iPoitnini. plkcknn ▼ gotOTini.) Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat ^ kchristleittng und Verwaltung: Pre^ernova ulica i», Telephon Rr. 2l linterurdan) t Bezugspreis« für da» Inland: Vierteljährig^» Din, halbjährig R> Din, ganz-Ankündigungen werden in der Verwaltung zu billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig 1(10 Din. Für da» Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din 1-50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 54 j Celje, Sonntag, den 10. Juli 1932 | 57. Jahrgang Im Hintergrund Amerika. Das politische Spiel in Lausanne. Noch weih man nicht, wie die Entscheidung in Lausanne aussehen wird, weih nicht, ob es über-Haupt zu einer endgültigen Regelung kommen wird, denn die Ansicht auf deutscher Seite geht dahin, dah eine Vertagung einem schlechten Kompromih vorzuziehen sei. Eines aber wird immer deutlicher: dah trotz aller Beteuerungen, man wolle in Lau-sonne nur die wirtschaftlichen Fragen regeln, am Strande von Ouchy ein großes politisches Spiel der Mächte getrieben wird, ein Spiel, für das der Streit um Zahlen und Klauseln nur eine notwendige Fassade ist. Frankreich weih, fast alle französischen Politiker und Wirtschaftler geben dies unumwunden zu, datz Deutschland im Augenblick völlig zahlungsunfähig ist. Es rechnet also gar nicht damit, dah wir in Lausanne eine Verpflichtung unterschreiben sollen, die wir sofort einlösen mühten. Frankreich weih aber auch, dah Deutschland auch in absehbarer Zeit zu keinen Zahlungen mehr fähig ist, es weih genau so gut wie wir, dah die deutsche Wirtschaft, die doch im Interesse der europäischen vor einer Katastrophe bewahrt bleiben soll — das war schliehlich das ausschlaggebende Motiv, das zu der Lausaner Konferenz geführt hat —, kein« weiteren Belastungen ertragen kann, dah, mit anderen Worten, das Ende der Re-parationen unwiderruflich gekommen ist. Trotz dieses Wissens besteht Frankreich auf seinem Schein. Kämpft e» nun schon seit über zwei Wochen um Deutschlands Anerkennung für die Be-zahlung einer Restsumme, eines Beitrages zu dem loncks commun, oder wie man die Leistung nun nennen will, für die aus verschiedenen Gründen die Bezeichnung „Reparationen" nicht mehr als zweck- Wir stolpern wohl aus unsrer Lebensreise Und doch vermögen in der Welt, der tollen, Zwei Hebel viel aufs irdische Getriebe: Sehr viel die Pflicht, unendlich mehr die Liebe. tboerhe. Johann Gabriel Seid! in unserer Heimatstadt Waltraut Regri, Qra* IV. 15. Februar. — Der Geburtstag meines Onkels und Taufpaten (des unglücklichen Bruders meiner Mutter» Beter Lehner. 23. Mär». — Dein erster Zahn erhält einen Gesellschafter. Du wolltest mir, scheint es, damit ein Angebinde zum morgigen Namenstage geben, der auch ein Sechstel Namenstag für dich ist. Zwar traf den Mitpaten von dem du ihn erhieltst, den redlichen Grohhändler Gabriel Jenny, das Unglück zu fallieren und seinen ältesten Sohn, der auch Gabriel heiht, sein Glück in Padua suchen lassen zu müssen. Aber du sollst doch Gabriel heihen: ich halte nichts auf dos Sprichwort: „In nomine omen", wo es sich um unverschuldet Unglück handelt. mähig angesehen wird. „Ihr seid die Schuldner, wir sind die Fordernden — was habt ihr uns zu bieten?" — mit diesen wirklich sehr offenen Worten hatte am Montag der ftanzösische Finanzminister die Diskussion wieder eröffnet. Es wird einer spä-teren Geschichtsschreibung vorbehalten bleiben, zu erforschen, ob die Darstellung des „Matin" über an-gebliche Aeuherungen des Kanzlers, er sei zu „Kom-pensationen" bereit, diesen forschen Ton ausgelöst hat. Bis zum vorigen Samstag nämlich war das deutsche Nein evident. Es wurde am Montag und am Dienstag wiederholt. Die Lage versteifte sich. Bis die deutsche Delegation unter der Voraussetzung, dah gewisse politische Punkte erledigt würden, einer Beitragsleistung für den Wiederaufbau der euro-päischen Wirtschaft zustimmte. „Also können die Deutschen zahlen!" — jubilierte der „Temps" und stachelte die französische Delegation zu einem Feilschen um die Ziffer an, natürlich mit der ausdrücklichen Erklärung, jede politische Diskussion zu verhindern; sie gehöre nicht nach Lausanne. Herriots Politik verfolgte energisch und grad-linig diese Linie. Bis die Jungradikalen rebellierten: sie forderten genau dasselbe, was die deutsche De-legation auch verlangt hatte, die Aufrollung der diskriminierenden Punkte des Versailler Vertrages, die Frage der Kriegsschuld, der Reparationen, der Abrüstung. Der Telephondraht schwirrte zwischen Herriots Lausanne? Hotel und dem Pariser Quartier der Radikalen. Einige Stunden später war die Re-bellion niedergeschlagen. Hat Herriot seinen jungen Freunden Versprechungen gemacht? Und welche? Noch wissen wir nichts darüber, noch ist alles in Dunkel gehüllt . . . Aber es ist bezeichnend, dah einen Tag darauf in Paris sehr bestimmt auftretende I.April. — (Ostersonntag.) Heute Nachmittag kam ich von einem Ausflug nach Stattenberg (sieben Stunden nordöstlich von Cilli) zurück, wo ich vom 30. März bis gestern abends in Gesellschaft des Gonobitzer Präfekten, bei einem Freund aus Wien, dem Gutsbesitzer Pissoni von Tannenfeldt, wellte. Freundliches Gespräch, wissenschaftliche Sammlun-gen aller Art und ein «Wäschen heimischen Nuh-bergers lieh mich das garstige Regenwetter ver-gessen. Nur in der Steiermark schlechtestem Markte Maiau besuchten wir das hellige Grab. (3n zwei Briefchen, deren einen ich am 30. März aus Gonobitz und deren anderen ich am 1. d. M. aus Stattenberg an deine Mutter Ichrieb, erscheinst du als Hauptgrund meines Heimwehs. 23. April. — Dieser Tag ist die erste Grund-bedingung deines Seins gewesen. Er war es, der mir vor zwei Jahren die Hand deiner Mutter für ewig verband. 1. Mai. — An diesem Tage vor zwei Jahren zoa ich in meine neue Behausung (Grazerstrahe) beim Drechslermeister und Vorspannskommissär Wag-ner, ein. Auch hielt ich an diesem Tage die erste öffentliche Schule. Du bringst nun fast jeden schönen Nachmittag in einem Garten zu, wohin dich meine Frau tragen läht und wo sie sich in Gesellschaft von Frau von Bittner recht wohl fühlt. 14. Mai. — Heute morgens während ich in der Schule war, wurdest du vom Kreisphysikus Gerüchte zirkulierten, Frankreich würde möglicherweise in diesen Tagen mit einer zustimmenden Erklärung zum Hooverschen Abrüstungsplan hervortreten. Wir haben bis jetzt vergebens darauf gewartet ... Aber hier ist der Schlitz im Vorhang, durch den wir auf das grohe politische Spiel im Hintergrunde schauen können. Die Frage taucht immer wieder auf, ob die ftanzösische Regierung Angst habe, der Oeffentlichkeit zu erklären, dah es auf weitere deutsche Zahlungen Verzicht leisten müsse und werde. Wahrscheinlich würde sie mit einer solchen Erklärung auf Opposition stohen, aber wohl auch auf keine gröhere als auf die, der sich Hoooer voriges Jahr auch gegenüber sah. Es kommt überdies noch sehr viel auf eine glückliche Formulierung an, die den ftanzösischen Staatsmännern sicherlich keine allzu grohe Mühe machen könnte. Die Summen, um die es sich bei den jetzt in Lausanne zur Erörterung stehenden Vorschlägen handelt, die doch von Frankreich selbst ausgehen, spielen für den ftanzösischen Haushalt durchaus nicht die überragende Rolle, die ihnen oft zugemessen wird. Selbst dann nicht, wenn dieser mit Kriegsschuldenzahlungen an Amerika belastet würde. Freilich denkt hier die Finanzwelt ander» als die Wirtschaft und diese wiederum ander» als die Po-litik. Und die ftanzösische Politik, die trotz Heniot immer noch vom Geiste eines Clemenceau, eine« Klotz und eines Tardieu umweht ist, denkt hier vor allem an die Sicherheit, an die Rüstung. Frankreich weih ganz genau, dah ein Nachgeben in der Ab-rüstungsftage den ftanzösischen Wünschen auf Kriegs-fchuldenstreichung in Amerika die Wege ebnen würde — es hat also zu wählen: entweder gibt es nach, braucht nichts zu zahlen, bekommt auch von Deutsch-land nichts mehr: oder aber: es behält seinen Rü-stungsstand bei, bezahlt weiter an Amerika und treibt dafür das Geld von Deutschland ein. Es bedarf Dr. Beran geimpft. Das Kind, von welchem du das Blatterngift erhieltst, war stark und blauäugig wie du. Auf jedem Arme wurden dir drei Blattern gesetzt. Du warst dabei lustig und guter Dinge. 28. Februar 1832. — Heute betratest du zum ersten Male gehend und unterstützt von Vater und Mutterhand den Boden der Allmutter Erde. E» war ein ungemein lieblicher, wolkenloser Vorftüh-lingstag. Hier endet ganz unvermutet dieses Tagebuch und nur noch in einigen Briefen Seid!» hören wir etwas über seinen Sohn, der später Technik studierte und bald, nachdem er geheiratet hatte, im Alter von zweiunddreihig Jahren starb. All die Träume des Dichters über die Zukunft dieses Kindes, die so lebhaft aus diesem Tagebuche zu uns sprachen, sie haben sich nicht erfüllt. Die schweren Sorgen, die ihn in den Stunden der Geburt des Sohnes quälten, haben ihn nur in den glücklichen Togen von dessen Kindheit verlassen, um später sein Leben zu verdüstern. Einen Trost fand er nach Jahren an der vom Sohne hinterlassenen Tochter Mina, für die er bis an sein Ende väterlich sorgte. Aus dem Jahre 1859 haben wir drei Briefe an seine Tochter Minna Funke, welche sich in einer Sommerfrische befand, die Licht auf sein Verhältnis zu seinem Sohne werfen. Aus diesen entnehme ich folgende Stellen: Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 54 keiner Diskussion darüber, welche Entscheidung für Frankreich und Deutschland sowohl al» auch für ganz Europa die vorteilhaftere wäre. Es bedarf aber wohl der Feststellung, dah Frankreich immer noch des Irrglaubens ist, bei einer Entscheidung für die zweite Lösung in seinem Bestände gesicherter dazustehen. Es ist dcvon gesprochen worden — in der ftanzösischen Zeitung „Forces" kam es ganz offen zum Ausdruck —, dah Amerika bei Beginn der Lausanner Konferenz Deutschland gebeten habe, auf keinerlei Kompensationen Frankreich gegenüber ein-zugehen; es wurde weiter erklärt, dah England «inen Druck auf Frankreich ausgeübt habe, mit Deutschland keinerlei wirtschaftliche Vereinbarungen abzuschliehen; und es wurde angedeutet, dah Italien es für wünschenswert gehalten habe, wenn zwischen Frankreich und Deutschland keine Einigung zustande-käme. Wir wissen nicht, was an diesen Mitteilungen Wahres ist. Aber unschwer ist zu erkennen, dah ein deutsches Ja zu den französischen Forderungen auf Bezahlung einer Restsumme Wasser auf die Mühlen aller derjenigen ftanzösischen Kreise sein mühte, die lieber weiter an Amerika zahlen, als nur einen Mann und ein Gewehr abrüsten. Der politische Zustand Europas wäre in einem solchen Falle der gleiche wie vor der Lausanner Konferenz. Ein deut-sches Ja ohne Vorbehalte und ohne Rückversicherungen würde ein Schmunzeln auf den Gesichtern aller der-jenigen auslösen, die schon seit Klotz' Zeiten gesagt haben: „Le docke paiera tout". Und man könnte es Amerika nicht verdenken, wenn es sich verärgert zurückzöge. „Wegbereiter einer besseren Zukunft" Zum 8. europäischen Rationalitatenkongreß Recht, Volk und Raum: um diese drei Be-griffe dreht sich der Kampf der europäischen Ratio-nalitäten, seitdem durch die Pariser Vorstadtverträge vom Jahre 1919 die europäische Staatenordnung neu geregelt, aber gleichzeitig durch sie die folgen-schwere Problematik des Volkstums und seiner recht-lichen Geltung gegenüber dem Staate aufgerollt worden ist. In dem Zusammenschluß der europäischen Nationalitäten und in den regelmäßigen Jahres-tagungen des Nationalitätenkongresses hat sich diese Problematik einen sinnfälligen organisatorischen Ausdruck verschafft. Zum ersten Male hat der Kon-greh in diesem Jahre seine Tagung in Wien ab-gehalten, nachdem die 7 vorausgegangenen Tagungen in Genf stattgefunden hatten. Der Genfer Rat »st nun einmal das Symbol der durch den Namen Versailles gekennzeichneten europäischen Machtver-Hältnisse. Das hat sich auch in der Behandlung der Minderheitenfrage durch den Rat und seine Organe gezeigt. Die Genfer Mächte, an der Spitze Frank« reich kennen nur das eine Ziel, die Staatenord-nung vom Jahre 1919 aufrechtzuerhalten. Und diese Staatenordnung beruht politisch und anschau-ungsmähig auf der Idee des völkisch einheitlichen und zentralistisch verwalteten Nationalstaates. Wenn daher der Tagungsort des Nationalitätenkongresses von Genf nach Wien »erlegt wurde, so sprachen gewih auch rein technische und finanzielle Erwägun-gen mit (leichter und weniger kostspieliger Abfahrt der Abordnungen). Aber es kommt darin auch die ganz andere Anschauungswell zum Ausdruck, von der die Arbeit der Nationalitäten und ihrer Führer im Gegensatz zu dem westeuropäisch-angelsächsischen Lebens- und Kulturkreis geleitet tst. „Die Nationalitäten erweisen sich als die Träger des Gedan-kens einer europäischen Gemeinschaft und der bau-fähigen Ideen". So schrieb die „Reichspost", das grohe Wiener Organ, zum Ausgang der Tagung, „Nicht Störenfriede und Unruhestifter, sondern Weg-bereiter einer besseren Zukunft sind die nationalen Minderheiten". „Es ist ihnen die Aufgabe zuge-wiesen, vermittelnd und ausgleichend zwischen zwei Völkern, beftuchtend und veredelnd zwischen zwei Kulturen zu stehen." So umschrieb der Präsident des Nationalitätenkongresses Dr. Wilfan die Situ-ation und die Aufgabe der Minderheiten in Europa. Die Wiener Tagung und ihre zahlreichen Aus-sprachen waren daher im besonderen der Fra^e ge-widmet, ob und wie es möglich sei, den Grund-sätzen des Nationalitätenrechtes im europäischen Raume, d. h. in den einzelnen Staaten eine allge-meingültiae Anerkennung zu verschaffen. Die politischen Machwerhältnisse sind zu Gunsten der Gegner des Minderheitenrechtes gelagert, die Minderheiten selbst sind von sich kaum in der Lage, aus eigener Macht-Vollkommenheit ihrem Rechte Geltung zu verschaffen. So läht sich die Lage auf die Formel bringen: Macht steht gegen Recht. Der Wirklichkeitswert dieser Formel ist durch die gewaltsame Unterdrückung und Entrechtung der Minderheiten vollauf bestätigt worden. Das Mindeftmah der Rechtsforderungen umfaht die folgenden Punkte: Gebrauch der Muttersprache in der Oeffentlichkeit, freie unbehinderte kulturelle Betätigung der Minderheiten innerhalb des Staatsgebietes, dem sie eingeordnet worden sind. Auf der Wiener Tagung hörte man den Satz: „Eine gerechte Lösung der Nationalitätenfrage ist für den Aufbau Europas ebenso notwendig wie eine Beseitigung der Arbeitslosigkeit. Grundlage einer gerechten Lösung aber kann nichts anderes sein als die Erkenntnis und Anerkennung, dah alle europäischen Staaten in gleicher Weise zur Achtung der Rechte der Nationalitäten verpflichtet sind." Damit ist in der Tat das Problem in seiner ganzen Schärfe und Dringlichkeit gezeichnet. .......Von Karl und Lini alles Schöne. Elfterer besuchte mich zweimal, letztere hatte am zweiten d. M ihren Geburtstag; ich schickte ihr am Nachmittage desselben eine Torte mit der sinnigen Eis-Inschrift: „Zum Geburtstag!" Sie war tag» darauf bei mir und klagte sehr über deine Ab-Wesenheit, da sie jetzt ganz allein sei und abends, wo ihr Herr Gemahl seinen Launen nachgehend, sie gewöhnlich allein lasse, nicht wisse wohin sie sich um Ansprache wenden solle. Karl teilte unserer Nanni mit, er glaube Lini sei gesegneten Leibes. Möglich, aber wahrscheinlich nicht! .......Karl war mit Lini am 17. wirklich mittags bei mir; beide waren guter Dinge, denn Nanni hatte mit staunenswerter Schnelligkeit — «da Karl der Zögerer. erst am Vorabend ihr seinen ohen Entschluh, die Einladung anzunehmen, kundtat) ein recht leckeres Mahl hergerichtet....... .......Eva läht dir für deinen Blief danken, Karl war heute bei mir und grüht dich herzlich. Seine Lini liegt teilweise im Bett, lacht, weint, mit einem Wort sie hat Langeweile, da ihr Herr Ge-mahl, ein Muster der Indiskretion (?) sich losmacht, sobald er einen Vorwand dafür findet. Er ist was er war und wird bleiben was er ist. In den gleichen Briefen sind auch einige Bemerkungen über die damalige politische Loge zu finden, die ich hinzufüge: .......Im Politischen sieht es schlechter aus als zur Kriegszeit. Alle Friedensruhe scheint nur Henkersftist. Die moralische Destruction des ganzen Continentes ist von der Art. dah an eine dauernde Erholung nicht zu denken ist. .......Es sieht, trotz der Friedenspräliniina- rien, noch immer sehr bedenklich aus; wenigstens hat vor der Hand die Schlächterei aufgehört und — kommt Zeit, kommt Rath. Dagegen will man bereits Vorboten der Cholera bemerken. .......Zum Monster-Konzert für die Ver- mündeten im Augarten gab ich Karl meine zwei Billets. Er ging aber nicht, sondern lieh Lini mit ihrem Bruder gehen. Im folgenden habe ich aus Briefen an feinen Freund Eduard Ritter, einen Verwandten der Eillier Familie Degen, und später an dessen Witwe, Stellen entnommen, die weiteres Interesse verdienen und verschiedentlich an Dinge rühren, die in einem oder dem anderen meiner lieben Landsleute Erin-nerungen und wehmütigen Gefühle erwecken werden. Wien im Jahre 1845: .......Ich hoffe auf die Eröffnung der Eisenbahn nach Cilli; ein Ausflug nach Gratz und von dort hinab noch einmal auf den Schauplatz meiner Jugendträume und meiner Jugendschäume tut mir wahrlich not! In diesem Jahre muhte ich meinen Leichnam pflegen; ich war wieder sechs Wochen in Baden, wo ich 33 Bäder nahm und Politische Rundschau Inland Deklarationsberatungen im Kabinett Der Ministerrat berät schon drei Tage in allen Einzelheiten das Regierungsprogramm. Dasselbe soll in Form einer Regierungserklärung veröffentlicht werden, mit der sich das neue Kabinett den beiden Häusern der Nationalversammlung vorstellen wird. Wie verlautet, wird die Nationalversammlung in Bälde einberufen werden. Handelsminister Mohoric im Amt Am 5. Juli übergab der frühere Handels-minister Dr. Albert Kramer seinem Nachfolger Ivan Mohoric die Agenden des Handelsministeriums. Der scheidende Minister dankte den versammelten Beamten in herzlichen Worten für ihre Mitarbeit und brachte den Wunsch zum Ausdruck, sie mögen auch im Vereine mil dem neuen Minister zum wirtschaftlichen Wohle des Staate» zusammenarbeiten. Daraufhin übernahm der neue Minister mit einer kurzen Ansprache die Agenden seines Amtes. Amtsübernahme durch Innenminister Lazic Der neue Minister des. Innern und bisherige Banus des Vardar-Banats Zika Lazic ist in Beo-grad eingetroffen und leistete den Amtseid vor dem Ministerpräsiden en Dr. Srskic. Gleich darauf über-nahm Innenminister Lazic seine Agenden. Nach dem Innenminister wurde auch der neue Minister ohne Portefeuille Dr. Karamehmedovic vereidigt. Ausland Ein belgischer Vorschlag Wie die Blätter mit Beftiedigung meldeten, war am 5. Juli die Lage in Lausanne so weit gediehen, dah „nur" noch eine Frage übrigaeblie* den war, nämlich die Höhe der deutschen Restzahlung. Der belgische Delegat Francqui hat einen Vorschlag ausgearbeitet, der die entgegenstehenden Standpunkte einander nähern soll, und zwar sollte darnach Deutsch-land 1 Milliarde Goldmark in bar in 10 Jahres-Zahlungen und 1.6 Milliarden nach dem System der Schuldverschreibungen zahlen, beides aber erst beginnend nach 3 Jahren. Der neue Vorschlag des Reichskanzlers v. Papen, den er am 5. Juli abends Macdonald vorlegte, enthielt übrigens bereits diese Summe von 2600 Millionen Goldmark. Da der Reichskanzler gleichzeitig die Forderung nach der Gleichberechtigung Deutschlands auf dem Gebiet der Wehrhastigkeit enthielt, entfachte er bei den Fran-zofen die übliche Aufregung. Diese „Krise" dürfte die letzte auf der Konferenz von Lausann« vor ihrem Abschluß sein. trotz meiner Freiwohnung ein Sündengeld ausgab. Auch in Wien steigt jetzt alles so im Preise, daß ich mit meinen 1840 fl. kaum besser leve, als mit 800 fl. in Cilli und an Unterhaltung nur wenig denken könnte, auch wenn Zeit dazu wäre. Im Range haben sie uns zwar in diesem Jahre höher gestellt, nämlich in die siebente Diätenklasse. allein was ftommt das, wenns an Gelegenheit fehlt Diäten zu beziehen. .......Mit meiner Poeterei ist'» so gut wie zu Ende; die Poesie habe ich in Steiermark zurückgelassen. Was ich jetzt schreib«, ist gröhtenteils antiquarisches und höchstens Kleingewehrfeuer. .......Von Eilli höre ich so ziemlich immer Neues, selten aber Gutes. Frau Mathes wird bald in Wien einrücken; bisher wohnte sie noch bei ihrem Schwager in Schleinz bei Wiener-Neustadt, wo ich sie einmal von Baden aus besuchte. Dorfmann und Baumbach schreiben mir fleißig; auch Ferdinand Uhl erinnert sich manchmal. Bald wird Cilli die letzten von der allen Garde scheiden sehen. Wenn mir Gott nur den guten Zierenfeldt noch erhält bis ich komme. Ich möchte diesen väterlichen Freund gerne noch einmal, wohl zum letzten Mal, umarmen. .......Grüß« mir all« gemeinsamen Be- kannten in Gratz herzlich, insbesondere aber auch, wenn du nach Cilli kommst oder schreibst, deine Schwiegereltern, deine Schwägerinnen und deine getreue Schwester, wenn sie noch bei dir ist wie in Nummer 54 Deutsche Zeitung Seite 8 3000 Millionen Goldmark In französischen Kreisen in Lausanne behaup-tete man am 6. Juli, daß bezüglich der Pauschal-kumme für die Liquidierung der Reparationen mit ver deutschen Delegation ein Uebereinkommen erreicht wurde, wonach diese Summe auf 3 Milliarden Goldmark erhöht wurde. Die politischen Fordemn-gen der deutschen Delegation (Wehrgleichheit) sollen angeblich in indirekter Form im Schlußakt der Konferenz berücksichtigt werden. Bezüglich des be-ständigen Bestrebens der Gläubigermächte. die Re-parationen mit den Kriegsschulden an Amerika zu koppeln, sagte die „Deutsche Allg. Zeitung", dah die Reparationsgläudiger keinerlei Rechte haben, die Reparationsfrage mit den Kriegsschulden an Amerika p verbinden. Wenn Frankreich irgendwelche Schul-den an Amerika hat, interessiert dies Deutschland gar nicht. Schwamm drüber! Zur nicht geringen „Ueberraschung" der Pari-(er Presse erklärte der italienische Außenminister Grandi in den letzten Tagen der Konferenz von Lausanne, daß ihm dies« drei Konferenzwochen ge-zeigt hätten, daß es ein einziges richtiges Resultat gebe: Schwamm drüber! Die Staatsmänner haben jetzt an das Vaterunser zu denken, in dem es heißt: Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Die Kleinen sind unzufrieden Unter den kleinen Staaten, die auf der Kon- ?ferenj von Lausanne vertreten sind, herrscht be-reiflicherweise ziemliche Unzufriedenheit, weil sie bis« er so gar kein« Gelegenheit gehabt haben, aktiv bei der Arbeit der Konferenz mitzuwirken. Man informiert sie nicht einmal hinreichend über den ge-planten Vertrag, den sie, wir ihnen Macdonald mitteilte, bloß 24 Stunden werden studieren können. Es ist leicht zu denken, daß eine solche „Rolle'' namentlich von einem Staat wie die Tschechoslowa-fei, deren weltbekannter Außenminister sogar für die Präsidentenstelle der Abrüstungskonferenz nam-haft gemacht worden war, nur mit Erstaunen ge-hnell werden kann. Einigung in Lausanne Radio Wien meldete Freitag Mittag, dah die Besprechung der Staatsmänner bis 3 Uhr früh gedauert und eine wesentlich« Annäherung der deutsch-französischen Gegensätze gegeben hat. Man rechnet mit einer vollständigen Einigung. Eisaker Mineralwasser ist vorteilhaft »um innte», ist aber auch alt Sisater Jodbad sehr zu empfehlen, denn e« hetlt Arteriosklerose. hohen Blutdruck, «bschwächung, chro-Nische Entzündung der AlhmunqSorgane. Asthma b. Bronchien und Nervenlrankdeilen, chronische Hautkrankheiten, Augen-krankheiten, Knochentuberkulose, Ekropheln, Mutkrl und Knochenrheumaiitmu«, Frauenkrankheiten. schlechie Verdau-u»g, Darm und ZKagenschmerzen, Blahhat», Nieren- und Gallensteine, Geschlechts- und HarnkrancheUea. Sauerbrunn. Bei mir geht alles im Alten: meine Frau sieht gut aus: meine Minna bildet sich brav heran und mit meinem begriffsstutzigen Karl, der jetzt Poet heißt ohne es zu sein, rede ich mich nock immer schwer, obwohl er in Studiis noch ziemlich zwischen em. und au. fortrudert. Er hat — kein Herz und das tut mir wehe, der ich so viel aufs Herz halte. — Alles Schöne an die Deinigen, an alle Cillier, insbesondere an die gute, liebe, treue Baumbach. Unverändert Dein alter Johann Gabriel Seidl. Nun einig« Briesteile an die Witwe Justine Ritter, geb. Degen. .......Meine zweimalige Durchfahrt durch Cilli bildete zwei Momente der Erregung in meinem ganzen inneren Wesen, wie ich in meinem gleich-förmig regungslosen Prosaleben sie seit meiner letzten Anwesenheit in Cilli nicht gehabt habe. Ein Strick Himmel mit Jugendstreiflichtern und Wehmuts-Wölkchen öffnete sich über mir, als ich auf der Hin-fahrt der Berge um Cilli, der wohlbekannten Kirchlein, der Schlohberg-Ruine und zuletzt des Städtchens selbst ansichtig wurde, — Tränen netzten meine Augen, als ich des alten Kaindelsdorfer, des Sohnes meiner unvergehlichen Freundin Baumbach, meines alten Hausherren Wagner u. a. m. ansichtig wurde. Ungestüm schlug mir das Herz bei der Ueberzeugung, dah «in mir so liebes, wertes in mein Seelenleben Aus Stadt und Land Grundsteinlegung für eine deutsch» serbische Schule in Beograd. Montag fand in Beograd in der Ulica Zrinjskega die Einweihung des Grundsteins für den Bau einer deutfch-serbischen Schule statt. An dem feierlichen Akt nahmen auch die Gesandten von Deutschland und Oesterreich, v. Hassel und v. Plöennies, sowie die Beograder deutsche Kolonie teil. Boc, der aktuelle Wallfahrtsort un« serer Naturliebhaber. Es ist noch gar nicht allzulange her, daß diese» romantische Stück Welt seinen Dornröschenschlaf hielt. Kaum erst vor zwei Jahren wurde durch die Errichtung des Turmes für diesen herrlichen Berg «in wenig Propaganda gemacht und ist es wunderlich, wi« viel Anklang dieser schöne Ausflugsort in dieser kurzen Spanne Zeit erwarb. Im Vorjahre war die Besucherzahl der Bergastwirtschaft des SPD weit über 4000, während heuer noch kaum zu Beginn der Sommer-saison bereits ein Besuch von 3300 Personen ausgewiesen wird. Daß trotz der inzwischen eingetre-tenen schlechten Verhältnisse ein immer größerer Zu-wachs der Besucherzahl nachzuweisen ist, bezeugt wohl zu Genüge, daß jeder der einmal den Bor besuchte, diesen immer wieder gerne aufsucht. Alljährlich wird zur Deckung der noch offenen Schuld, die der unternehmende Verein bei der Aufstellung des Turmes und d«r Almhütt« zu machen ge-zwungen war, ein Erinnerungsfest an di« Eröff-nung desselben gemacht, welches Heuer auf den 17. Juli fällt und großzügig wie gewöhnlich vor-bereitet wird. Man, erwartet dah alle freunde un-seres schönen Boc diese Gelegenheu benützen werden, um einen vergnügten Tag am Boc zu verleben und so nebenbet auch ihr Scherflein zur Abzahlung der noch offenen Schuld beisteuern werden. Die im Zusammenhang mit dem Mari-borer Offiziersputsch angeklagten Personen, die gegenwärtig vor dem Gerichtshof zum Schutze des Staates in Beograd stehen, werden beschuldigt: der Verwalter der Speditionsfirma Caro & Jellinek in Maribor Slavko Neumann, gebürtig aus Zagreb, mosaischer Konfession, hat dem Leutnant Milojko-vic eine Schreibmaschine geliehen, auf der dann die kommunistischen Auftufe geschrieben wurden. Neu-mann behauptete vor Gericht im Gegensatz zur Ausjage der Offiziere, dah er nicht gewuht habe, welchem Zweck die Maschine dienen sollte, er habe gemeint, es sollen amtliche Akten geschrieben werden. Die 22-jährige Charlotte Friedfdd und die 44-jährige Adele Präger, ebenfalls Jüdinnen, sowie die 26-jährige Lehrerin Milica Stesanovic aus Uzicka Pozega behaupten, von dem beabsichtigten Putsch nichts gewußt zu haben. Auf die Fraae des Richter», welcher Art die Beziehuugen zu Milojko-vic gewesen seien, der bei ihr gewohnt hat, senkte die Angeklagte Charlotte Friedfeld die Augen: also seien die Beziehungen intime gewesen, stellte der Richter fest, woraus sie mit dem Kopf nickte. Die so tief hineingewachsenes Wesen, wenn gleich meine Blicke es nicht sahen, ja selbst es hier in dieser Um-gebung es nicht suchten, doch gewiß daheim in dem-selben Momente, wo die Dampfpfeife die Ankunft des Trains signalisiert«, mich freundlich willkommen hieh. Cs gibt unter befreundeten . . . {Hier fehlt leider die Fortsetzung des Briefes.) An Frau Justine Ritter: Verehrte Freundin! — Obwohl Sie unter allen Cillier Frauen die einzig« waren, die mir keinen Abschiedskuß gab. so glaube ich trotzdem Ihnen nicht weniger erträglich geworden zu sein, als den übrigen. Ja, eine innere Stimme sagt mir sogar, dah die allen Zeiten, obwohl im Gespräch nur wenig berührt, in Ihrer Erinnerung doch freund-Iich mochten nachgeklungen haben. Lassen Sie mich daher im Geiste nachttagen, was in der Wirklichkeit versäumt worden ist und nehmen Sie die Ver-stcherung hin, dah die Stunden welche ich in Ihrer Gesellschaft zuzubringen so glücklich war, zu den an-genehmsten gehören, die ich fast seit andertyalb Jahr-zehnten verlebt habe. Empfangen Sie für den freund-lichen Empfang, den Sie mir und meiner Minna bereiteten und für die Mühe, die Sie sich gaben uns den Aufenthalt genußreich zu machen, unseren wärmsten, iiungsten Dank. Ihrer verehrten Mutter sowie der guten liebenswürdigen Minna bitte ich von mir und meiner Tochter die herzlichsten Grüße zu melden ; namentlich - läht meine Minna ihr« Namensschwester grüßen, an die sie sich so schnell ge Lehwin Milica ötefanovic erkärte. daß sie die offizielle Braut des Leutnants Milojkovic gewesen sei; seine Pläne habe sie für Phantastereien gehalten. Di« Verhandlung wurde am 6. Juli geschlossen, nachdem der Staatsanwalt strenge Strafen gefvr-dert hatte. Ozeanflüge sind etwas so Gewöhnliches ge-worden, dah sie von den Zeitungen kaum mehr beachtet werden. So sind am & Juli um 17 Uhr 30 auf dein Flugfelde Tempelhof bei Berlin die amerikanischen Flieger Mattern und Grifiin nach ihrem Ozeanflug, zu dem sie am 5. Juli um 23 Uhr in Harbour-Grace gestartet waren, gelandet. Die beiden Flieger befinden sich auf einem Rekord-flug um die Erd«. Krebsheilung in drei Wochen. Aus Leningrad wird berichtet, daß ein dortiger Professor eine neue Methode der Krebsheilung gefunden hat, bei welcher die Heilung angeblich bloß 3 Wochen dauert. Der Professor will eine Rundreise durch Europa unternehmen, um Vorträge über sein« Entdeckung zu hallen. Zur Auffrischung »es Blutes trinken Su einige lag« hindurch srühmorgen« em Glas natürliche« „ifraii) ,iuics"-Bitterwasser! TaS von vielen Aerzten verordnete Franz-Josef-Wasser regelt die DarmtäligkeU, stärkt den Magen, verbessert das Mut. beruhigt die Nerven und schafft so allgemeine« Wohlbefinden und klaren Kops. Da« oscs-Äi.'lerwasser ist in Apotheken, Drogerien und Epezereihandlungen erhältlich. mit Evangelische Gemeinde. Sonntaa, den 10. Juli, findet der Gottesdienst um 10 Uhr in der Christuskirche statt. Während der Schulferien entfallen die Kindergottesdienste. Parkkon»ert. Der Gesangverein „Svoboda" in Celje veranstaltet heute Samstag, den 9. Juli um 8 Uhr abends ein Parkkonzert unter der Leitung des bewährten sangwartes C. Pregelj, wobei neue Männerchöre und Volkslieder zum Vortrage kommen. In Anbetracht, dah der Reinertrag dem Stadion» schönerungsoerein zugute kommt, tst ein zahlreich« Besuch sehr ni empfehlen. Städtischer Nutobusverkehr. Die pädti-sch« Autounlernehmunp wird dieser Tage neue Fahrordnungen aller ihrer Linien versenden. Es wird besonders auf die g«änd«rte Fahrordnung auf der Linie Cche-Mozirje aufmerksam gemacht, aus welcher das Auto von Celje um eine aanze halbe Stunde früher abfährt das ist um 10 Uhr 15 und ebenso von Mozirje um eine gute halbe Stund« früher zurückfährt, dah ist um 11 Uhr 15. Auf den Linien Celje-Mozirje, Celje-St. Peter pod Sv. Gor., Celje Podsreda wird an Feiertagen das Auto nicht verkehren. Die Freiw. Feuerwehr und Rettung»« abteilung Celje fühlt sich veranlaßt, folgende» bekannt zu geben: Es hat sich d«s öfteren schon ereignet, dah das Rettungsauto für ganz harmlose Fälle und sogar mutwillig angerufen wurde. Da-durch sind dem Verein enorme ungerechtfertigte Spesen und für die Mannschaft überflüssige Zeit-Versäumnis entstanden. Es wird daher neuerlich aus wöhni und mtt der sie in kürzester Zeit herzlich sympatisiert hat. Ich kann Ihnen offen gestehen, dah mein Au»-flug nach Cilli «inen wahren Lichtpunkt in meinem Leben bildet« und daß ich gewiß lange noch an der Erinnerung »ehren werde, die mich mitten au» meinem vrosaischen Alltagsleben wie mtt einem Zauberstrich« in di« Zeit meiner glücklichsten Jahre zurück versetzt hat, in eine Zeit an der mir unvergeßlicher Poesie und Frische Sie, ja Sie, verehrte Freundin so vielen vielleicht unwillkürlichen Anteil gehabt haben. Ueber meine Rückreise kann Ihnen Frau von Baumbach, meine liebe sorgsame Wirtin, der ich nicht genug zu danken vermag, aus meinem Schreiben an sie nähere Details geben. Jetzt bin ich wieder in mein Joch eingespannt und zwar um so knapper, je länger ich den Nacken ihm entzogen habe, so knapp, daß ich selbst dies« Zeilen in hastiger, meiner Schrift bis zur Unleser-lichkeit entstellender Eile schreiben muh. Leben Si« herzlich wohl, teure Freundin, grüßen Sie mir alle Cillier, insbesondere auch den gast-lichen Fabriksherrn von Liboje und alle, die an mir freundlich Anteil nehmen und lassen Sie mich, wenn Si« nach Wien kommen, die Ueberzeugung gewinnen, daß Si« diese Zeilen so herzlich aufgenommen haben, als sie herzlich entquollen sind der Brust Ihre» treu ergebenen Johann Gabriel Seidl. Wien, 13. Juni 1854 (1 Uhr nachts). Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 54 die bestehenden Vorschriften hingewiesen, welche not-wendig find einzuhalten, wen« das Rettungsauto angerufen wird. Außerdem ist der Verein gezwungen in Anbetracht der knappen Geldmittel folgenden Entschluß zu fassen, welcher hiemit zur Kenntnis gebracht wird: Krankenüberführungen werden aus-nahmslos erst dann durchgeführt, wenn bei der Be-stellung die Ueberführungslare erlegt wurde. Kranken-Überführungen auf Rechnung von Krankenkassen werden ebenfalls ausnahmslos nur gegen schriftlichen Auftrag von Seite eines zuständigen Krankenkassen-Arztes durchgeführt. Eine Ausnahme bilden nur Hilfeleistungen bei plötzlichen Unglücksfällen im Stadtrayon und in der nächsten Umgebung Celjes. Falschmeldungen werden rücksichtslos bei der zustän-digen Behörde angezeigt und hat der Urheber außer der gesetzlichen Strafe noch die Bezahlung der zumindest doppelten Fahrgebühr zu gewärtigen. Eine unglückliche Frau. Dienstag machte sich auf der Straße eine Frau durch ihr sonderbares Benehmen bemerkbar. Aus ihren Reden und Gesten war deutlich Geistesstörung zu erkennen. Die Polizei schritt ein und ließ die Frau mit dem Rettungsauto abführen. Nachdem sie sich im Arrest beruhigt hatte, wurde die Frau Mittwoch freigelassen. Donnerstag früh um 7 Uhr jedoch war sie wieder am Haupt-platz zu sehen, von wo sie sich in die Pfarrkirche begab. In einem Anfall von religiösem Wahnsinn warf sie vom Altar alle Kerzen und Tücher herunter, schlug aus das Tabernakel mtt der Aufforderung, Christus möge herauskommen. Die Polizei nahm sie wieder fest, und schickte die unglückliche Frau in ihre zuständige Heimat? gemeinde. Schweres Unglück. Mtttwoch nachts um 11 Uhr fuhr in Breg mit ziemlicher Geschwindigkeit ein Motorfahrer, welcher auch einen Freund mit sich führte. Auf der Strecke gegen Polule bei der Bie-gung kam ihnen ein Wagen ohne Licht auf der falschen linken Seite entgegen. Der Motorfahrer fuhr in den Wagen und überschlug sich. Der Lenker brach sich die Hand, während sein Begleiter und der Fuhrmann fast unbeschädigt blieben. Das Motorrad ist beschädigt. Bezüglich der Schuld an dem Unglück hat die Polizei die Untersuchung eingeleitet. Mit der Senfe den Bruder getötet. Am Montag abends spielte in der Nähe des Dorfes Ogorevc bei Sv. Jurij ob j. L die Kinder des 43-jährigen Besitzers Ivan Jancic am Rand eines seinem 45-jährigen Bruder Thomas gehörenden Feldes. Da die Brüder verfeindet waren, brachte der Umstand, daß die Kinder einige Halme knickten, Thomas fo in Wut. daß er die Kinder mtt bösen Worten wegjagte. Der Vater der Kinder, der auf seiner Wiese gerade mähte, nahm die Kinder in Schutz, worauf ihm Thomas mtt einer Mistgabel eine kleine Wunde am Kopf beibrachte. Dies regte den Bruder Ivan fo auf. daß er im Zorn die Senfe mtt aller Kraft gegen den Bruder warf. Ihre Schärfe traf diesen an der Brust und schnitt sie glatt durch, Thomas war auf der Stelle tot. Den Totschläger brachte die Gendarmerie in das Allg. Krankenhaus nach Celje, wo er vorerst geheilt wer-den wird. Brand einer Wallfahrtskirche. Am Montag abends flogen auf das Schindeldach der 734 Meter hoch liegenden Wallfahrtskirche auf der Gora Oljka Funken von dem in ihrer Näh« zu Ehren der Slawenapostel Ciril und Method ange-zündeten Freudenfeuer. Das Dach der Kirche, sowie die ebenfalls mit Schindeln gedeckten Dächer der beiden Türme fielen den Flammen zum Opfer. Die Glocken stürzten zum Teil geschmolzen, auf den Bo-den herab. Die Kirche, ein Werk des Baumeisters Leonhard, stammte au» der Mitte des 18. Jahr-Hunderts und war ein Juwel jener Architektur. Man konnte sie bei schönem Wetter von der Ka-puzmerbrücke in Celje aus mtt freiem Auge sehen. Unglücksfälle. Eine Kuh nahm das 3 jäh-rige Bübchen Anton Spiljak aus Lisce auf die Hörner und verletzte es am Halse. — Bei einer Unterhaltung fuhr am Sonntag die 23 jährige Be-sitzersfrau Justine Berdnik aus Loce auf der Rutsch-bahn, stürzte aber schließlich so unglücklich, daß sie fich das linke Bein unter dem Knie brach. — Am vorigen Samstag versetzte ein Bursche dem 22-jäh-rigen arbeitslosen Maurer Vladimir Pilih aus Liboje einen Messerstich in die Nähe des Herzens. — Am 4. Juli fiel die Feldarbetterin Johanna Stajnko in Hotinja oas bei Ponikoa von der Harpfe so unglücklich auf den Boden herunter, daß sie sich die Wirbelsäule brach. Sie wurde mtt dem Rettungsauto in das Allg. Krankenhaus nach Celje überführt, wo ihr Zustand als sehr ernst anerkannt wurde. — Der 26-jahrige Steinbrecher Jgnaz Mastnak aus Zlateke stürzt« von einer Trepp« und brach sich das rechte Bein. — Der 55-jährige Bergarbeiter Alojz Bovha aus (smitrej bei Lasko brach sich bei einem Sturz die link« Hand. — Bei einem Fall aus dem Heu-schober brach sich der Arbetter Ivan Uduc das linke Schlüsselbein. Die Vorgenannten befinden sich alle im Allg. Krankenhaus in Celje. freiwillig» Feuerwehr ««lje, Telephon »9. Den Wochendienst übernimmt am 9. Juli der IV. Zug. Kommandant: Schlosser «ottfried. Maribor Deutsche Lehrerbildungsanstalt in Beliki Beökerek. Neuanmeldungen und Anmel-düngen für den wetteren Besuch der deutschen Lehrerbildungsanstalt sind umgehend an die Orts-gruppe Maribor des „Schwäbisch-Deutschen Kul-turbundes", Stroßmaierjeva unlica 6 zu richten. Der Bürgermeister unserer Stadt Herr Rechtsanwalt Dr. Lipold hat seinen ordentlichen Urlaub angetreten. In seiner Abwesenheit führt die Geschäfte der Vizebürgermeister Herr Banalrat Rudolf Golouh. Silberne Hochzeit. Mittwoch den 7. Juli feierte der bekannte hiesige Sodawasserfabrikant Herr Cyrill Kampl mit seiner Frau Anna das schöne Fest der silbernen Hochzeit. Wir stellen uns in die Reihe der Gratulanten und beglückwünschen das Jubelpaar auf das herzlichste. Trauung. Sonntaa, den 3. Juli schlössen in der Franziskanerkirche in Maribor der als Weidmann bekannte Bäckermeister Herr Ferry Hartinger und die Großgrundbesitzerstochter Fräulein Anny Pölz! den Bund fürs Leben. Der Trauungsakt erfuhr dadurch eine besondere Note, daß der Männergesang-verein den wunderschönen Trauungschor „Hand in Hand" von Hermann Frisch, Tert von Ottokar Kernstock zum Vortrag brachte: das Bantonsolo (Herr Leo Florian) gemahnte besonders in seinem zweiten Teile direkt an italienische Schule. Die be-kannte Sopranistin des Damenchores des Vereines Fräulein Herta Svittau sang hierauf ihrer Freundin zu Ehren „Ave Maria" mit Orgel, Cello und Violin-begleitung mit einer bislang bei ihr noch nicht beob-achteten Weichheit in der Stimme, die beretts Schu-lung verrät. Der Liederbund der Bäcker brachte ebenfalls einen Trauungschor zum Vortrag. Wir stellen uns gerne in die Reihe der Gratulanten und wünschen dem neuvermählten Paar viel Glück vom ganzen Herzen. Wettschiehen des Jagdvereines. Ver-sangenen Sonntag hiell der stowenische Jagdverein ein diesjähriges Wettschießen auf der Mllitärschieß-tätte in Radvanje ab. Aon herrlichem Sommer-wetter begünstigt, wies das Wettschießen auch einen sehr guten Besuch auf. Die besten Schützen der Stadt waren draußen erschienen um an den ein-zelnen Schießständen in Wettbewerb zu treten. Beretts um 7 Uhr früh bcgann es draußen lustig zu knallen, das Wettjchießen hatte begonnen. Um 9 Uhr wurden die mittlerweile erschienenen Gäste offiziell begrüßt. Schöne Erfolge hatten unsere be-währten Meister erzielen können. Es wurde in drei Hauptgruppen geschossen, und zwar in der .Goethe im Olymp spricht: Goethe > Orgien! Goethe ° Feste! Wohin ich seh', wohin ich lausch'... E» brüstet sich mit großer Geste Da» kleine Volk im Goethe-Rausch. Doch wie in Wüsten die Oasen Sind kühnem Wand'rer Trost und Hort, So grüßt mich in dem Meer von Phrasen Nur hie und da ein echtes Wort. Auch dieses Wortes Lichtgefunkel Ist noch nicht eitel Gold; zumal An einem Punkte scheint's noch dunkel, Klingt eitel und profesforal... Die Redner, die den Weisen preisen, Sie tun'» zuletzt nicht ohne List : Ein jeder will durch mich beweisen, Wie hochgescheit er selber ist! Es sei darum! Denn dem und jenem Gelingt doch schließlich der Beweis: Doch manchmal kommen mir die Tränen, Wenn einer spricht — uad gar nicht» weiß. O weh, wie hohl da» Blech da schmettert. Daß einem alle Sinn' vergehn! Der hat im „Goethe" nur geblättert Ganz flüchtig mal vor'm Schlafengeh'n... Meistergruppe, in der Senioren-und Juniorengruppe, In der Meistergruppe konnten unsere beiden Meister-schützen Herr Wilhelm Wregg den ersten Preis mit 131 Punkten, den zweiten Herr Sparovitz mit 128 Punkten erringen. In der Seniorengruppe konnte sich Herr Wögerer mit 70 Punkten an dritter Stelle platzieren. Die Juniorengruppe wies eigentlich nur drei ausgesprochene Junioren auf. Vielleicht war dies der Grund, daß man Herren um die 40 he-rum, also alte routinierte Schützen, dem angehenden Schützennachwuchs zuteitte und diesen dadurch nicht nur die Schanzen auf einen Preis sondern cmch noch die Freude an der Beteiligung am Wett-schießen verdarb. Jedenfalls follie künftig das Alter der Senioren und Junioren bereits vorbestimmt sein, daß sick nicht ein andermal Fälle wie diesmal ereignen, daß neben 25 jährigen Schützen solche mit fast einem halben Jahrhundert behaftet im Wett-bewert» stehen werden. Das es den Jungschützen nicht angenehm sein kann, daß ihnen in ihren Augen als alte Herren erscheinende Schützen die Juniorenpreise vor der Nase wegschnappen, wird ja jeder ohneweiteres begreifen können. Denn wer von uns allen war nicht auch einmal jung? Die Junioren haben dies nicht so zu Unrecht als Be-nachteiligung empfunden. Ein andermal soll man es vermeiden unsere künftigen Meister auf diese Weise vor den Kopf zu stoßen. Daß es aber den Junioren trotzdem gelungen war zwei Preise an fich zu reisten (Herr Jancer III. Preis und Herr Hausmanninger IV. Preis) beweist zur Genüge, daß sie mit dem Stutzen in der Faust auch tüchtig umzugehen verstehen. Vor der Eröffnung des Parkkaffee-Hauses. Nach langem hin und her entschlossen sich doch unsere Stadtväter das seinerzeit mit großen Kosten erbaute Parkkaffee nun wieder zu verpachten. Es ist ja wahr, daß das Gebäude etwas ungünstig gelegen ist, d. h. zu nah an der Peripherie des Parkes errichtet wurde. Dadurch werden die in den angrenzenden Wohnhäusern wohnenden Par-teien wohl etwas in ihrer Nachtruhe gestört, was sich dann für den Pächter unangenehm auswirken könnte, notabene wenn irgend ein höherer Ge-meindefunktionär dort sein Wigwam aufgeschlagen hat. Aber man hätte eben schon etwas früher an die Sache denken müssen, nicht erst jetzt wo schon das viele schöne Geld hineigeschustert ist. So dick haben wir es aber bei Gott wirklich nicht, daß wir dies Gebäude nun aus den oben angeführten Gründen lediglich als Werkzeugschuppen verwenden sollten. Vor der Erbauung hätte man allerdings dies in der Weise regeln können, daß man diesen Bau, wenn er schon damals sehr notwendig schien, wenigstens am nördlichen Ende der zwischen den beiden Parkteilen führenden Straße ausgeführt hätte. Dann wären die erwähnten Klagen eben ausgeblieben. Nun sei es wie es sei. Wir haben nun einmal diesen Neubau in unseren Stadtpark hineingestellt und nun heißt es ihn wenigstens an Unternehmer zu vermieten, deren Ruf dafür bürgt, daß auch etwas geschettes herauskommt und die einen Betrieb aufrechtzuerhalten in der Lage find, Und lärmt nun von den höchsten Dingen, Als ging's um eine Kirchtagshetz!... Dem guten Mann, er soll zerspringen! 2hm weihe ich mein Wort au» „Götz". Doch ehrt er mich so ungeheuer Und ist mir. wie er schwört, so hold, Wie wär's, wenn er zur Goethefeier Mich schließlich auch noch lesen wollt ? Verzeiht, ich will nicht danklos hadern! Denn mancher nimmt'» gar ernst und schwer Und schleppt Probleme, schwer wie Quadern, Zum stolzen Redebau daher. Und schürft im Schachte der Gedanken, Hebt mühvoll an der geist'gen Fracht: Ich seh' ihn förmlich drunter wanken, Daß er mir fast schon Kummer macht. Ein Glück nur. daß bei solchem „Heben" Es, wie beim Nabel, nicht beim Hirn Auch Brüche gibt, — sein ganzes Leben Müßt' er den Bruch im Kopf verfpür'n ... Doch fo — nur auf zur Goethefeier! Nur zu, ihr Herrn und Frau'n, nur zu! Man denkt und plagt und müht fich heuer, Dann hat man hundert Jahre--Ruh'. b- s. Nummer 54 Deutsche Zeitung Seite 5 der auch die ohnehin spärlichen Fremden bei uns zufrieden stellen kann. Dies wurde nun nach unserem dafürhalten zur Zufriedenheit aller gelöst, denn es hat das Stiefkind „Park-Cafe", das all die Jahre hindurch von mehreren als Versuchskaninchen be-benützt wurde, der Eigentümer der „Velika kavarna" Herr Klesic dies Lokal in Pacht genommen und will es in der Hauptsache wie wir hören als Tages-Cafe einführen. Die an und für sich deko-tsltioe Anlage wird nun soweit es die kurze Zeit er-lauben wird, noch rasch geschmackvoll hergerichtet und mit nagelneuem Möbliement versehen, wobei Herr Klesic als alter Fachmann auf diefem Gebiete nicht vergessen hat für neue bequeme Korbstühle zu sorgen. Samstag, den 9. Juli wird das Park-Cafe nachmittags eröffnet werden, wobei die Kapelle der „Velika kavarna" zwischen 6 und 8 Uhr abends konzertieren wird. Noch im Laufe dieses Monates sollen dem Vernehmen nach Gartenfeste arrangiert werden, so dah das Park-Cafe nun das zu werden verspricht, was feine Propagatoren und Erbauer von ihm seinerzeit erhofft haben. Sparsamkeit mit dem Wasserleitungs-toasser empfiehlt der Stadtmagistrat. Der Stadimagistrat erlieg dieser Tage einen Aufruf, worin er die Bevölkerung aufmerksam macht, dah mit dem Wasserleitungswasser etwas haushälterischer umgegangen werden >oll. Das städtische Wasserwerk muh nämlich auch einen Teil der Nachbargemeinden beliefern, so dah es mit einer Verbraucherzahl von 38.000 Personen rechnen mutz. Bei normalem Ver-brauch in den Sommermonaten rechnet man mit einer Wassermenge von 100 Liter pro Kopf und Tag der Bevölkerung, was einem Konsum von 3,800.000 Liter entspricht. Da jedoch der momentane Wasserverbrauch innerhalb 24 Stunden auf die un-heimliche Zahl von 7,000,000 Liter angestiegen ist, sieht jedermann ein, daß dies nicht so weiter gehen könne, wenn nicht eines schönen Tages die Ergiebig-keit der Brunnen nachlassen soll, was für das Gros der Bevölkerung kein gerade sehr erquicklicher Zu-stand wäre. Es wäre daher angezeigt, wenn die Sparmatznahmen zuerst bei den Ltumsverbrauchern angewendet werden würden. Springbrunnen könnten ohneweiteres einstweilen versiegen. Die Gartenbe-sprengung sowie die Stratzenbesprengung mühte un-bedingt mit Drauwasser erfolgen, wobei besonders letztere auf keinerlei Schwierigkeiten ftotzen würde. Damit würden Sparmatznahmen bei jenen entfallen auf die ebenso die kritischen Blicke der Gemeinde-erperten gerichtet sind. Denn die Kühlung von Räumen ist im Sommer für so manchen eine direkte Eristenzfrage und baden mutz doch ob der Hitze im Sommer mehr als im Winter, wo doch nur Reim-gungsbäder in Frage kommen. Dies sollte man doch nicht als Lurus ansehen. Wie gesagt nach unserer Meinung wäre in erster Linie bei der Stratzenbe-sprengung anzufangen, dann sollten erst alle anderen Sparmatznahmen in Betracht gezogen werden. Jedenfalls ist es vollkommen am Platze, dah jedermann sich äutzerster Sparsamkeit beim Verbrauch des Wasser-leitungswassers befleißigt damit sich den durch die Krise bewirkten unguten Verhältnissen nicht auch noch ein empfindlicher Wassermangel einstellt, den schlietzlich jeder einzelne sehr unangenehm zu spüren bekom-men würde. Ein Spaziergang über unseren Markt zeigte, datz bereits Frühobst (Birnen) feilgeboten werden. Nur wird die Schmackhasligkeit noch zur Zeit durch den Preis etwas ungünstig beeinflutzt. Sie kosten nämlich 10 Din das Ick Kirschen waren gleich 8 Bauernwagen voll aufgebracht worden, nur die Preise sind noch etwas zu geschmolzen. Frische Feigen aus dem Süden sind ebenfalls zu haben, nur leidet ihre Sütze bislang noch an etwas zu hohen Preis. Sie werden mit 20 Din das kg gehandelt. Salat, Kohl, Kraut k. waren in ansehnlichen Mengen vorhanden, da die Gärtner aus Cakovec und Murska Sobota auf ihren Lastauto-mobilen unseren Markt nun ständig beschicken. Gurken, Bohnenschotten, Paprika und Speisekürbisse waren in genügenden Mengen und auch zu er-schwinglichen Preisen feilgeboten worden. So kosteten Bohnenschotten und Gurken nur 3 Din das kg. Der Heumarkt war mit 12 Fuhren Heu beschickt, datz mit 50 bis 55 Din per Zentner gehandelt wurde. Ist man dem Brandleger am Dran» lelde auf den Fersen? Bekanntlich tauchte nach der Verhaftung des Brandleger» von Poljskava in der weiteren Umgebung von Ptuj ein zweiter auf, denn es begannen sich plötzlich dort die Brände in auffallender Weise zu mehren. Der grohe Brand von Zupeija va», wo der Brandschaden in die Hunderttausende ging, ist ja noch allgemein in Erinnerung. Die Brände hörten nicht aus, auch im Laufe des Monates Juni brannten noch ver-schiedene Gehöfte im gleichen Dorfe sowie auch im benachbarten Dorfe So. Lvvrenc am Draufelde nieder. Die Bevölkerung führte einen eigenen Be-wachungsdienst ein und auch die einzelnen Gen-darmerieposten waren fieberhaft tätig, um den Brandleger endlich einmal dingfest zu machen. In der letzten Zeit viel es jedoch auf, datz es in der Regel bei jenem Besitzer brannte, der mit einem dort lebenden älteren Menschen, der so halb Ge-legenheitsarbeiter, fo hab Bettler war, in Streit gewesen war. Die Gendarmerie schritt zur Ver-Haftung und lieferte ihn schlietzlich dem Gerichte ein. Der Verhaftete leugnet bis heute jedoch hart-näckig jede Schuld. Hat man nun in ihm den lang- f esuHten Brandleger endlich gefunden oder einen lnschuldigen gefatzt? Diese schwerwiegende Frage wird ja in absehbarer Zett das Gericht zu beant-Worten haben. Samt dem Hängegerüst abgestürzt. Mittwoch um ungesähr 5 Uhr nachmittags stürzte der Maurer Michael Struzl samt dem Hängegerüst auf das Strahenpflaster herab und blieb mit schweren inneren Verletzungen bewutztlos liegen. Mittels Rettungswagens war er umgehend ins Allg. Kranken-Haus überführt worden. Struzl war mit den Aus-besserungsarbeiten an der Fassade des Hauses Nr. 10 in der Maistrova ulica beschäftigt. Bereits in der Früh, als er zur Arbeit erschienen war, äutzerte er sich seinem Helfer gegenüber, dah er vergangene Nacht wunderliche Träume gehabt habe und sie da->er heute doppelt vorsichtig fein mühten. Und richtig, napp bevor er Feierabend machen konnte, ereitte ihn ein Schicksal. Inwieweit das Hängegerüst beretts chadhaft gewesen war, oder sonst irgend etwas an-»eres Schuld an dem Unglück tragen sollte, wird ja icherlich eine Kommission ergründen. Autounfall. Vergangene Woche platze wäh-rend der Fahrt ein Reifen des dem Herm Zifel gehörigen Autos. Der Kraftwagen wurde infolge dieses Defektes gegen den Stratzengraben bezieh-ungsweise den dort befindlichen Zaun geschleudert und ritz letzeren nieder. Der Unfall, der leicht tragische Folgen hätte zeitigen können, verlies noch glimpflich, da der Wagenlenker vollkommen unver-letzt blieb. Lediglich die Kotflügel waren durch den Anpral zu Schaden gekommen. Ertrunken. In den letzten Tagen setzte bei uns die Sommerhitze in einem Matze ein, datz es wirklich kein Wunder mehr ist, datz Alt und Jung im kühlen Nah Abkühlung suchen. Die Badean-stalten zu besuchen ist aber nicht jedermanns Sache, da sich in der heutigen Zeit so mancher dies eben nicht mehr leisten kann. Die Drauufer sind daher, wohin man auch nur schauen will, besonders an Nachmittagen von Badenden bevölkert. Die ein-zelnen Badeanstalten sind trotz alledem noch sehr Jut besucht, an manchen Tagen direkt bombenvoll, lber nicht allein die Drau wird von unserer Be-völkerung zwecks Abkühlung in Anspruch genommen, auch die Teiche und Bäche der näheren und wetteren Umgebung der Stadt weisen aus dem gleichen Grunde eine starke Frequenz auf. Dah das Baden im freien Flutzwasser und in den Teichen jedoch mtt verschiedenen Gefahren verbunden ist, be-weist, dah abgesehen von mehr oder weniger chweren Schnittwunden an den Fühen, die sich all-ährlich im Freien Badende zuziehen, Jahr für Jahr die Drau wie die Teich« der Umgebung ihre Opfer fordern. So geschah es am Montag, als gegen Abend der 33-jährige beschäftigungslose Maurer Anton Beer aus Pobrezje in der sogenannten Schottergrube neben dem Schlosse Windenau, die im Jahre 1882 aufgelassen und in die damals der sogenannte Rothweinerbach geleitet wurde, Abkühlung suchen wollte. Er schwamm munter gegen die Mitte des Teiches und mutzte dort einen momentanen Krampfanfall erlttten haben, denn er verfchwand unter einem Aufschrei unter dem Spiegel des Teiches. Am Ufer weilende Personen versuchten augenblicklich Hilfe zu bringen, oder wenigstens die Leiche des Ertrunkenen zu bergen. Alle Mühe war jedoch vergeblich. Tags darauf beteiligte sich auch die Feuerwehr von Radvanje an den Arbeiten zur Bergung der Leiche, konnte diese jedoch auch Mitt-woch, wo dies« Zeilen geschrieben werden, noch nicht auffinden, da der Teich gerade in der Mitte (ehemalige Schottergrude) eine grohe Tiefe auf-weist. Der Teich ist jedoch sehr retdj an grotzen Fischen ist (Hechte und Karpfen bis zu 20 kg), so muh die Leiche des Ertrunkenen bereits in den nächsten Tagen gefunden werden, da nach Wochen wenig Aussicht mehr besteht noch etwas vorzufinden. Beweis ein ähnlicher Unglücksfall der sich vor einigen Jahren abspielte, wo die Leiche eines dort Ertrunkenen bereits nach zwei Tagen geborgen werden konnte, aber trotzdem an vielen Stellen von Fischen angenagt gewesen war. — Den Tag vor-her, also am Sonntag badete die Jugend gleich auf der Lend (mitten in der Stadt) neben dem Gasthause Dabringer, das bekanntlich ganz in die Drau hineingebaut ist. Gegen 7 Uhr abends sprang der 18 jährige Tischlerlehrling Anton Voll-maier dort in die Drau und wollte um sich einiger-matzen abzukühlen etwas weiter in den Flutz hinausschwimmen. Aber bereits nach den ersten Tempis verschwand auch er mtt einem Aufschrei unter Wasser. Der Bäckergehilfe Spanner sprang ihm zwar augenblicklich nach, konnte den im Wasser Verschwundenen jedoch nicht mehr an die Oberfläche zerren, obwohl er ihn beretts bei den Haaren er-wischt hatte. Der gerade an dieser Stelle vorhandene Wirbel, der Vollmaier ersatzt und hinabgezogen hatte, drohte auch Spanner bereits dasselbe schick-sal zu bereiten. Auf die Hilferufe der Umstehenden kam der der alten Lebensretterfamilie Dabringer entstammende junge Maschinführer der Staatsbahn Dabringer rasch herbeigeeilt und stürzte sich obwohl im Sonntagsstaat ohne zu besinnen samt den Kleidern in den Flutz, um diesem sein Opfer noch zu entreitzen. Aber auch seine Bemühungen waren vergeblich, die Drau hatte wie schon so oft vorher ihr Opfer verschluckt und gab es nicht mehr heraus. Die ganze Grube dort wurde mit Stangen abge-sucht, die Leiche jedoch nicht aufgefunden worden. Wer weitz wo die Leiche Vollmaiers heute oder morgen angeschwemmt werden wird. Ptuj Todesfall. 3n Ptuj ist nach langem Krank sein der Baumeister Herr Anton Treo im Alter 59 Jahren gestorben. Der Verstorbene, der aus der angesehenen Familie Treo in Ljubljana stammte, war in unserer Stadt über 30 Jahre Baumeister. Am vergangenen Montag begleiteten ihn aus dem letzten Wege die Genossenschaften der Maurer und der Zimmerleute, die zwei herrliche Kränze trugen! die Stadtkapelle spielte Trauermärsche ; hinter dem Sarg gingen die städtischen Angestellten, an ihrer Spitze Herr Vizebürgermeiiter Paul Pirich, sowie eine grohe Menge der Bürgerschaft. Der schwer betroffenen Familie unser auftichtiges Beileid! Von der Brücke in die Drau sprang am 5. Juli ein unbekannter Fremder in mittleren Iah-ren und gut gekleidet. Ein Boot fuhr dem Ver-zweifelten zu Hilfe, aber die Fluten verschlangen ihn und der Rettungsversuch blieb erfolglos. Ein viehisches Verbrechen. Am Abend des 4. Juli kam die 12-jährige Hirtin Maria Kmetec, die auf einer Wiese in der Nähe des Pfarr-waldes bei Hajdina die Kühe ihres Dienstherrn Franz Horvatek aus Zg. Hajdina weidete, nicht nach-hause, sondern ihre Schutzbefohlenen waren allein eingerückt. Noch in der Nacht begaben sich die Hei-mischen auf die Suche in den Wald, am Dienstag vormittags suchte eine ganze Menge Leute, bis um 1 Uhr mittags. Das Mädchen wurde in einem ent-setzlichen Zustand, mtt zerrissenen Kleidern, mit Blut bedeckt, mit zerschlagenem Kopf sterbend in einem Gebüsch augefunden. Das arme Kind machte nur noch einmal die Augen auf: kaum war das Rettungsauto angekommen, starb es. Wie es die Untersuchung ergab, ist das Mädchen von einer ganzen Horde von Männern mißbraucht worden. Um das Opfer am Schreien zu hindern, drosselten sie seinen Hals mit einem Gürtel oder einer Schnur, so datz das Kind fast erstickt wäre. Nachdem sie ihre bestialische Lust gesättigt hatten, Hetzen die Verbrecher den blutigen Körper des Mädchens hilf-los im Dickicht liegen. Nach einer anderen Verston soll es sich nur um einen jungen Landstreicher handeln. Die Gendarmerie bietet alles auf um dem elenden Mörder auf die Spur zu kommen. Slovenska Bistrica Die Freiwillige Feuerwehr hat am 25. und 26. v. M. in feierlicher Weise da» Jubiläum ihre» 60-jährigen Bestandes begangen. Die Feier-lichkeiten standen unter dem Protektorate des Herrn Banus Dr. Maruöik, der den Festtag mtt feiner persönlichen Anwesenheit beehrt hat. Am Vortage um 16.19 Uhr wurde bei der sog. Maut auf dem Josefibera das neuerworbene Rüstauto eingeholt. Um 21 Uhr bewegte sich unter Vorantritt einer Musikkapelle ein Fackelzug durch die bereit» in Seite 6 Deutsche Zettung Nummer 54 Flaggenschud prangende Stadt, des Vereinsbanners Ständchen Patenschaft 7 Gräfin Wo um den Patinnen darzubringen. Di« hatten übernommen die Damen Frau Gräfin Wanda Dr. Attems-Heiligenkreuz, Frau Mia Dr. Jagodic, Frau Ciothilde Edle v. Kodo-lttsch^ Neuweinsberg, Frau Anica Dr. Pucnik, Frau Siddy Stiger und Frau Erna Walland. Hierauf erfolgte die Abbrennung eines Feuerwerks. Am Sonntagmorgen um 5 Uhr wurde der Festtag durch eine Tagwache angekündigt. Die Früh- und Vor-mittagszüge brachten eine stattliche Anzahl von Fest-gästen, Abordnungen von Brüderoereinen aus nah und fern, die auf dem Stadtbahnhofe festlich empfangen wurden. Um 10 Uhr zelebrierte der hw. Herr Stadtpfarrer lsolinc in der St. Ignatius-Ka-pelle am Hauptplatz einen Festgotlesdienst und schritt hierauf zur Weihe des Rüstkraftwagens und des Vereinsbanners, an welchem nach den Ansprachen des Stadtpfarrers, des Banus und des Vertreters des Gauverbandes der Freiw. Feuerwehren die Wehr-leute ehrenb^eugend defilierten. Um 11.30 Uhr fan-den fich die Festesteilnehmer im Saale der Bezirks-fparkafse zu einer Festsitzung ein, woran fich um 12.30 ein Bankett im Hotel „Beograd" schloß. Nachmittags um 14.30 versammelten sich die Festes-teilnehmer auf dem Hauptplotze zur Bcgnchung durch den Stadtvorsteher Herrn Dr. Jagodic und begaben fich hierauf in einem feierlichen Umzug durch die Stadt nach dem Festplatz, wo ein in bester Stimmung verlaufenes Volksfest die Jubi-läumsfeier beschloß. — Die hiesige Freiw. Feuer-wehr wurde gegründet am 24. Oktober 1872. Den unmittelbaren Anlaß zur Gründung hatte wenige Wochen vorher eine Brandkatastroph« gegeben, der zwei Häuser zum Opfer gefallen waren und welche die ganze Stadt bedroht hatte. Au» bescheidenen Anfängen heraus hat der Verrein von Jahr zu Jahr eine stetige Entwicklung genommen, bis es ihm gelungen ist, durch die Erwerbung einer Motor-spritze und eine» Rüstkraftwagens seine Schlagkraft bis zur äußersten Grenze zu steigern. Sett seiner Gründung hat der Verein bei über 180 Brandka-tastrophen helfend und rettend eingegriffen ebenso wie er sich auch bei Ueberschwemmungen stets in den Dienst des Nächsten gestellt hat. Eine stattliche Anzahl von Wehrmännern hat bereit» für ihr selbst-lose» Wirken im Dienste der Allgemeinheit durch Orden- und Medaillenverleihungen an höchster Stelle ihre Anerkennung gefunden. Unter den Hauptleuten, die dem Verein seit dessen Gründung vorgestanden find und mit diesem Freud und Leid geteilt haben, finden wir die Bürger: prakt. Arzt fEduardJan wehr, und zwar an derselben Stelle, an der sich s heute eine hölzerne Plakattafel befindet. Wir entbieten dem Freiwillige Feuerwehrverein anläßlich seines ehrwürdigen Jubiläums unsere herzlichsten Glückwünsche! Promotion. Dieser Tage wurde an der Tieräntlichen Hochschule in Zagreb der hiesige Tier-arzt Herr Zemlic Ivan zum Doktor der Tierheil-künde promoviert. Der Jagdverein hält am Montag, dem 25. d. M., im Gasthof Walland seine diesjährige Hauptversammlung ab. Unwetter. Am Donnerstag, dem 30. v. M, ging über das hiesige Weinbaugebiet ein heftiges Gewitter nieder, das durch Hagelschlag an den Weinkutturen einigen Schaden verursacht hat. Blitzschläge trafen das Winzerhaus des Landwirts Les-kovar Jernej in Ritoznoj und das Wirtschaftsgebäude des Landwirts Äst Pavel in Sentovec. Die dadurch entstandenen Brandschäden sind beträchtlich. Jnsbesonder» hat der Landwirt öift die Vernichtung seines gesamten Heuvorrats und einer Anzahl land-wirtschaftlicher Geräte sowie den Verlust eines in-folge der Rauchentwicklung erstickten Rindes zu be-klagen. Das neuerworbene Rüstauto der Freiw. Feuerwehr hat hierbei seine Feuertaufe empfangen. Feiertage geschlossen Bleiben also . . 0 Tage WielönnenSiedi«Fr«chhtithaben. von mir eine Zulage zu verlangen! Der Hirschkäfer — das stärkste Tier der Welt? Wenn die Frage gestellt wird, welches das stärkste Tier der Well ist, so lautet die Ant-wort fast immer: der Elefant. Dieser ungeschlachte Riese ist aber wesentlich schwächer als ein — Hirsch» käfer. Hier der eindeutige Beweis für diese ver-bluffende Behauptung: Ein ausgewachsener Hirsch-käfer, der im Durchschnitt ein Gewicht von 14 Gramm aufweist, bringt es fertig, eine Last im Gewicht von l,580 Kilogramm zu schleppen, d. h. er bewegt eine Last fort, die sein eigenes Gewicht 112mal übersteigt. Der Elefant kann wohl Baum-stämme tragen, aber zu solchen Kraftleistungen ist er doch nicht befähigt. Tretet zum Volksgenossen! Schwäbisch-Deutschen Kulturbund bei nach, Lederermeister + Michael Nasko, Notar f Franz + Julius Baumann, Bäckermeister + Johann Rathofer, Rattei, Lederermeister Zulius Baumann, Seilermeister f Franz Ofimitsch, der hochbetagte gew. Bezirkssparkassendi-rektor Hermann Sraßgütll (Gornja Bistrica), der Apotheker Mr. pharm. Franz Petzold (Letbnitz), und von 1913 an di» zur Gegenwart der Mühlen- und SSgewerksbesitzer Karl Kukovitsch, deren aller an an dieser Stelle dankbarst gedacht sei! Das Anden-ken des verdienstvollen Ehrenmitgliedes Schlosser-meist« t Karl Schön wurde wenige Jahre vor dem Kriege geehrt durch Anbringung einer mar-mornen Gedenktafel am Rüsthause der Freiw. Feuer- Allerlei Gehaltserhöhung Als der junge Mann zum Chef kam um eine Gehaltserhöhung zu verlangen, hielt ihm dieser fol-iden Vortrag: Das Jahr hat . . 365 Tage e arbeiten kaum acht Stunden im Tage, sagen wir also ein Drittel des Jahres, das sind 121 Tage Von diesen 121 Tagen muß man . . 52 Tage nämlich die Sonntage abziehen, verbleiben 69 Tage Samstag machen Sie nach der neuen Mode Wochen-ende, das sind 52 halbe Tage oder im ganzen 26 Tage bleiben...........43 Tage Täglich brauchen Sie eine halbe Stunde um im Büro Ihr Gabelfrühstück zu oerzehren, dos macht im Jahr..........13 Tage verbleiben..........30 Tage Urlaub bekommen Sie von mir jedes Jahr 14 Tage bewilligt, bleiben........16 Tage Die religiösen und Staatsfeiertage find im ganzen Jahre mit..........12 Tage zu veranschlagen, so bleiben im ganzen. 4 Tage An............4 Tage im Jahr halte ich das Geschäft wegen jüdischer Humoristisches Am Schalter der Nationalbank von Oklahoma wurde ein EinDollar-Schein beschlagnahmt, der folgende Ausschrist trug: „Diesen letzten Dollar meines Vermögens von einer Million gab ich für Wein, Weib und Gesang aus." Der Schreiber lebte zum mindestens am Schluß seines Kapitalisten' dasein» billig. „Der Mann, der nachgibt, wenn er im Un-recht ist, ist ein kluger Mann, aber derjenige, der nachgibt, wenn er im Recht ist--" „Ist verheiratet," sagte eine Stimm« au? dem Auditorium. Klaudius Hirsemann lieft im Morgenblatt seinen eigenen Nekrolog. Ganz entsetzt ruft er im Geschäft an und fragt den Prokuristen, ob er die Todesnachricht gelesen habe. „Gewiß. Herr Chef, aber von wo au, ' sprechen Sie denn?" Jene Badegäste A die unseren Sannstrand anfauchen und im Oaathof „Liace* W (Villa Petriiek) zu Mittag speisen • wollen, mögen daa Essen dort-aelbit big 10 Uhr vormittags M bestellen. Schön möbl. Zimmer separieiter Eisgang, elektr. Lieht, nebat guter billiger Ilauamannakoat und KlarierbenQtzung. bei beaaerer deutscher Familie, (Qr alleinstehenden Herrn od. Dame aofort au vergeben. Anzutragen Na okopih 11, 1. St., für 17. Hl VEREINSBUCHDRUCKEREI M HA2 im M Herstellung1 von Druckarbeiten wie: Werke, Zeltschriften und Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Kuverts, Speisentarife, Tabellen, Geschäfts- und Besuchskarten, Lohnlisten, Durch-schrelbbücher, Diplome, Parten, Etiketten, Plakate, Preislisten, Vermählungsanzeigen, Siegelmarken usw., Drucksachen für Handel, Gewerbe und Industrie in bester und soliderAusführung 0 0 0 CELEJA Inseraten Annahmestelle für die SMS CELJE ✓ PFESERNOYA ULICA N- 5 0 0 0 Nummer 54 Deutsche Zeitung Seit« 7 23 Am alten Tor Erzählung aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts Bon A. M. ft o r I i n Und als das Gebrumme noch immer nicht ganz stockte, schrie sie durch den Raum. „Schau' hinters 93etl, vielleicht ist sie hinunter-gerutscht r Das schien tatsächlich der Fall gewesen zu sein, denn das Gebrumme verstummte. Di« Magd schob das Brett mit feingeschnittenen Schalotten, Sellerie und Petersilienwurzeln vor. Frau Senko warf alles in die Pfanne, deren Stiel sie wie ein Richtschwert umklammerte. Während in der Küche der Hase mit feierlichem Gebaren in die Bene kam, stand im gemeinsamen Mädchenzimmer Rosamunde Senko vor dem Spie-gel und zog langsam Locke aus Locke aus den Lederpapilotten. Ihr reiches blondes Haar war fast so schön wie das des Ranner Hannerls, nur über der Stirne etwas schütterer. Daran hatte ihr Vater in vergangenen Tagen — wenn ihm das gute halbe Dutzend zu sehr auf die Nerven gefallen war — allzu heftig gerissen. Sehr verschieden waren die drei Senkotöchter in ihrer Auffassung des Sein». Feferl nahm das Leben wie einen Gugelhupf, in den man kräftig schnitt — ohne überflüssige Bescheidenheit; Klara nahm es ernst und gewichtig, wie man an das Einpacken der Wintersachen oder das Rühren einer Mehlspeise geht und Rosamunde behandelte es als Problem, das gelöst werden sollte, oder wie ein Thema, das für die nächste Lehrerkonferenz be-stimmt war. „Schönste, bist drinnen?"' rief plötzlich eine helle Knabenstimme. „Was gibt's, Tiko? Ich kleide mich eben an. Du kannst nicht eintreten." „Ich will dir auch nur etwas mitteilen. Ein feines Liedl. Hör' zu, ich sing's durch die Tür. Ein Werk von Schiller, weil ich mich klassisch be° tätigen soll, einzig ein bischen umgearbeitet für die blüh-ende Jugend. Bist du ganz Ohr, Verschwestmmg?" „Ganz und gar Ohr, Verbrüderung!" „So steigt denn keiner von euch allen Hinab in den Kanal? Mir ist die Uhr ins Häusl g'fallen Beim . . „Sei still, sei sofort still, du schweinischer Sau-fak!!" Durch die Tür« kam ein Kichern und Pusten. Nach einer Weile fragte Rosamunde dennoch: — „Tiko ... wie geht's denn weiter?" Erneutes Gekicher, dann die Frage: — „Gelt, es ist schön?" „Du elender Fak . . . aber wenn man schon drei Zeilen gehört hat . . . „So will man die vierte wissen? Recht hast du. Verschwesterung. So geht's weiter: - Beim ..." Der Vortrag wurde durch das jähe Eindrin-gen von Miko und Emilius unterbrochen, die grün-gelb auf die Schwester zuwankten und keuchten: — „Mir ist so übel . . ." „Mir dreht sich der Magen . . ." „Aber, Bub'n!" „Schsch . . . der Vater! Es ist nichts . . . uns ist nur übel ... wir haben . . „. . . Nutzblätter geraucht. . ." „Und die Wand angchaucht . . „Welche Wand?" forschte Rosamunde ent- E' ert, einmal den einen, einmal den anderen ans ster führend, über das hinab auf den grünen en des Nachbars sie den Göttern abwechselnd Tribut zahlten. „Aus 00 und wir rauchten . . „Warum um Himmels willen Nußblätter?" „Weil wir kein Geld für Tabak hatten und weil . . ." Nach einer Unterbrechung, während der nur Tiko vergnügt geblieben war, wett er erst von den Brüdern ausgeschlossen worden war und nun sich dieser Sonderstellung freute, erfuhr Rosamunde, dah die Brüder im Weingarten Nußblätter ge-sammelt, sie « geborgte Pfeifen gestopft und ab-wechselnd geraucht hatten, unglünlichweise auf dem oft besuchten Ort, so dah Eile vonnöten gewesen, die weißgetünchte Wand stark anzublasen, weil der Kalk angeblich den Geruch entzog und sie sich dem Vater nicht verraten wollten. Vom Tisch herab bemerkte Tiko iur Luft: — „Seht es, ihr Helden von Troja, jo führt Geiz zu Untergang!" „Hatt' deine Wortschleuder oder . . ..Miko!!« Rosamunde tadelte als ältere Schwester, steute sich indessen, etwas Farbe in die Gesichter der beiden Jungen steigen zu sehen. Der Schritt des Vaters, ernst und gemessen wie immer, draußen auf dem langen Gange erinnerte sie an wettere Pflichten gegen die Geschwister. „Ihr tugendlosen Rangen, wo ist Sebastian Jppapowitsch?" „Der Wastl ?" „Hejeeee?: Der Wastl düngt seinen Lausacker mtt der Resedakräuserlpomade." Rosamunde dachte im Stillen, daß man sich einen Hauslehrer nicht um späterer Locken auf seinem weisen Haupte hielte, und spielte an die ver-gangenen und die zukünftigen Zensurscheine an. Es gab Zetten, wo sie bei aller Liebe um die Jungen bangte. Gut waren sie, aber es lag ihnen kein Ernst. Sie trödetten mit dem Leben. Wollte Gott, dah sie es nicht vertrödeln würden! Zwischen dem blinden Verhätscheln der Mutter und der zu großen und kalten Strenge des Vater mißrieten die Kinder. In ihr bitteres Grübeln hinein rief Tiko sie umarmend: — „Verschwesterung, der Mensch lebt nicht von Buchstaben allein . . ." „. . . sondern von der Gnade Gottes . . ." vollendete Miko salbungsvoll. „Von der du nichts hast . . .!!" „Mir tut's nur leid, daß ich jemals Lesen ge-lernt habe!" klagte Emil. In diesem Augenblick öffnete der Richter die Türe. „Du unnütze Last der Erde!" donnerte er mit einem Blick, der wie ein Funke über den Brillen-rand hinsprühte. „Und wo ist Sebastian Jpapo-witsch?" „Hier, hier. Herr Richter!" Er schob sich seit-lich zur Türe herein und dienerte untergeben. „Ich wünsche geruhsamst einen guten Morgen. Die Herren Studenten . . ." „Lungern und lümmeln hier herum anstatt auf den Pfaden des Wissens . . ." „. . . das Gras abzuweiden." murmelte der unverbesserliche Tiko. „Ich wollte sie soeben zu den erhabenen Ge-sängen der Jliade zurückholen," wand der Jnstruk-tor kleinlaut ein. „Tun Sie das, Herr Sebastian, und noch eins: Homer hatte vermutlich eine Mähne. Das ist heutzutage nicht mehr Sitte. Sie können Ihr Haar getrost kürzer hatten. Dann wird es, auch weniger eingefettet, noch immer gut aussehen. Ihr Kopf glänzt ja wie eine Waldschnecke." Er wandte sich ab und verließ den Raum. In vier Paar Menschenaugen kehrte langsam das erloschene Licht zurück. „Herr Instrukterl?" Es klang wundersam weich und einschmeichelnd. Aber dieser stand im Doppelbann der richter-lichen Strafrede und der Resedakräuserlpomade. Er trieb daher seine Bande streng in das Studierzim-mer und sog unterwegs nicht einmal genußlüstern wie sonst die Düfte werdender Leckerbissen aus der Küche ein. Erbarmungslos führte er die ihm an-vertraute Schar vor die Mauern von Troja. Tiko, dessen Augen am Fenster hingen, an dem vorbei es immer kenntlicher weiß wirbelte, rief mttten in die Rede des Herrschers von Itaka ,es schneit!' hinein, aber Sebastian Ipapowttsch gab sich nur einen letzten sichelförmigen Krauer zur Verteilung der Resedakräuserlpomade. warf dem Sprecher einen tadelnden Blick zu und bemerkte kurz: — „Tikeneß, es schnelle nie um Troja!" Da wußten die Jungen, daß aus dem ge-planten Hemmtollen an diesem Sonntagsmorgen nichts werden würde und folgten mtt etwas leb-hafterer Anteilnahme den Vorgängen auf dem Kampfplatze . . . Schritte auf dem Gang „Uns gehört nichts als das Vergangene." Johanna Ranner ließ das Buch sinken und schüttelte da» Haupt, das noch immer von der Fülle des Haares gekrönt wurde. Wenn das stimmte, so besaß sie nur einen Koffer Trödel, wie welken Blüten pflichterfüllter Tage, die Strohblumen täg-lichen Einerleis, das dürre Gewinde nutzlosen Streben». Wirtschaft ».Verkehr Hopfenbericht aus Zalec vom 4. Juli 1932. In dem tropisch-heißen Wetter der letzteren Zeit geht das Wachstum der Hopfenpflanzen rasch« vor sich. Ungefähr die Hälfte der Hopfenfelder zeigt schönentwickelte Pflanzen, welche jetzt allgemein in Blüte übergehen, während gut ein Viertel der An-lagen auf zweidrittel Stangenhöhe einen etwas ge-ringeren Ertrag erwarten lassen. Der restliche Teil ist jedoch sehr stark zurückgeblieben und wird nur eine kaum nennenswerte Doldenmenge liefern kön-nen. Nach dem Vorgeschilderten dürfte die heurige Ernte nur annähernd zweidrittel der im Vorjahre gewachsenen Hopfenmenge ergeben. Die Nachftage in Vorkäufen hält an und werden hiefür, im Ge-gensatze zu der Meldung eines Tagblattes, Din 800 für 100 kg bezahlt. In den letzten Tagen wurden weitere 50 Meterzentner 1931er um Din 350 für 100 kg gekauft. (VI.) Einteilung der Hopfenbaugebiete. Auf Grund des Artikels 1 des Gesetzes über die Kon-trolle der Agrarprodukte hat der Handelsminister im Einvernehmen mit dem Ackerbauminister die Vorschrift über die Kontrolle (d.h. Sig-nienmg) des Hopfens herausgegeben. Darnach werden die Hopfenbaugebiete folgendermaßen einge-teilt bzw. ihre Produkte mtt nachfolgenden Namen signiert werden: 1.) Das Sanntaler Gebiet des Draubanats mit dem Bezirken Celje, Gornji grad und Vransko: Südsieirer-Sanntal; 2.) die Bezirke Dravograd (Marenberg), Konjice, Krsko, Ptuj, Slovenjgradec, Maribor linkes und Maribor rechtes Ufer, Zmarje und Lasko: Dravska ba-novina; 3.) die gesamten Hopfenbaugebiete im Donaubanat: Batschka. Wir sind erstaunt, daß es der augenscheinliche Egoismus der Sanntaler in dieser Verordnung erreicht ha», daß bloß ihrem Hopfen die Bezeichnung „Südsteirer" zuerkannt wurde, obgleich alle anderen Hopfen genau so Südsteirer sind und — wie z. B. der Marenberger Hopfen — dem Sanntaler an Qualität nicht im Geringsten nachstehen, wenn sie ihn nicht sogar übertreffen. Durch die im ganzen Hopfenhandel völlig unbekannte und nichts« sagende Bezeichnung „Dravska banovina" ist den anderen südsteirischen Hopfenbaugebieten wohl der schwerste Schlag zuteil geworden. Denn diese Ge-biete, deren Ertrag gegenüber dem des Sanntals quantitativ gar nicht in Betracht kommt, so daß der Sanntaler Egoismus nur noch krasser hervorsticht, werden nie imstande sein, den ganz unbezügii-chen Hopfennamen „Dravska banovina" so bekannt rn machen, daß der Handel ihn bemerken und nach ihm greifen würde. Da der Name „Dravska bano-vina" jener unseres ganzen Banats ist, wäre es allein am Platz gewesen, daß unser größtes Hopfen-baugebiet, eben das Sanntal, diesen Namen führen und ihn im Hopfenhandel zu Ehren bringen würde. Statt dessen errafft das Sanntal eifersüchtig den alten Namen, der heute gar nicht mehr zutrifft, für sich allein und den stolzen neuen Namen „überläßt" es den kleinen Hopfengebieten. Warum dies? Weil man im Sanntal ganz genau weiß, daß unsere Hopfen — aber damit bisher auch alle andern, jetzt ausgeschlossenen Hopfen — nur unter der Be-Zeichnung „Südsteirer" bekannt und gängig sind. Es muß sich als eine ganz besondere Gehässigkett herausstellen, daß man daraufhin arbettete und es erwirkte,daß alle anderen südsteirischen Hopfen nunmehr des alten Namens, der bisher auch der ihre war. für verlustig erklärt wurden. Wer wird diese „neuen" Hopfen nun kaufen wollen? Wie der Handel mit jugoslavischem Hopfen erleichtert werden mühte. Die Firma S. Landesmann (Prag Saaz Nürnberg), bekanntlich eine der größten Hopfenfirmen der Well, äußerte sich bezüglich des Handels mtt jugoslawischem Hop-fen in nachfolgender, sehr beachtenswerter Weise: Von größter Bedeutung für den Absatz der jugo-flämischen Hopfen ist auch die Geld- bzw. Währung»-frage. Nur ein kleiner Teil der jugoslawischen Ernte wird bekannttich im Jnlande verbraucht Der weitaus größte Teil muß im Ausland«, meißt durch ausländische Händler, abgesetzt werden. Es wird die Aufgabe der jugoslawischen Interessenten, in erster Linie der Hopscnproduunten, sein, dahin zu wirken, daß die jugoslawische Regierung die Ausfuhr der jugoflawischen Hopfen durch keine lästigen Be-stimmungen erschwert. Dem ftemden Käufer muß ermöglicht werden, Über seine Dinarguthaben für den Einkauf der Hopsen frei zu verfügen und die Hopfen ohne jed« Schwierigkeit über d« Grenze zu bringen. Jede zeitraubende Manipulation wird den Absatz erschweren. Bekannttich vollzieht sich der Ein- Seite 8 Deutsche Zeitung Nummer S4 kauf in beiden jugoslawischen Hopfcngebieten sehr rasch, meist innerhalb weniger Wochen. Wird der Zeit-punkt verpagt, ist der Absatz der Ernte in Frage gestellt. Die Hopfenproduzenten und mit ihnen die jugoslawische Regierung haben daher das größte Interesse daran, datz die ausländischen Käufer die Ausfuhr der Hopfen ohne zeitraubende Formalitä-ten vornehmen können. Gleichzeitig sollte die jugo-slawische Regierung ersucht werden, im Auslande dahin zu wirken, datz den ausländischen Käufern von ihren Nationalbanken die für den Einkauf in Jugoslawien notwendigen Dinarbeträge bewilligt werden, weil sonst der Einkauf grötzerer OuantitS-ten unmöglich gemacht wird, da die oben erwähnten Dinarguthaben in Jugoslawien verhältnismäßig klein sind. Es ist notwendig, das alle Interessierten bei den maßgebenden Stellen in dieser Hinsicht ehest-möglich vorstellig werden. Taren im Juli. Im laufenden Monat find nachfolgende Taien zur Zahlung fällig: Das Gebührenäquivalent, die Schanktare, die Taie für die Gasthausrechnungen, die Tare für eröffnete lau-fende Rechnungen bei Aktiengesellschaften. Beson-ders aufmerksam gemacht j« auf die Schani-tare, die am 31. Juli 1932 jur Zahlung verfällt. Wenn diese Taie nicht rechtzeitig gezahlt wird, ist zur Strafe die Tare doppelt zu zahlen. Unsere Staatsschulden bettagen nach einer Aufstellung des Finanzministeriums zusammen Din 38.783,557.636: Hievon sind Vorkriegsschulden 9.155,718.853 Din. Die Kriegsschulden Jugosla-wiens betragen: an Amerika 3.463,325.000 Din, an England 7.191,455.047 Din. an Frankreich 2.228,054.141 Din. zusammen also 12.882,834.181 Din. Die Auslandsschulden nach dem Kriege be-tragen 9.684,679.602 Din, die Inlandsschulden 6.020,000.000 Din. Das Ausland auf der Leipziger Herbst-messe 1932. Freie Fahrt nach Leipzig und zuruck. Die Leipziger Messe, die größte der internationalen Mustermessen, weist stets den stärksten Besuch durch ausländische Aussteller und Einkäufer auf. Die Leipziger Frühjahrsmesse 1932 war von 7716 Ausstellern, darunter 1009 nichtdeutschen Firmen aus 27 Ländern beschickt und fast 80 Länder waren durch 117.123 Einkäufer, darunter 16.385 aus nichtdevtschen Ländern vertreten. Auch die am 28. August beginnende Leipnger Herbst-messe die am Abend des 1. September ichlieht, wird nach den bisher vorliegenden Anmeldungen von einer grotzen Zahl ausländischer Firmen beschickt werden. Den Einkäufern aus dem Auslande wird das Leipziger Meßamt wiederum wie zur Frühjahrs-messe die Fahrtkosten für die Hin- und Rückfahrt zurückerstatten, wenn wenigstens das Hundertfache der Summe der Fahrtkosten an Aufttägen auf der Leipziger Herbstmesse fest erteilt worden ist. Die Ehrenamtlichen Vertreter und die Geschäftsstellen des Leipziger Meßamts, ferner die durch Plakat-aushang kennllich gemachten Stellen geben über die näheren Bedingungen Auskunft. Sport Futzball, wie er sein soll. Diesen Sonntag vormittags tteten am Sportplatz beim Felsenkeller wieder einmal die „Old boys" und „Kibitze" des Athlettkfportklubs zu einem Freundschaftswettspiel an. Wie beretts im Vorjahre, so werden wir auch dies-mal wiederum Gelegenheit haben, Fußball zu sehen, wie er sein soll. Fußball in Vollendung, mit allen begeisternden Beigaben, dem rassigen Tempo, den aus der Kombinatton heraus ewig wechselden Kampf-momenten, dem ständig auf und abwogenden Hin und Her zweier den Ball restlos beherrschender Mannschaften. Kurz, mtt all dem prächtigen Drum und Dran, das zum meisterlichen Fußball gehört und ihn nicht zu Unrecht die Bezeichnung „Herr-lichster aller Kampfsport-" gegeben hat. Das war, wie gesagt, Fußball in Vollendung, den uns diese beiden Mannschaften im Vorjahre zu sehen gaben. Propaganda durch die Tat! Nicht ein ein-zelner hatte da begeistert und mitgerissen; nein, alle hatten Anteil am Erfolg, der beiden Partnern in gleichem Maße gebührte. Und so wird auch Heuer niemand dieses vielverheißende Kampfspiel sich ent- gehen lassen!---Die „Old boys" haben im Vorjahre nach prächtigem Spiel der „Kibitze" mit 5 : 5 „gewonnen". Verdient „gewonnen", wenn-gleich der stark beeinflußte Schiedsrichter (selbst ein „old boy" vom Scheitel bis zur Sohle!) usw. usw. Doch Heuer haben die „Kibitze" todsichere Chancen. Ist doch Bobi unter ihnen, großer Könner, frisch importtert herab vom Bachern: Urwald-Stürmer. Ein reizender Bursche, immer fesch, immer Sports-mann. Schwärm aller Backfische, Casanova dies-und jenseits der Drau. Liebt den Fußballsport fast noch mehr, als schöne Frauen, das will schon was heißen. Läuft wie der leibhaftige Teufel, mtt ju- gendlichem Elan, geht aufs Tor (und auf den Mann), hat mtt dem Schiedsrichter und dem Teufel einen Vertrag geschlossen. Wie gesagt: die „Kibitze" haben diesmal die besten Aussichten.---Wie die beiden Mannschaften zusammengesetzt werden, ist uns zur Stunde zwar noch nicht bekannt (auch der genaue Zettpunkt des Spielbeginns steht heute noch nicht fest): aber einerlei, eines wissen wir bestimmt: daß auch das diesjährige Spiel zu einem Ereignis werden wird, das gewiß außer den vielen tausend Zuschauern, die im Vorjahre gekommen sind, viele andere für den Fußball begeistern wird! Schach - Ecke redigiert von Harald Schwab Problem Nr. 17 A. Ellermann, aus „II Problema" 1931. Stellung: Weiß: Kc6, De7, Th4. La8. Lc3, Sd5, Se6; Bd2, f6 (9 Steine). Schwarz: Ke4, Dh7, Tf3 Ld8, Lg4; Bd3, h5, h6 (8 Steine). Weitz zieht und fetzt im 2. (zwetten) Zuge matt! Lösung zu Problem Nr. 16 I. Tb7 — c7! Nachrichten Das Turnier in Bad Sliai ist zu Ende. Die beiden ersten Plätze erreichten Dr. Vidmar und S. Flohr ex aequo. Dritter wurde unser heimischer Meister (nunmehr schon Grotzmeister) Vasja Pirc, der sich Hiemit nach seinem Versagen in Bled voll-kommen rehabilittert hat. Im geschlagenen Felde endete unter anderen Bogoljubow. Wer die unruhige Spielweise dieses Meisters kennt, den wird dieser Mitzerfolg nicht wundernehmen, und man kann sich darauf gefaßt machen „Bogo" bei nächster Ge-legenhett wieder einen ersten Preis einheimsen zu sehen. Platzmangels halber verzichten wir hier da-rauf, diese interessante Veranstaltung näher zu be-leuchten, doch werden wir demnächst einige Partien unserer beiden Vertreter folgen lassen, um auch das oraktische Schach hin und wieder einmal zu Worte kommen zu lassen. Grosshandlungshaus sucht LEHBJUNGEN aus gutem Hause, beste Erziehung, prima Schulzeugnisse, slovenisch und deutsch perfekt sprechend, nicht über 14 Jahre alt, fleissig, gesund und kräftig. Probezeit zwei Monate. 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