RIIM k «Sa MM ünffjoflscDe-TriisslOTis- TiifscSrisC öer^öhne Des 0(gst. 0erien5 ijesu. Ortian BrsITlarieti -Dercin fiirWriftn 1 Erscheint monatlich einmal und Kostet jährlich mit Vostzusendung 2 K = 2 tf&h. = 3 ff ranheo. Missionsbaus flßülanb bei 3Bmen, Tirol. Snßal'i: Neujahrswunsch...............................1 Jur Laude der Njant-Njain. (Schluß) . . 2 Merkwürdigkeiten Aegyptens ..... ü Die Anfänge der Missionsstatiou Wau . . 13 Aus dem Mssionsleben: Wilhelm Niakuci, unser erster NMphht....................15 Das Rosenknvspchen.......................18 Rundschau iit den Missionen.................21 Todesanzeigen.......................... 23 Gebewerhvrungeu und -Empfehlungen . . 23 Memento .................................24 Gebet....................................24 Abbildungen: Nilbrücke in Kairo. — Landungsplatz bei Bulak (Alikairo). — Exminister des Sultans von Wadai. — Zuckerrohr und Orangeuvcrkäufer in Kairo. — Am Weißen Nil. ^rict'UaiU’n 6er iHeöatttion. Wir bitten unsere Freunde um Einsendung von Adressen für Zustellung von Probcunmiuern unserer Zeitschrift. Nach Leifling. Bitte bei Gelegenheit mitzuteilen, welche zivci Hefte Sie nicht erhielten. F. Br. Gewiß kaun man auch unterm Jahr oder am Ende zahlen, doch je früher und je mehr, desto besser. p. W. in ? Mulln kam retour, von den andern gar nichts. Erioartcn bald Interessantes; 's erste bat gefallen. p. Z. Ist die Festlichkeit vorüber? Würde alle interessieren, näheres darüber zu vernehmen. Briefe hoffentlich erhalten. Förderin Notb. Gott vergelte Ihre Mühe! Zur Weiterverbreitung rate ich Ihnen, Bekannten und guten Leuten eine Probenuinmcr zu geben und ein gutes Wort beizufügen. Ein gutes Wort findet oft einen guten Ort. Probenummern erhalten Sie unentgeltlich in beliebiger Anzahl. E. Sch. in Ä. Beabsichtigst du nach Vollendung deiner Studien dem erhabenen Berufe zu folgen, den du vor zivei Jahren mit List erreichen wolltest? 3L G„ Schweiz. „Bergelt's Gott!" für den Beitrag zur Schnster-NähmasAie. Ganz ist sie zwar noch nicht abgezahlt. Wir denken jetzt daran, uns für die Feiertage Levitenkleider zu besorgen, aber da stehen wir vor der gleichen Geldfrage wie bei der Maschine. Wenn Sie noch einen übrigen Rappen haben, tun wir wiederum die Handaus. Nichts für ungut! P. B. W. Sollte ich wirklich umsonst gewartet haben! Wann kommen denn die Bilder?' lind das klebrige? Versprochen! Nu mehrere. Die den Abonnementsbetrag vom vergangenen Jahre noch ansständig haben, bitten mir herzlich, dies recht bald iit Ordnung bringen zu wollen. Für Oesterreich mar in der letzten Nummer ein Postscheck (Erlagschein) beigelegt; die vom Auslande bitten mir, recht bald den Betrag per Postauiveisnng (oder in Brief-marten) einsenden zu wollen. Redaktionsschluß am 13. Dezember 1906. Jktr Me a d) t un ^! So lange keine ausdrückliche Abbestellung erfolgt, gilt die Annahme der Zeitschrift als Abonnementsverpflichtung. Der 8. und 9. Jahrgang ist noch vorrätig und kann noch nachbestellt werden. Ein ganzer Jahrgang, einfach gebunden, kostet Kr. 2'50. jRßcmucmentö (§rt teuer uneben. Vom 20. November bis 13. Dezember haben folgende Nummern ihr Abonnement erneuert: 56 86 9is! 128 168 173 174 198 247 267 583 598' 599 609 614 629 665 676 692 712 880 894 939 962 ! 966 1024 1065 1099 1115 1300 1321 1338 1354 1377 1442 1452 1474 1771 1795 1818 1825 1830 1897 1899 1923 2093 2116 2120 2151 2159 2182 2202 2212 2424 2456 2463 2491 2517 2530 2532 2543 2686 2702 2754 2763 2771 2772 2775 2777 2929 2939 2941 2914 2948 2959 2963 3010 3399 3403 3409 3430 3436 3451 3489 3495 3661 3683 3728 4002 4061 4065 4074 4080 5129 5179 5275 5276 5310 5332 5341 5359 5833 5834 5835 5836 5837 5838 5839 5840 7045 7069 7074. 284 361 363 373 379 444 489 491 501 511 576 767 771 794 795 802 834 835 847 854 861 877 1118 1131 1151 1156 1217 1228 1256 1281 1290 1502 1533 1579 1651 1654 1683 1696 1698 1748 1962 1968 197? 2012 2029 2064 2067 2077 2090 2230 2237 2241 2349 2355 2365 2376 2377 2-108 2563 2581 2582 2585 2618 2623 2638 2645 2667 2784 2787 2792 ‘2793 2797 2837 2842 2877 2892 3014 3053 3140 3184 3205 3230 3261 3354 3368 3497 3553 3555 3567 3576 3577 3616 3627 3639 4110 4118 4128 4143 4149 4166 4181 4186 4218 5366 5447 5498 5631 5702 5719 5722 5733 5832 5841 6116 6230 6344 6361 6452 6533 6589 6639 dient vomebmlfdb der -vlnter--t^lUU va invytrl stützung und Ausbreitung der /ilMffionstättgfcdt der „Söhne des btiUgften Derzcns Jesu" und sudbt Wer* ständnis und werktätige Liebe des Hbtssionswerkes in Mort und Scbrtft zu fördern. - Das Arbeitsfeld dieser /HMfhonäre ist der Sudan (Zentralafriha). „Mlie schön sind Öse jfüße derer, die den Frieden, die stöbe ^Botschaft des Detles verkünden"! (IRöm. 10, 15.) 7n/>v >Nz>v 1KI < erscheint monatlicb und wird Ocl IliCyei vom /Disstonsbaus flbilland bet Krircn (Düdtirol) berausgegeben. Abonnement ganzjährig mit gdostversendung 2 K = 2 /Ißfc. — 3Fr. Mit Empfehlung vieler bocbwürbigster Jßiscböfe. 1beft i. 3anuar 1907. X. 3ahrg. Allen unseren Freunden und Lesern wünschen wir Gottes Gnade und reickften Legen im Neuen Zadre. ir Dieses Heft eröffnet den zehnten Jahrgang. Sollte nicht dieses neue Jahr auch das zehnte Tausend unserer Abonnentenzahl füllen? Verehrte Leser und Leserinnen, helfet eifrig mit zur Erreichung dieses Zieles! Es gilt, mitzuwirken an der Bekehrung gentralafrikas. 20 bis 30 Millionen Neger erwarten von uns ihr Heil. Möchten sich recht viele Förderer und Förderinnen finden zur Verbreitung und Bestellung unserer Zeitschrift, die ja nur einzig diesen Zweck verfolgt. Die IRebaRtion. lim Lande der Njam-Njam. Von Kiscbot Fr. $av. Ge^er. (Schluß.) Im 7., 8. imb 9. Heft des vorigen Jahrganges haben wir den hochwst. apostol. Vikar Msgr. Geyer-auf seiner Reise zu den Njam-Njam begleitet und etwas von den Gebräuchen und Sitten dieses als Menschenfresser bekannten Volkes erfahren. Wir verließen die Karawane in Tombora, wo sie am 1 ; April angelangt war, und wollen ihr auch ans dem Rückwege folgen. 6. IRüduveg nach Mau. Der 22. April war für die Abreise nach Wau festgesetzt. Der Major besorgte uns sieben Träger und einen Bazinger Tomboras, denen sich zwei Molkia für unsere zehn Esel anschlossen. Wir brachen um 9 Uhr auf. Als wir den Jubbo passiert batten, erschien plötzlich eine ältere Frau, die sich unserer Karawane anschloß. Ich merkte sogleich, daß sie im Einverständnis mit unseren Molkia handelte, und war von ihrer Begleitung durchaus nicht erbaut. Einer der Molkia aber sagte, sie sei seine Mutter, die sich in ein naheliegendes Dorf begeben wolle und aits Furcht vor Hyänen und Leoparden sich uns anschließe. Schließlich ging die Frau bis Wau mit und marschierte mit ihrer Last auf dem Kopfe fast immer an der Spitze der Karawane. Nachdem wir mittags unter dem Kornspeicher eines Gehöftes Schutz gegen die brennenden Sonnenstrahlen gesucht hatten, hielten wir abends bei dem Bellanda Uaru. Am folgenden Tage begannen die Bäche und Sümpfe und mein Esel blieb seiner Gewohnheit, mich im Wasser abzuwerfen, getreu. Mittags hielten wir beim Flüßchen Duma. Hier sah ich viele Gazellen, Antilopen und die so seltenen wilden Esel. Nachmittags Passierten wir zwei andere Bäche und hielten die Nacht im Walde. Am folgenden Morgen brachen wir frühzeitig auf und passierten den Bach Mbembele, der seine Wasser über Felsen wälzt und in dessen klaren Steinbehältern sich kleine Fische tummeln. Mittags ruhten wir beim Bache Paitgo aus, wo uns eine Unmenge kleiner Fliegen und großer, gelber Ameisen quälte. Abends waren mir glücklicher, denn wir gelangten zur idyllischen Residenz Geddis. Auf einem weiten, entwaldeten Gebiete erhoben sich acht große Hütten mit einem Durchinesser von etwa 9 Meter und einer Höhe von 10 Meter, mit sauber gestampftem Fußboden und doppelter Veranda, alles sehr sauber und dauerhaft ausgeführt. Die Hütten der Frauen enthielten bis zu acht Schlafplätze. Die ganze Residenz war von einer dreifachen Reihe prächtiger Bananen umgeben. Diese Residenz inmitten des Waldes mit den in der Nähe sichtbaren Bergreihen war die schönste, die ich bei den Njam-Njam gesehen habe. Sie legte Zeugnis ab davon, daß ihr Urheber und Besitzer — ©ebbt — ein sehr vorgeschrittener Mann sein müsse. Jetzt war der schöne Wohnsitz verlassen und auf dem reinlichen Boden wuchs seines Gras, das sich unsere Esel wohlschmecken ließen. Am 25. April reisten wir durch Felsen und hohes Gras und, nachdem wir ein Bellandagehöft passiert hatten, dessen Bewohner bei unserer Ankunft flohen, gelangten wir zum Dorfe Kaugts, des Bruders des Sultans ©ebbt. Der junge Häuptling in Hosen, Mantel und Filzhnt kaut uns entgegen und führte uns in sein Gehöft. Alle waren diensteifrig um uns beschäftigt, zugleich aber zeigten sie sich furchtsam und mißtrauisch. Sie waren in Ungewißheit über das Schicksal ihres Sultans Geddi, der in Wau gefangen gehalten wurde, und fürchtetensich vorTombora, der Geddi hatte absetzen lassen und ihn durch seinen (Tomboras) Sohn Bakir ersetzt wissen wollte. Es war rührend zu sehen, wie diese Leute an ihrem verbannten Sultan hingen. Sie hörten nicht ans, seine Güte und seinen Wert zu erheben, zeigten uns sein Schwert und seine Trommel und sagten, daß es Zeit sei, die Felder für die Aussaat vorzubereiten, daß sie es aber nicht zu tun wagten aus Furcht vor Tombora. Sie baten uns, in Wan zu berichten, wie sehr das Land unter der Abwesenheit des Sultans leide und wie sehr seine Leute nach seiner Rückkehr verlangten. Unter den Anwesenden befand sich ein junger Darfurese, der dem Sultan als arabischer Schreiber diente und eine besondere Anhäng- lichkeit an denselben zeigte. Ich fragte ihn, ob er wie in seiner Heimat bete, worauf er antwortete, daß er auf den Wunsch des Sultans das Beten unterlasse und alles tue, was sein Herr tut, der in der Nacht fastet und am Tag ißt. Da wir hier vernommen hatten, daß der Weg nach Nordosten, den wir bisher eingehalten hatten, sehr lang und schwierig sei, so wählten wir nordöstliche Richtung. Der Weg führte über hohe Felsen und tiefe, mit dichtem Grase bewachsene Täler und vorbei anBellanda-gehöften, deren Bewohner bei unserem Durchzuge flohen und sich versteckten. Es war schon dunkel, als wir zu zwei Gehöften gelangten, deren furchtsame Insassen uns die Richtung von Oradsch, unserem Ziele, angaben. Die Karawane war bereits voraus und ich befand mich ganz allein mit einem Jünglinge. Wir zogen in der Finsternis weiter, als wir endlich ein Licht erblickten. Ich ritt auf die Hütte zu, von der das Licht ausging, und fragte neuerdings nach der Richtung von Oradsch. Die in der Hütte befindlichen Frauen riefen mir laut'zu, wir sollten nur auf demselben Wege weitergehen. Nach einiger Zeit wurde ein anderes Licht sichtbar; es war ein Licht, das unsere Leute uns entgegenschickten, und bald fanden wir die ganze Karawane ans einer Felsplatte gelagert vor. Wir mußten hier übernachten, da man uns in keinem Gehöfte hatte aufnehmen wollen. Der Häuptling Oradsch, ein Bcllanda, war gleichfalls mit Tombora zerfallen und das war der Grund der Haltung seiner Leute. Oradsch selbst war abwesend. Sein Bruder und drei Männer, alle mit Gewehren, Bogen und Pfeilen be-m äffn et, standen da und beobachteten uns, ohne ein Wort zu sagen. Es schien eine Wache, die uns behüten mußte. Unsere Leute, die sich so im Freien hingeworfen sahen, waren unzufrieden und machten den Eingeborenen Vorwürfe. Ich gebot ihnen aufs strengste Stillschweigen und wir richteten unser Lager auf dem Felsen her. Um 3 Uhr morgens erhob sich ein Gewitter. Wir trugen in Eile das Gepäck zusammen und breiteten eine wasserdichte Decke aus, die uns der Major Bengough geliehen hatte und unter die auch wir und unsere Leute krochen, um uns notdürftig gegen den Regen zu schützen. Nach zwei Stunden ließ der Regen nach; der durchweichte Boden aber erlaubte die Abreise noch nicht. Bei Tagesanbruch kam dann der Sohn Oradschens. Der sympathische Jüngling war in Gala und hatte auch einen Schirm. Er lieh nns eine Axt, um Äste abhauen und eine rohe Hütte für unsere Esel bauen zu können, die vor Külte und Nässe zitterten. Allmählich sammelten sich etwa30Bellanda an. Sie erzählten, wie Tombora ihren Häuptling von seinem alten Dorfe vertrieben habe und wie sie im Walde herumgeirrt seien. Da wir nicht abreisen konnten, so setzten wir uns an die wärmenden Feuer, trockneten unsere Kleider und unterhielten uns lauge mit den guten Leuten. Alle, auch die kleinsten Knaben waren bekleidet, wenigstens mit einem Stückchen Leinwand. Im übrigen schienen sie sehr arm zu sein. Ihr Name für Gott ist Tschok. Auch sie sagten, daß mit deni Tod alles aus sei. Dieses zusammengeschmolzene, zerstreut lebende Volk machte stets einen Eindruck auf mich, wo immer ich es traf; dasselbe würde sich gewiß gut für eine Mission eignen, wenn es in einer Gegend beisammen wohnte. Unsere Abreise gegen Mittag war sehr verschieden von unserer Ankunft. Männer und Knaben begleiteten uns, während die Frauen aus respektvoller Entfernung uns nachschauten. Der Sohn Oradschens führte uns auf den Weg von Wau. Wir merkten, daß wir zu weit nach Westen gegangen waren und wenigstens eine Tagreise verloren hatten. Der einzelstehende Felsen Bonguru, den mir rechts liegen ließen, war der letzte Berg, den wir antrafen. Am Abend hielten wir in gänzlich wasserloser Gegend und mußten uns durstig schlafen legen. Erst am folgenden Morgen um 9 Uhr fanden wir das erste Wasser im Flüßchen Bo, über das eine gute Brücke führte. Menschen und Tiere tranken sich ordentlich voll von dem köstlichen Naß; es war das letzte gute Wasser, das wir antrafen. Abends hielten mir bei einem ausgetrockneten Bache, in dem sich nur noch eine Pfütze übelriechenden Wassers voll vonWürmern fand; wir kochten das Wasser zweimal und seihten es durch ein Tuch. Weiterhin wurde der Wald dichter; der Fußweg war nicht beschwerlich, führte aber durch wasserlose Gegend und verdiente vollauf den Namen: „Durstweg." Wir zogen im wellenförmigen Gebiete weiter und wünschten ein Gewitter herbei, um Wasser zu bekommen; aber es kam keines. Erst Stern der Neger. Heft 1. V- P|t- J m s- Landungsplatz bei JBulak (Altkairo). Heft 1. - Stern der Neger. am Nachmittag gelangten wir zu einer Pfütze mit warmem Wasser, von dein Menschen und Tiere gierig tranken. Abends hielten wir bei einem großen Bache mit mehreren Lachen stehenden Wassers: zum Schutze gegen den Regen spannten wir die Zeltdecke auf. Am folgenden Tage reisten wir fast immer im Bett eines ausgetrockneten Baches. Ich war ein wenig zurückgeblieben, als plötzlich die Stimme eines Löwen hörbar wurde, so daß mein Esel, der ebenso stark als furchtsam war, erschreckt zu laufen anfing und nicht eher anhielt, als bis er die Karawane erreicht hatte. Auch am nächsten Tage fand sich kein Wasser. Mittags ruhten wir ein wenig, ohne Wasser zu haben. Auch die Nacht mußten wir ohne Wasser verbringen und am folgenden Morgen nüchtern abreisen. Erst um 11 Uhr vormittags gelangten wir nach Seloba, der ersten Bongo-Ansiedlung. Diese Bongo sind gute, arme Leute. Männer und Knaben waren mit Leinwand bekleidet, während die Frauen Blätter trugen. Gott heißt auf Bongo „Loma" und soll sich überall, besonders aber im Winde befinden. Wir ruhten unter einem Kornspeicher aus. Die Hitze war so groß, daß wir fortwährend Wasser über uns schütteten. Durch einen schönen Wald, gemischt mit Bambuswäldchen, in denen hie und da zerstreute Bongohiitten lagen, gelangten wir abends auf eine weite Lichtung mit verschiedenen Gehöften des Häuptlings Bugu. Von verschiedenen Seiten drohte ein Gewitter. Die guten Bongo umringten uns und da sie sahen, daß wir unschlüssig waren, ob wir vorangehen sollten oder nicht, so drangen sie in uns, die Nacht bei ihnen zu verbringen, indem sie behaupteten, das Gewitter würde uns im Freien überraschen. Das, was sie wollten ans Hoffnung auf Geschenke, taten wir, um uns vor einem nächtlichen Bade zu bewahren. Und wir taten gut daran, denn bald entlud sich das Gewitter mit großer Gewalt. Die Leute gaben sich alle Mühe um uns und gaben uns alles, was ihre große Armut ihnen erlaubte. Rührend war die Erzählung ihrer Vergangenheit, der Raubzüge der Sklavenjäger und der räuberischen Einfälle der Njam-Njam. Gegen die letzteren haben die Bongo eine besondere Abneigung. Sie haben ihre Ueberlieferungen und Sitten bewahrt, welche sie wie auch ihre äußere Erscheinung noch heute von ihren Nachbarn, den Djur, den Golo und den Ndoggo, unterscheiden. Da ich schnell nach Wau kommen wollte, so reiste ich am 2. Mai in aller Früh mit P. Henkel und nur einem Träger ab, während Br. Cagol mit dem Reste der Karawane nachkommen sollte. Der Wald machte häufig Bambushainen Platz, die gewöhnlich die Nähe eines Regenbaches anzeigten. Der wichtigste unter diesen war der Njalero, dessen Ufer auf eine lange Strecke ausschließlich von dichtem Bambuswalde beschattet waren. Unter den zerstreuten Bongogehöften war das des Häuptlings Mordschan das wichtigste. Mordschan ist der Häuptling dieses Bongodistriktes, nicht zwar aus Erbfolge, sondern wegen seines verhältnismäßigen Reichtums und der daraus erfolgenden Üeberlegenheit. Die Bongo hatten niemals große Häuptlinge, die unter sich viel Volk hatten, sondern waren in eine Unzahl einzelner Distrikte eingeteilt, die unabhängig voneinander waren. Nach zwei Marschstunden fanden wir uns am rechten Ufer des Flusses Wau. Mit Gier tranken wir sein Wasser, das erste fließende seit dem Bo, und durchschritten dann den Fluß, der uns bis zur Leibesmitte reichte. Dieser Fluß hat seinen Ursprung im Lande der Njam-Njam, wo er Nomatilla genannt wird. Ein wenig südlich von dem Punkte, wo wir ihn passierten, befand sich das frühere Wau, wohin Gessi Pascha den Sitz der Regierung der Bahr el Ghazal-Provinz übertragen hatte, während das gegenwärtige Wau von den Franzosen (als Fort Dessaix) errichtet wurde und von den Engländern beibehalten wird. Aus dem Platze des alten Wau befindet sich heute eilte Bongo-Kolonie, die im vorigen Jahre von der Regierung dort angesiedelt wurde. Vom alten Wau südlich finden sich keine Wohnstätten bis zum Lande der Njam-Njam. Vor zwei Jahren fuhr der „Redemptor" den Fluß hinauf bis zu dieser Stelle, doch ist es wahrscheinlich, daß dieser Fluß, der bedeutend kleiner ist als der Djur, in den er sich ergießt, in der Regenzeit nicht sehr weit hinauf schiffbar ist. Nachdem der Wau passiert war, begegneten wir zahlreicher Bevölkerung: es waren unsere guten Djur. Nachdem wir so lauge in unbewohnten Gegenden und unter neuen Völkern gereist waren, fühlten wir uns schon wie zu Hause, als wir diese Djur mit ihren einfachen, gewohnten Sitten sahen. Auch sie erkannten sogleich, daß wir mit jenen von Mbili eins seien, und umringten uns freudig. Die Hitze war geradezu niederdrückend. Die vielen zusammenlaufenden Fußwege sagten uns, daß wir nicht mehr weit entfernt seien vom Haupr-orte der Provinz. Endlich, gegen Mittag, langten wir in Wau an; am Nachmittage traf auch der Rest der Karawane ein. Da ich schnell abreisen mußte, um den Dampfer von Meschra nach Khartoum zu erreichen, so war es mir unmöglich, die Stationen von Kahango und Mbili zu besuchen. Deshalb schickte ich sogleich zwei Boten zu den beiden Stationen, indem ich die Patres bat, nach Wau zu kommen. So hatte ich den Trost, alle unsere Patres und zwei unserer Bröder des Bahr el Ghazal in Wau versammelt zu sehen. 7. Schluß. Die bis hieher erzählte Reise hatte den Zweck, uns eine Idee vom Laude der Njam-Njam zu verschaffen, um dort Missionsstationen ^ errichten zu können. Jetzt haben mir einige Kenntnis von diesen: Lande. Ich muß gestehen, daß ich das Land nicht so fand, wie ich es mir nach den Beschreibungen anderer vorgestellt hatte, und diese Erfahrung beweist wieder einmal die Notwendigkeit, daß wir selbst uns die Kenntnis eines Landes verschaffen müssen, ehe wir die Gründung einer Missionsstation wagen können. Die Njam-Njam-Gegend ist ungesund, wie der ganze übrige Bahr el Ghazal: doch ist der Süden wegen der überreichlichen Regen noch ungesunder als derNorden. Der Mangel au gutem Fleisch, der gänzliche Mangel von Milch und vieler anderer Lebensmittel ist eine harte Prüfung für den Europäer. Damit ein Europäer eine Zeitlang in diesem fcuchtheißen Klima aushalten könne, ist es notwendig, daß alle jene Dinge eingeführt werden, welche hier fehlen und die zur Erhaltung der Gesundheit notwendig sind. Aber gerade diese Einfuhr ist sehr schwierig wegen der großen Entfernung des Landes und wegen des Mangels an Transportmitteln; fahrbare Straßen gibt es hier nicht; Esel und Maultiere sind die einzigen Transporttiere auf diesen schmalen Fußwegen. Aber auch diese können die Reise nur in der trockenen Jahreszeit machen, während es ihnen in der langen Regenzeit fast unmöglich ist, die zahlreichen Flüsse, Bäche und Sümpfe zu passieren. Welche Schwierigkeiten mit einer solchen Reise auch in der trockenen Jahres- zeit verbunden sind, sahen wir auf der oben beschriebenen Reise; dabei reisten wir nur mit dem für die Reise Notwendigen. Wie viel schwieriger muß der Transport alles Notwendigen für eine oder mehrere Stationen sein! Um einen solchen Transport in wiederholten Reisen zu machen, bedarf es gleich Hunderte von Eseln und Maultieren, wenn man erwägt, daß auf jeder Reise eine Anzahl Tiere zugrunde geht. Mit Tieren allein halte ich den Transport für unmöglich. ÜDimt muß zu Trägern seine Zuflucht nehmen, welche das sicherste und schnellste Transportmittel in jener Gegend sind. Die einzigen Träger, die man in jener Gegend erlangen kann, sind die Leute Tomboras und Ndorumas und diese kann man in Anzahl von hundert und mehr haben, wenn man sie rechtzeitig vermittelst der Regierung von den Sultanen verlangt. Diese Trägerarbeit aber ist ein wahres Kreuz für die Eingeborenen, die sie ungern und nur von der Regierung gezwungen tun. Solange die Eingeborenen sich mit diesem Mittel die von ihnen begehrten Dinge und besonders Kleidungsstücke verschaffen können, ist die Sache noch erträglich; wenn sie aber mit dem Notwendigen versehen sein «erben, so werden sie sich noch abgeneigter verhalten. Diese Arbeit wird immer verhaßter werden und wird auch jene verhaßt machen, die die Eingeborenen dazu zwingen. Schließlich aber wird es solange ein notwendiges Uebel sein, bis andere Verkehrs- und Transportmittel gefunden sein werden. Es wird ein großer Vorteil sein, wenn der „Redemptor" während drei oder vier Monaten zur Zeit der Schwellhöhe den Fluß Djur südlich von Wau wird befahren können. Bisher konnten die kleineren Regierungsdampfer bis Ukauda vordringen, von wo aus die Lasten auf dem Landwege weiter befördert werden. Es ist möglich, daß der „Redemptor" die Stromschnellen von Ukanda passieren und wenigstens bis zu den Stromschnellen von Raffili vordringen kann; soviel ist jedoch sicher, daß kein Dampfer die Stromschnellcn von Kodjali überwindet, ehe dort nicht bedeutende Arbeiten ausgeführt werden. Am Endpunkte der Schiffahrt wird man ein Magazin zum Ablagern der ausgeschifften Vorräte errichten müssen, die dann auf dem Landtoege nach Tombora weiter befördert werden müssen. Noch viel schwieriger wird die Versorgung einer eventuellen Station in Ndoruma sein, da man alles auf dem Land- Wege transportieren muß. Eine Station in Ndoruma wird so lange unmöglich fein, als nicht eine gut angelegte und fest gegründete Mission in Tombora besteht, die allen Missions-Unternehmungen in der Njam-Njam-Gegend als Mittelpunkt und feste Stütze dient. Nach all diesem wird der freundliche Leser sehen, daß die Eröffnung von Missions- außerordentlicher Mittel bedürfen. Die Njam-Njam jedoch verdienen diese Ausgaben und Opfer und ich zweifle nicht, daß die Missionäre hier noch ein vielversprechendes Arbeitsfeld finden werden. Ich bitte alle guten und großmütigen Herzen um Unterstützung in diesem wahrhaft dringenden Bedürfnis. Wenn die notwendigen Mittel Bummstet des Sultane von Maöai. stationen in der von mir besuchten Gegend mit vielen und großen Schwierigkeiten verbunden ist, zu deren Ueberwindung wir wirklich vorhanden sein werden, so wird die Mission bald geöffnet sein; aber, ich wiederhole es, es bedarf vieler Mittel! + 3fr. i'av. ffie^er, apoft. Vikar. flßerhwürbtgheiten Aegyptens. Von P. Miilbelm Ibofmagr F. 8. C. ’rinncre mich, vor Jahren gelesen zn haben, daß zwischen einer Stadt unseres Vaterlandes, also auch einer Großstadt mit ihrem Luxus, Reichtum und Vergnügen, und zwischen einer orientalischen Ansiedlung, etwa Kairo, dem Sammelpunkt alles arabischen Lebens, kein Unterschied mehr vorhanden sei, sondern hier wie dort ganz dasselbe Treiben, ganz dasselbe Bild alltäglich sich abspiele. Mit dieser Ansicht betrat ich im Oktober 1906 den ägyptischen Boden. So hatte ich bei der Reise alles mit Aufmerksamkeit verfolgt, wurde aber zu meiner Enttäuschung eines ganz andern belehrt. Ganz verschieden war der Eindruck, der sich mir beim Anblick der Sachen unwillkürlich selbst aufdrängte, anders nicht bloß die Küste, auf die man den Fuß setzt, anders nicht bloß Schild und Zeichen der Landesherrschaft, anders nicht bloß der ewig heitere Himmel und das Kunterbunt auf Erden, sondern anders auch der Mensch in seinem Denken und Handeln. Gewiß darf man auch nicht alles leugnen. Es ist eine Aehnlichkeit vorhanden: denn es ist derselbe Mensch, der immer arbeitet und schafft; ob jetzt in langem weißen Kaftan oder in modernen, eleganten Beinkleidern, tut nichts zur Sache. — Es ist auch dasselbe vernünftige Wesen, ob es jetzt mit den einfachen Kriterien seines Hausverstandes oder ob es nach den Regeln der Kunst seine Sachen im Schwung der Rede auseinanderzusetzen und zu verteidigen weiß. Freilich ist auch hier wieder die Alltäglichkeit im Spiele; sie verwischt manch guten Eindruck und macht manche Rinde hart; deswegen aber wird sie doch nie ganz imstande sein, jeden Unterschied hinwegzufegen. Werfen wir nur einen kurzen Blick in das Treiben so einer ägyptischen Großstadt hinein, so werden wir gleich den Unterschied und die das Land vor allen anderen auszeichnenden Merkwürdigkeiten genauer sehen. Es ist eben Markt. Welch ein Wirrwarr, welch ein Geschrei von hundert verschiedenen Stimmen, welch ein Kunterbunt von Farben, welch ein Gemisch von Rassen und Nationen! Da siehst du die dunkelbraune bis ins Schwarz gehende Gesichtsfarbe des Eingebornen, des Arabers, daneben die noch dunklere des Sohns der Zelte, des Beduinen, die feine weiße Farbe des Engländers, die etwas braunere des Südländers und dazwischen wieder beit Kopf eines afrikanischen Negers, der, ausgenommen die weißen Zähne und blitzenden Augen, wie ein gewichster Stiefel glänzt. Unter denselben Palmen siehst du neben der in Atlas gekleideten englischen Dame ebenso stolz die in schwarze Lumpen vermummte Eingeborene einherschreiten. Auch hier tritt wieder die Kluft in derselben Nation zutage zwischen Volk und Adel; viel mehr aber ist das noch der Fall zwischen einer Rasse und der anderen. Schon wenn man in Alexandrien den Fuß ans Land setzt, ist es nicht mehr jenes kühle aristokratische Benehmen, welches sich auf den Gondeln von Venedig kundtut, sondern man wird da mit einem wüsten Geschrei und mit Aufdringlichkeit, mit einer Sympathie und Apathie zugleich begrüßt und durch die allerbelebtesten Straßen geführt. Gesetzt auch, daß überall, wo der Fuß des Arabers noch sein vom Neuen unbetastetes Land betritt, in Bälde auch die Schlüte rauchen und daß auch dort „nur das Einmaleins soll gelten, Hebel, Walze, Rad und Hammer", das wird aller Dampf nie wegschaffen können, nämlich die 4000 Jahre, die, wie sich Napoleon ausdrückte, da herabschauen; nämlich der historische Boden, der durch die Großartigkeitseiner Ueberreste allen übrigen Kulturvölkern weit voraus war. Noch von 4000 Jahren v. Chr. sind Monumente vorhanden, deren Frische, Lebhaftigkeit und Feinheit uns zu lebhaftem Staunen hinreißen. Solche Zeugen einer weggestürmten Zeit sind noch die Stadt- und Tempelmauern der kolossalen Bauten Thebens, der Hauptstadt eines Teiles Unterägyptens, welches unter eigenen Fürsten lebte. Das Hauptmonument ist aus der Zeit des zweiten Reiches und besteht aus dem zwischen Epet-Esonet (dem heutigen Karnak) und Opet-Sud gelegenen großen Heiligtum des Gottes Amon. Unter der letzten Herrschaft wurde die Stadt erst berühmt durch seine Kriege gegen die Hyksos und zur Residenz der Pharaonen bestimmt. Ihr flössen auch aller Reichtum und alle Schätze Aegyptens zu. Die Berühmtheit der Stadt war so groß, daß selbst die Griechen sie beneideten. Als die Pharaonen anfingen, sich eine andere Residenz zu erwählen, begann auch die Herrlichkeit Thebens zu verschwinden, bis sie endlich unter dem Prokonsul Gallus gänzlich zerstört wurde. Nur noch einige elende Dörfer um die Ruinen herum scheinen noch die einzigen Ueberreste eines so zahl- und ruhmreichen Volkes zu sein. Eine andere Merkwürdigkeit dieses Landes sind vor allem die von den Alten unter die ersten der sieben Weltwunder verzeichneten Pyramiden. Schon aus dem 4. Jahrtausend vor Christus sind solche steinerne Kolosse nennenswert, wie die Sakharats und Dahschour aus der dritten Dynastie. Weiter herauf ist bekannt die Pyramide Gizeh, die erste, welche 160 Meter erreicht und von 1000 Juden in 30 Jahren erbaut worden sein soll. Noch jünger ist die vielbestiegene Cheops-Pyramide aus 1200 v. Chr. Ihre vertikale Linie ist 137 Meter, die Länge einer Basis, die nach den vier Himmelsgegenden gerichtet ist, 227-3 Meter. Hiezu kommen viele kleinere Pyramiden, die mit dem Tempel, der Sphinx und den Obelisken die Stadt Heliopolis ausgemacht haben sollen. Diese Obelisken, von denen nur mehr einer auf dem Platze steht, waren ans einem Stein gehauen, mit hieroglyphischen Figuren und Zeichen versehen und zu Ehren eines Gottes vor dem Tempel aufgepflanzt. Dank dem unermüdlichen Fleiße eines Grebeaut und Morgan ist es gelungen, auch die Hieroglyphen zu entziffern. Ihr ganzer Inhalt besteht aus Bildern der Mythe und selbst aus den alltäglichsten Szenen des Familienlebens. Als dieses Volk anfing, sich von Gott abzuwenden, setzte es an seine Stelle eine Anzahl anderer Götter aus der Natur, vergötterte zuerst die Sonne und alles das, was ihm irgendwie Nutzen brachte. So hielten die Aegypter den Ibis und Apis heilig, bauten ihnen einen Goldpalast und vergingen sich so weit, selbst unvernünftigen Wesen göttliche Ehre zu erweisen. Bekannt ist ja die Vergötterung der mit Märchen umsponnenen, vielbesungenen Lotosblume (Nymphea Lotus oder Neumphar genannt). Sie war dem Gotte Osir und Isis geweiht und besonders heilig gehalten wegen ihrer Nahrung. Es gibt verschiedene Lotos, den blauen, den indischen und ägyptischen, welcher unserer Wasserrose sehr ähnlich sieht und Früchte wie eine Kugel hervorbringt, von denen schon Herodot schreibt: „Die Aegypter schneiden den Lotos und trocknen ihn an der Sonne; hierauf zerstoßen sie den inmitten der Pflanze befindlichen Kern, der dem Mohn ähnelt, und bereiten daraus ein Brot, welches sie am Feuer backen." Für den Aegypter war diese Pflanze alles. Aus ihren Blättern bereitete er sich Trinkgefäße und was bei uns die Rose ist, war bei ihm an Bedeutung der Lotos. Er wurde zu Girlanden verwendet und zierte die Tafel der Armen und Reichen. Auch in der Malerei war er überall als Symbol verherrlicht und wurde dem Toten mit ans die Reise gegeben, welcher einst mit Osiris vereinigt ward; eine Blume seines Gartens zu sein, blieb der sehnlichste Wunsch eines jeden Aegypters. Wegen seiner Verwandtschaft mit dieser Blume wurde auch der Nil zu einer Art Gottheit erhoben, eine Träne des Isis genannt und von Dichtern viel besungen. Ein Beispiel dafür: „In Aegyptens weißem Sande Zwischen saftigen Oasen Schlängelt sich der grüne Nil; Und es tancht aus seinen Wogen Blütevoll der heil'ge Lotos Still empor auf schlankem Stiel." Boras. Mehr aber noch als in dieser Bedeutung war der Nil angesehen als eigentlicher Befruchter Aegyptens und auch geheimnisvoll wegen der vermeintlichen Unerforschbarkeit seiner Quellen. Durch seine jährliche Ueberschwemmung im September bringt er dem Lande seinen Schlamm, den eigentlichen Nährstoff, mit und erzeugt in kürzester Zeit eine erstaunliche Fruchtbarkeit. Der Fluß hat heutzutage noch genau dieselbe Bedeutung für die Produktionsfähigkeit des Landes wie vor 4000 Jahren. Ebenso hat sich das Leben und Treiben auf dem Nil um kein Haar verändert trotz aller Gondeln und Schraubendampfer. Ein ganzer Wald von Mastbäumen und Segelbarken (siehe Bilder Seite 4 und 5), die hier noch nicht aus der Mode sind, ziehen die Wasserstraße hinauf und bringen zum Markte, „ . . . was der glühende Strahl Afrikas Boden gebiert, Was Arabien kocht, Was die äußerste Thule bereitet". Es ist wahrlich jeder Flecken in diesem LandeAegyPten nennenswert durch eine historische Begebenheit. Wir begegnen da, wenn wir uns dem Anfang der christlichen Zeitrechnung nähern, einer Kleopatra, einem Cäsar und anderen berühmten Persönlichkeiten. Wir finden einen Ptolemäus I., der in Alexandrien eine Schule errichten ließ, die ein Glanzpunkt alles Wissens zwei bis drei Jahrhunderte lang blieb, wo später eine christliche Jungfrau (die hl.Katharina) alle Philosophen der Heiden zuschanden machte. — Endlich wurde auch diesem Bolke das Licht des Glaubens gebracht. Aller Götzendienst wurde aufgehoben und die Tempel niedergerissen. Die Kirche sproßte und brachte bald ihre schönsten Früchte — die Asketen in der Thebens. Allein nicht lange währte diese Herrlichkeit. Es kam 571 Mohammed, unterjochte durch Betrug und Gemalt das Land und legte dem Volke eine andere Religion auf, worunter dasselbe noch heute seufzt. Besser aber noch als die ganze Geschichte sind die Ueberreste unftmtbc, uns die Merkwürdigkeiten dieses Landes etwas vor Augen zu führen. Ich meine das Museuin in Kairo mit den großartigen Denkmälern vergangener Zeiten. Hier will ich nur die hauptsächlichsten der dort befindlichen Gegenstände andeuten. Die erste Galerie, nur für die größten Kolosse bestimmt, weist eine ungeheure Anzahl Meißelarbeiten ans, bis zu 5 bis 6 M. hoch. Die Statuen stellen gewöhnlich Könige vor, sind in sitzender Stellung genommen, von der Vorderseite und nie vom Steinblock ganz getrennt. Es ist das eben der erste Grad in der Bildhauerkunst. Große Mannigfaltigkeit besteht jedoch in der Kleidung, in der Kopfbedeckung und in anderen Zieraten, besonders im Barte, den jede Figur, ob König oder Königin, unfehlbar zu tragen hat. Großer Mangel dagegen herrscht in der Auswahl des Gesteins; es gibt da nur Figuren aus Alabaster und Granit, welcher überdies mit unsäglicher Mühe von Assuan hieher befördert werden mußte. Außer dem Gestein sind auch noch Holzüberreste zu sehen, welche sich aus dem dritten Jahrtausend v. Chr. infolge der trockenen Luft wunderbar erhalten haben. Es sind das zwei Barken mit sehr einfachem Bau, die einst bei dem Leichenzng eines Menephtes gedient haben. Ferner noch einige lange Balken zum Transport der Leiche zu Land und ein Triumphwagen, welcher dem Persischen Kampfwagen ähnlich sieht. Der Bau dieses letzteren ist gleichfalls sehr einfach: nur zwei Räder, ein umgrenzter Raum für zwei Personen und eine Deichsel, um das Pferd anzuspannen. Etwas feinere Arbeiten finden sich in der zweiten Galerie. Der wertvollste Gegenstand des ganzen Museums ist die Statue des Gottes Apis, eines Stieres mit seinen genau vorgeschriebenen Abzeichen. War der letzte abgelebt, so wurde, wie bekannt, an seiner statt ein anderer gesucht, welcher dieselben Kennzeichen an sich haben mußte. War er dann gefunden, so trug ihn das ganze Bolk im Jubel in seinen goldstrahlenden Palast und stellte ihm ein ganzes Heer von Pagen mit eigener Livree zur Verfügung. Die Statue selbst hat sich noch ausgezeichnet erhalten. Die Farbe des Stieres ist weiß mit braunen Flecken. Seine Behausung ist noch mit sehr frischen Hieroglyphen und Symbolen bemalt. Außerdem schmücken die Galerie noch kolossale Holzsärge mit dem Bildnisse der Verstorbenen und andere frische Verzierungen an der Vorderseite. Manchmal ist in diesen Särgen auch noch die Mumie eingeschlossen, d. h. die einbalsamierte, gut erhaltene Leiche eines Aegypters. Die Leiber befinden sich alle noch in sehr gutem Zustande, besonders was die Haupthaare anbelangt. — Diese Einbalsamierung scheint nur bei dem königlichen Geschlechte und bei Priestern stattgehabt zu haben. Die Anzahl dieser Mumien ist ziemlich groß, worunter auch Menes, Ramses I. und Ramses II. Eine andere Sehenswürdigkeit sind die dort befindlichen Hausgeräte, Werkzeuge, Götzen und Spielzeuge. DesgleichenUeberfluß an Malereien, speziell in blauer, von ihnen ganz beliebter Farbe und in Zeichnungen im Profil. Auch eine Menge von Kostbarkeiten ist vorhanden, alle Sorten von Perlen, Edelsteinen und feines, altes Gold, das teils zu Waffen, teils zu Geschmeide verwendet wurde. Unbegreiflich aber werden uns immer die mit ihren primitiven Werkzeugen ausgefertigten Ziseleurarbeiten bleiben. Vieles ist noch in diesem Museum aus jedem Gebiete zu sehen, was ich aber leider der Kürze halber unterlassen muß. Außer diesem Herde altägyptischer Kunst, dem Museum, das nicht mit Unrecht zu den größten der Welt gezählt wird, verdienen auch noch die Verhältnisse der jetzigen Volksbildung besondere Aufmerksamkeit. Bekanntlich ist die Idee, welche wir von den Schulen haben, eine große und auch gar nicht ohne Grund. Denn durch sie wird die Wissenschaft ins ganze Land hinausgetragen und verbreitet. Darum pflegt sie auch eine „stnchtbare Mutter" genannt zu werden, deren Einfluß überall entscheidend wirkt. Es scheint, als ob dies nur ein Privilegium und den „ernsten Nordlandsdenkern" allein vorbehalten sei: denn je weiter man nach dem Süden kommt, um so mehr verschwindet oder, besser gesagt, verliert die Schule diesen Einfluß und fällt in ihrem Wirken nur zu einer reinen, mechanischen Gedächtnisübung herab. Das ist ganz genau der Charakter der mohammedanischen Schule, die, abgesehen von ihren patriarchalischen Sitten, den ganzen Schwerpunkt auf das Memorieren des Koran legt. Je höher die Leistung darin ist, umso leichter hat der Schüler Aussicht aus eine Anstellung, sei es in einem öffentlichen Amt oder gar in derNachfolge seines im Koran ergrauten Meisters. Bekannt ist auch ihr Programm der Repetition. Da sie nämlich von einem vielleicht auch richtigen Prinzip ausgehen, daß alle Fähigkeiten dieselben sind, nur in der schnellen oder kurzen Auffassung ein Unterschied bestehe, legen sie den ganzen Schwerpunkt des Wissens auf die Repetition. Am Lehrer liegt es darum bei ihnen, wenn die mangelnde Fähigkeit des Schülers seine Lektion nicht erfaßt. Und so muß also der arme Professor, selbst wenn die Geduld auf die Spitze getrieben werden sollte, seine Vorlesung wieder von neuem beginnen, bis sie von allen verstanden ist. Mit der Schule ist auch die Religion verbunden und alles, was in dieses Fach einschlägt. Schon von der Mutter Natur ist dieses Gesetz der Zusammengehörigkeit der Schule und Religion gegeben worden. Ueberall dort, wo es noch Religion gibt, ob jetzt diese jüdisch oder mohammedanisch ist, bleibt sich gleich, ist die Schule religiös. Was die Erziehung der Kinder von seiten der Eltern, das ist die Schule mit ihren Lehrern und Vorgesetzten. Und wie die einen nur dafür besorgt sein sollen, das Kind seinem vorgesetzten Ziele zuzuführen, so sollen die Lehrer nur darauf achten, diesen Keim weiterzupflegen und zu befruchten. Im mohammedanischen Staate, der ja seiner Natur nach eine religiöse Färbung trägt, ist die Schule noch systematisch mit der Religion verbunden. In der Schule lernt man, was man in der Religion wissen muß; ja noch mehr, nur dort wird ausschließlich Koran studiert. Ich rede nicht von der Zukunft, da auch da bereits der Modernismus sein kritisches Sektionsmesser angesetzt hat; ob zum Besseren oder Schlechteren ist nicht schwer zu entziffern. Wie das Wirken der Schule sich ganz auf den Koran beschränkt, so hat auch die Kunst ihre Vollendung und ihren Höhepunkt in die Darstellung religiöser Monumente, d. h. auf die Moscheen, die Tempel ihres mohammedanischen Kultus, gelegt. Bekannt sind ja die Prachtbauten in Konstantinopel, die Omarmoschee in Jerusalem, die Mohammed-Ali-Moschee in Kairo und die Menge alter und neuer Bauwerke. Der Stil ist der berühmte byzantinische Kuppelbau mit den schlanken Minaretts und kleinen Verzierungen. Ihr Inneres pflegt in uns Katholiken eine Mißstimmung hervorzurufen. Es findet sich nämlich da kein religiöses Zeichen, sondern nur Kronleuchter mit einem Ueberfluß elektrischer Lämpchen, die übrigens auch gegen die Vorschriften des Koran verstoßen, eine Kanzel und eine Galerie für die Frauen, wo alles eher an eine Theateraula als an ein Bethaus erinnert. Keine Statue, kein Bild, sondern nur Ornamente allein mit den auf dem Boden ausgespannten wertvollen Teppichen bilden die ganze Sehenswürdigkeit dieser Moscheen. Der äußere Bau jedoch wird infolge seines Stiles und Geschmackes immer ein Denkmal orientalischer Kunst und morgenländischen Geschmackes bleiben. Vieles gäbe es in der Tat noch zu sagen von diesem Wunderlande, wo jeder Schritt auf Merkwürdigkeiten, sei es in der Natur oder Kunst, stößt; doch hierüber vielleicht ein andersmal. Die Bnfäncje der LDWonsstation Mau. (SV mein Briefe des hochw. P. Johann Henkel an den hochw. P. Rektor unseres Missionshauses entnehmen wir folgende Einzelheiten über die Gründung der Mission in Wau sowie auch etwas über die Umgebung und Bewohner derselben: Von der Station Wan, die den hl. Paulus, den großen Völkerapostel, zum Patron hat, möchte ich Ihnen heute kurz einiges berichten, da nach meiner Ansicht sowohl Sie als auch die Leser unserer Zeitschrift von jeder anderen Station besser unterrichtet sind als von der hiesigen. Die beiden Nachbarstationen von hier: Mbili, Station des Negerapostels, des heiligen Petrus Klati er, ist genugsam geschildert worden von der Feder des uns allzufriih entrissenen, nun in der Ewigkeit ruhenden P. Vockenhuber, Kay an go, Station des großen hl. Franz Laver, von der humorvollen Feder des hochwürdigen P. Zorn. Die Gründung der hiesigen Station fällt in den Anfang des Jahres 1905 und war mit weniger Schwierigkeiten verbunden als die der beiden genannten Nachbarstationen, da uns von der englischen Regierung freundlichst ein Haus zur Verfügung gestellt wurde. — Was die geographische Lage anbelangt, so liegt Wau auf dem 7° nördlicher Breite und auf dem 28° östlicher Länge von Greenwich. Bon Meschra-el-Rek kommend, bietet Wau ein nicht unhübsches Bild dar; etwas erhöht am linken Ufer des Flusses Djur, der zur Regenzeit selbst stolze Dampfer auf seinem Rücken trägt, zur Trockenheit aber nicht selten auch zu Fuß passierbar ist, im Hintergründe halbkreisförmig umschlossen von waldiger Hügel-landschaft, ist es auf den ersten Anblick etwas Ueberraschendes für das Auge, das gleichsam schon ganz an die einförmige, mit unabsehbarem Gras bewachsene Ebene sich gewöhnt hatte. Hat man den Fluß auf einer plumpen, schwerfälligen Barke unter der Führung von noch steiferen Matrosen, falls sie diesen ihnen durchaus nicht geziemenden Namen in den Augen ihrer Stammesgenossen sich erworben hätten, passiert, so erheben sich an der Front zuerst schön angelegte Gemüsegärten, hernach die Regierungsgebäude, unter denen besonders die Muderie und das Fort in die Augen stechen, vor welch letzterem sudanesische Soldaten in strammer Haltung, allerdings noch weit hinter den preußischen zurückstehend, den Wachdienst versehen. Den Kernpunkt von Wau bilden die Be-amtenwohnungen, Post- und Telegraphenamt sowie die griechischen Juden oder vielmehr Kaufleute. Der Abstammung nach sind sie freilich keine Kinder Abrahams, aber wo es Geschäfte zu machen gibt, ist der schlaue Grieche ebenso wenig auf das Hirn gefallen wie der schlaue Jude, obwohl beide in der weniger als christlichen Kaufmannstugend, in der Verschmitztheit, gewiß einander nicht nachstehen. Der Sold der Soldaten gehört den hiesigen Kaufleuten; haben die armen Neger sich einige Groschen verdient, so wandert alles in die immer nach „mehr, o Herr, mehr" schreiende Geldtasche des Griechen. Wer dabei den Kürzeren zieht, ist überflüssig zu sagen; hiefür nur einige Beispiele: Von der Station Mbili kam einst ein Bruder in Begleitung einiger Eingebornen hie-her. Der Bruder kaufte einige Sachen ein, unter anderem auch Perlen, bei dem dortigen Stamme der gesuchteste Schmuckgegenstand. Um einen Piaster = 20 Heller wurden ihm 15 Stück verabreicht; kurz vor ihm war ein Neger seiner Begleitung bei demselben Griechen und der arme Schlucker erhielt nicht einmal die Hälfte derselben Sorte um den nämlichen Preis; er bekam deren ganze sechs. Etwas später kamen von Kayango einige Golo, die für die dortige Station bestimmte Gegenstände von 'hier abholten. Einer von ihnen kaufte sich um 5 Piaster (= 1 Klone) ein Stück Flanell. Die darauf folgende Woche kam ein anderer mit 5 Piastern zum Griechen, um sich ebenfalls ein Stück Flanell zu kaufeu; der Preis war jedoch schon um 3 Piaster gestiegen. Er arbeitete nun zwei Tage bei uns und ging dann mit seinen 8 Piastern zum ehrlichen Griechen; aber welche Ueberraschung: jetzt kostete der Flanell gar schon 10 Piaster! Zum Glück dürfen sie, dank der trefflichen englischen Kolonialregierung, keine geistigen Ge-tränfe an die Eingebornen verschachern, was ja, wäre es erlaubt, nur den Ruin des Volkes herbeiführen würde und was wollte der Missionär mit lauter Rotnasigen machen? Ist ja schon in Europa bei Leuten derlei Gattung, sei es nun, daß sie diesen Schandfleck auf dem Höcker des Gesichtes sitzen haben oder nicht, Hopfen und Malz verloren. Mächten auch andere Regierungen hierin der weisen „Mutter England" folgen, es würden viele Uebel beseitigt und noch viel mehr Gutes geschaffen werden. Im Hintergründe von Wau endlich ist das Soldatenviertel. In schöner Ordnung erheben sich die runden Häuschen aus dem Boden, von ferne den runden Bienenkörben gleichend, die früher noch im Gebrauch waren. Zur Nachtzeit trifft man auch die wohltätige Polizei, die hier nicht so ganz überflüssig ist, da der Diebstahl, ein gar frecher und hinterlistiger Geselle, noch immer sein Unwesen treibt. Ja, selbst bei mir hielt er einmal Einkehr und nahm, ohne zuvor meine Erlaubnis einzuholen, meinen schönen Koffer samt der Garderobe mit auf Nichtmehrwiedersehen. Ich Unglücksvogel hatte dann kaum noch ein Fell, was man selbst einer Kirchenmaus aus Mitleid läßt. Das Dorf der Eingebornen liegt 10 bis 15 Minuten nördlich von Wau und dürfte sich auf ungefähr 600 bis 800 Seelen belaufen. Es ist jedoch nicht ein einziger Stamm, der hier haust, vielmehr sind fast alle Typen des Bahr el Ghazäl nertreten. Vorherrschend dürften es Golo sein; nebenbei finden sich die etwas hellfarbigen, kräftigen Njam-Njam, ferner die hochbeinigen Denka und Djur sowie Kresch und Belanda. Leider sind diese Armen mehr oder weniger von der totbringenden Seuche des Mohammedanismus angesteckt, welche einerseits durch die Soldaten eingeschleppt wurde, andererseits durch die Eingebornen selbst, von denen viele früher im fanatischen Omdurman waren. Für Beschäftigung der Eingebornen sorgt die Regierung; neben der Beschaffung des Nötigen für den knurrenden Magen werden sie besonders zu Trägern verwendet; ferner liegt ihnen der Bau der Häuser ob, Reinigung der Straßen und Anlegung neuer Straßen, Bearbeitung des Gartens sowie verschiedene andere Obliegenheiten, die Zeit und Gelegenheit mit sich bringen. Kehren wir nun wieder zu unserer Missionsstation zurück, die anfangs südlich, jedoch unmittelbar an Wau sich anschließend, lag. Die ganze Station bestand, wie schon oben erwähnt, aus einer einzigen Hütte. Dieselbe diente dem Personal, das sich zum Glück nur aus zwei Missionären, einem Priester und Bruder, zusammensetzte, zur Wohnung. Diese Hütte war zugleich Magazin und Kapelle rc., so daß schon die Geschmeidigkeit einer Schlange dazu gehörte, um ohne Anstoß durchzukommen. Die Lage der Station war keine besonders günstige; sie war zu tief und ganz nahe am Fluß, was zur Folge hatte, daß ein ganzes Heer von Gelsen, ja selbst zur Nachtzeit, einem ordentlich zu Leibe rückte, deren Stiche nebenbei auch Fieber mit sich bringen sollen. Anfangs hatten die Missionäre keine Be-schäftigung, bis ihnen did Regierung eine Schule und Schreinerwerkstätte anbot, die sie sofort übernahmen und heute noch leiten. Schließlich wurde auch dem gerechten Wunsche nach Verlegung der Station von seiten der Regierung Rechnung getragen; es wurde uns ein in jeder Hinsicht günstigerer Platz zur Verfügung gestellt, in gerader Linie der früheren Station nach Westen zu, etwa 10 Minuten vom Fluß entfernt. Nur den Nachteil hat es, daß wir jetzt für das Wasser täglich 20 Heller zählen müssen. Der Neubau der Station begann anfangs des Jahres 1906; die jetzige Station besteht nun aus einer Hütte für die Patres, einer für die Brüder, einer Kirche, in der leider nur der nackte Altar steht, einem Magazin und einer Küche, die allerdings ein Stück Altertum ist; in Afrika gibt es ja so noch keine Neu-zeit. Ein paar Steine auf dem Boden, zwischen denen Feuer gemacht wird und über welches das Nötige zum Schnabulieren gesetzt wird, darüber ein Dach, das man außer der Regenzeit auch noch entbehren kann, und der Koch hat nun Gelegenheit, seine Kochkunst zu zeigen. In letzter Zeit vergrößerte noch eine Schule die Station, da wir nun daran sind, Knaben aufzunehmen, um sie in unserer heiligen Religion zu unterrichten; dabei müssen wir allerdings wie Diogenes selbst am Hellen Tage mit der Laterne auf die Suche gehen. Wau bietet sonst manche Vorteile und ist deshalb von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Es liegt an einem Flusse, der verhältnismäßig gutes Trinkwasser liefert, während man auf anderen Stationen oft unter großen Schwierigkeiten und vielen Muhen einen Brunnen graben muß und trotzdem in vielen Fällen kein gutes Trinkwasser erhält. Noch wichtiger ist, daß der Transport mit fast gar keiner Schwierigkeit verbunden ist, da die Dampfer, wie schon erwähnt, zur Regenzeit bequem bis hieher gelangen können; hingegen bei den vom Fluß entfernten Stationen, mit welchen Mühen ist der Transport der für die Station bestimmten Sachen verbunden! Viele Sachen verderben, ehe sie ankommen. Noch ist zu erwähnen, daß hier ein Spital mit einem ständigen Arzt samt Apotheke ist, das gewiß wichtige Dienste leistet, da man beides oft in Anspruch zu nehmen gezwungen ist; denn das Klima des Bahr el Ghazal ist wohl eines der schlimmsten in Afrika. Es gibt häufige Fieber, unter denen besonders das Schwarzwasserfieber, dem auch Heuer wiederum zwei unserer Missionäre zum Opfer fielen. Es bleibt uns kein anderes Mittel übrig, als daß ein häufiger Wechsel stattfindet, was zur Folge hat, daß dieses Gebiet eine ziemliche Anzahl von Missionären erfordert. Aber woher sie nehmen, da unser apostolisches Vikariat so ausgedehnt ist, zehnmal größer als Oesterreich! O möchten sich recht zahlreiche, für die Sache Gottes begeisterte Jünglinge dem Herzen Jesu weihen, die bereit sind, alles zu opfern aus Liebe zu dem, der für uns alles geopfert hat! Wir möchten ferner Stationen gründen, um das Reich Gottes immer mehr auszubreiten und den verlassenen Heiden die Früchte der Erlösung zu verschaffen. Jedoch woher die Mittel nehmen, welche zur Gründung und Erhaltung einer einzigen Missionsstation erforderlich sind? Ihr Katholiken Oesterreichs vor allem, kommt uns zu Hilfe durch Gebet und, wer kann, durch Geldspenden. Es handelt sich um eine katholische Sache, um das Heiligste und Erhabenste, die Seelenrettung unserer armen schwarzen Brüder. Groß tont der Lohn derer sein, die die Apostel Jesu Christi unterstützten und so ebenfalls zu Missionären werden. Wau, 24. Oktober 1906. P. Joh. Henkel F. S. C. SD Aus betn Mifsionsleben. m V- 0 — —j f/ — ■ V Wilhelm Makuci» unser erster Beopb^t. Indem sich der Missionär in der sicheren Voraussicht, dort nur Schwierigkeiten und Widerwärtigkeiten aller Art zu begegnen, auf sein Arbeitsfeld begibt, sei es in den fast ewigen Winter des äußersten Nordens oder in die Glühhitze der Tropen, hat er freiwillig auf alle irdischen Vergnügungen und Annehmlichkeiten, die ihm die Heimat bereiten könnte, verzichtet. Sehr häufig muß er auch auf jenen Trost und jene innere Zufriedenheit verzichten, die das menschliche Herz empfindet, wenn ihm ein Unternehmen geglückt ist. Aber trotz alledem verlebt er seine Tage nicht ganz ohne Freude und Trost und zwar äußeren Trost. Derjenige, der ihn in seinen noch unbebauten und mit Dornen und Disteln bewachsenen Weinberg gesandt, sorgt auch dafür, daß die trüben Tage hie und da durch einen Strahl von oben beleuchtet werden, der dem schon verzagen wollenden Herzen neuen Mut und neue Kraft zum unentwegten Weiterwirken gibt. Selbstverständlich kann in einer Station oder auch Mission, die sich erst in ihren Anfängen befindet, der Erfolg der Arbeiten nicht gleich in die Augen springen, sondern es können Jahre und Jahre verstreichen, bis sich die oft steinharten Herzen der Heiden von der Gnade rühren lassen und sich für die erhabenen Lehren unseres heiligen Glaubens empfänglich zeigen. Doch gibt es auch unter ihnen empfänglichere Herzen, die sich von dem, was sie vom Missionär hören und sehen, gewinnen lassen und sich bald der Wahrheit zuwenden. Dieser Seelen nun bedient sich der Herr, um dem Missionär schon im Anfange seines Wirkens hie und da eine trostreiche Stunde zu bereiten. Um diese Stunden recht schätzen zu können, muß man wissen, was es heißt, monate-, ja jahrelang sich abmühen, ohne auch nur den geringsten Erfolg seiner Mühen und Arbeiten zu sehen. Eine solche auserlesene Seele war auch unser Wilhelm Niakuei. Seine Jugend verlebte er , tote alle anderen Schilluk, d. h. bei der Viehherde seines Vaters, die er zu hüten hatte. Wenn es gestattet ist, von seinem jetzigen Benehmen ans sein früheres Leben zu schließen, so muß ich sagen, idaß er einen besonderen Schutzengel hatte, der ihn in seinen Kindes-und Jünglingsjahren beschützte, ihn von dem ausgelassenen Treiben seiner Altersgenossen ferne gehalten und sein Herz für das Wirken der Gnade empfänglich machte, denn sonst hätten sich die Wahrheiten unserer heiligen Religion nicht so leicht den Weg zu seinem Herzen bahnen können und das zum Unterschied zu seinen übrigen Landsleuten. Die Schilluk haben nämlich im allgemeinen inReligillnsangelegenheiten einenharten Schädel; sie sehen zwar den Unterschied, der zwischen ihnen und uns, zwischen ihren Lehren und unseren Lehren obwaltet, sie erkennen auch gerne an, daß wir ihnen gegenüber im Vorteil sind. Wenn es sich dann aber darum Handelt, nach dieser Erkenntnis zu handeln, stellen sich ihnen tausenderlei Schwierigkeiten in den Weg, zu deren Ueberwindung sie nicht die nötige Kraft in sich verspüren. So haben wir uns denn auch von Anfang an hauptsächlich auf die Erziehung der Jugend verlegt und hier ist unser Wirken auch von reichlichem Segen begleitet. Bei den Erwachsenen können wir unter obwaltenden Umstünden nicht mehr tun, als sie uns geneigt zu erhalten, damit sie wenigstens ihre Kinder zu uns in die Schule schicken, und zu suchen, wenigstens ans dem Sterbebette möglichst viele für den Himmel zu gewinnen. Unser Wilhelm wuchs also bei den väterlichen Viehherden auf, bis er seinen Vater auch bei beu anderen Arbeiten unterstützen konnte. Er mochte ungefähr 20 Jahre zählen, als er seinen Vater und bald darauf auch seine Mutter durch den Tod verlor. Seine älteren Geschwister hatten sich inzwischen auch schon ein eigenes Heim gegründet und war er denn ans sich allein angewiesen. Durch einen Umstand, der uns schon viele Seelen zugeführt hatte, wurde auch er auf uns aufmerksam und zwar durch die Krankenpflege. Er sah nämlich, wie wir den Kranken, welche sich an uns wandten, unentgeltlich Medizinen verabreichten und sie auch eventuell verpflegten, wenn es notwendig war. Da er schon längere Zeit an starkem Zahnweh litt, wollte auch er sein Glück mit uns versuchen. Er kam also und klagte uns sein Leid. Das Geschwür an der linken Wange hatte bereits stark um sich gegriffen und die ganze Wange durchgefressen. An ein Zahnziehen war bei der Geschwulst nicht zu denken; zuerst mußte die Wunde geheilt werden. Dies war aber nur möglich, wenn er bei uns blieb, da wir ihm nur so die nötige Sorgfalt zuwenden könnten. Gerne war er dazu bereit, zumal es ihm nichts kostete. Unter der sorgsamen Pflege des inzwischen leider schon verstorbenen Bruder Heinrich Blank besserte sich der Zustand der Wunde bald. Niakuei hatte inzwischen nicht unterlassen, uns auf Schritt und Tritt zu beobachten. Die Fürsorge, welche ihm und seinen Leidensgenossen zuteil wurde, machte auf ihn den größten Eindruck; er konnte nicht begreifen, wie wir ohne den geringsten Lohn uns ganz für ihn und seine Landsleute aufopferten und am meisten gerade für diejenigen besorgt waren, welche bei den Negern sonst am meisten vernachlässigt werden, die Kranken. Neben der Erziehung der Jugend müssen wir uns zunächst auf die Pflege der Verlassensten verlegen, denn wenn der Körper am schwächsten ist, ist das Herz am empfänglichsten für die Einwirkung der Gnade und in der Tat haben wir gerade durch die Krankenpflege schon mancher Seele den Weg zum Himmel bereiten sönnen. Niakuei blieb bei uns, bis das Geschwür verschwunden und auch die angegriffenen Zähne entfernt waren. Mit dankbarem Herzen verließ er uns, vollständig geheilt; auch in seinem Innern war eine starke Gesinnungsänderung eingetreten. Hatte er schon während seines Aufenthaltes bei uns eifrig die Katechesen besucht, so ließ er auch jetzt keine Unterrichts-ftnnbe verstreichen, ohne nicht dabei zu sein, und lauschte mit einer solchen Aufmerksamkeit, daß es eine Freude war, ihn zu beobachten. Allerdings hatte er dann aber auch allerhand Fragen und Zweifel, die nach der Stunde oder sehr häufig auch während derselben gelöst werden mußten; jedesmal aber nahm er vollständig befriedigt Abschied von uns. Schon jetzt bat er öfters um die heilige Taufe, da er lebeu wollte wie wir; selbstverständlich somite einstweilen seinem Wunsche noch nicht Genüge geleistet werden, da er noch nicht den nötigen Untericht erhalten und bei den erwachsenen Negern überhaupt bei Spendung der heiligen Taufe die größte Vorsicht anzuwenden ist. Erst nach einem jahrelang anhaltenden Unterricht kann man es wagen, sie durch das Sakrament der Wiedergeburt in die heilige Kirche aufzunehmen, denn die alten heidnischen Gewohnheiten und Sitten haben sich gewöhnlich sehr des armen Herzens bemächtigt und es braucht einen energischen Willen, um sich davon loszumachen. So mußten wir auch unsern Wilhelm auf eine spätere Zeit vertrösten. Eines Tages kam er wieder und klagte, daß er jetzt auf der rechten Seite die gleichen Schmerzen verspüre wie früher auf der linken. Ein Blick in seine Mundhöhle zeigte, daß sich das Geschwür auf die rechte Seite verpflanzt hatte und bereits bedeutende Fortschritte gemacht hatte. Bruder Heinrich Blank seligen Andenkens nahm ihn gleich wieder in Pflege, doch diesmal versagte ihm seine Kunst; statt besser zu werden, wuchs das Geschwür von Tag zu Tag und hatte bereits den rechten Unterkiefer angegriffen. Unter diesen Umständen zogen wir es vor, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Zu diesem Zwecke mußte sich Wilhelm nach Faschoda (Kodok) begeben. Auch diesmal bat er wieder inständig um die heilige Taufe, doch hielten wir es für besser, ihm auch jetzt seine Bitte abschlägig zu beantworten. So begab er sich in Begleillmg eines Paters nach Faschoda. Die kleine Operation, der er sich dortselbst unterziehen mußte, hatte keinen Erfolg, vielmehr verschlimmerte sie noch seinen Zustand und der Arzt gab ihm endlich den Rat, nach Khartoum zu gehen, um dort Heilung zu suchen. So kehrte er denn, kranker, als er fortgegangen war, zu uns zurück. Es blieb also jetzt nur noch ein doppelter Weg übrig, ihn entweder nach Khartoum insSpital zu schicken oder ihnseinem Schicksale zu überlassen, denn mii' konnten ihm unmöglich helfen, da, wie der Arzt in Faschoda versichert hatte, eine größere Operation mit der Entfernung des angegriffenen Kieferknochens zu seiner Genesung unbedingt notwendig war. Wir entschlossen uns zu letzterem, obwohl dieReise dorthin ziemlich teuer ist, es sind nämlich 6 bis 7 Tage zu Schiff. Jetzt trat die Frage seiner Taufe wieder in den Vordergrund. Seine Vorbereitung ließ nichts mehr zu wünschen übrig und nach alledem, was wir bisher an ihm beobachten konnten, gab er auch für die Zukunft die sicherste Gewähr; dazu kam noch der Umstand, daß der glückliche Ausgang der Operation keineswegs sicher war, besonders unter den hiesigen afrikanisch en Verhältnissen. All diese Umstände bewogen uns, ihm jetzt endlich seine Bitte zu gewähren. Etwas Eigenliebe auf unserer Seite war natürlich auch dabei. Schon lange hatten wir uns danach gesehnt, auch einmal einem erwachsenen Schilluk feierlich die heilige Taufe spenden zu können, und sollten wir uns diese günstige Gelegenheit entschlüpfen lassen? Nein, das ging doch nicht an. So wurde also der Tag seiner Wiedergeburt festgesetzt. Die wenigen Tage, die noch bis zujeneinTage erübrigten, benützte Wilhelm für die Vorbereitung auf diesen erhabenen, wichtigen Schritt; auch wir von unserer Seite boten alles auf, um diesen Tag möglichst feierlich zu gestalten; sollte doch an ihm das erste Glied an der hoffentlich langen Kette eingereiht werden! Das Beste, was aufzutreiben war, wurde benützt, um die Kirche würdig zu schmücken. Und ich kann mit Befriedigung bemerken, daß unser Kirchlein an dem Tage trotz unserer Dürftigkeit einen netten Anblick darbot. Wilhelm war überglücklich, daß jetzt sein Herzenswunsch endlich in Erfüllung gegangen war. Natürlich durfte auch die äußere Festlichkeit nicht fehlen, was ja überhaupt bei den Schilluk eine Hauptrolle spielt. Was mein Herz an jenem Tage verspürte, kann ich unmöglich mit der Feder wiedergeben, jedenfalls aber gipfelten alle meine Gefühle in dem innigen Gebete zum Herrn des Weinberges: er möge unsere Arbeiten segnen und die harten Herzen dieser Heiden durch einen Strahl der. Gnade rühren, damit wir ihm recht bald nicht nur einzelne, sondern hunderte und tausende dieser unglücklichen Seelen zuführen können. Das walte Gott! Mit der nächsten Fahrgelegenheit begab sich nun unser Wilhelm nach Khartoum, um dort Heilung zu suchen. Was er suchte, fand er auch; die Operation fiel gut ans und bald kehrte er vollkommen geheilt nach Lul zurück. Jetzt weilt er bei uns, mit die Glaubenswahrheiten noch vollkommener seinem Herzen und Gedächtnis einzuprägen und tun uns dann umso mehr bei der Bekehrung seiner Landsleute behilflich sein zu können. Wir hoffen, in Bälde in ihm einen tüchtigen Gehilfen zu erhalten; umso mehr hoffen wir das, als wir uns in ihm noch nie getäuscht haben. Schon jetzt steht er uns helfend zur Seite, wo immer er nur kann. Ich werde später einmal die lieben Leser einladen, mit mir eine feiner wirklich originellen Katechismusstunden zu besuchen. Lul, den 2. November t906. p. B. im. F. s. c. Das IRofenfmöfpcben.*) Eine erbauende Derz 3e|u=ffiesdbtd)te. Es war der erste Donnerstag im Monat. Schon in den Morgenstunden war Pater Ryan stark beschäftigt; denn in dem fernen, südafrikanischen Dorfe Wyndall hatte die Andacht der „neuen Herz Jesu-Freitage" große Verbreitung gefunden. Erst mittags beim Läuten des Englischen Grußes verließ er deshalb den Beichtstuhl. Wie er noch einige Minuten am Aus-gang der Kirche betend kniete, hörte er draußen auf dem Kies Tritte, die ihm in Aussicht stellten, daß ein neues Beichtkind ihn noch länger aufhalten werde. Die Tritte kamen näher, bis sie in der Vorhalle aufhörten. Pater Ryan wandte sich um und sein Blick traf ein paar schwarze Augen, die einem etwa vier oder fünf Jahre alten Mädchen gehörten. Er kannte das Kind nicht, aber es schien ihm, als habe er es schon in dem an sein Wohnhaus und an den Kirchenplatz angrenzenden Garten gesehen. Der Pater winkte dem Mädchen und dasselbe näherte sich ihm so unbefangen, als wäre es in der Kirche daheim. „Wie heißest du?" fragte der Priester mit seiner aufrichtigen Freundlichkeit, welche die Kinder sowohl verstehen und welche ihnen das Herz und die Lippen öffnet. *) Nach einem Gedichte. — Im irischen unb dentschen „Sendboten" als Prosa enthalten. „Rosebtid" (aufdeutsch: Rosenknospc),lautete die Antwort. „Die Wärterin ist eingeschlafen," setzte die Kleine noch hinzu, „da bin ich durch die Hecke zu Ihnen gekommen." „Aber wird der Mutter nicht bange werden um dich, wenn sie deine Abwesenheit bemerkt?" Das kleine Gesichtchcn überflog ein Zug von Trauer. „Meine Mutter ist gestorben, als wir noch in einem andern Hause wohnten, und jetzt bin ich ganz allein." Bei diesen Worten füllten Jid) die Augen des Kindes mit Tränen und die roten Lippen zitterten. Um dem Gespräch rasch eine andere Wendung zu geben, lud Pater Ryan Rosebud ein, mit ihm zu Mittag zu essen. Allein diese Einladung lehnte sie ab. „Rosebud möchte lieber sein, wo sie war," sagte sie. Damit wollte sie sich wieder aus der Kirche entfernen, als sie plötzlich etwas gewahrte, was ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. „Was ist das?" rief sie lebhaft, mit ihrem Fingerchen auf die schön geschmückte Herz Jesu-Statue zeigend. „Das ist Jesus!" erklärte ihr der Priester. „Willst du näher hinzugehen?" Rosebud folgte der Aufforderung gerne und beide traten näher zum Altare, indes das Kind fortwährend wiederholte: „Jesus! Jesus!" Es hatte den Namen zum erstenmal gehört. Damit es die Statue besser sehen könnte, hob es der Pater in die Höhe. Lange und ernst betrachtete die Kleine dieselbe; auch die geringsten Einzelheiten entgingen ihr nicht. „Warum streckt er seine Hand aus?" flüsterte sie endlich. „Was will er von mir haben?" „Er verlangt dein Herz, Rosebud!" sagte Pater Ryan. Und als er sah, wie verdutzt sie dreinschaute, fügte er erläuternd bei: „Er wünscht, daß du ihn liebest und zwar so sehr, daß du ihm das gebest, was dir am allerliebsten ist!" Das Kind denkt nach, aber nicht lange; bald ist es gefunden. „Ich liebe am meisten die Blumen!" ruft es entschlossen aus, „ich werde sie Jesus bringen." Wieder folgt eine lange Panse. Dann fragt das Kind, auf das verwundete Herz deutend: „Wer hat ihn verwundet? O, wer hat ihn so schmerzlich verwundet?" „Die Juden," erwiderte Pater Ryan, indem er zugleich zu erfahren wünschte, welcher Religion die Kleine wohl angehörte. Ihre Antwort klärte ihn darüber auf. „Die Juden?" wiederholte sie langsam, als ob dieser Name sie an etwas erinnere. „Die Amme sagte mir, ich wäre eine Jüdin. Aber ich — ich habe ihn nicht verwundet; nein, ich habe es nicht getan, nein, ich nicht!" Der Gedanke erregte sie so sehr, daß Pater Ryan ihr auf alle mögliche Weise versichern mußte, er glaube es ihr ja, und, um einem neuen Ausbruch der Aufregung zuvorzukommen, sie ermahnte, es sei jetzt Zeit, nach Hause zu gehen. „Erst lasse mich ihn küssen!" bat sie. Pater-Ryan hob sie zur Statue empor; sie schlang die Aermchen um den Hals; die kleinen Lippen preßte sie an die offene Seitenwunde mit den Worten: „Jesus, ich liebe dich und habe großes Mitleid mit dir. Du weißt, daß ich dich nicht verwundet habe!" Möchte das göttliche Herz Jesu recht oft so aufrichtige Akte der Liebe und Sühne empfangen wie an diesem Tage von diesein Kinde! „Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge hast du dir Lob bereitet ob deiner Feinde!" Außerhalb der Kirche verabschiedete sich Pater Ryan von seiner kleinen Besucherin und half ihr wieder durch die Hecke zurück, woher sie gekommen. Abends betete er vor dem Allerheiligsten: „Ewiger Vater! Ich opfere dir das kostbare Blut deines Sohnes für die Bekehrung der Juden auf — besonders für Rosebud!" Ein paar Tage nach dieser Begegnung ging Pater Ryan in der Nähe der erwähnten Hecke spazieren und unwillkürlich dachte er an das kleine Judenmädchen. Da hörte er von einer Kinderstimme seinen Namen rufen. Es war Rosebud; sie stand an einer Oesfnung der Hecke, beide Hände voll Rosen. Ihre ganze Erscheinung sagte, daß es für sie ein saures Stück Arbeit gewesen sein mnßte, dieselben zu pflücken. Indem sie die Blumen dem Priester überreichte, bat sie flehentlich : „Sie sind für Jesus; bitte, geben Sie ihm dieselben!" Der Priester sah auf die Rosen — die auserlesensten ihrer Art — dann auf das liebliche Kind. „Rosebud," sagte er leise, „ich kenne ein Blümchen, das Jesus noch mehr gefiele als ein ganzer Garten voll von diesen deinen Rosen!" Das Gesicht des Kindes strahlte vor Freude; es schien den Sinn der Worte verstanden zu haben. Doch die Stimme der Wärterin verhinderte ein weiteres Gespräch. Pater Ryan ging in die Kirche und legte die Rosen auf den Altar. Sie waren offenbar vom Kinde selbst gesammelt, denn sie trugen die Spuren der mühsamen Arbeit an sich : eine weiße Rosenknospe zeigte Blutflecken. Diese nahm der Pater und legte sie am Fuße der Herz Jesu-Statue nieder, indem er zugleich wieder das Blut Christi aufopferte, daß einmal eine andere „Rosenknospe" (Rosebud) den Weg hieher zu den Füßen des göttlichen Heilandes finden möchte. Wochen und Monate verstrichen, ohne daß Pater Ryan Rosebud wieder sah. Da erregte der öftere Besuch des Arztes im nahegelegenen Hause seine Besorgnis. Gelegentlich erkundigte er sich bei dem ihm wohlbekannten Gärtner und von diesem erfuhr er, daß das Kind des Nachbars an heftigen Fieberanfällen krank darniederliege. Einige Tage später war die Auskunft noch schlimmer; am ersten Monatsfreitag hieß es, daß die Hofsimug für das Aufkommen Rosebuds eine sehr geringe sei. „Und, Pater," fügte der Gärtner hinzu, „jede Nacht redet das Mädchen irre und verlangt in Ihre Kapelle und dies manchmal so heftig, daß mau es kaum im Bette halten kann. Die Magd hat mir auch die Worte gesagt, die es oft im Munde führt: ,Jesus ruft mich!‘ Aber ich denke, es wird ein Mißverständnis sein, denn die Familie ist jüdisch." Pater Ryan ging, ohne ein Wort zu sagen, weg, aber sein Entschluß war gefaßt: er wollte das Kind noch am nämlichen Abend besuchen. Nach der Abendandacht wurde er von einem Arbeiter aufgehalten, der am Herz Jesu-Altar einige Veränderungen vornehmen sollte und am nächsten Tag seine Arbeit beginnen wollte. Nach dem Abendessen nahm er sich aber den Mut, ins Nachbarhaus einzutreten, wiewohl er zweifelte, ob er das Kind zu Gesicht bekommen werde. Er fand alles in Verwirrung. Das Kind war, während sich die Wärterin einen Augenblick entfernt hatte, ans dem Bette verschwunden und niemand wußte, wohin. Da es sehr schwach gewesen, konnte es nicht weit sein und doch war es im ganzen Hause nicht zu finden. Auch Pater Ryan schloß sich den Snchen-den an, doch er suchte vergebens. Da durchzuckt ihn ein Gedanke .... Er verläßt rasch das Haus und eilt in die Kirche und siehe, er hatte sich nicht getäuscht. Rosebud war da: gleich einem Vöglein kauerte sie zu den Füßen der Herz Jesu-Statue . . . Die Liebe kann kein Augenblick war zu verlieren. Pater Ryan besann sich nicht lange; er taufte es in diesen wenigen Augenblicken. Dann rief er es mit Namen. Es hörte ihn nicht. Er beugt ft* Luckerrobr- und ©rangenvecMuter in IRaivo. alles. Die Liebe hat ihr die Kraft gegeben, hi eh er zu gehen. Ein Blick auf das Kind sagte dem Priester, daß sein junges Leben am Erlöschen sei. Nur einige Minuten waren vielleicht noch übrig: über dasselbe und vernimmt den leisen Seufzer: „Jesus ruft Rosebud!" . . . Ein leiser Schauer schüttelte das zarte Wesen, alles war vorüber. Rosebud war hinübergegangen, um durch alle Ewigkeit zu blühen am göttlichen Herzen. Zu den Füßen seines Kreuzes bewahrte Mal trugen, und so oft morgens oder abends Pater Ryan in einer Glaskapsel eine verwelkte : sein Auge darauf fiel, entstieg seinem Herzen weiße Rosenknospe, bereit Blätter ein dunkles ' ein heißes „Deo gratias!“ „Gott sei Dank!" 1. fRegfenmgsgebäube in jfajcboba (Ikodok). 2. /nMffionsbavhe mit zusammengelegtem Legel. 3. /Missionsbarke mit entfaltetem Legel. Tim Miethen Nil. IRunb schau in den Missionen. Europa. In Norwegen ist die Zahl der Katholiken in stetem Wachsen begriffen. Es wandern zwar viele Hunderte, durch die Not gedrungen, : ins Ausland, namentlich nach Amerika, doch i bleiben diese Bekehrten unserem hl. Glauben treu. Besonderes Augenmerk wird auf die Gründung und Entwicklung religiöser Anstalten gerichtet und leisten die Grauen Schwestern besonders in den Krankenhäusern bis zum äußersten Norden ungemein viel Gutes. In Konstantinopel ist, wie aus der Tagespresse bekannt ist, der griechisch-orthodoxe Bischof Neophytos — schon ü(J Jahre alt — zur römisch-katholischen Kirche übergetreten. — Noch andere orthodoxe, höher stehende Geistliche wollen diesem Beispiele folgen. Afrika. Kamenin. Vom 2(1. bis 29. September sand tit Simla, der Hauptstadt Kameruns, die erste kirchliche Synode statt unter dem Vorsitze des apost. Vikars I'. Heinrich Bieter. Es nahmen zwölf Patres teil. Besondere Aufmerksamkeit wurde in den Verhandlungen den Schulen gewidmet. Transvaal. In Johannesburg wurde unter Vorsitz des hochwst. Bischofs Miller eine Katholikenversammlung abgehalten. Es kam eine Anzahl Fragen von praktischer Wichtigkeit zur Verhandlung und es wurde beschlossen, daß in allen Städten des apostolischen Vikariats Vereine gegründet und dieselben zu einer Föderation katholischer Vereine Südafrikas vereinigt werden. Ebenso wollen die Katholiken mit den übrigen Glaubensgenossen in ganz Südafrika zu vereinigtem Handeln zusammentreten. Amerika. Kollimbta In Kolumbia ist wieder einmal eine politische Umwälzung im Anzüge. Präsivent Reyes wollte mit allen'Pm'teien friedlich auskommen ; nun hat er, so scheint es, sich von der Unmöglichkeit dieser Pvlilik überzeugt und ruft nun die rein kaiholijche Partei mehr heran als früher. Daraus wiro Unzufriedenheit der liberalen Partei, besonders der Freimaurer, entstehen, welch letziere bereits glaubten, ohne Schwertstreich sich Kolumbiens bemächtigen zu können. Und da sie in Alfaro in Ecuador und in Castro in Venezuela so treue Mitbrüder haben, kann es leicht sein, daß wir in zwei bis drei Jahren, wenn nicht noch früher, wieder einmal gegen die rote Fahne ziehen müssen. Hoffentlich hilft der liebe Gott uns dann wieder wie in der Revolution von 1899 bis 1902. In Ecuador wird eine ähnliche Schreckensherrschaft gegen Kirche und Klerus geführt, wie wir sie in Frankreich sehen. Sie Gefängnisse füllen sich mit glaubenstreuen Katholiken und Priestern und diese werden auf die grauenhafteste Weise behandelt oder einfach aus dem Lande verwiesen. — Eine harte Prüfung für das Land, das unter dem Präsidenten Garcia Moreno, der meuchlings ermordet wurde, die Republik dem heiligsten Herzen Jesu geweiht hatte. Brasilien. Sie Republik brachte diesem Lande die interkonfessionelle Schule und die Zivilehe. Eine Folge davon war auch die Entfernung des Kruzifixes ans den Gerichtssälen. Vor einigen Monaten begann eine mächtige Bewegung unter der Bevölkerung vieler brasilianischer Städte, welche in Rio de Janeiro eine großartige Kundgebung herbeiführte. Von der Kathedrale aus setzte sich ein Festzug in Bewegung: 10.000 Personen aller Stände, von zwei Militärmusikkapellen begleitet, umgaben den Pfarrer, der, unter einem prachtvollen Baldachin schreitend, ein Kruzifix trug. Sen Schluß bildeten in den Nationalfarben gekleidete Knaben, welche Tafeln mit den Namen der 21 Städte Brasiliens trugen. Alle Straßen, durch welche die Prozession kam, waren festlich geschmückt. Vor dem Ge-richtsgebüude angelangt, betrat der Pfarrer die Halle und überreichte dem Gerichtspräsidenten feierlich das Kruzifix; dieser küßte ehrerbietig das Bild des Gekreuzigten und befestigte es über dem Präsidententisch. Sie Begeisterung der Anwesenden war unbeschreiblich; der weite Verhandlungssaal widerhallte von den lebhaften Rufen. Heft 1. Stern der Neger. 23 Gott dem Herrn hat es gefallen, aus unserer Mission den ehrwürdigen Bruder Aobunn EHxnna ins bessere Jenseits zu berufen. Er wurde geboren am 13. Dezember 1867 in der Diözese Trient und war als tätiger und frommer Laienbruder sowohl hier in Europa als auch in der Mission bekannt. Line Depesche meldete bald darauf das hinscheiden des hochwürdigen P. Blbtn Sottest Er wurde geboren am 3. Februar 1880 in der Diözese Trient und machte am dortigen bischöflichen Gymnasium einen Teil seiner Ztudien. 1896 trat er in unsere Kongregation ein und wurde 1903 in Hont zum Doktor beider Hechte promoviert. 3nt Dezember 1904 reiste er in die Mission, wo er in Hhartoum und zuletzt in Wau wirkte. — Als musterhafter Grdensmann und Priester diente er allen durch seine Liebe und seinen Eifer zur Erbauung. wir empfehlen die beiden verstorbenen dem frommen Gebet aller Leser. (Bebetserbömngen und ^Empfehlungen. Gebetserhörungen und -Empfehlungen, bei welchen Name und Wohnort der Redaktion nicht angegeben werden, werden nicht veröffentlicht. — Die Abkürzung wird durch die Redaktion besorgt. Aus Tirol. I. T. aus K. schreibt uns: Viele Monate hatte ich große Schmerzen im linken Fuß; ärztliche Hilfe >var vergebens; dazu gesellte sich noch Lungen- und Luftröhrenkatarrh. Ich hustete stark und die Atemnot drohte mich zu ersticken. In dieser Angst nahm ich mit vollstem Vertrauen meine Zuflucht zum heiligsten Herzen Jesu, versprach Veröffentlichung und einen kleinen Beitrag für das Missionshaus, worauf sich mein Zustand in kurzer Zeit auffallend gebessert hat und ich jetzt so weit hergestellt bin, daß ich wieder häusliche Arbeiten verrichten kann. Lob und tausendfältiger Dank sei dem göttlichen Herzen Jesti und deni heiligsten Herzen Mariä für die große Gnade. Bitte herzlich, in: „Stern" dies zu veröffentlichen. — Ich bitte auch innig, beiin Herz Jesu- und Maria-Altare für meine Tochter zu beten, die jetzt ein ähnliches Fußleiden hat. I. W. in L. Gott sei Lob und Dank für die wunderbare Hilfe, die mir zuteil wurde. Ich war in großer Geldverlegenheit. Da nahm ich meine Zuflucht zum hl. Josef, hl. Franz Uaver und hl. Nikolaus und besonders zum heiligen Namen Jesus. Und — wo die Not am größten — wurde mir geholfen und zwar wunderbar. Ich hielt es deshalb für meine Pflicht, es zur Ehre Gottes im „Stern" zu veröffentlichen. Ein Student ans A. sagt Dank dem heiligsten Herzen Jesu, der heiligen Gottesmutter Maria, dem hl. Josef, dem hl. Joachim und der hl. Anna für die baldige Erhörung in einer schwierigen Angelegenheit. — Zugleich bittet er in einem anderen schwierigen Fall um das Gebet zu diesen Heiligen. — Veröffentlichung im Falle der Erhörung ist versprochen. N. N. Ich habe die Wahrheit der Worte erfahren: „Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken!" In meinem schweren Seelenanliegen wurde ich vom heiligsten Herzen Jesu erhört. Dank sei ihm in Ewigkeit! Ans Kärnten. Eine Mutter bittet ums Gebet der Söhne des heiligsten Herzens Jesu für ihren Sohn, damit er als Student in der Stadt nicht auf Abwege gerate. H. R. in B. bittet ums Gebet in einem Anliegen. I. P. in S. M. schreibt uns: O bitte recht int Gebet und mit Altare dringend zu empfehlen: schwere Familienangelegenheiten, einen schwierigen Prozeß, zwei Geisteskranke und mehrere andere Kranke; eine gute Stelle für zwei Personen, die Bekehrung einiger Verirrten und mehrere andere Anliegen bitte ich auch dem Herzen Jesu und Maria zu empfehlen. Die Erhörung will ich mitteilen. Aus Oberbayer«. Dr. V. bittet ums Gebet in einer für ihn wichtigen Angelegenheit. Dem Memento der hochw. Missionäre und dem Gebete aller Leser werden alle im verflossenen Jahre verstobenen Abonnenten und besonders auch die folgenden empfohlen: Herr Franz Brunner, hochw. P. Norbert Pfisterer 0. S. B.. hochw. Herr Pfarrer Johann Beck, Herr Josef Gstrcincr, Frau Lcopoldinc Kurz, Herr Josef Scheiber, Josef Kerndl, Frau Lettner. „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen!" Gebet um die Kekednmg der Cbanuten von Tentral-Mrika zu erlangen. Beten wir für die unglücklichen Negervölker Zentral-Afrikas, damit Gott, der alles vermag, von ihren Herzen einmal den Fluch Chams hinwegnehme und ihnen jenen Segen verleihe, den man nur tnt Namen Jesu Christi, unseres Herrn und Gottes, erlangen kann. Gebet. O Herr Jesus Christus, alleiniger Erlöser des ganzen Menschengeschlechtes, der du bereits herrschest von einem Meere zum andern und vom Flusse bis zu den Grenzen des Erdkreises: öffne erbarmuugsvoll dein heiligstes Herz auch den unglücklichsten Seelen von Zentral-Afrika, welche noch in der Finsternis und im Todesschatten sitzen, auf daß durch die Fürbitte der gütigen Jungfrau Maria, deiner unbefleckten Mutter, und ihres glorreichen Gemahls, des heiligen Josef, die Negervölker ihre Götzen verlassen, vor dir sich niederwerfen und deiner Kirche zugesellt werden. Der du lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. 300 Cage Ablatz; vollkommener Ablas; einmal int Monate. Verantwortlicher Stibriftletter: Ikekrtor P. /iß. Ikakkeiner F. S. C. — Vreßvereins-Ruchdrucherel Krtren. Südtirol. Mab W-W evZeiHrris vom 20 Wovembsv bis 13. Aezewbev 19 ) 6- -------------lit Sirimes*.-------------- Opfcrstock: Rainbach hoch».Pfarramt5.—, item fur d. Schuster 5.—; Villuvß N. N. 8.— ; Triest Bischof Dr. Nagel 15.— ; Dietenheim Pfr. A. B. 3.— ; Alt ho fen Pfr. I. K. 3.— ; Schlierbach M. K. 2.— ; Wien Schw. K. Br. 2. Brünn b. Ordinär. 2,— ; Linz A. K. 8.— ; Luggau St. U. 1.— ; Klagenfnrt A. K. 1,—; Gmunden Msgr. G. M. 1.—; Gött-weih P. W. Sch. O: S. B. 4.—; Klein München S. Br. 4.— ; Wendling I. Oe. —.20; Wart-berg Th. L. 9.—; Waidhofen Schw. S. G. 1. Schulschw. 1.—; Sch liil er berg N. M. 1. Salzburg H. A. St. 1.—, M. L. 1.—; Scharnitz Sr. M. I. 1.— ; Ad net b. Hallcin M. B. Pf. 3.— ; Innsbruck Xav. F. —.20; St. Martin T. G. 2.— ; Welsberg D. A. 1.- -; Jnzing I. Sch. —.70; Sexten I. B. Pf. 18.— ; Oeh A. M. Pf. l.-š Oberleutens-dorf K. M. Pf. 2.— ; St. Peter i. d. An 9Ji. O. 1.— ; Abtei P. D. 1.— ; Mühlbach 1. L. —.40; Losenstein R. L. 1.—; Zell bei Kufstein K. K. 2.— ; Reisach J. K. L—; Innsbruck Dr. 33.2.—; Brennbichl Th. M. 2.—; Holzgan F. M. 1.—; Haag Th. R. 1.—; Gleink K. M. 1.—, J. A. Pf. 8.—; Fried-land T. Tsch. D. —.50; Beza n E. J. 3.—; Waizcnkirchen M. O. 2.—; Salzburg Bcue-diktinerabtei St. P. 1.—; Brix e n a. E. A. W. Prof. 8.—, M. E. D k. 14.—; Kenne lbach M. H. Pf. 8.— ; Fischlham B. W. 1,—; Seitenstetten P. M. L. 2.50; D. Tirol J. Br. 2. —; Schlacken werth C. K. K. 3.—; Wels-berg M. G. 1.—; Bachwinkl J. R. 1.—; Oberdrnm A. St. 3.—; Garsten H. H. J. L. 1.-; Fürstenfeld H. H. A. St. 1.-; Knchl M. E. 1.—; Hofkirchcn Ph. M. 1.—; Zams M. W. 1.— ; Welsberg A. H. 1.— ; Mittewald H. H. R. E. 1.— ; Girlan J. N. 1,—; Lienz N. N. 19.80; G arg az o n D. O. Schw. 1.25; Oberriet J. K. 3.64 (f. Schustern:.); Wien p M. H. 20.75, K. Schw. 2.—; Bruck i. P. H. H. P. St. 1.—; St. Pauls B. W. N. N. 3. —, J. D. 6.—; Božen G. J. 6.—; Brixen K. M. 2.-, H. H. Prof. A. 2.—, H. H. Prof. Sch. 8.—; Sterzing K. B. 27.50, M. G. 1.—; Dornbirn K. M. 4.—; Pirmasens E. Schlv. G. 3.51; Weck n m Pfr. Sch. 15.— (f. d. Hausapotheke); St. Peter N. N. 1.—; Braunau J. W. 1.; Innsbruck N. N. 4.—, Konsul K. G. I. —; Maria-Trost M. R. 1.—; Hohenberg A. H. 5.86; Bischofshofen M. F. 3.—; Deutschnofcn J. S. 8.—; Reichhub Fr. St. 50.— (zur Bcrbr. der H^rz Jesu-Andacht); Olmiitz Fürsterzb. Dr Frz. Bauer 10.—; St. Michael, Eppau, Fani. Pr. 10.—; Landeck J. W. 10; Salzburg k. k. Schulr. K. W. 4.—. An Effekten sandten cin: Christian Schroder einen Krauthobel; D.-O.-Schwesteru in Gargazon Briefmarken, Ansichtskarten, Devotionalien k. Zur Persolvierung von heiligen Messen sandten ein: Theres Baldinger50.—; Äk. Liedauer 16.—; M. Knieps 20.— ; M. Pichler 12.40; N. N. Ahrweiler 1*1.70; Stadtpfr. Hummel 19.89; Th. Zanke 5.— ; I. Kappend. 9.36; Lehrer Schröer 63.46; Lehrer Mohn 28.79; I. Simbert 5.86; Stcph. Reicharz 7.59; F. W. 10.— ; Berta Freiin v. Nagel 63.47. Zur Taufe von Heidcnkindern: St. R. Denn 23.40 (Johann Alois); Dr. V. Deining 21,— (Matthäus); E. Br. Heiligcnblnt 40.— (Simon und Leopoldine). Für P. Bauhölzer: H. H. Sladtpfarrcr Hummel 46.80. Für p. Zorn: M. Knieps 20.—. Für die Bibliothek: Hochw. Pfarramt Altmannsdorf sämtliche Werke des hl. Alfons M. Liguori (38 Bände) imb andere Werke; F. Rauchs Buchhandlung zehn Exempl. Brixener Diözesau-Gcsangbuch; Alphousus-Buchhandlung drei Bände von Dr. Kraliks Schriften re.; Fr. Kirchheims Verlag Varia; Berlagsanstalt Manz mehrere Bände. * * * „O Herr, verleihe alle» unseren Wohltätern um deines Namens willen das ewige Leben!" §ur Weclchtung. 1. Unter dem Titel Abonnenrentserneu ernng werden wir jeden Monat auf dem Umschlag die Schleifennummern jener Abonnenten veröffentlichen, welche während der Zeit, die dort verzeichnet ist, ihr Abonnement erneuert haben. Wir bitten deshalb unsere Abonnenten, stets ihre Schleifennummern zu beachten und sich zu vergewissern, indem sie dort nachsehen, ob der Abonne-mcnksbetrag zu uns gelangt ist. 2. Um nicht jährlich den Adonnementsbetrag einsenden zu müssen, möchten einige Abonnenten wissen, wie viel ein lebenslängliches Abonnement des „Stern der Neger" kostet. Zu diese»: Zwecke wurde die Summe von 50 Kronen oder 50 Mark bestimmt. 3. Wer mindestens 20 Kronen einsendet, kann als Taufpate eines Negerkindes fungieren und ihm den Namen, den er will, beilegen. 4. Wer unser Missionsiverk in vorzüglicher Weise unterstützen will, der suche zehn Abnehmer des „Stern der Neger" zu gewinnen; er erhält sodann, wenn er alle unter einer Adresse bezieht, das elfte Exeniplar umsonst. 5. In hervorragender Weise kann unserem Missionswerk auch gedient werden durch Zusendung von Meßstipendien. Das jeeiett= und gemütvollste aller liaiisinftnimcnte: armonioms mit wundervollem ©rgeUon, von Mk aufm. -Illustrierte Pracht-Kataloge gratis. Riels laser, Mfliefemnt, fulda Spezialität: tropmländer^araonünnS für iniHioncn. Export nach alle» Weltteilen. ftotfftOnSfVCUnbC, nbonnicrtll-.td licrfircifct Stern der Arger". Der „Stern der Neger" erscheint jährlich Zwölfmal. preis pro Jahrgang für Oesterreich-Ungarn Kr. 2. für Deutschland Mk. 2. — , für biv übrigen Länder des llBeltpostvereins Frk 3. — . MissivushnuS in Millaiid bei Brixcn in Tirol. Hefen n, abonniere bas JElifabetbsdBlatt Eben beginnt der 2. Jahrgang. Im ersten Jahr schon 7000 Abonnenten gewonnen! Jährlich 12 reich illustrierte Hefte Kr. 2.— (M. 1.65), mit Post oder Zustellung ins Haus Kr. 2.24, nach Deutschland M. 2.6u. „Anlangend das »Elisabeth-Blatt, bin ich sehr erfreut über dessen Erscheinen und sende sehr gerne anruhend meine Empfehlung." Joh. Kardinal Katschthaler. ..Sch begrüße diese neue Zeitschrift, die ja speziell für uns Frauen und Mütter geschrieben ist, aufs wärmste und wünsche vom Herzen, sie möge überall große Verbreitung finden und viel Segen stiften und die schönsten Erfolge erringen." Ihre Durchlaucht gürftht Starhemberg. „Das neue .Elisabeth-Blatf ist sehr s ch ö n." Anna !fl. in Michelsberg, Böhmen. „Ein großes, zeitgemäßes Unternehmen.". Klarte S. in B ... n. „Das neue Elisabeth-Blatt- begrüße ich herzlich. Es ist in der Tat eine be- deutende Lücke durch dieses Blatt ausgefüllt." 21. p. in Salzburg. . . Ihre schöne, neue Zeitschrift." Lehrerin Susanne $. in Wels. „Wünsche zu diesem Unternehmen reichen Segen von oben." Stiftshofmeister 3. L. in St Florian. „Das Elisadeth-VlatL füllt wirklich eine empfindliche Lücke aus." Lehrerin 2l. §., Straßwalchen. „Ein herzliches Vergelt's Gott! für die schöne Idee des Elisabeth-Blattes " Oberleutn. 3. !Z., Schriftsteller, Ofen. . Ihrem zeitgemäßen und segenbringenden Unternehmen." Theodora IC. in Papenburg. „Gratuliere zum Erfolge des wahr- haft modern gehaltenen .Elisabeth-Blattes'. Bestelle vorläufig 15 Exemplare." Redakteur Hieb! in Kirchberg a d. P. „Bin ganz entzückt über das neue Blatt." Klara w. in Wien. „Werde dies lehrreiche Blatt weiter empfehlen." Josefa 5. in Reichenau, Mähren. „Das Blatt erfreut sich hier a l l-gemeiner B e li e b t h e it." 21. E.» Lambach. „Eine neue, viel v e r s p rech ende M 0 u a t s s ch r i f t." Sendbote des Herzens Jesu, Innsbruck. „Besonders wollen wir auf den hübschen Bild er sch muck hinweisen." Uiederrhein. Volts-Ztg., Bücherm., Crefeld. Westelladresse: Hn Ikatb. sprestverem in Linz» Vberösterretcd. phüateUftifcbes. The American Bank Note Company in Newyork hatte, um einem dringenden Bedürfnisse abzuhelfen, vom Oberpostmeister der Negerrepublik Haiti den Auftrag bekommen, für diesen Staat neue Postwertzeichen herzustellen Diese Firma hat nun die Marken in neun verschiedenen Zeichnungen und 12 verschiedenen Wertstufen hergestellt, so daß sie unlängst dem Verkehre übergeben werden körnten. Die Postwertzeichen, die wir anbei im Bilde vorführen, besitzen die Zähnung ‘2 und messen ohne sie i'8 x22 mm im Querrechteck. Landschaften und Ansichten bedeutender Gebäude des Landes schmücken die Marken. Der 2 Centimes-Wert trägt das Bild des alten Generals Nord-Alexis, der 1 Centime-Wert das Wappen des Lgndes. Die einzelnen UBerte haben folgende Farbenverfchiedenheiten: 1 Centime grün, 8 Centimes hellrot, 2 Centimes ziegelrot, braun, kirschrot, blau, schiefergrau, orangefarben, oliven grün, blaugrün, gelbrot, rotviolett. 10 15 20 50 1 Piaster Es find hübsche, gut ausgeführte Marken, die gern gesammelt werden dürften. Zur Weihnachtszeit wird mancher nicht recht wissen, was er sich schenken lassen soll. Er möge sich ein Schaubek-Bricf-marken-Album beim Weihnachtsmann bestellen. Beim Sammeln lernt alt und jung und das Wissen und das Gesichtsfeld werden erweitert. Was die Schule den Kleinen oft mühsam beibringt, lernen beim Sammeln die Kinder im Spiele. Mitgeteilt vom Verlage von Schaubek's Briefmarken-Album, C. F. Lück c, (ß. in. b. H.. Leipzig, der gratis und franko seinen Kataspg versendet und gern nähere Auskunft erteilt.