Hummer 20. PctfM, >« 14. Mai 1899. Zatzrga«^ erscheint jeden Sonntag. Prn» für Pellau «it Zustellung inlfrvi: «ierteljährig fi. 1.20, hawjthri, fl. 2.40, gtnuAhrig fl 4.80, mit P-stversendung im Jntande: «ierteljöhrig fl. 1.40. halbjährig st. 2.00, ganzjährig fl. 6.00. — Euijelne Sninntn 10 fr. StMMUxag nt Bcttaf: «. Messt, H«u»tPl«tz *r 6. Handschriften werdtti nicht jarilifgefttCt, «ittstnkigungfn billigst berechnet. — «eitrig» stnd erwünscht und wollen ltngsten« bi« Freitag jeder S»che eingesandt werben. Da« «m« man >ui« nicht nachmachen kann, ist da» eigenthümlich» Maß der volUbildung in Deutschland, wie ei in keinem anderen Lande wieder vorkommt. 1888. Die Regierung Seiner Majestät wünscht den gort« schritt im Schulwesen; ihrem «eiste liegt e» ferne, das« irgend et,m» von dem Gegebenen, von d»m wa« auf diesem großen «ebiete gewonnen und geschaffen wurde, wa«, ich dars sagen, »it einem weit über die Arealen de« Vaterland«« hina»«g»h»»d»n «eifalle der gesammten gebildeten Welt wurde, das« etwa« von dem verloren gehe, Zerrüttet «der verkümmert weide, da« lieg» ihrem »eiste, ihrer Absicht fern». Siewird niedieHand dazu bieten, sie wirdde» «ersuch »ine« Rückschritte« auf diesem Feld» nie, u geben. »ronG»A,d anfdem Lehrertage in Linz 1871. ehuteCulturarbeit. Am heutigen Tage find seit dem 14. Mai 1869 dreißig Jahre verflossen, da da« ReichSvvlttschol-gksetz „ali angenehme Regeutenmaßnahme" saoctio-niert wurde. Sine Generation ist seitdem unter den Hünden der vielbefchrieenen Ncustbuke hervor-- gegangen, um den Stürmen de« Dasein« physisch and moralisch standzuhalten. So knüpft sich an »irse« Tag die Erinveruna au eme» der erfolg-rrr^TfTi Törnr ort üjtnrrfTtijqturn fJ?Vqs^ft)urtg. Die Eulturabeit dieser drei Jahrzehnte ,st eine« der größten Juwele in der Kroue Misere« consti-tutionellen Monarchen. Nachdem schon im Jahre 1848 die Forderung nach einer freien Schule einem Wetterleuchten gleich am politischen Horizonte aufgezuckt hatte, schuf da» Jahr 1866 die schmerz!. Srkenutm«. das« die Schlag, fertigtet! eine« Heere« nicht von der Masse, sondern von dem Maßc uud von der Verbreitung der allgemeinen Bildung sehr wesentlich abhängt. So setzte man denn seine Hoffnung aus die Kgend, Ueber Ziele und Weae des deutschen Sprachvereines. Sine« der festesten Bande schlingt um die Angehörigen eine« Volte« die Sprache und sie gehört zum wesentlichen Bestaode dessen, wa« wir Rationalität oder BolkStum nennen. Überall, wo Na-tionen al« solche im geistigen Kampfe um die Bor-herrschest ringen, bildet sie einen Hauptgegenstand de« Streite«; jede sucht die eigene Sprache gtgen die fremde durchzuschen. Und mit vollem Rechte! Ist doch die Sprache nicht bloß da« wichtigste und au«gebUdetste Hilf«mittel de« «er-kehr« der Menschen untereinander und ihrer ge-genseitigen Beeinfluffuag. sondern sie gibt auch dem Denken zufolge ihrer innigen Verschmelzung mit diesem sei» eigentümliche» Geprä«. Wie sehr gemeinsame Sprache die Menschen aneinander bindet, kommt einem erst dann ganz zum BewusStseiu, wenn man von einer Umgebung, deren Sprache man nicht versteht, sich wie durch eine Kluft getrennt findet. Und das« die Sprachen nicht bloß Gefäfse sind, sondern auch Inhalte, er-kennt man erst, wenn mau mit einer fremden Sprache zugleich fremd denken lerne« mns«. So wird man auch leicht verstehen, das» die wirkliche Kenntoi» und Beher.schuag sremder Sprachen die Gefahr in sich birgt, auf die in der Mutter-spräche gleichsam aufgespeicherte BolUart zer-setzend zu wirken. der ja dieZukunftgehvrt.manbaute auf eine, jeglichem Staatsbürger ohne Unterschied der Confejsion und der Nationalität zugängliche Staattanstalt, unsere heutige Volksschule. Tausende und tausend« von Händen griffen mit in die Speichen, um da» Werk zu fördern. Allenthalben erhoben sich att der Stelle dumpfer Schulräume lichte und luftige SchulhSuser: Ge-metnden und Länder brachte« ohne Murren schwere Opfer; e» wurden im für österreichische Ber-hültnisse überraschenden Tempo mit Beschleunigung die Schulbehörden, die Lehrerbildungsanstalten, die Fachaufsicht organisiert. E» war ei» lenzhaft freudiges Schaffen, eine golden« begeisterte Zeit unserer vaterländischen Gesch'chle Wer sich natürlich Mächst des Wandel« der Dinge freute, war die aufattzmknde Lehrer-fchaft. deren Einkommen »esHlich geregelt und vom Eingänge der SchulgtUreuzer unabhängig gemacht wurde, welcher nun ein Anspruchs auf Aller»versorgung zustand, her mit einem Worte moralisch« und materiell« Mittel gegeben wurden, um sich zu einem neuen, wichtigen Stande im ^laatSbürqenxrbande zu erheben. Zwar al« e« pm Bezahl«», der vm» de? Reichsvertretung angeschafften Zeche d. h. um die Zahlnna de« un-gewohnten Mehraufwandes kam. überließ man in liberaler und echt bescheidener Weise den Ländern den vortritt. Die Schule wurde zwar unter Staatsaufsicht gestellt, aber die Länder ange-wiesen, die Schularbnter, die Lehrer, nach Gut-dünken zu entlohnen. Be, dem verschiedenen Stand« der Land««, finanzen ergab sich eine sehr verschiedene Gehalt«-bemch'nng. Mau scheute auch gar nicht vor der ungeheuerlichen Maßregel zurück, dos« man den Steht demnach der Wert der Sprache al« eine« nationalen Gute« über allen Zweifel fest, so ist ihre Pflege in den Zeiten geweckten Bolk»bewus«t-sein» eine selbstverständliche Sach« oder sollte e« wenigsten« sein. Leider läs»t der praktische Ge-brauch der Sprache al» Mittel zur Erreichung von Zweckn, die mit Sprache gewöhnlich nicht« zu thun haben, die meisten Leute gar nicht dazu gelangen, deu ideellen Wert derselben zu empfinden oder klar zu erkennen. In deu Ländern deutscher Zunae hat sich der .Deutsche Sprachverein- die Pflege der deutschen Sprache zum Ziele gesetzt. Ehe wir in die Betrachtung der Wege, die er hiezu einschlägt, eingehen, einige Worte darüber, ob diese« Ziel erreichbar, ja überhaupt statthast sei. Man hat Zweifel darein gesetzt, das« man in den Gang der Sprachcnentivicklung regelnd und gesetzgebend eiugreifen könne. Sprache sei ja doch der Inbegriff aller sprachlichen Äußerungen einer gewissen, mehr oder weniaer großen Anzahl von Menschen, mögen diese Äußerungen nun die Flüchtigkeit gesprochener Rede haben, oder ihnen durch die Schrift eine gewiffe Dauer gegeben sein. Sie sei also ein Erzeugnis nicht eine» Einzelne», sondern der ganzen Gemeinschaft und unterliege nicht der willkürlichen Regeluug de» Einzelnen, sondern natürlichen Gesetzen. Diese Gründe zugegeben, darf man jedoch nicht vergessen, das» Sprachveränderungen auch übernommenen alten Lehrern die sauren Dienst, jähre behuf« Ersparnis bei der PensionSbcmesiung so verkürzte, das« man dort fünf, da drei al» ein Dienstjahr in Rechnung zog. Welcher Druck auf der Lehrerschaft lag, be-weist deren begeisterte» Aufjubeln, trotz der er-wähnten krämerhasten Befchneidung. Wa« sie zum Danke geleistet hat. mit welch patriotischer Hin-gäbe und Opferwilligkeit sie sich dem idealen Ziel der BolkSerziehung, da» gesammte Leben und Schaffen zum Gotte»dienste zu gestalten, denken und redlich arbeiten zu lehren, wahr und offen zu seiu. diese» Wirken kann nur derjenige läugnen, d«m im politischen Kampfe der Sinn für Wahr. Heu und Gerechtigkeit abhanden gekommen ist. Jahr um Jahr erweiterte sich durch den Nach-wuchs au« den Lehrerbildungsanstalten der Kreis von Männern, die sich dem entsagungsvollen Be-ruf des Bolkserzieher« geweiht hatten und nnge-scheut konnte so die mit Theone und Praxi« ausgerüstete Lehrerfchaft an die gesetzgebenden Körperschaften herantreten und Beachtung ihrer fachmännischen Einsicht und ihrer berechtigtiii Forderungen verlangen. War so da« neue Gesetz das Kind einer Zeit, in der einerseits noch die schmerzhaften Nach-wehen eine« dnrch den Bruderkrieg von 1866 schwer verwundeten StaatSkvrperS zuckten, in der andererseits eine schwere Fiuanzkrise sich ent-wickelte und später versengend wirkte, so war der mit so regem Eifer in« Leben gerufenen Schöpfung auch keine ruhige Jugend, keine durch polttiiche Tagesordnungen ungestörte Entwicklung bcschie-den. ES ist ein seltsames Schauspiel, das« sich die politischen Parteien um das Aschenbrödel von einzelnen oder kleinen Gemeinschaften au«-gehen und sich unter günstige» Bedingungen bei der Gesammtheit ganz gut durchsetzen können. Und wie die« ohne Bewusstsein und Wille statt-findet, so kann e« auch bewus«t und willkürlich geschehen. Beispiele hiesür fehlen in der Sprach-gejchichte nicht. Gibt eS also auch willkürliche Sprachenver-änderungen, so hat e« einen guten Sinn, die Sprache .pflegen", da« heißt doch noch gewissen idealen Gesichtspunkten umbilden zu wollen. wofern man nur die Bedingungen schaffen kann, unter denen die« möglich ist und die sehr engen Grenzen nicht verkennt, die dieser Möglichkeit gezogen sind. Die Erfolge, die der deutsche Sprachverein schon errungen hol. beweisen e«. Wie schon gesagt wurde, tritt die Erkenntnis de» ideellen Werte» der Sprache im Gefolge eine» gesteigerten nationalen Selbstgefühle» auf. Darau» ist erklärlich, das» sich die Pflege der Sprache zunächst darin äußert, das« man sie von den Anleihen befreit, die sie bei anderen Sprachen gemacht hat: der Feldzug richtet sich gegen die Fremdwörter. Damit hat auch der deutsche Sprachverein angefangen. Er hat für diese Seite seiner Be-strebungen eine volkSthümliche Formel gefunden und stellt an un» Deutsche die klare Forderung: .Kein Fremdwort für da«. waS deutsch gut auS-gedrückt werden kann." tilgt.) Schult mit Aufwand aller Mittel streiten, das« jede Partei, ja fast jede Gesellschast«schichte einerseit« maßlose Forderungen an die Schult stellt, die sie mit ihr?» heutige« Mitteln einfach nicht erfülln» kann; andrerseit« wird die Schule wieder für jegliche« sociale Gebrechen verantwortlich gemacht. Da verlangt der eine, die Schule müsse zunächst für das Militär vorbereiten; wieder einer meint, die Bolktschule müsse einen Feldzug gegen die Branntweinpest. oder gegen die Vivisektion oder gegen die Socialdemokraten unternehmen; dort-herilber dringt ein Ruf. die Schule sei schuld an dem Mangel an landwirtschaftliche» Arbeitern, an der überhand nehmenden Genußsucht, an der verminderten Anhänglichkeit an die Kirche. Den Niedergang der Landwirtschaft könne sie durch Pflege von Seidenraupen. Bienen, Kaniuchen und anderem Gethier aufhalten. DaS sind Forderungen, die zwecksremd und unerfüllbar, Verdächtigungen, die ebenso unverständig als ungerecht sind. Nicht einseitiger Parteistandpunct dars bei der Beurtheilung der Schularbeit maßgebend sein, sondern die objective Beobachtung der Verhält, nisse, die Bedürfnisse der Zeit und die Erfahrung. Die eine Autorität, die ihr Votum in die Wag-schale der Entscheidung zu legen hat, ist der Zeit-geist, die andere die Erfahrung de« Fachmanne«, ein Standpunct, den der unvergeßliche Schöpfer de» vielbefeindeten ReichSvolkSjchul.,.,ky.s — Minister HaSner— am L.März 1809 demAbqeord-netenhause gegenüber mit den Wortkn bezeichnete: r2)if Gesetzgebung über da« Bolk«schulwesen hat zu ihrer Aufgabe, die allgemeine Volksbildung den Forderungen der Zeit gemäß zu gestalten." Leider blieb da« großherzig gedachte Werk de« Gesetze« vom 14. Mai 1869 nicht unange» tastet und derjenigen, die e« schützen und seine Grundsätze immer und immer vertheidigen sollten, wurde» immer weniger, die noch verblieben, wur-den immer ängstlicher, engherziger So gelang e« den klerikalen Anstürmern. die sich für Volk«-freunde ausgeben, in da« sorgsam entworfene Ge-böude Bresche zu legen. Ein gewisser Herr Lien-bacher hat da« zweifelhafte Verdienst, diesen Rückschritt zu verantworte», indem da« Bildung«-nimau besonder« der Landbevölkerung durch die nunmehr gewährleisteten Schulbesuchterleichterun« gen tiesbedrückt nnd herabgesetzt erscheint. In der ThatbedeutctdieSchülgefktznovellevomL.MailSÄ ein gänzliche« Ausgeben der prinzipiellen Errungen-schalten de« Reich«vol k«schulgesetze« von 1869, ein Rückschreiten auf alltn Linien, ein Ignorieren de« Zeitgeistes und der Erfahrungen. Sie trägt den Zank um die Schulgesetze selbst in die unter-sten Organe der Verwaltung, in die Gemeinde-Vertretungen uud ist geeignet, unter de» verschie-denen Parteien den Unfrieden anzufachen, statt Frieden zu bringen. In einer Zeit lebhafter Gegensätze, in der alte Forme» neuen weichen müssen und die Ber-treter beider Richtungen mit Zähigkeit ihre Stand-punkte vertheidigen, in einer Zeit, in der histori-sche Gegensätze un, die Formen de« Dasein» ringen, darf r« nicht wundernehmen, dos« auch die Schule al« Kampfobject in den Widerstreit der Meinungen gezogen wurde und wird Aber nicht immer sind diejenigen, die in diesem Streite ! da« lauteste Wort führen, mit großen Worten I und Handbewegunge» um sich werfen, auch die- i jenigen, die den tiefsten Einblick in die eigentlichen Lebensverhältnisse der Schule hoben. I Lesen wir unsere großen TageSblätter mit i den Gemeinderath«ber,chten au« der Residenzstadt. I so finden wir da oft Urtheile von Leuten, die , allerdings persönliche Ursache haben, mit mehr oder minder gelindem Grauen auf ihre eigene I Schulzeit zurückzublicken, die aber nimmermehr be- I rechtigt sind, mit solchem Tenor ihr zweifelhafte« i Urtheil in Sachen abzugeben, von denen sie ein» [ fach nicht« verstehen. Ne sutor ultra crepidam! < Der Psaidler bleibe bei seinen Hemdknöpftn l , Leute dieser Rasie werden e« begreiflicher t Weise unbequem finden, wenn der frisch ausstre- < bende junge Bolk«>chullehrstand. den man ja sonst S mit Anweisung,» auf seinen Jdeali»mu» so wohl- j feil entlohnt, im Bewußtsein seine« Werte« und seiner Leist»ng«sähigkeit e« dankend ablehnt, sich von Grethi und Plethi bevormunden zu lassen. Mit der freien Schule uaddemwesattlicher»eitertea Pfl^htenkreise derselben ist ein selbständiger Lehr-stand auf dem Platze erschienen, der sich i« eigo-ner Sache ein berechtigte« Wort wahrt und es auch versteht, in wirksamer Weise zu Wort zu kommen. Denn ohne freie Lehrer gibt e» hente keine freie Schule. Wer darum mit billiger Be-geistening da« eine will — die Schule — dars da« andere — den vollberechtigte» Lehrer — nicht beiseite lasse». Die Schule und die Lehrer können nicht alle« leisten, alle Schäden de« sociale» und de» Familienleben« beuchen, aber wa« sie kraft der ihr im beschränkten Maße gebotenen Mittel leisten könne», durch Erziehung zur Gesttze«achtung, Ordnung und Pflichterfüllung, zur sittlichen Freiheit, Offenheit. Wahrheit. I da« ltisteten beide redlich. Lassen Sie die Schule ruhig sich entfalten, schaffen Sie ihr Licht. Luft, Frieden und die sonstigen Leben«bedingnisse, befreit den Arbeiter in der Schule von Rahrung»sorgen: dann liefern Sie den Beweis, das« Ihnen die Schule nicht bloß ein moderne« Geräth, schlecht und recht, sein will und ist. sondern wirklich eine Herzen«angelegtnheit. de» Schweiße« der Edlen wert; durch die Schä- Sng der Schule und der Schularbeit ehre» Sie ) selber! Jeder Halbweg« veranlagte Mensch, jede Ge-neration hat Ideale, derkn Verwirklichung eben so viel Zeit al» Geduld beansprucht. Da« Ideal unserer Tage ist die aufgeklärte Menschlichkeit, ein handsamer Vorrath sittlicher Grundsätze, Bil-düng. Friedt. sittliche Freiheit. Die Schule wird ernstlich mitringen. die Menschheit diesem Ideale näher zu bringen, sich de« Schweiße» de» Bürger» und Landmanne« wert zu erweisen. So wollen wir denn heute da» Gelöbni» thun, die freie Volksschule al« wertvolle» Gut unsere« Volke« zu hüten und zu schützen, sie mit alle» Mittel» zu fördern, deu» „da » wert-vollste Capitalde« Staate« ist der Mensch." Pettauer Wochenbericht. (vr. 3$ftf » tvaser f.) Bor Schluß de» Blatte« trifft die Nachricht ei», das« der Ober-lande«gericht«präsident i. R. Hr. Joses v. W a f e r, im 89. Lebensjahre in Graz verschieden ist. Herr Dr. W a se r war ein gebürtiger Pettauer und al» im Jahre 1861 da» österreichische Parlament zum erstenmal zusammentratj war e« der damalige Recht»lehrer W a s e r a» der Jnn»brucker Hoch-schule, der die Ehre hatte, seine Vaterstadt Pettau im ReichSrache al» Abgeordneter zu vertreten. Die Errichtung unsere» Gymnasium« in deu sechziger Jahren ist seiner thätige» Einflußnahme zuzuschreiben, wie Dr. v W a s e r sich überhaupt in zahlreichen Augelegenheittn al« treuer Sohn seiner Vaterstadt Pettau auch in der Ferne erwie«. Groß-gezogen in der Schule liberaler Anschauungen, unbestechlich in der klaren Auffassung der politsche» Lage und packend durch die geistreiche Diction seine? Ausführungen, war darum der Name W a f e r'« ein mit Ehrfurcht genannter. Vor ungefähr 8 Iahren überließ er dem Grafen Glei » pach den Präsideutenstuhl in Graz und verbrachte feine Sommer mit Vorliebe beim Fabrittbesitzer M o r o in Victring bei Klagensurt, der ihm vor wenigen Wochen im Tode voran-gieng. R. i. p. lSe?«rah»g.) Zu Pfingsten findet in Graz da« S ä n g e r b u n d c »f e st statt. Nachdem sich der hiesige Männergesangverem bei demselben vollzählig betheiligt, strebt er den Anschluss an den um 7 Uhr 35 Minuten Früh in Marburg eintreffende» Postzug an. Zu diesem Behufe müsste von Pettau ein Separatzug eingeleitet werden. Die betreffenden Vereinbarungen mit der Südbahn-Direction sind getroffen. E« wird die Bewohnerschaft eingeladen, sich an dieser Reise zu betheiligen und die Theilnahme an den Separatzug bei Herrn S l a w i t s ch bi« Dien«, tag den 16. d. Ä. mittag» 12 Uhr betinnt zu geben. Mit der Anmeldung ist vorläufig ein Be. trag von 60 kr. zu erlegen. (•cDfticschlie.) Zur Prämiierung würdiger Oewerbeschüler spendete die verehrliche Genoss^, schaft der Schmiede, Schlosser, Wagner it. den Be. trag von fünf Gulden und stellte sich damit auch hever at, die Spitze der üßeigen Genossenschaften. Zum gleichen Zwecke widmete die Genofienschaft der Fleischer und Gerber sech« Kronen, Im Namen der Schüler wird hiemit freundlichst gedankt. Sl. (ftanmtrnnsiktbnft.) Unter der Leitung de« verdienstlich wirkenden Musikdirektor« Herrn Earl Hän « gen veranstaltete unser Musikverei» am 8. d M im Saale der Musikschule einen Kammermusikabend. welcher sowohl in der Wahl der BortragSstücke al« durch die gebotene» Leistungen unsere Erwartungen befriedigte. E« ist kein Nein Ding in einer Stadt wie Pettau. gerade der Kammermusik eine bleibend« Stätte zu sichern, da ja immerhin viele den Orchesterconcerten eine größere Neigung entgegenbringe», allein durch die Jahre her. seit welchen der Musikverein der Kammermusik eine so bedeutende Pflege angedeihen läßt, hat sich auch der Geschmack de« Publikum« einer Läuterung unterzogen, in welcher der Verein immerhin einen Erfolg seine« Wirke»» sieht. So herrlich große Orchesterwerke der alten wie auch der jüngeren Meister vorhanden stnd, so schwer sällt e» einem kleinen Vereine mit karg bemessenen Mitteln, diese zur Aufführung tu bringn,; e« liegt hierin d«r Grund, das« unser Mufikverein sich insbesondere der Pflege der Kammermusik hingab, bereu öftere Veranstaltungen stet« eine »unehmeiide Besuchtzahl ausweise», al« Ausdruck de« kunstverständigen Publ>cum«, das« e» sich an-gezogen fühlt, diese edlei: Werke der Tonkunst in sich aufzunehmen. Wir dürfen aber nie vergessen, das« da» Fundament Director D e g n e r legte und das» dessen Nachfolger Schütze und S ch m i d t. alle der Weimarer Schule entsprossen, gleichen Sinne« den Bau weiterführten. Director ä n S g e n, al» der vierte im Bunde, fügt mit sicherer Hund diesem Baue Stein an Stein a», und versteht e», durch seine reichen Kenntnisie da» innewohnende Interesse der Mitwirkende» zu steigern, wodurch eine richtige, abgerundete Wieder« gäbe erzielt wird. S. Jada«soh» Sexte« Op. 100 sür Pia.ioforte, 4>hä»dia und Streichquartett, deflen Durchführung den Herren Direct.Hä n «-gen, Dr. T o r g g l e r, L. S ch a ch e n h o f e r, E- Schwayda. KKratzer u. I. Eberle oblag, eröffnet« die BortragSordnuag. Der Eom» ponist, welcher am 13. August 1831 zu BreSlau geboren wurde, ist derzeit eine der bed«ntendften Lehrkräfte für Musiktheorie, Eompofition»- und Jnstrumentationtlehre am Sonservatorium zu Leipzig. Die dortige Universität verlieh ihm im Jahre 1887 den Titel Dr. phil. h. c. auf Grund feiner bedeutenden Zahl in deutscher und engli-scher Sprache erschienenen Werke, sowie seiner Eom-Positionen. Da« hier zum erstenmale gespielte Opu« ist ein hervorragende« Werk; der 1. Satz, welcher Sostenuto beginnt und in ein Aliegro ma non troppo vivace übergehk, ist von großer Wirkung; fesselnd und da« ganze Werk überragend ist der vorzügliche 2. Satz Adagio sostenuto und voll prickelndem Humor der 3. Satz Allegretto grazioso, ma un poco vivo. Durch da« sorgfältige Stu-dium. welches diese« Werk erfahr, war die Wiedergabe eine vorzügliche. Jede» einzelne In-strument, welchem die Führung der Themen über-tragen war, kam zur vollen Geltung. Die Auf-nahm? de« Werke« zeigte sich in dem großen Bei-fall, welchen jeder Satz errang. HummelS Op. 92 Grande Sonate >n As-dur zu vier Händen wurde durch die Herren Dir. Hän»gen und Dr. Torggler musterhaft vorgetragen, Wenn die Gomposition uicht jene« Maß von Wärme der Empfindung zeigt, so deckt diesen Mangel da« sich gleich einer Perlenschnur durchziehende Passazenwerk. Die beiden Herren, welche diese« Opu» brillant durchführten, haben an dem neuen Böse ndorferflügel die Weiht vollzogen. Nachdem da« k. t. Ministerium für EultuS und Unterricht, sowie mehrere unge-na not sein wollende WoUthäter dem vereine die Mittel zur Bersügung stellten, ein den Ansorde-rungen entsprechende» Instrument anzukauseu, hat dir Directio» beschlossen, durch Vermittlung de« Scrru Albert F i e d l e r. t. f. Hoflieferant in raz. »inen Bdsendorser zu erwerben. Herr Alb. Fiedler hat iu uneigennützigster Weise, ohne jeden materielle» Vortheil, da« vorzügliche Instrument geliefert, wofür ihm die vollste Anerkennung ge-bührt. Dank der Großmuth hat nunmehr der Berein nach 21-fSI)r. Bestände einen Flügel von hervorragender Güte, welcher selbst den höchsten An-sorderungeu entspricht. Frl. Gisela Oschgan erfreute un« mit Franz Schubert, Dp. 119, „Auf dem Strome". Lied für Sopran. Violoncello und Pianoforte. Diese« Opu«, welche der Länge so-wie der hohe» Lage wegen sehr anstrengend ist. kam iufolge einer kleinen Indisposition nicht zur vollen Geltung; Herr Eberle spielte sehr dis-cret da« Cello, die Piaiwfortebegleitung Herr Dir. HSn«gen. Lebhasicr Beifall lohnte die vortragenden. Die folgenden Stücke fielen dem Streichorchester zu. welche« sich unter Dir. H ä n »-gen« Leitung der gestellten Ausgabe vollend« ge« wachsen zeigte. Eduard Grieg. Op. 34. zwei elegische Melodien a) .Herzwundenb) „Letzter Frühling.» Derselbe, am 16. Juui 1843 zu Berge» in Norwegen geboren, ist ein Compositeur von hoher Bedeutung; seine Werke, deren viele den nordischen Charakter an sich tragen, sind voll Poesie; auch die beiden obigen, von welchen un-streitig da« letztere da« höher stehende ist. tragen nordländiiche Schwermuth in sich. Da« Zusammenspiel wie insbesondere die Vortragsweise der Erde, u. DecreSc., die Übernahme der Motive von den einzelnen Instrumenten war tadello« sauber ge-bracht. Krets chm e r's .Abendruhe-. den „Musikalischen Dorfgeschichten, Op. 26," entnommen, ist eine aniprechcnde (Komposition; heravsge-nommen au« dem ganzen Werke, kommt sie nicht zur eigentlichen Geltung. Den Schluß bildete die Serenade, Op. 62, von Robert L o l k m a n n, welche an« bereit» bekannt ist. Dieselbe wurde sehr gut gespielt und die Fl^ensütze rein und deutlich gebracht. Nachdem mit diesem Abende der vorgerückten Jahreszeit wegen mit den Aufführungen classischer Werke voraussichtlich Schluß gemacht wird, können wir mit dem in dieser Spielzeit Gebotenen vollauf befriedigt sein und nicht unerwähnt lassen, das« durch da« eifrige Studium aller Mitwirkenden anerkennen«werte Fortschritte in der Au«führung von Kammermusik-werken gemacht wurden, so das« wir Herrn Dir. Hänsgen. al« auch allen seinen lieben Ge-treuen herzliche» Dank und wohlverdiente Aner-keiinung zum Ausdrucke bringen müssen. ($«rtT«4 ta A»i». Pr»f. Herr» Dr. W. Girlin.) Wo die Straße nach Marburg vor Unter-Haidin eine flache Bodenwelle ansteigt, »endet sich südwärt» ein neuer Pfad zu der von Herrn Dr. S u r 1 i 11 mit Staatsmitteln begonnenen, im Herbste ausgesetzten und nun glücklich saft beendeten An«grabung eine« M i t h r ä u m «. An der Hand eine« in wohl-thuender Größe weithin sichtbaren Plane«, den Herr Gymnasialproke/sor B. Kohaut entwarf, entwickelt« der Herr Bortragende die in den Mauerreste» deutlich erkennbare Anlage und die Bestimmung der drei getrennten Räume der An-dacht«stätte. Der mittlere war erhöht und da« eigentliche Heiligthum für d«n persischen Gott, de« geistigen wie materiellen Lichtes, dem Feinde der Finsterm« und alles Bösen. Der Vortragende erörterte weiters die Deutungen der symbolischen Darstellungen des Gottes: ein stiertrageuder Jüng^ ling und erwies auf mancherlei Parallelismen mit christlichen Darstellungen. Der Schriftcharacter der aufgefundenen Skulpturen weist ihr Entstehen im 2. Jahrhundert n. Ehr. nach. Ein zweites, größeres Mithräum habe damals in der Nähe der heutigen Dominicaner-Kaserne bestanden, wofür vier erhaltene Inschriften desselben zeugen, — 3 — deren Sculpturen aber nicht mehr vorhanden sind. Um da» aufgedeckte fast 2000-jahrige Bau-werk vor den Unbilden der Verwitterung zu schützen, bezeichnete der Forscher eine Überdachung al« sehr wünschenswert. Der Vortrag erntete leb-hasten Beifall. dem eine stattliche Besucheranzahl ein rege« Interesse bezeugte. Bei unseren lande«-üblichen Gebräuchen und bei der Neigung unserer Landburschen, BandaliSmu« zu übe» — siehe Bolk«garten. Moschganzner Allee u. s. s. — würde sich auch die Aufstellung einer Wache em-psehlen, sonst wären Holz und Steine eine» schönen Morgen« verschwunden. (Die Schristleitung.) «inesehenswerteSetrieb»nl«ge)bildet nun-mehr die bedeutend erweiterte Thonwarenfabrik und Ringosenanlage de« Herrn Gemeinde» athe« Jakob M a tz u n, welche morgen nach ersolater behördlicher Kesselprüfung dem Betriebe übergeben wird. Die erwähnte Großziegelei, welche nun durch vierzehn Jahre besteht, hat sich all-mählich, besonder» aber in den letzten Jahren, zu einem fabriksmäßigen Betriebe ausgestaltet, und ist nun im Stande, allen Anforderungen in-beiua auf die heute hochentwickelte Backstein-industrie nach Beschaffenheit und Menge genügen zu können und unsere Bauherren von, auswärtigen Bezüge unabhängig zu machen. Der bestandene große Ringofen wurde nach neuen Erfahrungen und Grundsätzen umgebaut und zum Werttbetrieb der Ziegelei eine Dampfmaschine mit 40 Pferdekrast ausgestellt. Die Kksielanlage wurde iu einer Größe ausgeführt, das« die so gewonnene Damvf-menge einerseit« vollkommen au«reicht, durch die Dampfmaschine da« Gewirre von Pressen, Walzen, Formen u. dgl. in lustige« Treiben zu versetztn und das« sie anderlei!« die große Zentraltrockenan-lagesür hunderttausend Trockkiiralimchen mit Dampf-u.Heißlustversorgt.ZurErzeiigunggela»g,n Strang-salzziegel, gepresste Falzziegel, First- und Verblend-steine, gewöhnliche und gelochte Mauerziegel, Drainröhren u. v. a., in Folge de« vorzüglichen Material?« in einer Qualität, welche die strengsten Anforderungen befriedigt. Möge dem Unternehmen auch in der bedeutend erweiterten Form fröhliche« Gedeihen befchieden sein? (Heil und Sieg.) Eine Gruppe deutscher Turner gelangte am Feiertage glücklich bis in die Kartschowina und nnterhielt sich beim gostilniäur Bindis, jedenfalls neben Bollblutflovenen, die draußen wohlgeeint da» Fehdegelöbni« geaen die Deutschen mit Wein begießen. Solche Uiivesangen-heit ist nur zu loben. (Ciftt .Aufrage.) Wer die in Pappe ge-irägten GeschäfiKankündigungen hiesiger Häuser n unseren Gaststätten lie«t, macht ersten« die unlieb-ame Entdeckung, das« weitau« die meisten Tafeln n Budapest geprägt wurden, wie der gleichsam »um Höhne magyarische Eindruck am Ende kundgibt und das« weiter« da« Deutsch dieser in Ungarn erzeugten Tafeln durchau« nicht ein-wandfrei ist. Halten unsere d e u t s ch en Firmen in Pettau derleiAnkündi-aungen sür empfehlend und gibt es in Oesterretchkeine Papier- und typographische Industrie?? iCkPistiereute Cigsrette» such bei im?!) vor kurzem zersprang Herrn Steueramtsadjuncten S. in den Amtsräumen eine angezündete Eiga-rett» und zerstäubte eine graulich« Maffe. (Kircht»schä»i»»g) Die , Marburger Hei-hing" bringt aus Frieda u die Meldung von einer rohen Unfittlichkeit. der sich während d«s Oster-moiitg-Gottejdienste« in der Kirche St. Thoma« bei Frieda» feiten« eine« Bauernburschen abae-spielt haben soll. Die EiuzeluHeiten entziehen sich der Mittheilung. Der Bursche soll bereit« nach Marburg eigeliesert sein. — Traurig I »er Prag 293 — UI. — Siehe Inserat I pegelkäade »ad lnvperature«. Datum cm. Witterung Wasser-SempN. veklu» 6/5. 155 Bcwbkt u. kühl. 75 7,/5. 136 Laicht bewölkt. 8 5 8/6. 125 n iv 95 9. ib. 123 Trüb. 103 10.ib. 132 Regen u. äfliub. 11-0 11. Ib. 137 Leicht bwlk.u. windig. 113 12.Ib. 134 Trüb 125 /re»de«liße. Hetel Ostottttn. «rnst Unoer. k *. t. «ilittr-gntendant de» 8. Ion*. «ommando, Sraz. Laura und Soxhie »User, Private »ien. Llavoljub ViilojeviS, l u.l. Oberlieutmant de« Vifen bahn- und Telearaphe«. Regiments«, »orneuburg znd<«schulinspector, Sien. Dr. gerb. »uney, Arzt, »raj Ludwig »ugi^erger. k. u. k. Steueramtt-Olficial. Inntbni? Ladi«lau« Butn, k. u. l Lieutenant in der Sieserve, «o> loztvar. «nton ftmaril, R^erve Sadett Feldwebei, »omorn Rudolf Parma, Beamter der k. k. priv. «ssleurazioni Generali. »raz. Dr. «. Thomen, sammt Frau. Wien, »arl voller, Ober-Ingenieur, »raz. >. Sch»mger. Martin Dunst, Reisende, «ien. Sustav Hert^in, Reisender, «raz. ». Lutter. «ien. Fr. Kammennaher, Reisender, Vudwei« Fritz Deutsch. Reisender, Züaerdors. Joses Sozelet, Reisender. Brüan. Iosrf Laurid, Sausmann, Reudorf Krain Ludwig «einer, »aufniann, Driest. «ax Popper, «arl «einberger. Reisende, Wien. Franz IUek, Reisender, Laibach-«>en Eduard Srabatnik, Reisender, Laibach, »au Braun, Adolf Fürst, Max Fürst, Reisend«, «ien. Franz Wilhelm's abfilrttder Thee TOD FRANZ WILHELM Apotheker in Neunkirchen (Niederöaterreich) ist durch alle Apotheken zum Preise von 1 fl. öst. Währung per Packet zu beziehen. J Wilhel«'s flüssige Ei»reibm»g ^ASSORIN" bis. sinigl. privilegiert 1771. 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Unterwegs begegnete man dem Direktor und Inspektor der Karoliuengrube, mit allen Mitteln ausgerüstet, um die Berunglückte» zu bergen Räch kurzem MitteilungSauStausch zog Schadow mit seinen Leuten weiter dem Schachte zu. Der Knappschastsarzt. der sich in Begleitung der Oberbeamten befunden hatte, schloß sich gleich dem Verletzten an. zuvor untersuchend, ob noch irgend ein Hilfsmittel versäumt worden sei. das zur Erleichterung seiner Leiden hätte dienen können Sonst war hier in der Tiefe nichts zu machen. Es fand sich, daß die Kameraden mit aller nur denk-baren Sorgsalt verfahre» waren. .Nun vorwärts!" Das war auch die Meinung de« Arzte« Endlich gelangte man an de» Förderkorb. Nachdem die Bahre mit dem Verletzten aufgeladen war, blieb nur noch Platz für zwei Personen. Der Arzt und Schadow stiegen zu den» Verunglückte» ein. Dann gab ma» das Zeiche» zum langsamen Aufzug. Den oben Ankommenden bot sich ein herzzerreißendes Bild de» Jammer» dar. Unbekümmert um die Bergleute, die sie zurück-holte» wollten, drängten sich Frauen und Mütter an de» Förder-korb. Bon den Angehörigen de» Verletzten schien niemand zugegen zu sein. Der Arzt ordnete sogleich dessen Beibringung in» Knapp-fchaftMajareth an. Unterdessen nahm Morjtz Schadow da» Wort, erzählte den Weinenden nnd Schluchzenden, wa» und wen er unten vorgefunden habe, ihnen, so gut e» angehen wollte, Mut und Trost zusprechend. Eine traurige Aufgabe! Versante ihm doch selbst fast die Stimme. Au» der Menge der Umstehende» löste sich Karl, fei» Schwiegersohn. Wortlos schüttelte» der ergraute und der junge Mann einander die Hände. Ach ja, Moritz Schadow, du mußt au» dem Banne de» Tode» wieder in» Leben zurück? Du hast wohl ganz vergessen, welch' ein fröhlicher Tag für dub nnd dein Hau» angebrochen ist?.' Verscheuche nur die Bilder de» Entkörn», die deine Auge» in der dunklen Tiefe gesehen haben, heute ist da» Hochzeitssest deiner einzigen Tochter. Karl sührte den noch immer Wortlosen zu dem von ihm mit-gebrachten Wagen. Der Obersteiger machte eine abwehrende Be-wegnng. So im Grubenschmntz konnte er doch nicht nach Hause fahren. Aber Karl ließ e» nicht ander» zu. Die Mutter und Lin-chen säßen in banger Angst und Sorge daheim: man dürfte sie nicht einen Augenblick länger in der Aufregung verharren lassen. Hätten sie doch keinen andern Gedanke», al» den. daß der Retter demselben Schicksal verfallen sein würde. wie die Unglücklichen drunten. Da» war ein Grüße» und Frohlocken, al» der verloren Ge-glaubte glücklich wieder bei den Seinen anlangte. Ueber SchadowS Gesicht ging ein helles Leuchten trotz de» Trübsinns, der es über-schattete. Sein bärbeißiger Humor brach sich Bahn. .Drei Schritte vom Leibe, ihr Frauenzimmer! Seht ihr den» nicht, in welch erbärmlichem Zustand der eilfertige Karl mich mit hierher geschleppt hat? Ihr wollt euch wohl die weißen Finger-chen nnd die blitzblanken Kleider an meinem verrußten äußeren Menschen fleckig machen? Marsch, marsch mit euch, und laßt mich erst einen andern Menschen anziehen, und dann fort zur Kirche, es wird dir höchste Zeit sein!' Frau Marie gab ihm einen guten Imbiß mit. Sie versuchte e» noch einmal, den Gatten, den gleichsam wiedergewonnenen, in die Arme zu schließen, aber mit komischem Entsetzen wehrt« rr sie ab, den Riegel hinter sich zuschiebend. .Dein Platz ist bei Linchen, hörst Dn, Mutter? Ich koininc schon allein zurecht!' Ach, sein Frohsinn war erheuchelt. Mechanisch legte er deu Paradeanzug an, in welchem er sein Kind an den Traualtar begleite» sollte. Er vergaß alles, was sein Herz heute morgen »och so voll und rein bewegt hatte, über den schreckliche» Zerrbilder» der allerjüngste» Vergangenheit. Seine» Geiste» Angen konnten sich von dem Unglückssall nicht trennen. Und wie nun die einzelnen stummen, verbrannten Ge-stalten vor ihm austauchten, begann auch da» Grübeln nach dem Woher de» entsetzlichen Ereignisses. De» Bergmanns Leben ist jeder Zeit der Todesgefahr ausgesetzt, mehr vielleicht, al» e» irgend ein anderer gefährlicher Beruf mit sich bringt. Da drunten ver-vielfältigen sich die Schrecknisse. Von alleil Seite» kaimS auf den SUappen einstürmen. Luft und Wasser und Fels, alles droht dem Bergmann mit jähem Tode. Ei» Wettern,st war'S ja, worin die Unglücklichen gesessen hatte», das unterlag keinem Zweifel. Aber e« war alle« gethan worden, wa» die Gefahr fern halten kvnnte, und er selbst hatte noch kurz vor dem Eintritt de» grausigen Er-eignifse» die Strecke iu bester Ordnung verlosten. Woher der plötz-liche Umschwung und die schnelle, verhängnisvolle Ansammlung der Schlagwetter? Gesetzt anch. die nun starr Daliegenden hätten gleich-sam ein Wetternest angebohrt, dem die Gase mit unwiderstehlicher Gewalt entströmt wären, der gute Wetterzug des Ventilators hätte sie unschädlich machen müssen. Aber freilich, der Wetterzug war durch die offene Wetterthüre unterbrochen gewesen, und gerade durch diese Thüre zogen Schlagwetter von» alten Abbauselde heran. Wer hatte die Thüre geöffnet? Etwa der junge Schlepper, der noch lebend gleich hinter der Thüre aufgefunden worden war? Undenkbar! Wir war überhaupt der Schlepper dorthin gekommen? Der Hnnd hatte halb belade» vor Ort gelegen. Mithin war wohl der Schlepper zur Wettetthüre von seinen Kameraden geschickt worden. Vielleicht hatten sie an der Verschlechterung der Wetter gemerkt, daß die Thüre offen stand, und der Schlepper war auSgesandt wor-de», sie zu schließen. Wer aber hatte die Thür geöffnet?! Kein Mensch hatte nach seines, de» Obersteiger» Weggang die verhäng-nisvolle Stelle passiert. Und er selbst? Unmöglich! Er konnte die Thüre nicht offen gelassen haben, er, der — das Zeugnis durfte er stch getrost ausstelle» — die Pünktlichkeit und Gewistenhaftig-seit bi» in» kleinste beobachtete. .Moritz, wo steckst Du? Es wird die höchste Zeit! Die Wagen halten bereits vor dem Hause. Nur auf Dich warten wir!' Man rief ihn. Es war die Stimme seiner Gattin. Hatte er denn wirklich so lange Zeit zur Toilette gebraucht? .Einen Augenblick! Gleich bin ich zur Stelle!' Hastig knöpfte er die Uniform zu. griff »ach dem Hut, nach den Handschuhen. Frau Marie empfing ihn mit allerlei sanften Borwürfen. .An ihm," meinte sie, „sei man keine Unpünktlichkeit gewohnt. Die traurig« Grubenfahrt,' fnhr sie fort, .hat Dich angegriffen. Ich fühle eS Dir nach, armer Moritz. Aber es gilt Deiner Tochter, eS gilt Linchen« Glück. Faffe Dich und laste die Toten ruhen!' Schon saß rr nebe» der getreuen Lebensgefährtin im Wagen, ihm gegenüber Karls Elttru Er mußte sich gewaltsam zusammen-nehmen. Es wurde ihm heiß unter dem hohen Schachthut, und er fuhr mit dem Taschentuch über die perlende Stirn. O, er wechselt« auch ein paar höfliche, nichtssagende Worte, schüttelte de» neuen Verwandten die Hand Aber alles ging wie 78 Jfa* Wufia» Zchmid», «apiti» ler ..vul,ari«-. (TOlt iqt) ein Traum an ihm vorüber. Such sein Linchen hatte er flüchtig wie im Borbeistreifen im Brautschmuck gesehen. Sie hatte einen Augenblick in seinen Armen gelegen, und er hatte sie ans die Stirn geküßt. Aber seine Gedanken weilten fern von den Lieben. Jetzt umspielte ihn die kühle Kirchrnlnft. Da« Brautpaar zog an ihm vorbei. Die Lrgel brauste in rauschenden Aktor-den über ihm her. Und nun saß erzwi scheu Karls Mutter und seiner guten Marie. Gott sei Dank, jetzt ver» langte ma» kein höfliche» Wort von ihm. Er konnte still dasitzen, sich sammeln und seinen Gedanken nachhängen. Der Pfarrer kam. DasBrautpaar trat vor deu Altar. Des Geistlichen wohl-tönende Stimme füllte da» Gottes-Hans. Er hörte von ^ allem nichts. Er dachte nur immer au die Thüre, an die geöffnete Wetterthüre. Sollte es am Ende doch möglich gewesen sein, daß rr selbst vergessen hätte, die Thüre zu schließen?! Rein, nein, es konnte »icht sein! Die andere Thüre, die er auf der zweiten traurigen Wanderung zuerst hatte passieren muffen, war ja sorgfältig ver-schloffen gewesen. Wer die zweite verschließt, mich auch die erste »erschlaffe» habe» Und nun zerauälte und zermarterte er sei» Gehirn, ob er sich nicht aller Einzelheiten entffnnen könne, wie er die Winke gefaßt. wie rr die Thüre hatte ins Schloß gleiten laffen. Aber so sehr er sich auch anstrengte, er fand keinen Stützpunkt im Gedächtnis, anf den er sich hätte verlasse» Mn»e». Er konnte stch durchaus nicht auf feine Handlu«g»>oe!f» $cf?imrn, durchaus nicht zur Gewißheit kommen, dass er die Thüre wirk-lich hinter sich zugezogen habe. Warum fehlte ihm diese Gewißheit? Das wurde ihm mit eineninial erschreckend klar. Er saß hier in der Kirche. Sei» eigenes Kind wnrde vor seine» Angen mit einem andern zusammeugegebeu. und obwohl er dabei war, er hörte kein Wort von des Pfarrers Ansprache, kein Wort von den Trauungssormelu. Nur körperlich war er hier, geistig weilte er drunten in der dunkle» Erde, stand er mit seiner bangen Aätselsrage vor der geöffnete.» oder vor der geschlosseurii Wetter-thure. Genau so, wie es ihm jetzt erging, war's ihm auch Heute morgen bei dem ersten Riickweg ergangen. Wohl hatte er Strecke um Strecke durchlaufen, aber nichts davon war ihm zu», Bewußtsein gekommen. Er hatte ja nnr an Linchen, an die Stnnde gedacht, die jetzt so wirkungslos an ihm vorüberglitt. Die Feier war beendet. Da» Paar trat vom Altar zurück. Wieder setzte dir Lrgel ei», und nuu näherte» stch Liiiche» und «arl seinem Platze. Linchen barg stch an der Mutier Brust, >>»d dann streckten stch ihre Arme nach ihm ans. Wenn er ihr nur ei» Wörtchr» hätte sage» können! Sie schaute ihm so dang verlangend in die Auge»Er mußte stch begnügen, ihr mit zitternden Händen die rosig überhauchte» Wangen zu streicheln. »Armes, armes Kind," flüsterte es leise in seinem Innern. Dann saßen sie wieder im Wagen. Und nun ging es nicht der stillen heimatliche» Wohnnng, die für solche Feier gar zu be-schränkt geweit» wäre — galt es doch, des Hauses Einzige bei ihrem Abschied von den Eltern würdig zu feiern — sonder» einem Gasthause zu. Iu einen, freundlich ausgeschmückten Saal war die Hochzeitstasel ansgestellt. Und nun herrschte der Frack des Kellners, «chüstelu nnd Teller klapperten lustig, und anch ihm, dem Brautvater, trug man dir Speisen ans. Kaum daß er emen Löffel Suppe »ud ein paar Bisse» zu stch »ahm. Es war ihm eine Erleichterung, so oft er feine Angen auf den Teller heften und den besorgt fragenden Mienen seiner Frau und Lin-Ans, die immer anss neue zu ihm hiniiberblickten. sür einige Minute» ausweiche» sonnte. Jetzt trat kfrau Mar:e, dir die ■laute des Bräntiganisvaters war. ans ihn zu. .Du machst mir Sorgen, Moritz. Kannst Du die Eindrücke vom Morgen uoch immer nicht los werden?" »Laß. laß, Mariechen! Es wird schon bester komme»! Ich will mich zusammennehmen!" Solch ein weiche« Herz hatte die Gattin kaun, hinter ihrem Moritz vermutet. Gewiß, er hatte Furchtbares durchlebt, aber kouute ihn die festliche Gegenwart nicht ein wenig dem Dunkel entreißen? War es nicht fast zu sentimental von einem Man», stch dnrch fremde« Leid so die eigene Baterfreude verderben zu laste»? Ja, wenn ste hätte ahnen könne», was soeben i» ihrec Gatte» Herzen vor stch ging, sie würde sich kaum mehr über sei» verschüchtertes Gebahre», über die glanzlose» Augen, die blastr Stirn gewundert haben! Selbstverständlich stand er noch immer in Gedanken vor der Wetterthüre. Nnd der Einwand, daß es gar »icht denkbar sei. er habe sie unverschlossen gelaffen, wollte immer weniger verfangen Wer stch über sei» Thun nicht Aechenschast zu geben weiß, der Hai eben — »nd dieser Schluß drängte sich ihm immer zwingender am — unterlassen, zu handeln, wo er hätte handeln müsse». Und wollte er stch tausendmal ein Rein zurufen, stch immer wieder sagen: Du hast die Thüre nicht offen gelassen — die Thatsache sprach gegen ih». Die Thüre hatte beim Anfsuchen der Verunglückte» offen gestanden. und niemand konnte ste geöffnet und in diesem Zustande verlasse» haben, als nur er und wieder er. Weißt Du auch. Moritz Schadow. wa« dieser notwendige Schluß besagt? Du bist ei« Mörder, ein Mörder an Deine» Kameraden, an dene», die sich sorglos Deiner Hand, Deiner Gewissenhaftigkeit anvertraut haben! Und welch ein entsetzliches Unglück hast Dn über so viele Familien herausbeschworen! Frauen, Mütter. Kinder, sie werden Dich mit ihrem Fluch verfolgen. .Seht den Pflicht vergessenen!" hörte er ste rufen. Er hatte stch selbst, sei» i» Ehren ergrautes Haar, seine» verantwortungsvolle» Beruf beschimpft, mit unaustilgbarem Makel befleckt. 0, nnd welche Schande bracht, er über sein Hau«, über Marie, über Linchen! Sollte er nicht auffahren und dem ahnungslosen Paare zurufen: .Geht anSein-ander, noch ist es Zeit! Oder willst du. ehrenwerter Bräutigam, eines Mörders Tochter i» dein HauS führen?!" Lagen nicht alle Blicke erwartungsvoll auf ihm? Lauerte man »icht darauf, daß er ans GlaS stoße», sich erheben und dem jungen Paare einen herzliche» Spruch mitgeben solle? O, da» könnte ein schöner Toast werde», wenn er alles herunterreden würde, was ihm das Herz abfraß! Nach allen Seiten würde die lustige Hochzeitsgesellschaft D«s Sieph«« rtnkm-l in Sch»«ri». mit Ttti) «»ch i>e» dun »ofthnnmt Slrntoe. 79 »Seiitandetstieben, und et stünde schließlich ganz allein da mit seinem chuldbedeckte» Gewissen, von allen ehrenhaften Lenten gemieden. (Zchlut s-lzt.) 3 O.IL®ip ___ Dir !»ett,,„g bet „SJulstinio". Sin« wackere Seemann«that hat in bt-r .«Ien Zeit die aUgeineine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt: die Rettung de» er Hamburg-Amerika-Linie gehllrigeu transatlantischen Dampfer» .Bnlgaria" >ich »apiiiln «uslav Schmidt. Aie bekannt wurde da» Schiff auf seiner 'lchtt Ho» Weio.flort »ach Hamburg am 2. Febr»ar wühr»»d eine« heftige» »türme«, wohl de» stlHffte», der seit Re»rche»gede»ke» auf dem Atlantllche» etazelaen Immer wieder die moralische Kraft, sein «euherste» an eine «trlxit tu setzen, deren Erfolglosigkeit nur zu naheliegend erschien. Allenthalben hat daher die wackere Ihat die ihr gebührende «nerkennnng gefunden. Im beut-schen Reichstag widmete Staattsekrelür Ttrpttz dem wackere» Führer und der Mannschaft der »Bulgaria* warme Worte, die im ganzen Lande einen sympathischen «iederhall gesunden habe», «aiser «ilhelm zeichnete deu Helden, mütigen Sapitfin de, geretteten Schiffe« durch die Verleihung de« «umtut-kreuze« zum Hohenzolletnsch»» Hau«otbe» au«. Die .vulgaria" ist »in ans einer deutschen Werft erbaute« Schiff, da« erst am 6. Februar vorige» Jahre« vom Stapel gelaufen ist. Bei einer LSnge von 152,82 Meter hat sie eine ©reite von 18,06 Meter Zwei vierfach« Verbundmaschine» entwickeln 3300 Pferde krilfl«, die dem ganz an« deutschem Stahl gebauten Toppclschraube», dampfer »ine Äeschwindigkeit von 11 Seemeile» iu der Stunde verleihe». Die Riinme de« Schiff»« sind, abgesehen von den der Fracht zugewiesene», für 8K «ajüten- und 800 Zwischendeckgaste eingerichtet, Ihre erst« Fahrt trat die .vulgaria" am 10. April 1808 von Hamburg nach Rew.flotk an «»d hat seitdem regelmäßig zwischen diese» beiden »lasen verkehrt, ikopitiln <»»stav m ff-' m & •«*; V ■f im %> ? § ■ . w St .Drei Münchner. Nach dem «emalde von Lb. «riihner. «Mit Text.» >^j»a» gewütet, stcuetlo«, und zwar brach zuerst die Damvsstenervorrichtung, durch die da« Schiff von d»r «omnmnbobtücke au« gelenkt wird, nnd da»» auch da« vom Steuerhaus» auf dem Heck au« zu lenkende Handruder, da» al« Not. und Reservesteuer dient. Da« Unglück wurde verschlimmert durch die in da« Sei gewordene Fahrzeug eindringend»!! Waksermassen, die dasselbe auf »ine »rite warf»». 4Vil Kühe nnd Not konnten am &. Februar »i»ige wenige Pasla« gier» und die Begleitmannschaft d«rselb«n Von den Vorbeifahrenden Tampsern .Aeehawken" und „Vittoria" aufgenommen werde»! alle weiteren Rettung«, uersuche wurde» durch du« tosend» Unwetter vereitelt. Wen» da« Fahrzeug "st »«ch einunbzwanzigtSgiger Fahrt den bergenden Hafen Pnnta Telgada Ulf den Kzoren zu erreichen vermochle, lag da» an der ungewöhnlichen Un-g»»st ber Verhältnisse, niit denen e« zu kämpfen Halle: forlmdfireiib loiUete# Tlürme, bie nur knrze Rnhepausen gestatteten und d>» Vornahme von größeren ükparatn»»» und vor allem die Herstellung eine» Notruder« erst in den lefeten tagen zuließen. Da- Rettung»werk ist ohne Frage in erst« Linie d«m Mut i'wl» der (Energie d»« «apita»« Schmidt zu verdanken i nicht wenig haben bazn indes mich bi« sämtliche» Offiziere nnb die Mannschaft beigetragen, (sine ge. >adezu eiserne Xi«eipliu hielt jede» Mann an seiner Stelle fest und gab jedem Schmidt ist im Jahre 1842 zu Wiimar in Mecklenburg geboren. Schon in junge» Fahren wurde er Seemann, unb 1870 «langte er da» «apitän?. patent für große Fahrt, valb darauf trat er bet der Hamburg ist um 17. Dezember 1808 in Gegenwart de« Herzog-Regenten Johann Albrecht von Mrckleuburg'Zchwerin, b»« Staatssekretär I von Podbirleki unb anbrer hoch-gestellter Pe>si>nliihkeile», sowie unter zahlreicher Veleilignng be« Publikum« feierlichst enthllllt worden. la» Denkmal, daö seine» Platz am sog .Schweriner Pfaffenteich" gefunden hat — nicht weit entfernt von be» Denkmälern de« Hof» kapellmeister« Jlitrfen unb be« Altcrt«m»forsch«r» Heinrich Tchlieiuan» —, macht i» jeber Veziehnng einen wohlgefälligen Eindruck nnd gereicht der Relidenz- t» 80 ■ stakt de« Cbotritenlanbe« zur besonderen Zierde. Der Entwurf rührt von dem Postbaurat Strome her Aus granitenem Sockel ruht der au» poliertem Graul, angefertigte Aufsatz. de» eine dronzene Erdkugel frönt. Die Gesarnlhöhe de» Denkmal« beträgt ungefähr drei Meter Tie Vorderseite de» Aussatz«» schmückt da» von dem Berliner Bildhauer Willi Wandschneider angefertigte . wohlge-trosfene Reliesbiid de» verewigte». Darunter besiudet sich die Widmung: .Heinrich van Stephan, dem Begründer de» Weltpostverein», sei»« dankb r»> Verehrer iu Mecklenburg/ Für die Rückseite hat man den Spruch: ,-Jiel erkannt — Kraft gespannt — Pflicht gethan — Herz obeua».' den Stephan sich selber al» Wahlspruch sür» L«be» gedichtet, al» Inschrift gewählt. W. R. Drei Münchner. Meister Grützner, der seine köstlichen Gestalten zumeist dem Klosterlebeu entlehnt, führt an» in seinem heutigen Vilde drei .keucht, fröhliche Gesellen' vor, die uu» »in herzhasie, Lachen abgewinnen müssen. Drei Stammgäste de« Münchener Hofbräuhause, sind e», deieu Vekanntschast un» der geniale Künstler dte«mal vermittelt — veritable Säugetier«. die viel Flüssigkeiten zu sich »ehiueu. Dem Weltgetriebe bringen sie nur wenig Inte, reffe entgegen; e» ist ihnen ganz gleichgültig, od der liberale, national«, kle-rikale oder sacialdemotratische Kandidat bei den Wahlen den Sieg davonträgt, oder ob die Philippinen an die Vereinigten Staaten, England oder Deutsch, land saUen. Die einzige Frage. und die einzige Sarge, die diese Biedermänner fast «»»schließlich beschäftigt, ist: .Wo wird heut« da« süffigste vier in Müu« chen verzaps,?!' Ist diese brennend« Frage gelöst, dann sitzt da» ftimmung». volle Trio so ieelenverg»ügt beisammen, al» wenn die Welt »ur Jubel, Freude und eitel Lust erfüllen würde: ihre geröteten Gesichter glänzen, ihren Muud umspielt ein gutmütige», fast kindlich«» Lächeln, und wenn sie ihre Bierkrüge ergreifen, dann geht ein geh»im»i«volle« Leden durch ihre» ganzen Körper. Ein kräftiger Schluck und die Pforte» de« Paradies«« habe» sich ihnen er-schlössen — wie «st dies« iedach täglich geöffnet werden, darüber schweigt de« Sänger« Höflich?«». .Hopfen und Aal, — Gott erhalt,!' Prosit! St. Hm Krühling. V ch wer hat e» nicht ersahteu, Daß ein Blick, ein Ton, ein Dnsi. Wa« vergessen war seit Iahren, Plötzlich vor die Seele rust! Also kommt i» dieser süß«» Frühling,zeit von Wald and Fluß Solch Erinnern oft und Grüße», Daß ich tief erschr«ck«n muß. Weisen, di« gelockt de» Knaben, Dämmern auf iu meinem Chr; Dunkle Sehnsucht, längst begraben. Zuckt wie Blitz in mir empor. Und wenn hoch die Sterne scheinen, C\ Geht Im Traum durch meinen Sinn ', Winkend, mit verhalt nem Weinen, Die verlor'»« Liebe hin. (sin biederer Wirt, .»eh, Ranni. schütt' wieder ein wenig Glasscherben aus die Straße, damit die Radler bei un» «inkehre» müssen " Kindliche Liebe. Leonardo von Easanada, Herr von Tisoni. General, lieulenant de« unglücklich»» San Pietro, wurde in den bekannten Bürger-kriegen der vormalig«» genuesischen Republik gefangen und aus Besebl de» Senat» von Genua in Bastia eingekerkert. Eine Magd Leonardo», die ihm da» Essen brachte, hatte Erlaubn!», ihn in seinem Kerker zu besuchen, jeder anderen Perlon und besonder« seinen verwandten war der Zutrilt zu ihm aus da« strengste verboten. Allein die« Verbot schreckte d«u Mut seine» jüngsten Sohne», Antonio nicht, Beängstigt von dem traurigen Schicksale seine« Vater« und voll banger Furcht vor der Tode«gesahr, In welcher er, dem Rufe nach, schwebte, faßte er den Vorsatz, ihn zu retten. Er lernte da» Bartschere». kleidete sich in die Kleidee der Magd, hing, wie diese, ein leinene» Tuch über da» Gesicht, und ging, mit einem Korbe auf d«--, Kopfe, worin da» Essen war durch alle Thüren de» Gesängnisie» .im die gewöhnliche Zeit, ohne daß die Wachen verdacht schöpften. Er umarmte seinen Vater, löste dessen Fessel», rasierte Ihn geschwind, nötigte ihm die Verkleidung a»s, entließ ihn au« dein »erker und blieb statt seiner zurück. Bald wurde diese kindliche Heldenthat bekannt und die »enuefkn ließen den Sohn statt de, Vater« hinrichte». St. tfiue moderne Jungfrau, (fr: .0. mein Lebe» möchte ich opfern, um Sie glücklich zu mache»!' — Sie: .Wie hoch si»d Sie denn versichert?' Bewiesen. Fremder: .In Ihrem Prospekt heißt e«. der Badeort biete iu musikalischer Hinsich, Außergewöhnliche» — und doch habe ich noch nicht einmal eine Kurkapelle entdecken können!' - Badedirektor: .Ist da« denn heutzutage nicht« Außergewöhnliche«/' Parlaments»,moristik. Im englische» Uuteriiause hielt Lado»ch5re eine Vftige Rede gegen da« Ministerium, die sich namentlich gegen Smith wendete, der die Verschleppung«taktik der Opposition gerügt hatte. Ladouchtre vertei. digte seine Partei gegen diesen Vorwurf und ließ sich In der Hitze de« Gesechte« zu lolgendet drolliger Selbstbezeichnung hinreißen: .Der ehrenwerte Gentleman «Herr Smith) predigt fortwährend; In der letzten Session hat er mindesten, sech« Stunden mit Predigten verschwendet. Liegt ihm wirklich daran, daß die Ar. bellen gefördert werden, so möge er un» mit vorwürfen verschonen und leine Perle» nicht länger vor. . ,' Die stürmische Heiterkeit aus allen Seiten ließ den redegewandten Herr» plötzlich innehalten und brachte ihm zum Bewnßl fein, wie arg er sich vergaloppiert hatte. St Bedauerlich. Hau, Wirt: .Die Wohnung liegt, wie Sie sehe», hau am Walde. Da haben Sie den Duft der Daunen sortwährend im Zimme, Den Wald müssen Sie sich ansehen! Großartig! Und wie gesund da» ist Haben Sie vielleicht eine» Bt»stfra»fcn in Ihrer werten Familie?" — Mietet „Wein." — Hauswirt: .0, da» ist aber wirklich Ichade.' Stimmt. Gast: .Wa» Ist denn eigentlich da» für ein Loch dort a»> Ihrem Hose?" — weinhändler: .Da» ist mein sechzig Fuß tiefer Brunnen — Gast: .Hui! da» läßt tief blicken!" kmeinnühiyes Für Blumenfreunde. Ist die Fächerpalme nicht eine der schönsten Zier, den In einem Blumentisch? Und doch sieht man sie in Privathlusern verhält. ni»inäßlg selten und noch weit, weit seltener ln gutem Zustande. Welche Freude für eine Hau»srau, die diel Wert aus «in« hübsch«, geschmackvolle Zimmer einrichtung legt, wenn »ine schöne Pal,»« ihren Gedurtelag,tisch ziert! Sie hegt u»b »siegt die Palme, sie versorgt sie regelmäßig mit Wasser, hält sie ade? auch nicht zu naß, sie giebt Ihr einen guten Platz, wo sie Lust und Sonne hat — und doch geht die Palme trotz der sorgsam pflegenden Hand zurück! .Palmen halte» sich bei mir »un einmal nicht!" spricht die Besitzerin traurig. Sie weiß nicht, daß e« eine» nur sehr einfachen Mittel» bedarf, damit die Palme sich nicht nur Mit, sondern auch weiter wächst und gedeiht: Man begieße die Pflanze alle vierzehn Tage einmal mit kochendem Wasser — aus eine Mittel, große Palme rechnet man ungefähr ein halbe« Liter Wasser. Ich sehe gar man. chen. der die» lieft, ungläubig mit dem Kopfe schütt«ln, wohl auch ein wenig spöttisch lächeln, .Da» kochende Waiser muß ja die Wnrzeln verbrenne»,' wird ma» dagegen einwenbeu Da» ist aber nicht der Fall! bi» da» kochende Wassei durchgesickert Ist zu den Wurzel», deueu e« schade» könnte, ist et genugsam ad. gekühlt. Wer diese» einfache Mittel einmal versuch, hat, wirf, von dem guten Erfolge überrascht, gewiß nicht versä»men, e» auch fernerhin anzuwenden. Zeiche« »er Echtheit ktf Hinig». Bleibt »ach Mtsch»»g de»selben mit der dreifachen Portion Spiritu» »der Bra»»twei» und nach Aufschütteiung kein schleimiger Satz im Glase. so Ist der Honig echt; da» Vorhandensein solchen Satze» aber beweist, daß derselbe mit Shrup, Zuckerwasier oder andere» Surrogaten verfälscht «st. Passionsblumen blühen nur bann, wenn der Standort derselben lange Zeit hindurch nicht verändert und ei» ZurÜckschueiden unterlassen wird. Ein s!>!'slger Düngerguß (ausgelöste Kuhfladen) befördert den vlütenansatz sehr. Wie »st salleu Hühner gefüttert »erben? Die Art. wie di« Tiere ge-halten werde», Ist hierbei von großem Einflüsse. Haben die Tiere freien Laus im Felde, können sie sich Würmer and Insekten suche«, so brauche« ste weniger Futter al» I« engen Räume«. I« ersterem Falle sinb zwei Mahlzeiten täglich reichlich genug: im letzteren Falle aber, wo e» den Tieren nicht möglich ist. selbst etwa» zu suchen, muß eine dritte Mahlzeit In der Mitte de» Tage» ein. gelegt werden. Diese braucht nicht reichlich zu s«iu und kann au» Tisch- und Küchenabsällen bestehe» oder au» we»igen Körnern. Die meisten geben den Hühnern eher zu viel al« zu wenig, die« macht die Tiere z« fett unb krank, und die gewünschte Wirkung de» fleißigen Eierlegen» bleibt au». ?r luftig und ste so flatterhaft: "• ---------- anr ' Mitsei. ile immer beweglich, er voller straft; Toch wird sie mit Dm Verbünde«. Hai sie ihre !>>»chi»i»q »flrniden: St« dreht Ihm Immer den SMett Und rtchtet sich ftmnodi In ledern All Äach leinen n>echs»lnven Launen: Ist Ile nicht ein «eld zum Eeftauneu? Arittzmagriph. - 7. «in biblischer «tarne. ». (In BTiejIboIrri. H. ®iti Tllngftvls. S. Sin tSaqrt. J. Jln XeichoK lt. tuu Vorname, t. »n iiettabschi'»,. « » : I I « • S • it 7 in » 3 ». »ine «tun». ?>e senkrechte Mittelreihe ergiebt de» Vroble« Str. IM. «»» h. uldin» Schwarz. Ramen eine» «chlachienorie« de» d»»tlch Iraiiz»fllch»n Kriege» l«7n/7l. «mit.friedlich«. Log-gnph. 9« müsien dir fünf Zeichen geben Ein Selen an, dem ehi'geit Lehen. Wird noch et» Laut davor gelehi. .Sum e»hen Menschen wird e* jeül. Jutin* ilasf. ffufl»|uitg folgt t» nächster Vummir. Zchachlösunge»: •Hr. IM. 8 0 » » I . »fei 9 ic I d t . if } : h l T h , malt. «r. 101. L » « , * K h I a I : n f « H « f »tc. t'ä k • 1 K 4. K mm i | 1 B I I abcdefoh Weiß. lRatt In < Sage». Auslösungeu aus voriger Nummer! der Charade, »inhard: »e, «»r w a n d I u n a « .!H S tf e I«: Salu. Kegel, »d«tl «echo. Ibsen, «der,. Rarbo — Spanien, «ttnnlo: be, Logogrqph,! Idar. Jda >Ie Rechte o«e»e»alten. »erantn-erttich, ^tedaktton don SenN Vletffee, «druckt nnd heea'i»>i'iie»e, don »reiner k Pjeijfer in StMiijart.