Deutsche Macht (Krüyer „HiMer Zeitung"). W«»t« I«tr» ■»» «•**!■( ■«!«*! «■» t.ftrt für tili mit ia« {Mal monotlu» «. -M. »ieNNjtdn, fl. 1JO, j>. 5. Kit «.fh>n1fami| o.rt«cl|«rt» ' ** *J0' Mizt^hr > H. Die ch e Abgeordnete Dr. A b u j a als das Werk einer Agitation. Dieser wohr-dastig einen seltenen Muth besitzende slovenische Abgeordnete erklärte auch im Namen der Slo-venea des GailthaleS. „daß sich dieselben in ihren, dermaligen Zusammenlebe» mit den Deutschen ganz wohl fühlen, was bei Wähler« Versammlungen wiederholt ausgedrückt worden ist." Also nicht der Ausdruck freier Selbstent-schließung des Volkes, sondern das Product agitatorischer Thätigkeit slovenischer ExaltadoS waren jene Petitionen, mit welchen Herr Ein-spieler im kärntnerischen Landtage eine Ko-mödie aufführte, die wohl kaum «ine Wieder-bolung erleben dürfte, da sie schmählich durch-siel. Das mannhafte Austreten deS s l o v e n i-scheu Abgeordneten A b u j a, über den jetzt ohne Zweifel die ganze pervakische Meute loS-gelassen w-rden wird, dürfte nicht nur in Kärn-ten, sondern auch in Krain und ganz besonders bei unS in Untersteiermark unter den A n süh- Wom Tanzen. Der Tanz, den wir heutzutage iu froher Laune bei geselligen Zusammenkünsten üben, galt vor Zeiten nicht als weltliches Vergnügen. Er bildete ursprünglich bei säst allen Völkern dtS Alterthums einen Theil der religiösen Act« zu Ehren der Götter. Für den Erfinder deS TanzeS gilt Misraim, ein Sohn HamS. Enkel Noahs, welcher dem Lande Egypten den Namen gab und dessen Nachkommen dort ansässig wur-den. Er führte die heiligen Tänze zu Ehren der Gottheit ein und befahl strengste Befolgung feiner Vorschriften. Männer und Frauen tanz-ten bei den Festen der JsiS Eybele, den Babu-ftaen. ebenso, wenn sie dem Apis opferten. Cstris zu Ehren sangen und tanzten die Männer, und oie Frauen schlugen mit Klapperblechen den Takt. Von Egypten auS kam die «Sitte d«s Tan-jtnS ^nach Griechenland. Die Perser tanzten bei den Festen der Sonne, die sie Mithra nannt«« und in einer Höhle gefunden haben wollten. Tie Dellier tanzten bei den Opfern deS Apollo, die Jsraeliten in der Wüste um das goldene Kalb und am Laubhüttenfest, David tanzte vor der Bundeslade. In Rom galten öffentliche Täuz« für un-passend, und Domitian z. B. wurde nicht im rern des slovenischen Volkes einen sehr peinli-chen Eindruck hervorgebracht haben. In wel-chem Lichte erscheinen nun diese Herren, die im-mer die Deutschen als nationale Hetzer und Unruhestifter hinstellen, da einer ihrer der Wahrheit die Ehre gebenden Connationalen. ihr Lügengewebe zerreißend, gezeigt hat, daß die slovenischen Gerngroße eigentlich r>>cht armselige Knirpse sind, die sich der kleinlichsten Mittel bedienen, um sich aufzublähen. Abgeordneter Abuja hat da in ein Wespennest gegriffen, sich aber dabei wohlweislich den bekannten Spruch vor Augen gehalten: „Greif' nie in ein Wespennest. Doch wenn Du greifest, greife fest" — und er hat f e st gegriffen! Wer es bisher nicht wußte, oder nicht wis-sen wollte, der wird jetzt nicht mehr im Zweifel darüber sein, welcher Werth gewissen Petitionen der aufgehetzten slovenischen Bevölkerung inne-wohnt. Wissen doch die armen Bauern in den meisten Fällen gar nicht, worum es sich bei solch' einer „Petition" eigentlich handelt; sie werden unter allerlei Vorwänoen zum „Unter-schreiben" gepreßt, oft unterschreibt wohl auch Einer für Mehrere und ist dann ein derartiges Schriftstück, unter Anwendung aller möglichen Finessen, glücklich zusammengestöppelt, dann wird dasselbe, als der Ausdruck des freien VolkSwil-lens. mit großem Aplomb seiner Bestimmung zugeführt. Diese Petitionen erweisen sich aber, wie wir wissen, bei näherer Betrachtung und wenn man der Sache auf den Grund sieht, als ganz gewöhnliche Spiegelfechtereien und trotz des vielen Geschreies findet man an ihnen doch nur sehr wenig Wolle. Dies war auch bei jener Petition wieder der Fall, an der Abg. Dr. L u g g i n die Per-stdität zeigte, mit welcher man im slovenischen Lager bei Verfassung derartiger Schriftstücke Rathe gelitten, w il er g'rn tanzte. Nur beim Gottesdienst war auch hier das Tanzen statt-haft. Numa Pompilius, der in Rom zuerst be« stimmte Regeln für die Ausübung gottesdienst-licher Ceremonien festsetzte, und durch daS Vorgeben, seine Genahlin. die Feldnymphe Egeria, habe sie besohlen, seinen Anordnungen Geltung verschaffte, theilte dem KriegSgott ge-wisse Priester zu, welche nach ihrem Hüpfen bei den Gottesdiensten „Salier" (salire, tanze») genannt wurden. Bei den Griechen galten diejenigen, welche Musik verstanden und nach dem Takt derselben zu tanzen vermochten, für die vorzüglichsten Kriegs-leute. Für Personen von edler Herkunft war eS sogar schimpflich, wenn sie nicht» von den beiden Schwesterkünsten verstanden und dieselben nicht ausüben konnten. Auch unsere Vorfahren, die altrn Genua-n«n. verrichteten ihren Gottesdienst, indem sie im Reihtntanz um die ihnen ehrwürdigen Altäre des Tuisko und deS MannuS in den heiligen Eichenhainen sprangen, oder wenn sie Wodan, dem KriegSgott zu Ehren ihre fürchterlichen Schlachtgesäng« anstimmten und dabei hüpften und tanzten. Natürlich schmückten sich auch die Tanzen-den. und fast bei allen Völkern sind es Blätter und Blumen, die diesem Zweck t ienten. Die zu Werke geht. ES wurde nämlich in riner an den Handelsminister als Vertreter der Slave-nen KärntenS im ReichSrathe gerichteten Petition über die „grenzenlose Ungehörigkeit" ge-klagt, daß den Slaven«» KärntenS nicht einmal daS Landesgesetz in ihrer Mutterprache hinaus-gegeben wird, während doch actenmäßig nach-gewiesen ist, daß die Letzte der Gemeinden, welche früher daS Gesetzblatt in slovenischer Sprache erhielten, nämlich die Gemeinde St. Kanzian, im Jahre 1873 ausdrücklich hierauf verzichtet und un, die Ausfertigung der deut-schen Gesetzesausgabe g«deten hatte. Angesichts solcher Thatsachen muß man sich billig wundern, woher denn diese Herren den kühnen Muth nehmen, der Welt immer wieder aufs neue Sand in die Augen zu streuen und das längst abgedroschene „Petitionsstückel" fast ohne Unterlaß heraözuleiern. Wenn der Abg. Dr. Traun, gegenüber einer Klag« EinspielerS über daS stetS geringere Wohlwollen, welches der Landtag den slovenen entgegenbringe, sagte, daß man den Führern der Slovene» kein Wohlwollen entgegenbringen könne, weil sie, gegen den Willen ihre« Volkes, den Frieden im Lande untergraben, so gilt dies nicht nur in Kärnten, sondern ganz besonders bei uns in Unter-Steiermark, wo die Pervaken das windische Volk unaufhörlich gegen die Deut-scheu Hetzen! Auch bei uns versteht man sich g!>nz vortrefflich auf di« Fadrication von Peti-tionen, deren Tenor immer der gleiche ist: Ver-gewaltigung der Slovenen durch die Deutschen. Abg. Dr. L u g g i n, welcher die Maul-wurfSarbeit der Slovenenführer in Kärnten auf-deckte, kennzeichnet sehr treffend als die Ursache des entbrannten NationalitätenstreiteS die U n-ersättlichkeit unserer politischen Gegner, die riel mehr fordern, als ihr« thatsächlichen Bedürfnisse erheischen. Dr. Luggiu bezeichnet die Jeremiade EinspielerS. über das gering« Griechen bekränzten sich mit Epheu. die Römer mit Oelzweigen. die Egypter mit Seelilien, Lotus, die Deutschen mit Eichenlaub, nur die Perser mit bunten Federn. Der Nachweis, wann und wo zuerst der Tanz völlig abgetrennt von allem Religiösen als das erschien, als waS wir ihn heute kennen und ausüben, als Ausfluß der Fröhlichkeit der Iu-gend bei festlichen Gelegenheiten, ist schwer zu erbringe». So viel aber steht fest, daß gleichwie allen Völkern des Alterthums der Tanz bekannt war und von allen geübt wurde, auch alle Völker der Neuzeit tanzen. Wie viele Phasen der Ent-Wickelung jedoch die edle Kunst durchmachte bis zum zierlichen Menuett, dem LieblingSlanze Ludwigs XVIund bis zum berauschenden Wal-zer, dem LieblingStanze der Jugend aller civi-lisirten Länder, — gar nicht zu gedenken der choreographischen Dichtungen einer Fanny ElS« ler, einer Taglioni. einer Paris, einer VestriS, oder der bejubelten Leistungen der Eoryphäen deS Pariser-. Wiener oder Berlin«r-Op«rn-Bal-letcorps — darüber ließen sich Bände schreiben ! Der jüngste Sohn Terpsichorens ist ohne Zweifel der Walzer, aber dennoch finden wir seiner schon um die Mitte des siebzehnte« Jahr-hundert» erwähnt. Damals belebte man ader di« Unbesonnenen, die ihn dem solideren Land- „ZX»tsche ZS« 6 Vereins nach Berlin zu verlegen oder richtiger, nach Selbstauflösung des Vereins in Oejterr.ich die gesammten 80.000 Mitglieder zu veranlassen, daß sie dem Allgemeinen deutschen Schulverein in Berlin beitreten. Man ist überzeugt, daß die Bezirtshauptmanllschasten, ausdrücklich ang»wie-sen. Gründe sammeln, um den Schuloerein für eine« politischen Verein erklären zu können. Die Regierung, welche sich nicht getraut, den Verein geradewegS aufzulösen, wird denselben damit zur Selbstauslösung zu zwingen vermö-gen. Denn ein politischer Berein darf in Oester-reich keine Zweigvereine (keine Ortsgruppen) haben, er darf nur selbständige Männer üder 24 Jahre aufnehmen (keine Frauen, Studenten u. s. w.) muß alljährlich der Behörde Verzeich-nisse seiner Mitglieder überreichen, b irf nicht mehr als elf Vorstandsmitglieder wählen, und mehr dergleichen. Zweifellos würden dann zwei Drittel von k»en jetzigen 80.000 Mitgliedern sich zum AuStrut veranlaßt sehen, die Organisation muß ohne Centralleilung zerfallen. Je« densalls wird kein Unpartheiischer dem Schulver-ein das Zeugnis versagen können, daß er sich vom polnischen Treiben in der loyalsten Weise ferngehalten hat. Die Wahlmännerwahlen für die Reichsrathswahl an Stelle W r a n n's. welche am 3. Febr. l. I. stattfindet, sind für den 20. bis 24. d. M. anberaumt worden. Trotz der rührigen slovenisch-clericalen Agitation für die Wahl EinspielerS ist die Wahl Karl G h o n's ziemlich sicher. Anstand. Deutschland. Im Reichsrathe begann die Debatte über die Ausweisungen mit einer langathmigen Rede deS Propstes I a-z e w S k i, welcher die Maßregelung der Polen, als gegen das Völkerrecht verstoßend, bekämpft. In gleicher Sitzung sprach W i n d t h o r st, welcher noch ausdrücklich die Ausweisung der Juden mißbilligt. Besonders scharf trat Lied-k n e ch t aus. welcher diese Maßregel eine bar-borische nannte und gegen den Kanzler wet« terte. Bei der Abstimmung wurde der die AuSweisungSmaßregel als vollkommen gerechtfertigt erklärende Antrag deS Centrums a u g e» n o m m e n. England. Auf die ablehnenden Antworten Serbiens und Griechenlands wird bald ein« neue Collectivnote, peremptorijcher als die erste, 188-i erfolgen; inzwischen werden Schritte geschehe», um nöthigenfall« die geforderte Entwaffnung zu erzwingen. Bulgarien. Auf Vorschlag Deutschlands hat die bulgarische Regierung Bukarest als Ort der Friedensverhandlunge» zwischen Bulgar,«» urd Serbien angenommen. Korrespondenzen. Bon der Tratte, 18. Janaar. (Orig.-Corr.) [Ei« slovenischer S p r a ch f o r s ch e r.j Eine unlängst im „SlovenSki Gospodar" unter dem Titel „Unsere nemikuni und nemöuhi" er-schienen? Correspondenz von der Drave veran-laßt mich, die Geduld der geehrten Leser der .Deutschen Wacht" auf die Probe zu stellen. Diese beiden neuerfundenen Worte im ceho» kroato-flavophilen Wörterbuch« bezeichnen daS, waS die gerichtlich vervehmten „nemskutar und nemkur" bedeuteten. Der ehrenwerth« Corr«. spondent schreibt: „NemZkutar und nemcur dürfen wir in unserer slovenischen Sprach« nicht m«hr grbra ichen ; denn sie kosten entweder Geld oder das Jnslochstecken. Wie werden wir nun in Zukunst einen Menschen nennen, den eine Slovenin geboren, und dessen Wiege auf slo-vemschem Boden stand und der sich trotz alle» dem noch als Deutscher gerirt und in da« ger» manische Paradies hineindrängt? Einen Au«» druck für einen solchen Menschen müssen wir haben, sonst bekommt unsere Sprache ein Loch, ein Loch thut aber selbst im Stiefel nicht gut." „Ich," schreibt der humorvolle nachbarlich« Correspondent weiter, „bi > zwar kein Sprach» forscher, aber in Tagen schlechten Wetter« be» fasse ich mich doch mit der Sprachforschung, damit ich da« Loch in der slovenischen Sprache verstopfe, welch S mit den confUcinen Ausdrücken nem^kutar und nemcur entstanden ist und eine Bezeichnung hiefür ersonnen werde. DaS zu thun bin ich verpflichtet :c." (Ja wohl, schon aus christlicher Nächstenliebe). „Einen schönen Namen können wir solchen Leuten nicht geben, schon deshalb nicht, weit der Fürst» bijchof Slomsek sie Verräther (izdajalce) nannte." (Hört ihr Fabrikanten slovenischer Pädagogen !) „DaS neue Wort wird deswegen nach der Gra» matik aber auch einen AuSgang des Tadels haben müssen." (Welche Gnad«! blos eine« Tadels.) „Nach der Gramatik von JaneZiö § 260 endigen solche Worte auf: avs, iha'uh und un. Versuchen wir daher das auSzusprechen, wa« einen Halbdeutschen und einen Halbslovenen an« deutet. Nemcas« — dieser Ausdruck ist nicht besonders bequem: nemöiha, wie z. B. Pao» liha — wird auch keine besondere Wirkung hervorbringen ; nemöun oder nemskun das wird noch classischer klingen. Wenn «r etwa nemS-kun heißen sollte, wird s i e nach ihm nemdiluna 2 Wohlwollen der Landesvertretung gegenüber den Elovenen. als „Erdichtung", denn eS wird, um nur ein Beispiel anzuführen, für di« Entwicklung de« Schulwesen« g rade in den slovenischen LandeStheiltn außerordentlich viel geleistet. Ja, im „Erdichten" sind diese Herren groß, davon könnten auch wir manch' erbauliche Geschichte erzählen. Sie machen eS bekanntlich im steirischrn Unterland« auch nicht bksfer, wo si« «S durch ihre Ränke glücklich dahin gebracht haben, sonst doch sehr scharf sehenden Männern die Dinge in «inem ganz anderen Lichte erscheinen zu lassen, al« sie e« in Wirklichkeit sind. Wird wohl je unter den Slov.nen der Untersteiermark ein weißer Rabe erstehen, der, wie Dr. Abuja in Kärnten, mit vorurtheilsfreiem Blick und mann» lichem Freimuthe da« dunkle Treiben jener schwarzen Brüt aufdecken wird» die wir, um das Bild zu vollenden, als die Unglücksraben unseres herrlichen Landes bezeichnen müssen?! — politische Knndschan. Inland. Der ReichSrath wird am 28. d. M. zur Wiederaufnahme seiner Thätigkeit zusam-mentreten. Im böhmischen Landtag« tobte der Parteienkampf anläßlich der S p r a ch e n d e» b a t t e stärker denn je. Herr Falsche! hatte seine Resolution ein wenig abgeschwächt, denn in ihrer neuen Fassung verlangt dieselbe nicht mehr, daß der böhmische Landtag die babilo-nische Sprachenverordnung in die Verwaltung deS österreichischen Staates gesetzlich einführe, sondern bescheibet sich mit dem Wunsche, daß dies der ReichsratH thut. Fatschek's Resolution wurde angenommen. Die Regierung bereitet die R e s o r m deS medicinischen Studiums und der m e d i» cinischen Prüfungen vor. Im Landtage von Kran« brachten die Abg. D e s ch m a n n und L u ck m a n n die be» gründeten Beschwerden über die Haltung deS Landespräsidenten Winkler in Schulangelegen» heiten. namentlich in Sachen der Sparkasse» schule in nachdrücklicher Weise zur Sprache. Baron W i n k l e r suchte sein Vorgehen zu rechtserti-gen und hob wiederholt seine Verdienste um die entstandene deutsche Volksschule hervor. Der Sparcafse bereitete er ganz entschieden das Recht zur Errichtung einer deutschen Schule. Die Ausführungen WinklerS fanden nicht ein-mal dei der Gegenpartei irgend welch« Unter» stützung und selbst Professor S ch u k l j e fand sich veranlaßt, als Entgegnung auf die vorge-brachten Anklagen gegen Baron Winkler, die Bemerkung zu machen, daß die Sparcafs'schule ler vorzogen, als Frevler an Ehrlnrkeit und guter Sitte mit harten Strafen. Freilich ohne sonderliches Resultat, denn wo wäre wohl ein menschliches Wesen, ob Männlein oder Fräu-lein, das nur je das Tanzbein geschwungen, dem die verführerischen Klänge eines Strauß'-scheu Dreivierteltakte» nicht sofort die Fußspitzen in rhythmische Bewegung versetzten? Immer aber tauchte die Ansicht wieder auf. daß der Walzer nicht eben ein wohlanständiger, ehrbarer Tanz sei. Selbst Goethe, der doch sicher-lich und ganz besonders in seiner Jugend keinen allzu philiströsen Anschauungen huldigte, spricht ihm gewifscrmassen daS Verdammungsurtheil. In seinem Briefe vom 16. JuniuS schreibt der verliebte Werther an seinen Freund: . und da wir nun gar ans Walzen kamen und wie die Sphären um einander herum rollten...... Ich war kein Mensch mehr; das liebenswürdigste Geschöpf in den Armen zu haben und mit ihr herum zu fliegen wie Wetter, daß alles rings umher verging, und — Wilhelm, um ehrlich zu sein, that ich aber doch den Schwur, daß ein Mädchen, das ich liebte, auf da« ich Ansprüche hätte, mir nie mit einem Andern walzen sollte, als mit mir. und wenn ich da-rüber zu Grunde gehen müßte. Du verstehst mich!" Diese Kritik hat, wie männiglich bekannt, trotz ihres classischen Autors dem Walzer nicht im mindesten geschadet. Im Gegentheil! Man könnte fast behaupten, daß sie sogar von den Müttern heirathSfähiger Töchter geradezu igno-rirt worden sei. Und doch waren damals, im Jahre 1774, noch keine Lannerschen und Strauß'-schen Melodien geschrieben, eS gab weder eine« Mitternachts», noch eii.en Lurley-, noch einen Schunkel», noch einen Kußwalzer. Vor ungefähr drei I ahren kam au« Amerika die seltsame Kunde, daß man dort, angeregt durch die Gemahlin des Generals Sherman, versuche, den Walzer als einen unanständigen, demoralisirenden Tanz aus der guten Gesell-schaft zu verbannen. Ein Baptistenprediger, Namens Wayland, eiferte von der Kanzel her-ab gegen den unsittlichen, gottlosen Tanz. Ein New-Aorker Tanzprofessor, der, wie e« scheint, der Frau Generalin seinen guten Willen zeigen wollte, machte den Vorschlag, daß mindestens der Tänzer künftig seine Dame in anderer Weise, als seither üblich, führen solle. Es schien ihm zu diesem Zweck passend, daß die Dame einen Gürtel trüge, der an beiden Seiten mit je einem Henkel zum Anfassen versehen sei. Aber aller Liebe Mühe war umsonst. Nicht einmal diese letzter« Concession wurde der sitten-strengen Dame von der Jugend zugestanden. Nach den neuesten üb«rs«eischen Berichten ist in Beziehung auf da« Tanzen alle« beim Alte», geblieben. Der Tänzer umschlingt nach wie vor leine Dame, und nach wie vor fehlt auf keinem Ballprogramm der Walzer. Weder Frau Gene» ral Sherman, noch der Eiferer anderer An» noch der sittenstr»nge Lehrer der edlen Tanz» kunst haben die zunächst B«theiligten von der Unzulässigkeit ihrer seitherigen Gepflogenheit zu überzeugen vermocht. Di« Statistik, die sich mit den Folgen de» Tanzen« besaßt, liegt noch sehr im Argen. Von denjenigen Geschehnissen, die durch allzusesteS Schnüren — o Eitelkeit l — einen Ball mitunter verhängnißvoll machen, nimmt man in Be» rücksichtigung ihrer Ursache einstweilen weiter keine Notiz. Nur vielleicht die pfarrämtliche» Register bieten einer dahingehenden Forschung unter der Rubrik Eheschließungen einigermaßen authentisches Material. Der Leiermann, der sein transportable« Musikinstrument auf irgend einem Hofe in Be-wegung setzt und ein« Tanzmelodie zum Beste» giebt, findet stets daS dankbarste Publikum: selbst die kürzesten Beinchen und die kleinste» Füßchen suchen auf dem Straßenpflaster scho» Takt zu halten. Aber nicht nur die Tanzenden selbst, auch die Zuschauer empfinden unter Umständen Ber» 1886 genannt werden müssen, was euch Slomschek gebrauchte. Siehe: Gesammelte Schriften Slom-schek'S 4. Buch S. 253: nemcuh, wie zum Beispiel grduh (Garstiger) oder smrduh (Stink-pelz): den letzten Ausdruck empfehle in Jenen, rve'che mit mir in gleich gebildeter Sprachforschung stehen —" (sollte vielleicht heißen : welche «it Dir lieber Sprachforscher in gleich niedrig-ster Verrohung stehen» „die höher Gebildeten werden sich schon selbst hierin helfen. Aber wie gesagt, diese neuen Ehrennamen gelten nur für die nemcuri — und nicht für die echten und ehr-lichen Deutschen, welche stet« Freunde der Slo-venen waren und sind. Gott erhalte sie!" Der Lorreipondcnt von der Drave ist aber nicht nur ein geistreicher Sprachforscher, er ist auch Statistiker. Denn er schreibt weiter: ..Im slovenischen Antheile von Steiermark zählen wir Slovenen 400.000 Seelen, neben 10.000 nein-cuhi — und in Obersteiermark nahezu 700.000 echte Deutsche" (4 la Bärenfeind) neben 100.000 Werden Deutschen" (ä la Posch.) 400.000 Slovencn und 700.000 Deutsche schauen zusammen," (wie Dachstein und Triglav) „sind Freund« unter einander und unterstützen sich im Landlage und im Reichsrath«. Also 1,000.000 deutscher und slovenischer Conservaiiven gegen 100.000 liberale Deutsche und windische nem-cuhi, daS ist 10 gegen 1, — und doch hat dieser Eine im steirischen Landtage die Majo-rität". Möchte der Correspondent des heil, und kath. CyrilluS-Vereines doch berechnen, wie viel Schweißiropfen jeder slovenisch-conservative Wähler im Durchschnitte sich wird noch erpres-sen lassen müssen, bis das Bkrhältniß obiger Proportion im steiermärkischen Landtage ein umgekehrtes sein wird! Am Schliffe dieser wunderlichen Correspondenz wird noch folgender Wunsch ausgesprochen: „Unsere löblichen deut-schen und conservativen Abgeordnete» mögen «eine Berechnung prüfen; und habe ich recht gerechnet, dann sollen sie die Regierung so lange stoßen (dregati) bis sie das Unrecht gut macht. DaS Recht und die Freiheit vorwärts — hinter den Tisch." Kleine Chronik. [ f C. © e r g. ] In Wien starb am 16. d. der bekannte dramatische Schriftsteller und Herausgeber des „Kikeriki" Herr Ottokar Franz EberSberg. Das tragische Ende die-seS begabten und rastlos thäugin Mannes, dessen letzte Lebenslage von der Nacht des Wahnsin-nes umfangen waren, hal allgemeine Theil-nahm« hervorgerufen. [DaSLebenSalterderdeutschen Kaisers Ein deutsches Blatt erhielt folgende Zuschrift: „Anläßlich deS 25-jähr. Regierungs- gnügen oder Genuß am Tanze. Die Ballmütter zwar, die während eines langen AbendS, in Ausübung ihrer Pflicht die Wände zierend, den Elaub über sich ergehen lassen müssen, den die Tanzenden aufwirbeln, mögen darüber vielleicht anderer Ansicht sein, als jener halbtaube Thea-terenthusiast, der das Ballet die Musik der Schwerhörigen nannte. In wie hohem Maße aber mag HerodeS entzückt gewesen sein vom Tanze des MägdleinS, der Herodias Tochter, daß er ihrem Begehren willfahrte und deS edlen Johannes Haupt zum Danke für die ihm be-reitete Augenweide auf einer Schaffe! ihr dar-reichen ließ! L. B. Msmarck ats Weichstagsredner. An dem Fürsten BiSmarck als Reichstags-redner hal sich schon oft die SchilderungSkunst der Schriftsteller versucht; dennoch läßt sich das Interesse an dem Gegtnstande kaum erschöpfe«; jede größere Rede belebt es von Neuem. Und so glauben wir. daß auch folgende sorgfältige Studie über den Gegenstand, die wir auSzüg-lich einem Aufsatz des „Pest. Lloyd" enlneh-men, in unseren Leserkreisen auf Interesse rechnen darf. Am glücklichsten ist BiSmarck al» Redner, wenn er unvorbereitet spricht. Je besser vorher „Deutsch- Jubiläum« deS Kaisers als König von Preu-ßen. ist meine« Wissen« nirgends dessen Er« wähnung geschehen, daß der Kaiser in seiner anererbten Würde als König der älteste Monarch ist, der je diesen Titel in Deulschland gelragen, wie er, gleichfalls als Kaiser, als welcher er in kurzer Zeit sein neunzigstes Lebensjahr beginnt, zweifelsohne der älteste Kaiser ist. der je über Deutschland regiert hat. und überhaupt hat nie ein Fürst in der Welt in dieser höchsten Würde in einem solchen Alter einen Thron besessen. Seit den Zeiten derKarolinger. seit das deutsche Volk in mehr als vorübergehender Weise sich zu einem Ganzen zusammenschloß, hat kein Kö» nig und fein Kaiser sich auch nur dem achtzig-sten Lebensjahre genähert. Wenn man daS zu-rückgel'gte siebzigste Jahr als den Beginn des Greisenalters annehmen will, so haben nur sehr wenige Kaiser diesen Lebensabschnitt erreicht. Es sind dieS Friedrich III. (gest. 1493). der mit 77 Jahren starb, Rudolf I. (gest. 1291). der Gründer der Habsburgischen Dynastie, und Franz 11. (gest. 1835) welche beiden Letzteren ein Alter von 73 Jahren erreichten. Im 70. Le« bensjahre starben Kaiser Lothar von Sachsen (gest. 1137) und SigiSmund, der Luxemburger (gest. 1437),) und auch Friedrich 1., Barbarossa genannt, ertrank (1119) im 70. Jahre. Zwei Habsburger, Albrecht I. (gest. 1303) und Leo-pold 1. (gest. 1705) starben mii 65 Jahren, und um wenige Jahre oder „eben nur" über-schritten Ludwig der Bayer (gest. 1347), Karl I V. (gest. 1373), Otto I. (gest. 973), Karl V., Fer-dinand 1. und Mathias das sechzigste Jahr ihre« Leben«. DaS 60. Lebensjahr erreichten nicht Heinrich IV., Friedrich II.. Heinrich VIL, Rndolf II.. Ferdinand II., Karl IV. und Franz I., die alle als Fünfziger starben; und Adolf von Nassau. Albrccht II., Maximilian II., Josef II. (gest. 1790) und Leopold II. starben schon vor dem 50. Lebensjahre. Wenn die Namen der Kaiser hier nicht erwähnt werden, die in den vierziger, dreißiger, ja zwanziger Jahren star-den, so sei wenigstens noch Otto III. genannt, der (1002) schon im 22. Lebensjahre verstarb. [Für Romanciers.) AuS London schreibt man: Am 8. d. bestieg ein elega >l gekleidetes Ehepaar in Begleitung eines sechSjähri-gen Knaben, der ein Hochlandcostiime trug, ein Coup6 erster Classe in Farringdone. Der Herr gab dem Conducteur ein ansehnliche« Trinkgeld mit der Bitte. Niemanden einsteigen zu lassen, da seine Frau an Nervenzuständen leide. AlS der Train in London ankam, verließen Mann und Frau in großer Eile daS Coup6 und den Perron. Bei der späteren Revision deS Waggons fand man den Knaben ganz kunstgerecht an einer seidenen Schnur am Fensterhaken erhängt. Der Körper war bereits kalt; von 1 er «legan- durchdacht und j« reichlicher mit thatsächlichem Material umpanzert seine Reden, desto holperiger und ungrozivser der Vortrag: am schlimmste», wenn er beim Sprechen in der Diplomaten» mappe oder iin Ministerporieftuille kramt: und geradezu langweilig kann er werden, wenn er Actenstücke verliest. Aber auch dann weiß er die Langweile durch irgend eine beißende Zwi« schenbemerkung zu unterbrechen und in den tro-ckensten Aclenstiel eine erquickende Arabeske aus dem eigenen einzuflechten. Unvorbereitet, kann er hinreißen. Andere und sich selbst. Dann kommt auch am ehesten der Geist über ihn. der die Zunge beflügelt und sie Dinge sagen läßt, von denen er wohl man-cheS nachher gern zurücknähme. Vorbereitet stockt und stammelt er am meisten; ausholend zum Schlage einer Erwiderung, für die nur die flüchtigste Bleistiftnotiz, auf ein Blatt hingewor-fen, einen Anhalt gewährt, spricht er nicht nur am schnellsten, sondern auch am gewähltesten und doch markigsten. In solchen Augenblicken sind ihm zumeist jene glücklichen Bereicherungen unserer Sprache, jene saftigen Oasen in der dürren Wüste der ParlamenlSberedsamkeit gelungen, die, zu „ge-flügelten Worten" geworden, jetzt alltäglich in der Presse wiederklingen und bei aller Abge- S ten Wäsche war die Märke weggetrennt. Die Nachforschungen nach dem Ehepaare werden fortge,etzt. (Ein gefährlicher Theater-Dilettant.^ AuS Ch'li wird geschrieben: „Im hiesigen Theater spielte sich vor Kurzem eine schreckliche Scene ab. Eine italienische Schau-spieler-Gesellschast, welch« hier gastirt und Sar-dou'S „Theodors" zur Aufführung bringen wollt«, mußte, um die Darstellung zu ermög-lichen, mehrere Dilettanten einladen, einige kleiner« Partien zu übernehmen. Ein junger Mann, Namens Enrico Salambo, welcher der Schauspielerin Armida Belloca den Hof macht, aber nicht mit dem gewünschten Erfolge, wählte di« Partie deS Henkers für sich, der im Schluß-act« Theodor« zu erdroffetn hat. Fräulein Äel-loca kniete im entsprechenden Momente vor dem Henker: derselbe legte die Schlinge um den HalS und begann allen Ernstes die spröde Schau-spiel»rin zu erdrosseln. In Folge der Jammer-ruf« der also ernstlich Jnstisizirten ließ man schleunigst unter dem Beisallsgetös« d«S über die täuschende Natürlichkeit du« Vorgangs begeisterte» Auditoriums den Vorhang »allen und entriß die bereits röchelnde Künstlerin den Hän-den des Henker«. Der seltsame Liebhaber wurde sosort in Haft genommen. lUeber einen n«uen«ngli schen Gauner streich] wird berichlel: Eine vor-nehme Dame kaufte bei dem Juwelier L. in London ein Bracelet im Werthe von 20 Pfd. St. und gab ihm eine Hundertpfundnote zum Wechseln. Im Begriff. daS herausgezahlte Geld vom Zahlbrett zu nehmen, wurde sie plötzlich von einem wüthenden Herrn angepackt, der schnell eingetreten, und si« zornig anschrie: „Also auf diese Weise wird mein Geld verschwendet!" Indem er dies rief, schlug er si- so heftig auf die Wange, daß die Lady in Ohnm icht fiel. Der Herr steckte die 80 Pfd. St. ein, schimpfte auf seine leichtsinnige Frau und verließ den Laden, indem er wie ein Rasendrr die Thür zuwarf, daß alle Fenster klirrten. Allmählich er» holte sich der Juwelier und seine Verkäufern von dem Schreck, so wie die Dame au« ihrer Ohnmacht „Mein Himmel was war da« ?" rief sie entfegl. „Mylady, Ihr Herr Gemahl hat die 80 Pfd St. an sich genommen — er war sehr löse". — „Mein Gemahl? Aber ich bin ja Wittwe!" Jetzt allerdings vermuthete man einen Gaunerstreich. Unt so war eS. Der Spitzbube hat diesen neuen „trick" leider mit so gutem Erfolg in Scene gesetzt, daß man sürch-ten muß. es wird eine Fortsetzung folgen. sD er Triumph der Regisseur-k u n st.] Bei einer Aufführung deS „Freischütz" war im zweiten Act das Durchbreche» des Monde« durch die Wolken so täuschend nach- droschtnheit »och «ine» Ton männlicher Ursprüag-lichkeit behalten haben. BiSmarckS Organ ist nicht sehc biegsä« und um'aßt keine groß« Tonleiur; «S klingt nicht gerade wi« Holz, ab«r auch nicht wie wohltön«nd«S Metall. Meist bewegt sich die Stimme in Tonlagen, die für einen älteren Mann al« zu hohe bezeichnet werden müssen. Im Ton hat er am meisten Ähnlichkeit mit Virchow. DaS würde sich noch deutlicher zeigen, wenn Virchow so schnell spräche wie BiSmarck. Seine Ausdrucksweise ist grundverschieden von der gewöhnlichen Parlamentsrede. Ent-sprechend seiner realistischen, mit gewählteren Zielen und practischen Mitteln arbeitenden Po-litik, wählt er seinen Wortschatz mit angebore-ner Vorliebe aus dem Sinnfälligen, und wo zehn andere Redner ein Abftractum wählen wür-den, da greift er nach dem Wort, bei dem da« Auge etwa» sieht. Daher denn auch feine Nei-gung zur Bildersprache, zu schlagenden Ver-gleichen. DeS trockenen Tones wird er leicht satt, und am liebsten rettet er sich au« der überstoubttn, spinnwebgrauen Actensprache in die Sprache, die am meisten Erdduft an sich hat: in die des Landjunkers, t er er trotz Für-stenkrone und Reichskanzlerwürde im tiefsten Wesen treu geblieben ist. Welche nichtssagende Abstracta auf „nng" „igung" und „igkeit" 4 gemacht, daß ein junger, mondsüchtiger Mann augenblicklich die steile Parterrewand hinauflief und aus der Brüstung des ersten RangeS an» fing, spazieren zu gehen! [Humor im G e r i ch t s s a l«.] Mein» eidSstatistik. Staatsanwalt (beim ersten Plai-dvyer in der diesjährigen Geschwornensitzung) : Auch diesmal meine Herren Geschworenen, be» schäftigen unS viel mehr Meineide, als wünschenS-werth sind. — Vertheidiger: Ich möchte doch den Herrn Schwurgerichts P äsidenten ersuchen, an den Herrn StaaiSanwalt die Frage zu richten, wie viel Meineide derselbe als wün» schenSwerth erachtet? [Die fürchterlichste Waffe der Fr a n] ist die Zunpe. Selbst wenn sie diese Waffe streckt, ist sie im Stande, den muthig-sten Mann in die Flucht zn jagen. [6 i n Börsew > tz. j WaS ist mit den feuerfeste'! G lbfchränton gewonnen? Brennen auch die Kassen nicht mehr durch, die Kassiere thuns desto öfter! (S ch 1 o 9 f t x t i g.] ES ist eine Stunde nach Mitternacht Ein Herr eilt durch eine einsame Vorstadtgasse seiner Wohnung zu. Im Momente, da er an einem Banplaye vorüber» kommt, springt ein S rolch aus dem Dunkel und v.rstellt ihm den Weg mit dem Rufe: „Wie viel Uhr ist'*?" — D r Herr, rasch ge-faßt, gibt dem Verdächtigen eine Ohrfeige und schreit ihn a»: „Eins hat'S geschlagen!" — Der Gauner taumelt zurück und winselt: „Küß' d'Hand, gnä' Herr? 'S iS guat, daß i not um Zwölfe g'fragt hab'!" Locates und Arovinciates. Lilli, 20. Jänner. [V o m Cillier St, dtamt«.] Herr k. Rath Bürgermeister Dr. N e ck e r in a n n ist von Graz Hieher zurückgekehrt und hat die Lei-tung der AmiSgeschäfte wieder übernommen. [Zur Confiscation unfereS Blattes.] DaS k. k. KreiSg richt in Cilli als Preßgericht hat ausAntrag der k.k. StaatSanwalt» fchaft in Cilli di» von derselben verfügte Be» schlagnahm? der Nummer 4 unseres BlattcS vom 14. d. M. bestätigt und bezüglich des in» criminirten Leitartikels „Die Antwort deS Statt» Halters* in Anwendung des § 300 St.-G. und § 37 deS Gef. v. 17. D>cbr. 18V2 die Vernichtung dieses Artikels sowie die Zerstörung des Satzes verordnet. Dagegen wurde dem weiteren Abtrage der Staatsanwaltschaft auf Anwendung der gleichen Maßregel bezüglich der in obgenann-ter Nummer enthaltenen Correspondenz aus St. Marcin bei Erlachstein nicht stattgegeben. [C i 11 i e t M u s i k-V e r e i n. s Die Ge» neralversammlung dieses Vereines findet Don» nerstag, den 21. d. M. um 8 Uhr Abends im. hätte jeder städtisch erzogene und unsinnlich den-kende und sprechende Parlamentarier heraus-gesucht, um den an sich sehr einfachen oder gar falschen Gedanken auszudrücken, daß die Fort» schrittSpartei die Vorbereitung bilde für die So-cialdemocratie. Allenfalls hätte er noch gespro-chen von dem Boden, den die eine der anderen bereitet, ohne bei „Boden" nur entfernt an etwas Erdiges. Lebenschaffende« zu denken, Der „Boden" ist dem aschgrauen Stubenparlamen-tarier etwas ganz UnsinnlicheS geworden, er sagt: „Der Rechtsboden", der „Boden der Ver-faffung", ohne sich das Mindeste dabei klar vor-zustellen. Man hat es so oft vor ihm gesagt, und man wird es so tausendfall nach ihm sa» gen, e« hat gar nichts zu. bedeuten, klingt aber immer noch ganz nett. Fürst BiSmarck dagegen nenn» die Fortschrittspartei die „Vorfrucht" der Socialdemokratie und — gerecht oder ungerecht — Jeder, der auf dem Lande lebt oder gelebt hat, versteht das Bild, er sieht den Entwicke-lungsgang und fortan haftet dieser Vergleich an den beiden Parteien, „so gern sie ihn auch abschütteln möchten." „Abschütteln," — auch so ein BiSmarck' ich eS Wort des Augenblicks, ist in seiner Ver-bindung mit den „Rockschößen des Centrums", an denen angeblich der „BiSmarck-Attentäter" Kullmann hängen sollte, sehr bekannt geworden. Deutsch« N»cht.- GlaSsalon deS Hotel „golden. Löwe" statt. Die Tagesordnung ist im Jnseratentheile unsere« BlatteS enthalten. [Zum letztenConcertbericht aus M a r b u r g.J Dir „Marburger Zeitung" ist über einen unschuldigen lapsus calarni unseres Marburger Concerlberichlerstatrers so erfreu», daß sie diesem geringfügigen Gegenstand, der den Bericht seiner Hauptjache nach nicht im mindesten alterirt, am 17. Januar d. Mts. eine sehr langathmige Betrachtung widmet, die sich zu einem gehässigen perlönli-chen Angriff zuspitzt. Unser Reserent kennt die Motive dieses Vorgehens so g«nc», daß er sich begnügen darf, darauf hinzuweisen, daß e« sich bei der beim Schreiben solcher Bericht' ge-botenen Schnelligkeit wohl nur zu leicht ereignen kann, l aß sich ein mißtönendes Horn unter der Feder in eine Posaune verwandelt. [Concert in Gonobi tz.] Wie uns aus Gonoditz berichtet wird, veranstalten dor» tige Kunst» und Musikfr<-nnde unter der Leitung der Herren Seidler und Kurmann im Gasthofe zum „gold. Hirschen" am Samstag, den 23. d. M. ein Concert, dessen Reinerträgniß dem Schul-fonde zufällt. [Ein Asyl f ü r O b d a ch l o fe.] ES ist nicht zu verwundern, wenn neben den vielen Lichtseiten, welche Cilli durch sei»en im Laufe des letzten Jahrzehntes vollzogenen Aufschwung gewonnen, auch manche Schattenseiten, die größeren Städten eigen sind, zu Tage, oder besser gesagt, zu — Nacht treten. Eir.e solche Schaitenscire bildet unser improoisirteS „Asyl für Obdachlose" in der Eingangshalle des Bahnhofes. Manch' Buffermann'sche Gestalt lungert da, von den spätere» Abendstunden an-gefangen bis zum frühen Morgen, und wartet nng, stört auf einen neuen, jungen Tag und frische Thaten. Etwaigen unbequemen Fragen von Seite der Bahndedienstete» begegnen die Leute mit der Ausrede, daß sie mit dem „nach-sten" Zuge wegfahren, doch dieser „nächste" Zug tiifft gewöhnlich in Cilli gar mcht ein. Ferner macht sich auch am Tage oem wirklich reisenden Publicum das Dräugen unt Schieben beschästigungSloser Bursche», welche vornehmlich die Cassafenster umstehen, um hmadgefallene Geldstücke zu ergattern, auf daS Unangenehmst- bemerkbar. Ebenso müssen die ankommenden Reisen! en durch einen nichts weniger als appetitlichen Janhagel förmlich Gassenlaufen. Eine Abstellung solcher Uebelstände durch die Polizeibehörde wäre schon darum ge» bvlin, damit die unsere Stadt besuchenden Fremden nicht von vorne herein unsympathische Eindrücke empfangen. Uederhaupt sollten die Polizeiorgane auf das in den Straßen der Stadt zahlreich auftretende Vagantenthum ein scharfes Aug.nmerk richten. Sein Vortrag leidet, wie man so oft >agt, unter der Undeutlichkeit seiner Stimme. Das ist nicht richtig; er spricht sehr scharf artikulirt; aber er spricht ungleich, bald laut bald leise. Er vergißt offenbar zuweilen, daß er zu einer großen Menschenmenge und in einem weiten Raum mit schlechter Schallvertheilung redet. Oft penug spricht er die allerbesten Sachen wie für sich allein, ganz unbekümmert darum ob ir-gend einer, außer dem ihm rechts zunächst sitzenden Minister, oder dem links lauschenden Stenografen eine Silbe davon verstanden hat. Diese ganz verschieden bemessene Stärke der Stimme bildet die Verzweiflung der Adgeord-neten. der Tribünen und selbst der scharfohri» gen Stenographen. Nur in diesem Sinne gilt er den Letzteren für den technisch schwierigsten Redner, durchaus mcht wegen seiner Schnelligkeit. BiSmarck wird von sehr vielen Rednern an Redegeschwindigkeit weit übertroffen. Die Durchschnittsziffer in der Minute beträgt bei ihm 250 Silben, während 300 und selbst 350 Silben in der Minute noch nicht die höchste Schnelligkeit im Reichstag« bezeichnen. Welches Uebergewicht dem Fürsten Bis-marck, auch als Sprachbeherrscher seine Kennt-niß von Menschen und Dingen und eine sehr umfangreiche Belesenheit gewährt, das zeigt 1886 [D i e Genossenschaft] der Kleider», Schuh-, Kappen- und Handschuhmacher, Modi-sten, Regemchirmmacher, Kürschner, Färber und Seiler hnt sich, nachdem ihr Statut mit Statth.-Erlaß vom 1. Mai 1885, Z. 8114 genehmigt wurde, am Sonntag, den 17. d.M. unter oem Vorsitze des Genossenschafts-CommisfirS, Herrn StadtamtSkanzlei--Vorstand H u t h, constuuirt. Tiefe Genossenschaft besteht dermalen ans sechzig Mitgliedern, von denen fünfuuddreißig der con-stitulrende» Versammlung beigewohnt haben. Zum Obmann wurde gewählt der Schneider» Meister Herr Leopolo Wam brechtsamer, zu dessen Stellvertreter Herr Johann K o r o» s ch e tz, Schuhmachermeister. In den A u S • schuß wurden berufen, und zwar aus dem Stande der Meister, die Herren Johann Hoff-mann, Josef Smekal, Eduard Weiß und Josef Supp, sämmtlich Schneider; ferner die Herren Johann Pfeiffer, Martin Pollak, Stefan Stra-schek und Jakob Picki, sämmtlich Schuhmacher; die Herren Joses RiegerSderger, Färber, Jakob Kobilza, Regenschirmmacher, Franz Hecht. Kürschner und Jakob Laurilsch. Seiler; als Ersatz» männer wurden gewählt die Herren Anion Murko, Mathias Korinschek, Anion Ripka, Josef Jiha, Josef Wegg und Florian Regul. Zu Vor» stanbSmiigliedern der K r a n k« n c a s s e wurden berufen dir Herren Leop. Wambrechtsamer, Joh. Koroschetz, Josef Hoffmann und Eduard Weiß ; Ersatzmänner sind die Herren Franz Hecht und Jakob Kodilza. Der Ueberwachuugs» Ausschuß besteht auS den Herren Johann Pseiffer und Josef RiegerSderger. In den näch-sten acht Tagen wird eine Vorbesprechung be» Hufs der Wahl des SchiedSgerichts-AuSfchuffes stallfinden. Derselbe hat aus 12 ordentlichen Mitgliedern und 6 Ersatzmitgliedern zu bestehen und wird von der Genossenschaft gewählt, und zwar je zur Hälfte aus dem Stande der Meister und der Gehitten. [ - l o v e >> i s ch e P o st d r u ck i o ^ t e n.j Wir erhalten von einem den höheren Ständen angehörigen Herrn folgende Zuschrift: „Löbliche Redaction! Soeben werden mir von Seite der k. k. PostamieS slovenische Posldrucksorten, und zwar zum wieverholtem Male, ohne solche verlangt zu haben, ausgefolgt. Selbstverständ-lich habe ich dieselben sogleich gegen deutsche austauschen lassen. Die löbliche Redaction würde sich ein Verdienst um die deutsche Sache erwer-be». wenn sie die deutschen Leser ihres Blaues daraus aufmerksam machen wollte, daß sie slo» venische Drucksorten anzunehmen nicht verpflichtet sind, selbe aud) nie annehmen sollten, und zwar aus dem einsachen Grunde, weil bei großem Abgange dieser Drucksorten deren nothwendiger Bestand nachgewiesen werden würde. Wohl war über diesen Gegenstand in der „Deutsche > Wacht" bereits die Sprache, es wird jedoch wohl je'e Verhandlung und am meisten solche, in denen er im Unrecht oder sonstwie im sach-lichen Nachtheil ist. Die geniale Art, mit wel-cher er aus allen Zeitläuften der Geschichte Be» weise für seine Ansichten zusammenträgt, im Fluge und ganz nebenbei, gewiß oft nur mit dem Schein der Jmprovi>ation — die sehr glücklichen Treffer «m Zuiren. wobei ihm Latein, Franzosisch und Englisch so geläufig sind wie Deutsch — eine unerschütterliche Geistesgegen» wart und Schlagsertigkeit m der Erwiderung, worin ihn vielleicht nur Eugen Richter über-trifft — mit all dem ausgerüstet, kann er des Sieges oder doch eines Rückzuges mit vollen militärischen Ehren auf dem Kampfplatz des Reichstages stets sicher se>n. Wenn er an dem durch ihn historisch ge» wordenen vordersten Platz des BundesrathS-Tisches, rechts vom Präsidenten, sich erhebt und ln den Hüften zurechtrückt, die Hand >n«t dem Notizenblatt nervös zuckend, die Flügel der kurzen trotzigen Nase gebläht, sprühenden Auges und dazu sechs Fuß emporragend, so wüßte auch der Fremdling, der ihn zum ersten Male sähe und seinen Namen nie gehört — w.nn daS denkbar wäre — daß dieser Mann den Blitz des zündenden Wortes zu schleudern vermag. W»r aber, di« wir unS Deutschlands Geschicke seit bald einem Menschenaltrr überhaupt nicht 1886 . licht schaden, wenn man es nochmals wieder-holt: «Laßt Euch die slovenischen Drucksorten, zu deren Annahme Ihr nicht verpflichtet seid, »ich! aufdrängen, sondern weiset sie überall ent-schieden zurück." [Grazer Theater.] Der Director deS Brünner Theaters Herr Krüger übernimmt zu Ostern d. I. die Leitung der beiden Gra-zer Theater. [B ü t n e r m e i st c r iu a h l.) In W e i-sitzen wurde der durch fünfzehn Jahre als Bürgermeister sungirende Herr Anton Oben-aus wiedergewählt. [Goldene H o ch z e i t.] Die» seltene I Fest feiert am 24. d. M. in Gaal der noch inermüdlich thälige Bindermeister Herr Johann 8 o 1111 mit seiner Ehegattin Frau Juliane geb. Speckmoser, getraut zu Liezen am 24. Ja-»uar 1836. [11 n o l ü es <5 s 0 l L] Bei der Brettersäge im Siadlgrabe», welche dem Herrschaftsbesitzer > Herrn Cail Frischer in Mahrenberg gehört. ^ »ar am 12. d. M. der Taglöhner Ängelo Aallo beschäitiget, das EiS vom Treibrade «dzuarbeiten. Aus unerNärliche Art kam daS Rad während des ReinigenS in «ine kurze Be-«egung, wobei der Arbeit.? Angelo Gallo wahrscheinlicher Weise das Gleichgewicht ver-| ist utü zwischen das Rad und der anstehen-de» Wand eingedrückt wurde, so daß er nach i «eaigin Minuten de» Geist anfgab. Ein fpe-! culle» Verschulden an dem Unglücke trifft Niemanden. [MarburgerfreiwilligeFeuer-l »ehr.] Sonntag, den 17. d.M, fand in einem I Salon dcS CasinovereinS di« Generalveriamm-lung der freiwilligen Feuerwehr stall. Dieselbe nar von 35 Mitgliedern besucht und wohnte der-I silben auch der gewesene Bürgermeister Dr. Tuhatsch bei. Bei der vorgenommene» Wahl ! wurde» gewählt und zwar: Zum 1. Haupt« sann: Haltskini Tominikus; zum II. Haupt-i mann: Schosteritsch Franz; zum 1. Steigerzugs-sichrer: Koller Albert; zum II. Steigerzugssührer: Modisch Franz; I. Spritzenzugsführer: Klein-schck Kranz: ll. Spritzen,ugssührer: Buchta; I. Ziigisührer der Schutzmannschaft: Dr. Schmi-fierrt; II. LugSsührer der Schutzmannschaft: I Peluar Carl; Schriflwarl: Wcivner Gustav; Eackelwart: Macher Max; Zeugwart: Pirch Cart. Vo» den Antheilscheinen wurden folgend« Nummern gezogen Nr. 109, 91, 21, 18, 87, welche i 10 st. betragen und beim Eaffier be» Wen werden tonnen. [B«st i a l i I ä t] Im Wald« zwischen Kiirach und Juritschendors wuroe die in letz-tmm Orte ansässige Grundbesitzerin Antonia Tonaschitz plötzlich von dem Taglöhner Peter Ltaschitz überfallen. Der elend« Wüstling ver-»die an der hochschwangeren Frau, trotz der ! hesligstkn Gegenwehr de»selben, ein unsittliches Attentat; der Verbrecher wurde dem Strafge-richle eingeliefert. »ehr ohne ihn vorstellen können, — wir sehen hinter dieser hünenhaften Männergestalt hoch «fgerichtet den Erfolg, uns Alle und ihn selbst, den Schöpfer und den Sohn des Erfolges, «ächtig überragend. Und wenn er spricht, so hören wir, wenn wir die Augen schließen und den sterblichen Mann nicht sehen, etwas wie den starken Flügeischlag der Geschichte unseres ZaterlandeS. In einigen Jahren wird der Saal, darin so oft und in so bedeutungsvollen Stunden diese Stimme erklungen, vielleicht verschwunden sein, oder es wird statt des Deutschen Reichs-tages daS Preußische Abgeordnetenhaus darin loge». Um dieselbe Zeit, wohl gar schon früher wird eine Sitzung fein, von der es heißen wird: m chr hat BiSmarck zum letzten Malt gesprochen. Aber noch den kommenden Geschlechtern wird eS gesagt werden — da» spr chl sich vom Vater fort auf den Lohn — „daß weder in diesem »och in dem neue» Saale, den man jetzt draußen vor'm Thore aufrichtet, ein Redner ist, dnn Fürsten BiSmarck gleich an Kunst der Rede, »ie an Kraft." ..4>e»fMpe Mdcht." [Hütet die Kleinen?] Da« vierjäh-rige Söhnchen deS Jo'ef Gellob in Klimdorf fiel dieser Tage zwischen das Mühlrad, welches daS arme Kind buchstäblich zermalmte. [D a S E n d e eines Festes.] Unlängst wurde im Gasthause deS Anton Ploi in Nad-wischetz ein Fest abgehalten, dem auch der GrundbefiyerSsohn Carl TrinkauS beiwohnte. Als derselbe mit einer Zehnguldennote die Zeche zahlte, wurde er wegen des Besitzes einer so „großen Banknote" von dem Burschen Alois Mercnik gehänselt. Der darob entstandene Wortwechsel artete gar bald in eine tüchtige Keilerei aus. an der sich außer den Vorge-nannten auch die rauflustigen «chalamon, Jo-fef Fraß und Franz Murschitz mit einem einer besseren Sache würdigen Eifer betheiligte». Carl Trinkaus wurde im Verlaufe des Raus-Handels mehrere Male zur Thür hinausgewor-fen, lehrte aber immer wieder in'S Gastzimmer zurück, um neuerdings an die Lufl gefetzt zu werden. Di, Rauferei end.te mil der totalen Niederlage des TrinkauS, der lebensgefährlich verletzt vom „Kampfplatze" getragen wurde. [8 u f der Treibjagd.] Im Revier des Baron T o m S zu Graßnitz fand am 2. d. eine grobe Treibjagd stall. Der Treiber Jgnaz Üerce. ein jähzorniger Mensch, schlug den eilf-jährigen Knaben des Johann Hammer auf den Rücken, weshalb er vom Letztere» zur Rede ge« stellt wurde. Die beiden Männer geriethen mit einander in Streit, der damit endigte, daß Hammer dem 6erce eine volle Schroltladung in den Unterleib schoß. Terce stürzte sofort todt zu Boden. Der Mörder wurde durch die k. k. Gendarmerie dem Bezirksgerichte Marburg ein-geliefert. [Die Saldenhofer und die El. V e i t e r.] Die Burschen von Saldenhofen und von St. Veit waren einmal fest an einander gerathen und trugen damals die St. Veiter über die Saldenhofer den „Sieg" davon. Diese Nie« derlage wurmte die Letzteren ganz gewaltig und sie beschlossen daher, die erlittene Schlappe wett-zumachen. Sie sandten eines Tages den St. Veitern den Fehdebrief, in welchem dieselben aufgefordert wurden, sich am nächste» Sonn-tage kampfgerüstet de» Saldenhofern gegenüb»r zu stellen. Die beiden feindlichen „Heereshau-fen" fanden sich auch richtig an dem bestimm-ten Tage auf dem Kampfplatze ei». Die Sal» denhofer hallen ihr Hauptquartier im Hanse eines gewissen Karner aufgeschlagen, während die Sl. Vetter vom Gasthause der Frau Maria Schamp aus operirten. Nachdem in beiden La-gern der Schlachtplan festgestellt war, rückten 'je beiden „Armeen" gegen einander im Sturm-schritte vor. Schon beim ersten „Treffen" wur-den drei Kämpfer schwer verletzt. Die St. Vei-ter mußten sich »ach rückwärts concenlriren und suchten in ihrem Hauptquartiere, wo einige Burschen als Reserven zurückgeblieben waren, Deckung. Da hatten sie aber die Rechnung ohne die Frau Wirlhin gemacht, welcher es mittler-weile gelungen war, das HauSthor zu verda-rikadiren. Nun entspann sich ein hartnäckiger Kampf. Die im Haufe Zurückgebliebenen woll-ten hinaus, um ihren Kameraden SuccurS zu leisten, während die von außen anstürmenden, vom „Feinde" verfolgten St. Veiter in das HauS einzudringen versuchten. Nach hartem Kampfe er-stürmten die wuthentbrannten Saldenhofer das feindliche Hauptquartier, in welches sie unter SiegeSgeschrei eindrang««. Die «rst« Verwund«!« war der Wirthin Töchterlein, welche einen wuch-tigen Hieb auf den Rücken erhielt, nach ihr sank Paul Medved, von dem Saldenhofer Josef Perutsch mit einer Holzhacke angegriffen, tödlich verwundet zu Boden. Die Salden-hoser Wilhelm Kopp. Alex Kres und Andere schlugen nun mit ihren Ochsenziemern auf Alles los, was ihnen in den Weg kam. Zahlreiche Verwundete bedeckten den Kampfplatz, auf dem die Saldenhofer diesmal den „Sieg" errungen hat-ten über die ihnen schmählich unterlegenen St. Veiter. 5 Wom ßissier ßastnoverein. Unser Casinoverein bildet unbestritten den Mittelpunkt des vornehmen gesellschaftlichen Le-denS unserer Stadt Alles, was zur feineren Gesellschaft gehört und sich nicht selbst ausschließt, finden wir hier beisammen. Die Pflege einer sich gegenseitig aus dem Alltagsleben erhebenden, Geist und Herz erfreuenden Geselligkeit »ach echt deutscher Art und Sitte hat sich der Ca» sinoverein zur dankbaren Ausgabe gemacht, der er auch bishir vollkommen gerecht geworden ist. Man darf die große Bedeutung dieses Vereines für daS gesellschaftliche Leben unserer Stadt nicht unterschätzen, die vornehmlich auch darin liegt, daß er den Brennpunkt deutschen Cultur-lebenS bildet. Darum wird auch das Wirken dieses Vereines nicht nur von den zunächst de-»heiligten Kreisen, sondern auch von der Presse mil Aufmerksamkeit versolql. So wollen wir denn heute das Faschings-Programm besprechen, welches die einen recht regen Eifer entwickelnde Vereinsleitung uns vorgelegt hat. Dasselbe verspricht uns eine reichliche Auswahl von Un-terhaltungen, die am Simstag, den 23. d. M. mit einem Tanzkränzchen beginnen. Diesem sol-ge» am Samstag, den 6. Februar, ein Familien-abend, Mittwoch, den 17. Februar, ein Ball, Samstag, den 27. Februar, ein Tanzkränzchen und am Faschings-Dienstag, den 9. März, ein M a s k« n kr ä n z ch e n. Was will man noch mehr! Die Tanzunterhaltungen wurden getheilt in Kränzchen, Familienabend und Ball; jeden-falls von dem Gedanken ausgehend, den Tanz-adenden verschiedene äußere Formen und dadurch eine angenehme Abwechslung zu bieten und es alle» Mitgliedern zu ermöglichen, an allen Un-terhaltungen theilnehmen zu könne», wenn die Toilette mit dem Charakter der einzelnen Ver» gnügungs-Abende in Einklang gebracht wird. ES ist i» den jetzigen Zeiten für jeden Familienvater recht schwer, den verschiedenen und sehr häiisig wiederkehrende» Unt-rhaUungS-ansplüchen namentlich seiner weidlichen Ange-hörigen gerecht werden und dabei doch sein begräuzieS Budg t einhalte» zu können. Gott-lob sind unsere Frauen uuv Tochter verständig genug, dem sorgenden Valer die Last zu er-leichtern. Die Cillier Damenwelt hat in ihren Toi-leiten von jeher so viel Geschmack, Geschick und Grazie entwickelt, daß sie füglich davon absehen kann, einen gewissen Luxus zu entfalten, dessen sie bei ihrer natürlichen Anmuth wahrlich nicht bedarf. Ist ja auch nicht die Toilette die Haupt» sache und ebensowenig ver Magnet einer Tänzeria. Die wirksamsten Waffen zum Siege sin) die Anmuth der Erscheinung und fesselnde, ange-nehme Umgangssocmen. WaS sind Diam mten und Perlen und die kostbarsten Roben gegen leuchtende Augen und rosig« Wangen, gegen den bestrickenden Liebreiz wahrer Weiblichkeit? — Im FaschingSprogramm finden wir beim „Ball" in Paranlhefe „Ballioilette" vermerkt. Wir glauben die darin liegende Absicht der Direktion zu errathen, wenn wir diese pleonastische Be-merkung dahin deuten, daß die Herren vom Civil gebeten werden, an diesem Abende in Balltoilette, al o im Frack und weißer Cravatte, zu erscheinen. Die Damen t'enöthigen keine Di« reciionSvorschrist für ihre Balltoilette, nur den Herren wurde der doch wohl überflüssige Wink gegeben, daS äußere Bild des BalleS, durch elegante Uniformität ihrer Toilette zu heben. Das Eröffnungskränzche» wird hoffentlich heuer gut besucht werden, nicht, wie im letzten Jahre, das öde Bild eines le.ren Saales zei-gen; sonst könnte die Direction dieS als Wunsch der Mitglieder auffaffen, die folgend«» Unter» Haltungen vom Programm zu streichen. Vom Familienabende versprechen wir unS eine recht anregende, gemüthvolle Un-terhaltung und „munkelt" man auch bereits, daß für diesen Abend irgend eine besondere Ueberrischung geplant werde. Mit dem Maskenkränzchen nimmt der Casinoverein Abschied vom Fasching und concentrirt sür die letzte Nacht bei decenter, Macht I«ö6 selbstredend und unter Conttole von Dir«ction«-Mitgliedern stehende MaSkenfreiheit Alle«. wa« Humor und Scherz, Geist und Witz in gesunder solider Lustbarkeit zu bieten vermag. Ob heuer die sogenannten „alten Herren" da« Casino besser srequentiren werde«, al« in den Vorjahren? Wir wollen e« hoffen; fit ge-hören unbedingt dazu, das Bild lebensvoll zu gestalten, und die Ausgabe ist doch nicht gar zu schwer, hie und da einen Abend, nicht am gewohnten Platze, nicht beim gewohnten Glase zuzubringen ; di« sogenannten „alten Herren" sollen sich ein Beispiel nehmen an der wohl auch mitunter mit einem Opfer verbundenen Ausdauer der allverehrten, vielgeschätzlen Mütter und varäos dos D&mcs und eingedenk sein des Sprichwortes: „Getheiltes Leid ist halbe« Leid, getheilte Freud' ist doppelte Freud'." Literarisches. s„D«utfch« Wochrnschrift."] Or. gan für die gemeinsamen nationalen Interessen Oesterreichs und Deutschlands. H«rau«g^eben von Dr. Heinrich Friedjung. Wien, IX. Wasa> passe Nr. 2V. Inhalt von Nr. 8 vom 17. IS-ner 1886. Nationalität und Kirche. — Branntweinmonopol in Deutschl >nd. Von Julius Wolf in Zürich. Einige Grundsätze d«S österreichischen Sprachenrechtes. Von Fr. — Deutsche Reichschronik. Von Carl Pröll in Berlin. — Das Jubiläum de« ..Fremdenblatt". Von Heinrich Friedjung. — Feuilleton: Leibnitz al« Patriot. Von Johannes Volkelt. — Literatur. Theater und Kunst: Dämmerstunde. Von Julius Freund. — Eine österreichische Dichterin. Von Fritz Lem-mermcyer. Arnold Böklin. Von Robert Stiassny in München. (Schluß.)—Novelle: Unser Hau«, freund. Von Ernst Ziegler. —Bücherschau. — Probenummer gratis und sranco. sJnhalt der Wiener HauS« f r a u e n-Z e i t u n g Nr. 3 :> Der Kinderspiel-platz. Von Josef Kugler. — Die Kosten eine« Haushalte« in Wien. Von A. v. T. — Fragen und Antworten. — Correspondenz der Redaction. — Antworten der Redaction. — Für Haus und Küche. — Menü. — Mi«cellen. — Album der Poesie: Der Wein d«r Lieder. Von Edmuuo Grün. Ein lieber Gast. Von Germannicus. — Literatur. — Schach-Zeitung. Redigirt von Bela Widhalm. — Das Geheimnis de« Arzte«. Nach dem Französischen von M. Emilie Souvestre. — Feuilleton: Die Zeit. Von E. T. Kleine Theaterbetrachtungen. Von Heinz jun. — Eingesendet. — Inserate. Preis halbjährigst. 2.50. s. An d«r schönen blauen Donau.-] Das soeben erschienene erste Heft de« neuen Wiener Familienblattes „An der schönen blauen Donau" (Verlag von Carl Konegen in Wien) hat solaenden Inhalt: Porträt der Kronprin-zessin Stephanie, nach neuester Ausnahme in Kupferdruckmanier hergestellt. Johann Strauß: „Am Donaustrand", Improvisation, Text von I. Schnitzer. Alexander Baron von RovertS: „DaS zersprungene Glück", Novelle. Robert Ha-merling: „Bejcheerung" OSco.r Blumenthal: „Melancholische Zeilen". Egon: „Mein Zugvo-gel", Humores!« au« dem Wiener Leben. Hans GraSberger: „AuS der Heimat". I. „Das Obda-cher Scherg- und Lumpenglöcklein". Balduin Grol-ler : „Ein Kampf gegen Windmühlen" Josef Wei-len : „Einem Fiirstenkinde. Zum zweiten Namens-tage". Hieronymu« Lorm: „Jeder in Jedem." HeinrichOsten :„Typen au« dem WienerBallsaal" l. „Der Ballvater". Woldemar Kaden: „kiouz Rumioalis." Jeny Neumann : Wiener Fasching-moden. Bauer: „Des Papierkorb« Rache". A. v. Merta: „Der Schattenspielmann", ein« Er-zählung aus Alt-Wien. JuliuS Freund: „In-schrist". Jule« Nariac: „Der Schnee", Lustspiel in «inkm Aufzuge. Unser Bild. Unsere mu-sikalisch« Beilage. „SchmerzenSschrei eine« Jung, gesellen," oder: „Wer trägt die Schuld", Zu-schrift an die Redaction. Worte der Weisheit. Am Spielti!ch : ReduS-Zeitung. redigirt von M. Roth. — Schach-Zeitung redigirt von Dr. S. Gold — Räthsel-Zeitung, redigirt von Professor Rössel. — Tarock-Zeitnng redigirt von Heinrich Wallher. Volkswirtyschafttiches. lSteirifche und krainisch« Koh-l e n i n d u st r i e.s Di« Handelskammern von Graz und Laibach haben im Interesse der stei-rischen und krainischen Kohlenindustrie ihre Be-denken gegen die von der Direction der Staat«, eisenbahnen einer Berliner Firma gewährten außerordentlichen Frachttarisermaßigungen zum Transporte oberschlesischer Kohle nach Jta ien dem Handelsministerium mitgetheilt. Es ist in der That eigenthümlich, daß der Staatseisen, bahnbetrieb dazu die Gelegenheit bieten soll, aus-wärtigen Unternehmungen durch abnorme Fracht-tarisermäßigungen die Möglichkeit zu bieten, die inländische Montanindustrie von einem ihrer natür-lichsten Absatzgebiete zu verdrängen. DieAction der Kammer kann also nur gebilligt werden. Wie wir weiters hören, hat auch der krainijche Land?SauS> schuß in dieser Angelegenheit im Interesse der krainischeu Montanindustrie sich an das Mini-sterium gewendet. Auch soll sich ein höherer Be-amter oer Trifailer Gewerkschaft nach Florenz begeben haben, um dort direct mit Vertretern der italienischen Bahnen über größere Lieferun-ge» zu unterhandeln. sO e st e r r «i ch i s ch « E i s« n i n d u st r i«.] Im Lauf« d«r nächsten Wochen sollen, wi« die „N. Fr. Pr." meld«», dir Carttll-Verhandlungen. deren Zweck dahin gebt, die Produktion und die Preise der österreichischen Eisenindustrie ge-meinsam zu regeln, wieder ausgenommen werden. In diese« Cartell sollen auch die ungarisch«« Werke mit einbezogen werden, so daß an dem-selben die gesammte Eisenindustrie der Monarchie theilnehmen würde. Jedenfalls werde die böh-mische Fusion den Anstoß geben zu einschnei-denden Veränderungen aus dem Gebiete der Montan - Industrie und das Prinzip der Car-teile dürste eine Erweiterung erfahren, welche durch die Verteuerung der Preise für die Con-sumenten die Consequenzen des Schutzzolle« aus'« grellste beleuchtet. Aus dem Amtsblatte. Kundmachungen. Local-Erhebungen zur Anlegung de« neuen Grundbuches für mehrere Gemeinden. B.-G. Rann. Erledigungen. FinanzsecretärS- und Finanz-Obercommissär«-Stelle. Termin binnen 4 Wochen vom 14. d. M. Fin.-Land.-Dir. Graz. — Concepts-Praktikanten-stelle mit 700 fl. Ad-jutum. Termin 30. Jän >er. Stadtr. Graz. — Amanuenfis-Stelle an der Un»versitätS-Biblio-thek Graz. Termin End« F«bruar. Statth. Graz. L i c i t a t i o n « n. 3 executive Feilbietun-gen der Realitäten d?S Simon Koschuh in Gru-schenberg. Sch. W. 13.347 fl. B.-G. Marburg, l. D.-U. — Der Fährnisse des Martin Pollak in Cilli. Sch.-W. 398 fl. 10 kr.. 117 fl. 10 kr. und 154 fl. 50 kr., am 19. Jänner und am 3. Februar. Kr.-G. Cilli. Erinnerungen. Verjährung« - Aner-kennung und Löschungsgestattung von Rechten und Forderungen nach Gertraud Wrancun. Tgs. I. Februar. B. - G. St. Marein. — Johann Guadic, ^ranz Jrocic und Gertraud Zupankik. Tgs. 26. Jänner. B. - G. Tüffer. — Helena Stepenich'k vorm. Sorko. Tgs. 26. Jänner. B.-G. Tüffer. — Bartlmä Hriberscheg, Apol-lonia Gmeiner. Franz Pühl. Johann Schuscheck, Georg Gobetz und Fcanz Novak. Tgs. 29. Jän. st. del. B.-G. Cilli. — Feilbietung zur Todeserklärung de« Mathias Rejh. Term. I. Jänner 1887. Kr.-G. Cilli. Eingesendet. liWÄM Spitzenstoi 70 cm. breit rssn, 1 L20 per Meter ».«V, ('ti u ti 11 11 dulpure und fehle I Nrhnrlzrr Mllrkrrrl versendet meter- n. stttckweis« lolll'roi in'« Hau« Ja« Heidenfabrik-Depot | €i. Hfnnehrrg (k. u. k. Hoflieferant). Zftrleh. Master umgehend. Briefe kosten 10 kr. Porto. Offenes Schrelön» an den wohlgtbornen Herr» Dr. Josef S e r n e c, Advocaten in Cilli. Euer Wohlgeboren! Sehr geehrter Herr Collega! Sie sahen sichzurSteuer derWahr-I h e i t veranlaßt, Berichtigungen gegen eineni Artikel in der „Deutschen Wacht" zu veröffenl-I lichen, welcher zum Theil meine Person b* trifft, gestatten Sie mir daher nachstehend« höfliche Erwiderung zur Steuer der Unwahrheit! Herr Doctorand Ivan Decko überzeugte Sie. daß er den Artikel in der „Südst. Post" „Pro-ceß6agran gegen Dr. Glantschnigg" weder ge-schrieben noch die Verfassung de« Artikel« ver» anlaßt, noch Kenntniß davon habe, und zwar ebensowenig al« St« vom ganzen Artikel irgend etwa« früher wußten noch kannten aUl bi« Sie ihn am 6. December 1885 gedruckt^ gelesen haben. Ich bin nun so frei zu fragen k wodurch Sie Herr Ivan Deöko überzeugte? 1. Wußten Sie nicht, daß Derselbe bi« zij feiner Uebersiedlung nach Cilli Redacteur de? „Südst. Post" und Mitarbeiter derselben war?I 2. Wußten Sie nicht, daß Herr Decks» trotz der von ihm behaupteten Arbeit«üb«rbüf dung auch jetzt noch Correspondenzartikel ai die „S. P." sende ? 3. Wußten Sie nicht, daß Herr Jv« Detto von Ihnen auf der Vollmacht de« Herr, Ivan öagran behufs Einsicht in die Stra'acta Cagran gegen Glantschnigg substituirt wurde? 4. Wußten Sie nicht, daß aus Jdrn Kinzlei nur Ivan Decko die Acten eing«. sehen und stenografische Aufzeichnungen gemacht hat? 5. Ist e« Ihnen unbekannt, daß Herr Jo« Decko in dieser Sache ausschließlich informw war, und daß Sie mir dieß in Ihrer Kanzl« selbst mittheilten, al« Sie mir den famos« Antrag stellten, ich solle die Sache meine« Clienten mit der meinigen compensiren? 6. Ist e« Ihnen unbekannt, wer die v« Ihnen signirte Anklageschrist verfaßt« t 7. Ist eS Ihnen unbekannt, wem Hea Ivan Decko die Abschrift meines Verhötpr»« tokolleS ausgeliefert hat? Wenn Sie das AUd nicht wissen, und Ihnen da» Alle» unbeka» ist. dann halte auch ich mich durch di« Berich» tigung de« Herrn Ivan Decko für überzeug Anderenfalls aber gestalten Sie mir zu glaub» daß Sie im Vereine mit Herrn Ivan Deck« die Berichtigungen nur zur Steuer d et Wahrheit veröffentlicht haben. Hochachtungsvoll Ihr ergebenster Collega Dr. Glantschnigg. MATT2*i bestes Tisch- ind MucknnM erprobt bei Husten, Haiskrankheitea, Magen- und Blasenkatarrh. Heinrich Mattoni. Karlsbad and Win I Korrespondenz der Redaction. Herrn — ® — I. Kennen Sie dem» nicht W< h schichte von dem mit Gold beladeten Esel, de» sich tanntlich alle Thore öffnen? — Witter «. 8. i. M. Geduld bringt Rosen! „®iudbad." Jener Herr betrachtet sich eben als den MittelpunÜ des Weltalls. An mehrere p. t. Viasender. Für Gedichtes >-deu wir keinen Raum E. G. Run werden Sie gar grob: S t aber uicht mit dem ^groben Keil" komme», fostaa Ihnen Änigge'S bekanntes Buch ;um Lesen pfehten. 1886 .Deutsche Machte A. Verlag tw Wl»w, «W't DEUTSCHE BÜNDSCHAU Unter Mitwirkung hervorragender Kacbralnoer herausgegeben ran Profesaor Dr. Frledrloh Umlauft In Vita. I» j&brlicb 18 Heften: takt.ee Pfennig >■ belieben. für Qanijübr. Prinumrrm. & fl. 50 kr. -- 10 Mark excl. Franco-Zusend. Probehefte stehen ans Verlangen gratis oml flraneo SU Dlenttin. — Dir Zeitsi-hrift lit durch alle Bachhand-lange" nn l l'osta" »talten »II beziehen_ GEOGRAPHIE ü. STATISTIK. A U»r-leben a Verlag la Wien. I Ma»la»lllau»tr. 8. k»w. ■T—■< rnmi iiiTTitisi sisii JtJL. JOHANNSEN, Kautichuk-Stampiglien-Erzeugung t Oravieran»talt 6 r a z, Jungferngasse Nr. 2. Alle Neuheiten. — Lieferzeit 1 bis 2 Tage. — Agentur für Cilli: G. .AJ.xaa.o«lecljja.ex- 427—52 i n u u 'uuitiiüuy ^ Jb A A A A A Ai A d „THE GRESHAM" Lebens-Versicherungs-Gesellschaft in London. Filiale für Oesterreich, Wien, Giselastrasse 1, itn Hause der Gesellschaft. Reelicnsohafts- Berieht vom 1. Juli 1MN2 bi« Ind. SO. Juni 188S. fr. 83,780.0169° . 16,602.367-70 , 139.950.000"— , 65,726.175 — ,1.260,777.854-55 Activa................................... Jahreseinkommen au« Prämien und Zinsen............-...... Auszahlungen für Versicherung«- und Rentenverträge, Rückkäufe etc. »eit 1848 . . . la der letzten zwölfmonatlichen Geschäftsperiode und bei der Gesellschaft für .... nene Antrüge eingereicht, wodu-ch der Gesammtbetrag der in den letzten 29 Jahren eingereichten Antrüge sich auf mehr als............ .... stellt Tom 1. Juli INNS bla Ind. SO. Juni 1984. Activa fr. 87,234.4201— Jahreseinkommen aus Prämien und Zinsen . .................... 17,134.22605 Auszahlungen für V'ersicherungs- und KenteuvertrÄge Rückkäufe ctc. seit 1848 '....„ 149,800.000 — In der letzten zwölfmonatlichen Geschäftsperiode wurden bei der Gesellschaft für . . . „ 63.992.275 — neue Antrüge eingereicht, wodurch der Gesammtbetrag der seit Bestehen der Gesellschaft eingereichten Anträge sich auf...................„1.324,770.129-55 stellt. Die Gesellschaft übernimmt zu festen Prämien-Versicherungen auf den Todesfall mit 80 Percent Gewinnanteil oder auch ohne Antheil am Gewinn, ferner gemischtes und auf verbundene Leben; schliesst Renten- und Ausstattung*-Verträge ab: gewahrt nach dreijährigem Bestehen der Polizen den Rückkauf fllr Polizen auf Todesfall oder gemischt, welche hiezu berechtigt sind, oder stellt für Polizen auf Todesfall nach dreijährigem und für Aussteuer-Versicherungen nach fünfjährigem Besteben reduzirte Polizen au, für welche dann keine weiteren Zahlungen zu leisten sind. Prospect« und alle weiteren Aufschlüsse werden «theilt durch die Herren Agenten Geuerul>A^entou ITlr Krtiln und Hntlstelermtirk, Valentin Zeschko, Triester-Stresse Nr. 3 in Laibach. ans, für welche I Pro. LmäiH n und von demW _J Wichtig für Gicht-Kranke, Rheuma- und Nervenleidende! Oeffentlicher Dank. $errtn flpottirfer Jal. Herbabnjr, Wie*. Srsnche mir mit Po»n»chnadme drei FI«>che» ZHre« stsrtkrea »aroivlii tu Im»«»: dasselbe tat sich titflni» beleihn und mit sreganaenrn Hcrbß mein rheamatlsrhes Leiden voll imen Li komi bet und) sehr leibend Ist. Cser reun». Nagata), i. Jänner 18S5. Geori leorg Zemanek, Mister. «irsnche nochmals UM drei gl»|chen Xenr»x>Ila stärkerer rte »er P »«Nachnahme. da baslclbe bei Gichtleiden wirklich vortreffliche Wirkung nacht. Kr ans Felsinniin. meinem Gichtlelden angeraettdrt hjte. »stuhlet. Ihnen diese teilen al« Knertennaag ,» trnJ bitte utslfkk, mit »er L-stnachniihme noch 1 ßlajche >» ^ilhnn sllngats> SU. Xateiahet i»4. In ich 3he Nemroxylia deren» mit gutem Srfolie bet -----^ so fUbie ich mich Ver- \\i lenben und schicken. Alexander Nikö. i'tbrer. aa Preis 1 Flacon „Xeuro-xjrlla" (»riln etnboflittj fl. 1. der stärkeren »orte itol« embnUitt) gegen Wicht. Rheuma ■n» kähnnntqen fl. 1.80. »er Post sät 1—S fflncon» 30 kr. mehr ftr Hacknug. 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Wahl der Kerhnung»-B«»isoren. 3. Wahl des Musik-Directors. 4. Wahl der Directious-Mitglieder. 5. AlUallige Anträge. 38—2 Sollte zur besagten Stunde die statutenmäßig zur Beschlussfähigkeit erforderliche Anzahl von Mitgliedern nicht anwesend sein, so findet eine Stunde darauf die zweite General - Versammlung statt, bei welcher jede Anzahl von Mitgliedern borhlussfühig ist. Die l)ii'ec;tion. Gresuclit wird auf längere Zeit zu miethen: ein Juttrr-Vrhältrr 21—2 Die einfache ßflchftthrnng wünscht ein Herr gegen ro&ssigrs Honorar ru erlernen. GeÄ. An'räge bittet man bis 27. dl M. unter .Buch fShrnng an die Adm. d. BI. 37—ä kann llerjenlce erhalten, welcher fftr eine Abrr-•eelsehe, hS«Mt l«istua(ss*kl|( llanipsaehlfrsahrtnfceiiellaeliasllhäili ■ein will. — Durchaus keine Auslagen, nöthiges Material wird grati» geliefert. Man wende sich unter Chiffre „Amerika" an Hutenateln de Yogier in Wien. 59-1 Bei CARL PÜHL J»ltterm«istkr in EM 40-1 zur Unterbringung von ca. 200 Ctr. 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