^tr. 262. Dienstag, 16. November 1886. 105. Jahrgang. IllllMllitl Zeitung. ^?u>N"a«Ionsprt!i!: Mit P°stv«lsenbuna: ganzjähiig ft, lb, halbjährig ft. ?,50, ^i,>. «omvtolr: ,,1!'"!F k> ',, hnldjahlig k.5«, ^Nr bi: ^ufilllang ln» Hnu» g«»zlähr,ss fl i. - Iuslrllo»s»et»r: yü» '«ine Instsal« Hz, ,„ 4 ZcOen 2<^ lr,, größere pr. Zl>l< « lr.: l^, öftrrcn Wicd^hrlungen pt. Zrlle » f,. Dlt „Laibllcher Zeltnna" erschcwt täglich mit »u«nahm« der Sonn. und Fein-toye. Die «d«lu»str«tio» befindet sich «ahnhoffiiaße i», ble «ebactt«,« wicnerftiaße l5. — Nnft»nN«t« »»i«s« traben nicht «nyenommen nnb Vlanusc^iple nicht zurilllgesttllt. Amtlicher Hheil. c,.,. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit ^uhöchster Eutschließuug vom 11. November d.I. den umdesgerichtsrath bei dem Handels- und Scegerichte in "!«st Dr. Leo Fiocchi zum Präsidenten des Kreis. Lichtes in Novigno. dann die Landesgcrichtsräthe bei °tln Landesgcrichte in Trieft Christoph Dalla Torre a >> ^^ sictavicm Danelon zn Räthen des Obcr- "Ndesgerichtes in Trieft allergnädigst zn ernennen und ^ Landesgerichtsrathe bei dem Kreisgerichte in No- glw Dr. Peter Davanzo in Anerkennung seiner "^zeichneten Dienstleistung den Titel und Charakter ^es Obcrlandesgcrichtsrathes mit Nachsicht der Taxe "^gnädigst zu verleihen gcrnht. Prazak m. p. ke« c?^ Ministerpräsident als Leiter des Ministerimns dr« «"^rn ^"t im Einvernehmen mit dem Präsidenten ," Abgeordnetenhauses des Reichsrathes über erhal-^.k Allerhöchste Ermächtiguug den Sectionsrath Dr. vmmch Vlumenstok znmKanzleidirector des Ab-Mtdnetenhanscs des Reichsrathcs ernannt. Nichtamtlicher Mil. Die Erklärungen des Grasen Kulnoty. . .Selten noch war die Aufmerksamkeit der gesammten ?'^!chen Welt mit solcher Spannnug anf die Be-. .^»ngen einer parlamentarischen Körperschaft gerichtet. ^ am vergangenen Samstag auf die Sitzung des ^Muffes der' ungarischen Delegation. Nicht in /""reich allein, überall, wo n,au den Frieden zn-^"ch mit dem Ansehen der Mächte gewahrt wissen "° eine Vcruliignng über die Fortcntwicklnng der ^klösten Verhältnisse im Orient finden will, wurden h^. Erklärungen des Grafen Kälnoky mit gleich leb-c^' "l Empfindungen erwartet. Die oft gefchmähten y /Mwnen haben feit langem fchon eine inlernatio-^ ^ Vcdcutung gewonnen, 'welche in diesem Jahre zu sick '^"ä besonderen Geltung kommt. Sie erweisen lchatt^ ^"lk genug, um Nufkläruuqeu über alles zu bin 5 ^^ Europa am iuteusiusteu berühit. Aller-chil3 ^'^^ diefc Stärke auch in der von der österrei. ^-ungarischen Monarchie eingeschlagenen Politik. ^! -3>ele zu offen sind. ilm eine Verdnnkeluug oder irgend eine diplomatifchc Zweideutigkeit zu benöthigen nnd ebenfo offene Auffchliisfe seitens des Ministers, wie eine loyale Discussion derselben vertragen, Ziele, welche für Europa von der größten Tragweite sind, da sie ja vollständig mit jenen übereinstimmen, welche die europäifcheu Staaten verfolgen. Wahrung des allgemeinen Frieoens bei oder durch Beachtung der Rechte uud der Iuteressen der Monarchie — auf diesem Boden bewegte sich auch das vom Grafen Kälnuly in dem Ausschusse der ungarischen Delegation abgegebene Expose". Dieses stellt sich als eine Kundgebung von großer Wichtigkeit deshalb dar. weil es nicht allein die Möglichkeit, sondern die hohe Wahrscheinlichkeit der Erreichung dieser Aufgaben auf friedlichem Wege begründet und zugleich die Garantien offenbart, welche hiefür vorhanden sind. Graf Kälnoky konnte sich mit nmso größerer Bestimmtheit äußern, als er in der Lage war. zu erklären, dass nnsere Politik keine Expansion und überhaupt nichts anstrebe, was sich nicht vollkommen mit den europäischen Ver-ttägen decke. «Wir haben den Vortheil, mit Particular-Interessen nicht hervortreten zu müssen.» Wir stehen auf dem Verliuer Vertrage, so lange dieser in seinen Grundlagen unverändert' bleibt, haben unsere Interessen einen ausreichenden Schuh. Mau sieht iu diesen Worten, wie unerschütterlich unsere Politik auf jeuem Terrain ansharrt, das schon in den Erklärungen des Herrn von Tisza genügend abgegrenzt wurde. An vorübergehenden, die bulgarischen Angelegenheiten streifenden Erscheinnngcn haben wir keinen Antheil, denn die Monarchie hat kein Interesse an den specifisch bnl' garischen Dingen. Dieses erwacht zn seinem vollen Bewusstsein erst dann, wen» mit dem Berliner Vertrage zusammenhängende Principien-Fragen oder Rechte in Gefahr kommen könnten, weil dann auch die vitalen Interessen des Reiches eine Störung befürchten müssen. Deshalb konnte auch Oesterreich-Ungarn auf die Ac« tionen des Generals Kanlbars kein Gewicht legen, welche keine dauernde Gestaltung der Verhältnisse herbeiführen können. So lange die Stcllnng Bulgariens als autonomes Fürstenthum mit den im Berliner Vertrage eingeräumten Rechten nicht angetastet wird. fo erscheinen auch unsere Interessen nicht tangiert. Wäre ein diesen Grundsatz negierendes Ereignis ciugetreteu, wie die Occupation des Landes oder der Seeplätze, daun würde dieses Oesterreich-Ungarn zu einer entscheidenden Stelluug-uahme provociert haben. Man wird mit großer Genug- thuuug vernehmen, dass der Minister Eventualitäten solcher Art nicht mehr befürchtet uud eine friedliche Lösung der Schwierigkeiten nicht nur möglich, sondern in hohem Grade wahrscheinlich ist. Diese Zuversicht schöpfte der Minister aus unferen Beziehungen zu den anderen Mächten, namentlich aus der Natur unseres Verhältnisses zu Deutschland. Dieses bringe es mit sich. dass beide Großstaaten sich bei der Wahrung ihrer gegenseitigen Existenzbcdingnugen unterstützen müssen. Diese Stellen der Rede des Grafen Kälnoky werden von ganz besonderer Wirknug sein. England werde sich an unserer Seite befinden, wenn wir für jene Ziele einstehen sollten, welche mit jenen Europas im wesentlichen identisch sind. Selbst Italien erkenne bereits, welches Interesse es im östlichen Becken des Mittclmeeres zu schirmen habe. So kann denn Oesterreich-Ungarn, dank jenem Programme, das es anf seine Fahne geschrieben hat. und welches uns zu Bannerträgern des Rechtes Europas im Osten macht, auf Freimde und auf Alliierte zählen, wenn das Gebot der Verhältnisse uns zn einer Action zwingen würde. Aber wir können an die Möglichkeit einer folchen Wendnng nicht glauben, weil wir es für undenkbar halten, dass die Behauptung klarer Rechte der Bajonette bedürfen sollte. Wir glauben an so düstere Eventnali-täten nmsoweniger, als nach den Znsichernngen des Grafen Kälnoky Rnssland selbst die Verträge zu achten eutschlossen ist. Der Minister leitet daraus die Ueberzeugung ab, all die vielen noch in Bulgarien vorhan» denen Schwierigkeiten würden in friedlicher Weise geebnet werden, nnd ohne Zweifel wird Oesterreich-Ungarn all sein Bemühen aufwenden, die Dinge auf dieser Bahn zn erhalten, wohl bewusst. dass diese Hal-tuug nicht allein dem Charakter unserer Ziele, sondern auch den Wünschen aller Völker entspricht. ch ch ch lH Budapest, 13. November. Unter großer Spannung der Delegierten nahm um halb 12 Uhr mittags der Minister des Aeußern, Graf Kälnoky. im nngarischen Ansschnsse das Wort. nm das erwartete Expose' über die auswärtige Lage zu geben. Hier das Wesentliche aus seiner hochinteressanten und hochwichtigen Darlegung: Graf Kälnoky entwarf in seiner mehr als eine Stunde dauerndeu Rede zunächst ein Bild über den Stand der bulgarischen Frage und des Verhältnisses nnserer Monarchie zn den übrigen Mächten. Bezüglich Bulgariens, sagte er, müsse Feuilleton. Der Schützling. H°.,^e glänzenden Sonnenstrahlen, die sich nm die Allf ^^en. der üppige Duft der kaum erschlossenen öffn I"' den der leichtbeschwingte Zephyr durch das ge-zu " Fenster meiner Studierstube wehte, lockten mich k'Ne., ?? Spaziergange ins Freie. Ich schritt über N Nl'^'^" Wicsengruud, der sich hiudehute. wie cm der ^umcu überstickter Teppich. Das zarte Veilchen, sch °"nkelude Ritterspurn. das schlanke Riedgras um-der a """'en Fuß. über meiuem Haupte blante Httn??k Himmel. Zu beiden Seiten ragten in weiter die s/'e Kuppen eines mächtigen A'birgsstockes auf; >^i,ä M"de Sonne hatte über fie einen Purpur. Ech^,. .Nrwobcn. und so standm sie da in ,hrem', Mtlil.? ""b blickten wie sorgende Wächter ernsten' breit?, a"! die Lande zu ihren Füßcu. Vor mir 'ltch n». w) ein dichter Forst ans; stä'iumige Eichcu! ?Nne ^" streckten ihr ragendes Gezweige wie Riefende h" dle Lüfte und ein leichter Windhauch machte ^lrse,» r "l "beben. Eine Weile schritt ich anf dem t>e5 k p',, dahin, und bald umfächelte mich des Wal« >vie ^ ""er ^ltig ^it erquickender Kühle. Nnr mehr "«he,, ^?'c"be"des Echo klang es zeitweilig ans dein Nte ^'chen herüber, sonst' — heilige Stille. Ich M)lrin ""s ein sammetwciches Rasenstück, zog em ^ P,.^"ö der Tasche uud versenkte mich in die Icl» l "'"l erhabenen Dichtersti'mine. "2 ich n,?'!s ziemlich lange dort gesessen sein. denn l ""H erhub, war das luftige Blau über meinem Haupte verschwunden; finstere Wolken hiengen regenschwanger am Firmamente, ein bedrückender, ängstigender Lufthauch strich durch den Wald. Da kreuzten sich die ersten Blitze, grullei.d folgte der Donner, uud plötzlich staud ich, vom schrecklichste!, Ungewitter um. tost. allem iumittc der schaurigen Waldesödc. Ich cllte vorwärts, unaufhaltsam vorwärts, um den Ausgaug aus dem Walde zu gewiuueu. doch es schien, als verirrte ich mich iu der stets wachsenden Finsternis; ich strauchelte über ragende Wurzeln, schlüpfte durch ver-wachseucs Gestrüpp uud stand plötzlich vor emer verfallene,, Mooshütte. Ich llopste — leiuc Autwort; ich klopfte nochmals mit dem gleichen Resultate; schon wandte ich mich verzweifelnd, da knarrte das Pförtchen dei Hütte uud ein Mann mit eisgrauem Barte öffucte. ! Seiue erhobene Rechte winkte mir einzutreteu. ! Trotz eiues geheimen Schauders, der mich mner-^lich durchbebte, betrat ich die Stube. Feuchte Luft !fchlug mir drückend entgegen nnd beraubte mich fast !des 'Athems, düster flackerte eiu Kerzlciu m r,mm ! Flaschenhälse, ein Tisch, ein Stuhl und eme hölzerne Lagerstatt bildeten die Eiurichtnug der nuhmulicheu Wohuuug. Mein Gastgeber hieß mich lmf dem stuhle Platz uehmen. während er sich langsam aus das Lager uiederlicß. Er sprach uichts. ich noch weuiger; so pken wir geraume Zeit schweigend gegenüber und hörten dranß.n den Donner tosen, den Regen fluten. . . . Endlich brach ich daö Schweigen, cm uuerklarliches Gefühl trieb mich dazu an. .Sonderlicher Manu.» sprach ich, «was treibst du denn hier allem mitten m, Walde? Pflegst du niemals diese Hütte zu verlasseu «>. Er stierte mich eine Zeit lang an und gab mir Mich lich eine ausweichende Antwort. Jedoch nach mehreren Fragen meinerseits, die er mir immer ausführlicher beantwortete, erhob er sich. holte aus einer finsteren Ecke ein Körbchen duftiger, frischgepflückter Waldbreren nnd stellte sie vor mich hin. Dann nahm er seinen Platz wieder ein und sagte endlich: «Es sind ihrer nicht viele, die mich hier in meiner Waldeinsamkeit überraschten. Mituutcr höre ich schon eiu leises Klopfen an meiner Thüre, doch ich achte dessen nicht; mituuter altrt das erfolglose Klopfen auch in cill heftiges Stoßeu und Pochen a»s. doch ich fürchte mich darob nicht. Mein eiserner Riegel am Pförtlein hält wacker stand und schützt, so lauge er es vermag, seinen Herrn; doch muss er der rohen Gewalt endlich weichen, so findet der freche Eindringling in einer ver» fallencn Hütte emeu gebrochenen Greis, einen alten Tifch, einen Stuyl und ciue Lagerstatt uud r,öchstens noch eiu Klüglein Beeren oder Wasser. Doch hente, Herr, als ich Euer ängstliches Klopfen vernahm. Euch draußen wusste im grimmen Sturm und Uuwetter, da hieß mich mein christliches Gemüth, Euch Einlass zu gewähren. Ihr fragt so mitleidsvoll um mein Geschick, Euer klares Auge, Euer offenes Antlitz ist so frei von Falsch und Trug — so höret denn die sonderbare Erzählung, die noch leiu menschliches Ohr vernommen. Vor laugen, langen Jahren schnürte ein junger, schmucker Bursche mit blauem Aug »nd blondem Haar seinen Ranzen, um von seinem Hcimatsoorfe da unten im Thale hinauszuziehen in die weite Welt. Er hatte gehört von stemreichm Männern, die da ," der ^teft-denz prachtvolle Paläste ihr Eiss"' nennen liche Unterstützung finden. Auch Italien erkennt, dass es im östlichen Becken des Mittelmeeres wichtige Interessen zu wahren habe. Russland versichert übrigens, es werde die Verträge halten und weder die Autouomic Bulgariens schwächen noch eine Aenderung des dortigen Rechtszustandes ohne Eiuvernehmeu der Mächte herbeiführen. Deshalb glaubt der Minister die Hoffnung auf Erhaltung des Friedens nochmals ausdrücke» zu können. Mit concentrierter Axfmerksamkeit folgten die De-legierteu den Ausführungen des Ministers, dessen Darstellung an jenen Stellen Widerhall in der Versammlung fand. wo Graf Kälnoky von der Freundschaft Deutschlauds uud Englands sprach, dereu Uuterstützung für die Erreichung seiner Ziele Oesterreich sicher sei. Graf Andrassy erklärt im Namen der gesammten ungarische» Delegation, dass kein politisch zurechuuugs-fähiger Mauu den Krieg wünsche. Die Beuuruhigung wurde hervorgerufen durch die Frage, ob wir Russlaud eiu Recht zugesteheil wollen, das ihm uicht gebürt. Man verlange von Russland nichts Verletzendes. Anstatt eine Versöhnnng der Russen und der Bulgaren zuwege zu bringen, möge man die Russen einfach in die Grenzen ihrer vertragsmäßigen Stellung zurückweis?». Graf Audrassy fragt, welche Stelluug der Mi-uister der ostrumelischen Frage gegeuüber einzunehmen gedenke; ob es nicht zweckmäßig wäre, wenn diese Frage von unserer Monarchie zuerst uud selbständig iu Angriff genommen würde. Graf Kälnoky verweist anf seine Erklärung, dass die Union nicht gegen uusere Interessen verstoße, doch stehe nicht uns allein die Lösuug dieser Frage zu. Auf eine weitere Anfrage erklärt Graf Käl^ noky, Russland habe bisher keine Einsprache gegen den Prinzen Waldemar erhoben, und Russland habe die Namhaftmachnng eines Candidaten zugesagt. Auf eine Anfrage Falts, ob auch bezüglich der militärischen Occupatiou Bulgariens zwischen der bleibenden und vorübergehenden ein Unterschied zu machen sei und ob der Minister eiue vorüvergeheudc Occupation für zulässig halte, antwortete Graf Kälnoky: Gauz entschieden ist ohne Zustimmuug der Mächte auch eiue vorübergehende Occupation nicht zulässig. Die traillischc Gruudeutlastllllgsschllld.* Vom Landtags-Abgeordneten Tr. A. Mllschü. I. Die folgenden Zeilen sind Betrachtungen gewidmet nnd enthalten Vorschläge, welche sich aus dem Studium des Verhältnisses ergeben haben, in dem sich das Land Krain zu seiner Grundentlastungsschuld befindet. Sie haben den Zweck, deu Nnlass zu bieten, dass man sich mit diesem Gegenstande allseitiger zu beschäftigen beginne, dass man seine Meinungen darüber äußere und damit den maßgebenden nnd entscheidenden Factoren ein Material an die Hand gebe. das zum Besten des Laudes uud seiner Steuerträger verwendet werden soll. Die Gruudeutlastuugsschuld des Laudes Krain wird mit Ende des Jahres 1886 4 362 340 fl. betragen. Als bekannt muss vorausgesetzt werden, dass * Bei Verfassung dieses Aufsatzes wurde das Expose des Herrn I. N. Plautz, Kaufmannes und Mitgliedes der trainischen Sparcasse und ihres Rcvisions-Ausschusses, zur Grundlage genommen. außer dieser Schuld noch eine zweite, uud zwar an den Staat bestcht. die durch Subventionen entstanden W, die der Staat dem Lande Krain behufs Tilguug der Gvliudentlastungsschuw im Lanfe der Jahre a/UMN hat. Diese Schuld beträgt zum Schlüsse des Jahre« 1886 1912 928 fl. 32 kr. Nach dl'm Allerhöchst genehmigtu TilgunMane vom Jahre 1856 muss die erstere Schuld lns z>lM Jahre 1895 getilgt werdeu. Hiusichtlich der letzteren, der soqenanuteu Acrarialschuld. ist aber das Lmid Kram uach dem Uebereiukommeu vom 29. April 1876 verpflichtet, die bis zur Beeudignng der Verlosung st'P"' lierteu Steuerzuschläge auch über diesen Termin (1^.10) hiuaus und in unmittelbarem Anschluss? au dieselben, iusolauge als uoch eiue Aerarialschuld des Orunoenl-lastuugsfoudes besteht, zum Zwecke ihrer AbstattM fm tzuerhebeu. Auf diese Weise würde diese SäM ve"" Fortbestande der bisherigen Landcsumlage auf die direc-ten nnd indirecteu Steuern in 12, resp. 2l Jahren, somit im Jahre 1907 vollkommen getilgt w.'rdm. Soweit diese Schuldeil verzinslich sind. ist f"r dlkp-ben eiu Ziusfuß vou 50 M. stipuliert, uud zum Zw^ der Tilguug au Capital uud Zinsen hätte das ^ Krain bis zum Jahre 1907 jährlich zum mindeste» emc 16procentige Umlage auf die directen nud 20procellt>g Umlage auf die iudirecten Stenern ciuzuhebl», woo uoch bemerkt werden muss. dass nach dein Ucbcreu-kommeu vom Jahre 1876 der Laudtag bestrebt z" !"" hat, den Procentsatz dieses Zuschlages uach MaWvc der vorhaudeueu Steuerkraft des Landes zu erlM"' Die Schuld au den Staat ist, wie bereits ove" erwähnt, durch die Vorschüsse entstanden, die dM dem Lande zum Behufe der Dotierung des Orun^ entlastungsfondes gegeben hat. Durch das Ueber"" kommeu vom Jahre 1876 wnrde die damalige ^' schuld an den Staat mit 1037 811 fl. 46 kr. M' gesetzt und als eine unverzinsliche Schuld des 2ano Krain an den Staat anerkannt. , ,, Seit diesem Jahre hat letzterer vcrtragsmäW s diesem Zwecke eiue nicht rückzahlbare Jahres-V". vention von 175000 fl. geleistet »ud »och b's i"' Jahre 1895 zu leistcu. und überdies, soweit das I")^ Erfordernis des Fondes nicht durch diese Subuem" uud durch die gefuudeu hat oder noch weiter nicht fände, mit.?

gendrs Erfordernis aufzukommeu: Für CapitalsrttllM lung durch Verlosung von Gruudentlastuugs O^ tiouen 4362340 fl., für Capitals-Ausgleichuug 9""'" für füufproceutige Zinsen 1014 752 ft., ftr """^ hergesehene Ausgaben 2700 fl., zusammen 538"/^li Gulden. Die Bedeckung hiefür wäre folge»^' ^ 16procentigcn Laudesumlagen zu den directeu Ste" 1939 500 fl.. au 20procentigen Landesumlageu z" " indirecten Steueru 641 304 fl.. an nicht rückM"^, Staatsvorschüsseu 1575 000 fl.. an Verändern « gebüreu 574446 fl. 47'/, kr., au mmorhergeM'' Eiuuahmen 9000 fl.. zusammen 4 739 250 fl. 47/, ^ wornach sich ein Bedeckungsdeficit von 64144.^ 52'/« kr. ergebe» würde. (Bericht des La»desaus,M'^ vom 1. Dezember 1885. Beil. 32 zum stenograM!^ Laudtagsberichtc cic: 1885.) umsomehr, als ihm ja zehn blanke Silberqulden in der Tasche klimperten. So dachte der Bursche, küsste Vater, Mutter und Geschwister und gieng von danneu. — Wohin? Er wusste es nicht, Gott würde ihn schon lenken. Der Bursche war ich. Ich wauderte den Thalweg entlang, bergaufwärts über den Wiesengrund und betrat den Wald. In wenigen Stunden hatte ich ihn rüstigen Schrittes durchmesseu. Ich trat vor die Lichtung und — ich hätte laut aufjauchzen mögen vor Freude — aus nebliger Ferne sah ich die Kuppen und Thürme der Residenz wie grüßend zu mir herüberwiukeu. Schon wollte ich vorwärts eilen, der Wiege meiner Hoffnung entgegen, da zuckte mir ein Gedanke durch den Sinn. Ich eilte in den Wald zurück, riss einen jungen Spröss-ling aus einem dichten Gebüsche aus. erspähte in der Lichtung ein freies Plätzchen und setzte ihn daselbst wlrder eiu. Vielleicht, dachte ich mir. führt dich das Schicksal hier nochmals vorüber uud da wird es dich Ncherlich stylen, das Väumchen in strotzendem Gedeihen wiederzufinden; es wird eine süße Erinnerung sein. 3!^ 'ü ^^'" T°aM voll froher Zuversicht iu die Wclt walltest um das Glück zu erjagen. Noch einen Blick war ich auf das eben vollführte Werk und eilte thalabwärts. Ich will Euch nun. Herr. nicht mit der Erzählung es genüge Euch. dass ich iu der Residenz w einem der geschicktesten Meister unterkam und mir durch unermüdlicheu Fleiß durch rastlose Ausdauer bald seine vollste Zuneigung erworben hatte. Ich ward Geselle, uach mchrereu Jahren Werk« führer. Als solcher erbat ich mir eines Tages vou meinem Meister Urlaub, um meine geliebten Eltern — Gott habe sie selig — zu besuchen. Ich näherte mich jenem besagten Walde, da tanchte iu mir plötzlich die Erinnerung an das einst gepflanzte, bisher aber gauz vergessene Bäumchen auf; ich beflügelte meiuen Schritt, betrat die Lichtung, und vor mir stand ein schmuckes, in hellgrünem Laube praugeudes Bäumcheu, ein Bild schwellender Kraft. Ich freute mich uusäqlich über das Gedeihe» meiues Schützlings und setzte mit verdoppelten Kräften meinen Weg fort. Ich kehrte in die Stadt zurück, da war mein Meister eines plötzlichen Todes verschieden; ein Herzschlag hatte den rüstigen, in voüer Gesundheit strotzen« den Mann jählings dahingerafft. Ich betrauerte ihn aufrichtig uud staud seiuer Familie als Trost uud Stütze in der ersten Zeit des Unglücks bei; dann holte ich meine ansehnlichen Ersparnisse hervor, entlieh mir von meinen besten Freunden noch einiges Geld uud sah mich in kurzem im Besitze eiues der bedeutendste» Etablissements der Haupt- »nd Residenzstadt. Stolz wogte mir das Herz in der Brust. Was du bist. bist du durch dich selbst geworden, musste ich mir immer uud immer sagen. Ich arbeitete fleißig, unermüdlich, den Tag über und halbe Nächte hindurch, uud es gelang mir, meinen Ruf als geschickter Meister immer ^ mehr zu erhöhen. Im Verlauf vuu 10 Jahren bewohnte ich mit meiner geliebten Gattin uud einem prächtig gedeihende» Söhuleiu meiu selbsterworbenes, herrliches Haus. Wieder führte mich der Weg zu jeuem Walde. Herrlich staud der Baum da, iu üppiger Fülle ragten die Zweige in die Lüfte; der Stamm hatte sich geruudet uud dufteudes, goldgelbes Harz entquoll ihm von allen Seiten als Zeichen seiner strotzenden Kraft.! Wieder regte sich stille Freude in meiner Brust, doch uicht so ungestüm wie ehedem. I» rascher Thätigkeit verrauschte wieder emkwz flüchtiger Jahre. Meiu Sohu, der Stolz s"''",M ters. zeigte herrliche Aulageu nnd bei seinem ^'' ^,h fühlte ich mich doppelt gestärkt, für ihn zu "U^'" ,^l zn streben. Uud eiu besonderer Glücksster» musste ^ meinem Haupte schwebe«, deuu reichlich s^"lt » Geld herbei uud alle meine Berechnuugeu ",'. ^,s. sich weit über das Maß meiner Hoffnungen Y' ^,„ Da fiel es mir ein, dort unten im Thalr,^, Waldessäume, als sommerlichen Zufluchtsort vor ^ Duustkessel der Resideuz ein Laudhaus zu baue u^ ^ uahm die geschickteste»« Arbeiter in Sold. und ^, uigen Munden war mein Plan ausgeführt. ^" „B liches Laudhaus ragte empor. Und drübeu «m ^.-^ der Lichtung staud meiu Schützling; schou lM .^. ^ Nachbaru überragt, mit überlegener Oewalt 9 ^„, mit seinen knorri'gen Aesten das Gezweige der ^,^ stehenden Buchen' umstrickt, wie ein slebietciwer ,^, stand er da uuter qekucchteteu Zwergeu, "" , ^l müthiger, ausartender Kraft. Nicht mehr 3" .Mich' das Gefühl, das mich bei seinem Anblicke "^1"^ es war ein unheimliches Gemisch vou G" , ,h be-Furcht. Ich blickte auf meine Lausbahu zurucl" ^ gann allmählich vor meinem Glücke zu W"^ .Me"' beschenkte unzählige Arme mit uucriuessllchen^ ^, ich gab de» wohlthätigen Verciueu ein 9""^ alil^ mögen, doch als lastete über meimm Haupte o^ zll liche Fluch, ein Krösus zu werden uud "' .Mr, müsseu. so floss das, was ich ausgab, m ""Adelte-ja verdreifachter Meuqe wieder eiu. M»r '"^^scheS ---------------Da starb mein Sohu. E>" . tlob Fieber hatte ihn aufs Krankenbett geworfen >' .^ glatter Künste der bedeutendsten Aerzte war er ^aibalw Zeitung Nr. AA 2157 16. November IM;. Dieses Deficit wäre nach Art. 4 des Ueberein-,'"""'s wm Jahre 1»7li durch bprocentige verzinsliche ^rückzahlbare Staatsvorschilsse zu decken, d. h. das und Krain hätte, um seinen Verpflichtungen nachkom-"'eu zu können, die Staatshilfe dahin in'Anspruch zu sick"?-' ^^ ^ ^"'" Staate ein vertragsmäßig zuge-k?i^ ' "''^ ^ Procent verzinsliches Darlehen von U441 fl. 52'/, kr. successive coutrahiert. Mit dem "Me 1«<)5 ^uird die eigentliche Grundenllastungsschuld ^"gt sein und das Laud hat dann sofort an die "lgung der Acrarialschuld zu geheu. . >5n dieseui Jahre würde sich die Aerarialschuld "Mdermahen darstellen: An unverzinslichen Vor-UWt 1037 811 si. 4t) kr., an fünfproccntigen vcr-Ms lchen Vorschüssen pro 187« bis 1895 1342 600 fl.. " sunsprocentigen Zinsen hicvuu pro 1876 bis 1895 aim ^' zusammen 3 018 1!)7 fl. 46 kr., deren Til-stM 3^ ^'" obcitiertcu Uebereinkommeu in der Art Minden hätte: dass vorerst die füufproccntigcn 9'le>i der seit 1875 gewährte,, Vorschüsse, dann diese lick' "'^ "'^^^ bie uuverziusliche Restschuld zu be-^Ml,en wären. Demnach wären vorerst die rückstän-r «u' sünfprocentigeu Zinsen im Betrage von 637 786 ss.. M'!" die verzinslichen Vorschüsse mit 1 342 600 fl.. 4^'H die uuverziuslicheu Vorschüsse per 1037 811 fl. "' ^ll tilgen. Politische «lederstcht. ^(^on den Delegationen.) Wie bereits ge-^, ^' begann der Budget-Auöschuss der österreichische!! Mwn gesteru die Debatte über das Heeresordi-^'"l". Allem Aüscheinc nach dürfte dieser Ausschuss c>Ms^"' ^"^ ^^^ ^cch'.' zur Berathung des Vor-^' ^gks des Auswärtigen Amtes gelangen. Da das W " ^^ Ungarn ciue Hiuausschiebung der Ve-^ .^"^ der Verathungeu iu den Plenarsitzungen er-llW^ ^^' ^^ "'^" ^'te schou die Vermuthung V?"'' ^ass ^ie Delegationen bis in die ersten «e des Monats Dezember tagen werden, lj. '^videnzhaltung der Landsturmpflich« ein n ) Im Laudesvertheidigungs-Millisteriiim wird ^ ?^'es Departement als Centralburcau für die Evi. ^^tllng der Laudsturmpstichligen errichtet werden. ei„ /^lreau wird aus eiueu, Obcrsteu. ciuem Major, ^,. Hauptmauu uud mehrereu Schreibkräften besteheu. 8lug gelangen. Hieuach werde», also die poli-ölnn' "^ürdru. dann gewisse Gemeinden uud sonstige lueh. ,' ^lchc jetzt bei der Evidenzhaltuug der Laud-^'"anurr mitwirken, auch bei der Evideuzhaltung ^audstlirmpsiichtigen herangezogen werden. j^H>lr Erneuerung der Haudelsver« ^chttl Die Egrrer Haudelekaunuer hat eiu umfang' l>^ ' alle einzelueu Iudustriezweige umfaffendes Gut« ^ ' ylnsichtlich der Erneuerung der Haudelsoertrage Ni^^llschlllnd uud Italien au deu Haudelsminister der ^ bli" Nacqnehem geleitet. Iu Züsammeufassung ^teii^l!"!"nUlicheu Industrielle,, eiugelaugteu Gut« die Np^ ^^ ^ie Kamluer auf das entschiedenste fiir ^^haltlmg des antonomen Zolltarifs, dcfseu Er< folge in mehrfacher Beziehung günstige seien. Der Ruf nach Erweiterung des Absatzes nach dem Auslande sei nicht in dem Grade laut geworden, dass eine Umkehr auf zollpolitischem Gebiete gegenüber den Vortheilen des autonomen Tarifes gerechtfertigt wäre. (Kroatien.) Die «AgramerZeitung» coustatiert, dass in maßgebenden Kreisen die möglichst rasche Beilegung der obschwcbenden Differenzen zwischen Kroaten und Ungarn gewünscht wird uud dass die Arbeite» der Reguicolar-Deputationen, wenngleich momentan vertagt, keinesfalls iu die nächste Landtagsperiode hiuüberreicheu werdeu. Schließlich spricht der offeubar inspirierte Artikel die Ueberzeugung aus, dass die Ver-handluugeu jcdeufalls zur endgiltigen Sanierung des Ausgleiches führen werden. (Zur Lage in Bulgaricu.) Der König vou Dänemark hat. wie vorauszusehen war, deu, Prinzen Waldemar die Auuahme der bulgarischen Fürstenkrone uicht gestattet. Er theilte dies der Regeutschaft und dein Präsidenten des Sobranje in einem Telegramme mit, worin er zugleich bemerkte, dass Prinz Waldemar die Deputatiou, welche ihu vou seiner Wahl verständigen soll, nicht empfangen köune. Nach Empfang dieser Depesche gaben die Regenten Stambulov und Mutkurov im Sobrauje ihre Demission mit der Motivierung, dass uuter den gegenwärtigen Verhältnissen andere Persönlichkeiten dem Lauoe ersprießlichere Dienste leisten könnten. Das Sobranjr war jedoch uicht dieser Meiuung; es acccptierte die Demission Karavelovs, an dessen Stelle der Kammerpräsident Hwkov in deu Re-geutschaflsrulh gewählt wurde, lehnte aber die Demission Stamblilcws und Multurovs ab. denen es sein unbedingtes Vertraue,, aussprach. Sodann beschloss das Sobranje. eine Deputation an die Signalarmächte zn entsenden, um von denselben die Nominierung eines Candidate,, für den bulgarischen Fülstrnlhron zu er-bitteu, und schließlich vertagte es sich bis zur Rückkehr dieser Deputation. (Russlaud.) Die auf die vollständige Rnssi-ficieruug der Ostseeprovinzen abzielenden Vorbereitungen nehmen „„ausgesetzten Fortgang. Wie die «Frankfurter Zeituug. meldet, weilt Kapüstin, der Curator des Dorpat'scheu Lehrbezirkes. augenblicklich in Peters' bürg. um den Minister der Vulksanftlärung für die Einführung der russische,, Sprache als Unterrichts-sprache in allen Mittelschulen der Ostseeprom uzen zu gewinnen. Nach Kapustius Project soll eiue radicale Aeudclung i„ de„ betreffenden Schnluerhältnissen inner» halb eines dreijährigen Zeitraumes ausgeführt werdeu; auch die Frage wegen Russificieruug der Universität Dorpat ist in Erwägung gezogen. (Neues Mi iitä rgesetz in der Türkei.) Der Sultan hat für den ganzen Umfang seiner Mon» archie ein neues Militärgeseh erlassen, über welches die Constantinopeler Iouruale nuumehr eiuige Details be-lanntgeben. Der Präsideut der Commissiou. welche das neue Wehrgesetz ausgearbeitet hat, ist Ali Said Pascha. Der bckauute Souschef des Gencralstabes. vou der Goltz Pascha, gilt als intellectueller Urheber des Gesetzes. Das Gesetz tritt mit dem 13. März 1887 in Kraft und verpflichtet alle Muhamedancr vom 20. bis zum 40. Lebcusjahre zum Kricgsdicuste. (Serbien.) Die Skupschlina votierte das vom Minister des Aeußern uuterbreitete Gesetz inbetrefs der Reorganisation des Ministeriums des Aenßeru sowie des diplomatischen und Consularcorps, ferner die Vor» läge des Unterrichtsministeriums inbetreff der Errichtung einer Akademie der bildenden Künste und Wissenschaften. Vorgestern fand die letzte Sitzung und der Schluss der Skupschtina mittelst königlicher Thronrede statt. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «Agramer Zeitung» meldet, für die Restaurierung der Pfarrkirche in Miholjanec den Betrag von 100 st. zu spenden geruht. — (Stcrnschnuvvenfälle.) Um die Zeit des 12. bis 14. November wird alljährlich ein glänzendes Feuerwerk am Himmel abgebrannt, veranlasst durch den Besuch von Tausenden von Sternschnuppen, die dem großen Mcteorschwarm der Leoniden angehören. Seit fast einem Jahrtausend bewundert die Menschheit das glänzende Ereignis, nur trat es damals früher ein als jetzt, so im Jahre 902 schon am 12. Oktober, 136« am 22. Oktober, 1698 am 8. November, gegenwärtig zu dem angegebenen Zeitraume. Alle Jahre sieht man mit neuem Interesse dem Schauspiele entgegen, wenn es auch nicht immer mit jenem Pompe auftritt, wie in den Jahren 1833 und 1866 und zukünftig 1899, Die dichteste Stelle des Schwarmes trifft eben nur alle 33 Jahre mit der Erde zusammen. — (Die unentgeltliche Vertretungspflicht der Advocate»«.) Wie die «Wiener Correspondenz» meldet, hat der oberste Gerichtshof, dem Recurse der Prager Advocatenkammer gegen die Entscheidung des Präger Oberlandesgerichtes stattgebend, entschieden, dass in jenem Bezirke, wo sich nur ein Advocat befindet, derselbe nicht verpflichtet sei, arme Leute unentgeltlich zu vertreten, wenn die Partei sich selbst bei Gericht vertreten kann. — (Aus Bosnien.) Im vorigen Monate ist das griechisch-orthodoxe Kloster Duje im Bezirke Trebinje abgebrannt. Da dieses Moster ein stark besuchter Wallfahrtsort seitens der griechisch-orthodoxen Bevölkerung war, so ist die Betrübnis darüber eine sehr große, und die Landesregierung hat deshalb Verfügungen getroffen, dass dasselbe in viel größerem Maßstabe und viel reicher ausgestattet, als es das frühere war, wieder aufgebaut werde, und Se. Majestät hat bereits zu dem Baue dieses Klosters 6000 st. gespendet. — (Vom Thurme gestürzt.) Der I9jährige Fragnerins-Sohn Julius Arlot stürzte sich Samstag nachmittags vom Thurme der Augustinerkirche in Wien herab und blieb auf dem Gesimse der Kirche todt liegen. Das Motiv der That war Trübsinn, weil er vor drei Wochen wegen einer kleinen Veruntreuung, welche die Mutter gutmachte, aus dem Comptoir entlassen worden war. — (Eine empfindliche Frau.) Vor acht Monaten starb in London die Gattin des Hofbuchhänb-lers Bird. Am 28. Oktober vermählte sich der Witwer in zweiter Ehe mit der 17jährigen Mary Ann Moßforb, Am 1. d. M. saß das neuvermählte Paar im Frühstücks-zimmer, und die junge Frau war mit Lecture der «Times» beschäftigt. Da sagte ihr der Gatte plötzlich: »Meine erste Gattin hat leine Zeitung gelesen, ehe der Frühstückstlsch wieder abgeräumt war.» Diese kleine Zurechtweisung versetzte die Frau in solche Wuth, dass sie in Weinträmpfe verfiel. Der tödlich erschrockene Gatte eilte schnell zu einem Arzte; als er mit diesem zurückkam, fand er seine Gattin, von Blut überströmt, als Leiche, sie hatte sich mit einein Rasiermesser den Hals durchschnitten. Auf dem Fenster lag ein Zettel mit den Worten: «Ich sterbe lieber, als dass ich die Nähe eines Mannes ertrage, der drei Tage nach der Hochzeit schon Ausstellungen wagt.» — (Stürme in Spanien.) Freitag und Samstag wütheten in Spanien furchtbare Stürme, die sehr schwere Schäden zur Folge hatten. An der catalonischen Küste sowie an den Balearen scheiterten siebzehn Schiffe. Leider ist auch der Verlust zahlreicher Menschenleben zu beklagen. Auch von den griechischen Küsten wird ein heftiger Orcan gemeldet, der den zwischen Syra und Smyrna verkehrenden Lloyddampfer gefährdete, Zwei Passagiere eines französischen Schiffes wurden von den Wellen über Bord geschwemmt. — (Riesen locomotive.) In Atlanta in den Vereinigten Staaten sind kürzlich zwei der größten und schwersten jemals gebauten Locomotive« eingetroffen. Dieselben sind für die Atlanta- und Charlotte-Eisenbahn bestimmt und löuneu auf ebenem Wege jede 80 Waggons ziehen. Es gibt in der Welt nur drei gleich schwere Loco motiuen, und '.war befindet sich eine derselben »n California, die zweite in Delaware und die dritte in Brasilien. — (Auch ein Zweck.) In einem thüringischen Städtchen hatte sich ein Kriegerverein gebildet, der fich mit zum Hauptprincip machte, seine Kamrmben nach militärischer Sitte zu Grabe zu geleiten. Paragraph 1 der Statuten lautete: «Der Zweck des Vereins ist, die M,t-glieber zu begraben.» ! -------'--------' "igen 5 ^------- -------------------------------------------------- ^. ^ Mn eine Leiche — mein Sohn eine Leiche! lliM "ch war wie vernichtet. Ich konnte meinen u„. bl»^ Schmerz "icht fassen. Uud ich musste doppelt z» T'. denu ich sah. wie sich meine Gattiu laugsam sie ^?k härmte, deun iu wcui^eu Wochen bettete ich l^bte . "'""em Sohne zur >oi,M Ruhe. Ich betete"?"' Schützling des uutereu Vlätterschmuckcs, llieii^ y.d'esen über den gemeinsamen Erdhügcl, der M ^'ebeu barg. und lag stundenlang daselbst und die >W.e„ des bittersten Schmerzes hiuabriuueu auf hcht,, bliche Erde.....Ich kümmerte mich nicht ^hilf?,. ^Gft uud Arbeit, ich ließ Gesellen und A ez s,'""ch Willkür schalten uud walteu; mich aber Mich^uaus zu den, eiusameu. cyprcsseuumrauschten Der s^' ^" Gräbern meiuer Liebeu.... ^lG», ^"""ncr kam ins Land, auf dem Erdhügel Uvl " °uf dem Friedhofe sprossten die Blumen. Eines i^ht ' erwachte ich nach einer unruhig verbrachten 2 Getitt b"' hatte ein »nächtiges Unwetter geherrscht, ^ ha? ^""k mich nicht schlafen lassen, und nn- ^lzt _ s. 'ch "üch auf meinem Lager hin uud her M< "t aegeu Morgcu war ich iu eiueu leichten Athäl,."'^"' Als ich erwacht war, lüftete ich die Achter "'" zu sehen, welchen Schaden das nächtliche i^ Thal ^richtet hatte, mein Blick schweifte über w'9 war ." lallte ich entsetzt zurück - meiu Schütz- n^etzsal, schwunden. Hinaus stürmte ich. dem ^?ln F. ä"- Da lag er zerschmettert vom flam« M vers.,?e' ein verkohlter Banmstrunk war der a ^eibe, . "'" ^UK. z^as ich fühlte, ist "icht zu Mten «n c^ "I" mir, als wäre ich des einzigen "bt Wor5/"s' das ich noch auf Erden hatte. be. "'' als stünde ich jetzt ganz verlassen auf der Erde, mutterseelenallein! Es war zu viel. Ich sauk auf die noch feuchte Erde nieder, mein müdes Haupt fiel auf deu verkohlten Stamm, und so lag ich da den Tag über. Dcs Abends, als die Sternlein an, Him-melsbogeu sprühte,, und die Moudcssichcl flammte, »nachte ich mich auf und schwankte meinem Hause zu. Iu meiner Vehausuug wartete schou meiu Werkführer mit der Hiobspost, zwei meiner bcladenen Segler seien vou einem Sturme in den Grund gebohrt wordeu. Die Botschaft ließ mich kalt. Meiu Werkmeister schüttelte den Kopf nud eutferntc sich. Doch täglich kam er wieder mit stets schrecklicherer Nachricht. So sehr mich früher das Glück begünstigt hatte, ebeusosehr hatte mm das Unglück seinen verd'erbcnschwaugerrn Baun wider mich geschleudert. Die großen Summen, die ,ch mir erworbeu, zcrrauueu wie bloßer Spuk, meine bedeutenden Werke fielen eines nach dem andern, mein Stadthalls folgte meiner Landbcsitzuug, endlich stand ich da. ein Bettler, ohne Gattin, ohne Sohn. ohne meinen — Schützling! In dem alleinigen Besitze meiner Kleidung raunte ich blindlings dem Walde zu und athmete erst erleich-tert auf, als mich das Dickicht mit seiue» schützenden, dunklen Armen umfieug. Ich faud diese morsche Hütte, die so recht für mein Inneres passte, und dort. wo,ch vor langen, langen Jahren singend und jubelnd vorbeigewallt war eiuer frohen Zukunft entgegen, dort kehrte ich nun ein als müder Einsiedler.» Kurze Zeit darauf starb der Alte------Ich ließ ihn neben dem verkohlten Stamm begraben. Und nun ^ ruht er neben seinem Schützlina.... ! «- v u U. Morello. l!li!l'Meerflotte concentriert. Nisch, 15. November. Die Sülpschtina wnrde durch eine Thronrede geschlossen, in welcher die Genugthuung über die Votirrung der finanziellen Reformen sowie der Dank für die legislatorischen Arbeiten ans nlilitärrcformatorischem, ökonomischem nnd mlturellem Ordiete ausgedrückt wird. Die Thronrede wnrde von häufigen Hivios unterbroche». Sofia, 15. November. Da dcr Präfect von Phil'^ popel infolge des Belagerungszustands für die ^ Haftung dcr russischen Consulats-Kawassen «nutta^ wmtlich ist. forderte Kanlbars die Dennsfton ^ Brigade- nnd Plahcummandanten. die rxemp'ar^ Bestrafung der Subalternen, welche die kerhasiun!, vornahmen nnd die Salntierung der russisch»'" u„99 sritens der Garnison nnd setzte den Tcrmin s" Antwort anf den 17. November fest. ^ ,« Kmro, 15. November. Sir H. Drnmmo»d^>> wurde nach London bcrnfen und reist morgen daym^ M'kswirtschüftliches. ,^ 3ail,llch, 13. November. Auf beni heutigen Marl" l'" erschienen: 4 Wagen mit Getreide und 1 l Wagen »nt -V^' Durchschnittspreise. _____^^ «-!" sl,,.r, ^N^ Weizen Pr. Hellolit. 6 «2 7 56 Butter pr. Kilo . . ^''" ^. Wrn » 4 7! lll-j« Eier pr. Stilcl - - ^ '^ ^. («ei s!.> . 4 82 4 !)ü Milch pr. Liter . . ^ ,,, ^ vaser > 2 92 3^,0 Rindfleisch pr. Kilo -^. ^ Halbsrucht .-------6 90 Kalbfleisch ' ""-^^ Heiden » 3 74 4 »0 Schweinefleisch ' ^!'"^. Hirse . 4 44 4 85 Schöpsenfleisch » ^ „!_^ Kukuruz » 5 4 5 4« Händel pr. Stück. - "' ^. ^ Erdäpfel 100 Kilo 2 78-------Tauben » "?'« ^ Linsen pr. Hlltulil. 11-----------Heu pr. M.'Ctr, . ^^" ^ Erbsen . 9-----------Stroh » - - 2'" ssisolen . 11-----------Holz. hartes. pr. . .„ ^ Rindsschmalz Kilo —90------- Klafter b»" ^ Schweineschmalz» —68-------— weiches, » 24^ Speck, frisch, , - 64-------Wem,roth.,100Üit. ^ '^^ — geräuchert » — 68-------^ — weißer, » H^^—- Landschaftliches Theater. H!' u te (ungerader Tag)! Das Nachtlager l!! ^ na da Romantische Opl-r in 3 Aussigen ""„ ^^ Kreuzer. ________— Ansselommeue Fremde. Am 14, N veüil'cr. >< <-fM Hotel Stadt Wien. Lupini, Falter, Pins,. Pclerm'ch'. H^, und Michel, Kaufleute, Wien. - Muschlechncr, lf"l Innsbruck. M., hF roth. Das Tagesmittel der Wärme 7,3°, um 3,o " Normale. ^^— Vercmtwortlicher Redacteur: I. Nasslii. ^^^ ! Uohscidene Bnstllleider (ganz ^0«« fi. l),80 per compl. Robe, Nln'VH^ Abnahme vo» miiidcNe,!« ,wci Mobe» ,oll'« H""5 ^ «^"^ sablil» Depot <». Htnntbern anlässlich des Ablebens unseres innM«"' , Töchterchens > Anna ! ihre Theilnahme belundeten, sowie '"sbcsoudc" ^, > l Spendern der vielen prachtvollen Kranze !^ > l wir hien»! unseren tiesgesuhlten Dank aus, > ! Laibach an> l tt. November 1886. > F««.i>i° P«^l