V e r t i n l g t e D Lalbachcr Zeitung. ^^ ^«. 8. XML Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schtn Schriften. .« Dienstag den 28. Iäner 1817. « Inn land. Klagen fürt. dieser Tagen wurde der Obersie Olini, uud gleich darauf der General PigniateM, unter starker militärischer Vedekun^ hier durch «ach der Festung Iosephstadt geführt. (K. Z.) Ausland. Preußen. Der Mornmg Cbronikle erzählt: Der Uonprüiz von Schweden habe den General Dörner an den Ksniz von Preußen gesengt, um fur seinen Sohn, he. Prinzen Os-^", um die Hand einer prel.ssis'ch n Prin-^'""' anzubeten; diese Prinzessinn ivare ,.." lchou mit einem andern Prinzen ver- ^, beyder w Vcrlin noch immer stei^en-yv".. Feuerung der Lebensmittel hat dle k. «« ''^V<>I"tendanz das frühere Verfahren i„ V"", "äml'ch die öffentliche Nennung ck-.n bangen Blättern von denjenigen Bä« U.-'-r/ ^ ^"s größte und kleinste Gebäck felnii^. ^ey ^ortfttzung einer solchen Ocs-""Hke,t werden sich d« letzttrn wohl hü- ten auf Kosten der Armen ihren Reichthum vermehren zu wollen. (S. Z.) Deutschland. Aachen. Inder Nacht vom 20. auf den 2!. Dez. ist der Postwagen »on Namur in dle Maas gestürzt; der Kurier und 2 Reisende sind ertrunken, und die Briefschaften verloren gegangen. (S. 3 ) S ch w e i tz. Der mit den, lxurigenJahreswechsel zu» sammcntreffende Uebergang des e'.dgenvsischen Direcktoriums von dem Vororte Zürch an den Vorort Bern soll ohne jene Fcycrlickfei, ten, die bey dem jährlichen Wech'cl der Wür« de eines Landammans der Schweiz sonn Statt hatten, auf sehr einfache Weise ge-icheben. (G. 5.) " Lausanne, vom 3i. Dez. Ein Schreiben vom (5t. ^"rnhards-Berge vom 23. Dez. thellt uns folgende traurige Schilderung mit: „Mit großem Leidwesen melde ich Ihnen, daß am 18. r,ne fürchterliche Schn,clawin5 zwey Domestiken vom Hospitium und 4Männer aus dem Flecken St Peter vergraben hat, ohne daß es möglich war, ihnen zu Hülfe zu kommen. Vier derselben waren ans dem Kloster abgegangen, um Briefe zu überbringen. Zwey andere gingen au? dem Flecken entgegen, und alle sind verschwunden." „Ms» Nachrichten beranbt'und über das' :n Partey sie nicht ganz Äreis zu glden. Was beißt unter der Re-giernng eines Königs eine königliche Partey? Gerade mit solchen Parteinahmen sing die . Revolution an u. s. w (Wdr.) " Nach einem vieljährigen sich in das graue Alterthum verlierenden Gebrauche, hat die Stadt Beauvais auch an den: diesmabligen Neujahrstage dem Könige wieder einen fetten Hammel überreichen lassen^ An der Spitze der Dcputazion, welche denselben überbrachte, war der Herzog v. HEstissac, Kommandant dcr königl. Truppen in dem Oise-Departement, (W. Z.) Wahrend das wichtige Gesetz über die Wahlen die Kammer der Deputirten beschäftigte, rühmte Hr. Beugnot die Mittelklasse der Nation als solche, bey welcher sich von jeher alle Tugenden am reinsten erhalten. ,,Man spr'cht von der Nevoluzion, sagte er, und laßt sie erst mit dem Jahr" 1789 ents:ebcn. Mr.ß man aber nicht weiter geben, um ihren Ursprung zu sinden? Die haben die Nevoluzwn hervorgerufen, die man 1788 versammelte, damit sie den König unterstützten, und die ihm nur trotzten. Die Notabcln und Parlamente, welche Frankreich zu Grunde gerichtet haben, waren nicht von dem Vürgcrsiande, den man so gern herabsetzt, und der doch die treue-sten, ergebensten und tugendhaftesten Unterthanen zählt." (W. Z.) Die Köchin Hebert, am 10. Dez. wegen Vergiftung ihrer Diensifrau zürn Tode ver-urthcilj, wurde am 3i. Dez. in Paris hingerichtet. Als sie den Kerker verließ, verlor sie das Bewußtsein, und erhielt es auch während der langen Fahrt nicht wieder. Man mußte sie auf das Gerüste schleppen, und so starb sie auch ohne Besinnung. (G. Z.) Rußland. Am 3c. Nov. a. St. wa,d zu Petersburg zum Besten der Invaliden von der dortigen großen Tanzgesellschast eine Maskerade Mt» Vsn. Die Einnahme betrug i5aoo Nubcl. 11 Am uabnlichcn Tage spielten die russischen l Hofschauspie'.er aufdcm kleinen Theater gleich- s? alles zum Besten der Invaliden; die Preise b der Logen nnd Sltze waren unbestimmt, und e bloß der Freigebigkeit des Publikums über- r lassen, die sich auch auf eine ausgezeichnete d Weise erwies. Die Einnahme bestand aus r 30,noo Rubeln. Ein einziger reicher Pnvat- « mc>,un ^ab in,oon Rubeln. E'n anderer < suchte elne Lose zu erhalten, gerade als der ; Vorhang aufgezogen wurdo. Es fand Ilch , noch eine lcdig , welche man ihm gab. Olme ! seinen Nahmen zu sagen —worum man !yn ^ bcnh und was er standhaft verweigerte — bezahlte er die Loge mit »oao Rubeln, setzte sick in dieselbe auf ein Paar Minuten und entfernte sich wieder. Niemand kannte thn. G roßbrittanien. Man spricht viclvon einer Note, d,e der russische Gesandte w Bczichnng auf das Be-nebwen Flankreichs gegen Schweden übergeben haben soll. Der Kaiser Alerandcr hecht es, beschwere sich nachdrücklich über die Art, wie man den Kronprinzen behandle, Er bemerkt, daß Bcrnadotte sich aufrichtig und ehrlich an die heilige Allianz angeschlossen, und zu der Entscheidung des großen Tages bei Leipzig kräftig mitgewirkt habe; daß endlich alle Monarchen ihn als den Thronerben anerkennen und zwischen diesem Staate und Nußland freundschaftliche Verhältnisse besteben; endlich ersucht der Kaiser den französischen Hof, Vernadotte seiner Würde gemäß zn behandeln, und cincn Gesandten nach Stockholm zu schicken. (K. Z.) Dänemark. .. Kopenhagen, den 21. Dec. Man hat in diesen Tagen übertriebene und größtenteils ungegründete Nachrichten über Unruhen in Norwäaen verbreitet, deuen zufolge die op-landischen Bauern einen allgemeinen Auf-. siand erregt, 7000 von ihnen nach Cbristia-uia gedrnngen, d'e Magazine geplündert, niedrige Äornpreise gesetz«, die Soldaten vertrieben und mehrere angesehene Personen ermordet haben soUten. In Chrisiiania sind keine Szenen dieser Artvorgefallen, obgleich 'lnan nicht laugncn kaun, daß mit dem allgemeinen Elende.die Unzusticdcnheitder nor- wegischen Landleute, besonders in den nörd- « lichen Theilen des Landes, zunimmt, und gefährliche Folgen haben kann, wenn nicht bald eine Abänderung der Konstitution und eine engere Verbindung mit Schweden bewerkstelliget werden, worin der größte Theil > der Nation, erbittert auf das Storthing und die in demselben dominirci'.den Kaufleute ^ der südlichen Städte, jetzt Mein seine Rct- ! tung erblickt. Inzwischen sieht man die Ausführung dieser Maßregeln uun als sehe j nahe au. — Der stets wachsende Mangel an ^ den ersten Lebensbedürfnissen in Norwegen setzt den wirklichen Freund des Vaterlandes : in Schrecken, und man muß etr.cai scbr trau- ^ rigeuWinter cntg«geuschen,wcnu nicht scl,leu« ^ uige Zufuhr von Außen kommen sollte; diese -ist jedoch bei dem schlechten nonvegschen Kurs uicht zu erwarteu; welcher soweit gebt, daß vor einiger Zeit 4 Sckiffe, die von Bergen , nach Aalborg geschickt ivaren, um Korn ein- ? zulaufen, uuverrichtetcr Sache wieder zurückkehren mußten, weil die Juden 5ie uorwegschett Zettel gar nicht annahmen und auch nichts auf Kredit abgcben wollten, weil mau leider aus Erfahrung die Fahrlässigkeit der Nor« weger bei Bezahlungen karnte, (V.r-T.) Der König Christoph aufHaiü, welche» vormals Sklave einer Wittwe aufSt. Tbomc>s ^ war, welche noch lebt, soU vor kurzer Zeit l au sie geschriebeu und sie gcbcten haben, l zu ihm zu kommeu, um Gelegenheit zu haben, - seine Erkenntlichkeit für alle ihn.! erzeigte l Güte, wclche er in seiner frübereu Lage bei ihr genossen , zu bezeigen , welches sie jedoch - abgewiesen hat. Er hat sie darauf o ufs Neue gebeten ihm wenigstens ihren Sobu zu senden, damit er gcgen ihn seine Dankbarkeit zeigen könne. (S. Z.) ^ ! 3 u r f e y. z t Seit langer Zeit bat wohl,' das kaun , man behauptcu, kcin Ereigmß einen so tie- - ftn Eindruck auf die Pforte gemacht, al< - die Bombardirung von Algier, uud so yerue , sie vielleicht ihren Glaubensgenossen tnthrer ^ Noth hatte Vorschub angedeibcn lassen, so 1 hart geht es ihr ein, die unerwartete Ueber-) einstimmung zn sebcn , welche sich unter den ') christlichen Machten gegen diese ihre afrika? - nischen Schützlinge erboben hat, und deren - Folgen sie nicht berechnen kann. (S. Z.) Miszer I^acht vom 5 Jan. kam !n einer Nebengasse einer hiesigen Vorstadt ein junger Mensch auf die Patrouille zu, mit der Angabe, er sey von drey Kerlen angefallen, niedergeworfen und seiner Barschaft bcraubt worden. Inzwischen hatten die in der Nähe aufgestellten Wachen nichts von dem vorgeblichen Geschrey des jungen Menschen vernommen ; auch zeigte sich synst nirgends etwas Verdachtiges, als in den Blicken und Angaben des Angevers selbst; denn auch an seinen Kleidern befanden sich keine Kothflecken, und doch wollte er auf der morastigen Straße niedergeworfeu worden seyn. Bald zeigte sich nun der ganze Zusammenhang der Sache. Der Jüngling war, seinem eigenen Geständnisse zu Folge, in einem Kassebbause gewesen , hatte durch Wetten sein Gcld verloren, und da er nuter strenger alterlichcr Zucht steht, so bewog ihn die Angst, jenen räuberischen Angriff zu erfinden, um den Verlust seines Geldes durch das Spiel zu verbergen. (Wdr) In Paris wurde unlängst cin junger Mensch christlicher Herkunft zugleich getauft und getraut, Im Wirbel der Revolution war seine Taufe bei der Geburt unterblieben. (S. Z.) Der Professor Menasfante zu Bologna besitzt das seltene Talent 32 alte und neue Sprachen nicht allein gelausig zu schreiben, sondern auch ferttg und zierlich zu sprechen. Eine Berechnung, welche sich in der Be- tkerisckcn National-Zeitung der Deutschen, vom 20. Sept. i3i5 befindet, zeigt, daß Preußen allein, und zwar das ungefähr auf die Halste verkleinerte Preußen, das nicht mehr 5 Millionen Menschen zahlt — von z8og bis 1312 wenigstens 83/j Millionen franz. Lir, unter allen Titeln an die Fran- «)scn babe bezahlen müssen, so daß es jc- -m einzelnen Menschen im Durchschnitte wenigstens 55 fl traf. (B.o3.) Am 20. Dezember Morgens stürzte zu Paris eine Frau, in einem Anfalle vo«, Wuth, deren Ur,ache noch unbekannt lst, zwei ihrer Kinder, das eine 2 is2 Ia'»re, das andere «och kein Jahr alt, vom dritten Stockwerke auf die Straße herab, und spralg ihnen dann nach. Die beiden Kinder blieben zer- schmettert liegen , die Mutter aber brach'beide Arme und lcbt noch. (Nach spätern Nachrichten war es die Frau eines Tischlers, Nahmens Sidy, die diese verzweifelte Handlung M einem Anfalle von Geistesverwirrung that« ind Sie denn aber nichts schuldig?" und der Kandidat des Todes ent-gegnete: ,,Das gehört uicht hierher; liegen D«e, denen ich schuldig bin in den letzten Zügen, wird sich das auch auftlaren! (S. Z.) Ein Bauer in Jütland glaubte voreiligen Tagen in einem kleinen Gehölze einen Fuchs geschoben zu haben; wie er aber hin» ging, fand cs sich, daß es ein Knabe, der eine rauhe Mütze aufhatte, und im Busche lag, war Dicß traurige Ereigniß hat auf den Gemüthszustaüd des sy ganz unschuldi« gen Mörders einen sehr nachthc'ligen Einfluß gehabt. (G. Z.) Mechsel - C 0 urs in Wien. am 22, Hanner 5817. (onventionsmünze von Hundert 370 fi.