versammlung sehr erwünscht. Gäste sind willkommen. (/euerberrilschiist der freiwilligen Feuerwehr.) Für die lanfende Woche hält der I Zug unb bic III. Wolle Feutrbcreitschast. ZmMlhrer Mnchalkti. Noltfuhrcr Maizen und acht 'Ma»». ffe»truicld»ngeil sind auf der Ecntralstativ» in der SicherheitSwachstube im NalljhniiS z» mache'». (Tllirrsruchcu im ßcjirkr.) 1. Muul- und jtlauenseuche der Rinder i» den Gemeinde«: Haidin. St. Johann am Drmifelde, Podresch, Ternowetz'Sela und Windischdors. 2. Schweinepest in der Gemeinde: Obrisch-Grnbendvrf. Er-loschen ist die Man!» und Klauenseuche in Lanzeiidorf, Vermischte Nachrichten. (Aiidmark). In der ersten Sitzung der Ver-einSleitnng, die nach der heurigen Hanptversamm-lung stattfand, sind die ÄmU» i« uu ".achstehenden Weise vertheilt worden: ReichSrathsabgeordneter Professor Dr. Paul Hofmann v. Wellenhof, Ob-mann; Gemcinderath Heinrich Wastian, l. Ob-inannstellvertreter; Bandirektor Josef Ackerl. 2. Ob-rnannstellvertreter; Notarialskandidat Josef Plenk, 1. Schriftführer; Professor Dr. Ferdinand Khnll. 2. Schriftführer; Buchdruckereibesitzerund Handels-kainmerrath Johann Janotta, I. Zahlmeister, Sparlafseadjunkt Adolf Horneck. 2. Zahlmeister; Es sind »nninehr die fohlenden VerkaufSgeizen. stände in Verkehr gesetzt: Südmark>Briespapiere. Südmark-Postkarten, Südmark Ersatzbriefe, Süd-niark-Zigarrenspitzen. Südniark-Ziindhölzchen (ge-»ähnliche schwedische, schwedische Westentaschenzünder, Wirtschaft«^ nder). Die Zündhölzchen sind in größeren Mengen von der Zündtvarenfabrik dcS Florian Pojatzi zn Deutsch-LandSberg in der Steiermark. in kleineren von dem Kanfmanne Heinrich Auer in der Neuthorgasse zu Graz. die Briefpapiere und Zigarrenspitzen sind von dem Papierhändler Anton Schwarz in der Hosgasse zu Graz. die Ersatzbriese und Postkarten sind von der Vereinsleitung zu beziehen. Die Ortsgruppen-leitungen werden dringend aufgefordert, durch Bezug und eifrigen Vertrieb aller dieser Gegen-stände zur Erhöhung der Einnahmen und zur Verbreitung deS NainenS der Sndmark kräftigst beizutragen. eschäslen zu billigem Preise erhältlich. Inserate für alle Zeitungen des In- und Auslandes besorgt zu Original-Preisen W. 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Herren Lehrmeister werden ersucht, ihre Lehrlinge im Sinne der bestehenden Schulvorschriften fieissig und ununterbrochen zum Unterrichte zu schicken. Der Bürgermeister. l»w\lrwWv Der Museal-Berein hat einen großen eisernen, gut erhaltenen Regulier-Füll-Ofen sammt Röhren, der außer Gebrauch gesetzt wurde, billig zu verkaufen. Anfrage bei dem CuKos des Vereines, Herrn Gfpaltl. L»I L» JIC> jfrdfcdtMafr Im Hause Ung^rthorgasse Nr. 9 ist ein geräumiges Geschäftsloeale, welches sich fii* Uhrmacher, Friseure, Galanteriewaarenhändler etc. bestens eignet, sofort zu vermieden. Auskunft bei Herrn Briefträger Rucker im Hause. Echte wasserdichte Tiroler Wetter-Mäntel (Havelok) nur beste Qualität, stets lagernd bei Brüder Slawitsch, Pettau. Gedenket bei Wetten, Spielen und Testamenten des Pettaner Verschönerung^ und Fremdenverkehrs-Bereines. _______ ■ —m- Die Realität, Ungarthorgasse Nr. 9 ist unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. 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Nir.htmitglieder, ftlr Erwachsene 20 kr. per Person, tür die Jugend. Militftrmannschaft und Gewerbe-Kehilten 10 kr. H. Den Schülern des landschaftlichen Gymnasiums, der Volks-Handels- und Gewerbeschule in Pettau ist unter Führung eines Lehrers der freie Eintritt in das Museum gestattet. Diesbezügliche mündliche Ansuchen sind an Herrn Josef Gspaltl zu richten. Das Muieum ist jeden Sonn- und Feiertag von 10 bis 12 Uhr vormittags und von 2 bis 3 Uhr nachmittags geöffnet. Für Fremde täglich von 9 bis 12 Uhr vormittags und von 2 bis 6 Uhr nachm. Eintrittskarten sind beim Museumsdiener erhältlich. öerantmortlidjrr Schriftleiter: Joses FelSner. Tnick und Verlag: W. Blanke, Petta». Weitage ^ur slllT, Der richtige Zug. vrlginal-tzumoreike von fl. I« Ihea. (C4Iut) ustav erhob sich und begab sich, vo» einem Diener zn eiiikin traulichen Zimmer geleitet, zur Ruhe. Trotzdem er gar zu gerne noch recht lange an Agathe gedacht hätte, über, mannte ihn doch der Schlaf bald und er erwachte nicht ...... als bis der alle Walther vor seinem Bette stand nnd die -uiine hell dnrch dir Fensterscheiben schien. Erstaunt richtete er sich erhalten, fürchteten meine Dame», es könnte Ihnen ein Un> Ali!« zugestoßen sein, denn daß Sie bis zehneinhalb Uhr schlafe» sollte», wollte besvttders meiner Nichte durchaus nicht möglich scheinen. die schon seit sechs Uhr ans den Federn ist und im Garten »mherschwärmte. Mich freut es. daß ich recht behalten, indem ich -ie nur einfach schlafend wähnte. Ich hätte Sie noch nicht ge-werft, aber spätesten» in einer halben Stunde reitet einer meiner Leute nach U. znr Post und da Sie gestern von einen, Telegramm machen» das Sie gerne absende» möchten, so dachte ich —" »Ich würde Ihnen sehr dankbar sein," »»terbrach ihn Plesse», bürste Ihr Bote ein solches für mich mitnehmen Nur fünf Minuten Geduld und ich bin fix und fertig und zum Schreiben fähig." „Gut! Ich schicke Ihnen Ihr Frühstück aufs Zimmer nnd komm« in einer halben Stunde, um das Telegramm zn holen." Der Gutsbesitzer entfernte sich, während Gnstav sich in mög-lichster Eile fertig machte. Serr Wallher begab sich zu grau nnd Nichte znriick, um lächelnd Bericht zu erstatten. Die beiden waren weben im eifrigsten Gespräch begriffen gewesen, als der GntSbe-besitze? sie unterbrach. .Ich kann mich nicht darüber beruhigen," sagte seine Iran zn ihm, .daß ich mich so getäuscht haben soll nnd daß unser i«»ger Wust nicht AgathenS Zuküuftiger ist. Er gefällt mir nämlich ganz ausnehmend und der Beschreibung meiner Freundin »ach müßte rr ungefähr so aussehen." .Aber Malchen, hat Dir Agathe denn nicht gesagt, wie es ge-«äugen ist? Zukünftiger — i« „ich I — Das Fränlein wolle» gar »irfit heiraten. Gestern abend hätte sie ihn kennen lernen sollen, aber da ist sie auf und davon." .Ihr hättet ihr von der Absicht deS junge» Mannes auch nichts verraten dürfen; sie müßte kein Mädchen sein, wenn sie so etwas »>cht geniert hätte." .Warum macht Ihr denn überhangt immer Seiratspläne für mich?« rief Agathe. .Roch bin ich kaum zwanzig Jahre alt nnd wenn ich auch keine Eltern mehr habe, so bin ich doch bei euch w gut und so angenehm wie möglich aufgehoben; ich weiß ja, Ihr hobt mich lieb!" .Ach, Goldmädchen!" rief der Onkel. ,»»S wäre ja anch ein wich« Gedankt nie gekommen, aber Dein Vormund meinte, Du inest nun zwanzig Jahre alt, habest hier bei nns wenig Gelegen-Kt'it, passende Freier kennen zu lernen nnd somit schlug er uns diese Partie vor. Allerdings lag es nicht in seinem Wunsche, Dich mit unseren Plänen bekannt zu machen, aber ich bin absolut kein Diplomat und als ich vorgestern, wir ich doch zuerst in Absicht hatte, durchaus nicht abreisen wollte, roch mein kleiner Tyrann Lnute und ich mnßte beichten." ^ .Konnte denn der jnnge Mann sie nicht im Lanfe der vierzehn age kennen lerne», so la»ge Agathe bei der Familie ihre» Bor« mnndeS war?" frug die Tante. .Ach, er konnte ja bis gestern nicht abkomme»! Er ist anch so ein Angestellter bei einem kleinen Fürsten." .Und da mußtest Tu mit Agathe gestern abreisen?" .Freilich! Dieses Mädchen ließ mir keine Ruhe. Sie flehte, ja weinte sogar, sie vor Beginn dieser Gesellschaft nach Sause z» nehmen. _ Ich mnßte irgend eine Ausrede ersinnen und so habe ich denn Geschäfte vorgeschützt, die mich zn Sause erwarteten, was mir ei» ebe» erbaltener Brief, der aber mir von Dir war, mit-geteilt haben sollte. Zum größten Leidwesen unserer Freunde schie-de» wir gestern mittag. Sie wollten durchaus noch Agathe da-behalte», allein diese erklärte, mich begleiten zn wollen nnd — da sind wir nuiil" . Aber ich begreife gar nicht," sagte Agathe, .warum ich nun gerade diesen Mann heiraten soll, der mir wildfremd ist und man mich nicht selbst wählen lassen will?" .Närrchen!" erwiderte die Tante, .weil es ein lieber, gmer, braver, tüchtiger Mensch sein soll, der zwar nicht viel Bern,, gen, aber um so mehr Gemüt und Serzensgüte besitzt nnd wir alle nur Dein Glück im Auge hatten l" .Wie heißt er denn eigentlich?" fragte Agathe. .Ja, das weiß ich nicht, vielleicht kann eS Dir der Onkel sage»." Dieser wollte soeben antworten, als eS anklopfte nnd Gustav Plessen hereintrat. Serzlich wurde er von seinen Gastsrennden begrüßt und Frau Walther freut« sich, daß er in ihrem Sause uud Bette so gut geschlafen hatte. »Ich bringe Ihnen hier daS Telegramm an meinen Bruder," wandte sich Plessen an den Gutsbesitzer, .uud bitte freundlich, eS in U. aufgebe» zu lassen." .Gerne!" erwiderte dieser. .Und darf ich frage», ob Sie sich entschließen könnten, »och einen Tag länger hier zu verweilen, wie wir Ihnen gestern abend vorgeschlagen." .Bitte, nur daS Telegramm zu lesen," sagte lächelnd Blessen. Der Gutsbesitzer las laut: .An den Oberzollinspektor Gerbach in Fr." — .Was?" unterbrach er sich, .was haben Sie denn dein mitzuteilen?" .Weshalb ich gestern nicht kommen konnte!" .Aber was geht denn das Gerbach an?" rief der Gutsbesitzer. .Ih»? selr viel! Bon ihm wurde ich gestern erwartet, er ist ja mein Bruder!" .Ihr Br .... ja lieber Serr. Sie heißen ja Plesse» —" .Er ist mei» Stiefbruder Moritz Gerbach." .Ja, Moritz heißt er! — Frau, — Agathe, — was meint Ihr dazu?" Diese beiden Ware» sprachlos vor Staunen dagestanden. .Aber ich begreife gar nicht," sagte Plessen, .kennen Sie viel-leicht zusällig diesen Namen?" .Agathe," wendete sich Wallher an diese. .Nennst Dn vielleicht zufällig diese» Rameu?" „Es ist mein Vormund!" sagte sie errötend. .Bei dem Sie bis jetzt zu Besuch wäre»?" fragte Plessen. .Derselbe!" rief der Gtttsbesitzer. .Ruu?" .Und also auch derselbe, zu dem ich gestern fahren wollte, »in eine Tanzgesellschaft mitzumachen!" rief Gustav aus. .stamos!" schrie der Gutsbesitzer und warf sich lachend in eine» Stuhl. Agathe wußte nicht, was sie vor Verlegenheit anfange» sollte, und wendete sich gegen die Thüre. Da eilte Plessen ans sie zn nnd flehte: .O bitte, mein Fränlein, verlassen Sie n»S doch nicht gerade in dem Augenblicke, in welchem ein so Helles, strahlendes Licht die Dunkelheit dieses Rätsels enthüllt und beantworten Sie mir nur wenige Fragen." Agathe nickte bejahend. + 154 »Heißen Sie den» Fräulein Lefjnssdb?" unu Plessen» cvftc Fragt. „In!" eiwiderle Agathe. „Und wnßle» sie, wen mein Bruder >,» seiner Gesellschaft rr-wartete?" »^a, aber nicht den Namen." ..Anch weshalb?" »Auch da», doch erfuhr ich es nicht durch die Ihrigen." »Und deshalb reisten sie wohl srilher ab?" »Ja, aus diesem Grunde." »Mein Fränlein. ich danke Ihnen!" rief Plessen. Ob rr nun fiir Agathen» Antwort oder Abreise dcukte, darüber sprach sich Gustav nicht näher ans. denn sich zu Serr» nnd Fran Walther wendend sagte rr: »Es ist eiu merkwürdiger Zufall, der mich zu Ihnen, statt nach Fr. kommen lieft nnd ich danke diesem die angenehmsten Stunden meines Lebens. Der Beförderung des Telegramms bedarf es nun aber nicht, da ich natiirlich unter diesen Verhältnissen nicht länger Ihre Gastfrenndschasl i» Anspruch »eh-ine» möchte." »Im Gegenteil» Serr Verwalter," rief der Onkel, »jetzt bleibe» Sie erst recht hier, ich sehe gar nicht ein. weshalb sie jetzt ab reise» füllten!" „Tas Frättlei» wird meine Gründe verstehen »nd zu würdige» wisse» und ich sehe es Frau Walther an. daßauchsiemir recht geben NUlfi." „Ich bin ganz verwirrt," erwiderte diese. »mir würde e» aber unendlich leid thun,wenn sie nach einer so knrzeu Be- kanntschait uns schon wie-der verlassen wollten." „Ter Zug geht jedenfalls noch nicht gleich," sagte der GntSbe-sitzer. „also überlege» Sie es sich. Serr Verwaltern»!» denkeuZie.daß Sie uns alten Leutchen we> nigstens durch Ihr Bleiben eine rechte Frende machen ^ m tF * 1 V tf xa» -s* » iNonijair. i«tit würden. Wie es »in Agathe bestellt ist. weif, ich allerdings nicht — aber, wo ist sie denn?" Dieie war ans den, Zimmer verschwnndtn nnd Gnstav kam es vor, als ob mit ihr anch der Sonnenschein ans demselben ge wiche» ski. Der Gutsbesitzer ichlug Plene» vor, sich wenigstens seinen Hübich angelegten Garten anzusehen. Dieser war bereit und ersterer ge-leitete ih» zu demselben. »Ich mich durchaus nun meine Briefe befördern." ergriff der Gutsbesitzer das Wort, »nnd bitte daher, mich für kurze Zeit zu entschuldige». Lehen 3ie sich hier einstweilen ein bische» »»> und überlegen sie es sich mit der Abreise. Inzwischen wünsche ich Ihnen vergnügten Morgen." Und nachdem rr Gnstav herzlich die Sand geschüttelt halte, verlies, rr denselben nnd ließ ih», vor einem prächtigen Rosenbeele stellend, allein. Gustav betrachtete diese Blumen lange »nd ansmerksam, aber wie es schien, ohne seine Gedanken dabei z» haben, dorn plötzlich stieß er solgriide Worte, vo» einem Seufzer begleitet, laut ans: »Und was nnn thun? L Göttin des Zufall», die Tu mich bis jetzt iu begünstigt hast, rate Tn: Zoll ich gehen, soll ich bleibe» ?" „Bleiben!" ertönte leise eine stimme hinter ihm und als er sich rasch und erschreckt umwandle, stand Agathe neben ihm, über nnd über erglüht, wie die Noien, dir sir in der Sand hielt. „Tas rate» sie mir. mein Fränlein. sie?" rief Gustav ans. „via, bleibe» sie »och ei» Weilchen, da sie jetzt doch einmal hier sind nnd nehme» wir an. der Plan, den die Ihrigen iii> und mich geschmiedet, existiere nicht. Betrachten sie inirli schon am Anfange nnserer Bekanntschaft als dir Nichte jenes in lichen alte» Serr», der nntröstlich wäre, wollten sie uns so verlassen." „llnd Ih»e», verehrtes Fränlein, ist es wohl gleich. o: gehe oder bleibe?" „Nein, mich freut es. wenn sie bei uns länger verir aber ich komme hier nur in zweiter Linie " „Gut de»»; ich bleibe, so lange mein Urlaub dauert uud i nun, austall zu telegraphieren, meinem Brndrr schreiben, w mich bksinde." „Tann darf ich diese freudige Botschaft meinen Berwn verkündigen?" rief Agathe. „Ans baldiges Wiedersehen!" U»d mit dieie» Worte» enteilte sie. Gnstav durchwanderte dig erregt den schönen Garten nnd die zum Gnte gehörigen in »Ich bleibe, ich bleibe!" j»bclle es i» ihm nnd voll Hon a»f ein zukünftiges Glück, kehrte er in das Hans zurück. llnd unser Verwalter blieb und erbat sich von seinem Fii zn den acht Tage» llrlanb, die er schon erhalten, «och acht hinzu. Ta nnn dieser Fall in den sieben Jahren, in denen P! i» W.'schen Tiensten stand, »och nicht vorgekommen, so gew> ihm seinem gestrenger bieter Bitte, »ach Al dieser vie» Tage stand' stav reisri. im Wol»-nier nnd. the steckte ein reizei stränßchei das ttuopi »Aus di kann ich nigstens i sitzen," merkte rr chrnd. »Tasist, tig," sagte Agathe. „Vi auf eines»; te ich Sie. anfmerkin mache». 2 gen sie nicht wirde de» fali, Z»g, i» II hrn Bali nachalleM ttlNMNhi», mr—^'LT ir k » • :4 ' ^\T t • A "V i —! A«___ ' ^ \ ."• »Dieses Mal werde ich wohl nicht so nngeichickt sein," widerte Blessen, »aber ich behaupte, daß dies damals gar n der falsche, sondern der richtige ,'sng war." „Wie so?" fragte sie. ..sie wollten ja doch nach Fr." »Weil es der ;i»g war. der mich mit >>»d zn Ihnen fiil und weil — kurzum — weil ich Dich liebe, Agathe, sei > nicht böse, holdes Mädchen." fügte er hinzu, als sie sich midi, von ihm abwendete und legte sanit seinen Arm um ihre sn irr», „bliese mir in'» Auge »»d sieh, ob ich's nicht treu und , (ich meine. Ich habe noch nie »m ein Weib geworben, ich »»gewandt i» der spräche der Liebe, aber, Tn inein süße» schö: Jtinb, verwirf die redliche Liebe eines Manne» »iriit, dem Tu dieser kurzen ;ieit sein alles geworden bist. Tu antwortest »i. Agathe? Mannst D» mich denn nicht ein bischen wieder Uebel' Agathe legte, statt aller Antwort, ihr Köpfchen errötend seine Tchnlter. Er umfaßte sie nnd zog sie an sich. Es bedn keiner Antwort, zwei liebende seelen hallen sich gesunden. Age nnlerbrach zuerst die Pause, die nuu eingetreten war. „Ich höre den Wagen vorfahre»," rief sie aas »nd enlw> sich seine« Anne», .»»d die stimme des Onkels." Letzterer trat begleitet vo» seiner Frau ei« >>»d ries: ... iniisie» fort, lieber Freund, sonst versäumen 5ie den Zug » dieses Mal wären sie angeführt, wenn sie in den falschen stieg«" ,.Es war ja gar nicht der falsche," saglr G»stav nnd indem Agathe bei der Sand nahm nnd zu Onkel nnd Tante führte, für er hinzu: »Es war der Zug des Herzens, der mich leitete!" -<-+ 165 +-♦- Äelch eine Freude macht Ihr uns da!" riei die Tante. wir scheiden. sagt ench für kurze Zelt Lebewohl, ihr Leutchen, .Än»?" rief der Gutsbesitzer, .Agathe, Tu wirst doch nicht — »nd hoffen wir aus frohes Wiedersehen! Mich freut aber an der > aten wollen?- ganze» Geschichte fast am meisten, da» sie vo» Anfang an de» Tuch. Lnkelchen!" jubelte Gustav, .mit e»rer Znstimmnng ,i»g verirhlt habe» »nd nnn buch ans richtige gelangt sind, hofientlich i» nicht allznlanger Zeit." denn: ,Ter Zug des Herzens ist des Schicksals stimme!" — ,"tfcr VicMiiiflolifb. Räch d>»> Crißimilf\fBiil(6r nun U Wrbliarbl >Mii Xt&.• (Vbclaflmt'liir im Vriliiftr uoii A r. ® «fl I. A <*. in Diuiirtirii.i „Nnn," — nnd der Alte wischte sich verstohlen eine Thräne Tamit umarmte er Gnstav Plessen »nd schob ihn sachte znr ans dem Ange, — .wenn's denn sein soll, da» mich mein kleiner Thiire hinan». Tyrann bald verlaiien will, so gönne ich sie niemanden lieber, als Voll Miick im Herzen reiste dieser nach W. zurück, um vier Ench, junger Freund, nnd da« Ihre Familie mit Ihrer Wahl Monate später sein junges Fra»chen in ihre neue Helmat zn holen, einverstanden ist, das sind wir ja alle überzeugt. Aber nnn mimen -h 156 H- Ein seltsames Dichterleben. >rr im Jahre I8i>» geborene talentvolle Amerikaner Edgar Allen Poe Vrnvaistr früh, wurde vvn einem wohlhabende» Bürger Richmonds adoptiert und genoß den besten Unterricht. Er bezog dir im Jahre 1H10 grgründete berühmte Universität Char-lottrsville in Virginia, »nd sei«e Fähigkeiten schienrn für riur schöne Lansbahn dir Gewähr zn grbrn. Allem Poe ergab sich plötz-lich vcrschirdentlicherAnsschwrisnngrn und wurde deshalb relegiert. Jetzt faßte drr ri,ceiitrifche junge Mann drn Entschluß, in die Reihen der griechisch?» Befrrinngskämpfrr rinzutrrten und begab sich »ach Europa. Tort aber »ing er bri kiihlrrer Enväg»»g wieder wankend grwordrn fein, er ließ die Türkenbärte uugerupst, trieb sich i» Petersburg uniher und kam daselbst wegen arger Excesse in »oi'slikt mit der Polizei. Der aincrikanische jtvnsnl ließ ihn wieder in die Heimat befördern, »nd Poe hielt es nur zehn Monate in der militärischen Akademie vo» Wrstpoint ans. Wegen Brrstoßes gegen die Anstallsgesrtze auch von dort entlasien, trat er als ge-meiner Soldat in die Armer ein, dekretierte indes bald »nd er« nährte sich dann von den Erträgnisse» seiner Feder. Als Dichter, Novellist und Journalist hattr Poe großartige Erfolge, und es kann nicht bestritten werden, daß viele seiner Schöpfungen zn den besten drr amerikanischen Litteratur gehören. Als Mensch aber kam er ans krinrn grüne» Zweig mehr, »nd Poe war ein Ende beschiede», wie es elender kaum seine blühende, dem Schrecklichen besonders zugewendete Phantasie hätte ersinne» können. Lange Zeit hindurch drcktr ein mitleidiger Schleier die wahre Ursache von deS Dichters Tod; gewiß war nur. daß Poe im Jahre >849 im Spital von Baltimore verschied. Erst jüngst hat der betagte Schriftsteller DidierS jrnrn Schleier gelüstet. .Wir besanden uns/ so erzählt er, .am 'Vorabende einer Wahl z» Baltimore im Austenckeller der Witwe Mragher, Poe, ich »nd noch zwei andere. Es wurde in der iibrrsiilltrn, kleinen Kneipe tüchtig getrunken, nnd wir waren, al» wir fortginge», alle berauscht. Z» uusereni Unglück suitii wir aus der Straßr Wahlagrntrn in dir Händr, denn es war damals Sitte, daß solche Lrute die Trunkenen vvn der Straße ausgriffen, dirsrlbr» dnrch Fortbrwirten im Stande der Unzurechnungsfähigkeit erhielten »nd sie am anderen Tage vvn Wahllokal zu Wahllokal schleppte», wo sie im Sinne ihrer .Wohlthäter" abstimmen mußten. Bald saßen wir vier mit den Agenten in einem obskuren Lokal, und es wurde »ns mit Getränke» zugesetzt. denen auch Opium. Lau-da»»»! n. dgl. beigemischt war. Am Morgen mußten wir darauf drn Rnndgang nach einunddreißig Wahllokalen antreten und unser Votum abgeben. Hätten wir »ns jetzt dessen noch weigern wollen, so wären wir ohne Zweifel niedergeschlagen worden. Poe aber sah so jämmerlich ans, daß sich sogar die edlen Stimmensänger einigermaßen schämten und einer unter ihnen bemerkte, daß man ebenso gut einen Toten votieren lasse» könnte, wie Poe. Beim dritten oder vierten Lokal konnte sich unser armer ttollege nicht niehr weiter schleppen, »nd da die Agenten um seinetwillen Streit mit der Polizei bekäme», ließe» sie ihn in» Spital. Er atmete kaum noch, als man ih» in drn Wagen hob, und an zu vielem Alkohol und Landannm ist er männlich gestorben; alle anderen Versionen über feinen Tod sind Hirngespinste. Soweit die Erzäh-lang Didiers, welcher zu mißtrauen kein Gnind vorliegt. E.». er Kutter Hitd. ie oft steh' ich vor deinem Bilde, C teure», teure« Mütterlei», Bewund re Teiner Anmut Fülle, Den Blick, so seelenvoll. so rei». X<111 ii Ich ich mich im Aeist al« Rnabr, Ter spiele«» deinen hol« umschlang, Leu Summer tttftt' von deine» Lippen, Die lhräne Dir von Aug' und Wang' Und der in deine dlonden Locke» 2» gerne grub sein Köpfchen ei». C glücklich, wer am Mutterherzen «an» schlafen ohne Sorgen ein. 0 »Ar ich doch »och einmal Knabe, Und lebtest du »och, Mütterlei», Loch sind« nur Träume, die ich habe, Au« meiner feel'gen Kinderzeit. Andrea» ?sser |c. limEn lausende von Dichter» besungen haben, et zeigt sich In allen Meiischeiilchichieii im Palast wie In der Hatte, wo Menschen wahrhaft gllicklich sind, da lind li et nur durch bie Liebe. Ihre Macht wird allen gerecht, in allen Tonarten un Stimmungen weih sie die Saiten in den Seelen anzuschlagen, balb zart und lein bald derb und ungeschlacht. Der schlichte, oberländische Bauer, der seiner M. lieblen ihr Leiblied aus der Schlagzither vorsvielt und die grobkörnigen Won. dazu au» rauher Kehle bringt, Ist mit Ihr nicht weniger glücklich al« ein za,i gestimmter Liebhaber mit seiner Ätherischen Donna. Sie freuen sich, wie sie z verstehen, aber sicher trifft auch bei ihnen im einfachen Stiibchen da« Wort ,» .Wo man singt, da laß Dich ruhig nieder, Böse Menschen habe» keine Liede, " Ein Riesen tkodex. Auf der königlichen Bibliothek zu Stockholm besindit sich der berühmte merkmürdige Codex gigaDtcus. Zm dreißigjährigen «riffle wurde er au« einem Prager Benedittlnerkloster mit fortgenommen, (fr iit zu. i schwedische allen lang und von verhäl»ni«mäßigrr Breite. Er enthält ,ni>.. i ber Bulgata »Ine Sammlung vou Aufsätze» über jüdisch« Altertümer von sephu« Jsiboru» >e. de» Eo»ma« Prägens!« In Ehrvnie»m vohemia und eine Abhandlung über die Magie mit dem farbigen Bild« be« Teufel». Sl. tki« nützliches Buch. Junger Dichter: »Sie haben den kleinen Bai!> Gedichte, den ich mir erlaubte, Ihnen zu senden, wohl empfangen?" — Da in. .Ja, allerding», sie sind reizend! wo habe Ich ihn doch gleich hingelegt?" Kleiner Karl: Unter den lisch, Mama, damit er nicht so wackelt!' Thatsachen Bei einem Festessen der Londoner Akademie sprachen einigt Künstler, die in der Rähe von Larlhl« und Thackeral^saßen, mit Begeistere über Titian. Einer fcigte: .Richt« Ist wundervoller alt sein Kolorit .. da« i nung... Da» ist eine weitere Thatsache." So schwärmten fl« weiter, bi« ! wa» sagt« er?' — Kassierer: ,«r hat mir starke Bewegung verordnet" Bankier (erschreckt»! .«»>>, bewegen Sie sich nur nicht zu weit!" kmtinnüyicsrg Preißelbeerlikör. Preiselbeeren eignen sich wegen ihre« würzig bittere,, Beigeschmäcke» vorzüglich znr LIkärfabrikalion Dir Früchte werden burchgi-sucht, wenn nbtig gewaschen, dann mit wenig Wasier ausgekocht und abge-preßt, woraus der abgekühlte Saft mit Kognac und Zucker vermischt wird. Aus l Liter Saft rechnet man l Liter Cognac und 300 bi» 400 Gramm Zucker Da» Filtrieren geschieht durch Fließpapier. Rutzen be» Tlaaret». Bri keinem Vogel läßt sich so bequem beobachte,,, wie viel rr Nutzen bringt, wie bei dem Staar. Ist die erste Brüt «»»gekrochen so bringen bi« Alten In ber Reget vormittag» alle drei Minuten Futter zum Rest. Rachmlttag« all« fünk Minuten, macht jeden vormittag in sieben Stunde» HO fette Schnecke», Heuschrecke», Raupen le, Rachmittag» deren «4. Aus die zwei Alte» rechne man flr bi« Stunde wenigsten» z»sam»e» z«hn Schnecken macht In l4 Stunde» 140; ln»gesamt werden als» vo« ber Familie ZÜ4 fetie Schnecken verzehrt. Ist dann bi« Brüt »»»geflogen, so verbraucht sie noch mehr E» kommt nu« auch die zweite Brüt dazu, und Ist auch diese au»g»flogen, '» besteht jede Familie au« 12 Stück, «nd frißt dann jede» Mitglied in ber Stunde 5 Schnecken, so vertilgt die Staarenfamilie täglich »40 Schnecke». Da» sind ««streitig hftchst achjbare Leistungen, und zieht man die dichten Staarenschwä.me in Betracht welche sich Im Spätsommer Rohrung suchend In drn Feldern und Wäldern herumtreiben, so geht die Vertilgung von allerlei Ungeziefer geradezu in« Fabelhafte. harade! »aran: de» Logogrlph«: ?irn, Vir». ftirn. Hirn. KSe «techie »orbedaiten. Verlag von 7) Blanke In Pettau. AldaNion t»n ttrnit «teilter, aedruckt und txrau»»-»«»« v«n »reiner » »Iltfl» >» Stuttgart.