Nr. 288. Dienstag, 15. Dezember 1908. 127. Jahrgang. Mbacher Zeitma NX. halbMri", X ifilr d!e Zustellung in« Hau« <,°n,jührig 2 li. - Inserlionsnebuhr: Mr llnne I„!er°.e bi« zu 4 «c!l«n 50 »,. »rbk«« p« «eile ,L »>; bei üfteren W. Dezember 1908. Nr. 340 «Grazer Tagblatt» (Abendausgabe) vom 9. De-zember 1908, ^ ^^„ Nr 1 «6o8lc/ nüllupni pramen. Vögele vü,uoen 190v. ^^llu^om ^. ^»xiw u«l liril. Vinodr^vek. 1i8kom kolitik^ Nr 14 «Xü,6rnNH> vom 5. Dezember 190«. Nr. 45, .»ml>Iwv»k6 I.i8t)" oom 5. Dezember I9N8. Nr. 120 und I2l «8»mo»tutno8t» vom 1. und 8. Dezem-b« 190«. ^ ,..^ Nr. 5 .Ii»pU-3k6 ^piztol^» vom 2. Dezember 190«. Nr. 27!) «y«8llö Kiev«, vom 2. Dezember l90«. Nr A29 .ö'^li- vom 2. Dezember 1908. Nr. W «2/lMoö»i«Ilt: a ln»tu,lllt«r8il^ Ii«^. vom 5. Dc> zember 1908, «. ^ . «K^rnclni »oc!i»,1i»ts' (ohne Angabe des Druckers und Verlegers). Nr. 49 «A»öo ?liva» vom 4. Dezember 1908, Nr. 49 «UI»»7 rnkroku» vom n. Dezember 1908. Nr, 281 .I)2lk>nmli (^i<,8L)n8ki. vom 5. Dezember 1908. Nr. 279 .U'o». vom 4. Dezember 1908. Nr. 2:i «Hu8/ kruj. vom 5. Dezember 1908. Das als Flugblatt in Cctinje am 28 Oktober 1908 (alten Stiles) erschienene Gedicht .^iio^ voki!» von Stcvan Wj. Otasevit. Die am 30. November 1W« in Cilli und Umgebung zur Verteilnirn gelansste, Drucker und Druclort nicht enthaltende Flugschrift: «I'u^nie»,». Nr. 137 »1/I^mHneip^ian«» vom 5. Dezember 1908. Nr. 29l) c»n ^!«<1- (Schluh.) Gerd Seifcrt machte sich wieder mit seinem „Schnupfen" zu schaffen, „Als ich so jung war wie Sie, Seifet — du lieber Gott — da wußte ich gar nicht, wie jchn"ll ich die Nächte hinbringen sollte. M't dem ersten Dezember fing's an. Da klebten wir Ketten und sangen Wcihnachtslicder, und Mutter verheilte Bratäpfel unter uns." Er lachte hart auf. „^ehen Sie, so was steckt wahrhaftig an. Auch ich bin ganz aus dem Konzept geraten. Zeigen Sie mal schleunigst Ihr Aktenstück 'rüber — Bungs kontra Neudcrt — interessanter Fall, was?" Und nun begann er weitschweifig, mehr zu sich als zu Gerd Seifcrt sprechend, seine Ansicht zu enthüllen. Die leise Weihnachtsstimmung flog wieder davon, und Gerd Scifert fand sich mit seinen Schmerzen ab, so gut er es vermochte. Die kurzen Tage hatten jetzt beständig trübe Augen und brachten viel Schlafbedürfnis. Der alte Klassen hatte wirklich Mühe, im Bureau die Ordnung aufrecht zu erhalten. Alle Zimmer waren voller Heimlichkeiten und Vorfreude. Er versicherte täglich mehrmals, daß er und Gerd Scifert zur Zeit die einzigen Vernünftigen wären. Eines Tages hatten sie den alten Mann aber auch angesteckt.' Er war genau so unruhig und zitterte wie die Schreiber nebenan. In seinem Gesichte wartete eine große Frage auf Antwort. Fips raunte es zuerst dem Vuraudiener zu: „Wissen Sie vielleicht, was der Alte hat?" Der wußte es aber auch nicht. Er befragte indes umgehend Gerd Scifert: „Sie schen ihm doch den geschlagenen Tag gegenüber. Sie müssen es doch eigentlich wissen." Gerd Seifcrt hatte auch noch nicht das geringste von einer Veränderung wahrgenommen. Der Morgen schlich zum Abend uud zum Morgen; noch hatte der Stadtteich offene Augen und die Schneeflocken hielten sich nicht auf Erden. Aber die Luft war bereits kalt und schneidend, und von den Dächern herab hingen erstarrte Tränen. Des alten Klasscns Heiterkeit und Ungeduld wuchs immer weiter. Eines Morgens fiel sie sogar dem Ehef auf. „Was in aller Welt ist in Sie gefahren, Herr Klassen?" fragte der junge Anwalt, der von seinem Onkel die Praxis übernommen hatte, neugierig. „Sonst knurrten Sie gerade um diese Zeit am lautesten." „Wie habe ich das zu verstehen, Herr Rechtsanwalt?" „Wie es gemeint ist. In meines verstorbenen Onkels Garten steht eine alte Tanne. Sie sollte im Frühjahr fortgenommen werden, weil kein Tropfen Saft mehr in den Ästen war. Gestern sah ich, daß sie während des Sommers einen neuen grünen Zweig getrieben hat. Ich mußte plötzlich an Sie denken, als ich das sah. Sie sind ja wie ein Junger, der sein Weihnachten nicht erwarten kann, weil er weiß, Vater schenkt ihm die ersten Schlittschuhe und der liebe Gott ganz fraglos das erste Eis dazu." „Mein Eis ist schon längst da, Herr Rcchts-anwalt," schmunzelte Klassen. „Und Ihre Schlittschuh schenke ich einem Jungen. Passen Sie mal auf, zu welcher Kunstfertigkeit der es mit der Zeit bringen wird." Mehr bekam der Chef auch nicht aus dem Alten heraus. Der einzige, der Klassen nicht mit Fragen störte, war Gerd Seifert. Seitdem sein stiller, kleiner Kamerad, das Tagebuch, verschwunden war, schien er innerlich gänzlich einzuschlummern. Als Klassen das ungeduldige Warten auf Gerd Seiferts Fragen nicht länger ertragen konnte, stellte er sich dicht vor ihm auf, nahm seine Hände und sagte leise: „Sie haben doch mal ein Buch verloren, nicht wahr? Ein Sechscrhest. Ich habe es neulich gefunden. Es hatte sich nämlich in das Aktenstück geschoben, das ich mit mir nach Haus nahm. Es hatte viel zu dünnes Papier. Ich habe Ihnen schon hundertmal gesagt, Sie sollen nicht von Gegenüber kaufen. Na, zuerst habe ich natürlich gedacht, daß es zu den Akten gehöre und ... hab's ... gelesen." Gerd Seifcrt schlug die Hände vor das Gesicht. Also auch das war nun nicht mehr sein Eigentum. Laibacher Zeitung Nr. 288.____________________ 2694 15. Dezember 1908. auf eine Demütigung der Donaumonarchie herausliefe, bedarf keiner besonderen Widerlegung." Die Wiener Meldung, wonach die Antwort Österreich-Ungarns auf die russische Note in durchaus friedlichem und versöhnlichem Tone gehalten sei, wird der „Kölnischen Zeitung" mit dem Beifügen bestätigt, daß die österreichisch-ungarische Note sehr wohl die Grundlage für Verhandlungen bilden könne, um vor der Konferenz ein Einvernehmen über die Valkanfrage zu erzielen. Das Blatt bezeichnet dies als sehr erwünscht. Wer wirtlich eine friedliche Austragung der bestehenden Schwierigkeiten wünscht, werde gegen solche, den vorbereitenden Abschluß erleichternde Vorverhandlungen zwischen den Kabinetten nichts einwenden können. Aus Petersburg wird gemeldet: Zu den vorliegenden Meldungen über die bevorstehende Abreise des Botschafters Grafen Verchtold sei authentisch festgestellt, das; Graf Verchtold sich schon vor längerer Zeit die Erlaubnis erbeten hat, die Weihnachtszeit bei seiner Familie in Mähren zuzubringen und das; diesem Wunsche willfahrt wurde. Nach Wien wird der Herr Botschafter nicht kommen. Botschaftsrat Prinz Fürstenberg, welcher seit etwa acht Tagen von seinem Posten abwesend ist, wird nächstens wieder auf demselben eintreffen. Aus Sofia wird aus kompetenter, bulgarischer Quelle gemeldet: Nach einer aus einem türkischen Blatte in die europäische Presse gedrungenen Meldung hätte die bulgarische Regierung den: ottomanischen Kommissär in Sofia die Mitteilung gemacht, daß sie mit Deutschland und Österreich-Ungarn ein Bündnis geschlossen habe und daß sie der Pforte den Anschluß an dieses Bündnis empfehle. Es bedarf wohl nicht erst der Feststellung, daß diese Vehaup. tung vom ersten bis zum letzten Worte aus der Luft gegriffen ist. Die Mitteilung der „Voss. Ztg." von einem serbisch-montenegrinischen Tchutz und TruiMnd-nis betreffs gegenseitiger Hilfeleistung und von einem Erbvcrtrag wird von serbisch-amtlicher Seite als vollkommen unbegründet bezeichnet. In der diplomatischen Welt der russischen Hauptstadt werden, wie man aus Petersburg meldet, die Erklärungen des russischen Ministers des Äußern, Herrn v. Izvolskij, über die internationale Lage im Laufe dieser Woche, und zwar in offener Sitzung der Duma erwartet; Authentisches ist indessen darüber nichts bekannt. Tagesneuigkitcu. — lDer Elysöepalllst ohne Klavier.) Eine amü» saute kleine Geschichte, die sich beim Besuch des Königs von Schweden in Paris zutrug, erzählt „La Vie Pari» sicnne". Zu einer kleinen Soiree, die Präsident Fal» liöres zu Ehren des Königs und der Königin von Schwc» den veranstaltete, war ein bekannter Opernstar einge-laden worden, cinc Probe seiner Kunst zum besten zu geben, und Massenet, der einer der wenigen Gäste der „soiröo <>il j'nniM<>" war, hatte sich bereit erklärt, die Liedcheu auf dem Piaiw zu begleiten. Kurz vor dem Diner fiel dein Präsidenten plötzlich ein, daß im ganzen Elysccpalast kein Klavier vorhanden sei; das einzige In» strnment, das er besessen, hatte er seiner Tochter zu ihrer Hochzeit mit dem Souspräfekten Lanes geschenkt, und so halte es den Weg von Paris nach Versailles genommen. Nun war guter Nat leuer. Präsident Fal> litres war voller Verzweiflung, in der größten Eile wurden die Attaches ausgesandt, um ein Piano irgend» wo aufzutreiben. In letzter Minute gelang es, von einem der Stabsoffiziere des Präsidenten, die in der Nähe des Elyseepalastes wohnen, ein Klavier zu leihen. Das Instrument wurde, während die distinguierten Gäste beim Diner sahen, eiligst in den Salon geschafft. Dort machte man jedoch die Entdeckung, daß das Piano zu jener Sorte von Inslrumenlen gehörte, die man in Paris für zehn Franken monatlich mieten kann. Als Massenet darauf zu spielen versnchte, geriet er ans dem Häuschen und lehnte jede Begleitung mit den Worten ab, daß es ihm unmöglich sei, auf solch einem Instru» ment zu spielen. Der Überredungskunst von Madame Falliöres gelang es dann, den ebenfalls in der Gesell» schaft anwesenden Musiker de Lara zur Begleitung des Opernsängers zu bewegen. Welchen musikalischen Effekt dieses eigenartige Zusammenwirten auf die Hörer hatte, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit. — sDie Scheidung als Weihnachtsgeschenk.) Die schönen Frauen Newyorks haben eine neue Art von Weihnachtsüberraschungen ersonnen, die sie von Göttin Iustitia erbitten, die bewilligte Scheidung als Weih» nachtsgeschent. Der oberste Gerichtshof in Newyort lie» ferte ein Beispiel der Schnelligkeit, mit der die New» Yorker Scheidemühlen ihre Tätigkeit vollziehen. Der Nichter Duwling hat nämlich in einem einzigen Tage nicht weniger als 125 Scheidungen vollzogen und so, seinein eigenen Worte nach „Ruhe und Frieden für die Weihnachtszeit" geschaffen. Nichter Dowling begann die Verhandlungen um 1l) Uhr vormittags und hatte bis 12 Uhr mittags bereits vierzig Ehepaare geschieden. Die Vorsäle füllten Frauen, die kaum die Zwanzig erreicht hatten, und würdige Matronen im Schmucke silber» weißen Haares. Mit einer Schnelligkeit von fünfzehn bis zwanzig Scheidungen in der Stunde, arbeitete der Nichter ohne Mittagspause bis nach 5 Uhr nachmittags, und teilte dann befriedigt mit, daß er die 125. Schei» dung vollzogen hätte, und nnn die Sitzung auf den morgigen Tag verschiebe. Er hoffe, uoch 20<1l) Frauen die Weihnachtsfreude der Ehescheidung bereiten zu tön« nen. — lDie Landestrauer in China.) Aus Peking, 21. November, wird geschrieben: Ehina hat sich in den letzten Jahren sehr modernisiert. Eine Armee wurde gebildet, das Unterrichtswesen verbessert, Eisenbahnen wurden gebaut, Fabriken errichtet, und es scheint, als würde der alte Zopf nach und nach schwinden. Ganz seltsam mutet es einen daher an, wenn man die kaiser, lichen Edikte liest, die für die Trauer um den Kaiser und die Kaiserinwitwe ausgegeben wurden. Man suhlt sich zurückversetzt in die alte Zeit, als Ehina noch hinter der großeil Mauer verborgen lag, und den schönen Traum träumte, Peking sei der Mittelpunkt der Welt. Ein Dekret vom 19. November sagt: „Die kaiserlichen Ärzte Ehen, Chow, To, Hsi und Tscheng werden hiemit, da es ihnen nicht gelungen ist, das Leben Ihrer Maje-stäten zu retten, um zwei Nangsklassen in ihrem Amt erniedrigt, doch dürfen sie ihre Posten weiter beibehal. ten. Tscheng, der Präsident des kaiserlichen .Hospitals und die Arzte Tsching, Un und Tai werden zur Strafe für ihre Unwissenheit ihres Amtes enthoben. Es wird ihnen erlaubt, ihreu Beruf anderweitig auszuüben. Dieses möge respektiert werden!" Während die Trauer für die Mitglieder der kaiserlichen Familie sich aus 27 Monate erstreckt, dauert die Landestrauer hundert Tage. Es sind folgende Bedingungen vorgeschrieben-„Alle Beamten, Mönche und Taoislenpriesler sollen sich für drei Tage in der Statthalterei von Peking versam-mein, um zu trauern. Männern ist das Tragen roter Knöpfe an ihrer Kopfbedeckung verboten, sie dürfen sich während hundert Tagen nicht rasieren. Frauen ist wäh. rend dieser Zeit das Tragen von Schmuck untersagt. Hochzeiten dürfen nicht stattfinden- auch ist das Feiern jeder anderen Festlichkeit verboten. Musik darf nicht gemacht werden. Jede Pagode und jeder Tempel in Peking hat 3<).l»<»l» Gongschläge ertönen zu lasfen. Die Türen der Amtsgebäude müfsen mit Trauerfarbe über» malt werden. Nespelt diesen Befehlen!" — lDie Trauung im Wartcsaal.) Aus Newyorl wird geschrieben: Den Fahrgästen, die im Warlesaal der Station Hoboten der Lackawauila-Eisenbahn auf den nächsten Zng warteten, bot sich diesertage am Nachmil» tag um 5 Uhr ein grotesker Anblick. Ein würdiger Herr im schwarzen Gehruck schritt unruhig aus uud ab, ein weißes Handtuch iu der linken Hand schwingend. Es war der Friedensrichter und Standesbeamte Sa» muel Engler aus Hoboten. Er halle am Nachmittag ein Telegramm aus Hackensack mit der Bitte erhalten, um fünf Uhr im Wartesaal des Bahnhofes zu erscheinen, um eine Trauung vorzunehmen und als Zeichen ein weißes Handtuch zu tragen. Es dauerte auch nicht lange, so traten ein junger Mann und ein junges Mädchen hastig auf ihn zu und stellten sich als das Brautpaar vor. Der Bräutigam war der 26 Jahre alte Zivil» ingenienr Harry Bennett aus Boston, seine Braut war die 2s)jährige Miß Irene Meßner aus Marywood, im Staate Newjersey. Auf der Reise hatte sie beide die Heiratslust so stark gepackt, daß sie beschlossen, sich auf der nächsten Station, wo der Zug eine Viertelstunde Auseuthalt hat, trauen zu lassen. Ein Ehepaar aus Buffalo, das den Bräutigam kannte, spielte die Trau« zeugen, und nachdem die nötigen Formalitäten erledigt worden waren, geleitete derSlanoesbeamte in einem stil. len Winkel des Wartesaales das Nranlpaar in den Hafen der Ehe, während — und das ist für das öffentliche Leben Amerikas am charalterislischeslen — Hunderte von Passagieren zu ihren Zügen und Dampfern eilten, ohne von der seltsamen Trauungsszeue irgendwie Notiz zu nehmen. Lokal- mid ProMzml-Nachrichten. Ehrentage eines berühmten Regiments. Von Ferdinand Strobl v. Ravclsberg. (Schluß.) Wagram, 5. und 6. Juli 18l!9. Die bei Aspern erlittenen Verluste nötigten das Negiment, die Lücken mit neuen Lenten auszufüllen. Seit 27. Juni war das Negiment wieder komplett. Bis Aspern vorwiegend offensiv tätig, mußte das Negiment bei Wagram vor» wiegend defensiv Wirten. Angesichts der imposanten Macht, die der Franzosenlaiser vor Wagram entfaltete, bedarf das Verhallen des Regiments leiner Lobes-Worte. ' Zweimal warf da6 Negiment eingedrungene Sturmlolonnen aus Wagram hinaus. Allein das war ein Kinderspiel im Vergleich zu der Tatsache, daß das „Gelesen!" trompetete Herr Klassen, um seine Rührung zu verbergen. „Jawohl! Und als ich damit fertig war, sagte ich mir, das; der liebe Gott das so gewollt haben müsse." Und er zog den blassen, schmalen Jungen fest in die Arme. „Ich will dir nun auch eine Antwort auf dein Geschreibsel geben, Gerd Seifert. Du bist mir dadurch ans Herz gewachsen. Du bleibst drin. Was in dem Ding steht, versteh' ich alles. Vis Weihnachten, wie ich mir das vorgenommen hal'.c, ll,nn ich doch nicht mehr den Mund '.)altcn. Ich werde sonst zu lustig und darunter leidet meine Auto-rität. Mit deinem Vormund bin ich schon einig. Du kommst zu mir — du wirst mein Iu»is;e. Du sollst noch mal aufs Glim'.mswl'l und nachher studieren. Ich war mal zu dumm oazu. Und Wenn's dir so ums Herze ist... kannst du auch ,Vater' zu mir sagen." Gerd Seifert schluchzt am .s)cr;cn des Alte,!. Er hat plötzlich gar keine Schcn mehr vor dein strengen faltigen Gesicht. Dann neigt er sich Drunter und küßt die welken Hände. Anders kann er ihm doch nicht danken. Das Glück, das ihm diese Stunde schenkt, ist zu groß. Der alte Klaffen reißt ihm die Hände fort und gibt sich Mühe, seiner Stimme den alten poltrigen Klang zu geben. „Du benimmst dich wahrhaftig wie eine alte Jungfer. Den ganzen Bart hast du mir naß geheult, Junge." In Wahrheit hatte er aber diese Tränen selbst geweint! Die junge Exzellenz. Roman von Georg Hartwig. (36. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Frau von Solden, taktvoll wie immer, stand auf. „Ich denke, wir gehen für heute auseinander." Sie fragte nicht — aber etwas lastete zentnerschwer auf ihr. „Komm, Evchen! Papa findet uns zu Hause. Die jungen Herren geleiten uns gern." Sie gab das Zeichen zum Aufbruch zur unaussprechlichen Erleichterung des Hausherrn, dem die schlecht befestigte Maske, die er nur mühsam sich aufzwang, bei jedem Wort vom Antlitz zu fallen drohte. Mitternacht war vorbei, als der Oberst in seine Wohnung zurückkehrte. Frau von Soldcn schrie laut auf vor Entsetzen, als er ihr wohl oder übel von dem Ereignis Kunde gab. „Der Tod ist augenblicklich eingetreten. Er hat sich mitten ins Herz geschossen. Er hat vor seinem Schreibtisch gesessen, in desfen einem Fach der Schlüssel steckte. Ich habe ihn abgezogen und an mich genommen. Wechtings Arbeitszimmer ist verschlossen. Er liegt auf feinem Bett. Ein Lazarett-gchilfe und der Vurfchc wachen bei der Leiche. Es ist als sicher anzunehmen, daß Wechting in augenblicklicher Geistcsumnachtung Hand an sich gelegt hat. Der Oberstabsarzt wird sich in dieser Weise äußern. Damit ist das Begräbnis mit allen militärischen Ehren gesichert." „Oh, hättest du ihn heute morgens doch nicht getadelt!" brach es über Frau von Soldens bebende Lippen. „Er war ja stets ein halber Narr mit seiner Empfindlichkeit. Hättest du . . ." Die Sprache versagte ihr. Der Oberst blickte sie ernst an. „Hätte er seine Pflichten so aufgefaßt, wie ich die meinen stets aufgefaßt habe, so stände es heute gut mit ihm. Mich drückt nicht die Spur eines Vor-wurfcs, mein Gewissen ist ganz ruhig." Sie wagte nichts mehr zu fagen. Ihr war die Kehle wie zugeschnürt. „Um fünf Uhr gehen die Depeschen an Richard Wcchting und den Hofmarschall ab", fuhr der Oberst fort, langfam im Zimmer auf- und niederschrcitcnd. „Richard soll, wie ich in dem Telegramm bat, den Zug mit seiner Schwägerin in Kasfcl erwarten. Ich selbst werde beiden morgen nachmittags bis Marburg entgegenfahren. Das Generalkommando wird bis dahin auch schon von dem Vorfall unterrichtet sein." „Und dir —?" fragte Frau von Soldcn stockend, ihres Gatten Arm umfassend. „Dir wird man von oben keinen Vorwurf machen?" „Mir?" fragte der Oberst, erstaunt stehen bleibend. „Woraus? Aus meiner Parteilosigkeit? Oder aus meiner richtigen Beurteilung? Wie kommen dir nur so törichte Dinge in den Kopf, Luise? Einer alten Soldatenfrau?" „Ich weiß nicht, was mich so beklemmt —" „Das Unerwartete und ein tiefes Mitgefühl für die trauernden Hinterbliebenen. Einen Tod schulden wir Gott alle. Laß uns schlafen gehen!" Am folgenden Abend gegen die elfte Stunde wurde der Schnellzug vom Vahnpcrsonal erwartet. Leichte Schnecschauer erfüllten die windstille Luft geheimnisvoll mit weißen Schleiern, (ssorts. folgt.) LmuaäM Zeitung N». 288. ' 2695 15. Dezember 1W8. Regiment zwei Slnildeil lang den Geschoßhagel aus 1l»4 Gescl)ützen stoisch entgegeiliiehmell mnßte. Man >vürde dem Regiineiit nicht verargen lönneil, »venil es getrachtet halle, sich in Sicherheit zu bri»ge». Es hiell aber cms bis zur letzten Seknnde, und als es das Dorf räumte, erfolgte der sitückzng in voller Ordnung. P e t e rlva rd e iii, 5. Allgllst 1716. Zeitaller des Prinzen Eugen. Das in Oberungarn ans »veite Strecken verteilte Regilnent trifft 4. April in Szegedin ein und trilt hier in den Verband einer Heeresgruppe, welche der Inhaber ^ZM. Alexander Prinz vo>l Würt-leinberg befehligt. In Szegedin verlveilt das Regiment bis 2!)! Illli, hieraus marschiert es nach Pelerwardein und trifft hier am 4. Anglist ein. Am Nachmittag erteilt Prinz Eugen die Dispositionen zur Schlacht. Am >'<. August nlu 7 Uhr früh trateu die Angrissslolonnen in Altion, das Regimeill ist eingeteilt bei jenem Slassel, der als allererster'den Kamps zn eröffnen hat. Angriffs» objekt ist eine Schanze, am rechten Flügel der türkischen ^ronl gelegen nnd zugleich deren Schlüsselpunkt. Die Schanze wird genonlmen, die Türleil eilen davon. Nun schwenkt der Staffel nach rechts ein nnd nimmt noch eine Batterie. Im Verlause der Schlacht findet der Staffel dle erwünschte Gelegenheit, inst znr Zeit der Krisis einzugreisen nnd so die Niederlage des türkischen Heeres anzubahnen. Um 12 Uhr mittags flüchten die Türken. Die Veute ist laum zn überblicken, in Meld verwandelt, hätten die Schälke hingereicht, den Sol. date» eine lebenslängliche Pension zu sichern. Das Regiment zählte 871 Tote nnd 226 Verwundete. Mit der Schlacht oon Peterwardein bezweckte Prinz Eugen teine bloße ^eldschlacht, er verfolgte ein höheres Ziel: die Erobernng vo» Temesvar, lim die Türken vollends aus Ungarn hinauszuwerfen, >vo sie seil 15,2« ein so unheilvolles System eingebürgert hatten. ! V elgrad , 16. August 1717. Der Tag gibt Ver» anlassnng'zum Entsteheil deS Prinz Eugeil-Liedes. Gelvid'nel war das Lied einem Vrnder des Inhabers. Seit 19. Juni stand Prinz Engen vor Belgrad, die Festung im Osten und Süden mil einer doppellen Vese-stignngsanlage einschließend. Durch die 9 Kilometer lange Zirlnmvallalionslinie sicherte er sich gegen Aus' fälle ans der ^estnng, die 16 Kilometer lange Kontra» vallalionslinie deckte ihn gegen Angriffe des turfischen Entsatzheeres, welches an» 30. Inli eintraf. Prinz Eugen entschloß sich am 15». August, das Entsatzbeer anzngrei° sen. Aul Morgen des 16. setzten sich die Kaiserlichen in Bewegung, Infanterie im Zentrnm, Kavallerie an bei» den Flügeln. Man halte noch leine weite Strecke zurück, gelegt, als Plötzlich ein dichter Äi'ebel einfiel, daß man nicht zehn Schritte weil sah. Trotz des Nebels zvurde die Belvegnug fortgesetzt. Um 8 Uhr sri'ch sch>vand der Diebel und uns lvnrde offenbar, daß eine heillose Kon» fusion entstanden war. Die Kavallerie am rechten Flü» gel, geführt von Gras Johann Palssy, halle zn weit rechts abgebogen, die neben ihr einhermarschierende Infanterie war ihr gefolgt nnd nnn Nässte in der ^ront eine solche Lücke, daß man den ^eind förmlich einlud, einen Dnrchbruch zu inszenieren. Der Inhaber, ^elomarschall Prinz Württemberg, reparierte rasch den fehler, er schob Truppen in die Lücke. Dann aber ging es orkanartig über den ^eind, alles was im Wege stano wurde rücksichtslos beiseite geräumt. Um 9 Uhr vor» mittags war die Schlacht entschieden. Das Regiment eroberte eine Vallerie nnd trng dadnrch weselitlich znin Erfolge bei. Temesvar, 1. Oktober 1716. Nach dem Siege vor Peterwardein brach Prinz Engen am 14. August ans und traf 26. August vor Temesvar, dem festen Boll-werk der Türken, ein. Temesvar war Hanptort des gleichnamigen Paschalils. Am 1. September begann der belagernnasmäßige Angriff, nnd zwar von der Nord. j'l-ile her, »veil hier die einzige Stelle war, die nicht ans Sumpf bestand. Einen Moiml später waren die Nela-gernngsarbeiten so »veil gediehen, daß Prinz Eugen die Erstürmung anbefahl. Das Regime»l begab sich am Abend des 30. September in die Laufgräben, nm bei ?agesgranen den Slnrm zn vollführen. Es war eine liebliche Nacht — unaufhörlicher Regeil. Ais an die Waden standen die Leute im Wafser, von Schläfrigleit verschont, weil sie beständig fröstelte. Als man znm Slnrm schreiten konnte, war jedermann froh. Die Tür. sei, wehrlen sich wie verzweifelt, doch das Verhängnis vermochten sie nicht aufzuhalten. Die f-estnng mußte la» pitulieren, und 14. Oktober verließ Mehemed Pascha den Platz. Auf einer Karawane von 1000 Fuhrwerken nahmen die Türken ihr Hab nnd Gnt mit. Seitdem blieb es den Türken verwehrt, auf ungarischem Poden festen fuß zn fafsen. Leipzig, 16. bis 18. Oktober 1813. Das Reg», nient befehligle Oberst Söldner, ein merkwürdiger Mann. Als er 1807 als Stabsoffizier zum Regiment transferiert wurde, brachte er vier vernarble Blessnren mit: einen durchschossenen Schenkel, eine dnrchschossene Schnller, einen Schuß in den Muud und einen Schnß durch den rechten Arm. Bei Aspern Holle er sich damals eine Verwundung, was eigenllich selbstverständlich ist, da er immer dort zu sehen war, wo die Kugeln am dich» testen flogen. Ein Prachtmensch dieser Söldner, beschei. den nnd verträglich, mcher Dienst gerne lesend, seinen Untergebeneil ein Vater, der an alles denkt. In der Völkerschlacht bei Leipzig war das Regiment eingeteilt au, linken Flügel der Verbündeten. Auf einer fläche, die leine Deckung bot, durste Söldner am 18. Oktober weder vor noch zurück. Dabei stand er dem Gegner so uihe, daß die vorgeschobene Plänklerkette viermal ver. nichtel wurde. Mit stoischer Ruhe schied Söldner eine fünfte Pläullerlelte aus und harrte geduldig des Angen-blicks, da er zum Angrisse werde schreiten dürfen. Um 12 Uhr mittags wurde dieser Wunsch erfüllt, das Regi° ment durfte in der Dichtung aus Dösen und Dölitz vor-rücken. Ganze Reihen wurden vom Kartälschensener niedergeschmettert, gleichviel — man schritt nm so er^ grimmler in den Geschoßhagel hinein. Ein Bataillon des Regiments bestand aus Leuten, die weder eme Flinte abgefeuert, noch ein Gefecht mitgemacht hallen. Vorstehende Daten sind einem Manuskripte eul> »oinmen, welches im kommenden Frühjahr als Regi» inentsgeschichle vorliegen wird. Über die jüngste Ver. gangenheil, die das jetzt allnell gewordene Thema Vos» nien in sich begreift, behalten wir nns vor, einen wei-leren Artikel zn versassen, schon aus dem Grunde, als sich da Gelegeilheil bietet, zu zeigen, daß das Regiment Niller v. Milde Nr. 17 nicht bloß im Kanonendonnei seinen Mann zu stellen wnßle. Speziell in Bosnien wirkte das Regiment für Verbreitung von Kultur und Zivilisation sehr ersprießlich, und wenn in diesen Tagen in Bosnien große Genugtuung über die staatsrechtliche Angliedernng an die Monarchie herrscht, so kann man ohne Übertreibung behaupten, daß die seinerzeit ans-geslrente Saat eine segensreiche war. s^ür Militärpersoncn des Ruhestandes.! Das l. u. l. ReichSlriegSminislerinm Hal mil einem letzt-erschienenen, im Veiblatte znm Verordnnngsblalt ent-haltenen Erlasse nene Bestimmungen, betreffend die Ausgabe und Anforderung der neuen für das Jahr 1909 nnd die folgenden Jahre gültigen Einlageblätter znr fünfjährigen Legitimation für Militärpersonen bei Reisen in Ziviltleidnng alls der l. l. priv. Südbnhn sowie den in ihrem Betriebe befindliehen Lokal» uud Pachlbahne» verlanlbart. Hiernach hat diese Bahn zn. gestimmt, daß bis aus Widerruf die zu fünfjährigen Legitimationen für Mililärpersonen bei Reisen anßer Dienst in Zivilkleid»ng ausgegebenen bisherigeil be» sondereu Einlageblätter gegen Vergütung von 2 1< per Jahr jedes Jahr neu ausgelegt, bezw. ausgegeben werden. Die Einlageblätter allein ohne die fünfjährigen Legitimationen nnd nmgelehrl die fünfjährige Legiti-malion ohne die Einlageblätter haben leine Gültigkeit. Weilers sind ans den ö st e r r e i ch i s ch e n Linien der Südbahn nnd der in ihren, Betriebe befindlichen Bah. nen auch solche Einlagen ungültig, welche zn einer nn° gestempelten fünfjährigen Legitimation verwendet wer» dcn. Die Benütznng einer höheren Wagenllasse als jene, snr welche die fünfjährige Legitimation lautet, ist auch gegen Aufzahlung unzulässig. Dagegen ist die Lösung der ermäßigten Karten für jede beliebige niedere Wagen-klaffe gestattet. Das den Mililärpersonen des Rnhe-standes gemachte Zugeständnis, wonach auch um die Ausstellung von Anweisungen zn einer einmaligen Hin» nnd Rückfahrt, bezw. um die Ausstellung eigener Iah. reslegilimalionen angesucht werden kann, wnrde nicht aufgehoben. Militärpersonen des Ruhestandes können aus den Linien der Südbahn somil entweder ans Grnnd der der fünfjährigen Legitimation zuliegenden besonderen Einlage, oder gegen Vorweisung der eventuell bei der Generaldirektion der Sndbahn angeforderten spe» ziellen Iahreslegitimalion, oder endlich der Anweisung zu der einmaligen Hin» nnd Rückfahrt in Zivillleidnng gegen Lösung der den Mililävpersonen für Reisen nnßer Dienst gewährten ermäßigten Karteil reisen. — iMill'tnrischcs.j Zn der in der Zeit vom I I. bis 15. Jänner 1909 stattfindenden Vorprüfung für die Kriegsschule wurden einberufe» die Lenlnante.' Karl M e nde , Richard P i s w a n g e r des Infanlerieregi. menls Nr. 47, Eduard Sporer des Infanlerieregi. menls Nr. 97, Johann Kiß des ^eldjägerbataillons Nr. l l, Theodor von L a n v, i des Feldjägerbalaillons Nr. 24, EHIodwig von S eh w a r z l e i l'n e r , Adolf Keizar des Feldlanonenregimeuts Nr. 8 und Karl P i st o r i n s des Landwehrinsanlerieregiments Laibach Nr. 27. Die Vorprüfung ist bei jenem Mililärlerriwrial-kominando abzulegen, iu defsen Bereich fich der Afpi-rant znr Zeit der Prüsnng befindet. " lAdnPlierunq^nrl'eiien in dcn Lotnleu bco Haupt» zollamtec' am Tüdliahllhose in Lnilmch.j Die l. k. Lan» desregiernng für ,^rain hat zufolge Ermächtignng des k. t. Eiseilbahniniilisterinttls und aus Grund der Lan« desbanordnling der k. k. priv. Südbahngesellschasl in Wien den Banlonsens erteilt, in den am hiesigen Süd» bahnhofe s^rachteuabgabsmagazin) befindlichen Amts. lolalilälen des k. l. Hanptzollamles in Laibach eiilen Ralli» als Kafsalotale sener. nnd einbruchssicher adaplie» reii zn dürseii. __,-. — jVoltstümliche Vorträqe deö Kasinoverciuö.j Erster Vortrag Freitag den >1. Te^'mber im großen Kasinosaale. Vor einem zahlreichen Publikum ans den besten Kreisen hiell Herr Professor Dr. Jauler den Erössnungsvortrag dieses Winters über die Moderne im Spiegel der Vergangenheit. Redner ging von einem nainrgeschichtlichen Bilde ans: einem intermittierenden unterseeischen Vnllan, der ill ziemlich regelmäßigem Turnus die Meereswogen in wilde Nranduug versetzt, nm dann für längere Zeit wieder mit seiner Tätigkeit auszusetzen, so daß die Wellen rnhig daliegen und die Schiffe ungestört den Meeresspiegel diirchsnrchen. Als drei wichtige Eruptionsperioden der modernen Lite» ratur bezeichnete der Redner die Sturm, und Drang-peiiode beim Beginn der klassischen deutschen Dichtung, ferner die vormärzliche Revolutionsdichtung der drei' ;iger lind vierziger ^»ahre des abgelaufenen Iahrhnn» derls, schließlich die augenblickliche literarische Gärung dei gegenwärtigen „Moderne", das Tasten nnd Suchen der Gegenwart nach einer neuen Kunst. Der Gruno. gedanle des Vortrages, der mit stannensiverler Behe«l. chnng des ungeheuren Materials und mit sarkastischem Esprit ausgeführt wurde, war der, daß der bekannte Sai.', des alien Ben Aliba bestätigt wurde: H>ür alle sich oft so wild gebärdenden Knnstänßernngen der Moderne gibt es Parallelen in jenen beiden früheren Kunstrevo. Intione», also in Wahrheil ist das Moderne das Alte. Wir haben es bedauert, daß uach der Gepslogenheil dieser volkstümlicheu Vortrage zu ci^er Wechselrede leine Gelegenheit gegeben war. Es wäre dann vielleicht zn einer fruchtbringenden Aussprache über den lheo» relischen Rahmen des inhaltreiche» Vorlrags Veran» lassnng gewesen, fragen, wie die folgenden, hätten auf. geworfen werden können: Lassen sich wirtlich die zweiie und dritte der genannten Revolutionsdichlnngen irgendwie an Bedeutung, Umsang und Tiefe mit dem Sturm und Drang des 18. Jahrhunderts vergleicheil? Läßt sich vor allem g e g e n w artig wirtlich vo» einer Revolution der Literatur sprechen? War nicht die revo» lnlionäre Dichtung des sogenannten „Inngen Denlsch. land", die als umgestaltend für den Vormärz hanpt. fachlich in Betracht kommt, im ganzen der Romantik geradezu entgegengesetzt? Da ja die Romantik wegbah. nend nicht für das Sturmjahr l848, sondern für die vormärzliche Reaktion wirkte! Ist es nicht doch irrig, Natnrvorgänge in Analogie zu stellen mit der uneud» lichen, nie zn erschöpfenden Mannigfaltigkeit des Geisteslebens, die — einem Kaleidoskop ähnlich — stets nnwiederholbar ueue Bilder hervorzaubert. Co in »use. reu Tage» die Proletarierdichtung, welche den vierten lind fünften Stand im Auge hat, etwas anderes als die Emanzipalionsbestrebungen des dritten Standes, die znr großen Revolution führten. Wir sind überzeugt, daß der Vortragende aus diese uud audere fragen auS leicher >iennlnis heraus geistvoll und erschöpfend geant» wortet hätte. Ließ er doch Hunderte der verschiedensteilbnnqe>verrlne6 „Atademija".j Am verslofsenen Sonnlag und am letzten Samstag abends hiell der knif. Rat Herr Proseffur graute im großen Saale des „Mestni Dom" einen Vorlrag über das henligen Tages so alinelle Thema: „Kapital und Arbeit". Wir entnehmen den interessanten Ausführungen nachstehende Grundideen: Das Kapital ist ein Mittel, womit die Menschen arbeiten, um sich zu ernähren. Den Ausgangspnnkl deS Kapitalsbegrisses bietet uns die Erde, ihre Oberfläche nnd ihr Inneres hier holl sich der Mensch sein erstes, sei» »atür» liches Kapital, das ihn mit allem versorgt, was er znm Leben benötigt. Dieses natürliche Kapital ist entweder öffentliches Gnt, das jedermann znr Benützung freisteht oder Gemeinde., Korporations», Staats» und Privat, eigentum. Hußer dem natürlichen gibt es auch künstlich hergestelltes Kapital; ein solches repräsentieren bei» spielsweise Maschinen, Fabriken und dergl. Der K'api. lalismns in seiner heutigeu Bedeutung wies im süus. zehnten Iahrhnuderte sei lie ersten Alifänge aus uud be. gann sich im 18. und 19. Jahrhundert rafcher zu ent» Wickel». Damals entstanden das erste Dampsschisf, die erste Lokomotive, die erste Leuchtgasgesellschcist. Im letzten Dezennium schreitet der Entwicklungsgang des Kapitalismns, besonders in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, bereits mit Slurmescile dahin. Auch iii Deutschland ist die Entwicklung eine gewaltige. Und doch war die Kohlen» und Eisenprudultion noch nicht genügend. Erst im Jahre 1907 entstand in Amerila eine Krisis in dieser atemlosen Produltion. Der riwr» men Produktion der letzten Jahre entspricht die Tat» sache, daß die Dampsmaschinen dieser Zeit bereits mit einer Arbeitolrast von hundert Millionen Mensche» produziere». Die Produktion nahm natürlich noch ge> waltigeve Dimensione» an, seitdem ma» auch die Wasser» kräsle der Flüsse zur Erzeuguug der Elektrizität heran, zog. Auch auf geistigem Gebiete hat die Prodnltion große fortschritte gemacht, was man insbesondere beim Dnickereiwesen beobachleu lann. Das vereinte Kapital vermag alle Hindernisse zu überwältigen uud seiue Er» solge sind ost unberechenbar. Nicht nur ans dem Gl> biete der industriellen, auch alls dem der lnndwirtschasl» lichen Produltion hat das Kapital eine völlige Umwäl» znng hervorgebracht. Die Arbeit selbst ist prodnstiver geworden und hat sich aus eine höhere Stnfe geschwungen, wcil nunmehr mit geringerem Kraftaufwande eine größere Leistnng erzielt wird, denn je vollkommener die Maschinen sind, desto ergebnisreicher gestaltet sich die Arbeit, desto mehr menschliche Arbeitslrast wird erspart. Dies hat vur allem die Großindustrie aus» Laibacher Zeitung Nr. 288__________________________2696___________'_____________________________15. Dezember 1908. genutzt, mit welcher deshalb das Kleingewerbe imd das Handwerk nicht mehr konkurrieren können. Die Expan-sivität des Kapitals ist geradezu unbegrenzt, wiewohl die Erweiterungsbcstrebungcn oft auch mißglücken. Der Kapitalismus arbeitet überall, wu er ein dankbares Arbeitsfeld findet. Er kennt weder Naiionalitätsgcfühle, weder Heimat» noch Nächstenliebe. Er kennt nur den Gewinn und legt sein Kapital nur dort an, wo die Sicherheit und der Zinsfuß größer sind. — Was ist nun die Arbeit? Der Vortragende charakterisierte sie als eine Bewegung, mittelst deren etwas den Menschen Nütz. liches erzeugt wird. Was nun dem einzelnen notwendig erscheint, liegt völlig in subjektiver Sphäre. Die Not-wendigkeiten^ die Bedürfnisse sind so unendlich verschie» den, wie die den Erdenrund bevölkernden Menschen es sind; gewisse Bedürfnisse sind tatsächlich Postulate un. erläßllcher Notwendigkeit, andere nur solche der Behag-lichkeit, wieder andere lediglich der Üppigkeit. Jede Handlung, die zur Befriedigung der gedachten Äedürf. nisse dienlich ist, erscheint uns als Arbeit, und letztere ist somit so unendlich verschieden wie die erwähnten Bedürfnisse selbst. Die Arbeit ist daher für das Be-stehen, für die Erhaltung der menschlichen Gesellschaft absolut notwendig, möge es sich um eiufache oder ge-wohnliche oder um qualifizierte oder komplizierte Arbeit handeln. Von der größten Wichtigkeit ift auch die Orga-nisation der Arbeit, weil sie diese auf eine höhere ^tufe der Produttions» und Ertragsfähigkeit und der Voll» kommenhcit emporhebt. Auch die Arbeitsorganisationen für die Gebiete ganzer Staaten sind heute nicht mehr reine Zukunftsmusik. So haben die von Rockefeller ins Leben gerufenen Petroleumtrnftorganisationen, die auf eine rücksichtslose Ausbeutung der Konsumenten aller Wcltleile hinzielten, mit Ausuahme weniger Gebiete, die ganze Erde umspannt. — Das Kapital für sich allein ist übrigens ganz und gar unproduktiv; es ist lediglich ein Produktions.„Mittel" und muß sich erst mit der Arbeit verbinden, um produktiv zu werden — der Kapi-talist bedarf, um sein Kapital verwerten zu können, der rührigen Hand des Arbeiters. Der Kapitalist ist somit Gcldvcrleiher oder Arbeitgeber oder beides. Vom aus» geliehenen Kapitale bezicht der Kapitalist Zinsen, diese kommen also gleichfalls von der Arbeit her; doch nicht aus der Arbeit des geldverleihenden Kapitalisten refill-tieren sie, sondern aus der Arbeit jener, die für die tapitalsbcsitzenden Geldverleiher arbeitsloses Einkom-men produzieren. Auch die öffentlichen Anleihen und Staatsschulden, die Milliarden ausmachen, müssen ver» zinst werden und bilden für die Gläubiger eine arbeits» lose Einnahmsgnelle, deren Größe wir aus der gigan-tischen Ziffer der Anlehen leicht abzuschätzen vermögen. Intcrstaatlich und international, wie der Kapitalismus, ist auch das Moderne auf dem Wcrtpapiervcrkehre, na-mcntlich der Schuldverschreibungs» und Aktienzirkula-tiou basierende moderne Kreditwesen, wobei das Vcr-hältnis von Schuldner und Gläubiger ein ständig variierendes ist. Durch die enorm gesteigerte Produktion ist auch der Reichtum ganz außergewöhnlich angewachsen, wofür uns namentlich England in den letzten Dezennien Nlit seinem Einkommen von rund drei Milliarden den sprechendsten Beweis bietet. Hicbei ist jedoch die Masse arm geblieben; ärmer denn zuvor! Der Lebensunterhalt der „Standart of life" nur der oberen Zehntausend unter den vierzig Millionen, ist mit Glanz und Prunk und allen erdenklichen Bequemlichkeiten ausgestattet, dann kommt als Übergang der leidige Mittelstand und dann — die endlose Masse des Proletariates. — Das Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit zeigt sich am besten bei einer modernen Fabrikanlage. Außer dem Anlagekapital muß der Kapitalist hier ein entsprechen-des Betriebskapital investieren; denn er mnß dieses be» wegliche Kapital entgegen zur Bezahlung der Arbeits-leistungen bereit halten. Nach Ablauf der Produktiuns-kampagne mnß nun der Fabrikant für seine erzengte und iil Vertrieb gefetzte Ware außer Anlage- und Be. tricbslapital, Amortisation der Investitionsanlage und Verzinsung sämtlicher angelegter Gelder auch noch einen Mehrwerts wie Karl Marr sich ausdrückt, erzielen. Die-ser Mehrwert tritt lins in Form der Dividende bei Industriellen, in Form der Rente bei agrikulturellen Unternehmungeil entgegen und resultiert eben ans dein Arbeitsprozeß, aus der Arbeitstraft, ist somit ein Pro-dukt vvn Kapital und Arbeit. Deshalb verlangen die Arbeiter heute neben ihrem Arbeitslöhne auch einen Teil dieses durch ihre Arbeit hervorgebrachten Mehr-Wertes; auch ist es naturgemäß, daß die Forderung nach Partizipiernng am Mehrwerte mu so größer sein wird, je kleiner die Löhne der Arbeiter sich stellen. — Der Vortragende erörterte die Tendenz des Kapitals, die Löhne auf das Minimum herabzudrücken, die Ver-billiguug der Produktion dnrch Inbetriebsetzung von Maschinen unter gleichzeitiger Ersparung der Arbeits. löhne zu erreichen, die Vcrbilligung letzterer durch An» stellung von weiblichen Arbeitern und von Kindern zu erzielen und die Arbeitstraft aller durch Verlängernng der Arbeitszeit auszunützen. Dies führe selbstverständ-lich zu einer für die arbeitenden Klassen unhaltbaren Lage nnd rufe in allen Knltnrstaaten die ausgiebigsten Gegenströmungen hervor, die sich in den Reihen der Arbeiter selbst mit unaufhaltsamer Macht geltend machen. Das sei der Kampf der Arbeiterschaft mit dem Kapitalismus — der Klassentampf! Die Vorkämpferin im Klasfenkampfe der Arbeiter sei die Sozialdcmokratie. Sie perhurreszicre jeden arbeitslosen Erwerb Arbeits-fähiger und richte ihre Spitze gegen eine wie immer geartete Ausbeutung der Arbeitskrast anderer. Die Organisation schreite unaufhaltsam über die Grenzen aller Kulturländer. Die Parteien sind in ihren Prin» zipien gespalten, in ihren Endzielen einig. Von den radikalen Parteien sind in Deutschland die orthodoxen Marxisten, in Frankreich und Italien Syndikalisten zu nennen; die gemäßigte Partei bilden die Reformisten. Letztere trachtet auf dem Wege volkswirtschaftlicher Ctandcsorganisationen, von Konsum- und Genossen-schaftsorganisationcu die sozialen Zustände zu bessern. Ein Beispiel ist die Großeintaufsgesellschaft in Hain. burg, die einen Reingewinn vun 6 bis 7 Millionen und einen ganz bedeutenden „Sparpfennig" als Jahres-rücklagc auszuweisen verinag. Das heutige Ziel der Arbeiterbewegung ist auf Verbesserung des Lebensunter» Haltes, Lohnerhöhung, Abkürzung des Arbeitstages und Vorsorge für Sichcrhcitsmaßregeln bei der Ärbeits-ausübnng gerichtet — welch letzterer Umstand im Hin. blick auf die jüngsten gräßlichen Arbeiter-Unglücksfälle als besonders wichtig ins Gewicht fällt, um so mehr, als die allgemeine Statistik der Unglücksfälle, eine stei-gendc Ziffer aufwcist. — Dem Herrn Vortragenden wurde für seiuc auregcnden Ausführungen lebhafter Beifall znteil. — Deren ade.) Gestern abends gegen 9 Uhr ver» anstaltcte der hiesige Gesangsvcrein „Slavcc" vor dem Hause Nr. 16 in der Vleiweisslraße zu Ehren des dort wohnenden Herrn Ivan Meden, Advotalursbeamten, der heule die Feier seines siebzigjährigen Geburtssestes begehl, eine Serenade, wobei die Ehure „Nc^nnäil", „l^vo^'i 1v «Vl^'ini" und „I>il urlaubten Lehrerin Fräulein Paula Tom«i5 die ab-solvierte Lehramtskandidatin Frl. Hermine Vreind! zur Supplentin an der Volksschule in Weichselburg bestellt. —r. ' — ^Leichenbegängnis.) Wir werdeu um die Mit. teilung ersucht, daß die Beisetzung des in Klagenfnrl gestorbenen Herrn Legat heute nachmittags um halb 3 Uhr nicht vom hiesigen Südbahnhofe, sondern von der Totenkam m e r bei St. Christoph aus auf den neuen Friedhof stattfindet. Die Landtassscrssänzuussswahlcu. Über die gestern in der Stadt Laibach und in den sonstigen Wahlbezirkcil durchgeführten Landtagsergän-znngswahlen aus der allgemeinen Wählerllafse liegen lins folgende Ergebnisse vor: l.s 'Wahlbezirk Stadt Laibach: Zahl der ab-gegebeneil gültigen Stimmzettel 248l. Hievon erhielten: Josef Turk, Gemeinderal nnd Besitzer in Laibach M97, Etbin Kristan, Schriftsteller in Laibach, 1067 nnd Karl Mayer, Gemeinderal und t. t. Posloffizial in Laibach, 295 Stimmen; 22 Stimmen waren zer-splittert. Nachdem kein Kandidat die absolute Climmen-mehrheit ^1241 Stimmen) erreicht hat, ist eine Stich« wähl erforderlich, die auf den 19. d. M. angesetzt wurde. 2.) Wahlbezirk Laib ach Umgebung: Zahl der abgegebenen gültigen Stimmzettel 3405. Hievon erhielt der gewählte Abgeordnete Michael Dimnik, Landmann in Iar^e, 2351, der Gegenkandidat Joses Petric- 8l2 Stimmen; 242 Stimmen waren zersplittert, 34 ungültig. 3!) Wahlbezirk R a d m a n n s d 0 r f - K r u n a u . N enmarttl: Zahl der abgegebenen gültigen Stimm-zetlel 3972. Hievon erhielt der gewählte Abgeordnete Johann Pibcr, Pfarrer in Wocheincr Feistritz, 2792, der Gegenkandidat Franz Vartl 989 Stimmen; 191 Stimmen waren zersplittert, 53 ungültig. 4.) Wahlbezirk K r a i n b u r g. N i sch 0 s l a ck: Zahl der abgegebenen gültigen Stimmzettel 2539. Hie-von erhielt der gewählte Abgeordnete Eugen I arc, k. k. Professor in Laibach, 2371, der Gegenkandidat Josef Petrn: 73 Stimmen; 93 Stimmen waren zer-splittert, 35 ungültig. 5.) Wahlbezirk St ein-Egg: Zahl der abgege» bencn gültigen Stimmzettel 2905. Hievon erhielt der gewählte Abgeordnete Ivan Lavrcn5i<-, Dechant in Stein, 2817, der Gegenkandidat Etbin Kristan 35 Stimmen; 53 Stimmen waren zersplittert, 21 ungültig. 6.) Wahlbezirk Oberlaibach - L 0 itsch -Idria-Zirtnitz: Zahl der abgegebenen gültigen Stimmzettel 4663. Hievon erhielt der gewählte Ab-geordnete Anton .K 0 b i, Besitzer und Kaufmann in Vrcg bei Franzdorf, 3492, der Gegenkandidat Johann Straus 1121 Stimmen; 50 Stimmen waren zersplittert, 42 ungültig. 7.) Wahlbezirk Adclsberg . Sen 0 setsch -I l l.-Fe ist r i tz-Wippach. La'as: Zahl der ab-gegebenen gültigeil Stimmzettel 3614. Hievon erhielt der gewählte Abgeordnete Bartholomäus R avnikar, Oberlehrer in Dornegg, 3489, der Gegenkandidat Joses Novak 92 Stimmen; 33 Stimmen waren zersplittert, 76 ungültig. 8.) Wahlbezirk Litlai - W e i ch se l b u r g -Natschach: Zahl der abgegebenen gültigen Stimm» zeltet 3665. Hievun erhielt der gewählte Abgeordnete Dr. Ivan Zajcc, Arzt in Laibach, 2818, der Gegen» landidat Michael ()obal 788 Stimmen; 59 Stimmen waren zersplittert, 30 ungültig. 9.) Wahlbezirk Gurkfeld » L a n d st r a ß » Na ssen su ß - T r e ffen: Zahl der abgegebenen gül-tigen Stimmzettel 3013. Hievon erhielt der gewählte Abgeordnete Johann Hladnit, Pfarrer in Trebelno, 2847, der Gegenkandidat Etbin Kristan 101 Stimmen; 65 Stimmen waren zersplittert, 84 ungültig. 10.) Wahlbezirk G 0 t t sch ee » G r 0 ß l a sch i h -N e i f n i tz. S e i se n b erg: Zahl der abgegebenen gültigen Stimmzettel 3241. Hievon erhielt der ge» wählte Abgeordnete Dr. Vladimir Pegan, Advokat in Laibach, 3113, der Gegenkandidat Franz Bartl 17 Stimmen; 111 Stimmen waren zersplittert, 69 un» gültig. 11.) Wahlbezirk Rudolfswcrt . Tscher-n e mb l - M ö t l l i n g: Zahl der abgegebenen gül-tigen Stimmzettel 3816. Hievon erhielt der gewählte Abgeordnete Martin Malja5i<-, Gemeindevor-steher in Nosalnice, 3169, die Gegenlandida danl-barrr waren wir für das aimullsvollc ^lavierloilzcrl in G-Dur, als cs uns die Vclanntschaft cincs lil'bcnö» würdign, junssrn Künstlers vermittelte, dem eiue schönc Zntunst winlt. Herr P. 28 e iusiart e n aus Wien, der seine Aieise in der Meisterschuie Sauers erreichte, isl nicht nur mit einer qrußen Technil ausgerüstet, slindern auch ein hl,ichdessabter, feinfühliger Äl'nsiler, der den Stoff thematisch slar zu gestalten n»d, was bei Wieder-qabe Veethovenscher .^uuzerle lwn huhem Wert ist, durch stilvolle Ausfafsung, durch Ausgeglicheuheit und Eben-maß in der Durchführung technisch nnd geistig zu fes. seln weiß. Seinem Anschlage stehen alle Klangschattie-rungen zu Gebote' mnsterhast ist die Behandlung des Pedals, sein Spiel wirlt überzeugend. Der Künstler brachte die Kadenzen, "i>. 58, von Johannes Vrahms, die hier noch nnbelannt waren. Geistvoll in ihrer An-läge und Dnrchführung, übt die große Schlußkadenz zum ersten Scche doch den Eindruck des modernen Geistes, der sich in seiner Herbheit nicht organisch dem Stile des anmutsreicheu Werkes anfügt. Es ist ein eigenes Kou» zert im Konzerte, das selbständige Bahnen wandelt. Noch selbständiger schreitet die Kadenz im Schlußsahe vorwärts. Herr Weingarten brachte großzügig beide Ka-denzen zu tiefer Wirkung. Wir habeil uns niemals mit dem Gebrauche be> freunden können, in den Nahmen eines großen Orcheslerkonzertes Soloslücke für Klavier einzuzwängen. Mögen sie noch so brillant vorgetragen werden, wie es seitens des Herrn Weingarten der Fall war: Sie schwächen den großen Eindrillt des Ganzen, ja wirken stilwidrig. Herr Weingarten spielte das poesievoll-tiefe Noeturno >n C.Moll von Chopin, die ^'sztsche Transkription von Schuberts „Erlkönig", ein Nravour-stück voll der packeudsten Klaviereffetle und Sauers technisch eminent schwieriges „Echo de Vieune" mit gesuuder Frische, Kraft nnd Vravour. Über stürnuschen Beifall erfreute er durch eine Zugabe. Den zweiten Teil der Vorlragsorduung bildete dic zweite Sinfonie i<>i>. 3l>) von Beethoven, die 1804 her-ausgegeben worden ist. Marx. schreibt sehr schön über ihre Entstehung- „Man hat in ihr das Gefühl, daß sie einer glücklichen ersten folgt, daß ihr Bildner schon einheimisch und bewährt ist in diesem Gebiete' so hat sich die Freudigkeit und Weite des Daseius nnd die behagliche Sicherheit in der Führung dieser Stimmen und Masseu, die man Orchester neu'nt, gesteigert. Es isl im Grunde genommen derselbe ganz allgemeine Ge> danke, der beiden Sinfonien nnlerliegl: ein Tonfeft zu begehen in Herrlichkeit und Freudigkeit nnd dazu all' diese Helden des Tonreiches, die Schar der Instrumente herbeiznrusen. Nur diesen allgemeinen Gedanten, leinen individuell bestimmten gibt uns die erste Sinfonie zu vernehmen — von der zweiten gilt das» selbe; es ist der gleiche allgemeine Gedanke, der sie her-vorgerufen, nur isl alles weiter, größer, es ist zugleich alles wärmer geworden — und die Kraft des Bildners gesteigert." Die stilvolle, großzügige Ausführung war dem ge» schlosfeuen, zielbewußten Musiziereu, der festen Hand zu danken, die das Orchester nach ihrem Willen lenkt, welches ans der Höhe seiner Ausgabe stand. Das Pu. blilum anerkannte diese Porzüge durch große Beifalls, bezeigungen nach jedem Satze. .1. ^ lDcutschc Niihnc.j Inmitten von loclenden Sireneukläugen der leichtgeschürzten Muse tönte gestern das hohe ^iied der ^iebe, eines der vollendetsten Meister» werke des unsterblichen britischen Dichters aus seine!. Glanzperiode, den, die größte Aühnenwirsnng deschieden war. Tatsächlich gehört „Romeo und Inlia" zu jenen Schöpfungen Shalespeares, die sich dauernd auf der Bühne eingelnirgerl haben und zum eisernen Bestände jedes guten Theaters gehören. Die gestrige Ausführung mit der meisterlichen lldersei)u!ig von Schlegel und Tieck, nach der für Provinzbühnen äußerst vorteilhafte» Bearbeitung von E. F. Willmann, zählte zn den besten Wiedergaben klassischer Meisterwerke. Herr Voll» m a n n bewährte sich als linger, geschmackvoller Ne> qisseur, der von der richtigen Voraussehnng ausging, mehr ans die Einbildnngslrast der Zuhörer als auf den Reichtum des Dekoralionsvorrales zn bauen. Aller» dings darf die Anfordernng an die Phantasie des Zu-schauers nicht so weil gehen, sich das Maslengewühl im Festsaale von Cnpulets Haiis nur zu deulen, da ohne dasselbe die folgenden Vorgänge unllar werden. Eben» sowenig darf die Tanzmusik fehlen, da ja Julia, vom Tanze erhiht und erregt, dem suggestiven Liebesbanne Romeos unterliegt. Das Poll stand den anfregendsien Szenen teilnahmslos gegenüber und füllte nur marionettenhasl die Bühne- man hätte daher anf seine Mitwirkung leichten Herzens verzichten können. Das waren jedoch Nebensächlichkeiten, die den tiefen Ein-druck der herrlichen Dichlung lind ihrer trefflichen Wiedergabe nicht zu beeinträchtigen vermochten. Das Geheimnis der poetischen Sprache in „Romeo und Julia", die wie Musik klingt und tönt, besteht ja darin, das; sie das Gefühl unmittelbar verkündet, dem Men-scheu die Zunge löst und an die Stelle stammelnden Ausdrucks die machtvolle Offeubaruug des geheimsteil Empfindens fehl. In dieser direkten Übersehung des Gefühls ili Worte liegt nuu die wunderbare Macht des Dichters, zugleich aber die Schwierigleit für den Darsteller, denn es öffnet sich hier eine gewaltige Kluft zwischen ihm und der Natürlichkeit! Er ist wahr, aber nicht natürlich. Die überströmende Empfindung unmit. telbar in Worte überseht, brachte die begabte junge Künstlerin Fräulein Melitta W e r n a y hinreißend zum Ausdrucke. Mit llangvolleiu, modulationsfähigem Organ hob sie die Verse gleich Musik, die sich iu Töne ver. wandelt, ins lichte Reich der Schönheit. Sie hatte das Wesen der Dichlung mit der Intelligenz eines ver. heißnngsvollen Talentes erfaßt, das auch in den Mo. meuteu der höchsten Leidenschaft nie die Grenzen des anmnlsvoll Schönen überschreitet. Herr Koruelius Boll m a u n folgte liebevoll den Absichten des Dich» ters und zeichnete überzeugend und lebensvoll in edlen Linien die dichterische Gestalt des Romeo nach. Er wnßle daS Gefühl der Leidenschaft nnd des Schmerzes erschütternd zu steigern uud schuf stilvoll den Helden des Dichterwerkes von ausgesprochenem Charakter. Für den naiv'gemütvolleu Bruder Lorenzo traf Herr Hans Walter den richtigen Ton und bewies sich als guter Sprecher. Herr H o f b a u e r charakterisierte den früh-lichen Mereutio mit frischer Treuherzigkeit nud auch die anderen in Nebenrollen Beschäftigten trugen znm Gelingen des Ganzen bei. Das Publilum ersetzte durch begeisterten Beifall den Mangel an Zahl nnd ehrte be» sonders Fräulein W e r n a v und Herrn Bollmaun durch zahlreiche Hervorrufe. .1. lParmas Oper „K'cnia" am Theater an der Wicn.j Das „Agramer Tagblalt" meldet: Viltor Par» mas reizende einaktige Oper „tenia" wurde vom Thea» ler an der Wien zur Aufführung angenommen und wird Mitte Jänner ausgeführt werdeu. Die hiesige Theaterleilung hat mit Erlaubnis des Komponisten daS noch nicht in Drnck erschienene Material dem Theater an der Wien zur Verfügung gestellt. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Ncichsrat. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 14. Dezember. In fortgesetzter Budget, deballe trat Abg. Vugatto für die Errichtuug einer italienischen Universität in Trieft ein, während sich Abg. Ivani 5 evi 5 entschieden dagegen sowie gegen die Lösung dieser Frage ohne Mitwirtuug der Kroaten nnd Serben wendet. Abg. Myslivec schreibt die Hauptschuld an den Prager Ereignissen dem Iudeuium zu. Nächste Sihuug morgen. Prag, 15. Dezember. Das Tta ndrecht in Prag nnd in deil Vororten sowie das Farlienvcrbot wurden mit l5. Dezember ausqchobcn. Sofia, 14. Dezember. Gegenüber verschiedenen nn. genanen Nachrichten über den' Stand der Orientbahn, angelegeuheiten sei konstatiert, daß der lehte von den hiesigen Vertretern Osterreich-Ungarns nnd Deutsch-lands bei der bulgarischen Regiernng unternommene Informationsschritt von dieser gesteru durch eine Verbalnote beantwortet wurde, woriu diese ihre pri»° zipielle Geneigtheit ausdrückt, nnter Voraussetzung eines vorherigen Einverständnisses mit der Türkei, die unterbrochenen Ablösnngsverhandlnngen mil der Nahn-gesellschast wieder ansznnehmen. Rom, l4. Dezember. Henle mittags fand im Vati» lan in Gegeilwart des Papstes die Verlesung dreier Delrele, betreffend die Seligsprechnng von Missionären und Personen, die den Märlyrerlod erlitten hatten, statt. Zngleich sand die Verlesung eines Dekrets statt, in welchem die Anerkennung der sür die Seligsprechung der Jeanne d' Are vorgebrachten Wunder ausgesprochen wnrde. Nach der Verlesung der Delrete dankte der Bischof von Orleans in einer Rede, indem er die Tilgenden der Jeanne d'Are hervorhob. Der Papst antwortete, man preise die Tilgenden der Märtyrer, un, die Schwacheu zu stärleu uud sie im Glauben zu fesligeu. Er sei überzeugt, daß Frankreich dnrch die Fürbitte der nenen Seliggesprocheilen i» den Schoß der katholischen Kirche znrüclkehren werde. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Angekommene Fremde. Hotel Elefant. A m ! 2. Dezember. v. Langer, Gerichtsrat; Dr. Victor, birmherziqec Bruder. Rudolfswect. — Dr. Rizzoli. l, k. Notar; Chirrigo, t.t.Nontrollor, Trieft. - Eiscnhut. Oberlehrer. Wc,ßen. »16. — jrruun'l, jt'fm,, klagenfurt. . ssnbia», ssiicher. Rsde., Budapest. - Ladstättcr samt Familie, Industr,. Dumschale. — Zürn s. Gemahlin. Gön. -- .Ureimcr. Industr, Vischoflacl. -Girbel. Grimpe, Priu., Berlin. - - Lotschuiler, Priu,, Waitsch. — Nudesch, Notarsgattin, Nadmannsdorf. - Lauter' Professors« gattin, Marburg. — Egcr, Ixbustr., Eisner». — Dr. Volcis, Landc^crichtorat. Nüduljewert — Tibiletti. Veamter. Nillach. Vina.. N>'l;I.r, Rsde.-, Niualosf, Heublum. Private; Wein. gaUcn, Pianist; ssreuluvih, Mchmcr, Pisl, Nsde., Wien. Verstorbene. Nm 12. Dezember. Jakob Kriz'aj, Verzehrungs» stcueraufseher, 70 I., Iapeljgassc 2, Marasmus. Im Iivilspitale: «m 8. Dezember. Gabriele Franke, Ingenieurs-tochtcr, 'I'uliereul. pulm. Am 8. Dezember. Valentin Zlebnil, Arbeiter, 42I,. Tuberkulose. ' ", Am 10. Dezember. Franzisla Tolmajner, Riemers« tochter, 10 I., Kckllktiu». Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehühe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 s> mm. F "K ßßk ^ d..Hi«»«.. z,z <. 2U. N. ,740 0 -4 8, windstill l teilw.be». -------' « U. Ab. < 738 9 -7 -1! SO. schwach ' Nebel Ib.j 7U. F. 738 7> -9-0, S. schwach . . > y-0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur -6 8", Nor» male -1b". Wetfeil,oraus,a«e für den 15. Dezember für ^tner-mark, Kärnten und ttrain: Unten Nebelwetter, nuf ocn höhen schön, mäßige Winde, sehr lalt, unbeständig: für Trieft, schönes Wetter, mäßige Winde, sehr tühl. Seismische Berichte und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte (g5grii»bll von dci Uilli», Lpllilaljr l«!»7) (Ort: Gebäude der k, l. Staats-Oberrealschule.) Üage: Nördl.Vreitr4«" 03'; Östl.Länsse von Greenwich 14» 31'. beginn ^ ^ U ^ « Herd- ZK ZZ Kff ßH^ ^3 ->3 distanz ^- ß- ZZ- ^Z° ^I 3 lcm din»tim»bm>l,m>l,m^ 12. 8000 1405-,------------------------14 32- 1530 W ! (03) Hriest: 12. - 140533--------------------------14 19 56 15 4l! « (112) < Nebenberichte:" Am 10. Dezember gegen 9 Uhr 15 Mm. Aufzeichnungen in Mineo 'Catania) und Reggio Calabria; gegen 11 Uhr ^) Min. Erdstoß V. Grades in Nandazzo ^Catania), verzeichnet in Mineo, Catania, Messina und R egg io Calabria; gegen 14 Uhr 45 Minuten Erdstoß V. Grades in Randazzo (Catania), ver. zeichnet in C >- tania, Mineo u,id Reggio Calabria. Die Vodenunruhe"" ist in beständiger Abnahme begriffen; sie ist heute, am 15. Dezember, an allen drei Pen. deln «schwach». * ui>d in fo!n,»dfi> Llallrnlndf,! llll!slslzi,t«: '>>lu«Ich!ägr bie z,, 1 Uillimeler «jrbr jchluach». u>», « bi« « Mlllimeler »Ichwach., l'l'ü » bi« 4 M!l!!»!r!!>!» »mühi« slarl.. vo» 4 lii« ? Mil!i»,flfrn >s!arl», lw» 7 bis 10 MÜlimris,» »Irln Ncirl» !,»b iw?,- l« Ä1lillim,»,r »mikfr. ordcüllich stnrl». — >^!lln'',!isi„!'AodtNlmruhe» bst,!»,!,.! ^fich^üi, l,„!»rs!f„be Altt öe«tt sslll! WNljWl Vllllkllich: MW» aber was gut und der Gesundheit zuträglich ist, das >2 '"'!?"' ^ ""'st besser, als dir jungen Und wissen Sie »«W, was Onlcl Gottlitt' saqt: «^ du crtäliet, hustet dein Kind, bist du verschleimt, weil >A du viel geraucht hast; hast du Schmerzen beim Atem» Dßz» holen, sprichst du heiser — nimm Todener, Fays echte »««> Sobener Mmeral-Pastillc». Ich hab's ausprobirrt und >>2 ich weih, was c,ut tut». Die Schachtel tostet X I 25 »2 und ist in allcn Apotheken, Drogerien nnd VA Mincralwasferhandlungeu erhältlich. >2 General.Ncprascntanz für Österreich.Ungarn: MlMW W. Th. Gunhrrt, Win, l V., Große ^eugasse 3lr. 17. ____ <481) 2-2 Von der te([|il»nv»'r. steuerfrei, Kronen >7 - ^73 18»4er ,, 50 sl. , .->«7 - ^73 - Dom.-Pfandbr. ll 120 fl. b"/, ,i9u ^«2- Vtaatsschuld d. i. Reichs rate vertretenen Königreiche und Länder. Osterr. Guldrente fteuerfr,, O old per «asse .... <", >14«5 ,1485 ö!sterr. Rente in »ronenw, stfr., per Kasie.....4", »4 «5 »» »^ detto per Ultimo . . 4", 94 «k 94 8.' «Lft. Investition«-Rente, stfr.,, »r. per Nasse . . »>/»"/,, «4!, «4 3« llslnb»hn'Sl»al»s »llschltibungn,. ltlisabetb-Bal!» i. W., sleuerfr,, zu lO,,'<>0 N.....4"/„ Franz Ioseph-Bahn in Luder /<" „ >17 »o ,!« 9l> Valiz. Nar! Ludwig-Vahn 94 90 »5 vl, Rubolf-Äahn in Nroneuwähr. steuerfr. (div. St.) . . 4'V. «4 35 »5 9b Vorarlberger Bahn, stfr.. 40« und lttXXl Kronen . . 4",, «4 b<> 95 bt )n St»at»schull>l>ttschreibunglu »bgefltmpeltt EisenbllhN'Alllirll Vlisabcth-B 2o»)s!. NM, 5'///, V0N 40« Nr.....45b — 457 - detlo Linz-Budweis 200 fl, ö. W, O, 5' ,"/„ . . . .42« 423-detto Lalzbura-Tirol 2!XI fl ö. W, 2. 5"/„ . . , , 420 422 -«remsial-Vahn 200 », 2000 «r, 4"/„.........!N2 !>4 weid Ä-ai>' Vo» zwllle M Zahlung üb«> n»»«n» ffifeniahn > Priorität» foliglltionl». Böhm. Wcstbal»,, u. «U.OOO'Kr. 4"/„ Sb'- »6-Elisabeil, Bal,!, «<» u. 3000 M. 4 ab l0"/„...... ,14 «», !1ü >.w ltlüawüi-Val,» 40« u. WOU M 4"„........ 113 ?l ,14 70 ^erbina^ds-Nordbahn Em. »8»«' N« «» 9? «»> dl tlo ltm, 1804 9>< - »9 — Hranz Iofeph-Bahn i. 5.000 »i, 3>/2"/„ «5 2k ««'' ^urarlbelffer Pah» N0 0K 4"/„ dcüu vei Ullimu 109 l,> !0',^ >"/, una.ar. Rente in Kroilrn- währ. slsr. per Nassc , 9l,'3?, ^1 55 4"/n de>to per Ultimo 9t :<.' 9l 55 5'/,"/„ detto per Kasse «o-l,'li xi io Ungar, Prämien.««!, n. lO0 fl <«!,- .«? - detto 5 50 sl <«2 — «ü — Iheif,.Neg.-L°!e 4'v„ , . , .1»7 7»>417Ü 4"„ ilngar. Grilndei-tl.-Oblig. »2 35 Ü335 l^/„ lroat. u. !lav. Grdentl.-lllil, 93 !>o »4 50 Andere öffentliche Nnlehen. Busn, Land«-'.'!»!. 'l 90 Vu«»,-Hen'eg Eisexli. -Landes- «ülehen 03t<> >«4 1!» Hilii.'l Verlehrs-'/Inl. . , 4"/„ 94 SO 95 6l^ drtlu ÜMO 4"/„ 94 «« »5 ß<) '/>i,>rl«i! der Ltadt Wien , . >0< — >02— d>,!u i2. ober V.) 1«74 >20 2« ,21 ^« d?!!u (1«94>..... 9H'«« 93 6>, deüo !Ga«! V. I. 189» . 94'5» 95'50 drltu slklellr.^ v, I. l»00 94'7l, vb 75 deüo ri>'ba»-?lnlehen uerlosb. 4"/« »6 »<1 9? 30 !>!!,!s!ictil Ttaalsanl. v. I. >9o« f. ,0« Nr. p. tt, . . 5"/„ 9? 15 97 60 del to per Ultimo . . 5"/„ 9? is, 9? s« Vulg Ttaaie-Hupothclar Anl. ,«92......«"/, >1»«« NN «« Geld Ware Vulg. Staat« - Golbanleihc 1907 f. 100 Kr. , , 4>/,"/, 8SL0 «7 50 Pfandbriefe usw. siodenlr,,alln,üst. i, 5oI.vl.4"/s, 25'9l> 94'90 Böl,m, Hnpothelenb. verl, 4"/, yk i« 97-,(, ^»,^1^°^.-«^..»!.. bsterr. 45 I verl.....4'/,»,» ,02-- —'— dello «5, I, v?rl. , . . 4"/„ 9«70 97'70 «red.-Inst,, »s/, I. rnclz. 4"/,, 93 05 94'05 Währ, Hnpolhclenb. verl, 4"/,, 94 ?k> 95 71, N.-österr, ^andeö-Hnp-Anst.4",, ?8>50 9?-5l> delto iüll. ü"/„ ^lir. uerl. 3'/i"/„ 8»<25 »9 25 detlo K.-Tchuldsch. vcrl. 3'/,"/,, ««'25 «9'25 deltn verl......4"/» 9«ü.'> 97-^5 Ofterr. unaar. Van! 50 Jahre verl, 4"/„ ü. W..... 97'«0 9«'«5 detto 4"» Kr...... 9«-— 100 Tvarl., Erste öst..«OI. veil. 4",e 99-lO «00 10 Gisenbahn-Prioritäts» Obligationen. ÖNerr. Nordweslb, 200 si. S. . 108-80 103'«" ötaatsbah» oo ^r..... 597 4>>4'- Lüdbah» i» 3",,, Jänner-Juli 500 ssr. !per St.) . . , 2'«25 lls» 25 Zudbahn ll 5"/„ ücXl fl. T. u. e. li"/„ Vl'deiilrcdit-Lose Em. i««o 2«1 50 2Ü7 50 detto 257 75 V/n Tunau-Negill-l/use I0u fl 254-- 260-— äerb. Pram.-«!ll,p. ,00 ssr.U"/„ »i!^ 9850 Inotl)ln«llch, fose. Bndap.-Vasilila sToinl,aii)l> sl. !8 5l> 2<-5l kreditlose 100 fl..... ^57- 4«7>- Eiaru-^use 4« fl, NM, . . . 140» 150- llfeinr t^me 4" sl...... 220- 2» 5475 »>oten Kreuz, »»a. Ges. v, s» fl 2«- 2«' - 'nudolf-^ole <« fl...... »5» «9- 3alm Lose 40 ll, KM . , , 223- 2'.!3 -Tiirl. E.-V.-'.'InI, ^rsm.-Obliss. 400 Fr. per Nc>s,'r . , . >75'5« l?e-5>^ deüo v>'< Medio , , . 175^0 ,73'bO "'eld Ware Wiener Nomm. Lose u. I, 1874 47S — 48« — Gew. Sc!,. d. 3"/„ Pram, Vchuld d. Nodentl.-Vlnst. ltm, 188» K7bv> 71'50 Altlen. Alllneport-Mulernthmnngen. «ussia-Tcpliyer ltisenli. 500 sl, 2270-- ^290'- Böhmische Norbbah» 150 sl, 397»— »99 ^»schtiehrndrrVisb ,',OO fl,»it !l, 200 sl. per Ult lO3»' ,03!!'-Tona» - Tnmpsichiffnhlt«-Ges, ,.. l, t, priv., 500sl NNi ?15-- »2,- Tux. Vodenbacker E,-B. >oo,s.r f>4>'— 55, ^erdinands-Nordb. »ooofi «M 4!»9U>- 50ob Nnlchuu Oderberger Eisenbah» 200 !l. S...... , 35« 50 XL0 ^emh. - Czern,- Iassh-Eüeübah» Oeselllchaf», 200fl. 2, , . 544-- 548- !m,d, lP., Triest, 500 fl.. KM, 4<>? 41,- Österr Vtordniestbahn 200 fl, L, 44, 50 44'., 50 detlo sül, l>) 200 si E. p U!t 4^1-25 44,« Ü5 Lrnn-Nuxev ^isenl, K^^ll.nbsisl ', Tilber per Ult ,03 50 104 5« Liidnorddemsche Verbindunyi'b 200 ll «M...... »95- 38850 Irantzport-Ges,, li»cr»,, A.-«. 200 Kr........ II« Ill3 - llngar, Wesibahn (Raab-Graz) 2<»0 sl. E....... 4«u- - 4««' Qr, L°lülb,-Altien Ge!. 200 s<, 200- 205 50 Vanlen. .'lüsslo-ÖNerr, Banl, III« !l, . Lvi' 293 — Bai'luercin, Wiener per Kasse —-- detto per Ullilno 504 .^0 505 50 ^odenlr -Vlnst, Ssl,, :^00 »lr, , w»»- - ,o:,7 - .'irntr, V»d. Krcdl'l, osl , 200 sl. 52«- 528 ^redilaustal! für Handr! »nd (bewerbe, 820 jlr., per ,^!asse — - —'— delto per Ultimo «22'— »«»' nredilbanl, ung. allss.. 200 sl. 72!-- 72st. 20« Kr. 5"/„ 284'— 2«8- -^äilderbaul, österr., 200 fl., per «afse....... —-- drlto pec Ullimu 424 - 425,-,,Merlur", Wechsclstnb-slltien- «elrllichaft, 200 fl, . . . 5««' 5»0 - Österr,-„„liar, Vanl 1400 1r. 1732» - 174»'— Belt» Ware UnillNbanl 200 sl...... 520 50 b2« 50 Unionbanl, böhmische 10« sl, , 244 24b — Kettchröbaul. alia 140 sl, . »37 l>0 3»» l»»> In!»uftl<«'zlntlweh«nng»n. Bllügesellsch.. all«, öst., 100 sl. ,44— 14s — Vruxer KuhIenuernb.-Ve!. loofl, 692 «US'— (tisenbahnverlehr«.Anstalt, »st,, 100 sl........ 38« 50 3»l-— Gisenliahnw, Leih«., erstl. lOOsl, ,9? - 2oi — „ctlbemül!l", Pnpierf. n. «,-«. 100 sl........ 17» - 180'— ltleltr-Ges , allg üsierr., üoofl. 378'- 861'- Glellr.«e!rllsch., inter». 200 fl. ' - >- Hlellr..iima- Mnram, - üalffo-Taijnner Eiscnw, loo sl..... 5!» 50 s>20bO ^algo-Taij. Eleinlohlen 100 sl. 574 5?« — ,,Tch!ügl.«, s. Petrol.- Industrie, ülX, «r. . . . 42S' 4»0 — ..Vlenrermnh!' .Papiers,u.N.G. 41b' - 430 — Trilailer N.'HIenw-O, 70 si, . 2/^'- 27b — Dill. Talillfreqie-Aes, 200 ssr. per Nasse..... ' —'— detto per Ultimo . . , 354 «5? — Wasseuf, «ej , »sierr., loo fl. . «U8-- sw bo Wr. Banaejelljchafl, 100 ll. . . '37— ,4<.-— Wlenerderae ilieneII,-All,.Wes. «7U-— «»»'— Devisen. zut)!> ,?ich!tu uul» Kchtck». Amsterdam....... 19«'75 !9»»'0b Druische Banlplähe , , , . ,1? 10 >17'80 ^lalienische Äanlplähe . . . 95'lb 9?>»0 London........ 239«?^ 23X 8?» Pari«......... »535 »5>'5b ?t. P,!er«b»r!,...... 250 75 25,25 Mrich uub Basel..... 95^7" 9542' Valuten. Tulalr»........ II 33 II»« 20 ^raulen-Ttnsle..... 19 <, 19 13 20-MarlSlUlfe...... 2N-44 2» 50 Deutsche »>eichi0 «17 30 ^taliruilcv!' Ba>,l»°le» ... 95 !0 »5 35 Michel-Nole,'....... 2 51" 2'52 Low on-., ]»«vIm«. nn