. Mo. I. Laibachtt Zeitung. Gesundheit und ein frohes Herz Bey jedem Spiel und muntern Scherz, Dies Freunde! glaube mir Ist Glück , ich wünsch es Dir. . ^aibach den i. Iäner Den 16. Decemb. 7783. frühe um 11 Uhr kamen durch die Strassen von Parma und Regmo von Mantua nach Modcna Se. Majestät der Kaiser incogniw an. Der Herzog von Modena befand sich eben bey dem Geschäfte der Abwechslung der Pferde, Se. Majestät ohngeachtet der zu beschleunigen wollenden Reise stiegen von Wagen ab, und nachdem Sie sich mit dem Herzog umgearmet haben. giengm Dieselben m das ko-nigl. Gasthaus, allwo, Sie sich ein halbe Stunde mit dem Herzogen un- terredet daben, den Sle die empftnd-lichsten Freundschaftsbezeugungen erwiesen haben, und nachdem Se.^ai. sich mit widerholter Umarmung von Demselben beurlaubet haben, nal)-lmen Sie die Reise nach Bonomen !und Florenz. Den'Q.v.M. um 7 Uhr Abends kamen Se.kön. Hoh. der Erzherzog N imilian mit einem Neinen Gefol- ^auf, nach AnlMung nn« he,!. Mess« im deutschen Haus, um halb 8-Ubr^! frühe die Reise nach Mergentheim > fortgesetzt. In Wien geht die Nekrutirung! immer fort, und geben alle mit Freuden, ohne einen einzigen gefesselt zu sehen. — Diese vielen Aushebungen scheinen mehr dahin abzuzielen, manche Klassen von Einwohnern an dcr-gleichen Handlungen zu gewöhnen, die Regimenter vollzählig zu machen, weil der größte Theil auf der Stelle entlassen und sich nur inErsoderungs-falle zu stellen beschieden wird. Der Noblegardist kam den 2. Dec. zu Wien an, welcher wegen der Vermählung des toskanischcn Grosprin-zcn mit der Prinzeßin Elisabetb von Würtembcrg, als Kourier nach Madrid geschickt wurde, und cme lange Zeit daselbst auf Antwort warten mußte; und wie man vernimmt, so ist alles richtig. Die Herren Protestanten werden künftig ihren Frcyhof vor den Linien haben, und sind ihnen dicPlaze vonSr. Majest. unentgeltlich zugetheilt worden. Aus Cilli vernimmt man die traurige Nachricht , daß alldort die vcr-fiossene Woche 12 Häuser in Asche verwandelt sind. Die drey Bankozettelverfalscher in Prag, haben ihre Belohnung erhalten, ein jeder bekam seine Erbsportion durch 3 Tage nacheinander mit 25 Prügeln, und sodann wurde ihnen der Galgen und Rad auf die Wangen gebrannt, und dann führte man selbe in ein Gefängniß, allwo sie mit 3 kr. taglich ihr Leben zubringen mußten. Alle drey sind Brüder, und die geschiktesten Mahler. Die lczthin angekommene Post von Konstantinopel mit den Briefen vom lo. November laßt uns noch immer in der nämlichen Ungewißheit über das Ende dec Unterhandlungen/ und über die Bestimmung der zu erwartenden Abtrct-tungcn. Es wird darin nur bemerkt, daß die Stückgicßereyen zu Topha-na Tag und Nacht unter der Leitung französischer Offiziers mit Gic-ßung ncuerKanonen beschäftiget sind, daß aber auf der andern Seite viele von den unlängst aus Asien herüber-gekomenenTruppcn theils mit, theils ohne Erlaubniß wieder nach Hause gegangen seyen, und deutliche Spu^ rcn ihres Daseyns zurückgelassen haben. — Unter andern soll unlängst die von dem k. k. Hofe verlangte Abtrettung jenes Theiles des türkischen Kroatien, der diesseits des Flusses Unna liegt, zu heftigen Debatten im Divan und lebhaften Gegenvorstellungen an den Freyherrn von Herbert Anlaß gegeben haben, nicht zwar wegen des Distrikts selbst, (der Divan sieht ilm selbst für unbedeutend an, ob er gleich dem hiesigen Hofe der Arrondiruug seines Kroatien wegen von grossen Werthe seyn muß) sondern wegen der wichtigen mitten im Unnafiuß liegen- den Festung Wihacz, die der kais. < Internuntius nun, da er wegen Ab- ' ttettung des Distrikts selbst, der, diesseits des Flusses liegt, nicht viele ^ Hinderniß gefunden hatte, gleich- 1 falls rcclamm haben soll. Der Di- ' van wollte diesen Nachrichten zu- > folge schlechterdings nicht darein wil- ! ligen, und gab zu erkennen, daß die Pforte in diesem Falle gar nicht! mehr bedeckt seyn würde, und die ohnehin häufigen Auswanderungen ihrer griechischen Unterthanen aus Bosnien nicht mehr verhindern könnte. Allein der kais. Minister soll hier-, auf versetzt haben, daß seinem Hofe! im Grunde an dieser Festung wenig! liegen würde, wenn nicht die so z häufigen Raubereyen der türkischen! Unterthanen Sc. Majestät nöthig-! ten, auf Mittel zu denken, ihrem« eigenen Unterthanen in dortigen Gegenden hiedurch Nuhe und Sicherheit zu verschaffen, welcher Zweck so lang nicht erreicht werden könne, so lange die bekanntlich schläfrigen Bossen die Kommandanten eines wegen Dominirung des Unnaftusses so wichtigen Postens warm. Von der "Weichsel den 29. Nov. In der vorigen Nacht ist in der Allee nach Langenfuhrt die ganze Danziger Wache aus 28 Mann Infanterie mit Unteroffizier und 5 Reutern mit Pferden von einem ' preußischen Kommando Husaren und Infanterie aufgehoben und Mittags um 11 Uhr unter Begleitung von 1 Husarenoffizier und 5 Gemeinen auch 1 Offizier von Pirch und ioj Gemeinen bis an das Neugardische Thor gebracht worden. Der Zulauf von Menschen war dabey sehr groß. Vorm Danziger Schlagbaum kehrte das preußische Komando um, und die Danziger Wache lief in die Stadt. Uiberhaupt sind bey der noch nähern Einschließung alle ausgestellten Wachen aufgehoben, und nach der Stadt zurückgeschickt worden. — Um ,2 Uhr Mittags rückte das Bat-taillon Füselier von Krockow unter Rührung der Trommel in die Vorstadt Ncugardten, und nachdem >es die nöthigen Wachen ausgestellt/ bezog es die Quartiere. Die preußischen Wachen stehen nun dichte am Neugardtschen Thore. In der Kalk-schanze sind den preußischen Truppen 4 Kanonen aufzubewahren übrig geblieben. v e r s a i l l e el. Seit der Zurückkunft des Hofes aus Fontainebleau sind in Betref der auswärtigen Angelegenheiten zwey, lwichtige Erklärungen gethan worden. Die erste geschah von den ruft lsisch kaiserl. Gesandten, welche im Auftrag hatten, unserm Hofe die ' Anzeige zu thun: „Daß Ihre Sou-„ veraine Dero Minister zu Kon-„ stantinopel befohlen habe, 1) von „ dem Divan eine unmittelbare Er-„ öffnung seiner Gesinnungen wegen „ der Besitznehmung der Krimm zu „ verlangen , dergestalt / daß die „ Kaiserin von der Genehmigung, „ oder von der Unzufriedenheit der !/, Pforte gewiß werde. 2) Ob die „Vforte gesonnen sey f die letztern! „Traktaten zu erfüllen, nämlich der! /, freyen Schiffarch der rutzischen Un-' „ terthanen im schwarzen Meere nicht „im geringsten hinderlich zu seyn.", Zur richtigen Beantwortung dieser Fragen hat die Kaiserin dem Divan eine 6otägiZe Frist bestimmt, nach deren Verlauf derselbe sich über gedachte beyden Punkte kategorisch' erklärt haben muß; indem lIbre russisch kaiserl. Majestät zugleich die! Pforte wissen lassen, daß, deren Stillschweigen oder eine in die Län-' ge gezogene und zweydeutige Antwort Ihre Majestät zwingen würde, alle in Handen habende Mittel anzuwenden, um die Pforte (die, nach j dem Rath des Großvezier nur Zeit ^ zu gewinnen sucht) zur Erklärung zu bringen, immassen allerhöchstdie-! selben nicht aesinnet wären, daß! Dero grosse Kriegsbeere mit blossem! Zuschauen derUnentscblüßigkeit einer! Macht, welche dieselben, falls sie! auseinander giengen, angreifen dürfte, die Zeit verderben sollten." Gleiche Anzeige ist am Londner Hofe geschehen; und ^ darauf ein Kourier nach Konstantinopel abge-ganaen. Nach seiner Zurückkunft wird man vernehmen, was die Türken bey dieser so kitzlichen Lage zwischen Krieg und Frieden gewählt haben. Tobtenverzeichmß. ! Nr. 13. in Tyrnau, den 22. Christa monat 178z dem Valentin Tha-lenz, Schifmann, seine Tochter, ' alt 4 Jahr. Nr. 4O. in Gradische, den 22. dem Friederich Bauerbach, Marke-denter von Thurn, seine Stieftochter , alt 8 Jahr. Nr. 328- in der deutschen Gasse, den 23. dem Joseph Kaschig, Kutscher, sein Sohn, alt 1 Jahr. Nr. 14?. auf der Vorstadt, den 23. dem Georg Guttmann, Livreebedienten seine zwey Zwilling, beyde Knaben Nothtauft. Nr. 28. in der Kröngasse, den 24. Franz Max, Taglöhner, alt 34 Jahr. Nr. 68. m Tyrnau, den 24» dem Johannes Taberled, Schiff-mann, sein Sohn, alt 1 Stund. Nr. 72. in Tyrnau, den 24. dem Franz Tschipan, Taglöhner, seine Tochter, alt 2 Jahr. Nr. 16. in Tyrnau, den 24. dem Matheus Wutner, Taglöhnec/ sein Sohn, alt 19 Wochen. Nr. 241. in der Spitalqasse, den 24. dem (Titl.) Herrn Joseph Pius Krail, k. k. Landtafelamtsofficiant/ sein Sohn, alt 9 Tag. Nr. 319. auf dem Rann , den 25. Frau Francisca Edle v. Gasperini, geb.Graf.v.Heiden/Wittwe, alt 78 Jahr. Gedruckt in der Klemmayrischen Buchdruckerey, log. im Gersonischen Haust N.io. in der Kapuzinergasse, allwo dieZeitung alleDonerstag in der Frühe zu haben ist.