«/!-". 42. ^ ^3 ^ AK 84 kündete, zu den wichtigsten Geschäften verwendet. Erzherzog (^arl ernannte ihn zu seinem geheimen Rath — eine Würde, mit der ihn auch die Kaiser Maximilian II., Ruoolph II., Mathias und Fer« dinand II. auszeichneten, __ verlieh ihm im Jahre 1577 und seinen Brüdern Achaz, Iobst, Joseph, Wolfgang und Ludwig das Erblands - Hofmeister» amt in Krain, übertrug ihm die wichtigsten Missionen und erhob ihn endlich zum Hofmarschall. Als Erzherzog Carl sich selbst im Jahre 1582 auf dcn Reichstag nach Augsburg begab, um die versammel-tcn deutschen Neichssta'nde zu einer thätigen Hilfe wider den christlichen Erbfeind zu vermögen, beglei. tete ihn Ioh. Ambros v. Thurn. Kurz nach seiner Rückreise übertrug ihm der Erzherzog die Stelle eines Landeshauptmannes in Krain, welche er auch vom Jahre 1583 bis 1592 rühmlich bekleidete. Auf seinem Todtenbette 1590 ernannte ihn Erzherzog Carl zum Obersthofmeister seiner minderjährigen Prinzen, eine Stelle, der er mit eben so vieler Einsicht als Gewissenhaftigkeit vorstand. Erst nachdem Erz.-herzog Ferdinand die Negierung der innerösterreichi.-schen Lande selbst übernommen hatte, zog er sich auf seine neuerkauften Güter Bleiburg und Plankenstein zurück, um den Nest seiner Tage in Ruhe zu verleben. Obwohl er Anfangs Willens war, im ehelosen Stande zu bleiben, so vermählte er sich doch im Jahre 1572 mit Salome, Gräfinn von Schlick, ») Ueber ftine Nciftn sagt Bernhard Steiner, der ihm die Leichenrede hiclt: In czuil>uz 5»n« looiz, non veint «lüns^c.» 8tül>nlm, i'0!->ini pu!>li«l'U,m, lo^um ot, rnorum Fculinm, die er eigentlich als Brautwerber für seinen alteren Bruder zur Ehe verlangt hatte. Mit ihr lebte cr durch 45 Jahre eine vergnügte aber kinderlose Ehe. Die ansehnliche Mitgift seiner Gemahlinn, so wie der seiner hohen Stelle anklebende Gehalt setzte ihn in den Stand die Herrschaften Bleiburg m Kärn-ten und Plankenstein in Steyermark zu erkaufen. Von dem vaterlichen Erbe fiel ihm in Krain die Herrschaft Radmannsdorf zu; Gradatz besaß er mit seinen Brüdern gemeinschaftlich, bis sie cs endlich im Jahre 1606 an Heinrich Freiherrn von Wcrnek verkauften. In dcn von ihm verfertigten Urkunden nennt er sich: ^02N»e5 ^indrosiug (Ruines » I'llurn el V3lli582xin»u, 1^. 13. in (!reul2, Dominuz in kl2l,lcen5tt.'in, Lleikurg, Wallenburz «t 1^2 nungen. Verbanne von ihrem Lager alle Afterärzte, die schlimm machen, was ick mit deiner Hülfe, All« ttütiger, gut gemacht, und den Schwärm rathge« benden Verwandtinnen und sogenannter kluger Weiber; denn das ist ein grausames Volk, das aus Ei» tclkcit die besten Erfolge der großen heiligen Kunst vernichtet und deinen Geschöpfen den Tod bereitet. Wenn weisere Aerzte mich belehren und berathen wollen, so laß meinen Geist dankbar und folgsam seyn; denn der Umfang der Kunst ist unermeßlich und Keiner sieht, was Jeder sieht. Aber wenn Un-weise mich tadeln und spotten, so laß die Kunstliebe meinen Geist wie einen Stahlpanzer umziehen, daß er Ruhm, Alter und Ansehen nicht achtend, fest auf der anerkannten Wahrheit beharre, denn Nachgiebigkeit wäre hier ruchlos und der Tod Deiner Geschöpfe. Verleihe meinem Herzen Sanstmuth und Duldsamkeit gegen launisch-unfreundliche Kranke und gegen ältere Kunstgenosscn, die stolz auf die Anzahl ihrer Jahre, mich immerdar verdrängen, mustern und meistern wollen. Laß ihr Gutes mir nützen, denn sie wissen sicher Manches, was mir fremd ist, aber ihren Dünkel mache unschädlich für meine Ruhe, denn sie sind alt, und das Alter ist leider nicht immer der Thorheit und Leidenschaft Meister. Und ich hoffe ja auch hicnieden alt zu werden von Dir, o Allgütiger! Schenke mir in Allem Genügsamkeit, nur nicht in der Kunst. Möge ich darin nie genug zu haben wähnen! Laß mich schaudern vor dem Gedanken: jetzt weißt und kannst du Alles! — Verleihe mir Kräfte, Muße, Trieb und Gelegenheit, meine Kennte nisse stclö zu berichtigen, zu bereichern, denn ist gleich die Kunst unermeßlich groß, so läßt sich doch auch des Menschen Verstand unendlich erweitern; er greift immer mehr um sich. In meinem gestrigen Wissen entdeckt er heute der Irrthümer viel und mein heuliges findet er morgen mit Fehlern über« füllt. Allgütiger! Du hast mich erkoren, über Leben und Tod Deiner Geschöpfe zu wachen. Ich schicke mich nun an zu meinem Berufe. Stehe mir bei in meinem Tagewerk, daß es fromme; denn ohne Deinen Beistand frommt dem Menschen auch das Kleinste nicht. Laß die Strahlen mich beleuchten, die viel herrlicher von Dir ausgehen, als von den Fingerspitzen irgend eines segnenden Cohen in dem Erdcnthalc.« Pas älteste cyrillische Evangelium. Es ist allen Kennern der slavischen Literatur-geschichte wohl bekannt, daß ehemals die Könige von Frankreich bis zur Zeit der Revolution bei ih. 220 rer Krönung zu Rheims den Eid auf ein in Gold gebundenes, mit Edelsteinen und heiligen Reliquien geschmücktes Evangelienbuch ablegten, welches von Einigen für griechisch, von andern für armenisch angegeben, und erst später von Czaar Peter I., der es im I. 1717 sah, sür slavisch anerkannt wurde. Dieses kostbare, auf Pergament geschriebene Krö-nungskleinod hieß »,lo texte clu sacre." Seitdem Ausbruche der französischen Revolution wurde dieses Kleinod vermißt, und sein wahrscheinlicher Verlust von den slavischen Literätoren ungemein schmerzlich bedauert. Doch wider Verhossen kam vor drei Jahren dieses Evangelienbuch, obschon seines Schmuckes beraubt, auf der Stadtbibliothek zu Rhcims glück« lich wieder zum Vorschein, und das Resultat der jüngsten Untersuchungen (1839) ist die s>>> Böhmen und Mahren erfreuliche und ehrenvolle Nachricht, daß dieses Manuscript ein äußerst denkwürdiges LokemicuiQ sey. Nach der Untersuchung des geehrten Polen <5a5tl-2eb2lli enthält dieser Codex Homilien auf Sonn« und Feiertage, aus dem neuen Testament entlehnt, ist ganz slavisch, und besteht aus zwei Partien, wovon die erste, 18 Blatt in 4to stark, mit cyrilli, scher Schrift eigenhändig von dem heiligen Prokop, Abt des Sasawer Klosters in Böhmen, zwischen den Jahren 1010 — 1040 geschrieben ist, die andere Partie, 29 Bl. stark, aber mit glagolitischen Buchstaben von einem slavischen Mönche des von Karl dem IV. 1249 gestifteten S. Hieronymus - Klosters in Prag herrührt. Den Beweis hievon liefern die letzten Colum-nen des glagolitischen Theiles __ von einer und derselben Hand, __ welche der russische Forscher 8er-ßij Mickailaxvic« slroje^v durch die Güte des ge-lehtten Franzosen s^lvestrs in k^imili erhielt, und welche in böhmischer Sprache so lauten: „I^et liagpollino^cl, 139Z. 5^2lo L>vanße-Ü6 2 Lpi«t.olio, geZta, 5u pisän/ zlowanzlc/nl ßÄ^lcem , t^ M2gi 5pie>vän^ d^ti na liacl^, K6?» otee paä unu mäi 5lÜ2j. ^ ärunü «lranä teckta lcniiel:, ^v nisiH Z68t po vvierie ruzlceko xilcon» psal ß«5ti ?ra-lcop otec 5>vü ruku, a ^ pjsmo rusks 6«l no-doitjll Karo! cjgar rjmzlcx lc osla^enj wmuia lciaäteru, a lce cti 5^vutemn Furan^mu i «wali-mu ?rolcopul. H05^o6in6, ra« palcag mu 62t» ^veon)s ^men." Zu deutsch: »Im Jahre des Herrn 1395. Die heiligen Evangelien und Episteln, welche in slavi. scher Sprache geschrieben sind, und dieselben sollen gesungen werden an Festen, wenn der Abt in der Insel die Messe liest.« »Und den andern Theil dieser Bücher, welcher nach dem russischen Ritus lautet, schrieb der Abt Prokop mit eigne« Hand; und diese russische Schrift schenkte weiland Karl IV., römischer Kaiser, zur Verherrlichung dieses Klosters und zur Ehre des h. Hieronymus und des h. Prokop. Herr verleihe chm die ewige Ruhe. Amen.« *) Sonach gebührt den Böhmen der Ruhm, das älteste bisher bekannte cyrillische Evangelienbuch, wenn gleich in der Fremde, ausweisen zu können, welches wohl um ein halbes Jahrhundert älter seyn dürfte, als das Ostromjr'sche Evangelium in Petersburg vom Jahre 1057. Mähren dagegen kann sich rühmen, die älte--sten cyrillischen Fragmente noch zu besitzen, nämlich in dem lmter Ludwig dem Deutschen zu Anfang des IX. Iahrhundertes geschriebenen M»l-t)l-olugiuin im Stifte Raigem. Die unbestritten ältestcn, und vielleicht von un« serem Apostel, dem h. Cyrill se'.bst, in Mähren zu-rückgelassenen Handschriften, waren wohl jcne drei cyrillischen (Zodices, die der urallen St. Pctcrskir che in Olmü'tz gehörten, von welchem unser Geschichtsforscher Archivar BoczeL aber, leider! nur dic bloßen Namen in dem ältesten Inventar dieser Kir-che ^063) entdeckte. gahlenräthsel. (Dreisylbig. ) Gestern sagte mie mein Liebchen: Ach! , 5 Dein oftes Kommen; Denn der Vater har's vernomm,,'», Daß ich 2 auf meiuem Etübchen s>tfterß schon mit 2 geschlossen, t 2 sagt' ich unbefangen. Sollt' Geständniß er verlangen. Hält er mir das Haus »erichlossci,, Komm durch'S Fenster ich hcrdii Zu dem trauten 1 2 3- Auflösung des Nätbsels im IAyr. Blatte Nr. 44', Vtnsik'Noten. «) Ausführlichere Nachricht«« da»über entkält di« böhmische Museums « Zeitschrift I. ,839, Heft IV. — wo^in auch ein 1"»<:5iinile dts Loäez vorkömmt — und I. ltN8, N. Heft. - Verleger: Ignaz Alvis Edler v. Kleiumayr.