Po&tnina plafana v gotovinl. Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat f^riftldttng Hl Verwaltung : fttitrnooa nllca lelrphon 51». 21 (tnUnirba*) 1 B»jug»pt«t|* ffli 6a» Snlonl: Biertiljährtg tv Dl», halbjährig 8l> Di», Ka«z» «»Ni»dtgung»» »nd»n l» Ux Verwaltung ja dtlltgsten «tbübrtn entgegeagenommen f »thriß »80 Di». Für da, Vu»lon» »Atsprechende «»höh»»,. eiBjtlnummrr »in 1*60 Erschein t wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag 61. Jahrgang Celje, Sonntag, den 15. November 1936 Nummer 92 Die Londoner Presse über S. K. H. Prinzregent Paul (A) London. 12. November. Alle heutigen Morgenblätter beschreiben den Empfang. der gestern abend S. SL H dem Prinzregenten Paul und I. K. H. Prinzessin Olga am Victoria-Bahnhof in Lon-don zuteil wurde. Die Londoner Blätter betonen die Familienbande zwischen dem britischen und dem jugoslawischen Königshause und fügen hinzu, Ihre Kgl. Hoheiten Prinzregent Paul und Prinzessin Olga würden während ihres ganzen Aufenthaltes in England Gäste des Herzogs und der Herzogin von Kent fein. Unter dem Titel „Prinz Paul in London" schreibt heute früh der „Daily Telegraph" u. a.: „Der jugoslawische Prinzregent Paul ist gestern abend mit der Prinzessin Olga in London einge-troffen. Er wurde vom Herzog von Kent empfangen und wird während des ganzen Aufenthaltes »in London dessen Gast sein. Man zieht hier den Schluß, daß während des gegenwärtigen Besuches des Prinz-rezenten die britische Regierung mit dem hohen Gast über die Lage im Mittelmeer verhandeln werde. Bekanntlich regiert Prinz Paul mit noch zwei Regenten im Namen des minderjährigen König Peter II.. dessen Vater in Marseille getötet wurde, Jugoslawien. Der 42-jährige Prinzregent hat seine Studien an der Oisorder Universität absolviert. Er Hot bereits mehrfach London besucht. Während des letzten Besuches vertrat der jugoslawische Regent Jugoslawien beim Begräbnis König Georg V". Jugoslawische Parlamentarier in Athen («) Athen, 12. November. Die Athener Agen-tur meldet: Heute sind in Athen die Abordnungen jugoslawischer Senatoren und Abgeordneter sowie eine Gruppe jugoslawischer Studenten und Studen-tinnen eingetroffen. Sie bleiben einige Tage hier. Mit demselben Zug sind aus Saloniki, wo sie der Einweihung des Beinhaused beigewohnt hatten, der jugoslawische Gesandte Hristic, Justizminister Logo-theti», der Protokollchef Vikelas und der General-direktor des Unterftaatssekretariats für die Presse Papadaki» nach Athen zurückgekehrt. Banus Dr. Natlacen beim Kgl. Regenten Dr. Stankoviö Beograd, 12. November. Der Banus des Draubanats Dr. Natlacen wurde vom Kgl. Regen-ten Dr. Stonkovic, vom Ministerpräsidenten Dr. Sto-jadinooic, vom Innenminister Dr .Korosec und von anderen in Beograd anwesenden Ministern in Beo-grad empfangen. Streikstatistik in Jugoslawien Wie die Zagreber Presse feststellt, wurden in der Zagreber Handels- und Jndustneka miner recht be-denkliche Borstellungen auf dem Ge iete des Sozial-politischen und der Wirtschaft gemacht. So wurden innerhalb von zehn Monaten in 186 verschiedenen Streiks 4.153 495 Arbeit,stunden und 23.558 994 Din in Verlust gebracht. In Zagred allein gab es insgesamt 41 Streikbewegungen in verschiedenen Branchen. Rumäniens Außenminister kommt wieder nach Beograd Bukarest. 11. November. Der rumänische Außenminister Antone»cu hat sich Pressevertretern dnhin geäußert, daß er in Kürze nach Beograd reisen werde, um der jugoslawischen Regierung über das Ergebnis seiner Proger Besprechungen Bericht zu erstatten. Noch immer harte Kämpfe um Madrid Schritt für Schritt, aber unter großen Blut-opfern erkämpfen sich die Nationalisten immer neue Stadtrandgebiete. Die Verluste sind auf beiden Seiten groß. Stündlich erwartet mzn einen neuen Generalangriff der Nationalisten, die diesen mit größter Sorgfalt vorbereiten. Tanks und Geschütze stehen bereit. Aber auch die Kommunisten bekommen noch immer neue Verstärkungen und versuchen im-mer neue Gegenangriffe. Im Stadtzentrum kam es schon zu Plünderungen und großen Bränden. Inzwischen tagte in London wieder einmal der Nichteinmischungsausschuß. Die letzte Sitzung dauerte 5'/, Stunden, wobei es zu ganz schweren Meinungs-Verschiedenheiten zwischen den Vertretern Rußlands und Italiens kam. Ergebnis: Fortsetzung der Nicht-einmischungsberotungen nächste Woche. Zum Abschluß der Rompaktstaaten-Konferenz Die 3 Staaten Italien, Oesterreich und Ungarn gaben nach Abschluß ihrer Besprechungen eine ge-meinsame Verlautbarung kund, in der die völlige Uebereinstimmung in allen mitteleuropäischen Fragen zum Ausdruck kommt. Es wird erklärt, daß alle 3 Staaten auch auf wirtschaftlichem Gebiet nun noch enger zusammen arbeiten werden und daß nun der Weg auch zur weiteren Zusammenarbeit eröffnet ist. Gleichzeitig ist auch eine weitere Zusammenarbeit mit Deutschland ermöglicht worden. Zu sensationellen Beschlüssen sei e» nicht gekommen. Es sei auch zu keiner Blockbildung gekommen — die Ergebnisse aber bilden die erste Etappe zu einer allgemeinen Regelung im Donauraum. Dr. Hodza zur Innenpolitik der CSR und zur Frage der nationalen Minderheiten Dr. Hodza kündigte dem karpatho russischen Teil der CSR volle Autonomie an, den Slowaken oer-sprach er die Dezentralisation und größere Volks-rechte, die madjariichen Minderheitenwüniche werden erfüllt, „von einer Autonomie des Sudetendeutsch-tums aber", fagte Dr. Hodza," kann keine Rede fein," wörtlich heißt es im „Slaven«" vom 13. November, auf der ersten Seite links unten: „Dem Herrn Dr. Hodia fällt es nicht ein, die 4O0.OOO Tschechen, die dort wohnen, den 700.000 Deutschen auf Gnade und Ungnade auszuliefern und dies in einem national-tschechoslowakischen Staate. Mit Henlein spreche er überhaupt nicht. Dem Hen ein spreche er jedes Recht, im Namen der deut chen Minderheit zu sprechen, ab. Wenn die deutsche Minderheit etwas wünsche, so finde sie leicht den richtigen Ort, wo Wunsche entgegen- ?genommen und erfüllt werden. Die (SR-Ver-assung sei in dieser Hinsicht weitherzig. Doch Henlein, und jene, die ihm folgen, mögen wissen, daß der Weg nach Prag nicht durch Berlin oder Genf führe." Das Burgenland 15 Jahre bei Oesterreich In Oesterreich, besonder» ober im Burgenland feint man am 14. d. M die 15^ jährige Zugehörig-keit des Burgenlande» zu Oesterreich Die Ungarn aber wollen auf Grund ihrer Revifionsbestrebungen auch diese» urdeutsche Land, da» Land de» deutschen Liszt zurückerhalten. Die gesamte reichsdeutsche Presse ist empört über die unbegründete Verhaftung reich»deutscher Staatsbürger in Rußland. Aufbauende Revolution Der 9. November ist in Deutschland der Tag, an dem die nationalsozialistische Bewegung und ihr Führer Adolf Hitler alljährlich der Ursprünge ge-denken. Dem feierlichen Appell der 16 Opfer de» mißglückten Münchner Putsche» von 1923 ging wieder da» kameradschaftliche Treffen der ältesten Nationalsozialisten mit Adolf Hitler voraus, der an historischer Stätte auch dieses Mal Rechenschaft über Men Weg durch 13 lange Jahre ablegte, und zwar gleichzeitig für das an den Rundfunkempfän-gern mithörende deutsche Volk. In einer Welt, die zu Vereinfachungen neigt, ist es von größtem In-teresie. sich aus dem Bekenntnis der verantwortli-chen Männer ein Bild über die Besonderheit jeder von den großen politischen Revolutionen zu machen, die da« Antlitz unserer Zett so tief prägen. Der Nationalsozialismus ist nicht wie der italienische Faschismus durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen. Daß die», historisch gesehen, die unmit-telbare Folge der Münchner Niederlage vom 9. No-vember 1923 war, hat Adolf Hitler schon früher offen zugegeben. Den Sinn seines Umschwenken» in dem Jahrzehnt nachher bi» zur totalen Macht-ergreifung von 1933 hat er jedoch diese» Aial im Kreis seiner alten Getreuen mit besonderer Ein-dringlichkeit enthüllt, indem er da» Wesen der aus-bauenden nationalsozialistischen Revolution in Deutsch-land charakterisierte. Den Staat mit GewaU stürzen, da» hatte Hitter nach dem tragischen Blutopfer der 16 al» unmöglich erkannt. Ader seine höhere Ein-ficht wies ihm gleichzeitig das legale Vorgehen als den richtigen Weg, nicht etwa zum feigen und zögernden Kompromiß, sondern dazu, im vorhan-denen und rücksichtslos bekämpften Staat einen neuen, besseren Staat fertig aufzubauen, nämlich die Riesenpartei in allen ihren Gliederungen. So fiel 1933 die Weimarer Republik wie eine hohl gewor-dene Fassade, „ohne daß auch nur im geringsten die innere Ordnung in Deutschland gestört oder das Leben de» Volke» in Gefahr gebracht wurde". Adolf Hitter sieht in diesem Verlauf der deut-schen Revolution von 1933 sein eigentlichste» natio-nale» Verdienst, und er hat ofsenkichllich mit Bedacht der Erinnerung an ein glückliche» Gelingen da» Bild furchtbarer revolutionärer Zerrissenheit gegen-übergestell( das sich in dem unglücklichen Spanien heute bietet. „Die schwerste Klippe jeder Revolution", so sagte der Führer und Reichskanzler in diesem Zusammenhang, sei die Frage, wo die legalen Machtinstrumente des Staates, Wehrmacht und Polizei, im entscheidenden Augenblick ständen und wie sie in den neuen Staat überführt werden könnten. Adolf HUler sieht „das große Wunder" von 1933 darin. — und in dieser Beulteilung weiß er sich einig mit ganz Deutschland —, daß die Armee damals nicht Partei geworden ist, daß also die aufbauende Revolution ohne Blutvergießen, ohne Bruderkamps und ohne den geringsten Zeit-oder Reibungsverlust ihr Werk tun konnte. Man wird daraus in der Uebertragung auf das fpaniiche Beispiel entnehmen dürfen, daß der verantworiliche Leiter der deutschen Politik das Ringen um ein nationales Spanien mit der siegreichen Eroberung der Hauptstadt noch keineswegs al» beendet ansieht. Doch kehren wir zu Deutschland selbst zurück und vergleichen wir das, was Hitter von der bei-fpiellos geglückten Ueberführung der Reichswehr in ein neues Volksheer gesagt hat, mit dem aufiehen erregenden Satz, er feiere in diesem Jahr 1936 oen nationalsozialistischen Erinnerungstag „zum ersten Mal ohne tiefere Sorge für das deutscht V»u". Mit rückhaltloser Offenheit hat der Mann, dessen Entschlüsse wie die keine» zweiten Menschen va» Schicksal einer großen Nation gewendet und die Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 92 sogenannte Nachkriegszeit. die Zeit von Versailles, beendet haben, die heute gesicherte militärische Nfi> stung Deutschlands als den Grund seinen gelassenen Zuversicht genannt. Allerdings wäre es falsch, in Hitlers Bekenntnis zur wiedererstandenen Wehr-macht des Reiches ein Bekenntnis zur Gewaltpolitik in Europa sehen zu wollen. Gewiß hat er im Rück-blick auf 1923 sein Handeln damit begründet, daß der Nationalsozialismus nicht davor zurückschrecken dürfte, notfalls „das innere deutsche Schicksal mit Blut zu wenden". Der Fall ist innerhalb Deutsch-land5 Gottseidank nicht eingetreten, und Rückschlüsse auf eine aggressive Außenpolitik wären doppelt un-sinnig. Nicht Angriff und Krieg wünscht Hitler, sondern ihm kommt es darauf an, daß „die deutsche Waffenschmiede einen ehernen Panzer um Deutsch-land herumgelegt hat", daß man „Deutschland nicht mehr wird überrennen können". Dieses „man" be-*og sich auf den Bolschewismus in der w e jt l i ch e n Welt. So und nur so war auch der Schluß zu verstehen, daß nach seiner, Adolf Hitlers Ueberzeu-gung, „vielleicht schneller, als wir alle denken", das übrige Europa die ausbauende Revolution des deut-fchen Nationalsozialismus, die solange und so erbit-tert bekämpft wurde, als Großtat für den Frieden Europas erkennen werde. Italienisch«österreichisch - ungarische Freundschaftskundgebung in Wien (A) Wie n, 12. November. Das DNB meldet: Gelegentlich des Banketts, das gestern abend Bun> deskanzler Dr. Schuschnigg zu Ehren der Vertreter der Rompaktstaaten gab, wurde amtlich mitgeteilt, daß Oesterreich das römische Kaiserreich anerkenne. Dr. Schuschnigg hielt auf dem Bankett eine Rede, in der er sagte, die drei Staaten seien darin einig, auf gesunde Weise die Neuorganisation in Mittel-europa fortzusetzen. Es sei nicht die Bildung irgend-eines Blocks gegen jemanden beabsichtigt. Die Hoff-nung bestehe, daß der Kern gemeinsamer Tätigkeit in dieser Zone geschaffen sei, um dem Werk des Friedens zu dienen. Schuschnigg gedachte Gömbös' und DoQ-fuß' und ihrer Zusammenarbeit mit Mussolini, dessen Genie und Willenskrast der Redner pries. Schließlich sprach Schuschnigg die Ueberzeugung au», daß die Wiener Konferenz die Freundschaft der drei Staaten noch mehr vertiefen werde. Er bat Gras Eiano, dem König und Kaiser von Italien und Abessinien die Glückwünsche der Konferenz zum Geburtstage auszu-richten und trank auf das Wohl der Staatshäupter von Italien und Ungarn. Der ungarische Außenminister Kar.ya betonte gleichfalls die Bedeutung der Rompaktgruppe als Kern der künftigen Entwicklung. Alle, die den Frie-den wünschen, den auch Ungarn wünsche, könnte dieser Rompaktgruppe beitreten. Dann sprach der Minister Worte der Huldigung für das italienische Volk und kündete amtlich den Besuch des Reichs-verweser» Horthy in Rom an. der dem König von Italien die ungarische Anerkennung des neuen Römischen Kaiserreiches persönlich werde mitteilen können. Kanya schloß mit Wünschen für die Staat»-Häupter von Oesterreich und Italien. Graf Cianv dankte für diese Kundgebungen und betonte die Freundschaft des faschistischen Italiens für die Völker Oesterreichs und Ungarns. Die drei Länder Hütten Europa ein seltenes Beispiel schöpfe-rischer Arbeit gegeben. Der Rompakt eröffne den Weg weitgehender Befriedung und Stabilisierung Mitteleuropas. Die Romprotokolle seien kein Mittel, die Staaten im Donauraum zu trennen oder Blocks zu bilden, sondern sie seien das Mittel, die Bezie-hungen zu zementieren und die allgemeine Zusam-menarbeit am Frieden zu stärken. Auch Eiano ge-dachte Dollfuß' und Gömbös'. Das italienische Volk werde mit ungewöhnlicher Freude die Botschaft für den italienischen König und Kaiser aufnehmen. Graf Eiano trank schließlich auf das Wohl des österreichischen und des ungarischen Staatsober-Hauptes. Graf Ciano nach London? (A) London, 11. November. Das DNB mel-bet: Unterrichtete Kreise behaupten, sie seien immer mehr überzeugt, daß die englische Diplomatie mit allen Kräften eine englisch-italienische Konferenz her-beizuführen suche. Es wird sogar behauptet, man habe Rom zur Kenntnis gebracht, daß London den Besuch de» italienischen Außenministers bearüßen würde. Die Entscheidung über einen solchen Besuch werde wahrscheinlich sofort nach der Rückkehr de» Grafen Ciano nach Rom fallen. Deutschland und England London. In fast den gleichen Worten, in denen Mussolini den ungeteilten Frieden als die Vorstufe zum allgemeinen Krieg verurteilt hat. setzt Garvin im „Observer" seine Kampagne gegen Sowjetrußland und für eine englisch-deutsche Ber-ständigung fort. Wenn England sich in die deutschen Pläne im Osten einmische, so müsse Deutschland im Endergebnis im Westen gegen England schlagen. England steht vor der Alternative zwischen Freundschaft oder Konflikt mit Deutschland. Mit seinem ganzen Temperament setzt sich Garvin für ein englisches Ja an Deutschland ein. Er weist zunächst darauf hin, daß die gegenseitigen Beziehungen vorhanden seien, allerdings von englischer Seite etwas mehr gezeigt werden müssen. Zwei starke Länder hätten heute in einem Augenblick, in dem sie an einem Wendepunkt ihres Schicksals stünden, die Möglichkeit einer dauernden Verständigung im Verhältnis zueinander durchzusetzen. „Die Kolonialfrage kein Hindernis- Aus Einzelfragen eingehend, bestreitet Garwin, daß die Kolonialfrage der Einigung im Weg stünde. Deutschland könne ebensowenig erwarten, daß Eng. land seine Dominien zur Rückgabe von Mandaten veranlasse, wie es Japan und Frankreich nicht zur Rückgabe von Kiautjchou bzw. Togo und Kamerun zwingen könne. Aber zur Erleichterung der wichtigsten Aufgaben einer englisch deutschen Einigung würde Garwin nicht nur die englischen Teile von Togo und Kamerun in der Hoffnung eines Mitgehens Frankreichs zurückgeben, sondern auch Deutsch-Ostafrika, wo England die alleinige volle Handlung»-freihei: habe. Doch die territorialen Rückerstattungen seien Bagatellen im Vergleich zu dem Umfang und der Art der heutigen deutschen Bedürfnisse. Da» britische Empire müsse aber die deutschen Rohstoff-forderungen weitgehend erleichtern. In diesem Zu-sammenhange bedauert Garwin. daß in der großen Kundgebung im Berliner Sportpalast auf Englands Kosten die Kolonialfrage zu einer Travestie gemacht worden sei. Die Sowjetpakte als Kriegsgefahr Dann wendet sich Garwin. wie schon in der vorigen Woche, den Sowjetpalten zu. Falls diese Pakte weiterbestünden, müßten sie zum Krieg führen. Falls England sich hinter die Sowjetpakte mit Frank-reich und der Tschechoslowakei stelle, und damit zum Verbündeten von Sowjetrußland und dem Kommunismus gegen Deutschland werde, dann werde sich die Lage so todernst gegen eine Be-friedigung zuspitzen, daß es keinen Zweck habe, noch vom Frieden zu reden. Garwin hält den Weg für eine deutsch-englische Einigung für offen, von der er glaubt, daß Frankeich sich ihr anschließen werde. Die Besprechungen Eden-Beck Die Erklärungen des polnischen Außenministers gegenüber den Journalisten zeigen, daß die Lon-doner Besprechungen sich auf einen Meinungsaustausch über Locarno, Danzig und die jüdische Ein-Wanderung noch Palästina bezogen. Was Locarno betrifft, ist Beck überzeugt, daß die englische Regierung nichts unternehmen werde, was die Vorbereitungen und Gespräche über das neue Locarno in die Richtung eines Viererpaktes leiten könnte, und daß Großbritannien fortfahren werde, das neue Locarno als eine erste Etappe zur allgemeinen Ordnung Europas zu betrachten. Was Danzig betrifft, betonen die polnischen Kreise, Beck habe an den britischen Außenminister keine Forderungen gestellt. Was schließlich die jüdische Frage betrifft, meint man. Eden habe keine wie immer gearteten tatsäch-lichen Verpflichtungen übernehmen können, da er das Ergebnis der Tätigkeit der Kgl. Kommission in Palästina abwarten wolle. Die polnischen Kreise versichern weiter, Beck habe kein Wort über die polnisch-tschechoslowakischen Be-Ziehungen gesagt. Dennoch räumen sie die Möglich, keit ein, daß Eden diese Frage erwähnt habe. Im übrigen betonen die polnischen Kreise, Polen werde als Mitglied des Völkerbundes alle Verpflichtungen in Ehren erfüllen. Beck erklärte außerdem feinerseit», Polen wünsche die besten Beziehungen zu allen Ländern des Donauraumes ohne Unterschied. Bei einem Bomdenflugzeugunglück in Italien kamen 9 Passagiere und durch die darausfolgende Benzinerplosion noch 16 Bauern ums Leben; außerdem gab es bei 40 Schwerverletzte. Vor dem Gustloff-Prozeß .Jeder wirtlich« Iude habe gewih schon einmal davon geträumt, Hitler zu ermorden.' Der Mörder an dem nationalsozialistischen Landes-leiter Wilhelm Gustloff, der jugoslawische Staats« angehörige David Frankfurter, wird sich nunmehr in Kürze vor den Schweizer Strafrichlern zu ver-antworten haben. Gegen Frankfurter ist Anklage wegen Mordes erhoben worden. Nach Mitteilungen aus der Schweiz wird mit einer nur 2 bis 3tägigen Prozeßdauer gerechnet, da der Fall, der zur Ab-urteilung kommen soll, völlig klar liegt und infolge-dessen eine umständliche Beweiserhebung für nicht erforderlich erachtet wird. Die Witwe des ermordeten nationalsozialistischen Landesleiters, Frau Gustloff, wird sich nach den Bestimmungen des schweizerischen Prozeßrechtes als Nebenklägerin durch den bekannten deutschen Strafrechtsverteidiger, P r o f. D r. G r i m m-Essen, in Ehur vertreten lassen. Rechtsanwalt Prof. Dr. Grimm, der als Verteidiger in politischen Strafprozessen einen internationalen Ruf hat und der seinerzeit sich insbesondere vor den Militärgerichten der französischen Besatzungsbehörden im Rheinland als unerschrockener Verteidiger junger deutscher Patrioten auszeichnete, gehört seit dem Jahre 1938 dem Reichstag als Abgeordneter an. In der deutschen Presse, wie überhaupt in der deutschen Publizistik, wird gegenüber dem bevor-stehenden Davo>er Mordprozeß die denkbar größte Zurückhaltung beobachtet. Nach deutscher Rechts» auffassung soll die Urteilsfindung der 5 schweizerischen Berussrichter nicht durch Einmischung von unberufener Seite gestört werden. Ein böses Gegenstück dazu aber bildet die Hallung weiter jüdischer Kreise de» Auslande«, die sich anscheinend für verpflichtet hallen, dem Mörder Frankfurter, ihrem Glaubens- und Rassegenossen, jeden nur denkbaren Beistand zu leisten. Mit wachsender Empörung nimmt man in Deutschland davon Kenntnis, wie von bestimmten jüdischen Kreisen des Auslandes versucht wird, den Mord an Gustloff geradezu zu verherrlichen. Emil Ludwig vergleicht in einer von ihm geschriebenen Broschüre zugunsten von Frankfutter den Mörder von Davos mit der alttestamentarischen Figur Davids, der den Riesen Goliath als Widersacher des Juden-tums mit der Steinschleuder getötet habe. Die Pariser „Weltliga zur Abwehr des Antisemitismus" ernennt den Davoser Mörder zum Ehrenpräsidenten, während in ihrer Zeitschrift „Le droit de vivre" vor kurzem die Ungeheuerlichkeit zu lesen stand, jeder wirkliche Jude habe gewiß schon einmal davon geträumt, Hitler zu ermorden. Ein solcher Traum sei keine Schande, eine Schande sei nur, daß der Traum noch nicht Tat geworden sei! Fürwahr, eine schreck-liche Geistesverwirrung durch fanatischen Haß und ein düsterer Hintergrund für den kommenden Mord-, Prozeß . . . Jugoslawisch-italienische Zusammenarbeit Bedeutsame Erklärung de» italienischen Gesandten Beograd, 16. November. Der italienische Ge-sandte Jndelli erklätte gegenüber Pressevertretern, er sei besonders glücklich, daß er Gelegenheit habe, in seinem Heim hervorragende Vertreter der Beograder Presse zu begrüßen, nachdem er die Ehre gehabt habe. S. K. H. dem Prinzregenten Paul seine Be-glaubigungsschreiben zu übergeben. Der Gesandte erinnerte sodann an die Ausführungen Mussolini» in Mailand und betonte, seine (des Gesandten) Mission in Beograd beginne im Zeichen dieser Rede sowie im Zeichen der Erklärungen Dr. Stojadinovic' gelegentlich des Abschlusses des jugoslawisch-italienischen Handelsabkommens. Dr. Stojadinovic habe betont, daß Italien und Jugoslawien sich gegen-seitig, durch ihre wirtschaftliche Struktur sehr glücklich ergänzten, und das sei die beste Grundlage für die Entwicklung der wirtschaftlichen und sonstigen Be-Ziehungen dieser Länder. Der Gesandte selbst fühle sich ermutigt bei der Durchführung seiner Mission durch die Herzlichkeit, mit der er in Beograd emp-fangen worden sei und durch die er sofort die Ge-fühle und Auffassungen erkannt habe, die der vor-ausschauende und schöpferische Geist des großen Königs Alexander I.. des Einigers, zur Reife ge-bracht habe. Der Gesandte werde alle», was in seiner Macht sei, tun, um die Annäherung zwischen den beiden Nationen zu fördern. Dieses Werk er-fordere eine aufrichtige Zusammenarbeit der öffentlichen Meinung beider Länder, die von einer Presse unterrichtet werde, deren Ausgabe gerade unter sol-chen Verhältnissen von außerordentlich großer Be-deutung sei. IDeutsche Zeituna__L»i,e 3 Das QeUeunnU vxfri Radio*,! Nur Radion enthält die gute Schicht-Seife und ist deshalb so mild und ausgiebig. Schicht RADION ENTHÄLT SCHICHT-SEIFE Nummer S2 Das Kirchengespräch auf dem Obersalzberg Der Besucht des bayrischen Kardinal« Dr. Faul Haber beim deutschen Führer und Reichskanzler aus dem Obersaljberg war schon seil längerer Zeit in Aussicht genommen. Bon der Fuldaer Bischof», konferenz war Kardinal Faulhaber bestimmt worden, den Führer und Reichskanzler über die Ergebnisse der bischöflichen Konferenz zu unterrichten. Man nimmt darum an. daß in der Besprechung auf dem Obersalzberg der Münchener Kardinal von der Bereitwilligkeit der katholischen Kirche und der deutschen Bischöfe Kenntnis gegeben hat, sich — unbeschadet gewisser kultureller Auseinandersetzungen mit dem Staat — in die antibolschewistische Front der Reichspolitik einzugliedern. Ueber den Inhalt der Besprechung auf dem Obersalzberg kann es also kein große» Rätselraten geben. Es ist anzunehmen, daß neben diesen grundsätzlichen Fragen der nationalen Politik vom Münchener Kardinal auch noch die Probleme der bayrischen Schulpolitik zur Sprache gebracht worden sind. Die katholische Kirche in Bayern sieht dieEristenz der überlieferten Konfessions-schule infolge des Umsichgreifens der von den nationalsozialistischen Parteiorganisationen unter-stützten Bewegung für die Einrichtung über-konfessioneller Gemeinschaftsschulen al« gefährdet an. Ein geradezu phantastischer Bericht, der freilich nur auf freier Erfindung beruhen kann, befindet sich über die Aussprache des Kardinals Faulhaber mit Adolf Hitler in der Londoner „Times". Danach soll nämlich auf dem Odersalzberg der Rücktritt de» Reichskirchenminister» Kerrl in Aussicht genommen oder gar vereinbart worden sein, und als Nachfolger für Minister Kerrl käme der katholische derzeitige deutsche Gesandte in Wien, Botschafter von Papen in Betracht. Man braucht in der Tat Deuischlanq als Ausländskorrespondent nur oberflächlich zu kennen, um ohne Mühe begreifen zu können, wie absurd eine solche Kombination in dem zu zwei Drittel protestantischen Deutschland ist. Auch der Pariser „Oeuvre" gibt einen originellen Beitrag. In diesem Blatt behauptet der bekannte französische Publizist de la Fouchardiere, daß der Staat von der katholischen Kirche die Aufhebung de» Beicht-geheimnisses verlangen werde, jedenfalls insoweit, al» politische Internen des Staates davon berührt werden könnten. Es ist überflüssig zu erklären, daß auch diese Meldung frei erfunden ist. Die Kürzung der Bauernschulden Die Verordnung über die Liquidierung der Bauernschulden, die am 25. September d. I. in Kraft tritt, ist vielen Landwirten wie ein Geschenk vom Himmel gefallen. Leider gilt auch hier der Spruch: „De» einen Leid ist de» anderen Freud". Gemeinsam ist nur das Interesse für die neue Ber-vrdnung, den einen interessiert der Gewinn, den an-deren der Verlust. Im folgenden wollen wir die wichtigsten Punkte der Verordnung ansühren. Wir empfehlen sie sowohl dem Gläubiger, als auch dem Schuldner zur gründlichen Kenntnisnahme. Die Verordnung schützt vor allem den Schuldner, sie wahrt aber auch die Interessen de» Gläubiger» und sucht jeden Mißbrauch tunlichst zu verhüten. Der kurze Sinn der ganzen aus 58 Artikeln bestehenden Verordnung läßt sich in den Worten zusammenfassen: Die Schulden ber Landwirte, ent-standen vor dem 20. April 1932, werden um S0 v. H., also um die Hälfte auf Kosten der Gläu-biger gekürzt. Banken und Kreditanstalten erhallen von der Priv. Agrarbank eine Vergütung ihre» Verluste» in der Hohe von 25 0. H. Prlvatgläubtger tragen den Verlust zur Gänze allein. Die gekürzte Schuld bei Banken und Kreditanstalten übernimmt die Priv. Agrarbank und sie ist mit 45"/, Verzinsung der genannten Bank in zwölf Jahresraten abzuzahlen. Die gekürzten Schulden bei Privatgläu-bigern sind unter 3'/, Verzinsung gleichfall» in zwölf Jahresraten zu tugen. Die Verordnung bezieht sich auf alle vor dem 20. April 1932 entstandenen Schulden jener Land-wirte, die zur Zeit ihrer Verschuldung und am Tage, da die Verordnung in Kraft trat, Land-wirte waren. Die Kürzung der Bauernschulden a) Schulden bei Geldanstalten Die Gesamtschuld eine» Landwirtes gegenüber den Banken, Kreditanstalten und Genosfenschasts-sparlasfen, die nicht höher als 25 000 Din ist, wird zur Hälfte gekürzt. Die Kürzung dieser Schulden vollzieht die Priv. Agrarbank. Ist di« Schuld jedoch höher als 25 000 Din, so kann sie auf Grund einer besonderen Abschätzung des Vermögens des Schuld-ners um höchsten» 3O#/o gekürzt werden. Beträgt die Verschuldung mehr als 50"/, de» Gesamtver-mögens, kann ein solcher Schuldner eine Kürzung der Schuld bis 50% verlangen. Die Kürzung der-artiger Schulden vollziehen die für die Schuldner zuständigen Bezirksgerichte. Die Schulden der Landwirte bei Banken und Kreditanstalten übernimmt die Priv. Agrarbank. Die Schuld".er haben ihre um die Hälfte gekürzte Schuld der Agrarbank in zwölf Jahresraten unter 4.57p Verzinsung abzuzahlen; die erste Rate ist am 1. November 1936, die übrigen am gleichen Tage jedes folgenden Jahres fällig. Diese Raten zahlen die Schuldner im Wege der zuständigen Steueränter. Nicht rechtzeitig erledigte Raten werden von den Steuerämtern sofort im Erekutionswege eingetrieben. b) Schulden bei Privatgläubigern. Den Privatgläubigern haben die Landwirte ihre Schulden folgendermaßen zu zahlen: Schulden, die vor dem 20. April 1932 durch Ankaus von Waren auf Kredit oder durch gewerd-liche Arbeiten entstanden sind, haben die Schuldner ungekürzt im Laufe von zwölf Jahren in gleich-mäßigen Jahresraten vom 1. November 1936 an zu tilgen, «solche Schulden sind zinsfrei. Alle anderen Schulden und die bis 20. April 1932 nicht gezahlten Zinsen werden um die Hälfte gekürzt Den so ge-kürzten Betrag samt den noch dem 20. April 1932 nicht gezahlten Zinsen haben die Schuldner mit 3"/, Verzinsung in zwölf gleichen Jahresraten, die am 15. November jedes Jahres fällig sind, zu zahlen. Die erste Jahresrate ist am 15. November 1936 fällig. Wird die Zahlung der Jahresraten nicht pünktlich eingehalten, erhält der Gläubiger das Recht, die gesamte Schuld im Gerichtswege einzuklagen. Wenn jedoch die Vermögenslage des Schuldners günstiger ist als jene des Gläubigers, genießt der Schuldner den Schutz dieser Verordnung nicht, d. h. er hat die Schuld ungekürzt zu entrichten. In ftrit-tigen Fällen entscheidet das Bezirksgericht. Wenn ftrner der Gläubiger nachweisen kann, daß der Schuldner in der Lage ist, mehr al» 50'/, seiner Schuld zu zahlen, kann er nach Ablauf eine» Jahres vom zuständigen Bezirksgericht verlangen, daß di« Schuldenkürzung teilweise oder ganz;rückgängig ge-macht wird. Umgekehrt kann auch der Schuldner bei Nachweis seiner Zahlungsunfähigkeit nach der gleichen Frist eine erhöhte Schuldenkürzung bean-spruchen. Jeder Bauernschuldner möge sich bei dem zu-ständigen Gemeindeamte melden und sich erkundigen, was vorläufig zu tun ist, um de» Schutzes der Verordnung über die Liquidierung der Bauern-schulden teilhaftig zu werden. Aufruf der Agrarbank Erlegt di« erft« Rat« der g«rcg«ltrn vau«rnschuld«n! Die Priv. Agrarbank erläßt an die landwirt-schaftlichen Schuldner einen Ausruf, worin diese auf-gefordert werden, die am 1. d. fällig gewordene erste Rate der unlängst geregelten Schulden unoer-züglich bei der Agrarbank zu erlegen, widrigenfalls sie ein für allemal der aus der Bauernschutzverord-nung resultierenden Begünstigungen verlustig werden. Darnach haben die Landwirte, die Geldinstituten oder Kreditgenossenschaften, bis zu 25.000 Din schulden, der Agrarbank unverzüglich den zehnten Teil der auf die Hälfte reduzierten Schuld zu ent-richten. Uebersteigen die gemeinsamen Schulden an die Geldinstitute und Kreditgenossenschaften 25 000 Din, ist der Agrarbank als erste Rate der zehnte Teil der gegenwärtigen (also unverminderten) Schuld einzusenden. Im Lause des Monats November er-hallen die Schuldner von den bisherigen Gläubigern, d. h. den Geldinstituten und KredUgenossenschafien, di« Aufforderung, die erste R.le der Agrardank zu erlegen. Die Schulden können bei der Agrarbank auch früher teilweise oder zur Gänze getilgt werden, wo-bei die Zinsen in Wegfall kommen, was einer Ver-billigung der Schulvenabstattung gleichkommt. König Boris in Lebensgefahr (A) Sofia, 9. November. Reuter meldet: Torpedobootzerstörer sind mit größter Beschleunigung König Boris zu Hilfe geeilt, der sich bei einer Kreuzfahrt aus dem Schwarzen Meere in Gefahr befand. Der König lenkte persönlich die Jacht und traf nach vierstündigem Kampf mit der sturmbewegten See im Hafen ein. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 92 Dr. Stojadinoviö über die europäischen Probleme Da« englisch« Wochenblatt „Sunday Dispatch" bringt unter einem BUd des jugosl. Nlinisterpräsi-denten Dr. Stojadinovic einen langen Artikel aus einem Interview mit Dr. Stojadinovic, in dem es unter anderem heißt: „Mit Großbritannien verbinden uns viele ge-meinfame Interessen, besonders im Mittelmeer, und wir werden gegenüber der britischen Nation stets die wärmste Freundschaft hegen. Auf Europa sieht Jugoslawien unter einem streng praktischen Gesichts-punkt. Ein allgemeines europäisches Einvernehmen wäre ideal, aber es ist schwer. Ideale rasch zu er-reichen. Es stehen immer praktische Schwierigkeiten im Wege Jugoslawien glaubt demnach, daß zur Erhaltung des Friedens unter den gegenwärtigen Verhältnissen da» System der Regionalpakte die praktischste Methode ist. Jugoslawien wünscht nicht in irgendeinen der rivalisierenden Block» Europas einzutreten, die in der letzten Zeit sichtbar werden. Mit Deutschland unterhält Jugoslawien aus. gezeichnete wirtschaftliche Beziehungen, während unsere politischen Beziehungen zu diesem Lande vollkommen normal sind. Während der Sank-tionen haben wir den Großteil des Handel» mit Italien verloren. Es wurden Maßnahmen getroffen, damit wir wenigstens teilweise den verlorenen ita-lienischen Markt wiedergewinnen. Aber dazu wird Zeit notwendig sein. In der Zwischenzeit stellt Deutschland einen erstklassigen Markt für die jugo-slawischen Agrarprodulte dar. Mit Rußland unter-hallen wir keine wirtschaftliche Verbindung und in politischer Beziehung interessieren uns nicht Fragen, wie es die rusfischdeutsch-polnischen Beziehungen sind, die außerhalb der Sphäre unserer praktischen politischen Interessen liegen. Bisher haben wir Sowjetrußland nicht anerkannt, da wir es nicht für notwendig hallen, kurzerhand unsere bisherige Ein-stellung zu ändern. Komplikationen hervorrufen, heißt, da» Entgegengesetzte davon tun, was praktisch ist. Die nächsten politischen Interessen Jugoslawien» fallen in da» Gebiet der Gruppe der Staaten der Kleinen Entente und de» Balkanpakte». Jeder dieser Staaten hat die volle Aktionsfreiheit, um sich nach seinem Ermessen um seine besonderen Interessen zu kümmern und Freunde außerhalb dieser Bündnisse zu suchen. Unter den Staaten der Kleinen Entente und des Ballanpaktes herrscht volles Vertrauen. Es besteht daher keine Unvereinbarkeit zwischen un-jeren Verpflichtungen gegenüber den befreundeten Staaten der Kleinen Entente wie de» Balkanpaktes und unseren Geschäftsinteressen gegenüber Deutsch-land oder unseren anderen Interessen gegenüber Großbritannien und Frankreich. Verschiedene Pläne wurden auf der Konferenz der Kleinen Entente in Bratislava zur Verbesserung der wirtschaftlichen Zu» fammenarbeit zwischen den Staaten des Donau-raumes, der Tschechoslowakei, Rumänien», Oester-reiche, Ungarns und Jugoslawiens sowie Deutsch-land» und Italien» erörtert. Wa» die geplante Konferenz der Locarnomächte betrifft, sind wir natürlich weniger unmittelbar an der Verständigung der Westmächte interessiert als an der Lösung der Probleme Mittel- und Südost-europas. Bei der gegenwärtigen Lage der Dinge können wir natürlich nicht im Voraus gegenüber der geplanten Locarnokonferenz irgendeine bestimmte Haltung einnehmen". Starte Zunahme der Beschäftigung im jugoslawischen Bergbau Nach amtlichen Daten hab« sich die Zahl der in den Bergbauunternehmungen beschäftigten Ar-beiter 1935/36 von 237.689 auf 304.485 erhöht. Im Bereich der Berghauptmannschast Beograd stieg ste von 84636 aus 89 060, im Bereich der Berg-hauptmannschast Zagreb von 44.570 aus 95.101, im Bereich der Berghauptmannschast Ljubljana sank sie von 43.268 auf 41.248, im Bereich der Berghauptmannschast Sarajevo stieg sie von 57.299 aus 67.649, im Bereich der Berg-hauptmannschaft Split erhöht sie sich von 7916 auf 11.427. _ Der Reichskanzler am Krankenbett des Abtes Schachleitner Rosen heim. 9. November. Am Sonntag nachmittag weilte Reichskanzler Adolf Hitler längere Zeit am Krankenbett des schwer erkrankten Adle» Dr. h. l. Aldanu» Schachlettner. Wirtschaft und Politik Unter dem Titel ..Wirtschaftsverständigung" brachte da» Zagreber Morgenblatt einen Artikel, den wir wegen seiner Aktualität für unsere Leser au»-zugsweise wieder bringen. Die internationale Oeffenllichkeit steht heute unter dem Eindruck der Mailänder Rede Mussolinis. Für Jugoslawien sind die Ausführungen des italienischen Regierungschefs von besonderem Interesse. Hat doch Mussolini in aller Form eine weilgehende moralische, politische und wirtschaftliche Verständigung angeboten. Wir wollen hier das wirtschaftliche Moment besonders betonen, ohne dadurch die außerordentliche Wichtigkeit der beiden anderen verkleinern zu wollen. Vor kurzem hat der jugoslawische Ministerpräsident Dr. Stojadinoyic längere Ausführungen über die jugoflawijch-italienischen Wirtschaftsbeziehungen und namentlich über dos neueste Abkommen zwischen den beiden Staaten gemacht. Aus diesen Aus-führungen sprach die Genugtuung darüber, daß nach der Zwischenzeit der Sanktionen die durch die natür-lichen Voraussetzungen bedingten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern glücklich wieder aufgenommen seien. Wirtschaftliche Ver-sländigung! Es ist jetzt wieder einmal viel von ihr die Rede, und zwar parallel mit mannigfachen Be> mühungen um politische Verständigung. Auch der Wirtschaftler muß erkennen, daß diese beiden Zweige der Verständigungsbemühungen heute bereits schwer voneinander zu trennen sind. Und es fügt sich durch den ganzen Verlauf der nachkriegszeitlichen Geschichte, daß hochwichtige Verständigungsbemühungen gerade auch Jugoslawien betreffen. Die mitteleuropäische Frage steht wieder im Vordergründe. Sie bildete Gegenstand der Beratungen in Bukarest, in Preß bürg, neuesten« in Prag, es war von ihr in Berlin die Rede, der ungarische Außenminister kam soeben auf sie zu sprechen, und am ersten Rooembersonnlag befaßte sich Mussolini in Mailaud mit ihr. Die Ge-sicht?punkte sind natürlich in den einzelnen Ländern so manchmal verschieden, aber es schält sich doch schon eine wichtige Uebereinstimmung in einzelnen Punkten heraus. Das Bedürfnis nach besserer Gestaltung. nach Neugestaltung der wirtschaftlichen Beziehungen in Mitteleuropa ist allgemein. Es geht parallel mit dem politischen Versiändigungsbedürfnis und es besteht hier zwischen Politik und Wirtschaft eine starke Wechselbeziehung. Ein wichtiger Fortschritt ist erziehlt. Noch nie in all den Jahren der Nachkriegszeit waren die Kräfte-Verhältnisse zwischen den Staaten, in außerwirtschaft-licher und wirtschaftlicher Beziehung, so geklärt, wie es heule der Fall ist. Man ist heute freier denn je von Illusionen, ein jeder kennt so ziemlich di« eigene und des anderen Leistung»fähigkeit und so setzt sich immer mehr die Bereitschaft zu vernünftigem und notwendigem Handeln durch. Auch die Wirksamkeit all der künstlichen Maßnahmen, Einschränkungen usw., die Wirksamkeit der Autarkiebestrebungen und wa» die Nachkriegszeit an Wirtschaftspolitik noch gebracht haben mag. ist heute bereits klar erkannt und im wahrsten Sinne des Wortes auch ermessen. So, nachdem man von vielen, ja, den wichtigsten Illusionen befreit ist, zeigt man die tatbereite Neigung zu einer neuen wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Jugoslawien ist in der Loge, bei ollen diesen Fragen ein starker Interessent zu sein. Die jugoslawische Wirtschaftspolitik ist realistisch und immer ver-ständigungsdereit gewesen. Jugoslawien wird daher an jedem Ausbau der internationalen Wirtschaft in Mittel- und Süsteuropa teilnehmen, sofern wirklich die Interessen oller beteiligten Staaten gleichmäßig gewahrt und einseitige Tendenzen oder Zwecke, die abseits von dem internationalen wirtschaftlichen Auf-bau lägen, vermieden werden. E» wird nun darauf ankommen, wie und wie weit man den Abbau der Einschränkungen in Angriff nimmt. Vorher aber wird eben ein« Verständigung zwischen den Staaten notwendig sein, wie sie von allen erstrebt oder zu-mindest als Notwendigkeit verkündet wird. In Europa haben sich wichtige Neugruppierungen voll-zogen. Eine gewisse Stabilisierung kündigt sich an. Erklärungen, die in der letzten Zeit in einer ganzen Reihe von Ländern erfolgt sind, zeigen, daß die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Verständigung sich erheblich verbessert haben. Geburtstagwünsche Hitlers an König Viktor Emanuel (A) Berlin, 11. November. Da» DNB mel-det: Reichskanzler Hitler richtete an König und Kaiser Viktor Emanuel zu d«ss«n Geburtstag tele-graphisch« Glückwünsche. Volksdeutsche Rundfunksendungen in der zweiten Novemberhälfte 1936 Engelbert Kämpfer, ein deutscher Columbu». Hörspiel über da« Leben de» großen Japan-For-schers. Deutschlandjender 15. November 1936 um 17.30 Uhr. „Bauernehre". Hörspiel über einen Grenzkampf in alter Zeit von Karl Hanig. Stuttgart, 14. No-vember um 15 00 Uhr. „Schlacht hinter dem Siebengebirge". Ein Hör-spiel von Peter Breuer zur Erinnerung an die Bauernschlacht am Aegidienberg am 16. Novem-ber 1923 gegen die rheinischen Separatisten. Köln, 16. November um 18.45 Uhr. Sechs unbekannte Lieder von Hugo Wolf. Frankfurt aM. 17. November um 15.15 Uhr. „Der Fährmann an der Weichsel". Ein Spiel von den Deutschen in Polen. Von Rose Planner. Deutschlandsender. 22. November um 17.15 Uhr. „Schmerz und Trost". Au, Briefen von Aval-bert Stifter. München, 22. November um 10.00 Uhr. „Der Pfarrer von Kirchfeld". Volksstück von Ludwig Anzengruber. München, 22. November um 20.40 Uhr. Unbekannte Lieder von Hugo Wolf. München, 23. November um 19.00 Uhr. „Lothringer Spinnstube". Lieder aus den „Ver-llungenen Weisen" von Louis Pinck. München, 26. November um 17.00 Uhr. „Deutsche Kinder in aller Welt". Ein mu-sikalifcher Bilderbogen. Bon Herbert Ulbricht. Berlin, 26. November um 16.30 Uhr. Religionsverfolgungen in Ruhland Berlin, 9. November. Die deutsche ProDeo-Kommission veröffentlicht Mitteilungen au, zuver-lässiger Quelle über das Schicksal der l e tz t e n evan-gelischen Geistlichen aus dem Gebiete der Sowjet-union. Danach sind in den letzten Wochen und Monaten zahlreiche Pfarrer grundlos h i n g e r i ch-tet, zu Gefängnis oder Zwangsarbeit verurteilt oder verbannt worden. Vielfach wurden ihre Fami-lien den unmenschlichsten Folgerungen ausgesetzt. Helgoland wird wieder befestigt Auf Helgoland werden wieder Befestigung»-anlagen gebaut. Helgoland war auch vor dem Krieg befestigt, die Werke mußten aber im Sinne von Versailles geschleift werden. Hauptsächlich England war gegen eine Wiederbefestigung der Insel, die ein wichtiger Stützpunkt der deutschen Flotte ist. Lord Crandorne erklärte im vergangenen Sommer im Unterhau», die militärische Überwachung Deutschland» sei vorbei und die Widerbefestigung Helga-land» sei «in« innere Angelegenheit de» Deutschen Reiches. Dr. Schachts Reise nach Ankara (A) Pari», 10. November. Hava» meldet au» Berlin: Amtlich wird mitgeteilt, daß Dr. Schacht am 14. d. M. mit Flugzeug nach Ankara abreise, wo er drei Tage verbleibt. Dr. Schacht erwidert den Besuch, den ihm der Gouverneur der türkischen Nationalbank gemacht hatte. In Ankara wird Dr. Schacht über Fragen verhandeln, die für di« deutsch-türkischen Handelsbeziehungen von Bedeutung find. Neue französische Partei Der Kongreß der französischen Volkspartei (Führer der ehemalige Kommunist Doriot, der feine Haltung stark nach rechts orientiert hat) in St. Dem» ist in Ruhe verlaufen. Starke Polizei-abteilungen hielten die Ordnung aufrecht, doch kam es immerhin zu Zusammenstößen der Polizei mit kommunistischen Demonstranten, so daß einige Poli-zisten verletzt wurden. Frankreichs Luftfahrtwesen wird vergrößert Der Luftfahrtminister Pierre Cot hat da» Pro-gramm der Anlegung eine» Terrains für die Zwecke ber Militärluftfahrt zusammengestellt. Es wurde hiezu ein Kredit von 200 Millionen Francs im Rahmen de» Kredites von fünf Milliarden zur Verfügung gestellt, die von der Regierung für die Verstärkung des Luftschutzes bestimmt worden waren. Neue Unruhen in Bombay (91) Bombay, 11. Norember. Haoa» meldet: Gelegentlich neuer Unruhen kamen nach Einbruch der Dunkelheit vier Perfonen um, Leben; vierzig wurden verwundet. % ilveste v- Feier des Männeraefangvereines in Telje 1,17-Z« Zum Tanz sogar: Ronnyi Zazz aus Sjubtjanfl Dotel Skoberne 31. vez. 1936 Punkt 8 Uhr Saklreiche Uederralchungen! Aornarini von der Mailänder Edala Erna ldovac, die entzückende Tänzerin .Vie tote Tante", ein Schwand .Fledermaus', gem. T-Hor des .Snlvesterspud' vc>n «Dswatitsch d. I. Nummer 92 Deutsche Zeitung Seite 3 Die Woche der TIVAR-KAPPEN Jugosl. Patent-Nummer P. 349/36 GEGENSTAND DER ERFINDUNG IST EIN ELASTISCHES KAPPENSCHILD. Durch einen sichelförmigen Ausschnitt im Schildkarton wird dieses elastisch gemacht, so dass der an der Stirn anliegende Schild-teil federartig nachgibt. PREISE UNSERER KAPPEN: Din 10.— 12.— 14.— „ 16.— 18.— 20.— 25.— Ski-Kappen 30.— 35.— Matrosen-Kappen Din 18.— 25.— Trench-Kappen „ 35.— Das elastische Patentschild der Tivar-Kappen Ist selir bequem, übt auf die Stirn keinen ungesunden Druck aus (wie es bei den früheren Schildern der Fall war) und stört auch nicht den normalen Blutkreislauf In der Stirngegend; deshalb gibt es beim Tragen von TIVAR-KAPPEN kein Kopfweh, keinen Haarausfall und auch keine anderen Unannehmlichkeiten. TIVAR-KAPPEN mit Patentschild sind leicht und beim Tragen sehr bequem. TIVAR-KAPPEN mit elastischem Patentschild sind sehr billig. Sie erhalten Sie überall in unseren Verkaufsstellen. TIVAR-KLEIDER Graf Ciano in Ungarn Graf Ciano traf Freitag nachmittag in Budapest ein. Er wird in Ungarn vier Tage verbringen. VertrauensbeschluH für Blum Paris, 9. November. In der Sitzung des Nationalrats der Sozialistischen Partei sprach ins-besondere Ministerpräsident Blum, Hauptsächlich über Fragen der äußeren Politik. Der Nationalst sprach Blum einstimmig das Bettrauen aus. Polen verlangt Kolonien? (A) Paris, 9. November. DNB meldet: „Inttansigeant" hält es für wahrscheinlich, daß der polnische Außenminister Beck während seines amtli-chen Besuches in London u. a. auch die Frage der Ueberlassung von Kolonien an Polen auswerfen werde. Nach der Behauptung dieses Blattes werde Beck auch auf die Gefahr, die sich für Großbritan-nien aus dem französisch-sowjetrussischen Pakt erge-den, hinweisen. Einigung der Oppositionsparteien und die Lösung der kroatischen Frage Die Beograder Biälter berichten, daß zwischen den Beograder Oppositionsparteien, und zwar der Radikalen, der Demokratischen Partei und den Bauernbündlern, ein Uebereinkommen zur Lösung der kroatischen Frage abgeschlossen worden sei. Das Abkommen über diese Einigung werde erst später veröffentlicht werden. Die Vereinbarung enthält auch das Verlangen nach einer vollkommenen Enlpoliti-sierung der Beamtenschaft, so daß die Staatsbeam-ten in Zukunft weder ein aktives noch passives Wahlrecht haben würden. Mitarbeit der magyarischen Minderheit mit der JRZ „Naplo" berichtet, daß im November in Subotica eine Versammlung der in Jugoslawien lebenden Madjaren stattfanden werde, in der sich diese für die JRZ entscheiden würden. Dr. Varady, einer der Führer der magyarischen Minderheit, gab Ber-tretern der Presse eine Erklärung, in der er u. a. ausführte, die Führer der früheren Magyarischen Partei hätten der Regierung ihre Wünsche ohne Rückhalt dargelegt. Die Magyaren wünschten, daß an magyarischen Schulen nur Lehrer angestellt würden, welche die magyarische Sprache beherrschten, ferner, daß den Eltern die Wahl der Schule über-lassen bliebe, und schließlich die Möglichkeit freier Kulturarbeit. Die Regierung habe den Hauptwunsch der magyarischen Minderheit bereits erfüllt, indem sie dem Ungarischen Kulturbund die Tätigkeit wieder gestattet hätte. Kurze Nachrichten Am Nationalchristlichen Parteitag in Bukarest nahmen über 100.000 Personen teil. Die Führer der Partei Cuza und Goga wand-ten sich in aller Schärfe gegen den Kommunismus und gegen Leon Blum, und traten für eine Neu-vrientierung Rumäniens zu Deutschland ein. Auch die starke antisemitische Organisation, die „Eiserne Garde", verlangt ein Abrücken vom tschechisch - sran-zösischen Kurs. Aus Frankreich kommen täglich neue Freiwillige nach Spanien, um den Kommunisten zu helfen; in den nächsten Tagen gehen wieder 5000 nach Spanien ab. Den Bauauftrag der Zagreber Savebrücke er-hielt die Waggonfabrik in Brod. Die Brücke wird 25,000.000 Dinar kosten und soll in 2 Jahren fettig werden. * In der französischen Kammer kam es Freitag zu einer beispiellosen Saaljchlacht. ch Die CSR lernt bolschewistische Kultur: zu die- f«m Zwecke schickte sie 4000 Lehrer nach Rußland. ♦ Gelegentlich einer polnischen Jubiläumsfeier in Danzig hatten polnische Staatsangehörige Danzings und Deutschlands Hochheitszeich-n provokatorisch ver-unglimpst. Verbreitet die „Deutsche Zeitung"! Anläßlich des großen Martini-Viehmarktes in Krizevci ließen die Italiener 450.000 Dinar für die gekaufte Ware zurück. Auch die Oesterreicher kauften 22 Pferde und 26 Fohlen. Aus Stadt und Land Feier der Deutsch-Evangelischen Kirche Zagreb, 11. November. Die große Feier der Deutsch-Evangelischen Landeskirche Jugoslawiens an-läßlich des 453. Jahrestages der Geburt Luthers fand gestern abend ihren Abschluß. Der Landes-kirchenrat der Deutschen Evangelischen Kirche im Königreiche Jugoflawien hatte die in Zagreb an-wesenden in- und ausländischen evangelischen Bi-schöfe und Würdenträger zu einer Abendfeier gela-den, die am verflossenen Abend im Hotel „Espla-nade" stattfand. Hiezu hatten sich auch die Vertreter der Ortsbehörden und andere offizielle Persönlich-leiten eingesunken. Von Seiten der evangelischen Kirche waren ne-ben dem evangelischen Bischof Dr. Popp und Ge-mahlin und dem Kirchenpräsidenten Wilhelm Roth noch erschienen: der Vertreter des kirchlichen Außen-amtes Bischof D. Theodor Heckel mit den Ober-kirchenräten Dr. Wahl und Dr. Krummacher, aus Berlin, der Leiter der evangelischen Kirche Oester-reiche Superintendent D. Heinzelmann (Villach), der evangelische Bischof in Rumänien D. Glondys, der Generalsekretär des Gustav Adolf Vereines D. Geißler (Leipzig), als Vertreter der Deutsch - evangelischen Kirche in der Tschechoslowakei D. Wehrenfennig. Ferner sah man Banus Dr. Ruzic, Armeekommandant General Junsic, Divisionskommandant Gene-ral Kostik und Stadtvizepräsident Kaufmann mit Gemahlin, Sanitätsgeneral Dr. Mantel mit Ge-mahlin, den Vertreter des Justizminifters, Präsident der Septemvirallafel Dr. Kugler, ferner den Ge° sandtschastsrat in Beograd von Janson, den deut- schen Konsul Dr. Freundt mit Gemahlin, den eng-lischen Konsul Rapp mit Gemahlin, den schwedischen Konsul Wahlin mit Gemahlin, den norwegischen Vizekonsul Hajer mit Gemahlin, den finnischen Vize-konsui Olavi Jokinen, d»n prawoslawen Metroxo-Iiten Dositej mit Prota Zioadinvvic, den Vorsitzen« den des Schwedijch'jugostawischen Vereines Di. Bu-car, den Direktor des Zagreber Elektrizitätswerkes Ing. Prikril, aus jugoslawischen evangelischen Krei-sen: den bischöflichen Pfarrer Becker, den Bor-sitzenden des Ausschusses für die Herausgabe von Kirchenbüchern Pastor v. May tCelje), den Obmann des evangelisch-liturgischen Ausschusses Pfarrer Göhring. Landeskirchenanwalt Dr. Stein-metz, die Senioren Linder (Nova Pazova), Walter (Ostjek), Kund (Pancevo), Baron (Maribor), den Zagreber Kircheninspektor Bruckner, sowie zahlreiche andere Persönlichkeiten und Vertreter der Zagreber Presse. Um 10 Uhr abends fand zunächst in den Ge-sellschaftsräumen im Halbstock des „Esplanade" ein Konzett statt. Dann begaben sich die Festgäste in den Speise-saal, wo sich eine zwanglose Unterhaltung entfaltete. Man blieb bis Mitternacht beisammen. Deutsche Auszeichnung für den evangelischen Bischof Dr. Popp 2m Rahmen eines Empfanges, den der Deutsche Konsul Dr. Alfred Freundt und Gemahlin am Dienstag in ihrem Heim in Tuskanac zu Ehren der evangelischen Würdenträger veranstalteten, über-reichte der Konsul dem anwesenden evangelischen Landesbischof Dr. Popp das ihm dieser Tage ver-liehene Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes l. Klasse. 25 Iahre „Deutsches Haus" in Vrsac Sonntag, den 8. d. M. wurde in der Südbanater Stadl Vrsac das 25jährige Bestehen des dortigen „Deutschen Hauses" festlich gefeiert. Das „Dcuische Kasino" wurde im Jahre 1911 eingerichtet und Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer 92 war damit schon vor dem Kriege ein Hort der Deutschen des ehemaligen ungarischen Königreiches. Wir wünschen dem „Deutschen Hause" ein weiteres glückliches Bestehen zum Wohle des Südbanater Deutschtums! Der berühmte deutsche Professor Jausen in Beograd Beograd, 9. November. In Beograd ist der bekannte Urbanist Prof. Stefan Iansen, der seit Jahren an der architektonischen Gestaltung der ver-schiedenen türkischen Städte im modernen Stil arbeitet, eingetroffen. Er kam aus Ankara und ver-weilt auf der Reise nach Berlin zwei Tage in Beo» grad. Heute besichtigte er unter Führung der Stadt-Ingenieure und Architekten die architektonischen Sehens-Würdigkeiten und stattete um die Mittagsstunde dem Beograder Stadtpräsidenten 3lic einen Besuch ab. Iansen ist auch als Schöpfer des Berliner Welt-stughafens Tempelhof berühmt. Ce l je Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 15. November, müssen in Celje die Gottes-dienste entfallen, da Herr Pfarrer l). May anläßlich der «0jährigen Bestandesfeier des Evan-gelijchen Frauenoereines in Ljubljana, des ältesten humanitären Vereines dieser Stadt, die Festpredigt halt. Da» Konzert de» Dresdner Stretch» quartette», welches am 11. November im großen Saale de» „Narodni dom" stattfand, gestaltete sich zu einem unvergeßlichen künstlerischen Erlebnis. Ein eingehender Bericht folgt in unserer nächsten Aus-gäbe. Die erste gröhere Veranstaltung des Mufikvereine» der Postangestellten von Celje, findet heute, Samstagabend um 8 Uhr, im „Narodni dom" statt. Das Interesse ist sehr groß. Hausbesitzer und Steuerbetenntntsfe. Das Steueramt läßt bekanntgeben, daß die Steuer» bemessung vom Jahre 1936 aus da» Jahr 1937 verlängert wird und daß deshalb keine neuen Steuerbekenntnisse nolwendig sind. Ausgenom-men sind nur jene Hausbesitzer, die bisher aus irgendwelchen Gründen nicht besteuert wurden oder jene, welche an ihren Gebäuden etwas neu hinzu» gebaut haben, sowie jene, deren Hauseinkommen sich um mindesten, 25°/,, erhöht oder erniedrigt hat. Die Gesuche zwecks neuer Steuerermessung sind mit 5 Dinarftempeln zu versehen und in der Zelt vom 16. November bis zum 15. Dezember 1936 bei den zuständigen Behörden einzureichen. Für die Bestäti» gung d« Steuerschätzung ist noch ein 20 Dinar-stempel beizulegen. Genauere Bestimmungen find am „Schwarzen Brett" der Stadthauptmannschaft ersichtlich. Die Schachwettspiele zwischen Celje und Ptuj finden Samstag und Sonntag, am 14. und 16. d. M., in Eeije statt. Reue Leibesfruchtabtretbungsaffäre ln Celje. Bor einigen Wochen berichteten wir. daß die Polizei in Nova va» bei Celje dem Verbrechen mehrfacher Leibesfruchtabtreibungen auf die Spur gekommen war. Jetzt wird die Aufdeckung neuer solcher Fälle in Goberje gemeldet. Die daran be» teiligten Personen wurden von der Polizei nicht genannt. Danksagung. Der Armenfond der Stadt-hauptmannschast Celje läßt auch auf diesem Wege der p. L Firma Wogg für die Spende von 100 Din an Stelle eines Kranzes auf dos Grab de» verstorbenen Herrn A. Kregau seinen herzlichsten Dank ausdrücken. Dr. Binzenz Zeleznilar gestorben. In Slovenjgradec starb nach kurzer Krankheit der Di-rektor und Primararzt des dortigen Krankenhauses Dr. Vinzenz Heleznikar im Alter von 59 Iah-ren. Der Verstorbene war als ausgezeichneter Arzt weit und breit bekannt. Zu ihm kamen Patienten selbst aus Kroatien. Wegen seiner Herzensgüte er» freute er sich allgemeiner Beliebtheit. Nikolo-Abend des Skitlubs. Samstag, den 5. Dezember, findet im Klubstüberi der „Grünen Wiese" ein Klubabend statt, bei dem auch St. Ni-kolau» erscheinen wird. Am darauffolgenden Sonn» tag, den 6. Dezember nachmittag, um 4 Uhr, findet die Bescherung der Kleinen statt. Näheres werden wir noch bekanntgeben. Skiball 1937. Wie wir in Erfahrung brin» gen, findet der Skiball unseres Skiklubs am 6. März 1937 statt. Die Vereine werden gebeten diesen Tag steizuhallen. Der Skitlub teilt uns mit, daß die Mit» gliedsbeitrüge jeden zweiten Montag eingehoben werden, da das monatliche Inkasso mtt technischen Schwierigkeiten verbunden ist. Organisierung der Hopfenausfuhr. In Zalec fand dieser Tage die gründende Vollversamm» Iung der „Vereinigung der jugoslawischen Hopfen» erporteure und kommissionäre in Haler" statt, wo-durch die Organisierung der Hopsenausfuhr beendet erscheint. Obmann der neuen Vereinigung ist der Kaufmann Mar Cukaia aus So. Jurij ob Ta» boru, Revisor ist Josef T i r ö e k aus Polzela und Vorsitzender des Schiedsgerichtes Franz Piki aus Zalec. Die Produzenten des Sanntales sind bereits im Hopfenbauverein und in der Hopfenbaugenos-senschast organisiert. Der Parzellenverkauf durch die Stadt-gemeinde wirb demnächst beginnen. Lage und Preis, sowie Kaufbedingungen und Einsprüche find am „Schwarzen Brett" der Stadthauptmannschast ersichtlich. Die Arbeitslosenzahl in Celje stieg in den ersten zehn Novembertagen von 419 auf 495. KIMO „METROPOL" CELJE Besinn an Wochentagen um ia-16 und iö'30 Uhr, an Sono-und Feiertagen um iit, I» und SO.Jo Uhr Sarnntjur, Sonntag und Montag "WBIBERREGIMBNT Dienstag, Mittwoch und Donnerstag LIBBBSWBLLBN Matinee: Freitag, SamaUf um 16 Uhr, Sonntag um 10-30 und U L'hr. Ermtasigte Preise au Din 3.50 und 4 50. Kino Union. Samstag, Sonntag: Ton-Wochenschau und „Ein idealer Mann". Montag, Dienstag, Mittwoch: Ton-Wochenbericht und „Das letzte Fort". Freiwillige Feuerwehr und deren Ret-tungsabteilung Celje. Den Wochendienst über-nimmt der 2. Zug i Kommandant: Bandek Edmund. Inspektion: Hauptmann Koschier Fr. M a r i b o r Raubmord. Montag verschwand der l6jäh-rige Lehrling Branko Pu schau er, der bei der Firma „Aboza" beschäftigt war. Puschauer wurde vom Geschästsleiter K o t n i k mit 5420 Dinar zum Kaufmann Johann Prejac gesandt. Diesem über-gab der Bursche bloß da» Geschäftsbuch. Er er-klärte, daß er das Geld erst einkassieren werde. Er wurde kurz darauf in der Lekarniska ulica zusammen mit dem 23jährigen stellenlosen Handelsgehilsen Bruno Govedic gesehen. Seither war er ver-schwunden. Govedic wurde am nächsten Tag bei der Polizei verhört. Anfangs leugnete er, Puschauer überhaupt gesehen zu haben. Schließlich gestand er, tatsächlich mit Branko Puschauer in der Lekarniska ulica gesprochen zu haben. Er wisse jedoch nicht, wohin sich der Bursche dann gewendet hätte. Während des Verhörs bemerkte ein Polizeibeamter am Halse und an den Händen Govedic' Kratzwunden. Govedic gab an, diese Wunden schon seit einigen Tagen zu haben. Polizeiarzt Dr. Zorjan stellte aber fest, daß di« Kratzwunden vollkommen frisch amen. Als Govedic am Nachmittag nochmals einem stren-gen Verhör unterzogen wurde, gestand er, Puschauer beredet zu haben, das Geld zu unterschlagen. Go» vedik lockte, wie er angab, den Jungen nach Kam» nica und erschlug ihn in einem Gebüsch in der Nähe der Straße. Die Leiche verscharrte er am Tatort, nachdem er das Geld an sich genommen hatte. Die Leiche wurde tatsächlich an dem von Govedic bezeichneten Ort aufgefunden. Laut dem Be-fund des Gerichtsarztes wurde der Junge zuerst mit einem Strick gewürgt. Dann fügte ihm Go-vedic mit einem Stein vier schwere Wunden bei, von denen zwei unbedingt tödlich waren. Vom ge» raubten Geld wurden 3500 Dinar zustandegebracht. Borsicht vor Betrügern! In der Umge-bung von Maribor sind Leute aufgetaucht, die den Bauern ihre Dienste als Vermittler in Entschul-dungsfragen anbieten. In Maribor sollen solche Leute Winlelkanzleien eingerichtet haben. Ljubljana Die älteste Frauenorganisation in Tlo» wenien ist jedenfalls der Evangelische Frauenverein in Ljubljana. der dieser Tage das Jubiläum seines 80jährigen Bestände» feiert. Aus diesem Anlaß findet Donnerstag, den 12. d. M. um 10 Uhr in der evang. Kirche ein Gottesdienst statt. Andere Feierlichkeiten sind au» diesem Anlaß nicht vorgesehen. Die Filiale der Prio. Agrarbank in Ljubljana, die ihre Tätigkeit am 15. d. M. aufnimmt, besitzt ihre Räume im dritten Stockwerk de» Wolkenkratzers in der Tyrseva cesta. Interessante Grabungen aus der Rö» merzeit. Beim Bau der Grundmauern für die Universitätsbibliothek stießen die Arbeiter auf einen in der Richtung gegen die Ljubljanica verlaufenden Abzugskanal, der vor zwei Jahrtausenden von den Römern angelegt worden war. Der Kanal, der eine Höhe von anderthalb Meter ausweist, besteht au« Steinplatten und ist verhältnismäßig noch sehr gut erhalten. Der Kanal soll erhalten bleiben. Sport Letztes Herbstmeisterschaftsspiel Sonntag, den 15. d. M. findet um 2 Uhr nachmittag das letzte Herbstmeisterschaftsspiel statt. Es spielen Athletik und I. S S K Maribor. Wirtschaft Holzindustrie und Handelsverträge Sarajevo, 9. November. Die Sarajevoer Industriellenvereinigung hat gegen die vertraulichen Bestimmungen der Handelsverträge zwischen Italien und Jugoslawien sowie zwischen Deutschland und Jugoslawien Einspruch erhoben. Die Industriellen verlangen die Veröffentlichung dieser Vertragsteile, insbesondere deren Bekanntgabe an die Industrie. Da» steirische Geflügel, da» von Züchtar. au» Maribor und Umgebung auf der Geflügelau»-stellung in Leipzig gezeigt wurde, erhielt den vierten Platz hinter dem amerikanischen, dem englischen und dem deutschen Huhn. Die deutschen Fachzeilschriften befaßten sich eingehend mit dem steirischen Huhn, da» nun auch in Deutschland gezüchtet werden soll. Der jugoslawische Phöni». Am 28.d.M. läuft die Geltungsdauer des jugoslawischen Phönix» Moratoriums ab. Der HI-Minister hat für den 14. d. M. eine Enquette über die Sanierung des Un-ternehmens in Aufsicht gestellt, zu dem außer den Vertretern des Ministeriums die Jnteressentenoereine in Zagreb, Beograd. Ljubljana, Osijek und Vrsac eingeladen werden sollen. KAROL FLORJANCIC ELEKTRO-RADIO Elektromotore CELJE, CANKARJEVA CESTA 2 Radioapparate Glühlampen Luster Gesamtes Elektro- Grosse Auswahl! Ermänsigte Preise! Material 317 Tulpenzwiebelu, Hyazinthen Narzissen nnd Krokui ani Hotland eingelangt. — Zu Kation bei Zelenko jun., Oirtnerei, Kreko»» ceeta. 323 Inseriere in der „Deutschen Zeitung" _ Drucksachen und Buch binderei arbeiten aller Art liefert besten«, schneit und billig Buchdruckerei „Celeja" Celje PreSernova ulica 5 Druckn, Berit an unb henmtgeb«: «möXduchdrucka« tn Celje. — verantwortlich s«r den fcetanlMbet unb verantwortlicher Schriftleiter: Jakob Prah in Celte ,Fiir die Druckerei vercmUvortlich: Sadnel G»»»e»i tn Selje.