Deutsche Macht (Sncher „Gillier Zeitung"). «rlcheint je»r» TannerNag »n» kanntag Maegent unb testet liit üilli mit Zustellung iiti Ha»« «onoluA fl. —.66, »leNeljahrtg fi. 1.5«. halbjährig (I. , gomldhrig 1L . Mt< VoRVerjeittaiig vierteljährig f. l.M, d»Idjz Ä. ».»o, ganzjährig kl. «.«». Die einzelne ilvmmcx 1 fr. Znsrnll« noch Zarif; bei *ftete« Wirdelhal»njen entwiechender ttabatt. Hutnärtl nehmen Inserate !>ir Unter Blatt alle bedeutende» »nn»nce»e,pcd>llonl» de» In- »n» »»«lande« an. NtbartUn nn» RtaitniRratiiia Herrenga-se tir. «. Lveechsinnden U* »eMcteur« i-glich. mit «»»nähme der Sann- »n» yeinlage, v?n u—XS Uhr *t#t- an» 3—6 Ufer Nachmittag«. — R«lamati»ne» porioftei. — ffl«»ufcri)pte werden nicht jueütfgefendet. — ItnoiUime Lnsendnng-n nicht berücksichtiget. Nr. 8. Cilli, Sonntag dcn 28. Januar 1883. VIII. Jahrgang Hiers in Wien. Der russische Minister der auswärtigen An-qel'genheite», Herr von GierS, ist nunmehr in Wien eingetroffen, und wie Wiener Telegramme melden, bereits iu einer halbstündigen Audienz vom Kaiser empfangen worden. Seine Anwiesen-heit soll eine Verständigung zwischen der öfter-reichischen und russischen Regierung über einzelne schwebende Fragen erzielen. Welcher Art diese Aagen sein dürften, und wie die Regelung der-selben von Rußland, wie von Oesterreich aufgefaßt wird, darüber wird wohl längere Zeit nichts in die Öffentlichkeit dringen. Was heute diesbezüglich fabulirt wird, ist reine Vermuthung oder professionSmäßige Conjectmalpolitik. — Eine besondere Beachtung verdient jedoch der Umstand, daß seit der Abreise des Herrn von Giers auS Petersburg, in den Auslassungen der russischenPresse ein gänzlicherUmschwung bezüglich der auswärtigen Politik Rußlands eingetreten ist. Und gerade in den der Regierung am nächsten stehenden Zeitungen, also in den streng conser-vativen Organen, macht sich der Wechsel am meisten bemerkbar. Die neue Richtung sucht eine Annäherung Deutschlands zu erstreben und alle weitgehenden polnischen Ansprüche ab;«-weisen. Der einflußreichste Vertreter dieser Po-litif ist der Moskauer Publicist der StaatSrath Katkow. Derselbe vertheidigt seit Wochen die Politik Deutschlands gegenüber Rußland mit solcher Lebhaftigkeit, daß Man fast eine diplo-malische Finesse dahinter vermuthen könnte. AlS das Ungereimteste unter allen Ungereimt-heiten, sagt Katkow, erscheint ein Krieg zwischen Rußland und Deutschland, mit China, mit der Türkei, mit England, ja selbst mit Oesterreich könne Rußland in Krieg gerathen, aber was soll dasselbe von Deutschland verlangen, was hätte diese» Rußland abzunehmen? An der Epitze der deutschen Politik befinde sich ein Kunstausstellung in Wom. Rom, 22. Januar. Gestern Mittags um halb ein Uhr wurde die KuustauSstellung in Rom durch den König eröffnet. Das Ausstellungsgebände in der Via Nationale ist ein in seinen Linien gefälliger Reinaissanoe-Ban. doch nicht impossant genug, um durch die Großartigkeit seiner Linien die Kahlheit der nackten Außenwände ,ju decken. Zeit Wochen wurde mit übermenschlicher Kraft Tag und Nacht ax\ seiner Vollendung gearbeitet. Die Via del Ouirinale und Nationale, durch welche der König und die Königin, der Hofstaat uud alle Würdenträger in den pracht-vollsten Carossen die Auffahrt zum AuSstel-lungSpalaste machten, war prächtig mit Fahnen und Guirlanden und den Wappen der itali-enischcn Städte geschmückt. Schon seit Früh Morgens wogte eine nach Hunderttausenden zählende Menschenmasse durch die Via Nationale und die angrenzenden Quartiere und wartete auf dcn König uud den Hofstaat. Indessen hatte sich das Eomit6, die Aussteller und die Abgesandten der 100 ital. Städte im EmpsaugSsaale des Ausstel-lungsgebäudes versammelt und warteten auf die Majestäten. Staatsmann, der. wie die Geschichte bezeuge, den Nutzen der Freundschaft niit Rußland sehr wohl zu schätzen verstehe. Als Preußen vor 30 Jahren eine, wenn auch schwankende Neu-tralität bewahrte, sei Herr von Bisinarck energisch für die Aufrechterhaltung der guten Beziehungen seines Landes zu Rußland einge-treten und 1863 habe Preußen unter Leitung desselben ManneS gute Dienste bei der Be-kämpsung dr polnischen Jnsurrection geleistet. Die Behauptung, daß Fürst Bisinarck den russischen Erfolgen während deS letzten orienia-lischen Krieges hindernd entgegengetreten sei und Rußlands Lorbeeren nach dem Kriege zerrissen habe, sei historisch nicht zu begründen. Die russi-sche Diplomatie habe vielmehr selbst jeden Versuch einer Verständigung mit Deutschland »urückgewie-sen und sich es geradezu zur Aufgabe gemacht unter keiner Bedingung mit dem deutschen Reichskanzler übereinzustimmen, selbst in dem Falle nicht, in dem eS die Ehre und der Vortheil Rußlands erforderten. Dagegen habe man sich mit dem unzweifelhaften Feinde Rußlands, mit England, verständigt und fei auf dem Berliner Eongreß mit einem in London ausgestellten Pro-gramm aufgetreten. Alle Zugeständnisse, schreibt der Pa»jlavis« Katkow geschahe» nicht Deutsch-land sondern England zu Gefallen, während Fürst Bismarck in allen offenen Fragen beständig auf unserer Seite war. Katkow ist gewiß ein entschiedener Altrusse, aber doch ehrlich genug, um seine Meinung über Deutschland, fall« die-selbe sich wirklich in der letzten Zeit geändert haben sollte, offen auszusprechen. Indeß eS scheint auch als ob die polnische Propaganda in Petersburg den Alttussen vom Schlage Katkow's d.n alten Bundesgenossen im Kampfe gegen die Jesurrection in Erinnerung gebracht hätten und selbst der „Golos" muß eingestehen, daß seit dem Tode GanibettaS vor-läufig keine anderen zuverlässigen Elemente zur Punkt halb ein Uhr fuhr der König, die Königin und der Hofstaat vom Quirinal zur Ausstellung, allenthalben enthusiastisch begrüßt. Die Eröffnung geschah mit den üblichen Förmlichkeiten und dann ging daS königliche Paar, geleitet vom Bürgermeister Fürsten Torlonia und den Mitgliedern des Eomitö'S durch die Ausstellung und besichtigte dieselbe durch nahezu drei Stunden. Während dieser ganzen Zeit wartete die Menschenmenge in der Via Nationale um das KönigSpaar wieder fortfahren zn sehen. Dabei war nicht die geringste Unordnung zu bemerken: beim Einsteigen wurden die Majestäten wieder ehrfurchtsvollst begrüßt und fuhren uuter EvvivaS des Volkes zurück zum Quirinal. Die AuSstellungSeröffnung hat wieder ge-zeigt, wie wenig Boden die Anarchisten in Italien unter der eigentlichen Bevölkerung zu gewinnen im Stande waren. Die ungeheure Menschenmasse, ihre Heiterkeit, die Ordnung und die ganze würdige Haltung des Volkes war wie eine stille, aber mächtigeDemonstration zu Gunsten des monarchischen Princips und gegen die Anarchisten. — Abends war eine prächtige Illumination, welche ebenso ungestört verlief. — Bildung eines Gegengewichtes gegenüber dem deutsch'österreichischen Bündnisse zu entdecken sind. Die Altrussen glauoen kein besseres Mittel finden zu können, um aus der Jsolirnng, in der sich Rußland seit 187« befindet, heraus zu kommen, als einen engeren Anschluß an Deutschland. Gegen Oesterreich aber herrscht — heute wie seit Jahrzehnten — in allen Kreisen der russischen Gesellschaft gründliche Abneigung und unüberwindliches Mißtrauen. Unter solchen Umständen ist eS daher auch im höchsten Grade unwahrscheinlich, daß Herr von GierS die Absicht haben sollte, eine Ver-stündignng über weitergehende Pläne anzubahnen. Die innere Lage und die Beziehungen Rußlands zu t en übrigen Großmächten zwingen dasselbe augenblicklich noch zu besonderer Zurückhaltung und selbst, wenn die unerwartete Selbsterkennt niß der Moskowiter nur dem Wunsche entsprungen sein sollte den deutschen Reichskanzler irre zu führen, so darf man wohl überzeugt sein, daß ein solcher Versuch vergeblich sein wird. In Moskau aber, wo heut« die eigentlichen Politiker Rußlands residiren, wird man gewiß zu weit gehende Abmahnungen nicht ratificiren. politische Kundschau. Cilti, 27. Januar. Inland. Die Skovenen und Hraf Kaaffe. Der Erfolg der dalmatinischen Abge-ordneten in der Frage der Amtssprache, hat auch auf die Slovenen ermuthigend gewirkt. „SlovenSki narod" schreibt diesbezüglich : „Graf Taaffe hat während seiner vierjährigen Re-gierung noch nicht dargethan, daß er wirklich den Willen habe, sein Programm, die Be-ruhiguug aller Nationalitäten und die Be-friedigung aller ihrer gerechtfertigten Fordern«-gen, durchzuführen. Dent aufmerksamen Be- Die Ausstellung selbst bedarf einer milden Beurtheilung. In der Skulptur, wo die Itali-ener noch immer Gediegenes geleistet haben, sind gerade die besten Künstler mit monumen-talen Arbeiten beschäftiget und haben daher nicht ausgestellt. Im Ganzen ist viel Mittelmäßiges, mehr Fertigkeit als Gedanken und Empfindung: gar manches möchte man lieber in BiScnit, als in Marmor sehen. Noch mehr als in der Skulptur, wäre in der Abtheilung für Gemälde eine Auswahl angezeigt gewesen und mindestens zwei Drit-theile der Bilder durfte nicht zur Ausstellung zugelassen werden: ja Vieles würden selbst wenig skrupulöse Kunsthändler nicht in ihrer Auslage geduldet haben. Dies stört sehr den Totaleindruck und das viele Schlechte und Widerliche ermüdet im Aussuchen des Besseren. Von historischen Gemälden steth unter dem Wenigen Matejko's Kollossalbild (Hul-digung des Markgrafen von Brandenburg vor Sigismund l. König von Polen) oben au. Am schwächste» ist die Landschast ver-treten und im Genre macht sich vielfach ein krasser 'Naturalismus breit, der förmlich an-ekelt — Zola in der Kunst. Recht interessant ist die Mcheiluug der Arte applicatc (Kuustgewerbe). Da finden sich ' jene prachtvollen Nachahmungen der geschnitzten. 2 obachter scheint es, daß die« überhaupt nicht seine Absicht sei, sondern daß sein ganze» Thun daraus abziele, nur den Glauben an die ab-solule Nothwendigkeit seines Sein« zu erwecken und zu pflegen; die Autorität seiner Negierung und den Werth der letzteren zu fördern, diese Autorität aber auch neben Anderen dazn zn verwenden, um da« schon so oft versuchte und noch immer ver.inglückte Experiment zu machen : „Die Einführung der Staatssprache — natürlich der Teutschen„SlovenSki Narod" erläutert nun das Auftreten der Dalmatiner, sowie den erzielten Erfolg. Das ge-nannte Blatt kommt dann zu folgendem Schlüsse: „Aus diesen« Falle ist zu entnehmen, daß die Dalmatiner die Interessen ihrer Heimath sehr gut gewahrt haben, und daß andererseits die Regientng gegen ihren Willen nicht auf den von ihr früher eingenommenen Standpunkt absoluter Regirung bleiben konnte, sondern viel-mehr gezwungen wurde bei ähnlichen Vor-kommnissen große nnd kleine Fraktionen zu be-rücksichtigen. Den Werth dieses Falles für unseren specielen Standpunkt wollen sich unsere Leser selbst zurechtlegen." Wer erinnert sich hiebei nicht der Verse in Prekiosa: „Herrlich, etwas dunkel zwar, aber 'S klingt doch — wunderbar. Jtits dem Reichsratße. Das Abgeordnetenhaus beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung vorherrschend mit der ersten Lesung des social-politischen Antrages der vereinigten Linken. Der Abgeordnete Fürn-kränz erinnerte in der Debatte an die Be« weguug, welche sich in jüngster Zeit der bäuer-licheu Bevölkerung und der Arbeiterkreise be-mächtigte, und bespricht die Forderungen, welche diese Bevölkeruugsschichten in zahlreichen Ver-sammlnngen nnd Petitionen geltend gemacht haben. Dieselben wünschen zunächst eine Herab-setzung der Mandatsdauer für den Reichsrath, die Ausschließung von Staatsbeamten, Per-waltnngsräthen u. s. w. von der Erlangung eines Abgeordneten-Mandates; sie verlangen ferner eine rasche und billige Justiz, die Bei-beHaltung der achtjährigen Schulpflicht, die Einführung einer nur zweijährigen Präsenz-Dienstzeit, die Reform des Spar- und Bor-fchußcassenwefen«. die Schaffung eine« exe-cutionSfreien Existenzminimums und die Rege-lung der bäuerlichen Erbfolge. Durch die neuen Steuervorlagen und insbesondere durch die Rentensteuer wird der bäuerliche Eredit nur noch mehr vertheuert. uud könnte nach dieser Richtung eine Abhilfe etwa dadurch getroffen werden, wenn mittelst der bei den Postspar-eassen erliegenden Gelder eine Reichs-Hypo-thekenbauk gegründet werden würde, welche den kleinen bäuerlichen Grundbesitzern Darlehen eingelegten, vergoldeten Möbel. Luxusgegeu-stände, Majoliken, Bronzen, Marmorarbeiten, Mosaiken. Goldschmuck in etruskischem, griechi-schem und ägyptischem Stiele u. s. w. Es lohnt wohl die Mühe, das Ringen eines begabten Volkes zu sehen, um jene Hohe von der es einst in Kunst und Wissenschaft die ganze Welt beherrscht hat, wieder zu er-klimmen. Möge ein langer Friede seine edlen Zwecke fördern! Rom ist seit 10 Jahren um circa 65.000 Einwohner gestiegen und zählt jetzt 300.600 Einwohner. Die ehemal« verrufenen Gemüse-gärten werden jetzt der eleganteste Stadttheil und Rom strengt sich an. der Mittelpunkt der Welt zu bleiben. Der Schlich und sein Hlet. Eine humoristische Geschichte wurde mir von einem Scheich erzählt, der in der Nähe einer der größer«» Städte Kleinasien« die Aufsicht über das Grabmal eines heiligen Derwisches hatte. Bei ihm befand sich auch ein Jüngling, namen« Ali, dem er sein Wissen beibrachte. Der Scheich besaß wegen seiner Frömmigkeit und über-natürlichen Kräfte einen weitverbreiteten Ruf und wurde deswegen von der ländlichen Be° „Z>e«tsche Milcht." zu billigen Zinsen gewährt. Die Aufhebung des Legalisirungszwanges sei eine schon lange geltend gemachte Forderung de« Bauernstandes. Der Wunsch nach Erweiterung der Auto-nomie der OrtSgerminde, so daß der Gemeinde bei Verleihung von Gewerben ein Einspruchsrecht gewahrt werde, sei ein allgemein empfundener. Jahrelang wird schon die Aufhebung der Ver-zehrungsstener oder eine Aenderung des Ein-hebungsmodus derselben begehrt. Redner wünscht zur Hebung de« daniederliegenden Bauernstan-des eine Reform bezüglich der vorgeführten Mo-mente. bespricht noch das gleichfalls im Argen liegende Armenwesen und bittet zum Schlüsse das Haus den Antrag Ehlumecky schleunigst zu erledigen. Im weiten Verlaufe der Debatte, werden über Antrag des Abgeordneten Giovanelli die social-politischen Vorlagen theils dem Gewerbe-theils einem besonderen Ausschüsse zugewiesen. Die Kinanzlage Ungarns. Nach den Schlußrechnungen vom Jahre 1881 bilancirt der ungarische Staat einen effektiven Vermögensstand von 1259 Millio-nen Gulden, wobei aber die Immobilien des Staates weit unter ihrem Verkehrswerthe ein-gestellt sind. So sind beispielsweise die Staats-forste nur mit 103,6 Millionen, der Werth der Staatsdomänen und Regalien mit 62 Mil-lionen aufgenommen, während Sachverständige den wirklichen Werth der letzteren auf 80 Mil-lionen veranschlagen. Daß dieser Werth ein durchaus realer ist, hat der jüngste Ausweis über den StaatSgüterverkauf pro 1881 recht klar bewiesen, wo, wie erinnerlich, ein Ein-nahmeplus von 233.370 Gulden über den SchätznngspreiS erreicht worden ist. Die pas-siven des ungarischen Staates belaufen sich in ihrem vollen Nominalbetrage auf 1255 Mil-lionen Gnldeu. Durch die Conversion der Oprocentigen Goldreute in eine 4procentige ist freilich der Nominalbetrag erhöht morden, obwohl die jährliche Zinsenlast dieses höheren Nominalbetrages jetzt viel kleiner ist, als sie nach dem convertirten kleinerenNominalbetrag der 6procentigen Goldrente war. Hingegen verdient die Steuerfähigkeit de« Landes, welche ja in den meisten Staaten die alleinige Garan-tie der Staatslasten bildet, in Ungarn von einem doppelten Gesichtspunkt gewürdigt zu werden. Erstens ist das System der indirec-ten Steuern in Ungarn noch kaum recht ein-geführt uud daher noch einer weitgehenden Entwickelung fähig. Zweitens sind auch die directeu Abgaben in einer intensiven Entwicke-lnng begriffen, hauptsächlich jeue Steuern, bereu Grundlage nicht Realitäten bilden. Die Verkehrs- und Wirthschastspolitik der ungari-schen Regierung hat eine beträchtliche Hebung völkernng, der Aristokratie und namentlich von dem weiblichen Theil der Gemeinde sehr ge-sucht. Das Grabmal über dem Grabe war ein in die Augen fallender Bau, der zwei bis drei Zimmer enthielt, worin der Scheich und sein Jünger Ali wohnten; auch dienten sie nöthigen-falls zu Schlasstätten für die in Kleincsien von einem Wallfahrtsorte zum andern hernmwan-dernden Derwische. Zu Kopse des GrabeS hing eine Ampel, welche nachts immer in Brand ge-halten wurde, zuweilen auch bei Tage, wie z. B. am Geburtstage des verewigten heiligen Der-wischeS und an Feiertagen, wo die Besuche am zahlreichsten waren, nm dem Scheiche Geschenke zubringen, seinen Segen und seine Fürbitte für sich zu erflehen und am Grabe ihre Andacht zn verrichten. Die Fenster des kleinen Mausoleums waren ganz mit Zeugfetzen bedeckt, welche von den Gläubigen, die dort um etwas gebeten hatten, befestigt waren, damit sich der Heilige beim Anblicke der Fetzen ihrer erinnere. Die Ga-ben aber, welche man dem Todten wie den Lebendigen spendete, kamen dem Scheiche und seinem Jünger sehr zu statten. Der Scheich besaß auch seit vielen Jahren einen schönen Esel, aus den» er seine Besuche bei Freunden in der Nachbarschaft abstattete. Er trug die volle Tracht seines Ordens, auß.'rdem das Abzeichen der Nachkommen des Propheten, 1883 der Ertragsfähigkeit des Boden« und der Pro--ductiouskraft des Landes herbeigeführt. Der Staat besitzt durch den Autauf der Iheißdahu, derWaagthal beziehungsweise der Szöny Brnk- ker Bahn, des Karlstadt Agramer Theiles der Südbahn, durch den Ban der Rskos-Ujszäzer Strecke und der Budapest-Semliner Bahn ein einheitliches organisches Eisenbahuneft. welches einen unmittelbaren Waaren - und Produkten-verkehr mit dem Auslande nach jeder Richtung hin sichert. Die auf Wasserbauten und ins-besondere auf dem Fiumaner Hafen verwen-deten Jnvenstitionen sind sicherlich auch nicht geeignet, die Ausgaben des ungarischen Staa-tcs im Lichte der Uuproductivität erscheinen zu lassen. Nach einer ofsiciellen Erklärung des gewesenen Handels- und jetzigen Eommu-nicationsminister« Baron Kemeny sind in den allerletzten Jahren in Ungarn über hundert neue Fabriks-Etablissements errichtet worden, welche kategorienweise namhafte Steuerbegüu-stigungen gewährt erhielten. Alle« dies und eine gerechtere Vertheilnng der Steuern, die in neuester erfolgt ist, haben durch die ganze Linie der direkten Steuern eme erhebliche Stei-gerung Platz greifen lassen und es schon für das lausende Jahr sogar möglich gemach«, einige direkte Abgaben gänzlich abzuschaffen oder aber den Steuersatz zu vermindern, bei einigen hinwieder sehr weitgehende Begünsti-gungen zu ertheilen. Ausland. Deutschland. DaS durch den Todesfall des Prinzen Carl seines äußeren Glanzes entkleidete Fest der silbernen Hochzeit d«S Kronprinzen- Paares, wurde von der ganzen Nation in echt deutscher Trrue mitgefeiert, während die verschiedenen Blätter des Reiches in Artikeln. Feuilletons und Gedichten freudige Ereiguiß verherrlichen. Unter den zahlreichen Glückwunsch-Adressen befindet sich auch eine des Fürstbischofs von Breslau im Auftrage des preußischen Episkopats. Diese Kundgebung hat gegenwärtig eine besondere politische Bedeu-tung. denn sie läßt den Schluß zu. daß die Ausgleichsverhandlungen zwischen Berlin und Rom sich in gutem Gange befinden. Der Köl-nischen Zeitung wird sogar ans Pari« telegraphirt, es sei bei der dortigen Nuntiatur die Nachricht eingegangen, daß der Abschluß eines Aoäns vivendi zwischen Preußen und dem Vatikan nahe bevorstehe. Der deutsche Kronprinz war es be-kanntlich, der im Jahre l878 als Regent jenes denkwürdige Schreiben an den Paost richtete, worin er erklärte, der Friede mit Rom sei ein frommer Wunsch, aber ein Modus vivendi stehe nicht außerhalb der Möglichkeit. Dieses Schreiben blieb unkeantwortet: die Adresse des Episkopats de» mit grüufarbigeu Tuch umwickelten Turban. Ob er wirklich ein Nachkomme de« Propheten war und als Beleg die erforderliche Genealogie-urkuude dazu besaß, das wußte niemand, aber niemand zweifelte daran. Sein Jünger Ali trug als Kopfbedeckung die gewöhnliche Ordensmütze des Scheichs; seine übrige Kleidung war infolge des langjährigen Tragens in einem sehr miß-lichen Zustande, doch halte letzter Umstand keinen Einfluß auf sein Aussehen; im Gegentheil. Ar» muth ist so wohl als ein Atribut der Derwische bekannt, daß sie daraus ihre Hauptkraft schöpfen ; es setzt sie in den Stand, große Reisen zu un-ternehmen, ohne befürchten zu müssen, ausge-raubt zu werden, und zweitens, ohne Lebens-Mittel zu bleiben. Armut macht den Stolz des gesegneten Propheten aus. so kann es wohl auch der Stolz eines Scheichs sein. Eines Freitags abends, als die Besucher alle weggegangen waren, eröffnete der Scheich seinem Jünger Ali einen Gegenstand, den er schon oft mit ihm besprochen hatte: nämlich die Nothwendigkeit, daß er seine Derwischenwau-derung antrete. Ich habe dich, sagte der Scheich, mit vieler Sorgfalt in allem, was dir zn deiner Laufbahn zu wissen nothwendig ist, unterrichtet. Dein längeres Verbleiben hier wäre nicht nnr unnütz, sondern auch von Nachteil. Wie du weißt, ich besitze wenig irdisches Gut, doch werde ich 1883 ist gewissermaßen eine, wenn auch sehr verspätete Antwort. , Frankreich. Der Tod Gambettas und daS Manifest des rothen Prinzen bringen nunmehr auch das Mini-sterinm Duclerc zum Falle. Die Gerüchte von einer Demission des Eabinets treten immer positiver auf. Die Uneinigkeit im Ministerium selbst ist ersichtlich auf die brennende Tages-frage zurückzuführen, wie die in Frankreich vorhandenen Thronprätendenten behandelt werden sollen. Der Einfluß der Orlcanisten ist noch so stark, daß ein Theil der Regierungspartei nichts Ernstes gegen sie zu unternehmen wagt, anderer-seitS drängen die Radkalcn zu verschiedenen Maßregeln. Inzwischen wurde vorgestern in der Sitzung der Prätendenten-Gcsetz-Commission ein Antrag angenommen, wonach den Mitgliedern jener Familien, welche in Frankreich herrschten, der Aufenthalt auf dem Gebiete von Frankreich, Algerien und der Colonien untersagt wird und denselben die politischen Rechte entzogen werde». Weiter« werden dieselben diesem Antrage zufolge für unwählbar erklärt und wird ihnen der Eintritt in die Armee verboten. Die Uebertreter des Gesetzes sollen, wie der Antrag ausführt, den Zuchtpolizeigericht?» überwiesen werden, und zu einem bis zu fünf Jahren Gefängniß ver-urtheilt und nach Ablauf der Strafe wieder über die Grenze zurückgeführt werden. Eorrespondenzen. Wien, 20. Januar. (Orig.-Corr.) < B e d ü r f. n i ß und R u tz e n.j Ter Wiener CorreSpou-deut des Prager, weil für einen gebildeteren Leserkreis berechnet deutschgeschriebenen Tschechenblattes, constatirt aus der statistischen Zusammenstellung der k. k. statistischen Eentralcommisfion über das V o l k S s ch u l w e s e n in Oester-reich, daß sich schon bei den böhmischen (soll heißen: tschechischen) Kindern ein größeres Bestreben sich die Kenntniß einer zweiten Sprache anzueignen zeige als bei den Deutschen: — in deutschen Volksschulen fanden sich nämlich zur selben Frist neben 308.800 deutschen 20.304 tschechische Kinder, während in den tschechischen nur 2746 Kinder deutscher Eltern eingeschrieben waren. Daß dies ein Verdienst der tschechischen Schulkinder sei, wie die „Politik" zu glauben sich den Anschein gibt, ist wohl eine sehr gewagte Annahme und mit dem Falle dieser fällt auch die latente Schlußfolgerung, die Tschechen seien überhaupt versöhnlicher" als die Deutsche». Für den unbefangenen, weder durch politische Rück-sichten noch durch einen bis zum Wahnwitz reichenden Dünkel verblendeten Beobachter ergibt sich auS der in der That lehrreichen durch die amtliche Statistik erhobenen Thatsache vernünf- gerne das. was ich habe mit dir theilen. — Gerührt von der Güte des Scheichs, führte Ali dessen Hände an seine Lippen. Auf nächsten Sonntag wurde die Abreise des Neopjyte» be-stimmt. Sonntag stand Ali früh auf den Beinen, er erwartete nur das Erwachen des Scheichs vom Schlummer, um Abschied zu nehmen und seine Wanderung anzutreten. Es währte nicht lange, so erschien der Scheich. Ich gebe dir. sagte letzterer, als Beweis nieiner Freundschaft meinen langjährigen geschätzten Kameraden, meinen Esel, dann einen Sattel, eine meiner wattirten Jacken, eine Keschgnl (eine Schale, welche den Derwischen dazu dient, Almosen zu sammeln, und welche sie, an einer Kette gehängt, am Arme tragen), eine eiserne Waffe, um sich gegen wilde Thiere verteidigen zu können, ein Tigerfell, welches dich gegen die Sonnenstrahlen schützen und bei Kälte wärmen soll, ein NuScha (Amulet), welches ich selbst in «nein kleinen silberartigen Cylinder am Halse trug, nnd einen Sack mit Lebensmitteln für die ersten Tage deiner Rei>«. — Der Esel hatte natürlich am meisten Ansprüche aus die Fürsorge AliS. Er war schnell reisefertig, seine Last bestand nur, da Ali beschlossen hatte, nach Derwischart zu Fuß zu gehen, aus dem Quersack, der Keschgul und dem Mantel. Der Scheich nahm bei alle den Reisevorbereitungen „penifät Wacht." tiger Maaßen nur, daß trotz der wüsten Agita-tion und trotz deS rohen Terrorismus doch noch immer die Eltern von nicht weniger als 20.000 tschechischen Kindern klug genug sind, einzusehen, wie nothwendig die Kenntniß der deutschen Sprache — nicht wie die „Politik" fälschend behauptet einer zweiten Sprache — ist. Die beregt« Thatsache erhärtet eben die Richtigkeit unserer wiederholt und nachdrücklich ausgespro-chenen Behauptung. daß die Kenntniß der deutschen Sprache — der dem Range nach ersten Landessprache in Böhmen — ein Bedürfnis die Kenntniß der tschechischen mitunter ein Nutzen ist. Rohitsch sauerbrun», 25. Januar. (O.-C.) [Zum Verdächtigung S-C u l t u 6.} Die in der letzten Sonnlags-Nummer der „Deutschen Wacht" erwähnte Scandal-Correspondenz in 9lr. 98 der „Südsteirischen Post" wurde vou dcn betreffenden Mitgliedern der Gemeinde-Vertretung in Nr 3 des letztgenannten Ehren-blattes berichtigt. Diese Berichtigung wurde dann in Nr. 4 der Südsteirischen mit einem so albernen Kücheutratsch erwidert, daß, falls man über die Person des Schreibers in Zweifel gewesen wäre, man sofort aus den Redewen-düngen auf das selig entschlummerte Miniatur-Käseblättchen und dessen Redacteur erinnert werden mußte. Der Herr Correspondent mag sich nun immerhin noch fester in den Mantel der Anonymität einhüllen, und seiner Galle über vereitelte Hoffuuugeu durch neue uube-rechtigte Angriffe auf charaktervolle Personen Luft macheu, es wird ihm nichts frommen; man kennt ihn eben zu gut und weiß, daß seine Sudeleien unter jeder Entgegnung stehen. Also nur frisch draus los verdächtigt. Die Südfteirische braucht Stoff, Sie Herr Cor-respoudent riskiren keine Berichtigung mehr, ebenso wenig wie Ihr Leibjournal, welches je nach Laune ohne alle MtMvirung und mit spielender Leichtigkeit im Staatsdienste ergraute, politische und richterliche Beamten iu Pansch und Bogen als „k. k. Factiöse" bezeichnet. Kteine Hhronik. Cilli, 24 Januar. [König A l f o n s von Spanien] ivurde vom Kaiser zum Oberst-Jnhaber des In-fanterie-Reginientes Nr. 94 ernannt. [Der krainifche Reichsraths-abgeordnete Baron Taufferer] er-litt am 24. d. in Wien, als er eben das Bett verließ, einen Schlagansall. welcher die linke Körperfeite lähinte. Der Zustand ist bedenklich, doch nicht le'oenSgefährlich. [M i l i t ä r i f ch es. | Das Kriegsministerium hat an sämmtliche Reserve-Officiere herzlichen Antheil; als alles bereit war, machte sich Alt und sein Esel auf den Weg; der Scheich gab ihnen noch eine halbe Meile Wegs Geleit, dann nahm er die Hände Alis in die seinigen, segnete ihn. recitierte mit bewegter Stimme die Fatiha (erstes Kapitel deS Koran) wünschte ihm eine gute Reise und kehrte dann langsam zu seinem Grabmale heim. Ali aber schlug den ersten besten Weg in einem Thale ein. welcher zu einer schwarzen Kette von Bergen führte. So verfolgte Ali während einiger Tage auf der öffentlichen Heerstraße feinen Weg. ohne viel danach zu fragen, wohin er führte. Als aber die Lebensmittel anfingen karg zu werden, be-gannen auch die Kräfte des Esels zum Marschieren auszugehen. Aufgefrischt hatte er bisjetzt noch gar nicht seine Nahrungsmittel, denn noch zu schüchtern im Handwerke, suchte er mehr nach Einsamkeit, wo nichts zu holen ist, als nach belebten Gegenden, wo er hätte Almosen sammeln können. Eines Tages, wo Ali außergewöhnlich ermüdet war von der Hitze und namentlich von dem steten Antreiben des Esels, der durchaus nicht mehr vorwärts wollte und schon unterwegs ein paarmal zusammengefallen war, hatte Ali sich früher als. sonst seine Nachtlagerstätte bei einem Baume nnnr freiem Himmel ausgewählt; als er mit einemmale zu seinem größten Er-staunen feinen E>el lang die Beine ausstrecken 3 die Anfrage gerichtet, ob sie bereit wären, sich activiren zu lassen. [Zum Untergange der „C i m -b r i a."j Ueber die furchtbare Katastrophe, welcher 400 Menschen zum Opfer fielen, er-zählt ein geretteter Passagier Folgendes: Es »lochte zehn Minuten nach zwei Uhr Nachts fein, als ich durch das Geräusch des Hin- und HerlaufenS von Menschen auf dem Verdeck aus dem Schlaf gerüttelt wurde. Ich blieb jedoch ruhig auf meiner Lagerstätte, da ich keinerlei Gefahr ahnte, und erst durch die Lie-beuSwürdigkeit eincS inir befreundeten Passa-giers, Herrn Voigt auS Haniburg, — der ebenfalls gerettet ist — der heftig meine Ca-bine aufriß und mir zudounerte, »»ich zu ret-teu, wurde ich veranlaßt, mich schleunigst anzu-kleiden, dann den unter dem Kopfkissen meines Bettes befindlichen Schwimmgürtel umzulegen und aufs Deck zu eilen, wo eine chaotische Ver-wirrung herrschte, die mir die ganze Größe der vorhandenen Gefahr sofort klar machte. Obgleich ich instinctiv an meine eigene Rettung dachte, da das Schiff sich nach wenigen Min»-ten gesenkt hatte, fand ich doch noch Zeit, ein aus dem Verdeck befindliches Kind, ein neun-jähriges Mädchen, das nach seinen Angehörigen jammerte, über das Geländer des Backbord zu halten, wo es in ein Boot geschafft wurde, dasselbe Boot auf dem auch ich später meine Rettnng bewerkstelligen sollte. Hierauf ließ ich mich über das Deck gleiten, u»l zu einigen Officicren zu gelangen, welche das Rettungs-werk der Fraueu leiteten. Dort gab es hart« Kämpfe mit dem auf ihre Rettung bedachten männlichen Passagieren, hauptsächlich aber mit dcn au Bord befindlichen Indianern, die sich in unbeschreiblicher Weise renitent benäh-men. mit bestialischer Wuth um ihre eigene Rettung käutpften, die Boote in regelloser Weise herabznreißen versuchten, so daß sie das ganze Rettnngswerk dadurch in Frage stellten und schließlich von den Officiereu ge-waltfam und mit Waffen zurückgedrängt wer-den mußten. Die Indianer waren seit dem Moment, an welchem sie das Schiff betraten, nicht nüchtern geworden, die Angst mochte ihre Trunkenheit in so hohem Maße gesteigert ha-ben, daß sie für ihre Mitpassagiere gefährlich wurden. Bei dieser Gelegenheit schaffte ich mich mit dem zweiten Ossicier, Herrn Spruth, zwei Frauen, welche uns von den« Maschinisten vom anderen Ende des Bords gewissennaße» ziigeworfen wurden, in ein Boot, welches 'zwei in demselben befindliche Matrosen mit Aufopferung und unter Gefahr ihres eigenen Lebens an der „Cunbria" festhielten. Dabei sah ich ein Boot nach dem andern kentern und gab nun vollends jede Hoffnung ans eigene Rettung durch die Boote sah. Das Thier holte einigemale tief Athem, feine Glieder erzitterten, in seiner Kehle gurgelte eS unheimlich, seine Augäpfel verdrehten sich, und alles war aus! Ali war mit einemmale mutterseeleuallein auf der Welt, zur Seite nur seinen todten Esel und nieinand. mit ihm den herben Verlust zu beklagen. Seine tiaurigen Gedanken schweiften zum entfernten Grabmale und dessen Sch.ich zurück, wo er so viele Jahre seines Lebens sorglos zugebracht hatte. Das letzte Glied, welches ihn noch mit jener Idylle verband, war heute unwiderruflich zerstört. Während der junge Derwisch traurig brütend dasaß, erhob sich am fernen Horizonte eine Staubwolke, welche das Herannahen von Rei-senden bekundete. Da er fürchtete, daß die Leute ihn vielleicht, wenn sie seinen todten Esel am Wege liegen sähen, der Grausamkeit gegen seinen Kameraden zeihen und ihm die Schuld an seinem Tode beimessen würden, hielt er eS für klug, ihn von der Landstraße zu entfernen, und scharrte ihn hurtig unter einen kleinen Sandhügel ein. Nachdem er dies Geschäft vollbracht, setzte er sich wieder hin und fing von neuem an, sein Geschick zu beweinen. Unterdessen hatte sich die Staubwolke ge-nähert, und Ali unterschied eine Kavalkade von, dem Anscheine nach, reisender reicher Muselmän-ner. Voran ritt ein Man», der der vornehmst; 4 auf. Da mir der Ofsicier zurief, möglichst viel Treibholz frei zu machen, arbeitete ich mich bis zu dem Cajüten - Eingang, woselbst eine Bank befestigt war, und trachtete dieselbe frei zu machen. Während dieser Arbeit blickte ich zu wiederholten Male» auf die Commando-Brücke, woselbst ich den Capitän mit dem Lootfen aus Havre, einem Pater von zehn Kindern, sah. Beide ertheilten mit der größ-ten Ruhe und Todesverachtung ihre Befehle. Schon hatte ich eine Seite meiner Bank frei-gemacht und wollte mich zur anderen Seite emporarbeiten, als sich das Schiff plötzlich gänzlich umlegte, und da» über mir zusammen-schlagende Wasser niich mit ins Meer rieß. Als ich auftauchte, gewahrte ich in etwa hun-dert Schritt Entfernung ein Boot und schwamm darauf zu. Auf halbem Wege faßte mich ein Mann beim Fuß uud wollte mich nicht frei-lassen: erst durch die größte Anstrengung konnte ich niich durch eine heftige Fußbewe-flung losreißen. Hierauf schwamm ich dem Boot weiter zu und wurde nach vielen vergeb-lichen Bemühungen endlich in dasselbe hinein-gezogen. Herr Boigt, derselbe Herr, der mich geweckt hatte, war eS, der sich meiner nun annahm, als ich numittelbar daraus in heftige Krämpfe verfiel, die sich derartig über de» Körper erstreckte», daß ich kein Glied mehr bewegen konnte. Zwei Frauen nnd ein Mann hatten sich an nnser Schiff festgeklammert; wegen Ueberfüllung desselben konnten wir sie doch nicht hereinziehen. Es war ein entsetz-licher Angenblick, als wir sie den Wellen über-lassen mußten. Später gelang es «ns — eS mochten inzwischen anderthalb Stnn-den vergangen fein — eine andere Frau zu bergen, welche, aus Treibholz schwimmend, in die Nähe unseres Bootes gekommen war. Die ganze Nacht kreuzten wir ohne Ziel auf dem Ozean herum, erst ani Morgen als die Sonne aufging, konnten wir eine bestimmte Richtung einschlagen. Endlich um 11 Uhr früh gewarten wir am Horizont ein Segel; durch die Hoffnung auf Hilfe zu verdoppelter Kraft-anstrengnng veranlaßt, gelang es uns, in den Kurs des Schiffes zu kommen. Es ist nnbe-schreiblich, welches Gefühl ui>S ergriff, als wir den Segler immer mehr auftauchen sahen und endlich wahrnahmen, daß wir bemerkt wurden. Dennoch währte es fast zwei Stunden, bis wir an Bord gezogen werde» ko»nten. Wir wurden mit außerordentlicher Liebe und Freundschaft aufgenommen, der Capitän des Schiffes gab selbst sein« Wäsche und Kleidung her uni uns zu helfen. Nach einer Stunde wurde nns ein zweites Boot signalisirt. Dasselbe war voll Waffer und enthielt neun Personen, von denen eine so schwer erkrankt war, daß wir sie bereits aufgaben, doch wurde durch die Fürsorge des Reiter zu fein schien; Ali. der am Wege saß, bemerkte er gar nicht, da er, wohl ermüdet von der bleiernen Atmosphäre, schnell vorüberritt. Ali, um sich ihm bemerkbar zu machen, erhob sich schnell, und zog damit auch wirklich die Aufmerksamkeit des Voranreitenden auf sich, der, als er in Ali an seiner ihn keunzeichnenden Mütze, Keschgul und Tiegersell einen Derwisch erkannte, einen seinen Diener zu ihn, sandte, um ihn zu fragen, ob er Hülfe bedürfe. Als der vo» feinem zurückkehrenden Diener vernahm, daß es ein armer hilfsbedürftiger wandernder Derwisch sei. der noch dazu weinend bei einem frisch aufgeworfenen, Grabeshügel fäße, eilte der Bey (der Reisende war nämlich ein Bey der Nachbarschaft, welcher von einem Besuch beim Statthalter nach Hause zurückkehrte) mit seinem ganzen Gefolge zum Fleck, wo Ali weinend stand. „Wa« ist dir, daß du so bittere Thränen weinst V fragte mitleidig der Bey. Traurig sah Ali auf daS Grab, welches die sterbliche Hülle seines Reisekameraden barg. Der Bey verstand. „Ge-wiß ist ihm sein Ordeusbruger hier gestorben und der Arine mußte ihn ohne menschlichen Beistand allein begraben. Wann ist dein Ka-merad gestorben ?" fragte weiter der Bey. „0, heute," erwiederte unter erneutem Thränenstrom Ali. „Und wart ihr lange Zeit Kameraden?" „Seit meiner Kindheit," antwortete Ali weiter „Deutsche Macht. SchiffSarztes die dringende Gefahr bei ihr be-seitigt. Während der Fahrt waren, wie man uns berichtet, auf dem Boot drei Personen ge-storben, die nian über Bord ins Meer hatte werfen müssen. Endlich, nachdem wir die ganz« Nacht wegen widrigen WindeS vor Anker gelegen hatten, liefen wir um sieben Uhr in Cuxhaven ein [Neuer C o m et.] Auf der Sternwarte in Puebla wurde ein »euer Eomet in derNähe des Jupiter entdeckt. [Ä n f n a h m e von E i n j ä h r i g-F r e i-willigen.] Das Reichs Kriegsministerium hat die Eommanden der im Inlands selbständig de-tachirten Feldbataillone der Jnfanterie-Regimen-ter u»d deS Tiroler Jäger-RegimentS, der Genie-Regimenter und deS Pionier-Regimen tS ermäch« tigt, Einjährig - Freiwillige aufzunehmen. Ueber Gesuch« un> Aufnahme als Einjahrig-Freiwillige entscheiden jedoch die Regiments - Eommanden, und nur wenn diese im Oecupations-Gebiet dies-loeiert sind, das detachirte Bataillons-Eomman-do im übertragenen Wirkungskreise. Die Ab-leiftung des PräsenzdiensteS der Einjährig-Frei-willigen der Infanterie ist von nun an anch in den Ergänzungs-BezirkS - Stationen zulässig, wenn dort auch nur ein Bataillon des ergän-zungSzustäudigen Regiment» dislocirt ist. [Gegen die slavische Propaganda in Ungar m] Tisza hat den politischen Organen in den slavischen Bezirken Ungarns gemessene Befehle ertheilt, mit aller Schärfe gegen die slavische Propaganda vorzu-gehen, welche die Tschechen eifrig betreiben. Mereinsnachrichten. Zynischer Schulverein. Wien, 25. Januar. Für verschiedene Schu-len in Steiermark wurden Lehrmittel angeschafft und einzelnen Lehrern Unterstützungen zuerkannt. Für einen Schulhausbau in Gotfchee wurde eine entsprechende Subvention bewilligt, und einem deutschen Lehramtscandidaten in Krain wurden die Mittel zur Vollendung seiner Studien ge-währt. Zur Anschaffung von Lehrmitteln und Schulrequisiten wurde einem durch die jüngste UeberschwennnnngSkatastrophe hart heinigesuchten Orte in Tirol ein entsprechender Betrag zuge-wendet, und überdies wurden auch andere Schu-len in demselben Lande niit Lehrmitteln aus-gestattet. Zu «iuem Schulhausbau in Mähren wurde aus Vereinsmitteln eine größere Sub-ventionssumme bewilliget und die Eröffnung einer neuen Classe an einer Schule in Schlesien durch die Gewährung einer Gehaltszulage ermöglicht. UeberdieS wurde eine Reihe von Schul-bausubventionen und sonstigen Schulunterstützun-ge» für Böhmen in Vorberathung gezogen. Seit unserer letzten Veröffentlichung erhielt der Verein an Fondsbeiträgen: Von der Bolz mit von Trauer bewegter Stimme. Selbst tief gerührt über diese innige Zu-neigung zwischen zwei Ordensbrüdern. fand er unpassend, noch weiter nach der Lebensgeschichte des Todtenzu forschen und sagte zu Ali, ersehe es als eine glückliche Fügung der Vorsehung an. daß sein Gefährte seine theure Seele hier ausgehaucht, und hoffe, daß daraus ein Segen für die Um-gebung entspringe, da sie bis jetzt gänzlich der Vorzüge entbehr«, welches von dem Grabniale eines heiligen Mensche» auSströnime. Deshalb bitte ich dich, bleibe hier, ich werde auf meine Kosten über die geheiligten Gebeine deines Gefähr» ten ein Grabmal errichten lassen und du magst als tteuer Gefährte fein Hüter fein. Auch sorge nicht für dein materielles Wohl, das wird meine Sorge sein." Als Ali sah, welche glückliche Wendung sein Mißgeschick nahm, hütete er sich wohl, etwas über di« wahre Gestalt des unter dem Grabhügel ruhenden Todten laut werden zu laffen. und begnügte sich damit, ein de- und wehmüthiges Gesicht, mit auf der Brust über-einander gefalteten Händen, zu machen. Der Bey entfernte sich, mit dem Versprechen, ihm schleunigst alles Nöthige zu senden. Sobald der Bey heimgekehrt war, verbrei-tete sich alsbald die Nachricht, daß in dcr Nähe ein heiliger Derwisch gestorben sei, und der got-tesfürchtige Bey über ihm ein Grabmal errichte» 1883 fchützengesellschaft in Gmünd in Kärnten 20 fl., von einer deutschen Abendgesellschaft im Gast-hause Blaschitz in Pettau 100 fl. Spenden: Sammlung 'bei einer echt deutsch.gesinnten Fa-milie in Hallein beim WeihnachtSfefte 8 fl. 00 kr., „Jqlau immer deutsch" 20 fl., Sptelgewinn einer Sstyvestergesellschaft in Wien 5 fl., E. K. u. E. in Wien eine Spende 50 fl., von den nationalen Gästen des Gasthofes zur goldene» Krone in Sternberg 8 fl. Von der Ortsgr. Karbitz: Sammlung gelegentlich eines Teplitzer Besuches des Egerländer Landtages fl. 6.77, Ergebnis des Sammclfchützen im Hotel Westfalen fl. 50.87, für 1 Kaiser Joses-Bild 12 fl., von einer gemüthliche» Gesellschaft in Schönwald il. 2.55. Von den deutschen Stefanibrüdern in Bergen (Mähren» 5 fl. gelegentlich der Sylvesterseier des Oberplaner Gesangsvereines 14 fl. 40. Erlös für ein Kaiser Josef Bild in Obersdorf (Schlesien) l5 fl. Von der Ortsgruppe Bud-weis: Sanimelbüchfenertrag im Hotel zur Glocke (80 st. 80. Sammelbüchfenertrag im deutschen Vereinshause 105 fl. 26. Vom Herren-abend dcr Liedertafel 16 fl. Vom Liedertafel-ball 15 fl. 68. Von der Turnerkneipe 4 fl. Göthefeier 58 fl. 40, von den Antifchlaraffen 2 fl. 80. Von den Abiturienten des k. k. Gym-na»lu»is 111 fl. für ein Kaiser Josef Bild 2 fl. 80. von den Hochschülern (füdbohmischen Collegentag» 25 fl. und sonstigen Sammel-büchfenertrag 12 fl. 30. Ergebnis des Sammel-schütze» in Saaz 35 fl. Reinerträgnis des Kammernmusikcoucertes durch Herren Josef Schöffel 2 t fl. 80. Sammlung beim Concerte des Liebeschitzer Veteranen-Vereines 11 fl. 40 für 2 Porträts Kaiser Josefs 31 fl. Ertrag des Sammelschützen der Ortsgruppe Mardorf 3t fl. 82, für ein Kaiser Josef Bild 5 fl. 60 Voni Fortschrittsvereine Wr. Neustadt Ergebnis des Sammelfchütze» als NeujahrSgabe 50 fl. Vo» der Ortsgruppe Pirkenhamuter: Sylvestcrfeier des Dilettanten - Theater-Ver-eineS fl. 6. [C i l l i e r Turnvereins Am 25. d. Mts., Abends 0 Uhr, fand die Haupwersamm-lung des Turnvereines von Cilli im Hotel zum Elefanten, im Clubzimmer der „Gemüthlichen" statt. Der Sprechwart, Dr. Glantfchnigg, «off* nete die Sitzung mit einer Ansprache an die versammelten Turner, in welcher er hervorhob, daß das abgelaufene Jahr das 21. des Be-standeS des Cillier Turnvereines, ein dem Turnvereine günstiges Jahr genannt werden müße, denn die Mitglieder,zahl der activen Turner stieg auf 58, die der unterstützende» auf 45; außerdem gehören dem Vereine noch 3 Ehren-Mitglieder an. Der Anfang des Jahres war ein vielversprechender, indem der Verein in den Cafino-Localitäten seinen 26jährigen Bestand laßen würde. Jeder, der es hörte, nahm sich vor, eilends hinzupilgern, um sich die Gunst des Heiligen zu erwerben. Die Sonne war noch nicht vom Horizonte verschwunden, als Ali einen Abgesandten des Beys zu sich kommen sah, der ihm eine Menge Lebensrnittel überbrachte, und, indem er ehrer-bietig die Hände SlliS küßte und an seine Stirn führte, die Bitte deS BeyS überbrachte, „Ali möge sie doch ja nicht verlassen." Ali versprach auch, nicht wegzugehen. Am darauffolgenden Morgen war AliS erstes Geschäft, die Reste feines Esels tiefer einzuscharren, die Erde mit Wasser zu netzen und sestzutreten, aus Furcht, daß i»an irgend etwas von dem vermeintlichen Gebeinen des Derwisches zu sehen bekäme; er war eben fertig, als er eine Masse beladener Wagen und Arbeiter heran-kommen sah. Jeder näherte sich Ali und küßte ihm die Hand; dann machten sich die Arbeiter an das Abladen der für das Grabmal bestimmten Steine, und nun begann der Bau des Grab-mals, welches bald beendigt war. Zu Häupten des Grabmals setzte man eine Grabschrift, welche lautet«: „Dies ist das Grab de« be-rühmten „Kut", des großen Frommen, von dem Orden der bekannten KadlreS des Scheichs Abd el Kader. Lest eine Fatiha für seine Seele." Das Grab wurde uiit einem Drahtgeflecht 1883 feierte, und zwar in so erhebender Weise, daß dieses Fest stets im Gedächtnisse der Tun,er bleiben werde- Den Schluß deS Jahres bildete das WeihucchlSfest und in der Mittc ragt der Ausflug nach Windisch Feistritz hervor, wel-cher der jüngeren Turnerfchaft Gelegenheit tot, sich vor den zahlreich erschienenen Turnern aus Graz. Marburg und Pcttau durch die hervor-ragenden Uebungen am Pferd und durch das Stabspringen auszuzeichnen. Auf die Leistungen des Vereines am Turnplatze übergehend, wird hervorgehoben, daß eine Menge neuer Anschaf-fungen an Turngerätben gemacht wurden. Auf daS gesellige Leben deS Vereines übergehend, bemerkte der Sprcchwart, daß der Turnrath es für feine Pflicht erachtet habe, bei Aufnahme neuer Mitglieder darauf zu achten, daß der echte deutsche Turnergeist im Vereine erhalten werde. — Nach dem Sprechwart berichtete der Zeug-wart über die verschiedenen Neuanschaffungen. Er hob die Verdienste feines Stellvertreters des Turners Säger bei den langwierigen Reparatur^ arbeiten in der Turnhalle hervor und gedachte der Verdienste der Herren Josef und Ludwig Herzmann. welche dem Turnvereine mit größter Liebenswürdigkeit und Bereitwilligkeit nicht nur unentgeltlich Lohe zum Aufstreuen in der Turn-halle zur Verfügung stellten, sondern sogar mit eigenen Pferden und Wagen dieselbe zur Turn-halle führen ließen. Die Turner gaben durch lebhafte Beisallsbezeugungen und Erheben von den Plätzen ihren. Danke gegenüber den ge-nannten Herren kräftigen Ausdruck. Es erstat-teten noch der Schriftwart und der Säckel-wart ihre Berichte, welche au die Erörterungen des Sprechwartes und Zeugwartes anknüpfend, noch ausführlichere Details über die Vorkomm-nisse im verflossenen Vereinsjahre brachten. Nachdem dcr Rechenschaftsbericht zur Kenntniß genommen worden war, stellte der Sprechwart im Namen des TurnratheS den Antrag, daß dem Ehrenmitglied« und Turnlehrer Herrn Pro-fessor August Tisch wegen seiner aufopfernden Thätigkeit im Vereine der JahreSgehalt auf tiOU st. erhöht werde. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Hierauf folgte die Wahl der Functionäre. Es wurden gewählt die Herren: Dr. Stepifchnegg zum Sprechwart, Bader zum Turnwart, Professor Gubo zum Echriftwart, Sager zum Zeugwart, Pacchiasfo zum Säckelwart. Als Ersatzmänner wurde» ge-wählt die Herren Zorzini und Wanisch, zum Fahnenjunker Herr Zorzini und zum Stellver-tret« Herr Huder. Nach Schluß der Haupt-versamn,lung wurde vom Kneipwart die Kneipe eröffnet. Der Kneipwart erstattete hiebei Bericht über das Kneipenleben im vergangenen Jahre. Nachdem Herr Pacchiaffo erklärt hatte, eine Wiederwahl nicht annehmen zu können, wurde Hr.Staudinger einstimmig zumKneipwart gewählt. umgeben, um eS vor unreinen Händen zu schützen. Ueber das Grab wurde ein kostbarer Shawl gebreitet. Eine Ampel hing von der Kuppel herunter, welche stets, nachts und tagS. brannte. Eine fromme Dame, welche starb, vermachte dem Grabmal eine gewisse Summe Geldes, welche dazu dienen sollte, die Kosten für das Brennmaterial für die Lampe zu decke». Auch andererseits wurde es mit frommen Legaten bedacht, fo daß sich Ali als Hüter sehr wohl befand, auch hatte man ihm den Titel „Ali der Scheich" gegeben. Ob verdient oder unver-dient, sein Nnhm wurde weit verkündet; seine große Fömmigkeit und die vielen Wunderthaten, welche er that, riefen den Neid der anderen Scheichs hervor. Sein Ruhm gelangte sogar bis zum Grabmal feines Lehrers, des Scheichs, welcher darüber sehr erstaunt war, daß er von dem Tode eines Mitgliedes seines Ordens nichts erfahren habe. Ob Nengierde, ob Neid fein Beweggrund war, genug, der Scheich ent-schloß sich, auch nach dem berühmten Grabe zu pilgern und langte eines Freitags mittags beim Grabmal an der Heerstraße an. Es waren gerade sehr viele Besucher an-wesend, Damen in TachterawanS, Damen zu Pferde, andere zu Esel uud andere zu Fuß, desgleichen Männer. Auch Kranke und Krüppel, alle ibr Heil vom Grabe und Segen vom „zutsch« Macht." Locales und Trovinciales. Cilli, 27. Januar. [A b s ch i e d s f e i e r.] Vergangenen Mitt-woch, den 24. d., fand ein solennes Fest, an-läßlich deS ScheidtnS deS Herrn Bataillons-Commandanten, Major Ritter v. Schrott, aus unserem Garnisonsorte statt. Sämmtliche hie-sige Osficiere versammelten sich um 8 Uhr Abends im blaue» Casino-Saale, dcr auf das prächtigste durch Waffen, Fahnen, Wappen, Kränze :c. geschmückt war zum Abschiedsbanquette ihres scheidenden Chefs. Alle Toaste, die gc-sprochcn wurden, bezeugte» es, welch hoher Ach-tung und welch wanner Sympathien sich der in die Fenie berufene Herr Major erfreut. Sein gerades, offenes, ritterliches Wesen, seine stets an den Tag gelegte Gerechtigkeit, so wie seine geradezu anfopfcrndc Thätigkeit wurden in herzerhebenden Worte» geprieft». und die tiefe Rührung bemächtigte sich aller Theilnehmer im Hinblick auf den Verlust des geliebte» Batail-lonS - Conittiandanten. Aber auch u»sere ge-sammte Stadtbevölkerung sieht niit tiefen, Bedauern Herrn Major v. Schrott scheiden, war er es ja. der bei jeden» sich darbietenden Anlasse seinen Sympathien für Cilli durch Wort und That Ausdruck verlieh. Möge ihn, sein neues Heim mit der gleichen Innigkeit empfangen, mit der die Sannstadt ihn, den AbfchiedSgruß nachruft. lEv an gelisch erGottesdienst.) Ja der hiesigen evangelischen Kirche wird am 2. Februar ein Gottesdienst abgehalten. [Ausgeschriebene Stelle.] Von Seite der Sparcasse der Stadtgemeinde Pet-tau wurde die SecretärSstelle vorläufig zur provisorischen Besetzung ausgeschrieben. Der jährliche Gehalt beträgt 1000 fl., das Ouar-tiergcld 200 fl. [Tie Filiale Cilli der k. k. L a n d w i r t s ch a f t s g ef e l l f ch a f t] hält am 3. Februar im Garten-Salon des Hotels „Koscher" ihre Hauptversammlung ab. Herr k. k. Professor Wilchelm aus Graz, dessen Autorität in landwirtschaftlichen Dingen be-kannt ist. wird bei diesem Anlasse einen popu-lären Vortrag über Hopfenbau halten. Nach-dem der Zutritt auch Nicht - Mitgliedern des Vereines gestattet ist, und bei der Bedeutung, welche Hopfen - Cultur in unserer Gegend ge-winnt, darf ein zahlreiches Auditorium erwar-tet werden. welches von den, für jeden Laien verständlichen interessanten Vortrage ganz sicher sehr befriedigt werden wird. [Die Sparcasse der Stadtge-m e i n d e C i l l i] hat die Absicht einen Credit-Verein in's Leben zu rufen. Wir begrüßen diese Absicht lebhast, und knüpfen die Hoffnung daran, daß es unseren Gewerbsleuten nun Scheich Ali erwartend. Da der alte Scheich gar nicht beachtet wurde, setzte er sich unter eine» Baun, hin, betete, und dachte über dcn Propheten und über alle verewigten Heligen im allgemeinen nach. Scheich Ali ging mehrere-male an ihm vorüber, nnd ihm dänchte, daß er diesen Menschen schon irgendwo unter anderen Umständen gesehen haben müßte. In dcr That fand er.einen Augenblick, daß er seinem frühere» Jünger ähnlich sehe, doch war daran ja nicht zu denken; dieser hatte einen großen Bart und trug einen enormen, mit grünem Tuch umwundene» Turban, der ihn ja als direkten Abkommen des Propheten kenn-zeichnete; jener war seit Jahren verschollen, gewiß elendiglich irgendwo umgekommen, da er seit seiner Abreise vom Grabmal nie wieder etwas über ihn gehört. Als die frommen Besucher allmählich weg-gegangen wäre» und der Scheich einige Worte mit seineni früheren Jünger gewechselt, über-zeugte er sich baldigst von der Identität seines früheren Jüngers und des jetzigen Scheich Alis. Um ihn, Gerechtigkeit widerfahre» zu lasse», er freute sich wirklich, daß sein Jünger es zu einer so glänzenden Stellung gebracht; nachdem sie viel über die Interessen der beiden Grabmäler gesprochen, drückte der alte Lehrer Scheich Alis seine Neugierde auS, nähere 5 möglich werden dürfte, wahrhaft billiges Geld zu finden. Bei diesem Anlasse sei erwähnt, daß das Geschäft der Cillier Sparcasse fort-während an Umfang gewinnt, weshalb sich auch die Anstellung eines dritten Beamten, resp. Amtsleiters, als nothwendig herausstellte. [Theater.] Endlich wird eS ernst und unser Musen — „Tempel" (?) in den nächsten Tage» ». z. am 81. Januar wieder eröffnet. Direktor Zanetti, welcher bereits seit zwei Tagen, wegen Einleitung des Abonnements in unseren Mauern weilt, hat, um Terpsichore», — nähmlich dem am l. Februar stattfindenden Feuerwehrball Rechnung zn tragen — die Eröffnung der Vorstellungen vom I. Februar auf den 31. Januar verlegt und kommt an diesem Tage das bekannte Lustspiel „U n s e r e F r a u e n" von Moser und Schönthan, welches am 23. März 1882 znm ersten Male am k. k. Hofburgtheater in Wien gegeben wurde, zur Aufführung. Frei» tag den 2. Februar bedenkt die Direction ein Volksstück mit besonderer decorativer Ausstattung am 3. Februar das Lustspiel „Jonrfix", am 4. die Nestroysche Posse „Unverhofft", an« 5. die Brandlfche Operette „Des Löwen Erwachen" und das Berla'fche Genrebild „Der Zigeuner (die Titelrolle eine Glanz« rolle des Dir. Zanetti) und endlich Donnerstag dcn 8. Februar die kom. Oper „Die Glocken von C o r n e v i l l e" zur Darstellung zu brin-gen. Die Vorstellnge» beginnen um '/»8 Uhr und macht die Direction den Versuch der so sehr gefürchteten niederen Temperatur in unserem Theater durch energische« Heize» hoffentlich mit Erfolg entgegen zu treten. Als weitere inter-cssante Neuigkeit können wir den hiesigen Theaterfreunden mittheilen, daß das ganze Orchester des Musikvereines bei jeder Vor-stellung mitwirken wird. [Costümkränzche,t.] Am 6. k. M. findet im Hotel „Horiak" in Tüffer ein Costüm-kränzchen statt. [N e n e s P o st a m t.] In GomilSko (Be-zirk Franz) wird ein Postamt errichtet werden. [Eine wohlverdienteLection.s Dem Ortsschulrathe der Umgebung Cilli, der wie es scheint, bereits an sehr bedenklichem slovenischen Blähungen leidet, wurde dieser Tage vom Bezirksschulrathe nachstehende« Schriftück zugestellt: Die ohne Bericht anher geleitete» vom Herrn Obmanne mit der Be-merkung : „Ne razumim !* versehenen hierämt-lichen Geschäftsstücke folgen im Anschluß mit den. Bemerke» zurück, daß der Ortsschulrath im Hinblick auf den Art. XIX. des Staats-grundgescyes vom 21. December 1867 R. G.-Bl. Nr. 142, bemüfsigt ist, die hierämtlichen wenn anch in deutscher Sprache geschriebenen Erlässe meritorifch zu behandeln, weil die deutsche Sprache eine in Steiermark landeS- Details über das geehrte Glied ihres Ordens, das hier nihte, zu wissen. Scheich Ali sträubte sich erst etwas, ihn darüber zu belehren, ent-schloß sich aber doch, als der Scheich in ihn drängte, es zu thun, nachdem er das heilige Versprechen seines Lehrers, eS niemand wie-der zu erzählen, zur Bedingung gemacht; nun erzählte er seinem Meister die ganze Geschichte seiner Pilgerfahrt, feine plötzliche Unterbrechung durch den unzeitlichen Tod seines ihm vom Scheich großmüthig geschenkten Esels und wie dessen Reste — vox popoli — zum Heiligen canonisiert morden. Bei diesem aufrichtigen Geständnis feine« Jünger« zeigte er zum großen Erstaunen Scheich Alis keine Spur von Ueber-raschung und Tadel. „Wie sich das trifft, uud wie merkwürdig das KiSmet ist, unter der-selben Bedingung, die du mir gestellt, und die ich versprochen dir zu halten, will ich dir anch ein wichtiges Geheimnis anvertrauen: Der Heilige meines Grabmal« ist niemand anders als der Vater deines Heiligen, der mir auch krepierte und fast unter denselben Umständen, wie dein Esel, in dcn Geruch eines Heiligen gelangt ist!" 6 übliche ist, und weil der Ortsschulrath als untergeordnete Instanz nicht berechtiget ist, dem ihm vorgesetzten Bezirksschulrathe die Amtssprache vorzuschreiben. — Wenn der Orts-schulrath als autonome Körperschaft das Recht der Bestimmung seiner Amtssprache für sich in Anspruch nimmt, so muß er das gleiche Recht dem ebenfalls autonomen Bezirksschulrathe zuerkennen. Es bleibt demnach dem Orts« schulrathe unbenommen. seine Berichte anher in slovenischer Sprache zu erstatten. dagegen hat er die Pflicht, hierämtliche deutsche Erlässe in Behandlung zu nehmen. [Ein jugendlicher Brandleger.] Man schreibt uns aus St. Urban bei Pettau: Am 31. December v. I. sind hier den Keusch-lerinnen Theresia Murschez zünd Anna Wessiak die Wohn- und Wirtschaftsgebäude abgebrannt, wobei auch die Behausung deS Herrn Franz Simoniö stark beschädigt wurde. Dem Gendarm Jacob Schriber deS hiesigen Gendarmerie-Posten« ist es nunmehr gelungen den Brandleger in der Person des l'»jährigen Burschen N. StoikS (nach Selzaberg, Bezirk St. Leonhard zuständig) zu eruiren. Der jugendliche Brandleger, welcher geständig ist, noch andere sechs Gebäude in Brand gesteckt zu haben, befindet sich bereits in der Untersuchungshaft in Pettau. Den beiden Ab-drändlerinnen Theresia Murschez und Anna Wesiak wurden vom Kaiser je 15 fl. als Unter-stützung gespendet. [K i n d e s in o r d.] Die 26 Jahre alte Magd Getraud Widovusch aus Unter-Leskovetz hatte am 17. d. ihr neugeborenes Kind getödtet und dann auf die Straße gelegt, wo eS von einein Knechte aufgefunden wurde. Literarisches. [Die deutsche Kaiserstadt Berlin] und ihre Umgebung geschildert von Max Ring. Mit 300 Illustrationen. 4. Lieferung a 1 Mark. DaS 4. Heft enthält die Fortsetzung der Ge-schichte Berlins von Friedrich d. Großen bis auf die neueste Zeit. DaS Wachsthum der Stadt ist gerade in diesem Jahrhundert ganz erstaunend groß gewesen, wie folgende Zahlen beweisen. Im Jahre 1786 hatte Berlin 111.035 Einwohner, im Jahre 1804 192.151 Einw., 1840 schon 330.000 Einw., jetzt hat es circa 1 'lt Million Seelen und man glaubt, daß im Jahre 1900 Berlin 2,400.000 Einw. zählen werde! — Von den Illustrationen dieses Heftes heben wir hervor: Unter den Linden im Jahre 1780. das Brandenburger Thor am Ansang diese« Jahr-Hunderts, an der Fischerbrücke im Jahre 1830 und die Porträt« von Friedrich Wilhelm III.. der Königin Luise, de« Kaisers und der Kaiserin, sowie eine große Tafel: der Einzug der Truppen im Jahre 1871. Buntes. [Ein Fall von Aberglauben] erregt in der Gegend von Hadersleben große Sensation : In Frörup bei Christiansfeld hatte nämlich ein Landmann ein kleines, sehr schwächliche« Kind. Die Mutter meinte, daß das Kind behext sei, und bestand darauf, daß der böse Geist aus demselben ausgetriebeu werden müsse. Man schaffte glühende Kohlen herbei, die man aus einer glühenden Platte auf der Diele aus-breitete, und hielt nun das kranke Kind über die Gluth. Die Folge war, daß daS Kind starb, und so — war der böse Geist auSgetrieben. Eine Gerichtscommission begab sich von HaderS-leben nach der Unglücksstätte, um eine Unter-suchung einzuleiten. [Phantasie und Wirklichkeit.] Der tragische AuSgang einer alltäglichen Liebes-Affaire macht in der Pariser Gesellschaft viel von sich reden. Ein im Viertel Champs-ElyseeS wohnhafter nobler Fremder, dreißigfacher Milli-onär, hat eine schöne von ihm vergötterte Frau, diese Frau hatte einen Liebhaber und der Gatte entdeckt, daß er auf das schmählichste hintergangen worden ist. Dieses Ehebruchs-Drama würde für Paris leider nicht« Außergewöhnliche« haben, wenn nicht die Lösung au» so furchtbare 'Kl Hin IHT ll.il mnhi - TI i iHiillirfiilki I Vlnfili ..P-utsch, Wacht " überraschte, ohne von dem Verrath seine« Weibe« auch nur die leiseste Ahnung zn haben. das Paar in flagranti und stürzte, vom Schlage gerührt, todt nieder. In .>lonsienr äs Carnors*, einem vor wenigen Jahren erschienenen Roman Octaoe Feuillet's findet sich wunderbarerweise eine ganz gleiche Scene buchstäblich so geschildert. AuS dem Phantasiegebilde deS Dichters ist also traurige Wahrheit geworden. [©in solider Zimmerherr^ AuS Rom wird geschrieben: Seit einigen Wochen suchte die Polizei in Palermo den gesürchteten Banditen Andrea Eoste, der die Umgebung die-fer Stadt höchst unsicher machte und zu wieder-holten Malen Reisende anSgeplündert und einige derselben sogar ermordet hatte. Tie Bemühungen der Polizei blieben lange Zeit vergeblich und glaubte man allgemein, daß Eoste der sich tagS-über in den Bergen herumtrieb, die Nächte in einer Höhle oder in irgend einer Scheune verbringe. Wie überrascht war daher die Polizei, als sie dieser Tage erfuhr, daß der Bandit, der für die Romantik eines Nachtlagers im Walde gar keinen Sinn hatte, jeden Abend nach Eintritt der Dunkelheit nach Palermo komme, wo er bei einer Familie als Zimmerherr wohnte. Dinstag Abends wurde Eoste von der Polizei in seinem Bette, wo er eben den Schlaf des Gerichten schlief, überrascht und festgenommen. [Berühmung b a i e r i schen Bieres. Brave, biedere, brauchbare Bierbrauerbursche bereiten beständig bitteres, branne« baierisches Bier — bekannte«, besonders billiges Bedürfnis begnügfamer, behaglich beifammenbleibender, brüderlich besorgter Bürger. Bierfeindlich be-thörte Bacchusjünger behaupten bisweilen be-stimmt: Bier beherrsche Baiern. berausche bald, befriedige besoffene Bauern, beraube besser» Be-wußtseinS, beschränke blühende Bildung, begründe breite Bäuche, bereite Barhäuptigkeit, befördere blinden Blödsinn, breche bedauerlichen Begierden bedenkliche Bahn. Begeistert Bacchus besser, bleibet dein« Bessern! Besinget Burgunder, Bor-deaux, Brausewein. beschimpfet böswillig baier-ischeS Bier! Bevor Beweise Besseres bewähren, bleibt Baiern beim braunen Becherblinken, bleibt bairisch Blut beim braunen Bi r! Bernhardt Beno Braun, bürgerlicher Bierbrauer. [Guter Rath.] An den Briefkasten einer texanischen Zeitung wurde jüngst die nach-stehende Frage gestellt: „Ich habe ein Pferd, welches feit einiger Zeit an regelmäßig wiederkeh-renden Schwindelanfällen leidet. Seien Sie so gut und antworten Sie mir in der Korrespondenz Rubrik Ihrer geschätzten Zeitung. >va« ich mit dem Thier thun soll; ich bin ernstlich in Sorge, daß eS mir daraufgeht, wenn nicht in Bälde etwas Energische« geschieht." Hierauf war im nächsten Briefkasten des Blatte« die folgende Antwort zn lesen : „Auch wir sind dcr Meinung, daß das Pferd Ihnen draufgehen wird, wenn nicht etwas Energische« geschieht. Wir rathen Ihnen daher, dasselbe, wenn e« gerade keinen Schwindelanfälle hat, zur Stadt zu nehmen und e« in diesem Zustand dem ersten besten Fremden zu verkaufen." [E i n e in t e r es s ant «Vermähl un g«-anzeige] wird aus Pari« gemeldet: Die Vi-triolheldm Marie Biere, die einst an ihrem un-treuen Geliebten sich so grausam gerächt und durch ihre Verzweiflungsthat das Mitge-fühl von ganz Paris erworben hatte, heirathet in den ersten Februartage» den Fürsten Eon-stantin BudeSco. Die Eeremonie findet in der dortigen russischen Kirche statt.....Hoffentlich werden die Geschworenen, die sie freigesprochen haben, vollzählig eingeladen. [Das Herz einer Katze.] Man sagt immer, daß Katzen undankbar feie» und kein Herz hätten. Als Gegenstück berichtet ein fran-zösischeS Blatt Folgende«: Ponsy, die Lieblingskatze von LouiS Blanc, welche jeden Abend ihren Herrn an der Treppe erwartete, wenn er von der Kammer zurückkehrte, starb au« Gram über den Tod desselben zwei Tage nach ihm. Sie nahm weder Speise noch Trank zu sich, bis der Hunger sie tödtete. 1883 I Hingesendet.*) >Zur Heilung der Longentuberculose.] In der «epk.-Oct.-Nummer des in Leipzig erscheinenden „Reichs- Medicinal-Anzeiger«" de-findet sich ein bemerkenswerther Aufsatz über ein neues, der Pflanzenwelt angehöriges Mittel zur Heilung der Tuberculofe, welche« berufe» zu fein scheint, in der nächsten Zeit in der Heilkunde eine bedeutende Rolle zu spielen. Bekanntlich gelang es vor einigen Monaten dem Regierungsrathe Dr. Robert Koch in Berlin, den Nachweis zu führen, daß die Er-reger der furchtbaren Krankheit mikroskopische Parasiten, die sogenannten Tuberkel Bacillen seien. Weitere von Dr. Ehrlich und Pros. Baumgarten in Königsberg aus Grund der Koch'fchen Angaben verfolgten Experimente habeii^ das zweifellose Ergebnis geliefert, daß die Schwindlfiicht eine infectiöfe d. h. an-steckende Krankheit ist. Durch diese Entdeckungen ivurde der Therapie der Weg gewiesen, auf dem sie sich bewegen muß, um diese tückische Krankheit mit Erfolg bekämpfen zu können. Wir entlehnen nun dem Referate der „Reichs-Medicinalzeitung". daß bereits vor längerer Zeit durch deu griechischen Kaufmann Homero in Sibirien eine Pflanze entdeckt wor> den ist. die die sibirische» Steppenbewohner als „gut für die Brust" bezeichneten. Die Pflanze ist in dein Institute des Professors der Chemie Franzesco Ciotto in Padua durch dcn Dr. Raneoni analyfirt und festgestellt worden, daß dieselbe aus den Substanzen: Gummi, schleimiger Saft. Eiweiß. Alcali. Tannin. Chlorophylla und Cellulofa bekteht, das; aber alle diese Körper mit einem grünen Lelc so innig greint find, daß letzteres tro« aller Versuche nnd selbst unter Anwendung des Processes der Verseilung und Behandlung mit CHIorbaryum absolut untrennbar und in seinem specifische» Charakter nicht festzustellen gewesen ist. Zu dieser neuen und interessanten Er-scheinnng gesellt sich die Thatsache, daß die Pflanze selbst eine zur Zeit vollständig nnbe-kannte ist und officiell mit dem Namen des Finders „Homeriaua" belegt wnrde. Es wird sodann über die Resultate der aus den Arznei- resp. Heilwerth gerichteten Prüfnngen berichtet, die ein geradezu über-rafcheiides Ergebniß geliefert haben. Der Chef-arzt sämmtlicher Ldessaer Spitäler, wirklicher Geheimrath Dr. Dalles, bekundet, daß von den unter seiner Leitung und unter Assistenz der Aerzte Lattri und Wdowikowsky.in dem Spital der barmherzigen Schwestern, dem Armenlranken-Haus, der Krankenablbrilung der adeligen Jungfrauen und der des kaiserlichen Knabcngym-nasiuiuS, einer Kur mit dieser Pflanze unterzogenen 74 Lungenleidenden innerhalb 60 Tagen 33 vollständige Heilung erfuhren, 27 eine bedeutende Besserung empfanden, während 14 im zweifelhaften Zustande verblieben. Der konigl. Marinearzt Dr. Scrofani in Venedig erklärt, daß er das ihm zur Verfügung gewesene Pflanzenmaterial in zwei Fällen von Lungen-schwindsncht und chronischem Lungencatarrh angewandt und iu beiden stallen während zweier Monate vollständige Genesung der qu. Kranken erzielte. In Folge der weiteren Bestätigungen des evidenten Heilwerthes dieser neuen Pflanze hat die unter dem Protektorat des König« von Italien stehende königl. Gesellschaft für Wissenschaft n»d Kunst in Palermo unter dem 22. April d. I. dem Entdecker der Pflanze — jetzigem Privatier Homero in Triest — die goldene Medaille erster Classe verliehen, und ferner wurde derselbe zum Ehrenmitglied« der unter der Präsidentschaft des Professors Dr. Mergiotti in Florenz stehenden philantropifchen Gesellschaft „Areopago" ernannt. Zur Zeit sind in Leipzig mehrere ärztliche Kapacitäten in Curexperimente eingetreten, während sich der Her/ Sanitätsrath Dr. Chon in Stettin über dieselben günstigen Heilungssymptome der von ihm angetretenen Kuren äußert, die in allen anderen ärztlichen Berichten betont werden. Durch diese thatsächlichen Ergebnisse und •) 3flr Form und Inhalt ist di« Redaction nicht 1883 durch das vielseitig von Aerzten geäußerte Verlange» nach Pflaiizenmaterial, hat sich Herr Homero im Juni d. I. abermals nach Sibirien begeben, und ist es ihm gelungen, unter wirk-sanier Unterstützung des in jener Gegend zu-ständigen kaiserlich öfterr. ConfiUats nnd der feiten* der russischen Behörden gewährleisteten Erleichterungen und Förderung dieser Mission, eine grössere Partie der Pflanze einzuholen, die zum Theil bereits in Trieft eingetroffen ist. Ter Versandt der als Thee präparirten Pflanze ist in Portionen für je 2 Tage sür Oesterreich Ungarn und die Schweiz dem Haufe H. Schwarz in Prag, Henwaagsplah 20, übertragen. Bei der anscheinend hohen Wichtigkeit dieses neuentdeckten Mittels und in Folge der bisher günstigen Resultate eröffnet sich de» zahlreichen lungenleidenden eine uene tröstliche Perspeetive.auf die die Leser unseresBlattes hin-zuweisen wir sür unsere Pflicht halten. WolKswirthschaMiches. > A g i o z s ch l a g bei d e n C i f e n b a h-ncnj Anch vom 1. Februar 1883 ab wird bis auf Weiteres ein Agiozufchlag für die in vilber ausgedrückten Gebühren von Seite der Eisenbahnen nicht eingehoben. Hiedurch wird jedoch auch wie bisher die im Civilverkehre bestehende theilweise Erhebnng eines fünfzehnper-centigen Agiozuschlages im Personen-, Gepäck-und Eilgutverkehre der Südbahn-Gefellfchaft nicht berührt. [Alte S t e m p e l m a r k e n.j Die bisher giltig gewesenen Stempelmarken mit der Jahres-zahl 1881 dürfen nur bis zum 31. Jannaer 1.1. zur Erfüllung derStempelpflicht verwendet werden. Nach di«sem Zeitpunkte aber bis zum 30. April a. c. könne» sie bei den Stempel-Magazins-Aemtern gegen neue Stempelmarken unentgeltlich ausgewechselt werden. fU e b e r u a h m e d e r T r i e st e r-L a g e r-Häuser in Staatsbetrieb.] Da» Handelsministerium ersuchte die TriesterHaudels-kauimer und daS Munieipinm von Tuest, bezüglich der Uebergabe der Lagerhäuser in Staatsbetrieb Vorschläge zu erstatten. fH a u fi e r h a n d e l.] Ter Gewerbe-Aus-schuß des Abgeordnetenhauses beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung mit der Reform des Hausierpatentes. Abg Pöck referirte über die Regierungsvorlage, betreffend die Competenz der Behörden bei Uebertretungen des Hausier» gesetzeS, und beantragte dessen Annahme, sowie die Faffung einer Resolution: die Regierung möge in Erwägung ziehen, ob mit Rüchicht aus die mißliche Lage des Kleingewerbes eine zeit-weise oder gänzlich« Beschränkung des Hausier-Handels, wie dies bereits in Ungarn gescheben ist, angezeigt wäre: jedenfalls sei aber in grö-ßeren Städten die Dauer des Aufenthalts des Hausierers auf bestimmte Fristen einzuschränken und die Begünstigung der Hausierer in Betreff der Befreiung ihrer Steuer von den Landes-und Gcmeindezuschlägen aufzuheben. Abg. Ma> lfcheko beantragte, die Regierung aufzufordern, eine neue, das ganze Gebiet des Hausierwesens umfassende Vorlage unter Berücksichtigung aller gesammelten Erfahrungen über das Hausiergesetz schleunigst auszuarbeiten und vorzulegen. Es wurde beschlossen, die Resolutionen in Druck zu legen und zur nächsten Sitzung den Herrn Han-delsmimister einzuladen. IGold- undSilbersuude in Bay» e r n.] Ueber neueutdeckte Gold- und Silbersandlager in Niederbayern wird folgendes berichtet: Die neuentdecklen Lager beschränken sich auf das Gebiet des Gneißes, welcher in einer Län> qenausdehnung von fünf Stunden von Jnnernzell bis Uetig dem Granitgebirge einer Oase einge-lagert ist. Das ganze Vorkommen ist bereits gemuthet. Der Gehalt an Gold und Silber wech-'eil nach den bisherigen amtlichen Analysen zwischen 10 und 50 Gramm Feinfilter und 2 bis l wölkung (0—10). Zahl der Tag« mit: Meßbaren Nieder, schlügen .... Nebeln ..... Fr°I«...... Stürmen .... Gewittern .... Am 10. AbdS, 787 2« 752.— 724.— + 2«81 —12*1 Tüffer Neubau» * lk 9* |7k 2k 9» 73927 7542 725.4 4.9 «5 3 47 93.6 29.4 7.6 9 11 11 2 l 102.9 40.5 7.3 10 7 15 0 1 Blitze u. Donner an allen drei Stationen- Am 11. — 12. ^ochwasser in Cilli u. Tstsfer, Am 29. Morgens Temp, zu Tüffer->-11°» zu Cilli-I-O'v, zu Neu haus—1*0. *) In Cilli u. Tüffer nach dem Maz-Min.Therm. in Neuhaus nach unmittelbarer Beobachtung- 3'"78 -1-13 »v — 8*6 5.1 83-8 49 92.3 255 7.6 10 5 10 G 1 + 1°30 4- fr"0 — C«0 8 1883 I r7B^| Verdlenat-Dlplom dar Internat. Sanlt&tiaasitellnng In London 1881 für 8toffe der Kedloln n. f. Apparate xnr Förderung der Gesundheit. = HIITERflCHKlFTKK: == Ihr« Majcstit Königin Victoria von England. — So. kunigl. Hoheit Henog von Kdinborg. Spencer, Anastelhugc-Pritaldent. — John Eric Krirhsen, Präsident des Comites. — Mark H. Jndge. Secretair. llciluitff von Katarrhe, lliislcn, Heiserkeit, Brust- und Jfassenleiden, Blutarm utli, bei Verdau nngs- nnd Körperschwäche, als Stärkungsmittel für Reconvalescenten nach jeder Krankheit stets mit sicherem Erfolg« angewendet. Johann Hoff* 71 nlzcxfrHcMiic^uiidlicilNhier, Johann Hoff's concentrirtes Malzextract, Johann HofTs Malz- chocoladc, Johann Host'* BrUNt«ltalze\(ructlion TAtrlicho Anurkcnnun^HHoltreibcn l>excut;cn «leren Hetlkrn rt. Oe/stmtlirhr .1 nprArnnHilf/ Ich bitte Ener Wnhlgebori n, mir wieder 28 Flaschen Ihre« vortrefflichen Johann HokFichen Mulzcitract-iiesundheitebieres und 5 Beutel Job. Hosssehe Bnist-Malxbonbons in blnnem Papier gefälligst gegen Nachnahme zu «enden. Gleichzeitig theile ich Ihnen mit, dun» ich seit 5 Jahren in Folge eine» Lnngenkatarrhft nnd späteren beinahe ein Jahr andauernden Blutbre-ehens immer an Heiserkeit nnd Kitzel in der Luftröhre gelitten habe; seit Gebranch des Malzextractbieres fühle ich eine bedeutende Besserung und hoffe bei weiterem Gebrauche ganz gesund zn werden, übri- gens, wenn mein Gesundheitszustand nur so bleibt, wie er gegenwärtig iat. bin ich schon mit der Heilwirkung Ihres Johann HolT^chen Mal/.-extraetbieres vollkommen zufrieden. Mit ausgezeichneter Hochachtung Ihr Euer Wohlgeboren! CWrx, 2. April 1882. Ihr Johann Hoff'tchee coneentrirta Ifalxextract hat mich auMerordenllich gtrfärkl und ich miut /fetten für diete» ausgezeichnete und wohlthuende Präparat tueinen Dank nagen. Krauch-' um abermalige Zusendung von 16 Flaschen coneen-trirtem Mah-Extraet. Achtungsvoll Constant. Ritter v. Dabrowskr. k. k. Hanptmann. Die Iloff"tche Mah-Chocolade entspricht einem langgefiihlten Bedürfnis e aU Nähr- und Heilmittel bei Ulularmuth (Chlarxut•) und fehlerhaften Blutmüchmgen »oieie dem grotten Heere der daraut entspringenden Krankheiten. stets ergeberer Eduard Kollmann, Vermessungs-Inspector. Marburg, den 27. November I8S2. Dr. med. nnd phiL Felix Paul Ritterfeld, pr. Ar*t in Frankfurt a. M. ■Imiptdepot« I Cilli: J. K upfei «chmidt, Apoth., „Zur Mariahilf-; ^aumbuch« Erben. Apoth. Pettau: Jos. Kasimir. Marburg: P. Holasek. laibach: P. I.asnnik, 11. L. Wenzel. ferner in allen renommirien Apotheken da Landet. WarnianK vor Nachahmungen. Mau verlange nur echte Hosssehe Malzpriiparate. (Schutzmarke. Brustbild des Erfinders.) jC* eeliUt Malzextraetbonlumw um' tu t>luti«>t- Hnnkung. -Ms 19 Wichtig für Gichtkranke! Neuroxylin' vom Apotheker Julius Ilerhahny in Wien bereiteter Pflanzen-Iüxtract, bisher »»erreicht in seiner Wirkung bei allen Formen von Gicht und Rheumatismus, Jwmi/fW«!, als: GefichtSschmer,en, Migräne, Hüftweh, (Ischiasi Ohrenreißen, rbeum. Zahuschmer zen, fl., die stärkere Sorte (rosa emball., gegen Gicht und Lähmungen) 1 fl. 2» kr., per Post 20 kr. mehr für Packung. IW" Jede Flasche trägt als Zeichen der Echtheit die oben beigedruckte behördlich prot. Schutzmarke. emtral vrrsrndungs vcpot fiir dir Provinzen: Wie», Apotheke „zur Barmherziqkeit" des Jnl. Herbabny, Neubau, AÄserstrasse 90. Depots serner bei den Herren Apothekern: ViUi: I. Äupferschmid, Baumback'» (?r-ben, Apoth. Teutsch Landsberg: H. Müller. Feld-dach' I. Äönig Graz: Ant Nedmed. LeibniK! O. Ruftlxim. Pettau: E BehrbaU, H. Sliasch RadkcrSdurg: Cäsar Andrieu. «>24—20 Das Gartenbuch für Millionen. I'inmk 1 Mark. 1 flurk »O l»fg. in Erancomarkcn erfolgt Gegen Einsendung von francirte Zusendung. Kein Gartenbesitzer uud Blumenfreund versäume es, bei beginnender Frflh-jahrszeit sich dieses billig und nQtzliche Gartenbuch zu verschaffen, welches stets vorräthig ist am Vereins-CeDtrale Frauenflorf, Post IWMn tu wm. TKIES T 10 1« AlT HMTEL kl NG8-LOTT B lt I K. Ziehung unwiderruflich am KG. Vcbnmr 15—4 1. Haupttreffer: '2. Haupttreffer: !!. Haupttreffer: baar haar haar 50.000 20.000 10.000 Gulden Gulden Gulden oder oder oder 8.800 3500" I 750' l>ncaten. Data leu. 4. Haupttreffer Halsband u. Olirgehnn^e mit Brillanten, Wuth 10.000 Gulden. Vier Treffer: Goldschmuck mit Brillanten und Perlen im Werthe von Je 5000 fl. Fünf Treffer: Diverse Schmnekgegennt&nde im Werthe von Je 3000 fi. 987 Treffer im Werth« v n Je 1000,^600, 300, 200, 100, 50 und 25 Oulden. lOOOL'rcÜor im Werthe von II. 213.550 I I'VIHIV ' » J w wvv, tfVVi tfWV, «VVf 1VV, UV »II Kill Los 50 Krcii/icr! 1000 Treffer im Werthe von n. 213 550 si '^ull^el1 un'. wie Leber-, Ächwanjeer-flchitstxtlf ck<-n nnd Sovmnrrhranil, ttberhaapt J«d<* den Teint beeinträchti^emlc Färbung nicht vcrlorrn« Vmeide freien Naehnähme 1 Tie*fl fl i.10 „Epilatoire" zur gänzlichen Vertilgung der Haare im Gesicht, m Händen. Armen etc. Die Huri' »n anlirbtmiven Stellen zu verluden, u da«s selbe nicht wieder wachnen, Ut bis heute ein aehOner Wun»eh rewenen. <1* kein Mittel befriedigte. .Aufheben* wird ilkher mein Mittel machen, welche» nicht nur die Haare vertilgt, »ondern auch den Nsehwueh* verhindert, umauuielir. ala ieh Jie volle Oaraatie für daa Oelinifcn übernehme, indem leb mich verplllchte. im Falle de« NichUfllueia den vollen Betrag retour tu geben. — l'rci* eine« kleinen Flacon« II. B„ eine» |Crotsten fl. 10. Medicinischer Quarzsand, Iwites Mittel zur Vertreibung derülteaaer. 1 Schachtel 1 fl. 50 kr. Robert Fiscllßr, noctor der Chemie. Wien, Johanncagaate 1L 1883 PnttsdK ?5.acht." 9 Kundmachung. Die Direction der k. k. priv. wechselseitigen Brandschaden-VerfichernngS-Anstalt in Graz beehrt sich den P. T. Bereinscheilnehmern derselben höflichst bekannt zu geben, daß die Einzahlung der Vereinsbeiträge pro mit I. Jänner 1883 begonnen hat und solche jederzeit, sowohl an der Direetions-Cassa, im eigenen Hanse Cons.-Nr. 18 20, Sackstraße in Graz, als auch bei den Districts-Commissariaten geschehen kann. Es diene jedoch denjenigen Bereinstheilnehmern, welche bereits in den ersten neun Monaten des Jahres 1881 mit Gebäuden bei der Anstalt versichert waren, seither ununterbrochen bei derselben versichert geblieben sind, beziehungsweise auch im Jahre 1883 daselbst versichert bleiben, zur weiteren Kenntniß, daß denselben in Gemüßheit des von der allgemeinen Versammlung am 20. Juni 1882 zum Beschlusse erhobenen Antrages deS Verwaltungsrathes, aus den im Berwaltuugsjahre 1881 in der Gebäude-Versicheruugs-Abtheilung erzielten Ueberschuße, fünf Prozent des im letztbezeichneten Jahre geleisteten Vereinsbeitrages als Rückvergütung zu Gute kommen, demnach sich für die betreffenden P. T. Bereinstheilnehmer die Beitragszahlung pro 1883 um die vorerwähnten fünf Prozent verringert. Graz, im Monate Jänner 1883. Direktion der k. k. priv. wechselseitigen Arandschaden-Werstcherungs Anstatt in Graz. (Nachdruck wird nicht honorirt.) GESCHÄFTS-EHÖFFNUNG. i Wir beehren uns liiemit dem P. T. Publikum von Cilli und Umgebung die ergebenste Anzeige zu machen, dass wir am hiesigen Platze, Bahnhofgasse (im früher Metz'schen Locale) ein XZERESEOtf-- -cua-ct. D-AJfcvCB3iT- Hodie-Waareui-Ctescbäft gegründet haben und selbes mit heutigem Tage eröffnen. Vielfache Erfahrungen einerseits, sowie eine grosse Kenntnis* des Wiener Platzes anderseits, werden uns zu statten kommen, stets IV üie beste und billigste Waare "MD auf Lager zu haben. — Wir bitten von unserer Eröffnung glltigst Kenntnis« nehmen zu wollen und uns recht zahlreich mit Aufträgen zu beehren. Hochachtungsvollst Frau« t£riek «V Comp. in ..zu»i NcJhmetterHi»ff'% H afju»er'tiche>/ Miau*. 10 Pevtsch« Macht. 1883 Würde niel)l eine von den beiden [Fräuleins geneigt sein, einen jungen Mann zu efreltcljen? Ernstgemeinte Antworten werden unter 10.000" peste frsiy '/*//*« *** T: Endlich brieflicher Verkehr ermöglicht Höchste Zeit! Schon verspottet — siehe Annonce. — Schreiben Sie unter Adresse derjenigen Person, mit der sie mich gestern gesehen. Ganz 8icher!_ Hie. Eine MOitiiM'itl|f4* WOHNUNG mit » Zlmmfrn «Mmiiit Zucrhfir wird mit l. April zn miethen gemacht. 32—3 ertheilt die Administration d. Bl. «-2 BALL-BLUMEN und Prager Olage-Handsohuhe sind neu angekommen itu Modengeschiift M. W A U POTISCH. Gra*er«»«c 87. Kinrvl(>rNitii|(i> M'hr Immiimmhi» Kalesche auf Oelachsen ganz zum Schliessen, mit Glas-fenstern, noch sehr gut erhalten, und ein HiilicIiIrwitjKen auch in sehr gutem Zustande, sind zu verkaufen, Anfragen in der Expedition des Blattes. Wegen Abreise Sr, Etc. v. Wukhin wird dessen Wohnung im Skolant'schen Ilsnse um den Preis von SO fl. nnd war vom l. Februar bis I. August übergeben. Eine Mips gamttur C'aaajte, 2 Fant et Im. 1i *e**ela, gut erhalten, ist sogleich um H,1 fl. zu verkaufen. Auskunft ertheilt die Administration. WOHNUNG mit 3 Zimmern, GartenbenQtzung, prachtvolle Aussicht, Wienerstrasse, Unger'sches Haus, zu vermiethen. Jene P. T. Familien und Herren, welcho aus Versehen noch keine Einladungen erhalten haben und solche zu erhalten wünschen, wollen dies gefälligst in der Tabak - Trafik in der Postgasse oder beim Vereins-Cassicr Herrn Baum am Pfarrplatee im Vogrinz'schen Hause. Parterre links 2. Thüre — bekannt geben. Das Comite. Das gefertigte Comite ersucht alle Jene, welche an* Uebemehen in dem am 1. Februar stattfindenden Kränzchen keine Einladung erhalten haben, sich beim Obmanne. Grazergasse Nr. 80 zu melden. Für das Comite': JOSEF SIMA, 45-2 Obmann. ui ■ ^ ■ «i *ju mK »j 36 zöllig, gut ausgetrocknet wird verkauft die Killst«1!' mit § fl. bei 3»-3 JOSEF HUMMER, Postga.«se 37. 28—3 jedes Ouantum zu höchsten Preisen kauft JOHAKN SAGER, BOrsteniiiaeher, Cllll. Bahnhofgassc Nr. fXJ. Aufforderung, Alle Jene, die wir für verabfolgte Schuhwaaren noch schulden, fordere ich hieuii: auf, den entfallenden Betrag längstens binnen Monatsfrist an meine unten angegebene Adresse zu senden, da ich sonst gezwungen bin, deren Naiucn zu veröffentlichen. 3i—2 Marie Margreiter in Schwaz in Tirol. in nassem sowie in trockenem Zustande kauft zu den höchsten Preisen Lambert Chiba's Witwe, Cilli, Grazergasse 88 602— zur Haeliriclit! Das dentistische Etablissement des Dr. J. Hoisel, pr. Arztes in Cilli, bleibt in dieser Saison nur mehr bis zu ßeginu des Monates April iu Thätigkeit. In demselben werden alle zahnärztlichen Operationen vorgenommen uud zahntechnische Arbeiten jeder Art ausgeführt. 20— 500 Gulden 14 13 zahle ich dem, der beim Gebrauch von Rasier'» Znlm-nuaidn»**er k Flasche 35kr. jemals wieder Zahnschmerzen bekommt, oder aus dem Munde riecht. Willi. Rilaler'a SelTe, Eilunrd H lnkler, Wien I., ltegierungsgassc 4. Nur echt in Cllll bei J. Kupferschmid, Apotheker. Das wirksamste BMreiiiMsittel direct vorn Erfinder OSCAB SILBERSTEIN | in B r e s 1 a u bezogen, Flacon auf 6 Wochen ausreichend nebst Gebraucht-Anweisung 2 fl., empfehlen und versenden: J. Kupfernohmidt, Apotheker in Cllll, Joh. Posplall, Apotheker in Gonobltz, A. W. König-, Apotheker in Marburg, Hugo Ellaaoh, Apotheker in Pettau, C. Maly, Apotheker in Weis. 685—5 Soeben eingetroffen: Neuestes in l'apierconfection in prächtiger Ausstattung bei JOHANN RAKUSCH. KAFFKE! Auswahl in 35 verschiedenen Qualitäten billigste Preise; Verkauf im Grossen und Kleinen. Per Kilo I Kalia fl. 1.06, Santos fl. 1.12. Manilla tl. 1.16, Campinos fl. 1.20, SnntosSuperior 1L 1.30. Java grOn fl. 1.40, Goldjava fl. l.fiO, Ceylon fl. 1.40, 1.50,1.62, Cnba fl. 1.50 u. 1.76. Portoricco fl. 1.43 und 1.64. Mocca fl. 1.80 und 1.90, Java gelb fl. 1.50 etc. etc. 582—8 Hamburger Kaffee-Niederlage J. K.UJVZ, AVioii. I., MiiximlllunHtraisac 3. Provinzversandt in Säcken a 5 Kilo gegen Nachnahme. Echter - — I Meflicinischer Mato-Sectl h Analyse der k. k. Versuchsstation für Warne ia Klontemeabarg ein w>hr flr«t«r, wht^r Mnl»era, alt hervorragendes Stärkungsmittel tflr SchwächHohe, Kranke. ReoonvalMeente. Kinder etc., gegen Blutarruth nnd MageMefcwäotie von TorzO^liehster Wirk im*. Ia Das bekannte nnd beliebte (früher von Herrn Rob. Jnd ia Cilli verkauft») welches von der Fabrik rhentlMrher Produfte in llrMMtsilaa unter der Controlle der k. k. Finanz» bebördo erzeugt wird, und von der k. k. landwirth-schaftl. chemischen Versuchsstation in Wien untersucht wurde, ffelaafßta'ieiter Staat Verhaus. Lager beiDaniel Rakusch in Cilli. Abgabe nicht unter 50 Kilogramm. |t»r mancher Kranke «££ oicIe I " - schmerzen weniger zu erträum Haben, wenn er gleich bic richtigen Mittel ftcgm sein Letdenzur Hand Witte. E» Ist daher ein Buch, welchem wie „Vr. Biry'S Heilmethode", die Jhrnnrheitrn nicht nur beschreibt, sondern auch gloduettig Srztlidi erprobte und tausendfach bewährte Hausmittel angibt, für jede» Kranken Von größtem Werth. Genannte Broschüre, deren Text birah Viele Illustrationen erläutert ist. wird von K Aarisches» llniversitSt» - Buchhandlung in Wien, I.. StephanSplatz 6, für 75 kr. frettf# versandt. Lose d_ex IX. Staats-Lolterie ä S 11. Haupttreffer ßO.OOO, 20.000,10.000. Zu haben in der Administration des Blattes.