UW^M^ V e relnlgte ^Ws^M Laitzacher Zeitung, 1^«o. io2. ^ Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Frey tag den 2c Dezember i3i6. I V n land. Wien. ^en 6. d. M. gegen 12 Uhr hatten die «jicd. - Oestcrr. Stände, in grosser Galla, unter Ansükn'mg des Hrn. Landmarsch, ^ra-ssn v. Dietrichstein, eine öffentliche Audlcnz bey beyden k. k. Maj., um tbre seyerlichen Glückwünsche zur- allerhöchsten Vcrmablung darzubringen, und F. Maj. die Kaiftrnm zu bitten, die nach altherkömmlicher Ettte durch den hiesigen Fürsi-Erchischof in einem blau mit Silber gebundenem Buche dargereichte Hochzeitsgabe der Landschaft anzunehmen. ^^'?,. Am 20. Nov. haben die 4 neugewablten Nations - Prokuratoren den Herrn Ludwig Freyb. v Türkhcim, dee?ls,zncy^nde Doktor, k k. wirkt. Hofratb ;c. zum Rektor der hiesigen hohen Schule gewählt. (W. Z.) Ausland. Preußen. !ha !n den letzten Mouaten der vorigen Neaieruna des würtembergischen Hofs d,e diplomatischen Verhättui^e nut de,n un,n-««n gestört worden, hat sich der neue Kömg bcy der Tbronbesielqmig gleich angelegen seyn lassen selbige freundschaftlich wieder zu knüpfen. (Gt Z.) Tcr König bat in Basel das berühmte Gemählde: die Hlrtcnankunft bey der heil. Familie, von Rembrond, 10 auch eine Landschaft von Claud Lorrain, gekaust, und beyde dem Berliner Museo, dessen Gebäudcbau sehr eifrig betrieben wird, geschenkt. Beilin. Unsere sämmtlichen Bierbrauer hielten vor einigen Tagen eine Versammlung, nelhe der Erhöhung der Bierpreise galt. 3 Ue waren über diese Erböbung einverstan, den; allein Einer untcr ihnen erklärte: daß er noch eiuen grossen Vorra.lt) von wohlfeil eingekauftem Getreide liegen bade, und so lange dieses nichtvcrbranntwäre, würde er, bey den andern ohnehin theuern Lebcusmit-teln, den Bierpreis um keinen Pfenning stei« gern. Es stebt nun zu erwarten, ob die übrigen Blauer, wcsche ebenfalls noch wohlfeil citiaekauftes Getreide liegen haben, dem Bey'piel jenes wackern Büßers folgen, oder vb sie dle Bicr.reise wirklich steigern werde»; im erster« Falle wird ibr Wuchersinn dem Publikum ein schlechteres Bier, c,ls bisher, liefern. ^. ^ ^ W- Z-) Deutschland. Nie rnau sa^t, svll von Ceit« eines nordischen HoftS an bdu ftslnstsssche» eme Note ssen worden seyn, worin erklärl wirb, wie das Interesse erster« Hofes mit dem von Schweden so fest verknüpft sey, baß man etwaige Angrisse auf letzteres Reich oder auf die neue HerrschcrdyNasiie, welche hie schwedische Nazwn erwädlt habe, als gegen sich selbst gerichtet anseben müßte» jetzt bestehenden Gesetzen abgeschlossen habenl (G. Z.) I^eapel. Seit eiligen Tagen herrscht hier sowohl in dem sabiuete als in den übrigeR Departements unserer Negierung eine Thätigkeit ohne Gleichen. Man sichtnichts al^ Kuriere und Estafetten, welche an die fremden Höfe, »nd auch in unsere Provinzen abgehen, und von daher ankommen. Unser Minister des Innern, Marquis von Cir-zello hat dieser Tage einen Kurier von Wien erhalten, her auch Depeschen an den öftere reichlichen Gesandten und au den Fürsten Nugent mitgebracht. Ohnerachtet von dem Inbalte, dieser Depeschen noch nichts bekannt geworden ist, so glaubt man, daß sie Bc-zug auf Truppenbewegungen haben. ^ Wl< weit nuse« Nazio«alarm« schou « organisirt ist, gränzt wahrhast aueinWun- ! Verwirk. In einigen Wochen ist die ganze , Kavallerie zu Stande gekommen, und unser , Seewesen erhebt sich bereits zu einer glanzenden Hohe. Da die ''Pest zu Noja nun gänz, ' lich aufgehörthat, so wurde d:e völlige Ver- ^ bindung mit dem Königreich wieder berge- < stevet. )c zu treiben. (W. Z.) Der Affisengerichtshof von Paris verur-5 theilte am lg. zu 5 jähriger Einkerkerung 5 Fiacker und ein Mädchen, Nahmens Ml-chaud, wegen eines an einem „Landjunkeo in d.'r Nesidenz^ verübte«, Gaunerstreiche«. Ein Manu, der obne Zweifel zum Ersten, mahle nach Paris kam, war kaum aus d^ue Postwagen gkßiegeni als er sich den Wez nach d?m Palais-Noyal zeige:, laßt »n> dort einen Theil des Mcnds mit Besichtigung der Sehenswürdigkeiten zubringt. Sei? ne Ncngierbe war noch niHt gesättigt; ee läßt sich mit zwey Fiackern, deren Wagen auf dem Platze vor dem Palais-Royal standen , in ei« (öespräch ein, und dingt eine« derselben, um ihn uoch an Orte hinzuführen, die für Fremde sehenswürdig, waren. Unterwegs begegnete sein Kutscher, der sehr langsam fuhr, einem Franenzimmet von seiner Bekanntschaft „Sie sind zn Fuß, sagte er zn ihr; ich fahre einen einzelnen Herrn, der zu höflich ist, um ihnen nicht einen Platz im Wa« gen einzuräumen." Der Fremde, der füe nichts weniger als einen Grobian gelten wollte, laßt sich herbey, und das Frauen-zimmtr steigt zu ihm in den Wagen. Als aber der Fremde den Wagen verläßt, um zu Nacht zu speisen, läuft die Dirne davon ohne ihm Adieu zu sagen; dieß wundert ihn schon sehr; aber wie groß wird seine Vestürznng, als er einen klcincn Beutel mit' Loittsb'ors in der Tasche vermißte, den er w Gegenwart der beyden Fiacker herausge-zogeu hatte, um ihnen ein Trinkgeld zu geben. Er schreyt nun, daß er bestohlen sey, und laßt den Kutscher verhaften. Dieser hatte nuu nichts Hessens z.u thun, als die Wohnung der Entflohcneu anzugeben; die PoUzey begab sich dabin, fand den ander« Fiacker daselbst schlafend, und das Geldzde« Fremden in zwey Halsten getheilt, wovo» - eine Hälfte unt^r einem Brett versteckt war, ! vermuthlich um sie dem andern Fiacker bey ? her Theilung zu verbergen. Der Kläger, - welcher^ seiu Geld wieder erhielt, hat nicht ! für gut gefunden , bey der Verhandlung des .! Prozesses zu crschcincn. (P. Z.) ^ Großbritannien. Mai liest ei»< Abhandlung über den Se'Mw'rtigen Zustand der englischen Nazion, ves^nders ln kommerzieller Hinsichti, worin die merkwürdige Thatsache aufgestellt wird, baß in den letzten Zeiten die englischen Manufaktur-Waaren in Deutschland mit einem -Verlnst von 25 Prozent, gegen den Fabrikspreis, verkauft worden sind. Zu Belfast in Irland, wo ein starker Leinenhandel ist, haben die Einwohner dem Lvrd Casilereagh, der seinen Vater, Graf wndondery besuchte, ein prächtiges Gastmahl gegeben. (P. 5.) Am n. November wurde in Appleshaw der gewöhnliche jährliche Schaalmarkt abgehalten. Es waren nicht weniger als 70,000 Stück SchaafezumVerkauf,dahin getrieben; der Markt, der sonst sbrn Vormittags um lo Uhr beendigt zu ftyn pficgte, dauerte dictzmahl bis um 4 Uhr Nachmittags. Ungefähr i0,000Stück blieben unverkauft. Das beste Schlachtvieh darunter ward zu 27 Schilling (9 Thaler) verkauft, die bey wci? tem grössere Anzahl aber mit nicht mehr als 5 Thalern bezahlt. Um ibren zu Michaelis falliZclvPachtsckMingund d;tLandes A'ogaocn entrichten zn können', muhten die Verkäufer fast um jeden Preis losschlagen. Am 20. des ncmlichcn Monah? u>.i 5 Uhr Na6)mittags kam der Großfürst Nikolaus, der sehr gut Englisch spricht, zu London a,,. Er scheint 22 Jahr alt zu seyn, und ist seiner Figur, seinen Wüchse und seiner teutscli.jknt nach dem Kaistr Alcra,der sehr ähnlich. (W. Z.) Nachrichten aus St. bele^a bisi.um 3o. Sept meld n. Vonaparte befand sich wohl; Mein da er noch immer in sehr uolem Vcr-nedmen mit dem Gouvcr:,«'«" Sir Hudson towe ßand, so war dem Fre i>dell aller Zutritt zu ihm, und jede Communicatton init scincm Wobnbcuse aufs strengste u ter-sagt. Man erzäblt, er habe auf die Nach, licht daß die englische Regierung die für ihn und das EtabUiscme t bestimmten 0, 000 Pk. auf 8000 herabzusetzen befolgen, sogleich einen Waffenschmied von einem der Regimenter ruft«, laffcn , und ihm anfgctra-gen , die Mlcr und andere kaiserliche Enidle-p.ic vcn scinem Sildergeschirl wegzukratzen, ^a er entschlossen sey, diesen ganzen Theil seines Eigenthums zu verkaufen, um ^Zukunft nicht von d r Gnade der Engländer leben zu müsscn. Der Courier vom »3» Nov-. enthält ein Schreiben aus St. Helena vom 22. Sept. folgenden Inhalts: „Ein ganz sonderbarer Vorfall hat sich hier voreinigen Taa/n ereignet. Vonaparte bat in einem Ausall von Wuth bef)b!cn, sein Silbcrge^ schirr, nachdem die darauf eingegrabcnen Adler lc. zuvor ausgelöscht worden waren, emzuschmclzen, und will solches als altes Silber verkaufen. Er wandte sich an einen Handelsmann in Iamestown, welchtr deß, halb beym Gouverneur um Erlaubniß anfragte ; meinte er,.derWerth des Ganzen w^rde sich auf 3 bis 4000 Pf. St. belaufen. Der Go-verncur erlaubte dem Kaufmann hinzugehen und das Silbergeschirr anzusehen; fügte )«-doch gleich hlnzu, daß der Kaufpreis uicht in Bunaparte's Hände bezahlt, sondern bey ihm (dem Gouverneur) hinterlegt werden sollte. Bey näherer Besichtigung >faud der Kaufmann, daß das Silber weit niebr, nämlich ungefähr I9,5oo Pf. St. werth ley, ei»e Summe, die in St. Helena nicht so<-glcich allgeschasst werden könnte. Man erwartete, daß dieser sonderbare Handel in einigen Taqen zum Abschluß kommen werde. Man glaubte Vonaparte's Absicht scy, sich dadurch in Hinsicht des Geldes von der brittischen Regierung unabhängig zu machen, und hinsüro von seinem eigenen Vermögen zu zehren. Sein Gefolge erhalt regelmäßig die ibnen angewiesene Summen von der englischen Regierung." (G. Z) Nordamerikanische Freystaaten. In den Waldungen de so verdunkelt, d.iß mebrere Schiffe die Käste nicht erke.nien konnten,, und scheitern mußten. Avey Ecklffe 'sind auf hisst Weise nahe bey Boston übergegangen.