Poitrno« pl»f»na » gotortnij Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat —. »cheistleitung und Oeromlttutg: Dwitrncoo »Hca 5, Telephon Nr. 21 (iKttnurta*) i V»,»g,preis« sSr da» Inland: vierteljährig 40 Din. haltjährig 80 Din, ganz-»«ndignngen werden in der Berwaltung zu billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig 160 Din. Für da« Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din l S« _Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 91 j Celje, Sonntag, den 12. November 1933 I 58. Jahrgang Kurz das Wichtigste Die neue Parlamentssession Am 9. November trat der Senat und das Abge-ordnetenhaus zur ordentlichen Seilion zusammen, welche mit der Verlesung des königlichen Erlasses eröffnet wurde. Beide Kammern bestimmten dann die Tagesordnung für die nächsten Sitzungen. Die Konkordatssrage Der apostolische Nuntius Pelegrinetti bemüht sich im Einvernehmen mit dem jugoslawischen Episkopat die Verhandlungen wegen Abschlusses eines Konkordates zu fördern. Der Vatikan verlangt freie Tätigkeit der Geistlichkeit, Freiheit der Schulen und Glaubenspropaganda und ist dafür bereit der Geistlichkeit jede Einmischung in die Politik zu ver-bieten und den Gebrauch der astslawischen Sprache im Gottesdienste zu gestatten. Nachahmenswerte» Beispiel Die nationalsozialistische Parteileitung in Deutsch-land hat eine Verfügung erlassen, in er es heißt: Die Zeit des Feierns ist vorbei. Das Leben der Nationalsozialisten soll in Ruhe und Arbeit vor sich gehen. Allen Parteimitgliedern wird daher die Ver-anstaltung von Banketten und die Teilnahme an solchen untersagt. Tschechische Selbsttäuschung Der tschechoslowakische Außenminister Benesch erklärte in einer Unterredung mit Jules Sauer-wein, daß die Anschlußfrage Oesterreichs an Deutsch-land erledigt sei, da hier jetzt eine Mehrheit gegen den Anschluß bestehe. Benesch glaube nicht, daß die Nationalsozialisten auf irgend einem Wege in Oesterreich je zur Macht kommen könnten. ernste Schwierigkeiten Rooseoelt» In Amerika streikten über 100.000 Farmer und 50.000 Bergarbeiter zum Zeichen des Proteste» gegen den Wiederaufbauplan des Präsidenten. ttthrino» in Amerika Der amerikanische Präsident hat den russischen Vollskomissär Litvinov am 8. November empfangen. Die Anerkennung der Sowjetunion durch die Ver-einigten Staaten soll unmittelbar bevorstehen. Abschaffung der Prohibition in Amerika Da» Alkoholausschankoerbot ist in den Ver-einigten Staaten überall bis auf einen Bundesstaat abgeschafft worden. Wir beglückwünschen unsere Hopfenbauer! England leugnet feine Abrüstungspflicht In der Unterhausdebatte erklärte der englische Außenminister Simon, daß es nicht wahr sei, daß nach den Friedensverträgen mit der Abrüstung Deutschlands auch die sofortige und allgemeine Abrüstung aller übrigen Mächte verbunden sei. Schließlich erklärte er, daß der Locarnovertrag seine Aufgabe nicht erfülle. erfolge der Arbeiterpartei in England Bei den Gemeindewahlen in Schottland konnte die Arbesterpartei wieder eine größere Mandatszahl gewinnen. Sie eroberten zum erstenmale die Mehr-heit im Gemeinderat der Hauptstadt Glas-gow. «n teurer Bau Ant 6. d. M. wurde das Richtfest des im Rohbau fertiggestellten neuen Völkerbundpalastes gefeiert, welcher bisher die Summe von 30 Mil-lioncn Goldfranken (nahezu 450 Millionen Dinar) verschlungen hat. Das Wrack der „.Dürmuiben" Bekanntlich verunglückte das französische Luft-schiff Dvcmuiden am 22. Dezember 19*32 in der Nähe von Sicilien. Nun wurden die Reste 32 m tief in der Nähe des Ufers gefunden. Zur Brückenfrage Die Frage der Fahrbrücke über die Sann ist schon in der Vorkriegszeit leidenschaftlich erörtert worden und ist nun jetzt ein Tagesgespräch, weil wir ja doch endlich wieder eine Brücke werden be-kommen müssen. Es kommt uns bei diesen Erörte-rungen nicht darauf an zu raunzen und anzuklagen, etwa zu sagen, daß es ein Skandal wäre und ein ungeheurer Schaden oder ein Grund für Minder-wertigkeitsgefühle. daß der altgewohnte Verkehr unterbunden ist, obwohl das Verkehrsbedürfnis so viel größer geworden ist, denn diesen Aerger hat fast jeder in der Stadt und Umgebung schon mehr oder minder kräftig selbst geäußert. Aber in der Frage, an welcher Stelle genau die zukünftige Brücke stehen soll, da scheiden sich die Geister. Es sind drei Möglichkeiten vorhanden. Zuerst die aste Lage, wobei es auch nicht ganz unbedeutend ist, ob die neue Anschlußstelle auf dem rechten Sann-ufer stromaufwärts oder abwärts einige Nieter verlegt wird. Entscheidend ist dafür die Ausweich-möglichkett an der starken Krümmung, die sich durch fast rechtwinklige Biegung der Straße zur Brücke ergibt. Bei solcher Abwinklung einer Straße muß eine größere Ausweichstelle zu schaffen gesucht wer-den. die sich naturgemäß nur an der alten Stelle ergibt, wenn man nicht die Brücke schief über die Sann führen will. Die zwette Möglichkeit, die seinerzeit vielfach befürwortet wurde, liegt in der geraden Fortsetzung des Hauptplatzes. Weil damtt teure Ablösung für Hausobjekte verbunden wäre, ist diese Anlage fast auszuschließen, denn bis zum Zeitpunkt der (Eröffnung der geraden Richtung zur Sonn wäre der Verkehr noch stärker al» jetzt abgewinkelt und da es wahrscheinlich sehr lange bis zur Ablösung dauern würde, so ist der heutigen Generation dieses Opfer doch nicht gut zuzumuten. Das alle Argument gegen diese Lösung war, daß man aus städtebaulichen Gründen einen Platz von durchgehendem Verkehr entlasten müsse. Seitdem ist aber die Automobilisie-rung noch viel wetter fortgeschritten und damtt dieser Einwand noch erheblich stichhältiger. Dagegen ist die dritte Möglichkett, die Führung entlang der Kolenc-Straße, also an der Bahntrasse entlang, viel leichter durchführbar und daher Vorteil und Nachteil dieser Verlegung des Verkehr» viel genauer zu erwägen. Wenn man die Entwicklung von großen Städten betrachtet und versucht, sich in die Sorgen der für den Verkehr Verantwortlichen hineinzudenken, so stellt man immer wieder die Tendenz fest, den Stadtkern vom raschen durchgehenden Verkehr wie auch von Lastenfuhren möglichst sreizuhatten. Ueberall müssen Ringstraßen ausgebaut werden und es haben die Besitzer von Häusern im Stadtkern von dieser Ab lenkung des Verkehrs keinen Nachteil, weil das viel-sättige Kundengeschäft ruhige und sichere Straßen-Übergänge erfordert. Und es wird bei entsprechender Ausgestaltung der Geschäfte, Lager und Kanzleien gewiss kein Abbruch, sondern ein VorteU für die Besitzer entstehen, wenn man den durchgehenden Verkehr ablenkt. Freilich fliegen einem dabei die gebratenen Tauben nicht in den Mund, man wird auch in der Ausgestaltung der Betriebsräume mit dem Geist der Zett mitgehen müssen. Bei der Entscheidung für die Kolenc-Straße (die übrigen» früher bezeichnenderweise Laftenstraße hieß), stehen noch Bedenken wegen der Ablösung von Grundstücken und Gebäuden entgegen. Die bezügliche Belastung der Gemeinde wäre nicht so schwer tragbar, wenn neben der Heranziehung von Banatsmitteln die jetzigen Besitzer au» ander-wärtigem Grund- und Gebäudeeigentum der Stadt' gemeinde entschädigt würden. Diese Fragen sind so interessant, daß wir gerne produktiven Aeußerungen au» unserem Leserkreis« in unserem Blatte Platz zur Verfügung stellen möchten Lloyd Georg's gewaltige Anklage gegen die Alliierten In der Unterhausdebatte am 8. d. M. erklärte Lloyd Georg in scharfer Kritik die Rede des Außen Ministers Simon, daß seine Behauptung nicht be-stritten worden sei, daß Frankreich eine Armee von -t Millionen Mann hat und überdies das vollkommenste Kriegsmaterial der Welt, leider ein viel stärkeres als Deutschland 1914. Frankreich und die Vereinigten Staaten, die mehr über den Frieden reden als alle anderen Länder zusammen, haben ihre Abrüstungsverpflichtungen im Gegensatze zu England nicht erfüllt. Deuischland kann abgesehen von Maschinengewehren lein Kriegsmaterial herstellen. Trotzdem werde von einer Bewährungsfrist gesprochen. Tatsache ist, daß die Nationen, die Deutsch-land umgeben, zusammen 7 Millionen ausgebildete Soldaten und Tausende von schweren Geschützen besitzen, Deutschland aber keine. Nach ihm sprach der Konservative Amen), der die Abrüstungskonferenz als zwecklos erklärte und meinte, man solle Deutsch-land nur aufrüsten lassen. Dem nächsten Redner, dem bekannten Deutschen-feind Austen Ehamberlain gelang es sehr bald, Deutschland wie üblich als den „schwarzen Mann" hinzustellen. Deutschland rüstet auf und man darf nicht vergessen, daß die» dasselbe mächtige Deutsch-land ist, das gegen die ganze Wett kämpfte und fast die ganze Welt besiegte. Das namhafte Eintreten Lloyd Georges für die vertraglichen Rechte Deutschlands wirkte wie ein Wunder. Der Mann, der einer der Väter des Ver-sailler Vertrages ist, zerpflückte in seiner großange-legten Anklagerede — nicht gegen Deutschland. son< dern gegen die Alliierten, vor allem gegen Frank-reich — alle Beweisgründe, die gegen Deutschland angeführt worden sind. Lloyd Georg führte nicht wie Ehamberlain fromme Worte ins Feld, sondern nüchterne Statistiken und als er seine Anklage bis zu den Worten „Die Sieger haben den Friedensvertrag gebrochen" steigerte, erhob sich im Unterhause nicht eine Sttmme des Widerspruches. Er hat sich durch sein muliges Ein-treten gegen eine fast geschlossene Opposition für eine gerechte Würdigung des deutschen Standpunkte» um den Frieden Europas und der Welt verdient gemacht. Seite 2 Deutsche Zeit'uny Nummer 91 Der Balkan ei Von Generalmajor Die politischen Gewässer am Vollem waren seit jeher trübe und im Trüben sagt die Er-sahrung — läßt sich? gut fischen. Die orientalische Frage nannte man früher das Spiel der interessierten Fischer, die da einen guten Fang zu machen hofften. In diesem Sinne darf der Weltkrieg und mit ihm die neue Ordnung als Resultat eines auf Leben und Tod eingegangenen Wettfischens angesehen werden. Nun fragt es > sich, ob mit diesem Resultate auch die orientalische Frage gelöst, die Gewässer am Balkan dadurch klarer geworden sind. Der Hauptmacher des trüben Wassers war ehe-mals die europäische Türkei. Der kranke Mann, dessen zerfallender Leib, die beste Beute versprach. Heute hat dieser kranke Mann die krankhaften, die Gewässer trübenden Teile verloren, dafür aber seine Seele und damit seine Lebensfähigkeit gerettet. Aus dem Wege der Gesundung wird er, wie es scheint, als Partner zur selbständigen Klärung der Situation am Balkan gerne gesucht. Nicht so heil wie dieser, kam der andere kranke Mann, die ehemalige Doppelmonarchie davon, die als Angler zwar auf dem besten, dafür aber auch gefährlichsten Platz gestanden war. Von den hoch-gehenden und trüben Wellen ersaht und mitgerissen, wurde sie mit Leib und Seele ein Opfer des dahin-brausenden Sturmes. Ein zerstörter, zerfallener Leib, dessen Teile aber Keimzellen für ein erfolgversprechendes neues Leben enthielten. In diesen Ergebnissen darf der Anstoß zu einer Wandlung des Begriffes Balkan erblickt werden. Früher bloß ein geographischer Begriff, hat er sich heute als Zufahrtsraum nach dem nahen Orient weit hinauf über den mittleren Donaulauf erweitert. Das Bild, das der Balkan heute bietet, ist in-folgedesien ein ganz anderes. Auf der Hinterlassen-schaft der beiden, die politischen Gewässer trübenden kranken Männer haben sich Erben festgesetzt. Jung, ehrgeizig und entwicklungsfähig, bereit das über-nommene Erde um jeden Preis zu behüten. Freilich hat die neue Konstellation auch ihre Nachteile. Nicht nur. daß mit dem Ehrgeiz die Eifersucht als Partnerin gewöhnlich einhergeht, fo gibt sich auch ein Mißtrauen gegen Traditionen kund, die nicht so rasch absterben können, wie dies erwünscht und dem Frieden dienlich wäre. Dishar-monier., die noch immer Angler heranlocken, deren Interessen gar nicht parallel laufen und Reibungen in Aussicht stellen, deren Ende nicht abgesehen werden kann. Diese Möglichkeiten geben das Bild der orienta-lijchen Frage, in der von der neuen Ordnung ge-lieferten Auflage. Konkret gesprochen, es gibt keine europäische Großmacht, die an der Entwicklung des Begriffes Balkan vom wirtschaftlichen Gesichtspunkte nicht in-terejsiert wäre und die es auf die Dauer dulden inst und heute d. R. Anton Lriic könnte, daß diese Interessen zur Seile geschoben und zum Absterben verurteil! werden könnten. Von diesem Standpunkte müssen Frankreichs Annäherung«- und Freundschaftsbestrebungen beurteilt werden. Mit England, Italien und Rußland scheint ein Einvernehmen tatsächlich schon erzielt zu sein. Beweis dafür die Mission des ehemaligen Ministerpräsidenten Herriot auf dem Balkan, die ohne dieses Einvernehmen kaum hätte stattfinden können. Die in den letzten Monaten, knapp nach der Rückkehr Herriots in die Heimat stattgesun denen Besuche und Reisen verantwortlicher Diplomaten und Staatsmänner der Balkanstaaten, sowie die vielbemerkten Begegnungen ihrer Monarchen dürfen auch auf dieses Konto gebucht werden. Der Zweck all dieser Verhandlungen, Konferenzen und Be-gegnungen geht jedenfalls dahin, die Reibungen Abänderung des Forstgesetzes Im Ministerium für Forfte und Bergbau ist der Entwurf eines Gesetzes über Abänderungen und Ergänzungen zum Forstgesetze ausgearbeitet worden. Es sind die Aeußerungen und Bemerkungen sämtlicher Ministerien, Forstdirektionen, Banalverwaltungcn und Förstervereinigungen eingeholt worden. Auf Grund dieser Aeßerungen wird im Forstausschuß des Ministeriums der Entwurf in der endgültigen Fassung ausgearbeitet. Das neue Gesetz wird sofort nach Annahme im Ministerrate dem Parlamente übermittelt werden. Die Balkankonferenz Wie aus Salonichi gemeldet wird, wurde auf der Balkankonferenz einstimmig der Antrag ange-nommen, die Balkanregierungen mögen eine Zu-sammenkunft aller Außenminister der Balkanländer vorbereiten. In der Debatte über oen Balkanpakt zeigte sich vollkommene Uebereinstimmung zwischen den Delegierten Rumäniens, Jugoslawiens und der Türkei. Der Führer der jugoslawischen Delegation brachte Vorbehalte zum Nichtangriffspakt vor. die schon in Bukarest erörtert wurden. Ihm schlössen sich auch die rumänischen und türkischen Delegierten an. Der bulgarische Delegierte führte einige Vorbe-halte betreffend die Minderheitenfragen an. In der Debatte erklärte Papanastassiu, was die Gleichbe-rechtigung der Balkanstaaten anlange, so sei diese Frage nicht notwendig, da der Balkanpakt eben die Gleichberechtigung aller Balkanstaaten betone. Die Verkehrskommission nahm einen Vorschlag der jugo-slawischen Delegierten wegen Vervollkommnung des Eisenbahnnetzes an. Münchner Bilderbogen Bon M ard Durch österreichisches Land sährt der Müchner Schnellzug und nähert sich Salzburg. War es die Finsternis, die eine so gedrückte Stimmung und jene verhaltene Stille schuf, in der jede Freude er-stickte? War es der kommende Herbst, der den öfter-reichischen Schaffner und die Kontrolleure und Zoll-beamten düster blicken ließ oder ahnte der beobachtende Fremde eine latente seelische Schnürlregenzeit? Salz-bürg: Grenzstation zwischen einem deutschen Mutter-land und dem deutschen Vaterstaat! Auffallende Kontrolle sämtlicher Reisender. Zeitungen werden gesucht und man spürt die aufmerksame Wacht des deutschen Beamten in Zivil, der knapp und korrekt seinem Auftrag folgt. Meine Grazer Tagespost steht nicht auf der schwarzen Liste und sie fährt mit mir ein in jenes Sagenland, das unbekannt verkannt, gefürchtet und geliebt, die Angst Feiger zu Schauer-rnärchen und den Stolz seiner Kenner zu ergrei-fendem Opfermut anregt! Ich nahm mir vor, das heutige Deutschland mit dem aus früherem jähre-langen Aufenthalt bekannten zu vergleichen und fuhr mit offenen Augen ein. Am Bahnhof stand ein alter Vertrauter. Seine Augen leuchteten vor Stolz, mir sein München nach der Verwandlung zeigen zu dürfen. Nach links und rechts grüßte er mit deutschem Gruß, als wären in München lauter Bekannte. Sofort fiel mir das warme Braun in den Straßen auf und die Freude jedes einzelnen Trägers an ihr. Aber vielleicht war das zu schnell geurtellt und ich war ja müde — also Benno: Gutnacht auf morgen? Im Eabaret „Anast" Betrieb wie früher. Jazz-musik wie einst. Braune Uniformen und zwar Waffenröcke, nicht Hemden. Oesterreich beherrscht die Bretter. Auch eine Jüdin tritt ungehindert auf und hat ihren Applaus. Es ist also nicht so „gefährlich" wie man schreit, wenn Frau Herrnstein auftreten darf. Freie, ungezwungene Unterhaltung. Den größten Erfolg haben drei österr. „Landstreicher" mit Wiener Liedern — sie sehen so echt aus — aber ihre Augen glänzen deutsch! Das Kinoprogramm klingt mit einer Hiller-rede an und der Applaus ist selbst in diesem Raum, der über das Medium Film von der Suggestivkraft des deutschen Führers erfüllt wird, erschütternd und überwältigend. Sticht einzelne, sondern alle klatschen, weil alle immer und immer wieder von ihm gemeint sind! Kommt man aus Wien, dann fällt einem be-sonders auf, daß hier von einer Angst, fremde Staatsoberhäupter im Film spazieren zu lassen, nichts zu merken ist! So gehen Dollfuß und Daladier wie Henderson und Neurath über das Bild, freilich nicht so bejubelt wie der Führer. Oesterreichische Ereignisse sind gleich wichtig wie englische und französische. In Oesterreich sieht man dagegen nur österreichische Be-lange und das wird mit der Zeit langweilig und läßt die Oesterreicher egozentrisch denken! Festlichkeiten gehören nicht hieher — die haben einen neuen eigenen Charakter! Sschen den Balkanstaaten aus der Well zu schaffen, s wäre die erste Bedingung um Konfliklsmöglich-kellen zu verhindern. Freilich über die Rocht können solche Reparatursversuche keine Erfolge zeitigen. Es ist schon viel gewonnen, wenn an ihre Möglichkeit geglaubt wird. So weit wäre auch alles in Ordnung. Was aber fehlt, das ist der Versuch, auch Deutschland in dieses Einvernehmen hineinzuziehen. Eine Lücke in dem Bestreben, die umso mehr ins Gewickit fällt, als Deutschland schon infolge seiner geographischen Lage als Hauptinteressent an der Entwicklung all dessen, was mit dem Balkan zusammenhängt, gelten muß. Es wäre verfehlt die Isolierung dieses Haupt-interelsenten als einen Erfolg der französischen Ord-nungspolitik zu buchen. Dem nüchternen Menschen wäre es viel verständlicher, wenn gerade hier der Hebel zuerst angesetzt worden wäre, um eine dauernde Friedensbasis zu * schaffen. Die Isolierungspolitik gegen Deutschland hat zum Weltkrieg geführt. Ein Erfolg, den auch die Sieger sich als Warnung in Erinnerung zu bringen volle Ursache haben. Wer hetzt? Herr Dr. Mataja fühlte sich bemüssigt, in einer kürzlich gehallenen Rede im Radio Wien für ein „nicht eiistierendes" österreichisches Volk eine Lanze zu brechen und dabei, wie es sich für einen „öfter-reichischen" Politiker gehört, das neue Deutschland in der niedrigsten Weise anzugreifen. Man könnte derart! ze, von Feindschaft und Angst diktierte Er-güsse „deutscher" (?) Politiker, deren Tage ohnedies gezählt sind, mit Stillschweigen übergehen, wenn Dr. Mataja nicht die ungeheuerliche Behauptung ge-wagt hätte, daß das deutsche Volk am 12. No-vember nur unter dem Drucke eines ungeheuren Terrors, der Leben und Freiheit bedrohe, zur Wahl gehen werde. Gnädigst bewilligt er der deutschen Regierung 29 bis 25 Millionen Stimmen. Dieser ..deutsche" Politiker scheint nicht zu wissen, daß man wohl Hunderte und allenfalls Tausend« vor und bei der Wahl terroriesicren kann, niemals aber ein 05 Millionen Volk, welches ihn am 12. November darüber belehren wird, daß nicht 29 Millionen, sondern das ganze geeinte deutsche Volk geschlossen hinter dem Führer steht. Die Heldenfeier in München Am 9. November vor 19 Jahren forderte das Schicksal den Opfertod deutscher Kameraden. Niemand ahnte damals, daß ihr Tod der na-tionalistischen Bewegung das Leben sichere, und daß die Stunde ihres Sterbens zutiefft der Beginn des Werdens war. aus dem fast zehn Jahre später das neue Reich geboren wurde. Denn niemals hätte die N. 3. D. A. P. als geschlossener Kampffaktor durch die vom Schicksal geschenkte Zeit des Reifens bis zum Siege erhalten Wie unwichtig wird die eigene Arbeit, wenn man eine Woche mitten in dem Kampf um das Wohl aller steht! Nicht Einzelschicksal — sondern Volkswohl ist die Devise und gerne fügt sich heute schon alles darein. Da ist München plötzlich für mich ganz neu. Mein Freund Benno hat wenig Zeit. Früher, da war er arbeitslos und wir gingen oft stunden-lang zusammen — heute ist er zwar in einer ganz anderen Branche beschäftigt — aber er verdient wieder schön. 5 Uhr früh heißt 's aus dem Nest, bis 5 Uhr abends schuften, dann eine Stunde per Rad heimfahren und dann, nach dem Mittagessen, bis 7 Uhr Rast. Um 7 Uhr wird trotz aller Müdigkeit die geliebte braune Uniform angezogen und da steht er nun vor mir, den Sturmriemen übers Kinn ge-zogen, die Hand zum Gruß gehoben — ich muß zum Appell um 8 Uhr. Wenn er dann gegen 11 Uhr oder halb 12, müde, totmüde, harte aber klare Züge im Gesicht, wiederkam, dann wurde mir der Wille seines Führers erst so ganz klar. Zucht und Organisation allein kann uns retten! Und Benno ließ keinen Appell verstreichen, alles wurde zurückgestellt und er ging, freudig und pünkllichst. SA Mann heißt nicht Soldat sein — SA Mann heißt vielleicht Mitglied einer Riesenwirtschaftsorganisation sein! Und gerne wurde mir die Bitte gewährt, ein wenig in diese Organisation sehen zu dürfen. Was ich sah: 1400 Mann dieser Truppe, die sich wie ein Mann jedem Befehl unterstellte, ohne dafür irgendetwas bezahlt zu erhalten! Die Uniform »1 Deutsche Zeitung -StSe, Line neue Seife, ciie wirklich I^eue» hrinxt! betrachten Sie ihr äußeres Kleid, prüfen Sie ihren Duft, fühlen Sie ihren üppigen, weichen Schaum. Und lassen Sie sich von der Wissenschaft sagen: extra mild, ideal für den Teint, weil kosmetisch wirksam. rr BLUMEN O^SEIFE werden können, in langen Jahren der Legalität, des Hinwartens, des befehlsmägigen Erdulden? gegne rifchen Terrors, in den Tagen enttäuschter Hoff-nungen — nie hätte die N. E. D. A. P. den Spaltungsversuchen zu widerstehen vermocht, wenn nicht der letzte Nationalsozialist von der Ueberzeu-gung durchdrungen gewesen wäre: nicht aus Feig heit verhindert der Führer unser ,'Losschlagen, nicht aus mangelnder Entschlußkraft gibt er keine Angriffs-befehle. Denn daß er den Mut zum Handeln be-sitzt, hat er am H./9. November 1923 bewiesen. Damals zeigte er, daß er sich selbst und die Seinen rücksichtslos bis zum äußersten einzusetzen vermag, wenn es ihm notwendig und richtig erscheint. Den Beweis der furchtbaren Ernsthaftigkeit seines damaligen Handelns aber erbrachten die Toten vor der Feldherrnhalle. „Sie haben doch gesiegt," weil ihr Blut den Versuch der Erhebung zum Ereignis historischen Ausmaßes werden ließ, das Adolf Hitler den Glauben der Gefolgschaft an sein bis zum letzten Entschluß reifendes Führertum selbst in schweren Tagen sicherte. Wir senken die Fahnen vor den Toten des 9. November, denen wir danken, daß die Bewegung durchhielt bis zum Siege, und alle die Toten, die ihnen folgten, nicht oergeblich fielen. Aus Toten wird neues Leben. Aus unseren Toten ward das neue Leben unseres Volkes, seien wir ihre: würdig, auf daß auch das Leben unseres Volkes ihrer würdig ist! Rudolf Hej, Das Gesetz über die Organi-sation des Feuerwehrwesens lKundgemach< in den „Sluzbenc Novink" am 26. Juli 1933) Wir jegen mit Dieser Nummer die Veröffentlichung der Bestimmungen des neuen ^euenoehrgesetzes fort. Die GchriftUlhmg. H 54. Der Wirkungskreis des Zentralaus-schusses ist: 1. Durchführung der Beschlüsse der Hauptver-sammlung der Feuerwehrgemeinschaft: 2. Die Verwaltung des Vermögens der Feuer-wehrgemeinschast; 3. die Bestellung des notwendigen Personals «Inspektors, seines Gehilfen, Hilfssekretärs usw.) und die Bestimmung der Gehälter und sonstigen Bezüge derselben^ 4. die Aufstellung des Voranschlages für das nächste Jahr, der der Hauptversammlung zur Bestätigung vorzulegen ist; 5. die Erteilung von Fachgutachten an die Be-hörden und die Feuerwehrorganisationen; 6. die Vorlage des Jahresberichtes an die Hauptversammlung der Feuerwehrgemeinschaft; 7. die Vorlage von Anträgen an die Banal-Verwaltung über die Verteilung jenes Teiles des Feuerwehrfonds, der sich auf die Feuerwehrgaue und die einzelnen Feuerwehren bezieht: von der braunen Hose und den braunen Stiefeln bis zum Hemd und der Mütze war mit eigenem Gelde gekauft. Hemden sind schon um RM 1,85 und Hosen von RM 5 auswärts in gutem Material ju haben. Stiefel kosten RM 15. Alles das kauft >ich jeder selbst. Bei Festlichkeiten hat dies« ganze Truppe Marschier- oder Absperrdienst und steckt 7 bis 8 Stunden unentgeltlich im Braunkleid. Jeder bekommt jetzt ein Versorgungsbuch, worin eingetragen wird, wie er sich führt. Bei guter Führung gibts später vielleicht einen kleinen Landaufenthalt in einem SA-Heim. Aber sie gehen gerne auch so, weil sie ganz aus der Nähe ihren Führer sehen . dürfen und das gibt Kraft für Wochen schwerer Tätigkeit. Gibts einen Befehl zu einem Fest oder einem Parteiappell irgendwo tn dem weiten deutschen Land, dann muß der abkommandierte SA Mann auf eigene Kosten mit! Das ist da» Unerhörte und gibt dem ganzen SA Körper seine wahre und wirt-schafllich große Bedeutung — auf eigene Kosten. Reise, Verpflegung, Aufenthalt muß er selbst be-zahlen und so ist es möglich, daß 800.000 SA Männer cm einem Ort zusammenkommen, nicht um zu feiern, nein, um ihr Geld in Umlauf zu bringen und am Anwerfen der Kurbel mitzuhelfen! Er bekommt das Geld wohl auf ein bis zwei Monate kreditiert, muß aber prompt in Raten an seinen Sturm zurückzahlen. Das ist der Ursprung der Festlichkeiten, die tat-sächlich Wirtschaftswochen find, zu denen jeder bei-trägt, aber auch jeder wieder verdient. SA ist daher organisierter Wirtschaftswille seines Führer» und sie 8. die Verhandlung über Anträge und Klagen der Gaue und der Feuerwehren sowie die Stellung von Anträgen an den Feuerwehrverband, die sich auf das Feuerwehrwesen im allgemeinen beziehen: 9. die Bestimmung des Ortes und der Zeit der Hauptversammlung: 10. die Bestätigung der Voranschläge der Feuer-wehrgaue; 11. die Bestätigung der Verwaltungsausschüsse der Feuerwehroaue; 12. die Wahl von Mitgliedern auf freige-wordene Stellen im Zentralausschusse bis zur nächsten Hauptversammlung; 18. die Beurteilung der Berichte des Feuer-wehrinspektors über den Stand des Feuerwehr-wesens in technischer Hinsicht; 14. die Erteilung von sichtbaren Anerkennungen an verdienstvolle Feuerwehrleute. $ 55. Der Zentralausschuß erbringt seine Be-schlösse in Sitzungen, die der Leiter der Feuerwehr-gemeinschaft einberuft. Der Zentralausschuß tritt ist sich dessen auch bewußt! Die Uniform daher auch waffenlos und das verbindende Band über größte Klassenunterschiede hinweg! Franz Wiesthaler f Aus Maribor wird uns geschrieben. Ein nebelseuchter, düsterer Herbsttag lag über unseren Gefilden, gleichsam als wollte die Natur selbst ihre Trauer kundtun über die Beendigung der irdischen Laufbahn des wahrhaft Braven und Lieben, den wir am Sonntag Nachmittag am städ-tischen Friedhofe in Pobrezje zur ewigen Ruhe be-stattet haben. Franz Wisthaler war es, dessen Grab zu dieser Stunde die zahlreichen Freunde und Be-kannten in tiefer Ergriffenheit umstanden, war er doch einer von der sogenannten „Alten Garde", von dem man für immer Abschied nahm und den man wehmutsvoll und tränenerfüllten Auges in den Schoß der Erde hinabsenkte. Mit dem Namen unseres „Wiesthaler Franz!" verbindet sich für viele und viele die Erinnerung an gemeinsam verlebte Stunden und Tage, an de-nen der nun Dahingeschiedene in Leid und Freud als Treugenosse ohne Wandel und Schwanken sich offenbarte, der kein Falsch kannte und immer be-strebt war, vollen Herzens das Beste zu geben, was ein edelgesinnter, selbstloser, opferwilliger Mann sei-nen Mitmenschen, die er als Freunde erkannt hatte. nach Bedarf zusammen, wenigstens aber einmal in zwei Monaten. Der Leiter der Gemeinschaft hat den Zentralausschuß zu einer Satzung einzuberufen, wenn dies die Hälfte des Ausschusses verlangt. Der Zentralausschuß erbringt Beschlüsse, wenn die Hälfte seiner Mitglieder anwesend ist. Die Ent. scheidung wird mit gewöhnlicher Stimmenmehrheit erbracht. Bei getellter Stimmenzahl gilt jener Antrag als angenommen, für den der Vorsitzende gestimmt ho! Die Einladung zur Sitzung ist mindestens 10 Tage vor ihrer Abhaltung zuzustellen. Wahlen werden in geheimer Abstimmung vor-genommen und als gewM gilt jener, der die meisten Stimmen erhielt. Sind die Stimmen «• teilt, so entscheidet das Los. K 56. Die Leitung der Feuerwehrgemeinschaft besteht aus dem Leiter, beiden Vüeleitern. dem Sekretär, Kassier und dem Feuerwehrinspektor (und seines Gehilfen). Die Leitung der Feuerwehrgemeinschaft nimmt alle Zuschriften entgegen und erledigt sie. wie sie Sm leisten vermag. Ein unerbittlicher geind all« nwahren und Falschen empfand er reine und ehr-liche Freude, um sich aufrichtige und frohe Menschen zu sehen. Aber seinem redlichen Tun au» innerem Heijensvrange entsprach auch das Bemühen, seine berusiicheu Pflichten auf das beste zu erfüllen, flch nützliche Menschenkenntnis zu erwerben und bthafi geschäftlicher Weiterbildung seinen Gesichtskreis immer möglichst zu erweitern. Franz Wiesthaler war im Jahre 1 SSI in Ptuj geboren, kam aber mit seinen Eltern frühzeitig nach Maribor. Hier besuchte er die Volksschule und noch-her in Graz die Bürgerschule und Handelsschule. Hierauf trat er in ^as Geschäft seiner Eltern in Maribor ein, die hier Eigentümer des seinerzeit bestbekannten Hotel« „Stadt Wien" waren. Um aber das Gasthofwefen gründlich kennen zu lernen und sich in diesem Berufe tüchtig auszubilden, be-gab er sich nach dem Willen seines Vater» Johann Wiesthaler als junger Mann in die Französische Schweiz und kam nach erfolgreichen Lehriahren von hier nach Paris und nach Dublin, die Hauptstadt Irlands, wo er mehrere Jahre lang in beruflicher Stellung verbrachte. Einer von den wertvollen Er-folgen seines Aufenthaltes im fernen Auslande war die Erlernung der französischen und englischen Sprache, die er beide vollkommen beherrschte. Nach dem Tode seine, Vater« im Jahre 18S1 mußte er in die Heimat nach Maribor zurückkehren, um das elterliche Gasthofgeschäft zu übernehmen. Seite 4 Deutsch« Zeitung Nummer »1 auch alle laufenden Agenden im Sinne der Be-schlüge der Hauptversammlung und des Zentral-ausschusses erledigt. Für ihre Tätigkeit ist die Leitung dem Zentralausschuß verantwortlich. Die Leitung führt die Feuerwehrstatislik ihrer Banschaft. Sie verfügt über Beträge bis zu 10.000 Dinar. Die Leitung tritt nach Bedarf auf Einladung des Leiters zusammen und erbringt Beschlüsse, wenn wenigstens drei Mitglieder anwesend sind. Beschlüsse werden mit gewöhnlicher Stimmen» Mehrheit erbracht. Sind die Stimmen geteilt, so gilt jener Antrag als angenommen, für den der Borsitzende stimmte. Ist der Leiter abwesend, so vertritt ihn der Vizeleiter nach der Reihe der Wahl. § 57. Die besonderen Rechte und Pflichten der Mitglieder des Zentralausschusses sind: 1. der Leiter der Gemeinschaft führt die ad-ministrativen Agenden der Gemeinschaft; er vertritt die Gemeinschaft vor den Behörden und vor dritten Personen; er beruft die Hauptversammlung, die Sitzungen des Zentralausschusses und der Leitung ein und führt in ihnen den Vorsitz; er beaufsichtigt die Tätigkeit des Sekretärs, des Kassiers und der übrigen Funktionäre; er weist die Auszahlung aller Ausgaben an und unterschreibt mit dem Sekretär alle administrativen und mit dem Kassier alle Kassa-ausfertigungen. Der Leiter der Gemeinschaft ist ermächtigt, Auszahlungen bis 1000 Dinar vorzu-nehmen. 2. Die Vizeleiter nach dem Range der Wahl vertreten den Leiter in allen Rechten und Pflichten, wenn dieser abwesend oder auf irgend eine Weise in der Ausübung seines Dienstes verhindert ist. 3. Der Sekretär ist Berichterstatter in den Ver-sammlungen und den Sitzungen des Zentralaus-schusies und der Leitung; er verfaßt die Protokolle der Versammlungen des Zentralausschusses und der Leitung und unterschreibt sie mit dem Vorsitzenden; er führt die Korrespondenz der Gemeinschaft und verwahrt deren Archiv. Im Bedarfsfalle kann dem Sekretär ein Ge-Hilfe zugeteilt werden, der ihn im Verhinderungsfalle verkitt. 4. Der Kassier versieht alle Kassaagenden der Feuerwehrgemeinschaft unter der Aufsicht der Leitung; er allein ist ermächtigt, das Geldvermögen zu ver-walten, er vollzieht die Auszahlungen auf Grund eines schriftlichen Auftrages des Leiters, unterbreitet der Hauptversammlung, dem Zentralausschuß und der Leitung Berichte über den Vermögenszustand der Gemeinschaft. Im Bedarfsfalle kann dem Kassier ein Ge-Hilfe beigegeben werden, der ihn im Verhinderungs-falle vertritt. 5. Der Feuerwehrinspektor führt und überwacht den technischen Feuerwehrdienst und ist verpflichtet, jährlich wenigstens einmal persönlich die Tätigkeit der Feuerwehrgaue zu inspizieren und im Falle der Notwendigkeit auch jene der Feuerwehren. Von dieser Inspizierung sind alle Berufsfeuerwehren ausge- Wie sehr er es verstanden hat, in seiner nunmehri-gen selbständigen Stellung zu wirken, und wie sehr ihm die im Auslande erworbenen Kenntnisse »«statten kamen, beweist wohl am besten die Tat-sache, daß es ihm gelungen war, das von ihm ge-führte Hotel „Stadt Wien" durch Fleiß und Um-ficht sowie durch seine persönliche Leutseligkeit im Geschäftsverkehre mit den Gästen, namentlich auch aus der Landbevölkerung, die ihm stets Vertrauen und Anhänglichkeit entgegenbrachte, und aus Jäger-kreisen, zu einer bestbekannten Gaststätte zu machen. Aber nicht allein dem Gasthofwesen galt seine Arbeitskraft, sondern auch der Landwirtschaft, da er auch das elterliche Landgut in Posruck in der nord-westlichen Umgebung von Maribor, zur Bewirt-schastung übernommen hatte. Diesem Landgule und-mete er sich gleichfalls mit großer Liebe und Sorg-fält und war bei seiner wirtschaftlichen Arbeit von unbeirrbarer Zuversicht auch dann erfüllt, wenn manchmal Mißjahre, die in der Landwirtschaft un-ausbleiblich sind, manchem anderen Landwirte viel-leicht die Freude und die Opferwilligkeit an der Arbeit zerstört haben. Eine gewisse Erholung von seiner beruflichen Inanspruchnahme fand Franz Wiesthaler in der Jägerei. An dieser hatte er eine große Freude und im Kreise fröhlicher Jagdgenossen, wo er sich so wohl befand, machte sich die Wärme seines gemüt-vollen Wesens erst recht fühlbar und teilte sich un-widerstehlich allen Genossen mit. Viele Jahre ge- Aus Stadt < <>uori i Das Wagner-Konzert Neuerlich machen wir auf das Richard Wagner Aonjert des Mannergesangoereines aufmerksam. Da» «on je« findet am 18. d. ffll. im «inosaale des Hotels Stöbern statt und beginnt um 8 Uhr abends. Zunächst wird zum Andenken an den großen heimischen Tondichter Hugo Wolf, welcher vor 30 Iahren gestorben ist, der Hymnus «Dem Baterlande" gesungen. Hieraus wird Herr Dr. Fritz Zanaa« einen Festvortrag über Richard Wagner» Leben und Wirken halten. Im unmittelbaren Anschluß daran singt der auf über IM Sänger und Sängerinnen verstärkte gemischte Chor den „Ein,p»g der Gäste auf der Wartburg" aus dem .Tannhäuser". Es folgt ein Solo-vortrag der Frau Dora Wagner. Der Damenchor allein sinzt sodann das Spinnerlied" aus dem „Fliegenden Holländer", der Mäunerchor allein das „Matrosenlied" aus der gleichen Oper. Den künstlerischen Höhepunkt des A-Njerte» werden wohl die nun folgenden Solovorträge des Staatsopernsängers Adolf Harbich, unsere» Lands inanues' bilden. Herr Harbich singt zunächst den Monolog der „Fliegenden Holländers", und den Wahn Monolog des Hau» Sachs. Es folgt der großartige Schlukchor aus dem „Liebesmahl der Apostel". Den Austlang de» Konzertes bildet die ^»oiheose des Hans Sachs aus den „Meistersingern von Niirenberg". In diesen Chor wird die Schlußansprache des Hans Sachs („Verachtet mir die Meister nicht"», gesungen von Herrn Harbich, ringe schaltet. Sämtliche Chöre, ausgenommen das Spinnerlied und der Matrosenchor, werden mit crchefterbegleitung vorgetragen. Die eifrig betriebenen Proben lassen »in herrliches Gelingen erwarten. Ebenso darf aber auch er wartet werden, daß alle Freunde des Bereines und echter Kunst sich an diesem Abend im Kinosaale des Sotels Skoberne einfinden werden. Gilt es doch, ein ulturfest ersten Ranges mitzufeiern. Jeder halte daher diesen Abend für das Richard Wagner Fest frei. — Der Kattenvorverkauf, findet ab Montag, den lZ. November im Sportgeschäft» des Herrn Josef «rell, ttralja Petra cesta, statt. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 12. November. findet der Gemeindegotiesdienst um 10 Uhr vormittags im Gemeindesaal und ebendort um II Uhr der Kindergottesdienst statt. Donners-tag den 16. November, wird die Gemeinde Martin no Timen. Der Inspektor überwacht und beurteilt die Tätigkeit und die Fähigkeit der Gaufeuerwehrin-spekloren; er errichtet und leitet die Kurse der Feuer-Wehrgemeinschaft und nach Bedarf auch der Feuer- wchrgaue; er unterbreitet Berichte über die technische Tätigkeit in der Banschaft wie auch über den Stand des Feuerwehrwesens und dem Erfolge der Kurse an die Leitung, den Zentralausschuß und der Haupt-Versammlung. Er ist Beamter der Feuerwehrgemein-schaft und ihm steht als solcher nur eine beratende Stimme in der Leitung, im Zentralausschuß und in der Hauptversammlung zu. 6. Der Gehilfe des Feuerwehrinspektors ist diesem in der Ausführung setner Pflichten behilflich und verlritt ihn im Verhinderungsfalle mit allen Rechten und Pflichten. (Fortsetzung folgt.) hörte er dem seinerzeit in Maribor bestandenen Jagdvereine ..Huberws-Club", bis zu dessen Auf-lösung an. Aus seinem öffentlichen Wirken sei her-vorgehoben, daß er in jüngeren Jahren pflichteif-rigst auch als ausübendes Mitglied der Marburger Freiwilligen Feuerwehr wirkte, deren unterstützendes Mitglied er bis an sein Lebensende geblieben ist. Franz Wiesthaler ist unvermählt geblieben. An seinen Geschwistern und sonstigen Familienan-gehörigen hing er mit großer Liebe, denen umgekehrt ihr lieber Onkel Franz allzeit der Gegenstand be-sonderer Wertschätzung war. Diese 'Wertschätzung, die der Verstorben- allenthalben genossen hat, kam auch beim Leichenbegängnisse in überzeugender Weise zum Ausdruck. Die Beteiligung daran war aus allen Kreisen sehr zahlreich und es waren nebst anderen Vereinigungen auch Abordnungen seiner ehemaligen Jagdkameraden des „Hubertus-Elubs", der „Grünen Gtlde", des „Slovenjko lovsko druötvv" und der Freiwilligen Feuerwehr Maribor und auch viele Trauergäste von auswärts erschienen. Niemand konnte sich des ergreifenden Eindrucks erwehren, als »ach der kirchlichen Einsegnung von der Feuer-wehr das letzte „Abblasen" ertönte. Mit Franz Wiesthaler ist ein edler Mensch, ein Mann vornehmster Gesinnung im Wirken und Wandel des Leben», wieder ein Stück „Alt-Mar-bürg" dahingegangen. Ehre seinem Andenken! und Land Luchers 450. Geburtstag durch einen Festabend in der Christuskirche begehen, an dem Pfarrer Dr. med. Bernhard Bornikoel aus Beograd bzw. Berlin den Festvortrag hallen wird. Feier von Luther» 4S0. Geburtstag. Wie in allen evangelischen Gemeinden der Welt wird auch hier Martin Luthers 450. Geburtstag festlich begangen werden. Die evangelische Gemeinde veranstaltet am Donnerstag, dem 16. November, abends um 8 Uhr in der geheizten Christuskirche einen allgemein zugänglichen Festabend. Dabei wird den Festvortrag über Martin Luther und die Reformation der neue Pfarrer von Beograd Dr. Bernhard Bornikoel aus Berlin, halten. Der Vortrug wird durch Chorvorträge und Posaunenblasen um-rahmt sein. Symphonietonzert. Die Sehnsucht noch Wohllaut, nach Harmonie, wird kommenden Mitt-rooch, den 15. November, wieder einmal die wahren Musikfreunde unserer Stadt in das Stadttheater locken, wo Musikdirektor Herr Karl Sa nein ein Symphoniekonzert veranstalten wird. Zur Vortrags-folge gehören Beethovens I. Symphonie, ferner Beethovens Klavierkonzert op. 15, sowie eine Ton« dichtung unseres Meisters Sancin selbst, genannt die „Celjer Suite", die mit der Geschichte unserer Stadt innig verwachsen ist. Was Wunder also, daß man diesem Sympboniekonzert mit größtem Interesse ent-gegensieht. Also: Mittwoch, 15. November, 20 Uhr, Stadttheater! Karten im Vorverkauf bei Gorikar's Witwe, Kralja Petra cesta. Hochherzige Spende. Die Beamten des hiesigen Eichamtes haben an Stelle eines Kranzes auf das Grab der verewigten Gattin des Eichamts-konirollors Herrn Ignac Novak in Eelje hundert Dinar für die Arbeitslosen unserer Stadt gespendet. Die Stadtverlretung spricht auf diesem Wege den edlen Spendern ihren herzlichsten Dank aus. Stromunterbrechung. Das Elektrizität-werk in Fala teilt mit, daß Sonntag, den 12. No° vember, in der Zeit von 8 Uhr früh bis 12 Uhr mittag, wegen dringender Ausbesserungen an der Leitung, die Lieferung des elektrischen Stromes für unsere Stadt und ihre Umgebung eingestellt werden muß. Todesfall. Vor einigen Tagen starb auf seinem Besitze in Poizela der Feldmarschalleutnant i. R. Herr Johann Cvitkovic. Er war in der alten Armee eine große Persönlichkeit. Räch erfolgreich« Teilnahme am Okkupationsfeldzuge kam er als Kommandant an die Kriegsschule und hat an dieser durch viele Jahre einen wesentlichen Einfluß aus die Ausbildung des heranwachsenden Offizierskorps genommen. Ein Uebelstand, der längst schon hätte be- hoben werden können, befindet sich im Eisenbahn-durchlaß unterhalb des Großhasthofes Rebeuschegg. Dort ist seit langem schon ein Wasserableitungsrohr beschädigt, so daß es immerfort aus die Fahrbahn herabrieselt und angesichts des hereinbrechenden Winters mit seiner Kälte und Glatteisbildung ein großes Gefahrenmoment für die Fußgänger bildet. Muß denn — wie es hier bei uns fast schon üblich ist — immer erst «in großes Unglück ge-schehen, ehe Uebelstände, die augenfällige Gefahren bilden, beseitigt werden? Maribor Hans Sachs - Abend des Schwäbisch. Deutschen Kulturbundes. Wie schon mitgeteilt, bringt die Ortsgruppe am Mittwoch, den 15. Nv-vember — nicht 15. Oktober, wie irrtümlich in unserer Donnerstagnummer mitgeteilt wurde — 4 Hans Sachs Fastnachtsspiele zur Aufführung: „Der Teufel mit dem alten Weib". „Das KÄber-brüten", „Der Roßdieb zu Fünsing" und „Der Krämerskorb". In diesen Spielen geißelt der be-rühmte Meistersänger in humorvvll-drast.jcher Weise die Unsitten der damaligen Zeit (die größtenteils auch heute noch bestehen). Man wird mit Erstaunen sehen, wie lebendig die Worte des Hans Sachs, der vor 400 Jahren im kunstfrohen Nürnberg lebte, auch heule noch wirken. Die Aufführung slchl unter Leitung des Herrn Peteln, dem wir schon so viele gute Ausführungen zu verdanken haben und der auch diesmal seine ganze Gestaltungskrast zur Geltung bringen wird. Der Eintritt ist nicht frei, wie irrtümlich in der letzten Nummer gemeldet Rummer 91 Deutsche Zeitung Seite 5 Unser Preisausschreiben .Preisausschreiben" heißt einen „Preis ausschreiben". Man lohnt also eine Leistung mit einem Preis, ber außergewöhnlich nnd einmalig ist. Preisausschreiben werden auch immer unter einem bestimmten Gesichtspunkt veranstaltet, man will damit etwas Bestimmtes erreichen. Air haben für unser Preisausschreiben eine für unsere Verhältnisse ziemlich hohe Summe ausgesetzt, weil wir damit einen bestimmten Zweck verfolgen. Wir wollen auf diesem Wege versuchen, Talente, die sich sonst nicht vorwagen, zu einer Musterarbeit zu veranlassen, um sie später zur Mitarbeit an unserer Zeitung heran-zuziehen. Mit Absicht haben wir ein Heimatthema gewählt und die Bedingung gestellt, daß die Teilnehmer am Preisansschreiben in der Drau-banschaft geboren sein müssen, weil unser Blatt in erster Linie eine Heimatzeitung ist. Keiner, der sich berufen fühlt, soll daher zurückstehen. Es geht nicht nur um den Preis, es geht auch um die Ehre. Das Publikum wird urteilen und wird sich so seine Feuilletonisten in unserer Zeitung selbst auswählen. wurde, wohl aber sind die Eintrittspreise sehr nied-riet angesetzt und sind die Karten bei Hofer und an der Abendkasse erhältlich. In den Ruhestand getreten. Aus Maribor wird uns berichtet: Herr Bau-rat Franz Madile ist nach mehr als 30-jährigem verdienstvollen Wirken in den Ruhestand getreten. Das städtische Bauamt sieht diesen verantwortungsbewußten Beamten nur ungern scheiden. Der Be» amtenkörper gab dem aus seinem Dienst scheidenden deutschen Beamten einen Abschiedsabend, auf dem die Verdienste Herrn Madile's von Rednern ge-würdigt wurden. Statistisches. Aus Maribor wird berichtet: Die Stadt Maribor hat rund 34.000 Einwohner, die auf ungefähr 200 Straßen und Gassen einher-gehen und in 1800 Häusern wohnen. Die Rotwohnungen in der Metelkova ulica konnten infolge der in der zweiten Oktober-Hälfte herrschenden schlechten Witterungsverhältnisse nicht programmgemäß bis zum 1. November fertig-gestellt werden. Jetzt sind die Arbeiter jedoch mit Volldampf dabei, die Verputzarbeiten zu beenden. Die Fußböden werden ebenfalls schon gelegt, so daß die Notwohnungen bis zum Ende dieser Woche fertiggestellt sein werden. Demnächt sollen bereits 32 Familien dort Unterkunft finden. Neue Hausnummerntafeln. Aus Ma-ribor wird uns berichtet: Vor einiger Zeit find für den ganzen Staatsbereich einheitliche Straßentafeln beziehungsweise Hausnummerntafeln vorgesehen worden. Während anderorts bereits die neuen Tafeln an den Häusern prangen, ist Maribor diesbezüglich im Verzug geblieben. Nun soll dieses Versäumnis eingeholt werden. Die Tafeln werden aus Zink^ gegossen einen roten Grund ausweisen, weiße Ziffern bzw. Straßenbezeichnungen beinhalten, mit einem blauen Rand verziert, nun im ganzen Staate einhestlich sein. Das Stratzenbild von Maribor soll vollkommen verändert werden. Aus Maribor wird uns berichtet: Anders kann man den Vorschlag, den das städtische Bau-amt ausgearbeitet hat und der nun in der Oeffent-lichleit bekannt geworden ist, nicht gut verstehen. Es sollen nicht mehr und nicht weniger als alle Wild-kastanienbäume systematisch aus dem Stadtbild verschwinden. Bereits diesen Herbst soll mit dem Umlegen der kastanienbäume in den verkehrsreiche-ren Straßen begonnen werden. Am interessantesten in der Begründung des Bauamtes ist wohl der Umstand, daß die Kastanienbäume zu viel Schotten geben. Ruhig! Wer lacht da? Dies ist nämlich kein Witz, sondern im „Slovenec" zu lesen, der auch sehr richtig bemerkt, daß die breite Oesfentlichleit wenig Verständnis für diese Maßnahme aufbringe. An Stelle der gefällten Kastanienbäume sollen Ku-gelakatien, Linden und Zierachornbäume gepflanzt werden, die eine den Kanälen und Besteigen we-Niger gefährliche Wurzelbildung ausweisen sollen als dies bei den von den neuen Dkachthabern so ge-haßten Kastanienbäumen der Fall ist. Man kann über diesen Beschluß noch so loyal nachdenken, man kommt doch zu keinem anderen Resultat als daß die Kastanienbäume eben aus dem Grunde zu verschwinden haben, da sie in der Vorkriegszeit un-serer Stadt das Gepräge gegeben haben und nun soll das Antlitz unserer Stadt radikal verändert werden. Wie man sieht haben die hiefür Verant-wortlichen schreckliche Sorgen. Der Promenadeweg, der entlang dem Drauufer von der Reichsbrücke bis zur Ueberfuhr in Pobrezje führt, ist, wie wir aus Maribor er-fahren, dringend reparaturbedürftig. Es wäre sehr zu wünschen, wenn die Direktion unserer Strafanstalt sich im Interesse der Friedhofsbesucher dazu emschließen würde, die Promenade auszubessern. Sie gestattet bekanntlich den Ausbau dieses Weges nicht, obwohl ihr dafür eine Entschädigung angeboten wurde. Wie man in eingeweihten Kreisen wissen will, sei dies lediglich auf persönliche Differenzen zwischen zwei maßgebenden Herren der Strafanstalt und des Verschönerungsvereins zurückzuführen. Die Oeffentlichkeit hat aber hiefür kein Verständnis! Wir nehmen an, daß dieses Gerede keinen Hinter gründ hat und sind überzeugt, daß die Direktion der Strafanstalt den berechtigten Forderungen des Publikums baldigst nachkommen wird. Zeichen der Zeit. Aus Maribor wird uns berichtet: Am Anjchlagbrett der Bezirkshauptmann-schast für das rechte Drauufer ist ein Zettel befestigt, auf dem die neuerliche Versteigerung eines Paares Schuhe zum Preise von 200.— Dinar für den 9. November angekündigt erscheint. Wörtlich kann man darauf lesen: „Da bei den bis-herigen Versteigerungen der Ausrufungspreis nicht erreicht werden konnte, werden die Schuhe diesmal unter ihrem Wert verkauft". Ja, ja, unser Steuer-amt hat die Worte „Gnade geht vor Recht" aus seinem Sprachschatz anscheinend vollkommen ver-bannt. Auch ein Zeichen der Krise. Aus Maribor wird uns berichtet: Daß die Krise nicht lediglich die Arbesterkreise und die Kaufmannschaft trifft erhellt der Umstand, daß sich in Maribor ein Verband stellenloser Lehrer gebildet hat, der auch ein eigenes Sekretariat unterhält. Dies wirkt jedoch insofern etwas verwunderlich, da allenthalben Klagen wegen Ueberfüllung der einzel-nen Schulklassen laut werden und bereits auch Eingang in die Spalten der Tagesblätter gefunden haben. Es mangelt eben wahrscheinlich bloß an dem lieben Gelde und nicht an offenen Lehrer-stellen. Die unzufriedene Kundschaftn»« einem schweren Anhängeschloh niedergeschlagen. Aus Maribor wird uns berichtet: Montag gegen den Abend spielte sich in einem Radiogeschäft in der Stadt ein Vorfall ab, der vielleicht in Wild-West üblich ist, aber in der Geschäftswelt unserer Gegenden wohl vereinzelt dastehen dürfte und der unter Umständen auch leicht der vorsprechenden Kundschaft hätte das Leben kosten können. Ein be-kannter Großgewerbetreibender unserer Stadt hatte im Jahre 1931 im selben Geschäft einen Radio-apparat um den schönen Preis von 9400.— Dinar erstanden. Trotz des relativ hohen Ankaufspreises konnten die Uebertragungen nie ganz befriedigen. Die Klagen darüber wollten kein Ende nehmen und der Händler versprach zu wiederholten Malen dem Käufer dafür einen anderen Apparat zu geben. Trotzdem der Kundschaft die Zusicherung des Um-tausche? vor Zeugen gegeben wurde erfand der Händler immer wieder neue Ausflüchte, so daß das Verhältnis zwischen beiden naturgemäß etwas gespannter wurde. Als nun der Gewerbetreibende Montag abends wieder im Geschäft erschien stellte er die ultimative Frage, ob der Händler nicht end-lich einmal sein Versprechen einhalten wolle. Die Antwort, die ihm ward, konnte ihn naturgemäß kaum befriedigen, denn der Händler erklärte ihm in dürren Worten, daß er sich ja einen neuen und besseren Apparat kaufen könne. Daß darüber zu einem Wortwechsel kam, wird ° wohl niemand wundernehmen. Es dürfen wohl auch harte Worte gefallen fein, aber daß der Händler ein vor ihm liegendes schweres AnHängeschloß ergreifen und damit seiner Kundschaft mit derartiger Wucht auf den Kopf schlagen wird, daß der Gewerbetreibende mit klaffender Schädelwunde bewußtlos zusammen-stürzte, kann kein Wortwechsel rechtfertigen. Abgesehen von allen anderen aus einer solchen Behandlung resultierenden Folgen kann dies keinesfalls im In-teresse eines Geschäftes sein, da es ja nicht jeder-manns Sache ist, mst einem Stahlhelm auf dem Kopfe dort Einkäufe zu tätigen und man ja schließ-lich nie wissen kann, wie die Nerven des Kaufmannes gerade diesen Tag reagieren. Ohne die zwei krineMä&che! Henko zum Einweichen dar Wösche und tum Weichmochen des Waisers. Persil turn Auskochen, dos ist die richtige Waseh-melhodc. Hallen Sie sieh genau an die Gebrauchsanweisung; müheloswerden Sie blü-tonweiBe, Irischduhende Wäsche erzielen. P«rsJf »ad Henk» »lad litlmilcH« ••4 I« |*d«m elntcMäfi«ea Getckift im Auf der Jagd nach dem Einbrecher, der das Juvelengeschaft Peteln ausplün-derte. Aus Maribor wird uns geschrieben: Bei dem Einbruch in das Juvelengeschäft des Herrn Peteln am Grajski trg war der Einbrecher nicht vorsichtig gewesen und hatte Fingerabdrücke zurück-gelassen. Dem Daktylostop unserer Polizei gelang es daher bald den Vogel festzustellen, da unsere Polizei jede Gelegenheit wahrnimmt verdächtigen Elementen Fingerabdrücke abzunehmen. Es ist dies der erst 19-iährige Zimmermann Franz Osojnik aus Rogoznica bei Ptuj. Run ging es an die Suche nach dem hoffnungsvollen Sprößling. Dabei kam gleich heraus, dah Osojnik zwei Tage vor dem Einbrüche in Manbor aufgetaucht war und ebenso-viel Tage nachher wieder angeblich nach Oesterreich verschwunden ist. Da er jedoch in Oesterreich abge-schafft ist. war anzunehmen, daß er sich in diesem Falle nicht direkt nach Steiermark gewendet hat, wo er gut bekannt ist, sondern Kärnten vorgezogen haben wird. Wie sichs herausstellte, war die An-nähme richtig, denn Osojnik war in Villach gesehen worden und hatte sich dort eine Fahrkarte nach Graz gelöst. Die Polizei und Gendarmerie in Steiermark paßte scharf aus und bald konnte der Einbrecher in Gösting ausgeforscht werden. Osojnik, — ein gewiegter schwerer Junge — gelang es zwar zu flüchten, aber sein Köfferchen mußte er doch zurücklassen. Bei der Oeffnung des Koffers waren die Gendarmen nicht wenig erstaunt, denn nicht wenige Damen- und Herrenuhren waren darin fein säuberlich verstaut. Die österreichischen Sicherhettsbehörden sind scharf hinter ihm her, so daß es gar nicht so lange mehr dauern wird, bis dieses, der menschlichen Gesellschaft so gefährliche Individuum hinter die eisernen Gardinen wandern wird. Herrn Peteln beglückwünschen wir jedoch zu dem Fang der Gendarmerie im Gösting, denn es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß die in Köfferchen gefundenen Uhren von dem bei ihm verübten Einbruch herrühren. Ein Teil der Beute wäre somit sichergestellt. Slovenska Bistrica Das „Rotkreuz"-Tonkino bringt heute Sonntag um 15 und 20 Uhr den lustigen I000/Oigen deutschen Tonfilm „DasKind derGarnison" („Drei Tage Mittelarrest") mst Lucie Englisch, Fritz Schulz, Gretl Theimer, Paul Otto, Ida Wüst, Mai Adalbert, Felii Bressart, Paul Hörbiger u. a. Die Pause füllt ein Negertanzpaar, der einstige Partner Josefine Bakers, Jenky Lukas und Frau, mit der Vorführung seiner Kunst aus. — Nächste Woche „Die verkaufte Braut", nach der bekannten ' |en Oper von Smelana, mit Jarmila lovotna und Willi Domgra Faßbaender in den Hauptrollen, Ferner mit Mai Radier, Hermann Knez, Paul Kemp, Otto Wernicke u.a. Die Hand lung spielt im Jahre 1868 in einem großen tsche-chischen Dorf. — Vorher stets Tonwochenschau nebst Beiprogramm. Sette 6 3* Das Haus an Eine düstere Geschichte aus vergangen! „Ich will aber doch deinen Vater tragen hel< seit", wandte er ein. Und in seinen vorstehenden grauen Glotzaugen glimmte es bösartig auf. „So, als der Siebente vielleicht? Die Sechse sind schon bestimmt". „Ah schau, der feine Janko ist gewiß dabei", zischte er giftig. „Ja, er ist dabei", antwortete sie ruhig und schaute dem Müllerischen fest ins Gesicht. Aber du Iah' ihn in Ruh! Sonst sag' ich ihm. bah du da-mals in der Mühle, wie ich allein ums Mehl ge-kommen bin, an mir tun wolltest wie ein Straßen-räuber und datz meine Faust dich zurechtgewiesen hat". Der Bursch« zerknüllte seinen Hut Zwilchen den Fäusten. Er gitterte vor verhaltener Wut, vermochte aber kein Wort hervorzubringen. „Freilich", höhnte er schließlich. „Wofür ich mir den Schlag von deiner Weiberhand hab' ge-fallen lassen müssen, dafür streichelst du den ande-ren. Aber ich will ihn schon Nein kriegen und dich dazu". Die Haustochter gab keine Antwort, wohl aber ging sie ^ur Türe, die auf die Straße führte, öffnete |ie weit und wies mit gestrecktem Arm hinaus: „Pack' dich! Da herein kommst mir nit wieder". Da ging der kühne Müller — Andreas grollend und mit geducktem Äopf hinaus wie ein verjagter böser Hund. Berta und Janko aber hatten von dieser Stunde an einen tückischen und rachsüchtigen Todfeind. Als sie alle noch klein waren und auf der Viehweide unweit der Felsen, während die Kühe grasten, am Hirtenfeuer ihre teils erlauschte, teils er-dichtete Kinderweisheit auskramten, hatte Janko einmal gesagt, daß jedem Gerechten bevor er zur Grube fahre, die Sonne noch einmal auf den Sarg scheine. Heute aber, da ihr Bater begraben werden sollte, hatte es bis in den Nachmittag hinein geregnet. Jetzt erklangen alle drei Airchenglocken zusam-men und sechs Männer hoben den schweren Eichen-sarg. Zu Füßen und in der Mitte trugen ihn je zwei Almwacher Besitzer, angesehene ernste Män-ner, das Kopfende ruhte auf Kajetans und Jankos Schullern. Berta aber schaute immer nur nach den grauen. Wolken hinauf, ob sie den nicht einen Sonnenstrahl durchlassen wollten. _ Deutsche ZeLt»«S_ der Heerstraße n Tagen von Anna Wambrechtsamer t In schier endlosem Zuge wurde Ehrenwalds Leiche zum grünen Anger hinausgeleitet. Schon trat Karl, der das Kreuz vorantrug, durch die Friedhofspforte zwischen den Fwei Linden. Da zerteilte sich das Gewölk im Westen und die ganze Gegend vom Kreuzberg bis zu den fernen Zügen der Sanntaler Alpen lag im warmen vollen Abendscheine. Ueber Kajetans Weißkopf und Jankos glänzendem Braunhaar schwebte der dunkle Sarg im Kranze gleißender Sonnenstrahlen. Und Berta mußte an die henenswarmen Augen ihres Vaters denken, wie sie einst in guten Tagen geleuchtet hatten wie der strahlende Sonnenschein. An der Stelle, wo vor Jahren der kleine Reinhold begraben worden war, stand jetzt seinem Vater die Ruhstatt bereit. Langsam ward im Abendsonnenschein ein Ge-rechter in das Grab gesenkt. Dann brachte der Totengräber aus der Toten-kammer noch ein kleines Särglein, und legte es auf eine Erdstufe quer zu Ehrenwalds Häupten. So ward ihm der Sohn im Schoß der Erde wie-dergegeben, wo noch frommen allem Kirchenglauben alles erloschene Sein ewiger Urständ entgegen-harrt. Am Abend während sich die Gäste an der Tafel in der Leutstube gütlich taten, ging Berta in den Hof, um draußen alles, was dieser schwere Tag gebracht hatte, ungestört zu überdenken. Jankos Bruder Karl war während des gan-zen Mahles unruhig auf seinem Platz am unteren Ende der langen Tafel gesessen. Jetzt erhob er sich um Berta zu juchen und ihr ein paar Trostworte zu sagen. Der Mond ging eben aus als der Bursche in den Hof trat. Das versprach für heute eine klare lalle Nacht. Karl ging nicht weiter. Aufstöhnend ballte er die Fäuste. Mitten im Hof hieven Janko und Berta sich umschlungen und küßten einander, als ob sie sich die Seele austrinken wollten. Nach einer Weile erregte Karl die Aufmerk-samkeit der schon etwas wcinseligen Gäste. Der flaumbärtige Bursche trank mit solcher Hast und Gier, daß er schließlich volltrunken vom Stuhle sank.-- Dieser Tag schien im Leben des jüngeren Nachbarssohnes einen Wendepunkt zu bedeuten. Er war in seinem ganzen Wesen wie von Grund auf verändert. War er vorher schweigsam und in sich Sport SMwb Celje Wichtig für all« Mitglied«? I halb? Fahrt auf Eisenbahnen Der I. Z. 6. S. (Jugoslawischer Wintersportverband) teilt mit: Alle Mitglieder der beim I. Z. S. S. angemeldeten Wintersportvereine genießen bei GesellschaftSsahrleii von mindestens 6 Personen auf der Bahn eine 50 "/« Fahrlermähi-gung. Diese (Ermäßigung gib auch für Schnellzüge bei Fahrten über s<> km. Jene Mitglieder des Ein. k. Celje, welche diese Fahrt-ennätzigung in Anspruch nehmen wollen, werden gebeten, ji»r Anfertigung der notwendigen Verbandslegitimation, welche von der Sisenbahndirektion in Liubljana für den Winter HS/84 bestätigt werden muß. ei» Lichtbild und Din lv im Sportgeschäft I. Kretl oder im Fnieurgeschäfl E. Paidasch oder bei Herrn Erwin Gratschner. Ja. B. Wogg. abzugeben. Endtermin 28. November 1938. Stigymnasttt — Klubabende — Tischtennis Die WiederherstellungSarbnten unserer Klubräume »Griine Wiese" schreiten der Bollendung entgegen. Voraussichtlich kann mit dem regelmäßigen BereinSbemeb im Laufe der nächsten Woche begonnen iverden. Klubabende ab Samstag den 18. d. M. Stigymnastit: für Kinder ab Sü. it. um 6 Uhr Abend; für Herren jeden Donnerstag um 8 Uhr Abend .für Damen jeden Mittwoch um halb « Uhr Abend. Tischtennis: jeden Abend ab s Uhr. Anmeldungen fiir Tischtennis übernimmt Herr Pibernigg Fa. Ratulch welcher auch die Stundeneinteilung vornimmt. Nummer 91 gekehrt, so wurde er nunmehr ein Schreier und Krakehler Und ein Raufer dazu, daß die Almwacher nur so aufschauten. Die halben Nächte war er außer Haus und verübte mit seinen Zechbrüdern allerhand tolle Streiche. Um seinen Bruder kümmerte er sich überhaupt nicht mehr. Vielmehr ging er ihm. wo er sein« ansichtig wurde, weit aus dem Wege. Im Herbste wurde in den großen Waldungen des hohen Wachers geschlägert. Da zog der Kart in den Hochwald hinauf und arbeitete als Holz» knecht. Bei Tage schwank er die blanke Holzhacke, daß die Spähne flogen und führte die scharfge-gähnte Säge tief ins Mark der stolzen Waldriesen In der Nacht, wenn die andern ermüdet schliefen, schlich er aus der Hölzerhütte in den stillen mär-chentiefen Wald, wo er in einem hohlen Baume sein Jagdgewehr verborgen hatte. Dann wanderte er über weite Lichtungen und dunstende Wiesen und Hochweiden, bis auf einmal ein Schuß den ttäumenden Frieden zerriß. In jenen Wochen fluchte der Förster über den verwegenen Wildschützen im Wacher, dem die Jä-ger Tag und Nacht nachstellten ohne ihn fangen zu können oder ihn auch nur zu Gesicht zu bekom men. Ein paarmal kam es sogar vor, daß er das Wild dem lauernden Jäger gerade vor der Nase wegschoß. Die Almwacher lachten insgeheim über die fruchtlosen Bemühungen des Försters und seiner Gehilfen. Denn der tollkühne Wilderer, obaleich sie nicht wußten wer es war. hatte d>e gute Meinung dieser eigenwilligen und selbstherrlichen Eingesessenen für sich. Eines Sonntag» kam Karl aus dem Holj» schlag herunter, zog sich seine Feiertagskleider an und ging in die Kirche. Auch Berta war darinnen. Sie saß in der Bank vorne beim Allar, welche seit jeher zu Ehren-walds Hause gehörte. Nach der Messe aber lieh sich der biedere Meister Michel seinen jüngeren Buben au». Als sie kurz vor dem Mittagessen allein in der Stube waren, fragte der Alte: „Sag mir einmal, Bub. wie lang du noch oben im Wald den Holzknecht abgeben wirst, derweil zu Hau» die ganze Arbeit hinten bleibt und mich die Leut' schon auf der Straßen angehen, was denn in dich eigenttich ge fahren ist?" Karl schaute vor sich nieder. «Wo bleibt denn nachher der Janko? Der wird wohl auch die Ar-bei! daheim richten können". Mich! jchwieg ein wenig. Der Einwand kam ihm ungelegen. »Ich lanns ihm nicht wehren, wenn er drüben beim Ehrenwald den Wirtschafter machen will", wich er aus. Der Ueine Rechner Ursel war geboren, und der sechsjährige Bru-der Gerhard stand dabei, als wir die Hebamme be-zahlten. Da sagt er: „Mutter, wenn e» nicht so teuer wäre, hättet ihr dann zwei genommen?" Leset und verbreitet die „Deutsche Zeitung" Wildkastanien kaust jedes Quantum P. Löschnigg, Rogaäka Ölatina. VERLANGEN 3IE ÜBEIIIL DIE VOIZÜGEICHE NESTLE CHOKOLADE M C^trale: rjzbeq Fjotel Curopa Winteräpfel nur haltbare Sorten kauft in grösseren Mengen per Kassa. Franz Rosenkranz, Eggenberg bei Graz. Wohnung Tier Zimmer mit allem Zubehör, Zentralheizung, Badezimmer, ist ab 1. Dezember zu vermieten. Stössl. R&zlagova ul. Sa. Drucker. Verleger und Herausgeber: Bereingbuchdruckern „Eeleja" in Eelje. — Verantwortlich für den j>rauSgeber und veraotivorLicder Schriftleiter: Dr. Erich Petschauer tu Eehe. Für die Trucker« verantwortlich: Kuido Schidlo in Celje.