Lalbacher ZtttuM U" 3«, ^O Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen d. Kleinmayr. Dienstag den 12. Mai 1818. InMlan d. O e st e r r eich. . W i e u. «^eber die Neise Ihrer Najesiaten haben wir folgende weitere Nachrichten erhalten: Den 25. April untersuchten Se. Maje-siat der. Kcnler Vormittags zu Fiume die Inquismvns-Arrcste, besahen das Amtslo« :kale deS Küstenlälidtschen Appellationöge» 'lät der Kaiser zu Zengg das geistliche Seminarium, die Domkil-che , das Gymnae sium, die Real lU'.d Nautische, die Trivial-und Mädchenschule , die Kanzlei des Militär-Kommando , das Zollamt, das Gebäude des vormahligen Spitals, das Nathhaus, die Volizeydtrcktion , dasArsenai, das Salzamt, das WeintatzcOberamt, den Hafen, den Molo , das Beet des Tvrrentt, die Sak-und Holzmagazine, die Kasernen, die Arreste und die Verpfleqs-Bäckerei. Nachmittags arbeiteten S<. Majestät , und Abends wur» de Jedermann, der es verlangte, zur Audi-ie Häuser des großen Platzes an dem Ihre'Majestäten wohnten, waren AbendF abermahts erleuchtet. Den 28. Avrll Morgens wurde die Reise von Zengg über IlutawHlla . nach Ottos chacz foclgesetzt, wo beide Majestäten um 12 Uhr anlangten^ und in der WVYnung des Obersten abstiegen , korps und dfe Geistlichfeit'zum"ehr'fttrchts-dollen Empfange versammelt wär. Tnumpb« pforten von Baumzweigen, Fnschriften und die frohen Mienen und Freudenruse des auf der Straße und aus allen Umg^bun'gen versammelten Volkes, verku-detön die Hochgefühle desselben übrr das Glück, den allgelieb-ten Vater in seiner Mitte zu besitzen und »zu verehren, welcher es früher vom fremden Joche, und im vorigen Jahr«: von Noth und HUnger zuvorkommend geredtet hatte. Nachmittags.geruhten Se. Majestät Allerhöchstselbst vor dcr-Hrünt..» einer aufmar,? schirten Kompagnie dts Onochaner Regiments, eiucin Nntcrossiziec der Sere.ssaner, welcher jüngst bei einem unoermutbeten Ue-berfaNe Türkischer Unterlbanen sich ganz vor, züglich ausgezeichnet, und zu ihrer Zurück-, schlagung beigetragen hatte, die silberne Tapferkeus - MedaN^ zu übergeben , wovli der kommandirende FeldmarschaU»Lieutenant Radjvojeoich eine anpassend? Nebe in der Lan-'dessprache hielt. Der Eindruck, welchen diese allerhöchste Gnadenbezeigung und aus, zeichnung aufdie zahlreich anwesenden Gränzen machte, geht über alle Beschreibung. Ueberströmende Freude, Muth und unbedingte Hingebung für den Besten der Monar-chen war auf den Gesichtern Aller deutlich zu lesen. Se. Majestät besuchten hierauf die Kir» che, dieVolks»ttnd Kadettcnschule, die Haupt« wache und die Regiments- Kanzleycn. Später war Audienz für Jedermann, der es ver--langte. Am 29. April setzten Ihre Wajesiättn die Reise von Ottöchasz übse kesche, Peru-slch nach Gospich fort, wo Allerhöchstdiesel« ben um l2 Uhr Mittags eintrafen und tm Hause des Oberst-Lieutenants abstiegen, vor demselben aber von. den anwesenden ^Genera« len und dem Offizierskorps th'rerbiet'gst empfangen wurden. Die Aeußerungen der braven Grenzer sind allenthalben dieselben. Auf der Straße und hier strömte alles herbei, um die vielgelieb. ten Souveräne zu sehcn, und auf jede ihin mögliche Art die Gefühle.des höchsten Entzückens au den Tag zn legen. Den 3o. April gina, nqch Anhörung her hcil. Messe, die Reise' ub'er Naduch uach Grachacz, wo Ihre Majestäten nack> il llhr Mittags eintrafen, und den l. Mai nach Knin abzureisen gedachten (W. Z.) Salzburg, den r. Mai< Ein in den Annalen unserer.so anmuthig sltnirten Stadt und deren Umgebung uner«, Hortes Unglück traff gestern einen großen Theil ihrer Bewohner. "" Um bnlb «Uhr Nachmittags brach in der Gegend der keU. Dreifaltigkeit«;«Kirche eln ^gräßliches Feuer aus, welches trotz aller schnell ergriffenen Anstalten und allgemein augewendeten menschlichen Hülfe mit solcher erstaunlichen Wuth um sich griff, und, ge« nährt dnrch.eiilcn heftigen-Wind , und durch die wegen, scbon so lange anhaltender pitze .erfolgte Dörre dcr Dächer , sich aufnnbrere« Punkten zugleick mit solch unanfbaltsamen Schnelle verbreitete, daß in Zeit von wenigen Stuirden schon einige sievenzig Gebäude theils in der Stadt, tkells in deren Umge, bung in Schutt und Asche lagen, Da'bis hente Morgens wegen angeführten und noch stets obwaltendenUrsachen lDöre re, Hitze und Wind) dieser schaudervolle Brand noch immer nicht gelöscht werden konnte, so lassen sich noch keine umständlichen Resultate iu ihrer höchst betrübten Fül. le mittheilen. : Bis jetz^ beseuf^en und beweinen wir als Glut und Schutthaufen das prachtvolle Som» mer N?sid3nzgebände'Mirabe!l mtt desse« Garten und darin befindlichen großen Oran« gerie und Gewächshäusern , die wohlgebaute MuabeN«Prücke, die anelllftudn gereihten Infantene. Kasernen, beu grafl.Lodron'schsu «ewndogeniwr Pallast, das Schranne:,» Ge« vaude am Mirabell-Plake, dasFrauenkloster ^>l. ^orctto, das rückwärts stehende berrliche ^arlengedäude der Handelsherren Fendt und ^ Vetporer, die herumstehenden ä^lialiscben Magazins und die Eigenthums:Gebäude dcj ^errn Baumeisters Steiger,' d?n gräfi. Lo. vron'schen Primog nltur. Ballast nebst Garten und darin befindlichem Gcwächshause, das zierliche Priesterhaüs' und Pageriegebaude wit der in deren Mitte befindlichen heil. Dreifaltigkeits - Kirche, das Marianische Kollegium, das Ir»-en-nnd Armenhaus Gtl Sebastian mit Zugebäuden, Kirche, Garten, dem Frcythofe und ft'.nen berub-.u-ten Grab , Denkmälern , eine ganze H5u< setreihe zur linken Seite de^ Lmzerstrasse (beynahe vom Lwzerthore bis einschlüßlich 'döiliarschaften jeder An könn« wenig gerettet werden. Das umveit vor dem MirabeNchore ent. legsne Froscbham au der Maria - Plein. jlraße tbellte, da der heftige Wind sei, nen vorzuglichsten Zug stromabwärts nahm (lvelchem ZulaUeder größere, vom linken ^alzach.Ufer liebende Theil der Stadt dle bisherige Schonung verdankt) ein ver« diUtnißmasstges Unglücks - Loos mit der ^>tadi, da mehrere der dort befindlichen schö. nen Mayerschajts.und Garttngedäude mit ^teh und Mobiliarschait ein Raub der ulammen wurden. Zchr^k?., ^'"^ allgemeinen Schauder und webrere Men- Himm"7er^ Möge sich der .jedem über und ' unersetzllcheu Ver ust^ d^^ ""/? '^'^^' perleihen, nnt demun^M 1'^'" ^ rufen zu können: '""uchen ^^,^er aus, „Er z^)lt die Häupter seiner Lieben-„Und sieh! ihm fehlt kem theures H^pt'" (S/3.) ' Salzburg, den 3. Mal' ^nt Verfolge unsers vorgestrig?« tra«» r'tgen Bra'idlierichtes können wir nun zu eln'ger, Beruhigung anzeigen, baß durch rastloses Zusammenwirken hülfreicher Hände zwar dem fernern Umsichgreifen der Flammen Einhatt gethan ist, indeß die gänzliche Däm-pflmg des Feuers in so vielen, meist sehr gror.en Gebäuden noch Mit zu viel Zeit unv Gefahr verbunden ist. als daß nickt bei ei» nem allenfalls entstehenden heftigen Winde die Flamme neue Nahrung finden könnte, welches der Mgülige verhüten wolle! — Uedrigens seheu wir mit banger Sehnsucht einer bestimmten Nachricht über die wäbrenb dieses schrecklichen Vorfalles Verunglückte« und Vermißten entgegen. (S. Z.) 3l u s l a n d. Italien. , Nom, den 25. April. ' .S. k. H. der Kronprinz von Baiern sind von einer am i3. d. nach Neapel gemachten Neise wieder in unsere Hauptstadt zurückgekehrt.— Der so eden erschienene römische Almanach enthalt unter andern auch ein Verzeichnis der gegenwärtig lebenden Kardinale, von welchen i von Klemens XlV., 5 von Pius VI'. und 58 von Pms VlI. ernannt worden sind. Drei sind in den geheimen Konsisiorie»l in !/etw behalten, und drei Kardinalshüts sind noch vakant, welche zusammen die fest« gesetzt« Zahl der 70 Kardinale ausmachen wür« deu. Die Zahl der unter dem jetzigen Papste gestorbenen Kardinale belauft sich auf 60.— Dte neu ernannten ünd hier geweidten Bi« ^ schöbe des Königr'eichs beider Sizilim sind nach . Neapel zurückgekehrtem slch von.dorr aus l»ach ihren resp. Diözesen zu begeben. —Nach ej-nem aus Cairo von dem römischeu Ingeili« eur Belzoni erhaltenen Sckreiben war es »hm geluugeu aus seiner Reise nach Nudien die-^Nninen des Tempels oou Vbsamhll, welcher ,52. Schuh la,vg war, zu besichtigen. EH tr af darin 8 dreißig Scbuh hohe kolossale Statuen an, uud die Säulen sowobl als Wände wareil ganz,mit Hieroglypben bedeckt. Hei seinem Aufenthalt zu Tbeben entdeckte er d"le Grabmähler der alten Könige von Egypten, V5« welchen secös sc5on geöffxet waren, und die voü außerordentlicher Fracht der alten Könige von Eqypttn zeugen. Die Hirogly« phen und die gemahlten Basreliefs slnd noch sebr lebhaft. Das schönste aller Monumente aber war doch ein Sarg aus einem einzigen Stück Alabaster, 2 Schuh lang und /. breit eine silberne Glocke tönt, und durchsichtig wie Kristall ist. (B. v. T.) Deutschland. Frankfurt, den 19. April. In der siebenzeknten am l3. d. gehaltenen Sitzung des Bundestages, legte Präc sldium das Schreiben des lonigl. Niederländischen , großberzog^« Lurembl'.rgischm Bundesgesaudten, Freiherr:: v. Gagern, vyr, Tvorin derselbe von seiner Abberufung Nach» richt ertbeilt, «— so wie das Antwortschreiben , welches Präsidium, nach d;m in der vertraulichen Besprechung ausgedrückten Wunsche der Versammlung, hierauf erlassen har. Beide Schreiben wurden verlesen , und 5n das Protokoll eingerückt, wte folgt: Schreiben des Freiherr», v. Gagern: ,,Ho» be Vundesdersammlung! Nachdem ich Gr. <3rc. dem Präsidialgesandten die, meinc ^üxk-berufung betreffenden Depeschen des kon, Ätt? derländisckeu Hofes eingebändigrhab'', liegt inir noch ob, mich von Euren Erellenze^zil beurlauben, und Ihnen für Ibre Nachsicht «nd Freundschaft zu danken. Sie wollen gütig die Versicherung annehmen, und davon in den Berichten an Ihre Höfe und Vedör« den kurze Erwähnung tbun, dqß ich , ncdelr ben Pflichten gegeu des Königs Majestät, «ie etwas anderes als das allgemeine W^bl, vbne aUe Nebenabsicht bezweckt habe. Ob-Hleich auch dieser Wechl'k-! meinem eignen be-bingten Verlangen gemäß ist, so liegt doch 1'lcher mebr eine zu lwbe Würdigung, als «ine Verschmahung mnnes früberen Amtes und Berufes zum Grunde. Ich hoff''daher .Ansprüche au< Ihr Alidenken und Ihre Ach« tung zu behalten , iro>auf ich so großen .Wcrtb setze, und versichere Sie sammt und sonders meiner Verehrung und aufgezeichneten Hochachtung. Frankfurt am Man,, t»e„ 6. April l8i8 " -- A>tw!>» schreiben des kais. österreichischen präsidirenden Gesandten; „Die hohe Bundesversammlung kann nicht ob«e lebhaftes Bedauern einen vielseitig ausgezeichneten Staatsmann Sich aus Ibrer Mitte entfernen sehen, d'r so-wobl Ihr als dc:u ganzen Publikum so man, nigfaltige Vejveise unwandelbaren Strebeus für das allgemeine Wohl des Bundes gegeben hat, Und der mit gleicher Wärme in seinen Verhältnissen zu der Versammlung, mie in seinen freundschaftlich kolleglallschen, seinen Worten und Handlungen stc^s das Gepräge des aufgellärtetl , biedern, nur für das nabre Bcsie d?s gc,nclnsamen: Vaterlandes elfernhen Pötrloten a:lftudrücken, und sich dadurch das schönste Necht auf.den Dant und das verdleidendst'e Ijndenken Aller zu r« werben gewußt hat. Inde,n der uurerztich^ nete präsidirende Gesandte sich beebrt, die^ se gerechten Gefühle der bot'/en Versammlung, Ihrem ausdrücklichen Wunsche ae.:M, Gr. Erc. deil« Frciherrn v. Gageru , in Ant« worl auf dessen Hchreidell vom 6. d. , zn erkennen zu geben, erübriget ihm nur dte angelegene Bitte, Sich von Ihrem vollkom» mensien C'ip.flan^e nüt seinen personlichen gefällig ül^erzengr hallen, und dle denselben so ganz entsprechende Versichernng seu,er hochachtllng^vollsten Gesnnunigen wohlwollend empfange,» zu wollen. Zränkfurt, den 9. Apr'l i8l6.< — Hierl'.acksi cröfncte Präsidium : Ge. Maj. der- König der Niederlande, GroM'rzo^ von Lur F r a n k r e i H. Am 2ii April!hat die^ Kammer der De-putirten ohnc wsttere Erörterung den Theil des Budgets angsnomin5il, der die AuSga^ ben für die Geistlichkeit betrifft. Er betragt 27 .Mill. Franse^ Der Herzog von Wellington stand de'm Vernehmen uach im Begriff, Paris zn ver-lassen. ' (W. 3,) ...........«>» ,»,^^ ^» ,>„,,>,, » ___ >" >^°»» > >«? Wechsel-Cours in Wien vom 7. Mai i8i8. Conventionsmünze von Hundert 2^6 is4