«UN2WVNNUVN lnr Annst, Wissenschalt und geselliges Leben. «^ Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ I.^. Montag am 28. Iuni K84R^ MH' N»,i dieser Zeitschrit! erlcheine» wöchentlich zwei Nummern, jede« Mal ein halber Voaen. Der Preis des Blatte« ist in »aiback aaniia'hria t, !>a!l>jädr,a z n. Durch die l. l. Post unier <2«uvert >n>l p°rloire,er Zusenduna nonziabria u, bülbiciliria 4 «, C.M., und wird da,b,»dr>a uoraue' bezalill. Alle l. l. P»l!«mier ,iel»»e» Pränumeranoi, an. In Laiba« pränumerirl man be>mNerie»er am Raan, Nr.iyu, im ersten Stocke Fragment aus der dramatischen Dichtung „der Tiroler Adler". Von Eduard Silesius. (Ort uni Zeit: Tirol unter Friedrich mit der leeren Tasche.) Dritter Act. Zweite Scene. (Halle auf Vurg Greifendem. Ein alter Knappe steht» eine Armbrust zum Ausbessern in der Hand, am offenen Fenster und schaut in die Tiefe hinab, sich bald darauf umwendend und in seiner Arbeit fortfahrend.) Knappe. 's ist ein verwünschtes, altes Rabennest, Dies Greifenstein! — So sitzen wir viel Monden, Wie in der Falle die gefang'ne Maus: Sie tonnen nicht herein, wir können nicht heraus. (Er lehnt sich wieder auf das Fenster.) 's ist doch ein Höllennest, verteufelt fest. Wie eines Adlers Bau, liegrs schwindlich hoch Auf wolkennaher Klipp' und starrt hinab In s schwmdlich tiefe Thal. — Viel hundert Klafter Geht's senkrecht da in's Thal. Das Kirchlein drunten Auf halber Höh', ein Grillenhäuslein scheint's, Die breite Ecsch liegt wie ein schmales Band, Die breite Straße wie ein Faden Zwirn. Die Wagen und die Reiter, die d'rauf zieh'n, Wie Flöhe sind sie anzuschau'n. Es ist, Als säße man auf einer Wolke Rand Und blickte weltentief hinab in's Erdenland. Ha ! — da hinab vom Fenster niederstürzen!—> Die Klippenwand entlang, bis auf das Kirchlein — Nein, auf die Straß' hinab— entsetzlich wär's! — Hinweg, hinweg! (Trompetenstoß hinter der Seene.) (Ein zweiter Knappe tritt ein.) Erster Knappe« Was giebt's? Zweiter Knappe. Der Herr ist heim. Erster Knappe. Der Herr ist heim? nach einer halben Stunde? O weh! da gab's viel Lorbern nicht, viel Nesseln Besorg' ich; dazu hatt' er Zeit genug. Zweiter Knappe. I n übler Laune kehrt' er heim, ich hört' ihn Gewaltig fluchen. Sieh! da naht er schon. (Wilhelm »on Stoltenberg tritt in heftioem Zorne auf, wirft den Helm «uf den Tisch, und sich selbst auf einen Stuhl.) Etorkenberg. 's ist ein verdammter Tag, der Unheil bringt, Der heut'ge Tag! Im Traum schon stand der Satan Grinsend vor mir. Verjagt mit Schimpf und Hohn?! Zurückgepeitscht!—'s ist heut ein Unglückstag/ Was sich begiebt, ist schlecht— schlecht, was man thut, Die Hölle gährt in jedem Tropfen Blut. (Die Kappen erblickend und aufspringend.) Was wollt ihr hier? Erster Knappe (zagend). Soll ich den Humpen füllen Mi t frischem Wein? StarienlerZ, Vis ich dich's heißen werde, Nicht eh'r. — Jetzt packt euch Beide fort. (Beide ab.) Erster Knappe (im Abgehen). Ach Gott! Das ist das erste Mal in seinem Leben, Daß er die Gottesgabe mir verschmäht. Slartenberg (heftig umherschreitend). Giebt's noch Gerechtigkeit im Himmel d'rooen? Auf Erden nicht. — Die gute Sache fällt, Und Satan triumphirt. (Hinausrufend.) He, Knappenführer! (Knappcnfühler tlitt auf.) Stoltenberg. Wo bleibt die Meldung? Knappenf. Herr, der Nachzug hielt Mich auf; es schloß sich euer Bruder Ulrich Den Unser« an. Stoltenberg. Mein Bruder Ulrich hier? Knappenf, Ich that doch recht, daß ich ihn ließ herein? Stoltenberg. Thatst recht. — Mein Bruder hier? — Knappenf, Da naht er selbst. (Ulrich von Startenberg und seine Frau Sibylle treten ein.) Ulrich St. Hulfiose treten ein. 6« Wilhelm St. Wilhelm St. Seid nur willkommen Du willst zu uns? I m freudenlosen Haus. Sibylle. Doch immer besser Als keines. ' Wilhelm St. (zu»! Knappenf.) Bring' uns Wein. " Knappenf. Herr, ein Gefangener Ward mitgeschleppt; was soll mit ihm gescheh'n? ' Wilhelm St. Schaff' Wein vorerst, dann frag' dich an. (Knappenführer ab.) Seid nochmals Willkommen mir im freudenlosen Hause! Das; ihr im Adlernest hier Schutz gesucht, Sagt mir nichts Gutes an. Ulrich St. D u hast'» errathen, Burg Schöna siel. Wilhelm St. So fallt Eins nach dem Andern. < 's ist unerhört, wie Herzog Friedrich waltet. Das macht der Höllenrach des Bösewichts, Des Botzner Bürgermeisters Hochgeschorn — Mag er dafür in tiefster Hölle bracen! (Der Knappenführer fetzt mehre Humpen Wein auf den Tisch, aus welchem Wilhelm Lt . fortwährend zecht.) Wilhelm St. (einen Humpen ergreifend). Auf Räch' und tunfc'geö Heil! Sibylle. Wo ist wohl Heil zu hoffen? Wilhelm St. Liegt auch kein Heil, liegt doch die Rache offen. Klappens, (schüchtern). Herr! Den Gefang'nen bracht' ich. Wilhelm St. Dummer Teufel, Daß er sich fangen ließ! — Was mir ihm thun? Am besten wcir's, man schleudert' ihn vom Thurm In's Thal hinaus. Knappenf. Verhüt' es Gott der Herr! Das thut kein Christenmensch dem Andern an. Auch ist's ein guter Bursch, und wack'rer Leute Kind. Mein Vater hielt als Paih' ihn über'm Taufstein, Als er die Welt beschrie. Wilhelm St . Daher der Antheil? (hinausrufend.) Führt ihn herein. (Ein Gefangener wird von zwei Knappen hereingef ührt.) Knappenf. Beug' dich vor'm gnäd'gcn Herrn. Gefangener (»or Startenberg tnieend). O Herr! übt Gnao' und Huld! Wilhelm St. (ihn wcgslossend). Laß mich, du Schuft! Du Narr, Was hieltst du es mit meinen Feinden? Gefangener. O Herr! viel tausendmal Hab' ich's bereut, Daß ich solch großes Vieh gewesen bin. Ich wag'Z, euch anzufieh'n, mich aufzunehmen I n eure rapf're Schar. Bist wohl ein Späher gar? Gefangener. Ein Späher? — Dazu, 0 Herr! bin ich zu dumm. Wilhelm St. , Ich glaub' es selbst. Steh' auf. e Hülfe am nächsten! — konnte es nicht ausbleiben, daß die Klcinkl'n­ «7 derbewahranstalten die allgemeinste Theilnahme auf sich zo­gen; man erkannte sie als einen für die gesamnne Mensch­heit hochwichtigen Gegenstand, man sah in ihnen Institute, welche an Bedeutsamkeit allen andern Humanicäcanstalcen den Rang abzulaufen geeignet sind. Man hielt es nicht mehr bloß für Aufgabe, die Folgen schlechter Behandlung verwahrloster Kinder in Straf- und Zuchlanstalten so viel als möglich unschädlich zu machen; man beschrankte sich nicht mehr bloß auf die Errichtung von Besserunganstalten für die schon ausgeartete Jugend: man kam zu der Ein­ficht, daß man sich schon der Kindheit , der leitung- und schutzlosen, der dem Eindrucke des Nebels und der körper­lichen Gefahr wehrlos bloßgestellten, in eigenen Anstalten verwahrend annehmen müße, wie Dieses die obenerwähnte Fürstin edlen Sinnes zuerst angedeutet hatte, und wenn nunmehr England hinsichtlich der Zahl und Einrichtung dieser herrlichen Institute am reichsten und würdigsten da­steht, so hat doch auch schon in Oesterreich, Preußen, in vielen Staaten Deutschlands, und in den meisten übrigen europäischen, so wie in den vereinigten Staaten Norda­merikas, der Gedanke und die That der Fürstin Pau ­line die schönsten Früchte um so schneller zur Reife ge­bracht, als auch die Regierungen, deren Interesse mit dem der Menschheit Hand in Hand geht, diesen Einrich­tungen ihren mächtigen Schutz, ihre großmüchige Unter­stützung angedeihen zu lassen für zeilgemäß erkannten. Der Zweck dieser Anstallen, wie er heut zu Tage in der Re­gel gefaßt wird, ist dieser: Eltern, welche durch die Natur ihrer Beschäftigung, durch die Bedingungen ihres Erwer­bes, gehindert sind, der Bewahrung und Erziehung ihrer kleinen Kinder sich selbst zu widmen, hierin unter die Arme zu greifen, sie während der Zeit, in der sie ihrem Erwerbe nachzugehen bemüßigct sind, der Sorge für die Kleinen zu entheben, die Kinder selbst vor den Gefahren, denen der Mangel an Aufsicht sie aussetzt, zu bewahren, sie den Straßen, wo gefährliche Eindrücke so nahe sind, zu ent­ ziehen, sie vor Müßiggang und vor der in den untersten Ständen leider! so einheimischen, der Seele nicht minder als d'em Leibe schädlichen Unreinlichkeit zu behüten, endlich die erste Entwickelung ihres Charakters, die erste Regung ihrer Fähigkeiten, durch gmes Beispiel, passende Lehren und Elementarunterricht auf den rechten Weg zu leiten. Es wäre nun, da die Idee sogar dieser Anstalten hier und dort noch ihr abholde Gegner zählt, natürlich und vielleicht nicht überflüßig, in die Darstellung des Nu­tzens, den dieselben bringen müssen, sofern dieser sich nicht schon aus dem Obigen ergiebt, einzugehen; zu zeigen, wie diese Institute, vielleicht mehr als je, eben ein dringendes Bedürfnis; unserer Zeit geworden sind; darauf hinzu­weisen, daß ihre Errichtung mit Ersparung von bedeuten­den Geldmitteln verbunden sei, da die Tausende, die für diese Anstalten aufgewendet werden, nicht in Betrachtung kommen können gegen die Hunderttausende und Millionen, welche bei zweckmäßiger Einrichtung und gewissenhafter Leitung derselben an Straf, Zuchr-, Sicherheit-, Kranken­und Irren-Anstalten in Zukunft erübriget werden müssen, u. s. >«.; allein einerseits bilden diese Gegner glücklicher­weise schon die faclisch überwundene Minderzahl, und da wir anderseits vorhaben, über die Nützlichkeit mehrer an­dern Anstalten der Natur und Kunst, die nicht klar am Tage liegt, und daher leicht zum Abbruche des Gedeihens derselben bestritten werden könnte, z. B. des Compaßes, der Volksschulen, der öffentlichen Arbeiten, der künstlichen Wiesenbewässerung, der Vereine, des Hospice auf dem Sl . Bernhard, der Sonne und des Regens, eine wohlbegrün­dete Abhandlung zu schreiben, so haben wir beschlossen, lieber dann gleichzeitig auch die Ersprießlichkeit der Klein­linderbewahranstalten in's gehörige Licht zu setzen, und glau­ben, daß bei diejer Verzögerung um so weniger auf dem Spiele stehe, als diese Institute ohnehin schon des groß, müthigsten Einstußes des allerhöchsten Kaiserhauses sich zu erfreue» haben, wie denn z. B. eben jetzt ein Werk dieser Art in Wien unter dem Proteccorate Ihrer Majestät der Kaiserin Mutter in's Leben tritt, und als ferner auch un­sere gute Stadt Laibach mit der Errichtung einer ähnli­chen Anstalt nicht bis zum Erscheinen dieser Abhandlung zuwarten zu müssen erachtete. Die hiesige Kleinkinderbewahranstalt besteht vielmehr schon seit dem 4. November 183», und wurde, auf Betrieb einsichtiger und wohlwollender, höher gestellter Männer, denen die Sache an und für sich als eine wünschenswerthe einleuchtete, und die durch Anschauung einiger wiener An­stalten dieser Art und ihrer Erfolge sich für dieselbe nur noch mehr erwärmt fühlen mußten, an dem bezeichneten Tage zur Feier des Namensfestes Ihrer Majestät der Kai­serin Mutter, das wohl schwerlich auf irgend eine andere Art mehr im allerhöchsten Sinne begangen werden konnte, unter dem Protektorate Ihrer Ercellenz, der Frau Freiin Magdalena von Schmidburg , Gemahlin des damaligen Herrn Landesgouverneurs von Illyrien, in's Leben gerufen. Unter dem Schutze dieser hochgestellten Dame bildete sich ein Verein, der die Erhaltung, Leitung und Ueberwachung der Anstalt in edelmüthiger Bereitwilligkeit übernehmen zu wollen erklärte; zwölf Frauen bildeten damals, nebst der obersten Schutzfrau, diesen wahrhaft mütterlichen Bund. Da aber zur Ueberwachung der Anstalt eine ununterbro^ chene Aufsicht in derselben nicht blos durch die beständige Anwesenheit der Wärterin, sondern auch durch Mitglieder des Frauenvereines zu pflegen als nothig und dem Zwecke des letzteren entsprechend befunden wurde, so wurde spä­ter beschlossen, diesen Verein um zwölf Frauen zu vermeh­ren, von denen nun, in festgestellter Ordnung, je zwei und zwei eine Woche lang abwechselnd die obere Aufsicht in der Anstalt besorgen. Die gegenwärtigen Mitglieder dieses Vereines sind die Frauen: Johanna Baumgarten, Io­sephine Bern dach er, Anna Bertl, Elisabeth Freiin von Codelli, Iosephine Crobath, Barbara Haimann, Maria Hofbauer, Maria Hradeczty, Eleonora Ka­ringer, Fräulein Caroline Freiin von Königsbrunn, die Frauen: Maria Kumar, Aloysia Luschin, Victoria Freiin von Mac-Ncven O-Kelly, Maria von Nagy, Susanna Posanner v. Ehrenthal, Seraphine Raut­ «8 ner, Eleonora Nuß, Elisabeth Samassa, AnmlieSlri­ be, Wilhelmine Sporer, Franziska Gräsin von Stu­ be n b e r g, Iosephine Terpinz, Maria Wagnerund Anna Z e sch t o. Die Direction der Anstalt besteht aus dem hochwür­ digen Herrn Pfarrer von St. Jacob, Chrysostomus Poch­ lin , als Director, dem Herrn Heinrich Adam Hohn als Oekonomen, und dem Herrn Anton Samassa als Rech­ nungführer. Neben der Direction hat sich, theils aus Teilneh­mern an der ursprünglichen Errichtung, theils aus beson­ders thätigen und verdienstvollen Beförderern der Anstalt, ein der obersten Schutzfrau zur Seite stehendes, berathen­des Comitö gebildet, welches dermals aus den Herren Jo­seph Wagner , k. k. Gubernialrath und Kanzleidirector, Johann Nep. Hradeczky, l. k. Rath und Bürgermei­ster, Johann Pradatsch, Protokollsdirector des k. k. Gu­berniums, Johann Nep. Schlacker, Weltpriester und Di ­rector der Musterhauptschule in Laibach, Ignaz Bernd si­cher, Hausbesitzer, und Joseph Karinger , Galanterie-Händler, besteht. I n diesem Comitö ist eine erledigte Stelle zu besetzen. Der Zweck des Vereines, wie er im §. 1. der Sta­tuten für die hiesige Kleinlinderbewahranstalt ausgespro­chen vorliegt, ist die Errichtung, Erhaltung, Leitung und Ueberwachung der Anstalt. Mitglieder des Vereines sind Alle, welche Beiträge zur Errichtung dieser Anstalt gelei­stet haben, und zu ihrer Erhaltung leisten oder noch leisten werden. Dem Vereine wird jährlich öffentliche Rechnung über die Verwendung der Geldmittel und Naturalien, über welche die Anstalt zu disponiren hatte, gelegt. Die Anstalt untersteht der Aufsicht des hochwürdigen Consisto­riumö und der Oberaufsicht des hohen t. k. Guberniums. (Fortsetzung folgt.) Neues. (Für Blumenfreunde.) In der letzten Sitzung der k. Ackerbau-Gesellschaft in London wurde eine Abhand­lung über die Art, Pflanzen in Töpfen zu ziehen, welche mit Moos statt mit Erde gefüllt sind, vorgelesen. Aus vielen angestellten Untersuchungen schien nämlich hervorzu­gehen, daß Pflanzen und Sämereien im Moos besser, als in gewöhnlicher Erde, fortkommen, nur muß das Moos in dem Topfe so fest als möglich zusamniengestopft und häu­fig begoßen werden, wodurch es sich sehr leicht zersetzt und zu einer vegetabilischen Erde wird, die der Enlwickelung der zarten Pflanzen besonders günstig ist. — (Die kleinste Schere), welche vielleicht je gefer­tigt worden ist, besitzt ein Messerfabricant in London. Sie ist nur drei Zwanzigtheile eines Zolles lang. Jeder ein­zelne Theil derselben ist von der Stärke eines Pferdehaa­res, übrigens scharf gearbeitet, und die Schere öffnet und schließt durchaus gut. Als Futteral dient ihr eine ge­wöhnliche Stopfnadel, die ausgebohrt worden, und deren Kopf abgeschraubt werden kann. Das Ganze wird noch in einer elfenbeinernen Büchse mit silbernen Verzierungen aufbewahrt. — (Schandjournal.) Die Plantagenbesitzer auf Qua­deloupe haben 400.«Od Frkö. zusammengesteuert, um in Paris ein journalistisches Organ zur Verlheidigun g der Sclaverei zu begründen! — Mannigfaltiges. Gut abgetrumpft! Beaumarchais, geb. zu Paris »752, gest. I7yy, der Sohn ei­nes Uhrmachers, von seinem Vater für dasselbe Gewerbe bestimmt, zog ei «or, sich der Munt und literarische» Arbeiten zu widmen. Er wurde bei de» Töchtern Ludwi g XV . eingeführt, u»> ihnen Unterricht im Harfen« und Guitarrespiel zu erthcilen. Eines Morgens lustwandelte der Componist, der sich durch seine »Hochzeit des Figaro" bereits einen Namen begründet hatte, mit den königlichen Prinzessinen und dem Marquis von Nnllroi , Dieser zog, um B c a u ma rch a i s hinsichtlich sciner Geburt lächerlich zu »,a> che», eine kostbare Uhr aus der Tasche, reichte sie dem Künstler, und saqie: »Sehen Sie doch einmal nach, mein Herr, woran es liegt, das, meine Uhr zu spät geht: Sie müssen sich darauf verstehen." — Beaumarchai s „ahn, die Uhr, betrachtete sie einen Augenblick, und ließ sie dann absichtlich auf de» Boden falle», so das, sie in Stücke zersprang. Nollro i war aus­ser sich und nannte ihn eine» Ungcschickien. — »Sie habe» Recht, Herr Marquis", versetzte der Künstler kaltblütig > »so nannte mich auch mein Va­ter, indem er behauptete, ich sei nicht für sei» Met,er geschaffen, deshalb entschloß ich mich, Komödien zu schreibe», und Sie wissen. Herr Marquis, wie gut es mir gclunge» ist, eingebildete Thorc» zu schilder» , die sich für groß halten, weil sie die Kunst verstehen, die Nase hochzutragen und die Nacken aufzublasen.« — Die Prinzessinen lächelten, den, Marquis aber blieb Nichts übrig, als die Trümmer seiner Uhr von, Boden aufzulesen, während er sich in die Lippen biß. Historisches Tagebuch Zusammengestellt von einem Landpriester. 2ü. Juni I?Y4 siegte Iourda n in der Schlacht bei Fleurus über die Oesterreicher, unter Coburg , worauf die letzteren die Niederlande räumen mußten. I?y? Die Oesterreicher oecupirlen in Folge der Friedenspräliminarien von Leobcn gegen Ende dieses Monats das vcnclianischc Dolmatien. «öl, starb um z 1^4 Uhr Morgens Georg IV., König Von England. 27. Juni I?Y4 starb der berühmte österreichische Minister und Staalsfanzlcr, Wen­ zel Anton Fürst von K a u n itz ° R ict berg, geboren in Wien 1?1<> 18UU zogen die Franzosen in München ein. I8uü nahnicn die Engländer die Stadt und Festung Buenos-Aures in Amerika ein. l»34 brannte Kirschcntheucr in Kärnten am Fuße des Loibels ab. 2«. Juni »8llZ in der Nacht (vom 27. auf den 28.) überumpelte der s. f. Major Du« mont e mit einer Abthcilung des Chastelers-Regiments und einigen Frimont-Husarcn das von den Franzosen «ceupirte Laibach. Nach einem starken Flinten schießen vor Tagesanbruch sah man vier oder fünf Todte in der Frühe. Nach einem lebhaften Kleingewehrfcuer und nach ein Paar Kanonenschüssen während des Tages (mit einem Kanonenschuße begrüßte man vom Castellberge ohne merklichen Scha­den die Fleischbänke, wo gegen Mittag die Oesterreicher das Fleisch abholten) zogen die Wackeren mit bedeutender Beute und mit 2U