tür Annst, Wiffenschatt und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^7 OH. Freitag am O. December 2843 . U^H " Von dieser Zeilschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Breis des Blattes illinLalbach ganzlübriaü, ^ ^ dalblädrig z n. Durch die k. f. Post unier Lnuverl mit polioireier Zusendunu ganziädria «, bolbiäbria 4 il. C. M., und wird balbiäbria oorou?» befahlt. Alle l.l. Bostämicr ncomen Pränumeration an. In Laibach pränumerirl >»an beim Neliegrl am Ra»n, Nr. Sil-t Röschen's alle Vase. Sclwn Rüschen spinnt beim Fenstcllein» Und denkt an ihren Aeben, De» man bei der Soldatenwahl Zur Fahne eingeschrieben. D» tritt ein junger Mann herein, Der blickt so ganz verstohlen Das schöne Nuschen an, und spricht Zur Nase unverhohlen: «Ihr seid in del Wahrsagerkunst, Frau Müller, wohl «fahren; D'rum wolle! Ihr in aller Huld Mir Dieses offenbaren:" »Mich ruft der Kaiser in das Feld, Die Fahne muß ich fassen, Geschwister, Litern, Vaterland, Ein Mädchen auch »erlassen. Wahrsagt, wie wird dies Madchen wohl Indessen sich Verhalten? Bleibt es getreu mir, oder wird Sein Herz für mich erkalten?» I n seinen Anblick i!i, erstaunt. Das Mädchen ganz verlolcn; Die Base »bel prüft die Hand, Fragt ihn, wann er geboren? Wie viel das Mädchen alt? wie es Sich gegen ihn betragen? Der Jüngling beantwortet treu Die ihm gestellten Fragen. Nach dieser frommen Beichte liest Die Alte in, Planeten: »Die Bahn sündhafter Dirnen wird Dein Mädchen bald betreten; Vom rohen Schwan» umflattert, wird Es wahre Lieb' verlernen. Genug! dir blüht kein Liebeglück, So les' ich >n den Sternen.» »Ihr irrt«, sprach er, „und seid Ihr auch In , Bunde mit de»! Teufel, I n En're schwarze Höllcnkuust Setz' ich gerechten Zweifel; Das schöne, reine Mägdelein, Das sich mein Herz crkolen. I n diese rechte Hand hat cs Die Treue mir geschworen.« Die Alte aber schrie elgrimml, »Bei meinen alten Knochen Schwör' ich, erwahren wird es sich, Was ich zu dir gesprochen; Was ich wahrsage. Das geschieht, Saat «°tt , sagt mir del Teufel; Mein viel erprobter Ausspruch soll Zerstören deine Zweifel,- Und ein verstohl'ner Blick und Kuß, Der Abschied war genommen, Der wack're Jüngling wankte fort, I m Herzen tief beklommen; Dos Mädchen aber nimmt ein Tuch, Und trocknet seine Thräncn, Dies merkend, schüttelt zornentbrannt Die Alte ihre Mähnen. «Du also bist sein Liebchen, du?< Schrie sie mit wilder Stmimc, Und stierte fragend Röschen an, Und lächelte im Grimme. »Ich bins", sprach Nösche», »bleib' ihn, tieu, Was Ihr auch prophezeiet. Vis ihn die ausgediente Zeit Vom Kriegerstand befreiet. Die Nase lachte höhnisch auf, Sprach doch kein Wörtchen weiter. Ergrimmt und mit verbiss'ncr Wuth Nimmt ste, »das Buch der Kräuter', Und denkt: durch eure Kraft will ich Das Mädchen schon bekehren, Es muß, es muß ssch. Was ich sprach. Erproben und bewähre». Nicht lange, da ging's lustig zu I n Röschen's enge»! Hause, Ein liederliches Kleeblatt hielt Hier täglich seine Schmause. Die Base kocht und rührt das Kraut, Um Nöschen zu bclhörcn; Es mußic stch ja. Was ste sprach. Erproben und bewähren. Schön Röschen fehlt bei keine»! .an,, Bei seinem Kiichwcihfcste, __ e» SHO Von Tag zu Tag uennchret sich Die Zahl der wilden Güsse. Einmal, »om Kräutertranl betäubt. Fehlt sinnenlo» Therese; Ih r guter Engel weint um sie. Es triumphirt der Böse. »Wo ist mein Rüschen?« spricht ein Mann I m Vorhaus' zu der Vase. "- ' »Dein treu geglaubte« Madchen weilt I m Kämmerlein beim Glase!« »Wo ist mein Roschen?« fragt er d'rin Ein Weib nach seiner Schonen, Das da beim »ollen Glase sitzt Mit drei »erlor'nen Sohne». Das Mädchen fuhr zusammen, schrie: »Weh' mir! ich bin verloren!« — »Du also? ­^ Himmel, o so hat Die Alte wabr geschworen!« Und triumphirend trat herein Die Hexe zu dem Streite, Und rief: »Erwahret hat es sich. Was ich dir prophezeite!" — »Untreu zu werden jemals ihm. War ferne der Gedanke, Doch wenn ich fedlte, fehlte ich Berauscht von Eurem Tranke. Vergieb, Geliebter, darum mir. Auch Gott wird mir «ergeben!" Dies sprechend, fiel sie lautlos um» Und hörte auf zu leben. Des andern Tages machte man < I m Dorfe großes Feuer, Und briet dann nach Gebuhr darin Das »Ite Ungeheuer. Ein großer Haufe von Gestein Bezeugt noch jetzt die Stelle, Doch Niemand, der vorbeigeht, spricht: »Sei gnädig Gott der Seele!« Bernhard To m sch i t sch. «ertliches in Laibach seit 1797 bis I8lS. V»n F. X. Legat. (Fortsetzung.) September 179?. 26. Ist der k. k. Generalstab nach Gorz aufgebrochen. (Den 1. d. eröffnete Bonaparte im Schloße zu <, tni-mi» bei Udine die Unterhandlungen zur Ausglei­chung des Definiciv-Friedens.) October 17»?. (Den 17. d. ist Hu e»m?o turmin von Bonaparte und von den k. k. abgeordneten Friedensbotschaftern Gra­fen Cobenzl und Meerveldt, die Urkunde des heiß­ersehnten Friedens unterzeichnet worden. Durch diesen für Oesterreich günstigen Frieden erhielt unsere Monarchie eine so vortheilhafte Abrundung und Große, wie sie seit Kai­ser Kar l V. nicht gewesen.) 19. Bei der Nacht ist der k. k. General, Fürst Lich­tenstein, als Friedens-Courier nach Wien durch­gereist. 28. Sind die kriegsgefangenen Franzosen von Stein an­ gekommen und nach Italien marschirt. November 1797. (23. Begann zu Rastadt der Friedens-Congreß zur Re­ guliruna der im Frieden zu vl>mn<» lurmiu dorchingewie­senen Angelegenheiten Deutschlands.) December 1797. (Den 2. verläßt Napoleon die rastädter Verhand­lungen Und reist nach Paris, um angeblich das Commanoo über die gegen England zusammengezogene Armee zu über­nehmen, in der That aber nur, um zu seinem kühnen Zug nach Aegypten in geheimster Stille Alles vorzube­reiten.) Jänner 1798. 2. Sind in Laibach zwei Gemeine vom k. k. Fuhrwe­sens-Corps wegen Mord und Diebstahl mit dem Strang hingerichtet worden, ß. Die Durchmärsche dauern immer fort. Das neue Jahr hat sich bis jetzt mit sehr schönen, warmen Ta, gen eingestellt. (Den 9. d. ist die Stadt Venedig, in Folge des Definitiv-Friedens von «ültmn« lormiu, von den k. k. Trup­pen besetzt worden. Der Congreß zu Rastadt dauert un­ter dem Vorsitz des Grafen Metternich fort.) Februar 1798. I n Laibach nichts Besonderes. (Den 10. d. wird unter dem Verwände, für eine« ermordeten französischen General Genugthuung zu suchen, die Stadt Rom durch General Berthie r besetzt, und am 15. die römische Republik proclamirt. DerPapstPius vi. wird gewalcchäcig nach Siena, dann nach Florenz, von hier nach Parma und endlich nach Frankreich abge­führt. Der zweiundachtzigjährige Greis hatte der Gewalt nur Thränen und Gebete entgegenzustellen; standhaft er­trug er jede empörende Behandlung auf seiner Reise und als Gefangener in Frankreich, und starb auch als solcher zu Valence den 29. August i?L9.) März 1798. (Unruhen in der Schweiz.) April 1793. (13. Auflauf des Pöbels in Wien wider den Palast des französischen Botschafters Bernadotre , welcher nach einem Gastmahle die dreifarbige Fahne vom Ballone wehen ließ. Trotz aller gütlichen Versuche, diesen möglichen Scheingrund eines neuen Krieges beizulegen, verließ sofort der Botschafter Wien, und das durch den vorigen siegreichen Feldzug Napo­le on's immer übermüchiger werdende Direciorium sucht, giebc und findet immer neuere Ursachen zu einem Bruche.) 29. Heute Sonntag, Nachmittag gegen 4 Uhr, brach in der Krakau-Vorstadt in einem Statte, wo Hußaren vom Regimenre Erzherzog Joseph gelegen, Feuer aus, und verzehrte binnen kurzer Zeil 32 Häuser. Das Regiment Hu ff zeichnete sich beim Löschen und Retten sehr wacker aus. Ma i 1798. (Den 20. d. segelt Bonaparte mit 10.0NN Man» auserlesener Truppen, mit seinen besten Generalen, von einer Flotte von 13 Linienschiffen, 8 Fregatten und Müh­ 253 ren kleinen Kriegsschiffen unter Admiral Brueys beglei­ tet, auf 230 Transportschiffen von Toulon nach Aegyp­ ten ab.) Juni 1793. 13. Ist Hr. Joseph Kokail zum Bürgermeister von Laibach erwählt worden. ZI . Wurde unserm neuen Bürgermeister zu Ehren von­dem bürgerlichen IägercorpS eine prächtige Wasser­fahrt mit Feuerwerk veranstaltet. 31. Hat oer Erjesuit, ?. Marauzher, seine Secun­diz-Feier bei St . Jacob gehalten. Juli 1798. 2l. Landete zu Trieft der von Malta vertriebene Groß­ meister des Malteserordens, Baron v. Hompesch, uno wählte dort seine Zusluchrstäcie. August 1798. (I n der Nacht vom i . auf den 2. d. vernichtete der britische Seeheld Nelson bei Abukir, an der Mündung des Nils, die franzosische Flotte unier Admiral Brueys; dieser Sieg, durch welchen Frankreichs ganze Seemacht erschüttert und Bonapari e selbst mii seinem Heere in Aegypcen von Frankreich abgeschnitten war, gab Veran­lassung zu einer neuen Coaliiion fast aller europäischen Mächte wider Frankreich, das in seinen Rechts- und Ge­bietsverletzungen keine Schranken mehr achtete. Und so bereitere sich der Krieg des folgenden Jahres vor.) October 1798. 1. Bis heute ist in Laibach nichts Merkwürdiges vor­gefallen. Die Truppenbewegungen nach Italien deu­ten auf neue Unruhen. 8. Sind 133 Arrestanten auf 22 Vorspannswä'gen aus Italien nach Karlstadt durchgeführt worden. 13. Sind zwei Schiffe mit Holz bei der Schusterbrücke zu Grunde gegangen, mit schwerer Mühe konnten die Schiffer gerettet werden. 29. Ist zu St. Marein zweien Hußaren vom Regiment« Erzherzog Joseph der Tod durch Pulver und Blei angekündigt worden; durch Vorbitte erhielten sie aber Pardon. November 1798. 12. Sind in dem Markte Adelsberg nachmittags nach 3 Uhr 1? Häuser abgebrannt. 13. Großes, anhaltendes Schneegestober. 11. Ist ein großes Sch,ff mit Holz bei der Schuster­brücke zu Grunde gegangen. 23. Ankunft des beliebten Predigers, p. Saloin Klein­mayer, aus Triest, den wir in Laibach zu behalten hoffen. (Den 22. d. ist die neapolitanische Armee unter dem Commando des k. k. Generals Mack wider die Franzosen in den Kirchenstaat eingerückt.) December i?»8. 21. Ist ein Schiff mit Brot und Fourrage für tne Hu­ßaren sammt den Schifflcuten auf der Laibach zu Grunde gegangen. 22. Ist eine heftige Kälte eingetreten, ivie man sich ei­ ner ähnlichen nicht erinnert. (Den 13. d. ist bereits das russische Hülfscorvs, 60.000 Mann stark, über Galizien und Schlesien in Mäh­ren eingerückt; der berühmte und gefürchtete Feldinarschall Suwaro w wird es befehligen.) Jänner i?99. (Den 10. lagert das russische Hülftcorps unter Befehl des k. russischen Feldmarschalls, Grafen Suwarow , be­ reits bei Krems an der Donau. Den 23. wird, das Kö­ nigreich Neapel von den siegenden Franzosen zur parche- Nopäischen Republik erklärt.) Seit i . dau«r,r die außerordentliche Kälte noch immer fort. Von unbekannten Wohlchätern ist durch die hohe Landesstelle die Wohlthat eröffnet, daß jeder Arme ein Viertel, ein Drittel, eine halbe oder auch eine ganze Klafter Holz um einen sehr geringen Preis am Capuciner­platz (jetzt Congreßplatz) kaufen kann. Februar i?99. 13. Ankunft unseres neuen Landeshauptmannes und Chef der Herzogthümer Kärnten und Krain, des Herrn Franz Joseph Grafen von Wurmbrand-S tup­pach. März 1799. 17. Abmarsch des ersten Bataillons vom huff'schen Re­giment nach Italien. Von Deutschland und Italien einlaufende Nachrichten, die Durchmärsche der Trup­pen und die Zeitungen lassen uns wieder den Aus­bruch des Krieges vermuthen. 13. Abmarsch des zweiten und dritten Bataillons. Wir befassen dieses schöne Regiment eilf Monate hier, und lernten es seiner guten Ordnung wegen ganz ^ besonders schätzen. 27. Durchreise des k. k. Obergenerals Mela s zur ita­lienischen Armee. (Schon den i . hatte der französische General Iour ­dan über den Rhein gesetzt, das Directorium aber erst am 12. an Oesterreich und Deutschland den Krieg erklärt I n Deutschland commandirt dersiegreiche Erzherzog Karl , und zwingt durch seine glänzenden Siege bei Ostrach den 21. und bei Stock ach den 23. die französische Armee unter Iourdan zum Rückzug über den Rhein. In Ita­lien erkämpft ebenfalls der k. t. Feldzeugmeister Kray , noch ehe er sich mit dem russischen Hülfsheer unter S u warow vereinigen konnte, wider General Scherer den Sieg bei Legnago den 2«., bei Ronco den 30. d., und einen noch größern bei Mognan o den 5. April. So beginnt der Krieg äußerst günstig für die k. k. Waffen.) April 1799. 6. Die wiener Berichte melden von diesem Tage die allerhöchste Ernennung Suwarow' s zum Chef der k. k. österr. Armee in Italien, und dessen Abreise von Wien nach Italien. 20. Sind 5»« kriegsgcfangene Franzosen hier angekom­men und »n der Caserne bequartirc worden. ^«VV (I n Italien hatten sich nun die Oesterreicher vnd Rußen unter dem Commanoo Suwarow's, der auch zum k. k. österr. Feldmarschall ernannt wurde, nachdem auch der russische Großfürst Constantin eingetroffen war, zu Verona den 14. d. vereiniget, und unter glänzender Mitwirkung des unter Suwaro w die österr. k. k. Trup­pen befehligenden Generals der Cavallerie, Melas , des ausgezeichneten Chefs des Gencralstabes, Chasteler, des F. Z. M. Kray, der Generale, Fürst von Lichten­stein, St.'Julien, Ott, Frölich, Sztarray u. a. die Franzosen unter Scher er, und nach dessen Abdankung unter Moreau , in fortwährenden Gefechten und Siegen aus der Lombardie vertrieben. Den 28. hält bereits Su ­waro w seinen Einzug in Mailand.) Ma i 1789. L. Sind wieder 1300 französische Kriegsgefangene mit 200 Officieren hier angekommen. 10. Ist ein Stuckknecht vom Fuhrwesen bei der Spital­brücke mit vier Pferden in's Wasser geritten, und nebst einem Pferde ertrunken. (Fortsetzung folgt.) Irenes aus der Monarchie» Institute in Ungarn. Seine k. k. Majestät geruhten, wie die „vereinigte ofner-pesther Zeitung berichtet, zur Förderung der Volkser­ziehung in Ungarn die Gründung von fünf Instituten behufs der Bildung künftiger Schullehrer (Prä­parandien) zu beschließen. Die an diesen Instituten an­zustellenden Lehrer werden ihren Gehalt aus dem Aerarial­fond beziehen. Die Anstalten selbst werden zu Pesth, Sze­gedin, MiZkolcz, Neul)äusel und Großkanizsa errichtet. Derselben Zeitung zufolge haben Seine t. t. Maje­stät weiter die Errichtung von drei Gewerbs schulen zu Pesth zu gestatten geruht; in der ersten Classe werden ökonomische, in der zweiten commercielle, in der dritten aber technische Wissenschaften in ungarischer Sprache vor­getragen. Der Gehalr eines Lehrers ist 600 — 800 st. C. M., und wird ebenfalls vom Aerarium bestritten. Diese erste ungarische Gewerbsschule wird zur Basis eines in der Folge zu errichtenden ungarischen polytechnischen Institutes dienen. Auch für die Elementarschulen ist ein neues, zur Verbreitung der vaterländischen Sprache sehr wirksames Lehrsystem allerhöchsten Oris bereits festgesetzt worden, wel­ches schon künftiges Jahr in's Leben tritt. Auswärtige Neuigkeiten. (Ein seltsamer Verein) hat sich in den untern Classen der Bewohner Berlins gebildet, dessen Zweck kein anderer ist, als noch einmal auszuziehen, um das Grab des Heilands und das heilige Land wieder zu erobern. Der Bund heißt der »Löwenburgbund". Jedes der Mit­glieder erhält bei seinem Beitritt eine mit einem Löwen gestempelte Marke von Metall, und gelobt dagegen, be­reit zu sein, wenn die Stunde des großen Zuges schlägt. Der Herr selbst wird diesen anfuhren, und dann sichtbar unter seinem Volke wandelnd, das Reich Gottes wieder bringen. Bis jetzt sind über 500 Mitglieder zur Kenntnis) den Behörden gekommen. — (Der Lebensretter.) Zu Valence in Frankreich lebt ein Mann, Namens Rambaud, welcher für die von ihm bewirkten Lebensrercungen nicht weniger als 20 goldene und silberne Medaillen besitzt. Bei seiner letzten Durchreise ließ der Minister der öffentlichen Bauten den merkwürdigen Mann vor sich kommen, und als dieser sei­nen Sohn, einen blühenden Burschen von 12 Jahren mir sich brachte, schloß der Minister das Kind in seine Arme, und versprach ihm einen Freiplatz in der königlichen Schule.— (Ein löblicher Verein.) Nach dem ersten Jah­ resberichte des Vereins zur Verbreitung guier und wohl­ feiler Volksbücher in Sachsen hat sich die Zahl der Mit­ glieder desselben bereit? auf «54« Personen gesteigert. I m Laufe des Jahres belief sich die Einnahme auf 2.703 Thaler, die Ausgabe auf 1.403 Thaler. Aus Rechnung des Vereines wurden 22.000 Eremplare gedruckt und Z.408 angekauft; vertheill aber wurden im Ganzen 24.«»« Eremplare verschiedener Schriften. Dem Vereine haben sich mir Einschluß der Ephoralbezirke, bis jetzt 202 Zweig­vereine, welche gegen tausend Ortschaften umfassen, und außerdem noch 162 verschiedene Innungen und Corpora­tioncn in 2? Städten angeschlossen. — Gi« Schreibe« aus Klagenfurt. Klagenfurt, an, 2». November iL« . Die »üllrululi»« g»l uns oft schon Kunde von Laibach's Ihealra­ tischen Verhältnissen, l)ic wir mit Interesse aufnahmen, da sie eine uns so nahverwandte Stadt berührten. Gleiches denn mit Gleiche,», wen» diese eine lautere Tendenz hegenden Zeilen eine gütige Aufnahme finden. Der einzige Punct, in dem sich das Gesammt-Interisse unserer Gc> sellschaft ccntrallsirt, ist das Theater; alle die Verschiedenen Stände Verwen­ de» größte»lhe,!s den Abend zu dessen Hcsucl,, daher denn auch emc um> sichtige, thcitige Direction sich gewiß auf's Belle in ihre» Bemühungen um lcrstutzt finden wird. Selbst weniger Nemittcllen erlaubt die wirklich billige Entrie den Besuch. Nach Abgang des Direktors Fun k hatte Lutz die Regie übernom­ men; unter ihm stand das rccitirende Schauspiel u„lcr dem Niveau der Mittelmäßigkeit, während in der Locolposse rohe Gemeinheiten und derbe Zweideutigkeiten Äug' und Ohr des gebildeten Pnblicums verletzten. Große Erwartungen, die gewöhnlich Viel verderben, gingen der neuen Direction voraus. Man sprach von Oper, von eine,» wohl vertrttcne» Schauspiel, liner trefflichen Posse. Hr. Rol l erfüllte, wohl vertraut mit den Verhält­ nissen, nur die beiden letzter» Versprechungen, diese aber i n der strengste,, Wortbedeutung. I m Schauspiele find trefflich zu Verwenden: Mod. Schi nd clmeiß er, für jüngere weibliche Partien ersten Ranges engagirt. Diese Schauspielerin hat der Natur so viel zu danken, daß eine geringe Unterstützung von Leite der Kunst hinreicht, jene Hohe der theatralischen Wirksamkeit z» erreichen, die sie befähigt, in Häusern höhern Ranges mit dem schönste» Erfolge zu dcbütirc». Eine klangvolle, zum Herzen sprechende Stimme, eine Declamation, die Geist, Gemülh und Phantasie mit Natur und Wahrheit vermählt, eine studierte, bis »uf die feinste» Nuancen ausgebildete Mimik machen sie zur Stütze des Schauspiels, zu,» Liebling des Publicums. Jene bei verwendbaren Gliedern der Bühne so häufig erscheinende, sich breit machende Theatermajestät ist ihr fremd, eigen dagegen ein natürlicher, angeborner Anstand, die feinste Bewegung» gäbe. Ihr Element ist eigentlich das Conversolionstück; jene anmulhigen Geschöpfe, wie sie die französischen Bühnendichter bilden, liegen ganz be­sonders in iorcr Sphäre. Neben der erwähnten Künstlerin, und sie unterstützend, steht Hr. Stahl , für Helden und Charakterrollen im Engagement. Obgleich Einiges gegen ihn von vorne herein spricht, so erkannte doch bald das gebildete Pu­blicum an der Ruhe und Würde seines Vortrags de» denkenden Mimen. Hr. Stah l stellt seine Charaktere nicht auf die Spitze, er übertreibt, ver­schwendet seine Mittel nie, er Verwahrt sich vor den Extremen einer zu großen Üeidcnschafilichteit und einer abstoßende» Kälte, sucht durch Wahr­heit und Natur des Spiels die beabsichtigte Wirkung zu erzielen, und bring! dadurch in seine Darstellungen jene Harmonie, die zur Vollendung eines Kunstwerks wesentlich uoihwendig ist. Möchte Hr. Stah l in der Folge nur etwas glücklicher sein Costüm wähle»; de»» jede Ncrnachlüßigung «on Seite eines so routinirten Schauspielers verletzt doppelt. (Beschluß folgt.» Laibach. Druck und Verlag des Ivsept, Nl,,s„,k.