Kummer 10. Pettau, den f. Mär, 1898. IX. Jahrgang erscheint jeden Sonntag. Y^*i Prei« für Pettau mit Zustellung in« Hau»: vierteljährig fl, 1.20, halbjährig fl. 2.40, gaiujährig fl. 4.80, mit Postversendung im Inlande: Vierteljährig fl->t.4^. fl. 2,80, ganzjährig fl. 6.60. — Einzelne Nummern 10 kr. Schriftleiter: Romualb Jicib »«Her, Hrrrengaffe Nr. 23, I. Stick. Lynchst«»»« v»« 1 bis 2 Uhr. — Verwaltung und Serlag: W. Blaute, H«»»tpl»tz Str. S. Handschriften werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechne». — Beiträge sind erwünscht und wollen längsten« bi« Freitag jeder Woche eingesandt werden. Des Bürgermeisters Ehren-tage. Mit Stolz und Freude kann da» Oberhaupt unserer Stadt zurückblicken auf die Tage seine» Empfange» bei seiner Rückkehr aus Graz und sie werden ihm gewiß Tage freudigster und stolzester Erinnerung bleiben für alle Zeit, gleich wie sie seine» Mitbürgern und Teilnehmern an den Ovationen, die ihm bereitet wurden, nie mehr au» dem Gedächtnis schwinden werden, denn diese Tage dokumentierten durch die Übereinstimmung der ganzen deutschen Bevölkerung, welcher Bolk4-thümlichkeit sich Bürgermeister Ornig erfreut und wie allseitige Anerkennung sein ebenso ersprieß« lichc» als unermüdete» Wirken zum Wohle, zum Gedeihen und zur Hebung Pettau» in allen Kreisen und Schichten unserer Stadt findet. Schon bei seiner Einholung vom Bahnhofe durch den Gemeinderath am Samstag abend», drängte sich der größte Theil der Bevölkerung herbei, um diesem Acte beizuwohnen und al» die Mitglieder de» Gemeinderathe» in sech» Wägen vor« fuhren, fanden sie bereit» eine große Menge vor dem Bahnhöfe versammelt, uxtche während der Wart», znt von Minute zu Minute sichtlich anwuch» und die bei dem Erscheinen de» Bürgermeister» inmitten der Gemeinderäthe, in vielstimmige „Heil-rufe" ausbrach. Auf dem Bahnhofe hatte Bicebürgermeister Kaiser an der Spitze de» Gemeinderathe» den Ange-kommenen in kurzen aber herzlichen Worten warm willkommen geheißen, was auf Bürgermeister Ornig solch einen Eindruck machte, das» er, bi» zu Thränen gerührt, kaum einiger Worte der Erwiderung mächtig war. Roch imposanter wurde aber Tag» daraus die von der gesammten Einwohnerschaft plötzlich beschlossene Ovation mittelst einer Serenade, eine» Hauptmann's „Versunkene Glocke." Sin versuch, sie zu verstehen, (SottfctMia.) Schient her findet in dem Schicksale Meister Heinrich» den poetischen Niederschlag eine» per-'blichen Erlebnisse» de» Dichter», der von ihm schmerzlich empfundenen Ablehnung seine» hoff-nungsfreudig in die Welt und auf die Bühne ge-sandten „Florian Geyer." Mögen wir dem ge» nauen Freunde und Förderer de» Dichter» glauben, das» die Wurzeln de» Werke» in per-sönlichen Stimmungen liegen — und welche» Werk Hauplmann» wurzelte nicht in feinem Em-psinden? —. der Baum, der au» diesen Wurzeln sproß, breitete seine Äste gar viel weiter au», so das» da» schmerzliche, aber doch nur episodische Ereign!» im Leben des Dichter» sich zu einer Leben»tragödie anwuchs und zwar zur Tragödie nicht eines Dichter», sondern allgemeiner eine» Künstler» und wieder nicht eine» individuell bestimmte», sondern de» Künstler» überhaupt. Diese Allgemeinheit ist sichtbar darin ausgeprägt, dass Fackelzuges und eines Freiconcertes im Hotel Osterberger. Bei Einbruch der Dunkelheit wurden auch viele Gebäude am Minoritenplatz. in der Kirch-gösse, am Florianiplatz, aber namentlich in der Herrengasse und am HausNplatze festlich dekoriert und beleuchtet, ebenso einig» Schaufenster. Die mit Petroleumfackeln ausgerüsteten Be-teranen und Feuerwehrmänner hielten auf dem Florianiplatz vor dem Hause de» Bürger-meisterS. Ihnen fc ssen sich dann die Studenten und Turner mit Lampion» an. während sich die Musiker vor ihren auf dem Platze aufgestellten Pulten sammelten. Sodann begab sich eine De-putation de» Gemei«berathe», der Bicebürgermeister Herr Kaiser an der Spitze, iu die Wohnung de» Bürgermeister», um diesem mit wenigen aber kräftigen Worten den Dank und die Anerkennung der Mitbürger für sei» erfolgreiches Wirken au»-zudrücken, womit die jfastfel« eröffnet war. Der Bürgermeister Herr Ornig sprach hiefür seinen lebhaftesten Dank au». Räch Absingung mehrerer Chöre trat der Bürgermeister an da» Eckfenster seiner Wohnung und sprach zu der vielköpfigen Menge, die trotz de» schlechten Wetter», — ^ war unfreundlich, kalt und regnete und schneite beständig — sich angesammelt hatte, um der i^ier beizuwohnen, un-gefähr folgende»: „Al» Sie mich vor einem Jahre 8m Oberhaupte dieser Stadt erwählten, habe» ie mir eine ähnliche Ovation bereiten wollen, die ich damal» ablehnte. Indem Sie mir diese anläßlich der Thatsache bringen, das» da« Obergymnasium durchgesetzt wurde, nehme ich sie in dem Sinne an. das» Sie selbe dem Abgeordneten dieser Stadt, Dr. Kokoschinegg und dem Rector magnisicu» Dr. Thanner. wie dem Landesausschuß darbringen, meine Leistung hiebet war ja doch unbedeutend." Bei dieser Stelle wurden Protest, rufe vernehmbar. Herr Ornig fuhr dann fort: „Ich danke Meister Heinrich und mit ihm die Gestalten, die auf Seite der Menschen ihn bestimme», seine Ehe-srau Magda. die Kinder, die Stände vertretende Gruppe, Pfarrer, Barbier, Schulmeister, nicht al» Individuen, sondern al» Typen gezeichnet sind. Meister Heinrich, der al« kunstreicher Glocken-gießer schon viele treffliche Werke für die Kirche, der er gläubig dient, geschaffen, hatte leine beste Kraft an jene Glocke gewendet, die durch eine» unholden WaldgeisteS Bosheit in den tiefen Berg-fee fiel. Im Bewußtsein, keine bessere schaffen zu können, warf er sich ihr nach. Wie durch e,n Wunder im Sturze aufgefangen, klomm er auf-wärt« und sank auf einer einsamen Waldwiese vor der Hütte eines verrufenen alten Weibe» ohnmächtig hin. Als er wieder erwachte, beugte sich über ihn ein wnnderseltiames Mädchen, eine Elbi», ein Geist, von dem ein wunderbarer Zauber auf ihn eindringt. Sein eigen Kunstideal, dem er qualvoll ringend nachgestrebt, erkennt er in ihr: „Ich sah dich schon. Ich rang, ich dient' um dich. Wie lange? Deine Stimme in Glockenerz zu bannen, mit dem Golde des SonnenfeiertagS sie zu vermählen: dies Meisterstück zu thun, mißlang Ihnen für diese Kundgebung, indem ich überzeugt bi». dass sie, wie die Errungenschaft, der Sie gilt, eine neue Kräftigung des Dentschthum» bedeute und AnlafS sein werde, uns noch fester aneinander zu schließen, um Schulter an Schulter zu kämpfen, wenn eS gilt, da» Deutschlhurn zu vertheidigen. In dieser Überzeugung rufe ich Ihnen ein drei-facheS Heil I zu." Donnernde, stürmische Heilruse brausten aus der Menge über den weite» Platz zu dem im Erker Stehenden empor. Die Kapelle fiel ei» und unter deren Klängen und beständigen Heilrufen setzte sich nun der Marsch der Corporationen u. Bereine in Bewegung. In diese Rufe hatten sich auch einige ver» rinzeUe mißliebige Rufe gemengt, die aber in dem BeifallSorkan der Menge verhallten. Im Hotel Osterberger, in dem sich eine große Menge in allen Lokalitäten dicht zufam-mendrängte. in der sich ebenso die Elite unserer Beamten- und Bürgerlreise, wie auch der schlichte Bürger und Angestellte mit ihren Frauen, diese meist in Festtoilette, tingefunden hatten, brachte Kapellmeister Schachenchofer, der ebenso wie die Mitglieder der Kapelle in schmucker Uniform erschienen war, zuerst seine dem Gefeierten gewidmete Eomposition zur Ausführung, die. sehr melodiös und bravourös ausgeführt, rauschenden Beifall fand und wiederholt werden mußte. Sodann erhob sich .Herr Bicebürgermeister Kaiser zu folgendem Trinksprnch: „Wir sind heute hier versammelt zur Ehrung eine» Mannes, der, oo er auch nur ein schlichter Bürger, doch in der verhälniimäßig kurzen Zeit, in der er als erwähltes Oberhaupt unserer Stadt vorsteht, doch viel mehr geleistet Hot. al» alle ihm vorgeaangenen Bürgermeister nnd in dem Zeitraum sehr viel Gemeinnützige» zur Hebung PettauS geschaffen und angeregt hat. — Ich ver-weise nur auf den Theaterbau. die Parkanlagen und andere». — Er hat auch im Landtage ztoar mir immer. Da weint' ich blut'ge Thränen." Jetzt, da eS ihm so lebendig und körperlich ent-gegentritt, jetzt weiß e:, dass auch sein beste» Werk, die versunkene Glocke, seinem Ideale nicht nachgekommen: „Im Thale klingt sie, in den Bergen nicht"; jetzt fühlt er auch, das« seine Kraft zu schwach, „den Widerschall der Gipfel anfznwecken", nur ausreicht für die Thäler — d'rnm will er sterben. Aber Rautendelein steigt ,znm todessiechen Meister im Menschenland hinab. Mit einem Knße macht sie seine blinden Menschen-auge» sehend: „Ich war erblindet, nun erfüllt mich Licht nnd ohnungsweis' ergreif ich deine Welt." Mit seinem geistigen Auge ersaßt er die Sphäre der Freiheit und Schönheit, aus der da» Naturkind stammt, in der die Kunst gedeiht. Doch eS ist zu spät: „Oh wär' ich der, der ich einst auSzog. früh am ersten Tag!" Da verleiht ihm Rautendelein durch ihren Zauber neue Kraft und neue Daseinslust. Heinrich hatte gebeten: „Löse mich mit Liebesarme» von der harten Erde." Und daS Elfenkind löst und befreit ihn von allem, waS ihn an die Erde bindet nnd init LiebcSarmen zieht sie ihn hinweg von Weib und Kind, hinweg anS der Gemeine, hinweg aus dem Menschenlande nicht viel gesprochen, aber unablässig und eifrig daran gearbeitet, den Wunsch und die Hoffnung P«ttau» zu venoietlichen und eü ist nur seinen rastlosen Bemühungen im Vereine mit den Mit-gliedern de« Lande«au»schusse» gelungen, die Vervollständigung de»/Pettauer Gymnasium» durch-zusetzen. Und so fordere ich Sie denn alle auf, mit mir da» Gla» zu leeren auf da» Wohl un-sere» verdienten Bürgermeister» Josef Ornig! Heil! Alle erhoben sich und vielhundertstimmige Heilrufe durchbrausten de» Saal. Dann erhob sich der Gefeierte zur nachfolgenden Erwiderung: „Verehrte Mitbürger! Indem ich für Ihre so warme und herzliche Be-grüßung danke, die mich unendlich erfreut hat. ebenso wie Ihre sonstiaen so großen aber unver-dienten Ehrungen, muss ich nochmals, wie schon vorhin beione», das» ich dieselben nur im geringen Theile für mich annehmen kann, und Sie wiederholt daraus verweisen, das» e« nur den vereinten Be^ mühen de» LandtSauSschusse» und der Landtag», abgeordneten gelungen ist. meine Bestrebungen in dieser Sache den Eriolg zu verschaffen und so finde ich den größten Lohn für mein bescheidene» Wirken in der Thatsache, das» ich Ihnen diese Freude bereue» sonnte, indem ich überzeugt bin. das» durch die Vervollständigung de» Gymnasium», wenn e» auch zu dessen gänzlicher Ausgestaltung noch mehrerer Jahre bedarf, doch viel zum Nutze» und zur Hebung der Wohlfahrt der Stadt bei-getragen werden wird. Ich mus» auch auf die Thä-tigkeit der Herren Gemeinderäthe hinweise», deren energischer Unterstützung ich meinen Erfolg we-senttich verdanke, vor allem dem ^.i dessen Spitze stehenden Bicebürgermeister. Herrn Kaiser, aber auch dem Redacteur der „Pettauer Zeitung" danke ich für seine Mitarbeit in der Presse Auch den Mitgliedern de« Gesang- und Turn-vereint», denen ich ja beiden selbst früher al» Mitglied angehörte, sage ich Dank und allen anderen Bereine» und Eorporationen. die mich durch ihre Teilnahme ersrent haben. Zum Schlüsse darf ich unserer Frauen und Mädchen nicht vergessen, die sich al» echte deutsch« Frauen erwiest» und ich richte an sie die Bitte: Ihre echt deutsche Gesinnung immerdar zu bewahre» und ihren Patriotismus auch dadurch zu erweisen, dass sie nicht zürne» und schmollen, wenn ihre Männer, Brüder und Erwählten sie um manch, Stunden, die sie in ihrem Heim fein könnten, dadurch bringen, dass sie dieselben in politischen Vereinen und bei wichtigen Zusammenkünften verbringen. Und so bitte ich Sie denn, sich alle von Ihren Sitzen zu erheben und mit mir Ihr Glas zu leeren auf daS Wohl der deutschen Frauen und Mädchen PettauS! Heil Ihnen!" Der Herr Bürgermeister machte dann die Runde durch den Saal und stieß mit jedem Ei»-zelnen der Anwesende» an. worauf er sich in die in ihr Reich, auf ihre freien, lichte» Höhen zu neuem Leben, neuem Schaffen. Rautendelein! Ein elbischer. lichter Geist, daheim in der Freiheit der Natur, naiv, je nach Laune bald gut. bald böse, der Lust deS Augenblicks ergeben. Ihre» Ursprung und ihr Ziel kennt sie nicht: .Woher ich stamme, wüßt ich nicht zu sagen, noch auch, wohin ich geh'." Man erinnere sich an Schiller». «Mädchen au« der Fremde", da» geheimnisvoll kommt und geht, man w-iß nicht von wannen und wohin und bedenke, dass e« als Poesie oder Kunst gedeutet wird. Wa« bedeutet dem Künstler Heinrich Rautendelein? Er nennt sie den lieblichsten von seine» Träumeu; er fühlt sie wie ein Stück von sich: „Du bist, du lebst, sei'» in mir, außer mir . . . Du lieber Geist! Ge-burt der eignen Seele meinethalb" . . . Wir hoben oben Rautendelein al» da» verkörperte Kunstideal Meister Heinrich» bezeichnet. Sie ist ihm aber mehr. Unter dem Zauber ihrer Nähe sind ihm aus den Bergen höhere Ziele seine» Schliffen» ausgegangen: „Der Dienst der Thäler lockt mich nicht mehr. Wa» in mir ist, seit ich dort oben stand, will bergwärt» steigen, im Klaren überm Nebelsee wandeln und wirken au» Nebenräumt begab, um auch dort an die Ver-sammelten, welche in dem Hauptsaale nicht mehr Pla'^ gefunden hatten, eine enisprechende Ansprach« zu halten und mit den dort befindlichen Feuer-wchrmännern und Veteranen ebenfall» anzusüßen Nach seiner Rückkehr intonierte der Gesangverein den Chor: .Deutscher Sang", der, stürmisch bejubelt, wiederholt werden mußte. Al» derselbe unter erneuten Beifall»falven geendet hatte, erhob sich der Schriftleiter unsere« Blatte», um in einer rasch improvisierten Rede dem Herrn Bürgermeister für den ihm so freundlich gespendeten Dank und Anerkennung seiner journalistischen Thätigkeit in der Gymnasialfrage nun seinerseits zu danke», indem er sagte: „Unser geehrter und heute so vielfach ge-feierter Herr Bürgermeister hatte die Güte, auch für meine bescheidene Mitwirkung Worte des Dankes zu haben und so sehr mich da« crfrtnt, fühle ich mich doch zu der Erklärung gedrängt, das« — wa« ich that — nur die Pflicht war, al« Leiter eines öffentliche» Organes meine schwache Feder in den Dienst einer Sache *n stellen, welche die ganjr öffentliche Meinung in Pettan al« ei» hkiß erstiebenswertheS Ziel bezeichnet hat und dieser gebieterisch«» Forderung hätte ich mich in keiner Weise entziehen können, denn die Presse repräsentiert nur dann in Wahrheit die öffentliche Meinung, wenn sie sich in Übereinstimmung mit dem allgemeine» Volkswillen btfindtt. wo sir sich aber unterfängt, ihre subjektive Ansicht al» öffentliche Meinung der Allgemeinheit auszuoc-troyiren, würde sie sehr bald von dem Unwillen de» Volke» vernichtet, hinweggefegt werden, Al» Repräsentantin der öffentlichen Meinung hat die Presse zwei ganz au»gebildete Organe: Ein sehr große» Ohr. um all da» aufzunehmen, was ihr hineingeschrien, geflüstert, gezischelt und getuschelt wird: aber wenn sie vernehmen will, was da« Volk selbst in so gewitterschivangerer Zeit nicht hinau»zuschreien wagt, wa» aber die Volk»-seele tief innerlich bewegt, dann muß sie ihr Ohr an die Brust, an die Herzen de» Volke» legen, um al» ein Herold vmt da» zu verkünden, wa» sich im Innersten regt und e» durch die Feder bekunden. Und so werden Sie mich stet» bereit finden, für da«, wa« meine Feder geschrieben, auch mit dem Worte und der That einzustehen. Die Presse hat aber auch ein große« Maul und darum ist sie zeitweise auch etwa« zu groß-mäulig und man sagt ihr nach, sie habe auch ein böse» Maul, wa» ihr schon viele Feinde zuge-zogen hat; sie macht anch manchmal selbst über Freunde und Feinde faule Witze, wa» dann beide gleich krumm nehmen; aber sie weiß auch ihr Maul zu gebrauchen, wenn e» sein muß. freilich wenn sie gar zu laut wird in der Vertheidigung der Volk»rechte. legt sich sehr o»t von oben eine der Kraft der Höhen," Sie erneut ihm hiezu Leben und Kraft; das alte Leben sei hinfort be-graben wie deffen Meisterwerk, die versunkene Glocke, zugleich deffen Symbol; sie soll ihm nicht mehr klingen, Rautendelein entbindet seinen fönst« lerische» Geniu», das» er mühlo« schafft, weil Schaffen ihn beglückt und ohne Gedanken an Lohn: „Was ich jetzt al» ein Geschenk empsieng, voll namenloser Marter sucht' ich e«. al« ihr mich, einen „Meister", glücklich prieset. Ein Meister war ich nicht, noch war ich glücklich! Nun bin ich beide«: glücklich und ein Meister!" Sie weckt und stärkt sein Vertrauen «n seine Kraft und sein Werk: „Wa» in mir wächst, ist wert, das« e« gedeihe, wert, das» e« reife"; er nennt sie die „Schwinge seiner Seele." Sie hat ihn befreit von allem, wa» feinen Geniu» hemmt und zu Thale zieht und ihn zu ihrer lichten Höhe emporgeleitet: „Ein Schaffender, mit dir entzweit, er muß dem Durst verfalle», überwindtt die Erdeiischwere nicht." Wa» ist also Raulende-lein? Die Elbin. da» „Waldfräulein" de» Märchen»; aber indem e» der Wtlt der Geister angehört, ist sie zugleich innig verwandt mit de» Meister» Seele, die im Kampfe mit dem Jr- große, breite Hand auf ihre» Mund und sie — die sich sonst kein Blatt vor'» Maul nimmt — muß verstummen. Al» ihre schönste Pflicht betrachtet e» aber die Preffe immer, wenn sie die Sache de» Volke« vertreten und die Verdienste jener anerkennen und-preise» kann, die sich um da« Volk, um ihr Ge-mrinwesen verdient gemacht haben und da» ist heute der Fall, wo solch ein kerndeutscher, echter VoltSmann, wie e» unser verehrter Herr Bürger-meister ist, aller verdienten Ehren im reichste» Maße theilhaftig wird, der im Vereine und nnterstützt von seinen Mitbürgern, dem Herrn Vicebüraermeister und den Herren Gemeindträtheu, mit Hilfe drS LandesauSschukseS und der Herren LandtagS-Abgeordneten durch seine nuermüdliche Thätigkeit siegreich erkämpft hat, wa» der Herzt»»-wünsch aller Pettauer war und ich übe nur ein imperatives Mandat au«, wenn ich dieser Ane?-kennuiig Warte gebe. Aber ich bin gewiß, das« er mit dem Erreichten nicht zufrieden ist. das« er nach dem erkämpften Erfolg sich nicht der Ruh« hingeben will und das« er mit diesem Erfolge seine Mitbürger nur antifern und ihnen al« Maun der Arbeit zugerufen haben will: Nun bauet! Bauet Schlachthau«. GaSbe-leuchtung und Wafferleitung. Denn mit der Er-reichung de» Obergymnasium», von dessen Au»-gestaltung alle da» Blühen und da» Gedeihen Pettau» erhoffen, ist die Verpflichtung verbunden, gleich wie Pettau an Intelligenz gewinne» und dadurch da» Deutschthum unserer Stadt an Kraft und Vertiefung gewinnen wird, das» e» auch an Eomsort und Salubrität gewinne, um Studenten und deren Angehörige heranzuziehen; ihnen gleiche Bequemlichkeit wie andere größere Städte zu bieten und sie hier festzuhalten; dann wird nicht nur die geistige, sondern auch die materielle Kraft der Bewohner Pettau» sich steigern. Denn auch die materiellen Werte der Besitze werden sich er» höhen, wie sich die Intelligenz erhöhe» wird. Auch auf diesem Schlachtfeld« heißt e» ob-siegen, damit da» Deutfchthum stark und wider« siaiidijähig sei nnd wie die Studenten höhere und reichert Nahrung au« den Quellen der Wissen« schaft allmählich saugen werden, so wollen auch wir rtintrt» und reichere» Wasser au» den Quellen der Berge genießen. Und so wird Pettau außer dem geistigen Ausblühen auch da« materielle Ausblühen der zielbewußten Energie ihre» ver« ehrten Bürgermeister« danken, der noch lange ihr Führer bleiben möge und so fordere ich Sie auf, mit mir auf da« Wohl de« verehrten Herrn Bürgermeister« da« Gla« zu leeren: „Heil!" Die wiederholt von Beifall und Heiterkeit begleitete Red« würd« mit stürmischem „Heil" erwidert; der Herr Bürgermeister kam zu unserem Schriftleiter und dankte ihm nochmal» und viele hervorragen« dischen nach dem Hohen ringt, im Idealen lebt. Nicht bloß der Künstler, der Mensch überhaupt gehört zweien Welten an, Heinrich sagt von sich: „Ich bi» ein Mensch . . fremd und daheim dort unten . . so hier oben fremd und dahein," Nickel-mann nennt den Menschen „ein Ding, da» sich von ungefähr bei un» verfieng: von dieser Welt und doch auch nicht von ihr — zur Hälfte — wo? wer weiß! — zur Hälfte hier." Und der cynische Waldschrat, dem nicht« heilig ist. höhnt seine Habheit und heißt ihn „ein Zwitlerding, halb Thier, halb Gott, der Erde Ruhm, des Himmel« Spott" — zu groß für die vrde. zu klein für den Himmel, Die« übermenschliche Streben Meister Heinrich» ist faustisch: er ringt nach einer freien, allumfassenden, allbeglückenden Kunst, Faust ringt nach Wahrheit — hier der Gelehrte, dort der Künstler. So ergebe» sich nicht bloß im Namen de« Helden, in zahlreichen An« klängen von Sprache und Diction, Beziehungen der „versunkenen Glocke" zu Faust, sondern beide Werke berühren sich auch im Inhalte. Darf auch von Meister Heinrich gelten, wa« die Engel von Faust singen: „Wer immer strebend sich bemüht, den werden wir erlösen" ? ««ettr««* tx Ptrfönlichkeitru beglückwünschten ihn zu seiner Rede. Nach einer Pause, wie wieder Ruh« einge-treten war. erhob sich Vice-Bürgermeister Kaiser und sagte: «Wir gedenken morgen ein Danktelegramm an den Herr» Landeshauptmann, an die Herren Mitglieder deS LandeSauSschusseS, sowie an die Herren Landtogiabgeordiieten abzusenden, glauben aber unseren Worten ein größere» Gewich: und eine höhere Weihe zu verleihen, wenn Sie — unter Bor behalt deS morgen festzustellenden Wortlautes — hier in Ihrer Gesammtheit. Ihrer Einstimmigkeit hiezu Ausdruck geben", wa» stür-mische Zustimmung fand. Später hielt Herr Pro-feffor Brigola nachstehende Rede: Hochverehrte Anwesende! Ich habe das Wort ergriffen, nicht um einer hergebrachte» Form zu genügen, sondern um eine heilige Pflicht zu üben und einem tiefen DankgefÜhle Worte zu geben. Unser verehrter Bürgermeister hat aus all-zugroßer Bescheidenheit die Ovation für seine Person abgelehnt und sich in den Hintergrund gestellt. Gestatten Sie mir, das» ich ihn au« dem verstecke hervorhole und dorthin stelle, wohin er gehört. Wen» im allgemeinen die Behauptung nicht aanz unrichtig ist. das», wo drei Deutsche zu-sammen sind, sich vier verschiedene Meinungen geltend zu mache» suchen, so gibt e» doch eine» Punkt, in dem diese Erfahrung nicht zutrifft und da» ist. wenn e» sich um die Person unsere« all-verehrte» Bürgermeister» handelt. Da ist nur da» einmüthige Gefühl der Ehrfurcht, da herrscht einerlei Sinn, allgemeine Bewunderung, die ihm entgegengebracht, wird. Und mit Recht feiern wir ihn doch heute al« Helden, der für ein hohe» Ziel gekämpst und diesen Kampf siegreich gegen eine Menge von feinde» durchgeführt hat. Mit Stolz dürfen wir auf unseren Bürgermeister blicke», der nicht nur consul sondern auch mehr pater urbis genannt werden darf, dessen ganze« Streben dahin geht, den Wohlstand seiner Mit-dürger zu heben, ihre Bildung zu erhöhen und der kräftigen, freien Entwickelung förderlich zu sei». — Wer je der Leitung eine« größeren Gemein-wesen« nahe gestanden hat. der weiß e», welche Summe von Intelligenz. Fleiß. Thatkraft u»d uneigennütziger Hingabe dazu gehört, Erfolge zu erzielen. Unser Bürgermeister ist in der beneiden«-werten Lage, auf mannigfache Erfolge hinzu-weisen. Die größte Errungenschaft aber, die wir ihm verdanke», ist die Erwerbung de« Obergym-nafium«. E» war die« im vollsten Sinne de« Worte» eine Eroberung; denn wer alle Berhand-lungen in dieser Angelegenheit mitgemacht, mit-empfunden hat. der wird mir zugeben, das» diese That «in im heißem Kampfe m,t unermüdlicher Au»dauer erfochtener Sieg ist. Ein jeder, der init warmem Herzen die Interesse» der Stadt verfolgt, wird den Wert diese» Erfolge» für die Zukunft unserer Stadt zu würdigen wissen. E» ist unser aller Pflicht, die Verdienste eine» Manne» anzuerkennen, der immer und er-folgreich bemüht gewesen ist, zu beweisen, wie sehr ihm da» Wohl de» ihm anvertrauten Wir-kungskreise» am Herzen liegt und der zur Er-reichung seiner edlen Zwecke weder Mühe noch Arbkit gescheut hat. sondern in selbstloser Hingab« voll und ganz in seinem Berufe aufgegangen ist. E» ist aber auch unser Wunsch, i>«r Bürgermeister möge noch viele Jahre so segensreich schaffen, die Früchte seine« Schaffen» heranreifen fehen und sich daran erfreuen. Unserem Bürgermeister, der mit seltener Pflichttreue unsere Gerechtsame wahrt, ihm. der alle seine Kraft und alle seine Zeit für die In-terefsen der Stadt Pettau opfert, ihm, deffen Be-strebe» wie e«zu danken haben, das» in Zukunft unsere wirthschaftliche Lage einen besseren, gedeihlicheren Fortgang haben wird, ihm lassen wir unsere »ollste Anerkennung und unseren Dank in einem — 3 — au» dem Herzen kommenden Lebehoch a»«kli»ge». Heil Ornig I" Auch dieser Rede fand allgemeine» Wider-hall und großen Beifall und wieder brau»ten donnernde Heilrufe durch den Saal. Der Ge-sangverein gab noch zwei Piere» zum Besten .Fröhliche Armuth" und .Krieger» Heimkehr" und die Spitzen der Gesellschaft blieben mit d«n G«mei»deräthen. dem Gefeierten des Abeud« und dem Bicebürgermeister sowie de» Damen bi« nach 12 Uhr. die Mehrzahl bi« gegen 1 Uhr, einige besonder« durstige und gutgelaunte, patrio« tische Festgäste sogar bi« nahezu 3 Uhr Früh. Die Festtage und namentlich diese Feier werde» noch lange eine glänzende Erinnerung für da« Oberhaupt unserer Stadt und allen Theilnehmer» bleibe». Gemeinderaths Sitzung. Für die am Mittwoch den 2. März stattgehabte Gemeind«rath«sitzuiig waren folgende Punkte auf die Tagesordnung gestellt: 1. Mittheilungen. 2. Petition um Aufhebung de« Waschver-böte« für die obere Draugassc. 3. Ansuchen der Draubauleitung um Flüssig-machung eiue« Darlehen« pr. 7000 fl. für tue Uferschudbauten bei Messarscheg. 4 Bericht der RechtSsection über die Grund-buchSrichtigstellmig betreffs Friedhof. 5. AmtSvortrag betreffs Errichtung d«S Schlachthauses. 6. AmtSvortrag betreffend einer Darlehen«, aufnahmt von 3 — 600000 fl. 7. Ansuchen der Stadtpfarre um eine Re-muneratio» für den Stadtpfarrorganisten. 8. Berathung über die Demoliernng der kleinen Kaserne. S. Antrag der Bansection betreffend die Bauherstellung beim Ecrasit-Magazin. 10. Bericht der Finanzsection über die vor. genommene Prüfung de« Gemeinde-Armen- und Bürgerspitalsond-RechnungSabschlußeS. 11. Allfälligt«. 12. Vertrauliche«. Anwesend waren al« Vorsitzender Herr Bürgermeister Josef Ornig. dann die Gemeinde-räthe: Herren Bicebürgermeister Kaiser. Sellinschegg, Kersche, Kollenz Sadnik, Roßmann, Filaferro, Kaspar se».. Steudte, Strohmayer, Blanke. Professor Brigola. Dr. Treitl. Matzun u. I Wressnig. al» Schriftführer fungiert Herr AmtSvorstand Seemann. Der Borsitzende erklärt die Sitzung für er-öffnet, begrüßt die Versammlung und dankt für die ihm gebrachten Ovationen und versichert, auch ferner alle« zu thun, wa« i» seinen Kräften steht, da« Wohl der Stadt Ptttau zu fördern, welche Erklärung mit vielstimmigen Heilrufen begrüßt wird. Hierauf verlie«t der Schriftführer da« Protokoll der letzte» Gemeinderathsitzung voin Februar, welche« genehmigt wird. 1. Gel«»gt da« Dankschreiben de« .Herrn Rector magnificu« Dr. Friedrich Thanner. anläßlich de« Danktelegramme« d«r Stadt Pettau in Angelegen-heit de« Gymnasium«, zur Verlesung und wird dessen Inhalt mit lauten Heilrufen begrüßt. Sodann gelangen die Dankschreiben de« Ge-werbe-vereine« Ptttau für die Unterstützung von 60 fl. und de« Südmarkvereint» für die Subvention von 50 Kronen zur Verlesung. 2. Die durch da« Verbot de« Wäschewaschen« i» der oberen Draugasfe Betroffenen protestiert«« dagegen und bitten um Gkftattung de? Wäsche-waschen« in dem Raume zwischen Nr. 3 und 5, dagegen um strenge Ausrechthaltung de« Verbotes der Kehrichtabladung. Der Vorsitzende eröffnete hierüber die De> batte, an welcher sich die Herren Roßmana, Steudte, Matzun und Dr. Treitl wiederholt be-theiligen und deren Autsührlingen und Vorschläge» Herr Notar Filaferro mit der Forderung ent- gegentritt, das» der Gemeinderath einen einmal gefaßte» Beschluß nicht wieder aufheben solle. Bei der hierüber gepflogene» Abstimmung bleibt er jedoch mit diesem Antrage in der Min-derheit und wird die beantragte Aufhebung de« Beschluß«» mit großer Majorität angenommen und die Bansection bevollmächtigt, die Regulierung des PlanumS bei den Häuser» Nr. 3 und 5 in eigener Regie auSzusühre» >i»d de» Bewohnern der Drangafse »nd de« benachbarte» StMtheileS da« Wäschewaschen dort wieder zu gestatten. 3. Herr Matzun bringt die Zuschrift der DrauregulierungS Eommissio» zur Verlesung; die Bausection beantragt. de» Betrag von 7000 fl. flüssig zu machen, welchem Antrage stattgegeben wird. 5. Die Finanzprocnratur beantragte die Richtigstellung des GrundbuchSprotocolleS. nachdem d«r Friedhof in Kanischa nicht der Stadtgemeinde, sonder» der Probstei zugehörig sei. Hiezu constatiert Herr Filaferro. dass Herr Strafella seinerzeit das Grundstück auf die Stadt Pettau anschreiben ließ, während die Propstei ihr EigeuthumSrecht schon dauials angemeldet hab« und die Friedhofparcelle auch in ihrem Inventar angeführt erscheint. Die RechtSsection räth daher von einem Prozeß wegen Erhebung eineS An-sprucheS auf VaS EigeuthumSrecht ab, beantragt aber den Ersatz der Koste» pr. 2000 fl. für da« Fried«hof»gebäude zu fordern und gegen diesen Ersatz der Propstei ihr Eigenthumsrecht auf den Friedhof anzuerkennen. Herr Matzun macht den Znsatzantrag, das» eventuell die Propstei für die Benützung de« Fried-hofSgebäude« einen Miethzin« zu bezahlen habe. Der Vorsitzende eröffnet die Debatte darüber, ob eine Ablösung oder eine Miethe stattfinde» soll. Hierauf zieht Herr Matzun den Antrag aus Vermiethung ab und bleibt nur mehr der erstere Antrag zur Abstimmung. Derselbe wird einstimmig angenommen 5. Dr. Treitl verliest die Zuschrift der Statthalter«!, nach welcher der Gemeinderathsbe-schluß weg«» Erbauung de» Schlachthause« und de» beantragten Schlachthauszwange« noch nicht in legaler Weise durchgeführt sei. Herr Strohmayer fragt diesbezüglich wie hoch die Kosten der Schlachtung pr. Stück kommen würden, worauf der Vorsitzende erklärt, das» sich die Kosten pr. Stück auf 1 fl. bis 1 fl. 50 kr. bei-läufig stellen würden; bemerkt jedoch, das« wahr-scheinlich später, wie überall, ein Kühlhau« oder ein Ei«hauS zur llonservierung de« Fleische« gebaut werden dürfte. Herr Strohmayer fragt sodann, wie weit der Schlachthauszwang gehe, worauf der Vorsitzende erklärt, dass die Fleischer, Gastwirte k. im Schlachthaus schlachten müßten, sowie alle, die da» Schlachten gewerbemäßig betreiben, jedoch Private von diesem Zwange befreit seien. Herr Strohmayer fragt weiter», wie e» dann mit den auswärtigen Fleischern gehalten werd«» würde? Der Vorsitzende erklärt, das» dieselben bei der Viehbeschau eine höhere Taxe werden be-zahlen müssen. Herr Roßmann fragt, ob die Rentabilität gesichert fei. Der Vorsitzende erklärt diese Frage für ver-frttht. weist aber darauf hin, das» sich in vielen Städte» die SchlachthauSbauten gewinnbringend erwiesen haben und das« er hoffe, das» auch hier die Regie nicht über 1 fl. bis 1 fl. 50 kr. kommen würde und weist aus die günstigen Re-sultate in Wien, Fürstenseld und Grazhin. Herr Roßmann nieint, auf Grund der JahreS-SchlachtauSweife könne wohl jetzt schon be-rechnet werden, wie hoch sich die Einnahme bei-läufig belaufen würde, um die CapitalSverziusung beurtheile» zu können. Herr Kollenz fragt, ob nicht auch Bier ein-gelegt werden könnte, wenn ei» Kühlhaus gebaut werden würde. Der Vorsitzende glaubt, diese Frage lass« sich nicht bestimmt b«antworten. Er halte aber diese Annahmt nicht für zutreffend. Er hoffe, daf« das Schlachthaus mit 20000 fl, und ebenso das KühlhanS auch um 20000 fl, hergestellt werde, in welch letzterem die Fleischer je eine Zelle mit ftO—1Ö0 fl. pr. anno je nach der Größe würden miethen können. Herr Sadnik fragt, wie hoch da» Kühlhau« in Fürstenfeld zu stehen kam. Welche Frage der Vorsitzende dahin beantwortete, das» e» auf circa 28000 fl. gekommen sei. aber unverhältnismäßig groß wäre. Der Borsitzende beantragt hieraus die Abstimmung auf Erricht» ug de« Schlachthaus?« und Einführung des SchlachthmiSzwange«. welche beide Anträge zum Beschluß erhoben wurden. 6. Berichtet Herr Sadnik, das» der Antrag der Section dahingehe, von dem aufzunehmenden Darlehen die alten Hypothekschulden per 120000 fl. zu decke» und den restierenden Betrag von 180000 bi» 38000s zu Investitionen zu ver» wende». Herr Blanke fragt, wozu dieser Betrag verwendet werden soll? Der Vorsitzende beantwortet diese Frage da-hin, das« verschiedene Bauten in Aussicht ge-nommni wären, woraus Herr Blanke weiter« fragt, welches diese Bauten seien? Der Bor-sitzende erklärt hierauf: projectirt seien der Bau eines Schlachthauses und eventuell eine» Kühl-Hauses, die Vergrößerung de« Gymnasiums, der Bau einer neuen Kaserne, die Herstellung der Gasbeleuchtung nnd eventuell einer Wasserleitung. Der Borsitzend« bringt sodann den Antrag zur Abstimmung, dass das Bürgermeisteramt ermäch-tigt werde, die nöthigen Unterhandlungen und auch die behördliche» Schritte um die Genehmi-gung zur Aufnahme des Darlehens zu erlangen, einzuleiten, wobei in Aussicht genommen sei, das» die Stadtgemeinde nur die nöthig werdenden Be-träge von Fall zu Fall erhebe und bemerkt hie-bei, dais er hoffe. daS Darleihen zu 4 Proceut oder doch zu einem nur w«nig höheren ZiiiSfuß zu erhalte». .Herr Kaiser beantragt, die Wafserletiung vorläufig außer Acht zu lassen und nur eine nie-drigere Summe, allenfalls »ur 3—400000 fl. al« Gesainnttdarlehen aufzunehmen und mit diefer Forderung vor die Wählerschaft zu treten. Drr Borsitze»de beantragt hierauf, betreffs der Genehmigung zu Unterhandlungen n»d zn dem behördlichen Schritte abzustimmen »»d wird diese Genehmigung ertheilt. Bezüglich der von Herrn BicebUrgernicister Kaiser beautragten Reducierung des Darlehens!»?-trage« auf fl. 400000 wird hievo» abgesehen nnd der SectionSantrag auf Ausnahme einer Summe von 3—500000 angenommen, nachdem Bürgermeister Ornig erläutert, dass die Brschaffiing des größere» Betrages zwei wesentliche Bortheile biete. Erste»« einen billigeren Zinsfuß zu ermögliche» nnd zweiten«, bei den in Aussicht genom-menen Bauten nicht jedesmal erst a»fs neue mit der Sorge der sichert. Italien Rom. Papst Leo XIII. hat am 2. März al« seinen 88. Geburtstag und den 20. Jahrestag seiner Krönung die Glückwünsche deS Cardinal-CollegiumS entgegengenommen. Nntlan». Petersburg. Sebastopol soll nun zum größten und stärksten KriegShafen Rußland« ge-macht werden. Frankreich. Paris. Anch nach der Berurtheiluiig ZolaS ist jener exaltitte Fanatismus noch immer da« herrschende uud treibende Element, wie der wahr-haft unverschämte Brief des HaiiptmanneS Begouen vom Generalstab an den ehemaligen Justizminister Trarieux beweist. Grieche»»«»» Athen. Der König empfing am 2. März, umgeben von seiner Familie und dem ganze» Hofstaat, die Glückwünsche des gesammteu diplo-malischen CorpS. Inland. v»h«e«. Prag. Der Landtag wurde am 2. März geschloffen, nachdem die Deutscheu schon früher aus-getreten sind, wie wir bereit« vor Monate» pro-phezeit hatten. Gleichzeitig wurde das Berbot deS Farbentragen» aufgehoben. Pettauer Wochenbericht. (Kind »ni <5rtilin.> Wie weit auseinander sind Kind und Greisin. Ein lange« Menschenalter voll von Freuden. Glück und Liebe, aber auch reich an Schmerz. Kummer und mancher herben Enttäuschung liegt dazwischen und da baut der allmächtig« Tod seine Brücke und führt daS junge, hoffnungsvolle Menschenkind wie die welke, ent-sagende Greisin in Eharon« Rache», der sie hinüber führt ins Reich der Schatten, aus die Insel der Seligen, au« deren Bezirk kein Wanderer wieder-kehrt, wie der Dichter sagt. Und zwei Mitglieder siud es jener Institution, um deren Ausbau so heiß gestritten wurde uud um desseutwillen Pettau eben, wege^ des durch ihr Oberhaupt so schwer erkämpften Siege». Jubelfeste feierte. Zwei Pro-fessoreu uiisere« Gymnasium« erlitten im Berlause einer Woche herbe, unersetzliche Verluste. Professor Dr. Raiz in der Vorwoche sei» einzige« Mädchen, die kleine Grete, ein herzige« Kind, eine liebliche MenschenknoSp«, Herr Professor Brigola in der Nacht vom Donnerstag zum Freitag seine Mutter in hochbetagtein Alter. Wer vermag zu ermessen, wer schwerer zn tragen hat? — (JRnfikorrrin.) Zu unserem vorwöchentlichen Bericht über die Aschermittwoch-Production de« Musikvereine« muffen wir nachträglich berichtigen, das« unter den angeführten, so verdienstvollen Mitgliedern, die sich daran beteiligte» e« statt: Herr Hussa, zweite Violine, heißen sollte: Herr Uffar, erste Violine Ebenso müffen wir nachträglich bemerken, um etwaigen Mißverständnisse» und irrigen Auslegungen entgegen zu treten, dass einzig den Restaurateur da» Verschulde» trifft, das» einzelne Gäste hungrig heimkehren mußten. (Eine Lerichlißollg für vr. Arrnrc.) In-folge einer wohl nicht genügenden Information hat der slovenische Landtagsabgeordnete Herr Dr. Josef Sernec im Landtage in Graz am 22. Februar bei der Debatte über das Pettauer Gymnasium in seiner Rede einige Datei, vorgebracht, die un-richtig sino und da dieselben seitens der „Süd--steirischen Post" bei dem Abdruck dieser Rede widerspruchslos angeführt werden, wollen wir diese Richtigstellung bezüglich der Stelle besorgen, wo e« heißt: „Die ganze Vorlage wird nur vom deutschnationalen Standpunkte behandelt, die That-fache aber, dass die ganze Umgebung von Pettau und der größte Theil der «stobt Pettau v » » 3 tosen e n b e - wohnt wird und dass es sich i» erster Linie um die Befriedigung ihrer Bedürfnisse handelt, wird iin Berichte ignoriert - Nach der Volkszählung vom Jahre 1890 sind laut der statistischen Zu-sainmenstellung in Pettau 2631 Deutsche und 62 l Slovenen. Demnach ist jene Behauptung deS genannten Abgeordneten und die daraus abgeleitete SchlusSfolgerung eine durchaus falsche. ilheaternachricht.) Dienstag den 8. März begeht unsere so beliebte Naive Frl. „Bell au" ihren Ehrenabend. Dass sich da daS Publicum vollzählig in unserem Schauspielhaus einftnden ivird, ist ja wohl ganz sicher — gilt es doch, eine so brave Schauspielerin, wie eS Frl. Bellau ist. zu ehren. Sie hat sich thatsächlich gleich bei ihrem ersten Auftreten die Gunst deS Publicum» im Sturme erobert, was Niemanden wundern kann, nachdem die Spielweise diese« Fräulein» liienläuglich bekannt ist. — Zu ihrem Ehrenabende wählte sich Frl. „Bellau" Schönthan'» Novität ^ircuSleule", eine effectvolle Komödie, die ein beliebtes Repeumrestück aller größere» Bühnen geworden ist. Die Beneficianti» spielt darin die Tochter Lilli deS CircuSclown LandowSky. den Dir. Gärtner darstellt. eS ist also eine sehr amü-sante Vorstellung in Aussicht. Bei dieser Zen-sations-Novität, deren AufführungSkoste» wieder >ehr hohe sind, werden die Eintrittspreise erhöht. Donnerstag den lO. März wird Pailleron'S geist-reiche» Lustspiel „Die Welt. >» der man sich langweilt" gegeben; dieses feine Lustspiel dürfte durch seine feiinvitzigen Dialoge und Pointen vom Publicum sehr freundlich aufgenommen werden. Zanistag den 12. März kommt abermals eine interessante Neuheit zur Ausführung, indem Gang' hoser'» interessante» Schauspiel „Meerleuchten" zum erste» Male auf unserer Bühne in Scene gehen wird. „Meerleuchten" erzielte im Deutschen Volkstheater einen so großartigen Erfolg, dass es beinahe von allen deutschen Bühnen unserer Mo-»archie angekauft worden ist. Wir können Herrn Dir. Gärtner dankbar sein, das» er un» endlich einmal wieder nach langer Zeit ein »eueS Schau-spiel, welche» eine» der berühmtesten geworden ist. vorführt. (Haoptverlammlong de« Cafinovereines.) Dienstag abend» fand in den oberen Räumlich-leiten des EasiuovereineS die Vollversammlung zur Berathung de» Au»schußentwurfe» der Satzungen statt, in welcher, in nahezu vierstündiger Be> rathung. das ganze, 30 Satzungen umfassende Bereinsstatut durchgesprochen und der Wortlaut derselben festgestellt wurde. Au den sehr auSfÜhr-lichcn und stellenweise auch etwa» langwierigen Debatten betheiligte» sich viele der Anwesenden in lebhaftester Weise, namentlich außer dein Bor-sitzenden, Herrn S Hutter uud dem Schrift-sichrer, Herrn Dr. Treitl. die Herren Dr. Gla», 3. Kaspar. K. Kaspar jr., Skubitz, Perko, Kasimir, Schulsink, Hickl und Großauer. Bezüglich des Namen» des erneuerten Easinovereine» fanden sich alle Anwesende» mit dem Vorschlage deS Äusschnße» einverstanden, dass schon in diesem die Tendenz des Vereines unziveifelhaft ouSge-druckt sei, dass deutsches VolkSthum, deutsche Gemüthlichkeit, deutscher Familiensinn und deutsche Treue auch in dem geselligen Verkehr zu wahren und deutscher Gemeinsinn auch zur Grundlage der heiteren Zusammenkünfte zu machen sei. die der Verein veranstaltet. All die» ist scharf und klar und herzgewinnend »> dem Namen „Deutsche« Heim" ausgedrückt. Und fo wollen wir hoffen, das» die glückliche Wahl deS Namen« auch ein gutes Omen für das künftige Wachsthum und Gedeihen diele» echt deutschen, geselligen Bürger-vereine« PettauS fei. (Fenerbereitschast der freiwilligen Feuerwehr.^ Fnr die laufende Woche hält du I. Zug und die I. Rotte Feuerbereitschast. — Zug«sührer Lorenischitsch. Rottführer Martschitsch u. 8 Mann. «5euerineldnngen sind auf der Centralstation in der Sicherheitswachstube im Rathhaus zu machen. lMarktbericht.) Der letzte Monat-Vieh-markt war sehr gut besucht. E« wurden 150 Pferde ^20 Ochsen und Stiere.364 Kühe und 212 Stück' Jungvieh, weiter« 6 Kälber heimisches Vieh, l l0kroatische Rinderuufgetrieben. Summe 1261 St. Der Verkehr war recht lebhaft und wurde ein großer Theil Rinder, auch Pferde umgesetzt. Nach Mittelsteiermarkwurden mit der Eisenbahn 2 Waggon abgeschickt und eine große Anzahl anderer abgetrieben. Der nächste Viehmarkt fällt auf den 1. Mittwoch im Monate April d. i. am 6. April und wird in der Eharwoche zur Abhaltung kommen. Theater. Dienstag kam da« Lebensbild: .Gebildete Mensche.," von Victor Leon zur Aufführung. Der Autor hat mit diesem Werke ei» Stück Wienerlebe» direct abgeschrieben, oder Moment-Photographien daraus gebracht, wie man e« »un zu bezeichnen belieben wolle. Die Darstellung war eine sehr lobe»«werthe und namentlich Herr Direktor Gärtner bot al« „Eommercialrath Adolf Müller" eine vorzügliche Leistung und wurde die« durch wiederholte, stürmische Hervorrufe bei offener Scene vom Publicum auch bestätigt. Ihm reihte sich durch eine besonder« hervorragende Leistung Fräulein Bellau al« «Jostfine" an. Eine vortresfliche Charakterrolle schuf Herr Seifer al« Miisiklehrer „Luciu«." Diesem nächst kam Fräulein Wnrtemberg al« »Cäcilie" und Fräulein Henna als „Emma" ; vo» de» Herren Herr Kühne al« „Dr. jnr. Josef Müller" und Herr Kammaus al« ..Johanne« Lohr", sowie Herr Eichinger al« „Fritz". Kurz der Abend war ein sehr gelungener, aber tl fehlte an Zuschauern. Der Dienstag brachte nn« bcn Schwank „Wettrennen" vo» V. L6on und H v. Waldberg, eine bereits wohl accreditierte Firma, in welchem Fräulein Bellau als Vollblut Magyarin und Pferdezüchteri» „Margit von Körösi" durch Verve »iid Hxmor excellirrte. Eine ausgezeichnete Lei» stung bot auch Herr Kühne als Opernsänger Wilhelm Bernhard»), der in dieser Rolle reichlich Gelegenheit hatte, dem Publicum Stimmerinner-ungen aus seiner Opernlanfbah» zum Beste» zu gebe». Sehr graciö«. wie immer war Fräulein Würtemberg al« „Hildegarde" und eine vortrefs-liche MaSke hatte Herr Kammauf als »Freiherr von Recha". der sich mit den Herren Eichinger .,Hellinger" nnd Eckhardt „Weilmann" wie mit den übrige» Mitwirkenden im heißen Wettrennen um den Beifall des Publicum« bewarb, der ihnen auch allen in reichem Maße zutheil wurde, am stürmischesten wurde Fräulein Bellau applaudiert, die siegte, wie sie wollte. Landwirtschaftliches. , MUlgitai »4 niliitM VaUufcsanltM niu Breit- aad Laagaiurtmrri, Hniun, Asiwurf, Mif.» knaps, AppaUUaalgkatt, aeklacltao Oaittiaaek, libilriKkaiidaa Atkam, Aafataaaaii. Bödbrinaan, Bllkungai», HarUalblgkelt at« . aowokl laaarlick »l, »ick »auerllek utowttniig. ssagia aka •(kam. Monds»«:#. Proattiiiisa. Br»ndwlnd« at«. «tr. Wa kats Dmi ailatlrt, kaatalli au dlnct usd adraaitrss ll «I, Riliaasikrlk daa Apotkakari A. Tklirrj la Prl«rUa kat Rakltack. >, koataa fraaec Jadar Poatalatloa Oaatarr. l'agara« aaaat Kl*»: II klataa odar 4 DoppaMUaBteS......t Kroaaa «0 . .SO . ..... .1» . Kack Boiolin aad Baraafowtn» x> kr. nakr. ftlaekar in« Mackakaar, aavia Wiademrtlofar aotekar fallt-(«ata virdaa toi mir aas Gnad d a MirkaaKkilagaaatiaa atraag gtricbUIck »arfolgt. 100 bis 300 fl. monatlich können Personen jeden Standes In allen Ortschaften sicher und ehrlich ohne Capital und Risico verdienen durch Verkauf gesetzlich erlaubter Staatspapiere und Lose. Anträge an Ludwig Österreicher, VIII., Deutsohegasse 8, Budapest. Allein echte desATNIERRYin PfBSRAM (Balaaaaalki II itu aaallflU»). Di« krirtlga!» (ssaalfca 4or Oagaiwwfc Vonhohom antlaapilaakaa Wsrlh*. Von hCahal ant-■ anduugawlctrlgar Wirkung. 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Dir Ll/i' Familie Mitschdorf kehrte von der Bahnstation. zn wel-y-7'^/ cher sie einigen Bekannte» ans der Stadt das Geleite gegeben hatte, dnrch das Torf nach dein Schlosse, dessen 02/ altertümliche Fenster, von der untergehenden Sonne be-ichienen, in allen Farben leuchteten, zurück Die Dorfgasse war belebt; die Banern standen, ihre Pfeifen ichmanchend, einzeln oder in Gruppen plaudernd, vor den Gehöften; die Hausfrauen mit den voll Herzenslnst zappelnden barfüßigen Migsten auf den Armen leisteten ihnen Gesellschaft, oder hielten unter sich einen „guten Rat*. Die übrigen Kinder habe» sich zu-stimmen ans die lange Bank vor dem Hanse gefetzt. Der kleine van« macht seine Rechenaufgaben. Lieschen überhört ihr Schwester-rtien im Aufsagen der biblifchen Geschichte nnd macht dabei eine iv ernste Miene, wie sie solche am gestrengen Herrn Schnlmeister nicht gewohnt ist. Der Aelteste fchäkert über den Gartenzaun mit iriner hübschen Nachbarin, die nicht ohne Absicht gerade jetzt ihre Blumenbeete begießt. Daß die beiden einander zngethan sind, kann man aus ihren vielsagenden Blicken, welche herüber- uud hinüber-»liegen, entnehmen. Bor jedem Gehöfte so ziemlich das nämliche Bild. Ehrerbietig werden die Näherkommenden von den Leuten be-»nist. Mitschdorf hat für eine» jeden ein freundliches Wort. Die Verwalterin erkundigte sich bei den Frauen nach dem Befinden •hrcr kleinsten, nimmt ihre Kuß- und Patschhändchen entgegen. ?it nun erwachsenen Töchter, Luise nnd Anna, beschäftigen sich mit ihren Altersgenossen. Tie Familie ist wegen ihrer Leutseligkeit und ihrer Sorgen nm tui» Fortkommen der weniger begüterten Leute, welche als Tag-löhner auf dem gräfliche» Gute arbeite», geschätzt nnd beliebt. Für Heu Verwalter, der, wo es nötig war, de» Bauer» mit Rat nnd beisprang, ginge» sie dnrchs Feuer. Seine Frau uud Töchter, welche die Armen und Notleidenden nie von de» Thüre« weise» iwas die Gräfin bei ihrem seltenen Aufenthalte ans dem Gnte »et» that), sondern immer reich beschenkten, wurden förmlich ver-flöttert. Man that ihnen alleS zuliebe, wnßte man doch, daß man die trefflichen Menschen mit der kleinsten Aufmerksamkeit erfreute. — Eben waren sie beim Schlosse angekommen, als von der Ferne durch den sanften Wind getragen ei» sinnige» Lied als Gutuacht-stnlß herübertönte. Die Frau wandte sich mit thränenfeuchten •Ingen nach der Gegend, von welcher der Gesang kam nnd drückte dic beiden Mädchen, welche sich das plötzlich veränderte Benehmen der Mutter nicht zu deute» wußten, bewegt an sich. .Was ist Dir. liebe Sophie?" frug Mitschdorf sanft, dem ihre 'Bewegung auch nicht entgangen war. »Nichts. Der Gesang hat mich so gerührt.' „Liebe Sophie, sei aufrichtig. DaS ist es gewiß nicht; denn das Lied wurde von den Dorfkindern doch schon manchmal ge->u»gen, ohne daß eS diese Wirkung aus Dich gemacht hätte. Es nl was anderes, ich habe es schon seit einiger Zeit bemerkt, daß ?ick etwas drückt. Bist nnznsrieden mit mir, mit de» Kindern?" „Gewiß nicht, lieber Fritz! wie sollte ich es anch sei», da I» alles thust, was Dn mir an den Augen absehen kannst nnd die Mädchen durch ihren Fleiß, ihre Anstelligkeit im Hanshalte mir '>11? Freude machen." .Nun, wenn Tu mir's nicht sagen magst, so werde ich eS thnn Sünder, laßt im» allein." — Als diese sich entfernt hatten, fuhr er fort: „Du bist nngln k Uch, weil Du Dich nicht in der Gesellschast bewegen kannst, in welche Du vermöge Deiner Bildung pasfest. Dn sindest die Unter Haltung in Deinem neuen Bekanntenkreise, welche sich nur nm Dienstboten, Mode. Stadtklatsch ic. dreht, fade und abgeschmackt, möchtest in höhere Kreise hinaufrücken, möchtest, weil Deine Frenn binnen so viel aus Niianeiernng in der Titulatur halten, ganz ge nan zwischen Aspiranten, Assistenten, Praktikanten, Sekretären jeden Kalibers, expedierenden, geheimer nnd geheimen expedieren den, unterscheiden, welche in der Rang- nnd Kleiderord.inng m,t den Kanzlei- und RechnuuaSrSten doch in einem Topf zusammen-brodeln, eben anch einen Titel haben. Ist's nicht so? „Wie hübsch klingt doch z. B.: Frau Ministerialirkretariats-bureauassisteut oder: Frau geheime expedierende Regierungssekretär. Der Titel nimmt auf einer Visitenkarte die Hälfte ein. Wenn ich so eine Karte lese, muß ich immer an den .Konstantinopvlitaniiche» Dudelsackpfeifer" de»ke». Diese» Wort steht aber den oben ge nannte» Titel» noch um eine Silbe nach. „Ich für meinen Teil gebe nichts ans Titel: ich halle es mit den Franzosen, die zwar viel Lächerliches haben, aber doch in ver-»Ünftigerer Weise als bei »iis die Frane» mit dem Familienname» »nd nicht nach dem Amtstitel des Manne» benennen »nd begrüßen. Das Amt geht die Fra» ja nichts an. — ^Da Dn aber so sehr an einem Titel zu häugrn scheinst." fügte er lächelnd hiiizu, ,so muß ich wohl sehe», wie ich mit der ^jeit zu einem „Kommerzienrate" komme. Wenn es eine landwirt schaftliche Fakultät gäbe, dann könnte ich dort wohl noch in meinen alte» Tage» den Doktor mache». Nicht wahr, .Frau Doktor" würde gut klinge»." „Dn spottest, Fritz. Das ist es nicht, was niich betrübt. Titel begehre ich nicht, aber Achtung und Ehre von allen Leuten, mit denen ich verkehre. Diese wird mir vo» einigen ans nnserer »asfee-tischrunde nicht mehr zu teil. Die Roland nimmt keine Einladung mehr a», ihre Gesinnungsgenossin, die Fra» des Gerichtssekretärs anch nicht, wenn ich geladen bin. Al« ich vor einiger,'jeit ein-mal verlauten ließ, daß wir uns unserer Töchter wegen den kvm-menden Winter in die „Konstantia" aufnehmen lassen würden, meinte die Kanzleirätin: in diese seine Gesellschaft? Ta muß mau gute Fürsprecher habe»: da würde genau auf Rang, Ztammbaui» gesehen werden Es ist der pure Neid, der aus ihr spricht, da sie in ihre» gedrückten Verhältnissen nicht stand mit uns halten kann. „Letzthin hat mich eine andere so zufällig Über uuser Vorlebe» aushorchen wollen; sie wnßte wohl Bescheid, aber sie stellte sich dnmm. Sie wollte mich nur in Verlegenhei.t bringen. Im vorige» Jahre, als Luise den Tanzknrs mitmachte, interessierte sich ei» [»uiner Assessor sehr für sie. Er »iid sein Brnder, welcher noch studiert, sind mittlerweile zu RolandS gezogen, sind dort natiir-lich entsprechend bearbeitet worden; denn sie grüßen nn« seither nicht mehr. Ach. Fritz, ich könnte Dir noch so manches sagen, was »«ich bedrückt, aber ich unterlasse eS lieber. Was habe» wir den» diese» Leuten gethan, daß sie uns so verfokgen? Wenn sie zn uns kommen, habe» sie vo» nns nur Liebes nnd Gntes erfahren »nd genossen. Wenn allerdings ynfere Küche, unser Keller nnd «Zarten für diese Menschen de» alleinigen Anziehungspunkt bildet, da»» danke ich siir solche Freundschaft. Wir müssen dann andere bessere Kreise aufsuchen. Sorge daher dafür, daß mir in diesem Jahre in die ..Konstantia" ausgenommen werden." .Aber, liebe Sophie, was hast Du denn in solch einer Gesellschaft? Dort findest ja doch wieder einen Teil Deiner jetzige» Be-kanntschast. Der Tanz geht von neuem an." „Dort wird es gewiß auch noch andere vorurteilsfreiere teilneli-mendere Menschen geben, welchen man sich wird anschließen können " Weil'age zur Leitung Verlag nun £J Blaut« in Pettau. .Mag sein, aber ich fürchte eine» glänzende» Durchfall, weun Leute im Vorstand si«d. die nns kennen. Das möchte ich nicht erlebe». Sieh, darum habe ich mich bisher immer gesträubt, wenn Tu solche Wünsche ankertest. Ja, wären wir inuidert Stunden von hier, dann hätte ich mit der krönten Freude Deine Wünsche erfüllt. Aber so . . „Wut, dann will ich s riskieren; denn in dieier Halbheit will irfl nicht weiterleben. Unsere Kinder werde» älter und die müssen in Gesellschaft." „Das hat ja doch keine fo große Eile. D» wirst sie hoffentlich nicht jetzt schon vo» Dir nebe» wollen.' „TaS gerade »icht, aber alte Jnngsern will ich anch keine er-ziehen.' „Alte Jnngsern solle» sie ja a»ch »icht werde»! Erziehe Deine Töchter in Ehrbarkeit uud Gottesfurcht zn guten nnd tüchtigen Menschen: wenn es Zeit sein wird, werden sich schon Lebensge fährten für sie finden. In Theatern, aus Bällen oder ionslige» Schaustellungen finden meistens nur unglückliche Ehen ihren Ur-sprung: den» immer sind es uulautere Beweggründe, von der eine» Seite die Sucht zu glänzen und bewundert zu werden, von der andenl die Absicht zu genießen und im Genusse zu schweigen, die den Ansgangsvnnkt bilden. Für unsere Kinder bedarf es »ach meiner Anficht solcher künstlichen Mittel nicht. Reinheit ihres Herzens. Gottergebenheit »nd GoüeSsurcht, ein tüchtiger Schatz praktischer Kenntnisse seien ihre Empfehlungsbriefe. Das Beilchen, das im Verborgenen blüht, wird auch gefunden und erfreut mit seinem lieblichen Gerüche de», der es gepflückt hat. Ich bitte darum, lab eittstweilen »och von Deinem Begehren ab; es wird Dich sonst renen. Ich ahne es. Es wird nns gehen, wie den ersten Men-schen, als sie von der Schlange die verbotene Frucht erhielte». Wir werde» a»s unserem hier geschaffene» herrliche» Paradiese ziehe» müssen." „Dn siehst zn schwarz, lieber Mann: aber ich will wisse», ob wir denn wirklich der finstercn Fehme verfallen sind oder nicht. Ich will —' Sie schwieg; nach einer Weile aber fuhr sie mit steigender Stimme »nd mit »nverktiinbarcin Ernste fort: „Dn meldest Tich bei der ..Konstantia' an. Mögen die Lose nun fallen, wie sie wolle», ich werde mich darnach richte». Dich dann aber nie wieder mmlen." Mitschdorf schäme sie besorgt »»d erschrocken an. Solchen Ernst und solche Erregung hatte er schon lange nicht mehr an ihr bemerkt. In der nächsten Zeit durfte dies Thenia »icht wieder be rührt werden, das stand bei ihm fest. Deshalb versprach er, ihrem Wunsche Folge geben zn wollen. Was er thun nnd wie er es au-greifen wollte, darüber war er sich noch nicht klar. Räch dieser Unterredung war Mieschdors einigemal? i» der rtadt gewesen, hatte da nnd dort nach der ^usa»li»e»ietzn»g des Vorstandes der .»tonstantia" sondiert, aber »nr spärliche Äusknnst erhalte». Auch der Revisor Strecksnß, betn er seine Absicht, sich anzu-melden, bekanntgab, hatte wenig Fühlung mit den betreffenden Persönlichkeiten. Er versprach jedoch bereitwillig, ihn einem Mitgliede, das feine Einführung übernehmen könnte, vorzustellen. Seiner Fra» gegenüber, welche mit begreiflicher Spannung ans eine» günstigen Bescheid wartete, beobachtete Mitschdorf ei» »n-verbriichliches Schweigen. Wozu sollte sie anch jetzt schon wissen, das; der Widersacher Roland seit Jahre» im Borstand sitze. Ans vernünftige Vorstellungen, von ihrem Begehren abznlaffen, ging sie jetzt doch »icht mehr ein. Denn anch die bekannte Tafelrunde musste erfahren, dasi, weil einmal A gesagt sei. auch B gesagt wer-deii^viirde. Zurückweichen durste sie doch nicht. So standen die Sachen, als eines Tages die Fra» Revisor mit einen« älteren Herrn, einer ziemlich komischen Figur, »ach Gnlden-selS hinausfuhr und ihrer Freuudiu einen kurzen Besuch zudachte. Mitschdorfs befanden sich im Garten mit Einsammeln von Beerenfrüchten beschäftigt. Die Magd meldete den Besuch, welcher dem Herr» Verwalter »»gelegen zu kommen schien. Er hätte lieber den Herrn Revisor gesehen, da er ihm »nd nicht der Fra» de» bekannten Austrag ge-geben hatte. Ucberhaijpt konnte er die Fra» wegen ihrer Ueber-ichweuglichkeit »nd ihren Uebertreibungen nicht recht ausstehen. De» Revisor, eine gerade, kühle Ratur, mochte er besser leide». „Ei. meine Lieben,' flötete der Besuch, nachdem die erste Begrünung uud die Vorstellung des Begleiters vorüber war. „jchon wieder beschäftigt ? Bei dieser unausstehlichen Hitze? Wenn ich über einen solchen Garten verfüge» konnte, stngs würde ich mir in einer schattigen Ecke meine Hängematte anfichlagen nnd dort der Ruhe vilegeu. Aber sehen Sie, Herr Wiedekorn,' wandte sie sich an ihren Begleiter, „so ist meine Frenndin. immer arbeiten, immer, immer. Und die Leutchen haben'» nicht nötig.' Herr Wiedekorn, ein starker Fünfziger, mit weißem wallendem Haar »nd Bart nnd unstet hin« »nd herblickendeu graue» A> i» laiigem, schlotterigem Rock uud kurze» Beinkleider», fuhr unruhig, das Ende der Rede der Fra» Streckinß abwartend. ■„< über das auderc Mal mit seinen dürren ausgespreizten Fiu m durch das wallende Haupthaar, so das; es fast der anfgekl«w . » Haube eines Wiedehopfes ähnelte, nickte dabei fortwährend ti, dem Kopfe und »mtrippelte die Sprecherin ga»z »ach An „Kuckucks Küster'. so Wiedehopf genannt wird. Den» dieif mit ihrem Redeschwall noch nicht zn Ende. .Was Sie da für ein allerliebstes Kleidchen habe». Wo hi.u» Sie es mache» lasse»? Darf »«ans wissen?" .Ich habe es selber gemacht,' versetzte die Verwalterin. „Sehen Sie, Herr Wiedekorn, so wird hier gespart, wo im. im Ueberslusse lebe» kö»»te. Alles ist steinig; die Fräuleins schlci;a hierin ihrer Mama nach." Sie wischte sich den schweiß von der Stirne. „Das ist schön!" meinte Herr Wiedekorn, welcher doch nun .1 etwas sagen konnte. „Sehr schön!" „Apropos, meine Teure, ich hätte beinahe vergessen, zu richte», weswegen wir eigentlich heransgekomnien sind. Am », steil Sonntag über acht Tage ist in der „Konstantia" nämlich »nie Abeiidunterhaltnug mit nachfolgendem kleinen Ball. Herr Wir^ kor», welcher der Vergnügnugskoiumiffar der Gesellschaft ist. Uat uns, nämlich Sie und mich, mit einer Einladung bedacht, n:;J wollte er Ihnen persönlich die Einladung überbringen.' „Wir find wirklich dnrch Ihre Freundlichkeit sehr erfreut," riü gegnete der Verwalter zum Gaste gewendet, aus desieu Haud et die Einladungskarte entgegennahm. „Empfangen Sie auch meinerseits meinen verbindlichsten Tuuk für Ihre Zuvorkommenheit, sagte die Frau mit einer hörlii-a Verbeugung gegen den Gast. „Ich »tun den Herrschasten denn doch »och bemerken,' hege. i Wiedekorn sich ränspernd, „daß ich mit meinem Hierherkam«!.:! auch noch eine» andern Zweck verbinden wollte.' folgt.) Napoleons Hausdespotie. turch eine» Beschluß des Senats vom !.'8. März 1804 wituv dem Lberkonsiil die Kaiserwürde angetragen, und am war die erste Vorstellung. Vorher hatte Napoleon seiner Genialen freie Befugnis gegeben. daß sie für einen angemessenen Hosstaat sorge» solle, nnd ani Morgen dieses Tages, wo die große Anfw»i tnng sei» sollte, begehrte er von ihr die Liste der Gala-Perso»>" Madame Bnonaparte gestand ihm, daß sie nm die ganze Vlit gelegenheit sich nicht iveiter gekümmert, sondern damit den Grn t Segnr betraut habe. Dieser, sogleich gerufen, erklärte, er b* geglaubt, dan erst am Krönnngstage eine große Hofhaltung ni sein werde, nnd schützte sich vor der Ungnade dadurch, daß er. Hinsicht des Gefolges des Kaisers, meinte, der Generalstab Bnt'ui parteS »nd der des Gouverneurs vo» Paris, General Mm muffe beordert werden, zn erscheine», wodurch die Feier eiu tu lt tärisches Ansehen gewinne, was dazu beitragen dürste, den Et: behörden Respekt einzustoßen. Diesen Vorschlag billigte Bnonaparte; nun wurde Madn Remnsat geniseu, welcher von Segnr wieder der Auftrag gegel war, für die zukünftige Kaiserin das Personal a»Sz»wähle»; aber die genannte Hofdame nichts zu ihrer Entschuldigung v bringen konnte, sondern gestehen mußte, i» bewußter Augelegeitl: » nichts gethan zu haben, donnerte ihr Napoleon «in „aux am ; (in Arrest) entgegen uud ließ sie vom Adjutanten Le Brun absiih, t Iosephine hatte sich sür die große Aufwartung so geschmackt > prächtig gekleidet, daß sie erwarten durste, ihr Gemahl werde ihr zufrieden fein. — Nachdem die lästige Eeremonie vorbei n begleitete sie mit ein gegebenes Zeichen ihren Herrn und Gent > durch mehrere Zimmer, bis an ihren Bibliotheks-Salon, wo er r befahl, bis auf weiteren Befehl zu bleiben. „Wenn Sie sich ' u Ihrer Hofdame, der Madame Remnsat, haben zum Narren ljnt lassen,' sagte er voll Zorn zn ihr. „so ist das füglich Ihre «ch: nnd möge Ihnen der Vorfall znr Lehre dienen. Daß sich a Madame Reninfat auch mir gegenüber pstichtverletzend beten > hat, wird sie noch oftmals zu fühlen bekommen. Sie haben > Zeit, Betrachlunge» über sich aiiznstcllen, und werden hier so la bleiben, bis mir die Lust ankömmt, Sie freizugeben." Es war ungefähr zwei Uhr nachmittags, als sich die eben schilderte Familieu-Seene abspielte. Abends um acht Uhr wa seine Brnder »nd Schwestern zum Thee bei ihm. und da sagt, ganz gleichgültig: „Apropos, ich habe »icht dara» gedacht, das; iephiiic »och »icht diniert hat, sie wird sich in ihrer Bibliv. wahrscheinlich in ihre philosophischen Betrachtungen vertieft habt Madame Lonis Bnonaparte, ihre Tochter, welche von dem $ ++ 39 4— unterrichtet war. »ante hierauf: .Mun beim svnar der Ijcutinc Srljliiiicl; lassen Sie sie heraus." Madame Lvuio Bnonaparte fand , riidic Ist« für meine arme Mutter eiu Tranertag fein?" ihre Mutter in Thränen aufnelüft, »nd ?vfepk,i»e war zu verstört. .Sie hätte es »och weil schlimmer verdient," erwiderte ihr Via , z» slebeunt, al» das, sie hätte bei der Gesellschaft erscheine» rönnen, 'vleon, .aber Ihnen zu Wefasfc» man sie frei fei». Hier ist der I Um neun Ufir indes meldete sich wieder ein ?ld,iilant ihres we ■ + 40 ♦- uiulil* litt ihr. thri' iltv mir dir N,il»l rutwedti ivirdr» ins .Studierzimmer' z» „ehr», ade» aber zu der Faniüieiigesellschos« vrr Buonaparte zu koinmeii. — Solche Ftiinilien-Sceiitn waren im Cbtleben des grüßen Korsen keine Seltenheit. », ziaudach omi> Brutus »nd feine 2öl|ite. Wie so oft dir Entstehung dessen, was später groft »vurde, sich in riefe«, nur vo» der Sage erhellte» Dunkel verliert, so auch der Ursvrung Rom« Woll! wird in den Schulen vielfach noch «ine Ge. schichte der Stadt vom erste» Jahre ihrer Gründung an gelehrt, aber die Uritit hat ihre» sagenhaften Eharakler längst nachgewiesen Immerhin haben auch diese Togen ihre Bedeutung, denn in ihnen pflegt ein Volk feine Ideale zu verkörpern. Gleich am Anfange der Republik erscheint in Rom die charak-teriftifche Gestalt de« ersten Brutu» Jedermann weiß, wie der Hinweit aus diesen angeblichen Ahnherrn Marcu» 3»niu« Brutu» zum Vatermord« an Uäsar trieb. Und Lueiu« Junlu» Bru-tu« kounte für »ine solch« That wohl al« Vorbild dl«»«n, denn «r sollt« ja um der Republik willen die eigenen, hoffn» ng»vollen Sühne den Schergen überliefert und selbst zugesehen haben, al« ihre Häupter fielen. So dachte sich i» der That da» von der gilechlsche» Litteratur beeinflußte Rom den Muster-revubltkaner. Die angebliche Thal selbst, die unser Bild darstellt, sei hier kurz wiederholt: Nach dem Selbstmorbe der Lueretia, der Gemahlin de« larauiniu« Eollatinu«. organisiert der mlt diesem e»g befreundete Brutu» de» Ausstand. Man schließt vor dem noch lm Lager wellenden Könige die Thor» und prok-lamiert die Republik. Targuinlu« Hol-liitinu« und Brutu« werden dir erste» Konsuln Al« daraus eine Gesandtschaft »«« vertriebenen König» in Rom weilt, »ettell fie unter der vornehmen Jugend eine Verschwörung an und e« gelingt ihr auch, di« Sohne de« Brutu« Mir dieselbe zu gewinnen. Da« Vorhaben wird entdeckt und Brutu« läßt die eigenen Uinder hinrichten, sieht ste selbst hinrichten Romantisch wie da» Leben ist auch der Au»gang de« Brul»« In »iuer Schlacht gegen den König durch-bobren er und dessen Sohn sich gleichzeitig mit ihren Lanze» »nd Brutu» be-zahl! so die ifrridjtung der Republik auch mit seinem Leben Berjaugllchr Frage. .Vuvnchi». biuuchi die Äoma. wen» tu Wildhäadler geht, auch ne Jagdkarte V" Dir greßtr» Kirchen Europa«. Die Peter»k>rche i» Rom saßt l»4,..... Personen. der Tom zu Aalland -'17,00»», bi» Paal»kirch» zu London äsi.i..... die Sophienkirche zu Konstantinopei '2.1,000, di» «otrebamekirchr in P.iu 21,000 und die Zt«phan«kirche in Wien 12.400. » Sie weis» sich zu Helfe». „Tal Rauschen der See ist köstlich ich i e« zu gerne und werde e« s«hr vermissen!" — „X Tu brauchst mir «u, un jcid»ne« »leid zu schenke», da» rauscht auch"' Vexierbild. liegen ,vroslschädeu giedt et ein einfache? Mittel, da« Petroleum destreicht die Frostschäden mit d«mselb»n und wärmt in d»r «Stige» Enlferiiim^ vom Feuer dir Stelle» Wenn man diese Arbeit .'l Tage ausführt, so »«rfchi»n det da« listig» Jucken ebenso wie die»» ± X*/ R«tt« sich, w«r («Mu! — xet Storch kommt! 1 Hchneeglöckchen. ar'O doch wie «in l«ise« Singen In dem Garte» heute nacht. Wie wenn laue Lüfte gingen: .Süße Glöckleln, nun erwacht. tenii die warme Zeit wir bringen. EH'« noch jemand hat gedacht." War kein Singe», war «in Küssen, Rührt' die stille» Gldcklein sacht, laß sle alle töne» müssen Bon der ffinft'geu bunten Pracht Ach. fl» konnten « nicht erwarten. Ader weiß vom letzten Schnee War noch immer Feld und Garten, Nnd sie ü>nk«n um vor Weh-So schon manche Dichter streckten Sange«müd» sich hinab, Und d»r Frühling, den sie weckten. Rauschet üb»r ihrem Grab. Josef gniherrn von ^ichenverft schivellungen der betr»ff«nb»n Gli>i><> Frühe Lolote. Um möglichst frö» zeitig im Jahr« Salat zu bekomm. grkif» man i» erster Reihe mit zur l^.n tenkrefie Man kann den Same» deriei. be» sSen, sobald sich Autgang Winie» oder Ansang Frühjahr» der Boden d». arbeit«» läßt. Der Same geht bald au< und da die Gartenkrrss« schon in ga°> jungem Zustand« genießbar ist. so kann man, wen» die Witterung sonst günl'n« ist, schon wenige Wochen nach hm Ausgeben de« Samen» die Pflänzchi» benützen. Der Same» wirb in Rili.ii kleine Furche», gesäet, und da« Kvuji der Sresse wird mit einem Messer >,» geschnitten. Man kann aber noch frnli» Stresse ziehen, wenn man eln kleine, Gartenbeet mit einem Bretierrali»,! umgiebt und Mistbeetfenster darauf l-»i die Gartenkresse also unter Gla» kuln viert. Ebenso erlang! man recht fiiilK Kresse, wenn man flch «incn Brell.r kalten ansertigt, gerade so groß, da'. »iii>> Zimmer« gestellt werden kau», dei Kaste» mit Erde füllt und in diese im den Samen säet. Dieser Mafien al>n braucht kaum handbreit hoch z» iem Die Kresse geht da sehr bald auf und kann man den Kasten später in« Fn:i bringen, doch empfiehlt sich, ihn dann mit Erd» od»r Mi>t zu umgebe», da»i er wärmer stehe uud nicht so schnell aultrockne. — Den zweitnächst frühen Sal^: liefert der Schniltsalat. Schon im Februar oder März sä» man den Samen .in-ein Gartenbeet, und zwar ebenfall» in kleine Furchen, Er liefert dr»halb 'i!n frühzeitig schon Salat, weil er keine Köpse bildet und seine Blätter jung «Im schnitten benüht werden Man kann diesen Salat auch in» Mistbeet säen im? sticht die Pflanzen au», sobald sie eine brauchbare Grüße erlangt haben P." Kopfsalat benutze man nur die frühesten Sorten zur Gewinnung eine» ftuhr» Salate«, Diese machen keine großen Köpfe. entwickeln sich schneller al» Die großkäpligen. solche frühe Sorten find: Vli««I«N> 'k-nn Tumb, ml! ganz kleine, grünen Köpfe», der gelbköpfige Eierfalal, der gelbe nnd grüne Sleinkops » a n Säet man in» freie Canb, so sä» man, sobald sich der Boden bearbeiten läßt In Mistbeete kann man zu jeder Zelt säen, Spinat liefert gleichfall» Sal-ü doch ist solcher nicht nach jedermann» Geschmack, Will man Spinat al« S.iUt lieben, so wähle man den Savover Spinat: derselbe macht gelblich grüne, zaii. Blätter und schmeckt al« Salat nicht übel. Mau siie so früh wle nur mügiili B!ih«erftind«tis. Braut: „Hast Du Papa schon alle« gestanden?" — Bräutigam: .All«» noch nicht, vorläufig bloß zehntausend Gulden,' Praktisches Heilmittel. Ei» Herr wird vom Schlucken befallen Ein Freund sagt zu ihm: .8» genügt ein plbylicher Schrecken, daß e« gleich vorüber geht." — „Run gut, mein Lieber, versuche!" — «Leihe mir doch fünf, hundert Mark!" — .Danke schön, e« ist schon vorüber." Fürstlich» Fastnacht Luftdarkeitrn. Der Herzog Johann von Sachsen, Bruder Friedrich» be« Weise», hielt sein Hoflager in den Jahren 1517 und IM8 in Zwickau Alle Tag« gab e» natürlich mehr oder weniger Bankette. Turnier« und andere Hosseste. Namentlich wurde auch in der Fastenzeit »omddie gespielt. Mau führte den Eunuch be« Terenz auf. natürlich lateinisch, die Ztoickauer Schule war bamal« sehr ansehnlich, und in die Zwischenakte legte man zwei „Farcen" iPossen» ein. In der einen zankten fich sieben Weiber um einen Mann, in der andren freien sieben Baurrnknechte um eine Magd, „und ist die» alle» Uerllch und wohl abgegangen," melden die Zivickaner An-iiale» Besonder« aber gefiel e«. ol« zweiundzwanzig Fleischhauer i» gleich, ii'rniiger Kleidung einen verkleideten und vermummten Mann aus eine, ttud-iiam in die Höhe warfen und wieder auffingen, Achtzeh» Leute hatten sich »u v. 11|. i und Inien >iui iitm Maikle Aus»« auf u f. la «I A /. i A 1 K » " »i liehen: I) (tin Held eine« miuelalterlii! t> Sin (Hipfel de« dadifche» öitni' lunld». J) (tin rulftschee «rneea! und Xu mal. 4) Hin Kardinal. »> Kin islfcherfolir »> Sine <>»zcliti» -für ,.Uebereinstimmung" oder „ttlntrailr ilnti die Würirr richti,, geiund»». ie ietchnen die «n in der rrflen !H-vo» oben nait) untrn gelesen, eine •PniiiBfiu In der sechsten eine Blume, Tit zu verweil »»»den Vuchstaden ? a. 1 c, 4 k, l k. i o. .1 ii, .'i i. i M. 1 S. I i U, !«, I 1 I \\ H>iMl Mi,in «urwiiin» |cl(t in »achsier »luminet Auflösung des Logogriphs in voriger Runimre: iliauch. l'fludi Hauch. flNr 'Nrrtikr nirkrlnlitfi. tktaiiin)0rill<%( MctuPtiun von tlrn|l fr«ffcc. iw^nuft und ^erau#y