(Poitoini. plaraca t gotoTini.) Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — Echriftleitung und Verwaltung: PreLernova ulica S, Telephon Rr. 21 (intentrban) i Bezugspreise für das Inland: vierteljährig 4« Din, halbjährig 8V Din, ganz-vnkündigungen werden in der Verwaltung zu billigsten Sebühren entgegengenommen f jährig lKL Din. Für da» Au»land entsprechend« Erhöhung. Einzelnummer Din l*fiO Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 53 |i Celje, Donnerstag» den 7. Juli 1932 J 57. Jahrgang Der gordische Knoten Der deutsche Reichskanzler hat im letzten Augen-blick, als die Ausfichten der Lausanne? Konferenz schon beinahe hoffnungslos erschienen und der eng-lische Druck in Richtung eines Nachgebens hinsichtlich der Restzahlung hydraudischen Umfang anzunehmen begann, den Versuch gemacht, mit dem Schwertschlag eines Aleiander den Knoten der internationalen Verstrickung zu durchschlagen. Er hat die Beseitigung der sogenannten diskriminierenden Bestimmungen des Versailler Diktates gefordert, d. h. die Streichung der Kriegsschuldverurteilung Deutschlands und der daraus abgeleiteten Rechtsungleichheit Deutschlands auf dem Rüstungsgebiete sowie der Tributbelastung. Die Formulierung dieser Forderung ist in diese?» Augenblick der Außenwelt sehr überraschend ge-kommen, obwohl sie inhaltlich nichts Ueberraschendes in sich birgt. Die von der deutschen Regierung auf-gestellten Forderungen bilden ja das Kernstück der gegenwärtigen Außenpolitik, und die Erfüllung dieser Forderungen liegt letzten Endes ebenso sehr im gesamteuropäischen wie im deutschen Interesse. Der Sinn des deutschen Vorstosses ist die Absicht, einen Ausweg zu zeigen, den einzigen Ausweg, der in dem Durcheinander der Verinotungen aller Wün-sche und Standpunkte besteht. Ja reichsdeutschen Kreisen, besonders in der reichsdeutschen Presse, ist man ebenfalls durch die Formulierung des deutschen Vorschlages überrascht gewesen. Man bemängelt es nicht mit Unrecht, daß die Aufrollung des Pro» blems Versailles so gewissermaßen nebenher und in Verbindung mit einem Sonderproblem der Lau-sanner Konferenz stimmungsmäßig und publizistisch ebenso mangelhast vorbereitet war, wie seinerzeit der Plan der deutsch-österreichischen Zollunion. Die große Gefahr, die nun heraufbeschworen ist und die mit eisernen Nerven abgewehrt werden muß, besteht darin, daß die Durchbrechung des ursprünglichen Standpunktes „Wir können nicht mehr zahlen und wir werden nichts mehr zahlen" von den hart-näckigen Gegnern unter dem weiteren moralischen Druck Englands ausgenützt wird, um die bisher sehr allgemein gehaltenen Zusicherungen eines spä-teren Zuschusses in eine sogenannte Wiederaufbau-lasse konkreter zu fassen. Man hat es nicht zum ersten Mal erlebt, daß Deutschland zu Zugestand-nissen gepreßt wird, denen dann nebelhafte „Rück-Wirkungen" als Gegenleistung gegeben werden. Run hat man Ausschüsse mit der Weiterbehandlung der schwebenden Fragen beauftragt. Das Wort Aus-schuß bedeutet leider für den politischen Sprach-gebrauch nicht gerade ein erfreuliches Vorzeichen für fruchtbare Entschlüsse. Der große Fehler der Entwicklung in Lausanne besteht darin, daß die deutsche Delegation es zu-gelassen hat, die Ansicht aufkommen zu lassen, als werde Frankreich mit dem Verzicht auf unmöglich gewordene Tribute ein Opfer zugemutet, das durch »ine deutsche Gegenleistung „bezahlt" werden müsse. In Wirklichkeit ist die Lage doch so, daß durch die veripkngnisvollen Tributzahlungen die gesamte Welt-wirtschaft aus dem Gleichgewicht gekommen ist, daß jede Weiterzahlung unmöglich ist und daß der Ver-xcht auf Weiterzahlung ebenso Frankreich wie den übrigen Mächten zugute kommt. Die europäischen Völker befinden sich in der Lage von Schisfbrüchi-gen in einem lecken Boot, das mit einem großen und in diesem Augenbick völlig unnützen Sack Gold belastet ist. Wird diese unnütze Last nicht über Bord geworfen, so muß das Boot in ganz kurzer Zeit sinken und in diesem Boot auch der franz. Fahr-gast. Niemand wird diesem Gast, der sein eigenes Leben mit retten muß, von einem der anderen Mit-fahrer eine spätere Entschädigung zubilligen. Mac-donald hat in seinen sieben Punkten u. a. An-passung der Lasten an die veränderte Weltwirtschaft!-läge, Schutzmaßnahmen für die deutsche Währung, Einstellung der die Zahlungsbilanzen störenden und die Zahlungsfähigkeit des Schuldnerlandes über-steigenden Zahlungen sowie beschleunigtes Handeln gefordert. Es ist bedauerlich, daß auch England immer wieder versucht, einen formal befriedigenden Abschluß der Lausanner Beratungen durch Aus-Übung eines Druckes nach der Seite des angeblich schwächsten Widerstandes, d.h. nach der deutschen Seite hin zu erreichen, anstatt mtt aller Schärfe den wiederholt vertretenen Standpunkt durchzuhalten, daß es sich bei dem Verzicht auf die Tribute ja nicht in erster Linie um ein Entgegenkommen an Deutschland, sondern um die vielleicht letzte Mög-lichkeit einer Rettung Europas handelt. Auch nach den Lausanner Verhandlungen ge-winnt man wieder den Eindruck, daß Frankreich noch keineswegs reif ist für eine sachliche Würdigung der Gesamtlage. Frankreich ist nach wie vor von einer krankhaften Angst vor dem deutschen Wieder-aufstieg erfüllt. Atag man tausendmal und lückenlos die französische Behauptung wiederlegen, Deutschland werde nach der Befreiung von seinen polttischen Außenlasten mit seinem hochentwickelten Produktions-apparat zum Schaden der früheren Gläubiger einen ungeheuerlichen wirtschaftlichen Vorsprung gewinnen, dieser Aberglaube ist nicht auszurotten, weil er dem primitivsten Volksempfinden der Franzosen entspricht und im Grunde den Wunsch enthält: Deutschland soll nie mehr eine Macht werden. Es geht den Franzosen wieder ihr Empfinden, daß sie aktiv dazu beitragen sollen, Deutschlands Lage zu erleichtern, mag ihnen verstandesgemäß auch längst klar ge-worden sein, daß sie Zahlungen nie mehr erhalten werden. Deutschland hat seine Verständigungsmög-lichkeiten wirklich erschöpft, wenn sogar eine Rechts-regierung mit einem überdeutlichen Verständigungs-willen kalte Ablehnung findet. Rur vereinzelt begreift man in Frankreich diese Lage, z. B. in einem Aufsatz Jean Luchaires in der Wochenschrift „Rotte Temps", dem Sprachrohr einer kleinen Gruppe der französischen Jugend. In diesem Aufsatz wird deutlich ausgesprochen, daß ein Konflikt unvermeidlich ist und daß die Welt Frankreich die Schuld geben wird, wenn Frankreich sich weiterhin starrsinnig auf allen Gebieten und bis zur letzten Folgerung zum Verteidiger eines unmöglich gewordenen Weltzustan-des macht und Deutschland jede Zukunftshosfnung nimmt. Dann wird es tatsächlich und zum Leid-wesen aller ein Schwert sein, daß den gordischen Knoten durchschneidet, ein Schwert, daß aber sicherlich gleichzeitig Wunden schlägt, an denen Europa verblutet. Politische Rundschau Inland Neue Regierung S. M. der König hat am 2. Juli die De-Mission der Regierung Marinkovic angenommen und die Bildung einer neuen Regierung dem bisherigen Innenminister Dr. Milan Srskic über-tragen. Abends um '/4 9 Uhr war die neue Re-gierung bereits vereidiat. Sie setzt sich folgender-maßen zusammen: Ministerpräsident Dr. Milan Srskic; Minister für soziale Politik und Volks-gesundheit Ivan P u c e l j; Außenminister Bogoljub Ieftic (bisher Hofminister); Unterrichtsminister Dr. Dragutin Kojic; Iustizminister Dr. Ilja lsumenkovic; Verkehrsminister Ing. Lazar Radivojevit, Ackerbauminister Zuraj Deme-trovic; Kriegsminister General Dragomir Sto-j a n o v i c; Finanzminister Dr. Milorad D j o r-djevii; Sokolminister Dr. Dragan Kraljevii; Forstminister Viktor Pogacnik; Innenminister )ika Lazic (bisher Banus des Vardarbanats), Handelsminister Ivan Mohoric, bisher Gehilfe des Handelsministers Abgeordneter und Generalsekretär der Ljubljanaer Handelskammer. Bautenminister Dr. Stjepan Srkulj, Minister ohne PortefeuÄe: Dr. Albert Kram er, Dr. Handzija Karameh-medovic und Boza Makfimovic. Neue Bonusse Auf Borschlag des Ministerpräsidenten sind der Bonus des Küstenbanats Dr. Zoo Tartaglia, sowie der Banus des Zetabanats Un>£ Krulj ihrer Stellen enthoben worden. Zum Banus des Küstenbanats ist Dr. Josip Iablanoic, Ober-inspektor beim Ministerpräsidium, zum Banus des Zetabanats Dr. Aleksa Stanisic, Senator und früherer Minister aus Beograd, ernannt worden. Ausland Die deutschen Gegenvorschläge Die Lausanner Konferenz stand zuletzt auf dem Punkte, über den hinaus nach Aussage Heniots Frankreich nicht gehen könne: Deutschland zahlt in einen Land zum Wiederaufbau Europas" nach einem Moratorium von 5 Jahren 7 Milliarden (7000 Millionen Goldmark!), worauf der Repara-ttons- und Schuldparagraph des Versailler Vertrages gestrichen werden solle. Die deutsche Delegation, die auf eine so hohe Restzahlung wegen der Unmöglich-kett ihrer Erfüllung nicht eingehen kann, legte am 3. Juli um 5 Uhr nachmittags ihre Gegenvorschläge Macdonald vor: 1.) Deutschland zahlt jährlich 160 Millionen Mark; diese Zahlung wird 10 Jahre lang erfolgen. 2.) Die deutschen Zahlungen gehen nicht auf Rechnung der Reparationen nach dem Versailler Vertrag, sondern als Beitrag Deutschlands in den Fond für den wirtschaftlichen Wiederaufbau Europas. 3.) Die Gläubiger ratifizieren sofort den Vertrag, der aus Grund dieser Vorschläge verfaßt wird. Zuerst wirkten die deutschen Vorschläge auf die französische Delegation wie eine Bombe, später ttat aber Beruhigung ein und es besteht die Hoff-nung — dies wünschen vor allem die in äußerster Wirtschastsnot steckenden kleinen Oststaaten —, daß die Konferenz nicht ohne postttves Resultat ausein-andergehen wird, wie man glaubt, bis zu einer Gesamtsumme von 2000 Millionen Goldmark gehen. Die tschechische Minderheiten-behandlung vor dem Minderheiten-tongreh Der Ljubljanaer „Iutro" berichtet unter den 1. Juli aus Wien nachfolgendes: Auf der heutigen Sitzung des Kongresses der nationalen Minder- Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 53 heiten ist es gegen 1 Uhr mittags zu einem ziem-lichtn Inzident gekommen. Der Vertreter der magyarischen Gmppe in der Tschechoslowakei Graf Eszterhazy begann erbittert und ganz unbcflnmdetl'» die tschechoslowakische Regierung anzugreifen, so dag ihn der Präsident Dr. Wilsan mehrmals unter-brechen und ihm schließlich das Wort entziehen mußte. Da der ungarische Graf trotzdem seine Rede fortsetzen wollte, unterbrach Dr. Wilfan bei ziemlich aufgeregter Stimmung des Kongresses die Sitzung. Eszterhazy rief hierauf Dr. Wilfan zu: „Das ist eine Schweinerei!" Den Präsidenten regte dieses unqualisizierte Auftreten so auf, daß er schlimme Nervenanfälle bekam und man einen Arzt zu ihm rufen mußte. Sofort nach diesem Inzident trat der Vorsitzendenrat zusammen, um zu beschließen, ob Graf Eszterhazn weiterreden dürfe. Da sich das Be-finden Dr. Wilsans währendem nicht besserte, wurde die Sitzung bis 4 Uhr nachmittags vertagt. Noch-mittags fand sie ihre Fortsetzung unter dem Vorsitz des Vertreters der deutschen Minderheit in Estland. Dr. Wilfans Zustand hatte sich verschlechtert (Ge-Hirnblutung», weshalb er in das Sanatorium Löw überführt wurde. — Vielleicht nichts anderes kann die tragische Lage der nationalen Minderheit besser charakterisieren als diese Szene auf dem Minder-heitenkongreß, wo der Vorsitzende einem beschwerde-führenden Minderheitsvertreter das Wort ent-ziehen mußte und dann nach dem unwilligen Aus-ruf dieses Vertreters Neroenanfälle bekam! Vielen Freunden des Kongresses scheint gerade dieser Punkt die Achillesferse der Minderheitenkongresse zu sein, wo man bisher ängstlich den Grundsatz festhielt: Nur keine konkreten Beschwerden gegen einzelne Regierungen! Es ist ganz natürlich, daß diese Re-gierungen schließlich glauben machen können, daß jeder Angriff auf ihre Minderheitenpolitik „ganz unbegründet" fei. Aus Stadt und Land Mitteilungen der Schulstiftung der Deutschen des Königreiches Jugoslawien. In jeder Angelegenheit der Privaten Deutschen Lehrerbildungsanstalt, Veliki Beckerek, sind An-fragen und alle sonstigen Schriftstücke an obige Anschrift der Deutschen Schulftistung zu richten. — Die Einschreibung in die Private Deutsche Lehrer-bildungsanstalt erfolgt gesetzmäßig am 4. September, doch hat sich die Schülerschaft ohne Ausnahme vorher, aber spätestens bis 15. August, bei der Verwaltung der Deutschen Schulstiftung (Anschrift wie oben) schriftlich anzumelden. — Der Bericht über das erste Schuljahr der Privaten Deutschen Lehrerbildungsanstalt wird zum Bezüge empfohlen; er ist gegen Einsendung von 10 Din bei der Ver-waltung der Deutschen Schulftistung zu bekommen. Novisad, Cara Lazara 7, „Habag"-Haus. Verlängerung der Anmeldungsfrist für die Gewerberechte. Wie aus Beograd berichtet wird, hat der Handelsminister auf Grund der Vorstellungen der Wirtschaftskammern ange-ordnet, daß die dreimonatliche Frist für die Registrierung der nach den alten Gewerbegesetzen erworbenen Gewerbe-dokumente — diese Frist lief bekannttich am 9. Juni ab — nun weitere drei Monate, d. i. bis 9. September, verlängert wer-den soll. Die Anmeldungen, die in dieser verlän-gerten Frist vorgelegt werden, sind jedoch zu stem-peln und ebenso die Beilagen bzw. die Abschriften der bisherigen Gewerbedokumente (mit 2 Din). Nach dem 9. September werden die zuständigen Behörden im Sinne des § 456, Absatz 3, des Gewerbegesetzes die allen Gewerbescheine denjenigen abnehmen, die sie auch in der verlängerten Frist nicht angemeldet haben. Minister Pucelj Ehrenmitglied des Jnvalidenoerbandes. Der Inoalidenverband hat dem Minister Ivan Pucelj das Diplom eines Ehrenmitglieds des Jnvalidenoerbandes überreicht. Empfangstag des Banus. Der Banus des Draubanats Dr. Drago Marusic wird in Zu-kunft Parteien bloß einmal in der Woche, und zwar am Donnerstag von 11 bis 14 Uhr, empfangen. Direkte Luftverbindung Beograd-Berlin. Diese Sirecke, die die beiden Hauptstädte in einer Zeit von 7 Stunden verbindet, bedeutet für unseren Staat neuerlich eine große Errungen-schaft. Die Flugzeuge fliegen von Beograd an Freitagen und Sonntagen zu Mittag ab und kommen in Berlin am gleichen Tage sckon um 19 Uhr 10 an; an Dienstagen, Mittwochen und Donnerstagen starten die Avions um 11 Uhr 30 und landen in Berlin um 19 Uhr 15. Aufyer Reisenden befördern sie auch Post und Pakete. Erste Ausstellung der jugoslawischen Kunstphotographie in Ljubljana. Der Photoklub Ljubljana veranstaltet auf der Herbst-messe in Ljubljana vom 3. bis 12. September 1932 eine Ausstellung künstlerischer Photograobien, zu welcher er alle verwandten Vereine, Photo-amateure und Berufsphotographen einladet Letzte Frist zur Vorlage der Bilder beliebigen Inhaltes und Ausführung ist der 15. August. Anmeldungen mit Angabe der Zahl der Bilder werden schon früher angenommen. Jeder Bewerber muß wenig-ftens drei Arbeiten einsenden, eine höhere Zahl wird bei der Ausstellung nach Maßgabe des Platzes zugelassen. Die Bilder sind im schwarzen Rahmen und unter Glas einzusenden, wenn nicht, so besorgt dies der Klub für die endgiltig ange-nommenen Bilder auf Kosten des Ausstellers, was nach der Größe des Bildes 10—18 Din kosten wird, welche noch vor der Eröffnung der Ausstel-lung zu bezahlen sind. Mitglieder des Photoklubs haben keine weiteren geldlichen Verbindlichkeiten. NichtMitglieder aber bezahlen für allfällig verkaufte Bilder 15"/, in die Klubkasse. Bei jedem Bilde soll der Verkaufspreis angegeben werden. Alle Sendungen sind an den Photoklub Ljubljana, Poljanski nasip 16, Tür Nr. 1, zu richten, wo Interessenten alle näheren Aufklärungen erhalten. „Objektive" Berichterstattung. Die slo-wenische Presse beweist gegenwärtig gegenüber Deutschland und den reichsdeutschen Fragen eine auffällige Unfreundlichkeit, wobei sich der Ljubljanaer „Slovenec" durch eine ganz besonders gefällige Darstellung hervortut. Wenn es sich um das natio-nale Deutschland handelt, stellt sich diese Presse mit ihrer Sympathie konsequent auf die Seite der Kommunisten. So konnte man dieser Tage in einem flowenischen Tagblatt unter der Überschrift „Die Hitlerleute provozieren und machen U«Verfälle im ganzen Reiche" nachfolgenden vollkommen gegenteiligen Bericht lesen: Im Westen Berlins haben die Kommunisten gestern abends und heute Ueberfälle auf Lokale der National» sozialisten organisiert. Sie fielen besonders die Lokale der Hitlerleute in Mollendorf und Schöne-berg an. Die Kommunisten tauchten vor beiden Lokalen in einem Lastenauto auf. aus dem sie auf die Hitlerleute schössen. In Mollendorf wurden 4 Hitterleute schwer verwundet, mehrere leicht. Der Ueberfall in Schöneberg wurde eine Stunde später auf gleiche Weise ausgeführt Schwer verwundet wurden ein Hitlermann und ein Mädchen. Wie aus Köln berichtet wird, kam es auch in Hattingen zu einem Zusammenstoß zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten. Mit Reoolverschüssen wurden zwei Hitlerleute getötet. Tragischer Tod des Vojvoden Lune. Der als Vojvoda Lune in den früheren Parlamenten bekannt gewesene frühere Abgeordnete Dragoljub Jooanovic. einer der schärfsten serbischen Natio-nalisten, sträubte sich am 2. Juli nachmittags auf dem Bahnhofe in Nis gegen die Untersuchung seines Gepäcks durch einen Polizeiagenten. Er schlug diesen zuerst mit der Hand, dann, als der Agent bei seiner Forderung verharrte, begann er ihn so m verprügeln, daß er zu Boden fiel. Zu seiner Verteidigung schoß nun der Agent auf Vojvoda Lune, die Kugel schlug diesem die Herzader durch, so daß er sofort starb. In Begleitung von Vojvoda Lune war sein Freischärlerkamelad Vojvoda Kosta Pecanac. Vojvoda Lune war seinerzeit im Prozeß Punisa Racic wegen der blutigen Ereignisse im Parlament mitangeklagt, wurde jedoch freigesprochen. Sein tragisches Schicksal bezeichnete der Bürgermeister von Nis Ing. Caodarevic an der Bahre des Sie-benunddleißigjährigen mit folgenden Worten: „Ein böses Schicksal hat e» gewollt, daß du nicht ein Opfer des Heldentums, sondern da» Opfer eines ganz unverständlichen Zufalls geworden bist!" Nach Aussagen von Augenzeugen hat sich der Vorfall folgendermaßen abgespielt: Als Jooanovii-Lune mit Pecanac und seiner Frau am Bahnhof angekommen war, wollte man sein Gepäck auf der Verpackung?-steuerabteilung untersuchen. Jooanovic erklärte, daß er nichts Steuerpflichtiges habe, sondern bloß Schriften für die Freischärlerversammlung. Der Polizeiagent Protic kümmerte sich nicht darum, sondern riß ein Paket auf und wühlte weiter im Gepäck, auch als ihm Jooanovic gesagt hatte, wer er sei. Dies regte letzteren so auf, daß er den Polizisten mit seiner Aktentasche auf den Kopf schlug. Der Agent er-wiederte dies mit einem Faustschlag ins Gesicht Jooanovic', worauf ihn dieser in eine Ecke drängte. Dabei fiel der Agent über eine Bank, zog den Revolver und schoß Jooanovic eine Hügel durch die Lunge. z, , , stlJ5 Tödlicher Hc&erfall auf eilt*« aus. landischen Ingenieur. In Kosovska Mitrovica wurden dieser Tage auf das Automobil, in welchem der Direktor des englischen Bergwerkes in Trepce Ing. Eamplell und der Vertreter der englischen Bergbaufirma Ingersol Rand in Beograd Ing. Viktor Lackner fuhren, mehrere Schüsse abgegeben. Ing. Lackner, ein gebürtiger Tiroler, wurde am linken Bein verwundet Er starb bald darauf an Verblutung. Verhaftung des früheren Abgeord-neten Voja Laziö. Am 1. Juli wollte der frühere Abgeordnete Voja Lazii, der in den frühe-ren Parlamenten als unvermeidlicher Sprecher eine originelle Figur in serbischer Bauerntracht war, auf dem Markte in Ubi eine unangemeldete Bauern-Versammlung abhalten. Als die behördlichen Organe dies verhindern wollten, wurden die Bauern aggressiv, so daß schließlich die Gendarmerie eine Saloe auf sie abgab, wodurch zwei Bauern getötet und mehrere verwundet wurden. Der am blutigen Zusammenstoß schuldtragende Voja Laztt, welcher flüchtete, wurde tagsdarauf in der Nähe von Obrenovac gefangen. Probieren acht über Studiere«. Mehr als sechs Millionen Menschen gebrauchen täglich die herrlich erfrischende Chlorodont-Zahnpafte zur Erlangung schöner weiher Zahne Versuch überzeugt. Tube Din 8.— Schlug des Eucharistischen Kongresses in Irland. Am feierlichen Schlußgottesdienst des Eucharistischen Kongresses in Dublin (Irland) am 27. Juni, den der Kardinal Saun unter Assistenz von 8 Kardinälen und Über 100 Bischöfen und Prälaten aus allen Teilen der Welt zelebrierte, nahm fast 1 Million Menschen teil. Bei der Messe sang ein Chor von 2000 Sängern. Nach der Messe ließen in allen Straßen Lautsprecher die Radio« botschaft des Papstes an den Kongreß laut werden. Die Stimme des hl Vaters war zwar zu hören, konnte aber nicht verstanden werden wegen des Geknatters des zahlreichen Flugzeuge, die über der mit den Fahnen aller Nationen geschmückten Stadt kreisten. Die katholische Kirche hat in Irland mit blendender Pracht wieder einmal ein großes Wettfeft gefeiert Ueberhaupt kann man bemerken, daß die römische Kirche in der letzten Zeit überall eine außerordentliche "Aktivität entfaltet Wenn Sie die intellektuelle Kraft Ihrer Kinder er zielen wollen, dann sollen sie nur Sisaker Mineralwasser trinken. Das älteste Ehepaar von Jugoslawien. In einer kleinen Gemeine in der Nähe von Nis feierte dieser Tage ein altes Bauernehepaar seinen — hundertsten Hochzeitstag. Der Ehegatte zählt 117, seine Frau 115 Jahre. An der Feier nahmen mehr als hundert Nachkommen des Ehepaares, Söhne. Töchter, Enkel- und Urenkelkinder teil. Das Ehepaar erfreut sich bester Gesundheit. Werdende Mütter müssen jegliche Swhlverhaltung durch Gebrauch de« natürlichen „ZraiN .!osef"-Bitterwafier« zu vermeiden trachten. Vorstände von Umvmifcitfvrtauiti-Niniten loben übereinstimmend dai echte Fram Iosek-Wasser, da es leicht einzunehmen «st und die mild Anende Wirkung in kurzer Zeit und ohne unangenehme Nebenerscheinung» sicher eintritt. Tas Fra»; Iosef-Biuerwasser ist in Apotheken. Drogerien und Spezereihandlungen erhältlich. Celje Alma M. Karlin in London. Nach einer großen Vortragstournee durch Deutschland — be° sonders bemerkenswert war der im Presseoerein in Berlin gehaltene und in allen großen deutschen Blättern vorzüglich besprochene Vortrag — weilt unsere berühmte Landsmännin gegenwärtig in Lon-don, von wo sie unserem Schriftleiter freundlicherweise ein« Grußkarte zukommen ließ. Was sie uns darauf mitteilte, wird gewiß auch unsere Leser inter-essieren. Frl. Karlin schreibt: Bisher ist alles gut gegangen; im Herbst kommen zwei neue Bücher heraus — „Der Götze" und ein Werk über Mittel-amerikanischen Aberglauben. Hier (nämlich in Lon-don) kommt (in englischer Uebersedung) der erste Band der Weltreise im Frühherbst heraus; ich war eben bei meinem allgemein gerühmten Verleger. Viele freundliche Grüße Alma M. Karlin. — Wir beglückwünschen unsere hochgeschätzte Landsmännin freudig zur Uebertragung ihres Werkes in die englische Sprache, wodurch seine Verbreitung über den ganzen Erdball ermöglicht werden wird. Pensionierungen und Reduktionen am hiesigen Gymnasium. Mit Ukas S. M. des Königs sind der Dnektor des hiesigen Realgom-nasiums Herr Anton Zupan und Herr Professor Vinko Levicnik in den Ruhestand versetzt, der Sup- Nummer 53 Deutsche Zeitung Seite 3 plent Herr Dr. Cajetan Gantar und der Sekretär des Gymnasiums Herr Maurizius Bergant aus dem Staatsdienst entlassen worden. Das Scheiden des verdienten und sehr beliebten Herrn Direktor» Zupan von der Leitung des Gymnasiums werden gewiß alle Eltern sehr bedauern. Todesfälle. 3m Allg. Krankenhaus ist am 27. Juni die 24-iährige Winzerstochter Lenka Obad aus Skomarje bei Vitanje gestorben. — Am 30. Juni erlag der :i4 jährige Bergmann Joses Zupanc aus St. Jedert ob Lasko der schweren Verletzung, die er am 28. Juni im Bergwerk Huda jama erliten hatte. Der Autobus-Verkehr von Celje ins Logartal und umgekehrt ist zur Hebung des remdenoerkehrs verbilligt worden. Eine Fahrt elje—Logartal kostet statt 60 nur mehr 50 Dtn. Unglücksfall. Dem 18>jährigen Handels-lehrling V. Bandek aus Celje löste sich, als er Sonntag gegen 11 Uhr vormittags beim Hotel Post gegen Zavodna fuhr, unter dem Viadukt das Vorderrad seines Fahrrades los. Bandek fiel zu Boden und beschädigte sich stark im Gesicht und am Kopf. Der Verunglückte befindet sich im hiesigen Krankenhaus. Maribor Evangelischer Gottesdienst. Sonntag den 10. Juli findet um 10 Uhr Vormittag in der Christuskirche in Maribor der evangelische Gemeinde-gottesdienst statt. Den infolge Streites entlassenen Ber-trauensmännern der Staatsbahnwerkstät-te in Maribor wurden nun die Pensionen zuerkannt. Im Jahre 1928 brach in der Staats-bahnwerkstätte in Maribor ein Streik aus, der als Protest der Arbeiterschaft gegen die Kürzung der Löhne und die Auflassung des Lebensmittelmaga-zins ausgebrochen war. Bei dieser Gelegenheit wur-den elf Arbeiter, die ois Vertrauensmänner fungier-ten, ohne Zuerkennung einer Pension entlassen. Einige von ihnen waren schon von der seinerzeiü-gen Südbahn her über 20 Jahre Mitglieder des Pensionsfonds. Die von den entlassenen Arbeitern eingebrachten Beschwerden bei den zuständigen Stellen wurden alle abgewiesen. Vier von ihnen, die es betroffen hatte, klagten nun die Bahnver-waltung um Flüßigmachung ihrer Pensionsbezüge. Nach jahrelanger Prozeßdauer fällte nun das Ge-richt in Ljubljana in erster Instanz das Urteil, wonach die Bahnvermallung die den Klägern zu-stehenden Provisionen und Pensionsbezüge flüßig zu machen habe, da sie gelegentlich der Demonstra-tion im Jahre 1928 nichts verbrochen hatten, weshalb auch die Entlassung damals unzulässig gewesen sei. Die Bierbrauerei Union vormals Götz hat ihren Betrieb in Maribor eingestellt, d. h. es wird in der hiesigen Brauerei kein Bier mehr ge-braut sondern von Ljubljana bezogen. Die Abmel-dung bei den hiesigen Behörden ist bis jetzt noch nicht erfolgt, was sicherlich nicht gerade aus Versehen ge-schehen ist. Die ersten Sendungen sind bereits Ljub-Ijana eingetroffen. Also hat sich das Schicksal dieser großen und altrenommierten heimischen Brauerei noch früher vollzogen, als wir in unserem Pessimis-mu» angenommen haben. Wenn dieser Vorgang etwa auch noch bei enigen anderen hiesigen Jndu-strien eintreten sollte, so wird unsere Stadt bald den Rang eines Fischerdorfes einnehmen. Die Schluhprüfungen am Einjährigen Handelskurs Ant. Rud. Legat in Maribor Snden dieser Tage vor der Prüfungskommission der nstalt statt. Von 30 Kandidatinnen (Kandidaten) meldeten sich 27 zur Schlußprüfung, wovon 1 mit Auszeichnung, 11 mit sehr gutem, 10 mit gutem und 2 mit genügendem Erfolge die Prüfung ab' legten. Der Erfolg kann daher als recht gut bezeich-net werden. Die Schlußprüfung bestanden: Böhm Gertrud Maribor, Griletz Anna - Maribor, Haupt-mann Vida-Maribor, Hribernik Gabriela-Prevalje, Kugler Maria-Slovenjgradec, Kores Matilde-Raz-oanje, Kudrca Ludmila-Maribor, Majcen Stefania-So. Lovrenc na Pohorju, Mavric Anna-Maribor, Mlekuz Anna-Maribor, Narat Irma-Racje, Okorn Anton-Kamnik, Prosenak Viktoria-Pobrezje, Sedlak Amalia-Maribor, Smole Frida-Maribor, Sperdien Frida-Maribor, Stanzer Maria-Maribor, Stropnik Teresia-Maribor, Tarnai Maria-Cakovec, Blasic Vlasta-Maribor, Vogrin« Atarija-Sv. Jurij v öiav-nici, Vrabic Ljudmila-Trzü, Wunbach Mai-Kranj, . Schöntag Karolina-Murska Sobota. Die neuen Kurse beginnen am 9. September d. I. Schulpro-gramme kostenlos im Büroartikelgeschäft Ant. Rud. Legat, Maribor, Slooenska ulica 7. Wegen Giftschlangengcfahr ist Vor-sieht geboten. Es vergeyt kein Jahr, wo nicht Fälle vorkommen, daß Ausflügler oder Beeren wie Schwämme suchende Personen von der bei uns im nordwestlichen Teile des linken Drauufers häufig vorkommenden Sandotter gebissen werden. Da die Bisie dieser Giftschlange sehr nachteilige Folgen für selbst erwachsene Menschen mit kräftiger Körper-konftitution haben, bei schwächlicheren Personen aber in der Regel tötlich wirken, ist es am Platze die Bevölkerung zur äußersten Vorsicht zu mahnen So wurde vergangene Woche die 34-jährige Eisenbahnersfrau Josefine Ferk gelegentlich eines Spazier-ganges über die Hügelkette vom Kaloarienberg ge-gen Kamnica zu von einer Sandotter in den Fuß gebissen. Glücklicherweise war jedoch die Möglichkeit geboten, ihr rasch die erste Hilfe angedeihen zu lassen, worauf der mitlerweile eingelangte Rettungswagen sie ins allgemeine Krankenhaus nach Maribor über-führte. Diese Hügelkette ist im Verein mit dem hü-geligen Gebiete von Kamnica und Tresternica der Hauptaufenthalt dieser Giftschlangen, die daselbst von unserem bekannten Schlangensänger Herren Ziringer bereits des öfteren im lebenden Zustande gefangen wurden. Wir haben bereis einmal auf die Gefährlichkeit dieser Reptilien an dieser Stelle hingewiesen und die zuständigen Behörden aufge-fordert durch eine Art von Prämiensystem, wie es auch in der Vorkriegszeit gehandhabt worden ist, die Gistschlangengefahr bei uns zu bekämpfen. Da auch die einzclngn Gemeinden an der Bekämpfung unserer Giftschlangen sicherlich interessiert sein wer-den, könnte allenfalls an einer diesbezüglich zusam-menzutretenden Enkette die Frage der Bekämpfung beziehungsweise der Förderung der Bekänrpfung in irgend einer Form beschlossen werden. Da es sich in diesem Falle ja nur um ganz bescheidene Summen handelt, die auf jeden Fall aufgebracht werden können, ist es wirklich nur schwer zu begrei-en, warum man diese Sache nicht endlich einmal n die Hand nimmt, umsomehr als ja Menschen-eben mindestens gefährdet werden. Die Spitals-osten von jährlich zehn von Giftschlangen gebissenen Personen, die ja meistens auf Staats- oder Stadt-kosten geheilt werden, würden wahrscheinlicherweise ausreichen um ein Gutteil der Kosten bereits zu decken, die durch ein einzuführendes Prämiensystem anerlaufen könnten. Prämien würden unseren Schlangenfängern aber Anreiz zur Jagd geben und in ihren Auswirkungen unserer Bevölkerung größere Sicherheit gewährleisten. Die Promenadeallee nach Kamnica für den Wagenverkehr gesperrt. Vor eini-ger Zeit haben wir an dieser Stelle darauf hinge-wiesen, daß es am Platze wäre, die entlang der Hügelkette gegen Kamnica führend« Straßenalle« für den Wagenverkehr zu sperren, da es wenig an-gängig sei, daß die allsonntäglich zu tausenden hin-aus ms Grüne pilgernden lusthungrigen Städter dort die unausgesetzten Staubwolken der vielen Auto- und Motorradfahrer einatmen müssen. Die Tagespresse hatte ebenfalls die Sache in die Hand genommen und nun hat diese gemeinsame Aktion doch ein Resultat gezeitigt. Die angrenzenden G«-meinden haben nämlich eine Sitzung abgehalten, auf welcher der Beschluß gefaßt wurde, diese Straße den Forderungen der Presse als dem Sprachrohr des Publikums, für den Wagenverkehr zu sperren. Allerdings hat in dieser Beziehung die polittsche Behörde das letzte Wort zu sprechen, die aber wahr-schemlicher weise sich den wohlbegründeten Forderun-gen der Allgemeinheit nicht verschließen und den Beschluß der an dieser Straßensperre interessierten Gemeinden bestätigen wird. Das Part-Cafe soll nun diesen Sommer wieder eröffnet werden. Der mit immerhin für unsere Verhältnisse großen Kosten verbundene Bau war in der letzten Zett als Rumpelkammer für die städtische Gärtnerei verwendet worden, bis sich schließlich die Tagespreffe darüber aufzuregen begann. Nun haben sich einige Unternehmer gefunden, die es mit dem Park-Cafe wieder versuchen wollen. Der Pavillon muß natürlich innen wie außen einer entsprechen-den Renovierung unterzogen werden, um neuerdings ein Kaffeehaus beherbergen zu können. Will der künf-tige Unternehmer jedoch mit ständiger Frequenz rech-nen, so darf er nicht Gartensessel sondern bequeme Korbstühle als Sitzgelegenheiten verwenden. In den früheren Jahren war es nämlich für manchen Gast dieses Lokales direkt eine Erhohlung, einige Schritte weiter die erste beste ihm winkende Stadtparkbank aufzusuchen. Sin Stadion Maribor? Im Gegensatz zu unserem Sportklub „Rapid", der sich aus eige-nen Mitteln und Kräften, einen eigenen Sportplatz schaffen mußte, drängen die Anhänger der anderen Klubs fortwährend unsere Stadtverwaltung, sie möge hier oder dort einen neuen Sportplatz errichten usw. Nun soll unsere Stadtgemeinde gar ein Stadion errichten und zwar in der städtischen Schotter-grübe, die zwischen der Straßengabel der Trzaska und Ptujska cesta liegt. Unsere Stadt kann sich solche Investitionen nicht gut leisten und wenn wir wirklich schon einige Kreuzer erübrigen können, so sollen 1>och Wohnhäuser gebaut werden, um unsere Obdachlosen und in menschenunwürdigen Löchern hausende Unbemittelte anständig unterzubringen. Bleibt dann auch noch etwas übrig so kann man es getrost dem im Anbetracht der Krisenzeiten nicht zu fett dotierten Fonde zur Unterstützung armer und notleidender Stadtbewohner überweisen. Uebrigens wird es gar nicht so lange mehr dauern und der Winter wird wieder vor der Türe stehen. Daß die Not diesen Winter aber unvergleichlich größer sein wird, als sie im vergangenen war, das ist doch jedem bereits heute klar. Heute ist nicht die Zeit dazu an-getan, solche Programme zu entwickeln, heute muß man ein feineres Ohr für die Bedürfnisse des Vo -kes haben, als dies in früheren Zeiten der Fall war. Hunger, Entbehrung und schwerste Not pochen mit knöcherner Hand an unsere Türen. Das Bauprojekt des Krankenhauses zurückgestellt. Zuerst wurde aus den projektier-ten Neubauten des Postzollamtes. des neuen Haupt-Zollamtes, der Zollbeamtenvillen und den für heuer anberaumten Straßenpflasterungen nichts. Sie mußten samt und sonders wegen der Krise zurückgestellt werden. Nun soll Blättermeldungen ülfolge auch der für heuer vorgesehene Um- bzw. Neubau des Krankenhauses auf bessere Zeiten verschoben werden. Die Bausumme hätte 7,346.000 Din betragen sollen. Den halben Betrag hätte der Staat als Anleihe zur Verfügung stellen sollen, den die Spitalsver-waltung aus ihren eigenen Eingängen zu amorttsie-ren gehabt hätte. Die zweite Hälfte des Betrages wäre durch eine Anleihe der Banaloerwaltung auf-mbr'mgen gewesen, deren Amortisieruna laut Entscheidung der Banalverwaltung von ihr wie von unserer Stadtgemeinde zu gleichen Teilen erfolgen sollte. Nun hat unsere Stadtgemeinde dagegen bei der Staatsvercoallung Einspruch erhoben, da es nicht angängig sei, daß die Banalverwaltung ihr solche finanzielle Lasten ausbürde. Die Staatsverwaltung hat der Beschwerde der Stadtgemeinde stattgegeben, wodurch der Betrag von 267.000 Din aus dem Kostenvoranschlag der Gemeinde gestrichen werden wird, der zwecks Amortisation dieser Anleihe bereits berücksichtigt werden mutzte. Einerseits hat ja unsere Stadtgemeinde ihr Recht bei der Staatsverwaltung durchgesetzt, andrerseits ist dadurch jedoch der Bau des Krankenhauses ins Wasser gefallen. Der Spaziergänger in unserer Stadt be-ziehungsweise ihrer nächsten Umgebung ist wirklich ein armer Teufel. Maychiert er auf der Fahrbahn daher, läuft er Gefahr von den dahersausenden Motorrädern, deren mancher von den Passanten sich bereits den Kosenamen „Straßenplrat" erwor-ben hat, oder den nicht wenigen Automobilen überfahren zu werden. Gut, denkt er sich, die Straße ist ja für den Verkehr geschaffen worden, und be-gibt sich auf den für ihn reservierten Fußsteig, nach seiner Meinung für ihn absolut sicher. Wett gefehlt, sofcrne es sich um Wege handelt, wo nicht alle Fingerlang ein Schutzmann zu sehen ist. Die Rad-fahr« fürchten nämlich die Motorradfahrer und Automobilisten geradeso wie er und bevorzugen ebenfalls die Gehsteige. Wenn nun so ein Fahrer auf seinem Stahlroß wenigstens so weit gemütlich fahren würde, daß der biedere Fußgänger ebenso gemütlich ausweichen könnte, fo gäbe es zwischen beiden ja noch ein vertragen. So aber glaubt vor-nehmlich die Jugend, auf den von den Schutzleuten unbeaufsichtigten Gehsteigen, irgendwie ein Privileg für das von ihr als äußerst wichtig angesehene Training zu besitzen, und kutschiert auf ihnen in einer Weise daher, daß mancher Passant mit knapper Not sich vor dem Ueberfahren werden nur durch einen raschen Sprung retten kann. Dies Vorgehen kann auf allen Gehsteigen in der nächsten Umge-bung der Stadt zu Genüge beobachtet werden. Stellt nun der biedere Fußgänger (es handelt sich um meist ältere und gebrechliche Leute), so einen Wildling zur Rede, so erntet er bestenfalls Grob-heiten. Es ist daher kein Wunder, daß sich die Ta-gespresse bereits mehreremale mit dieser Angelegen-heit beschäftigen mußt«. Beispielsweise der von un-serer Stadtgemeinde entlang der Drau jum Inselbad angelegte Gehsteig, wurde bereits im vergan-genen Jahre so stark von Radfahrern frequentiert, 1 daß ein allgemeines Radfahrerverbot dort erlassen Seit« 4 Deutsche Zeitung Nummer 53 werden muhte. 3m heurigen Jahre ist es jedoch anscheinend bereits wieder in Vergessenheit geraten, da wieder Klagen in die Presse Eingang gefunden haben, wonach auf diesem Steige Paffanten von wild daherfahrenden Radfahrern gefährdet werden. Es wäre wirklich an der Zeit, wenn einige erem-plansche Bestrafungen vorgenommen werden würden. Dasselbe wäre auch bei angetroffenen Radfahrern im Stadtparke am Platze, wo es ebenfalls nicht angängig ist, dah solche Bürschlein sich aujLthrem Rad« ausgerechnet dort produzieren. Abhilfe tot dringend not. Strahenraub an einem Geldbriefträ-ger. Samstag ereignete sich unweit von St. Le-nart in den W.B. ein Raubanfall, der in unseren Gegenden bislang zu den Seltenheiten gezählt werden kann. Der Geldbriefträger des Postamtes in St. Lenard würd« unweit des Marktes in einem Walde von einem Unbekannten angehallen, der ihm ohne viel Federlesens zu machen einen Revolver an die Brust drückte und dem verdutzt Dreinschauenden die in seiner Geldtasche verwahrten 25.000 Dinar abknöpfte. Der Briefträger lenkte seine Schritte resigniert wie-der heimwärts, während der Strolch seelenruhig im Walde verschwand. Da der Briefträger nur ab und zu Geldsendungen zu überbringen hat und ansonsten nur wie man hört Briefschaften zuzustellen hat, wird nun die Frage zu klären sein, wieso der große Unbekannte gerade an dem Tage den Raub aus-führte, als die 25.000 Dinar in der Tasche waren. Anderseits frägt sich der biedere Staatsbürger, wie das wohl möglich sei, dah man einem Landbrief, träger eine so grohe Summe des momentan so teu-ren Geldes zur Zustellung übergeben kann, da dieser notabene noch einen Wald damit zu durchqueren hat, ohne dah man dem Manne eine Schutzwache oder mindestens eine Handfeuerwaffe mit auf den Weg gibt. Jedenfalls berührt es merkwürdig, das man nicht bereits unter den ersten über den Raub bekanntgewordenen Nachrichten hören konnte, daß der Briefträger wenigstens den Versuch einer Ver-teidigung unternommen habe. Anderseits schaut die Sache so aus, als ob der Wegelagerer von der gut gefüllten Diensttasche irgendwie Witterung geahnt haben muhte. Jedenfalls kann aber der vorgesetzten Behörde der Vorwurf nicht erspart werden, dafe sie für die Sicherheit des der Poswerwaltong anvertrauten Betrages nicht genügend Vorsorge getroffen hat. Nun die Gendarmerie wird ja voraussichtlich bald Licht in das, wie die Tagesblätter meinen, mysteriöse Dunkel bringen und hoffentlich troH der nahen österreichischen Grenze den Strahenrauber dingfeft machen. Slovenska Bistrica Der Verschönerung«, und Fremden» verkehrsverein hat kürzlich, wi« bereit« be-richtet, seine Jahreshauptversammlung abgehalten. Aus dem Tätigkeitsbericht geht hervor, datz der Verein im Jahre 1931 die bereits bestehenden Park- und Blumenanlagen erneuert, den Weg von der Stadtpfarrkirche zum ftttedljof bzw. zur Bachernstrahe instand gesetzt, bei derAusgestaUung der Abteilung Slov. Bistrica auf der Fremdenverkehrsausstellung in Ljubljana mitgearbeitet, ferner ein Gartenfest ver-anftaltet und zu Allerheiligen beim Friedhoftor eine Sammlung abgehalten hat. Für das heurige Jahr ist eine Verlängerung der Bahnhofallee und die Schaffung eines Promenadeweges von der Bürger-schule zur Villenkolonie aus den Stiger'jchen Bau-gründen vorgesehen. An Einnahmen hatte der Verein im abgelaufenen Geschäftsjahr 21.385 Din zu verzeichnen, denen an Aufgaben 15.785 Din gegenüberstanden, sodah der Verein mit einem Barstand von 5K00 Din ins neue Geschäftsjahr getreten ist. Der Stadtvorsteher Herr Dr. Jagodic hat dem Vereine eine Vertiefung der Fremden-verkehrswerbung durch Zusammenarbeit mit dem Alpenverein, der Gastwirtegenossenschaft und dem Handelsgremium anempfohlen. Es würd« auch eine aktive Mitarbeit des Vereines am Entwurf eines Regulierungsplanes beantragt, den sich die Stadt-gemeinde in kurzer Zeit wird beschaffen müssen. Bei allen seinen erspriehlichen Arbeiten ist jedoch der Verein auch den verständnisvollen Opfermut der Bürgerschaft angewiesen. Der bisherige verdiente Vereinsobmann Herr Franz Ferencak wurde wiedergewählt. Dem Ausschüsse gehören an die Herren Arsenscheg, Dorn, Mr. Mondini, Pece. Rumez, Serianz, Tajnik und Walland. Koöevje Viktor Petsche f. Am 30. Juni abends um 11 Uhr ist in der Stadt der Hausbesitzer und Gastwirt „Zur Sonne" Herr Viktor Petsche nach kurzem, aber schweren Leiden in der Vollkraft seiner Jahre — er war erst etwas über die 30 — ver-schieden. Das allzufrühe Hinscheiden dieses im ganzen Ländchen ob seiner Liebenswürdigkeit, seiner auf-rechten Strammheit und seiner Tüchtigkeit beliebten und populären Mannes hat seine zahlreichen Freunde in tiefe Trauer versetzt. Viktor Petsche, eine von sich aus so sonnige Natur, hat in seinem jungen Leben nur wenig Glück gehabt. Vor einiger Zeit starb ihm seine liebe eiste Frau bei der Geburt seines ersten Knaben; mit der Schwester der Verstorbenen, die ihm die zweite Hausfrau und dem Kind ihrer Schwester die Mutter wurde, lebte er kaum ein Jahr im wiederaufgebautem Glück zusammen, als nun der grausame Schnitter Tod nach ihm selbst, dem jungen, stattlichen Hünen, griff. Der Verstorbene mit seinem altangesehenen Hause war ein verläßlicher, starker Pfeiler unseres gottscheerijchcn Deutschtums. Wo immer es galt, als deutscher Mann einzutreten, der liebe Viktor tat es mit jener Selbstverständlichkeit, die nicht nach lauter Anerkennung fragt, sondern der das Bewuhtsein erfüllter Pflicht allein Belohnung genug ist. Sein Tod ist ein schwerer Verlust für unser ganzes Gottscheerland! Den schwer betroffenen Familien Petsche und Perz auch unser aufrichtigstes Beileid! Vermählung. 3n Ettendorf (Kärnten) fand vor kurzem die Vermählung des Herrn Oberlehrers Emil Locker, eines geborenen AlUagers, mit der Lehrerin Frl. Emma Krauland, ebenfalls eine Gott-scheerin, statt. Unsere herzlichsten Glückwünsche! Marenberg Vermählung. 3n Graz fand vor kurzem die Vermählung des Herrn Dr. Frarn Haas mit Frau Milly Skazedonig, Witwe nach dem verftor» denen Grohgrundbesitzer Herrn Franz Skazedonig in Muta, statt. Unsere herzlichen Glückwünsche! Todesfall. Am 4. Juli abends ist im Allg. Krankenhaus in Maribor Frau Vera Winterhalter geb. Vodopivec, Gemahlin des hiesigen Rechtsan-walts Herrn Dr. 3. Winterhalter, nach langem schweren Leiden im jugendlichen Alter einer tückischen Lungenerkrankung erlegen. Die Verstorben«, an deren Bahre ihr Gemahl und ein zehnjähriges Töchterchen trauern, hatte sich in der kurzen Zeit ihrer Anwesenheit in unserem Markt zahlreiche auf» richtige Sympathien erworben. Der schwer betroffenen Familie unser herzliches Beileid! Wirtschaft u.Verkehr Hopsenbericht aus Zalec, von ä. Juli 1932. 3n dem tropisch-heihem Wetter der letzleren Zeit geht das Wachstum der Hopfenfelder zeigt schönentwickelte Pflanzen, welche jetzt allgemein in Blüte übergehen, während gut ein Viertel der An-lagen auf zwetdrittel Stangenhöhe einen etwas ge-ringeren Ertrag erwarten lassen. Der restliche Teil ist jedoch sehr stark zurückgeblieben und wird nur eine kaum nennenswerte Doldenmenge liefern kön-nen. Räch dem Vorgeschilderten dürfte die heurige Ernt« nur annähernd zweidrittel der im Vorjahre gewachsenen Hopfenmenge ergeben. Die Nachfrage in Vorlaufen hält an und werden hiefür, im Ge-gensatze zu der Meldung eines Tagblattes. Din 800 für 100 kg bezahlt. 3n den letzten Tagen wurden weitere 50 Meterzentner 1931er um Din 350 für 100 gekauft. Vk. Sport Athletik, Celje - St. Zokol, Zagreb 3:2 (1 :2). Die Zagreber Mannschaft konnte durch ihr ruhiges Kombinationsspiel gefallen. Die Spielauffassung ist noch sehr primttiv. Hervorzuheben sind der sehr gute Tormann, der linke Verteidiger, der Mitteldecker und der rechte Flügel. Die Athlettier waren trotz ihrer schwachen Form noch immer über-legen. Bedauerlich war es, dah Hönigmann wegen einer Fuhverletzung nicht sein volles Können zeigen konnte^ er schied auch in der zweiten Halbzeit ganz aus. Der Sturm krankt an der Langsamkeit seiner Verbindungsstürmer, die nicht zu beleben ist. Gra-bischer wird von Spiel zu Spiel besser. Das Hinter-jptel war in guter Form, Hojnik gut, jedoch noch immer zu nervös, Gorisek verlählich wie immer, Suhoteznik bis auf das zu lange Ballhalten eb«n-falls gut. Gorsek in der Verteidigung sehr gut, ebenso Stoschier, Janeschitz trifft an den erhaltenen zwei Treffern (1 Elfer) kein Verschulden, speziell in der zweiten Halbzett konnte er gutes Können zeigen. Jedenfalls war zu sehen, das Athlettk wieder in aufsteigender Form ist. Schiedsrichter Svetek einwandfrei und sehr objektiv. zum Einkochen von Obst und Gemüse haben mit Recht den besten Ruf! z° utiJos. JagodiC, Celje S1;™1 Preiskurante stehen rar Verfügung. Weisser Edcheneisscbrank ein- oder zweiteilig zu kaufen gesucht. Anträge an die Verwaltung des Blattes. 36909 Geschulte Pädagogiu mit deutscher, ungarischer, serbischer, französischer Nachhilfe und Klavier, sucht Stelle. Offerte erbeten an B. Fellner, Vriac (Banat) Vilsonova 57. Zu verkaufen sind zu billigsten Preisen zehn Stück neue und gebrauchte Schreibmaschinen amerikanischer und deutscher Systeme. Anzufragen: Javno skladU6e nas'., Celje. - Gute Hausmannskost Mittag- und Abendtisch Din 400.-Hotko, Koleucava 6, Pokojninski. Schön niöbl. Zimmer separierter Eingang, elektr. Licht, nebst guter billiger Hausmannskost und Klavierbenützung, bei besserer deutscher Familie, für alleinstehenden Herrn od. Dame sofort zu vergeben. Anzutragen Na okopih 11, 1. St., Tür 17. 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Eigentümer, Herausgeber und Schriftleiter: Franz Schauer in Celje. — Druck und Verlag: Bereinkbuchdruck»rei „Celeja" in Celje. Für die Truckern verantwortlich: Guido Schidlo in Celje.