LMachcr Zeitung. Nr. 288. Plänumerationspreis: Im Lomptoll ganzj. fi. il, halbj. st. N.5». stur ^!« ^uftcUuns, in« Hau« halbj. «0 !r. Mit der Post ganzj. ft. 15. h.ill,j. ft. ',.50. Samstag, lH. December Insclti onsgcl iihr biü ^li ^ellcn: Imaivolr., lm.«0'v., 3ui. 1 ft.z sonst pf.Zcilc ln>. «'7.,üm, 8'l., 8m. 1!» lr. u. s. w. Iüsevlioneftcinpe! iellom. !10 f». 1887. Amtlicher Theil. e^ns Anlaß dcr neuen Organifirnng dcr Finanz-p^cm'ntincil haben Sc. k. f. Apostolische Majestät mit Allerhöchster Eutschlicßnng vom W. )lovcmber 1«. Ha n nieder für Brunn; Dr. Joseph Reg« ^^'d sin- Tricst: Dr. Friedrich Haan für Zara; ^> Jakob Zcball fiir Graz; dann dic Finanzräthc ^''- Johann W icsinqcr für ^inz; Dr. Albin H a in !"er für Czcrnowitz; Dr. ?ncas Ku schar für Klagen^ "t; Dr. Friedrich Kaltencggcr Ritlcr r>. Ricd' '>°rsl für ^aibach; nnd Dr. Anton Gruber für Innsbruck; N> Obcrfinanzrät hen bei den Procura-lllren: . den Hofrath Dr. Joseph Ritter v. Hauschka für ^i,; den Obcrfinanzrnth nnd bisherigen Procnrator '!> Kratau Dr. Ignaz S c m kowicz für Vcmbcrg; den ^btrfinanzrath nnd bisherigen Procnrator in Sieben» ^>rgen Dr. Andreas Pawlil für Prag; nnd den "incmzralh Dr. Karl Postl für Wien. Zugleich haben Ee. l. k. Apostolische Niajcftat ge^ Mt, dein Finauzrathc dcr böhmischen Finauzprocuratllr, ^r. Joseph 5trobShofcr, taxfrei den Titel nud Cha« ''^kter cincS ObcifmanzrathcS nnd dem Obcrfiilanzralhc dcr österreichischen Fiuanzprocnralur, Dr. Fran; ii a » . <-'ssa, bei dessen Versetzung in den bleibenden Ruh» Nand, taxfrei den Titel cincS HofrathcS allergnädigsl zn verleihen. Se. l. l. Apostolische Majestät haben dem Tribn-"alrathe in Pension Fran; Freihern BreSciani die l- t. KämmcrcrSwnrde allergnädigst ;n verleihen gcrnht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. December d. I. den Oberlandcsgcrichtsrath beim Czcrnowitzer LandeSgcrichtc Joseph Spcndling alo ObcrlaudeSgcrichtSrath znin ObcrlandcSgcrichte in Lcmbcrg zu übersetzen nnd die hi» durch erledigte ObcrlandcSgcrichlSrathsstcllc bcim Landcs-gcrichtc in Czcruowitz dein Weinberger OberlandeSgerichtS» rath Dr. Dcmctcr Ben delta allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. Deecmber d. I. die bei dem böhmischen ObcrlandcSgcrichtc erledigten Rathsstellen den Präger ^andcSgcrichlSräthcn Gnstav Adolf Kör» ber. Dr. Joseph Ritter u. Helm lind Mathias Ha-well a allcrgnädigst zn vcrlechcn geruht. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Resolution vom 2<;. November d. I. die Traue-ferirnng des t. t. Consuls Karl Dragoritsch von Trapezunt naä> Rnstschnck lind seine Ersetzung ans dem Posten iu Trapezunt durch deu l, k. Consul Georg von Marty rt allergnädigst zn beschließen geruht. Nichtaintlicher Theil. Laibach. I^l. December. Da^ eben erschienene italienische G r ü n b n ch gibt eine sehr anschauliche Sliz;c dev römischen Frage in ihrer Entwicklung. Eö beginnt mit einer Depesche Visconti Vcnosla S an Nigra vom 20. December I.M',, welche den Stand dcr zwischen Rom und Florenz go pflogcncn Verhandlungen nnd das Resultat darlegt, wcl' chcS niöglich ist voranSzuschcn. Die Depcschc wciot auf den Weg hin, dcr zn verfolgen ist, um zu cincin Ueber» einstimmen zn gelangen. Mousticr crllärtc Niara nnlcrm^i. December I^0l», daß, wenn der Papst in Folge cincS Ausstände«, oder einer Invasion genöthigt werden sollte. Rom zu ver» lassen, Frankreich gezwungen wäre, zu intelvcnircn. Er versprach aber keinen Entschluß zu fassen, ohne vorher mit Italien s-ich zu verständigen. Eine Depesche Rattazzi's vom 30. September 1^07 befiehlt Nigra, sich nach Biarritz zu begeben, »in den Kaiser in Kenntniß zn setzen, daß Italien vielleicht gc» uöthigt werden könnte, in Rom zu intcrueniren, nm die öffentliche Ordnung zn retten nnd die Institutionen Italicni? zn beschützen. Der Kaiser antwortete, daß sin die Eventualität einer rcpublicanischcn Revolution in Rom die Haltung beider Regierungen von den Umständen und von dem auf die öffcutlichc Meinung gemachten Ein. drucke geregelt werden wird. Die kaiserliche Regierung werde nicht früher handeln, bevor sie cö nicht ver» sucht habe, sich mit dcr Regierung des Königs zu ver-ständigen. Raltazzi schreibt unterm Ui. October, daß eS ohne italienische Occupation dcS päpstlichen Gebietes nnmög-lich sei, anS den Verlegenheiten herauszukommen. Eine Depesche Nigra'S vom 15). October schlägt die Idee cineö Congresses vor. Die Antwort Rattaz^i'S ist dem Eongresse nicht günstig, von welchem er kein günstiges Resultat erwartet. Er fügt hinzu, daß, wcnn man voll der Unabhängigkeit des Papstes sprechen wür!x-, cS sich, wohlverstanden, um die geistliche Unabhäugigteil handlc. Rattazzi schließt mit dcr Elkläruug, daß angesichts dcS AbgnugeS der Flotte von Toulou dic italienische Armee aus Rom mar» schircu werde. Nigra tclcgraphirt hierauf, daß Rouhcr eine beider scitlgc Intervention verabredet zn sehen wünschen würde, daß er aber nicht die Inilinlivc zn einem solchen Vorschlage ergreifen werde. Eine andere Depesche Rigra's sagt, das entjchei' drndc Argument sür die Inlervcntion war die Noll,-wcudiglcit FraulreichS, seine Unterschrist achten zu machen. Andere Depeschen constatircn, daß Frankreich einc italienische Intervention nicht zulasse. Eine Depesche dce itulicnischtu Gesandten in Berlin sagt, Gras Bismarck habe die größte Vorsicht empfohlen, um größere Verwicklungen zn vermeiden. Nigra schreibt unterm 2. November. duß Befehle gegeben wurden, damit die Franzosen einen Zllsammrn' stoß mit italienischen Truppen ueimcidcn. Einc Depesche Mouslier's vom 27. November gibt dcr Befriedigung über den Beitritt Italiens zur Cvn» fcrcnz Ausdruck und sagt, Italic» werde darin cine glcichc Stellung wie die anderen Mächte einnehmen. Dcr Papst habe diese Situation angenommen. Keine Macht wcrdc im vorhinein auf seine Rechte verzichten FmiM'llill. Theater. , "^slncralda", große Oper in fünf Alten, Text und Musik uou Friedrich Müller. An, N). d. M. wurde diese Oper zum ersten male unter Leitung dcS Eomponislcn zu dessen Benefice hier ^'fgcsührt u„d ^ar vou cincm höchst chrcnuollcn Erfolge 'gleitet; sie ist daS Erstlingswerk in dieser Art eines Ar talentvollen, strebsamen, jungen ManncS, dessen Migfcilcn. nach dieser Arbeit zn urtheile», noch zn !"i6»eu Hllsfnnngcn berechtigen. DaS Snjet dcr Oper '^ einem Roman Victor Hugo's entnommen, und Herr sillier war in der Wahl nnd Bearbeitung desselben M glücklich, da sich viele zur Composition anregende ^"Mcntc in demselben darbieleu, die dcr Dichter nnd >.,°'"pouist auch zu benutzen verstaud. Die Handlnug ^„dieselbe, wie in dem bekannten Schauspiele „Dcr ^uclner von Notre-Damc", welches ebenfalls dem gc-,"u)tcn Romane nachgebildet ist; auch die scenische Folge ,', "ngefähr die glcichc, wie iu dem Schauspiele, daher j.''' cs für nicht nothwendig erachten, die Handlung in ^" einzelnen Momenten hier wicdcrzugcbcu, sondern )> 6 Nlcich d^m musikalischen Theile dcr Oper zuwcndcn, s. "1 einer csfectvollcn Ouvcrtnre im moderne,, Ge» ,"'"ncke folgt Nr. 1: .^!m»- i.Iiüi'»'<>/'sehr ernst nud , urdcuoll gehalten, dcr hinter der Scene mit Orgel-^UMung abgesungen wird; hieran schließt sich Nr. 2: "'latm m,d Arie dcr Oudulc, welche ihren, Schmerze Nibt '^ verlorenes Kind ESmeralda bcrcdlen Ausdruck '^i-, ''^^"ilaliv ,i,it ^iliem kleinen mclodiöscn ^i 'Zusätze des F,cllo. dramatisch und effcctvoll. Nr. 4: l'nd m"^^"^r. feuriger Chor der Studcntcn, Bürger V^ .,, u^crinnen . dem ein Maslenanf;ng solgt, dessen d^. ^ lchr ansprechend gehalten ist, woran sich wieder W^lM"de Ehor schließt, bis er durch daS Auftreten dcr l>>„!^ """"rochen wird, deren Führer den zum Narren, ""^'-''nf,'!!eft o.nnsiuwdo. der sich dcr Wachc. die zur Rnhc mahnt, widersetzt, an den Schandpfahl binden läßt. Hier tritt wieder dcr Chor ein, der fich über dic Stö' ruug ihrcS FcstcS entrüstet aufspricht; di^ Chöre sind insgesammt sehr feurig »ud wirksam, dcr Vchlnß diescr Scene a»ch init cincm coiilrapnnttischcn Anlauf. Nr. 5>: Eütr^e-Aric dcr Esmcralda, recht hübsch uud gcschulack-voll. Nr. <): Finalc dcS ersten ActeS, in welchem alle !b!s nun anfgctrctcncn Personc» nnd dcr Chor beschäftigt sind; cS ist vou sehr schöner Wirkung und dramatischer Färbnng. Dcr zweite Att beginnt mit Recitativ nnd Aric deS Frello, dic sich dnrch interessante Modulationen und Vcidcnschaftlichkeit bemcrkbar macht; die folgende Nnmmer ><, ^»ccilatio nnd Arie dcr Esmcralda, wird dnrch cin fchr hübfchcs Vorfpicl eingeleitet; das Reci-tativ ist hochdramatisch, so wie die Aric selbst, n»d das Vorbild, welches der Compoüist sich hier gc»om< mc», heißt Weber. Nr. s».- Tcrzctt zwischen Esmcralda, PhöbnS uud Frello beschließt sehr wirksam dcu zweiten Act, welcher viele Schönheiten enthält. Nr. M: Introduction dcS Orchesters zu», dritten Acte ist sehr hübsch, ebenso Nr. 1!: Rccitaliv mit arioscn Zwischen» sätzcn dcr Esmcralda. Nr. 12- cin kleincS Recitativ dcs Frcllo, dem Nr. !.'>: Duett, die Haliptnnmuicr dic° scS Actes, folgt. DaS Duett zwischen Esmcralda nnd Frcllo ist schr gcschickt angelegt nnd durch, gehcnds hoä,dramatisch, bis zum Schlussc vou steigender Wirkung. 9cr. l-1 ist cin Trancrmarsch von prägnantem Ausdruck, untcr dessc» Kläugen die zum Todc uerurthciltc ESincralda zum Richtplatzc gebührt wird; Nr. 15 Finalc, iu welchem wieder alle handelnden Personen und Chor Antheil uehmcn. ist sehr cffcctvoll componirt. Nl'. 16.-Recitativ lind Arie dcS Frello, sel,r charakteristisch und melodiös, die folgende Nuiumcr 17: cin Duett zwischen Gudulc und Frcllo, ebenfalls recht hübsch; Nr. 15: cinc mclodienrciche Ar,c dcs PhöbuS; Nr. N): Chor dcr Zigcn« ncr, dem sich das Finale des vierten ActcS: Nr. 2l (Nr. 20 ist cin Ballct, wclchcs weggelassen wurde) an' schließt welches schr wirkungsvoll, abcr von zn großer i'ängc ist. Nr. 22: Recitativ dcS Frello. Nl'. 2.'!.-3ccuc mit E^iucraldn, bci^e NüMüN'ü, schr drama- tisch gehalten, nnd nun die lctztc Nummer dcr Oper ciu pompöses Finalc, wclchcS das ganze Wert würdia beschließt. Wollen wir nu» dcu Wcrlh dcr Oper in uiilsifallschcr Beziehung einer Prüfung uutcrzichcn so finden wir, daß cS rin ganz respectables Werk der Ncn-zcit ist, wclchcs zwar lcincn cnlschicdcucn Charakter bc^ züglich dcr Schulc an sich trägt, abcr dcshalb nicht ohne Bcdcntung dasteht; wir sindcn richtige Declamation Wahrheit und Tiefc dcs Ausdruckes, eine richtige Schil« dcrung dcr Vcidenschaft, conscqncntc Charakttristit dcr vor. kommenden Pcrso»en. also Hauplcigcuschaftcn dcr drama, tischen Mnsil. Die Führung dcr Harmonie zeigt durchaän-gig den in der Sachc völlig fertigen Meister, »nr scheint es daß derselbe uch h.c und da vom Zeitgeschmäcke nm Ge.' branchc sogenannter p.taulcr Wcndnngen habc bestimmen l°is^' ums a.cr ebc»,o verzeihlich ist. «ls die gewiß nicht gch.sscntl.chcn Rcnmusccnzen. I„ der Just.umcutalio, chcn w,r große Gcwaudlhcit und Effcctlcnntn.ß des Compomsten. d,c aber in dcr Auöführuug cinc ebenso "5 Discretion dcS Orchcslcrs verlangt. D Anffnhrung selbst war c>nc sehr gute, uud das zahlreich versammelte Publicnm. wclchcs dem Gcmae der Oper sichtbares Interesse zuwendete, spendete weichlichen mid ^crdieuteu Beifall. Frl. Morska lEsmernlda) Fr. ^ c a l a . Äorzaga (Gndulc), sowic die .^crrcn ->l n d c r l Phöbnö) nnd PodhorSlyals Claudc Frello für welch letzteren die Partie wie geschafft» scheint snl r» tcn nut^lst nnd ^iebc ihre wahrlich nicht N/ gaben durch nnd ernteten Applaus »nd ftcrvor, f ., -dcr Componist, dcm die^P.lme des lc ^'.. 7'.' Chor nnd Orchcstcr hicl.cu sich tMer i. ^ "^' licß manches zu wünschen ü iig N^, ..,?"""!' Herrn Müller aufiucrlsam inach n V.s, l ""^"' wir holnug dcr Opcr m. ,V w'nS recht V'"'^'""' Kürzun^u von Vort cil wä n Un^ /??s "'."^ denn nnsern Acricht üw die? ° !.' /^< ^ ^^'^'"' "" Wert' niit dsn, ^, - l ' ^ leocn alls beachtenSn'erthc dn ch 3^t "'^' d"b cS auf seiner Wa.'dcrm.» ^ä u^. ? "^"'"" "it gleicher Freundlichkeit als das l.verdc, wi. !>ci ,.,.e 1000 müssen. Die Depesche ladet Italien ein, sein Programm zu formlllircll. Sic spricht die Hoffnung aus, daß die Weisheit Italiens jeden Grund zu einer Mißhelligkcit zwischen den licidcn Mündern zerstören werde. Eine Depesche Menabrea's an Nigra vom 3. De« cembcr erinnert an die Depesche Moustier's vom 27sten November und dankt der kaiserlichen Regierung für daS Wohlwollen, welches sie jüngst gegen Italien ausgedrückt habe, sowie für die zum größten Theil befriedigenden Antworten ans die Fragen, welche die italienische Regie« rung, bevor sie der Coufercnz bcigctretcn, gestellt hat; sie nimmt Act von der Erklärung Frankreichs, daß es nicht feindselig sei gegen die Einheit nnd Unabhängigkeit Italiens. Mcnabrca kündigt an, daß er der Einladung Frank» rcichs gemäß weiter die Grundzüge bekannt geben werde, welche die italienische Regierung geeignet hält, eine befriedigende Lösnng der römischen Frage herbciznführen. Die Depesche schließt: Italien werde unter diesen Verhältnissen einzig das Heil Italiens, die Achtung vor der Religion und den Frieden Europa's zu Rathe ziehen. s> l. Sitzung dcs Adgeordnctcnhausls vom 11. December. Abg. Stene: Sc. Excellenz der Herr Reichs« kanzler hat mich gestern der Journalistik zur Züchtigung übergeben l Heiterkeit); menschenfreundlicher wäre cS jedenfalls gcwcsen. wenn er mich beruhigt und den wahren Sachuerhalt i» dieser so wichtigen Angelegenheit ans-cinandcrgcsrtzt hätte. Redner wendet sich sodann gegen den Abgeordneten Herbst und wirft demselben vor, daß rr sowohl den Minoritütsbericht als anch seine gestrigen Ausführungen nicht genau citirt habe. Sodann geht derselbe auf eine Rechtfertigung des Minoritätsstandpunk-tes über. Abg. Gschnitzer: Nach dem, waS wir bei dem Eintrittc in dieses Hans im Frühjahre als vollendet vorfanden, was sich uns im Delcgationsgcsctze und in dieser Vorlage immer wieder vor Augen geführt hat, habe ich mir die Erwägnng vorgelegt, ob es patriotischer sei, an allen diesen Dingen thcilznnchmcn, oder nnserc Bündel zn schnüren imd nach Hause zn gehen. Diese Erwägnng führte mich znr Anschannng, es sei dem Lande besscr gedient, wenn wir alles das, was uns vorliegt, so viel als möglich amcndiren. Abg. Graf Dürkhcim erklärt, er sci dem Mi« noritätsuotum lxigelrcten. um dem Bedürfnisse nach Vilarhcit das Wort zu sprechen, nnd bilt't dringendst, diesen Standpunkt kräftigst zn nntcrstützen, wenn im Verlaufe der Spcc aldcbatte die entsprechenden Anträge dafür gestellt werden sollten. Abg. Schindler wendet sich mit einem Bück anf die Vage des Reiches. Das große dualistische Unglück in Oesterreich ist geschehen, der große Irrthum hat vor den Stufen des Thrones gesiegt, Oesterreich hat seine Staatsidec aufgegeben. Schindler wendet sich znnächst gcgen den Porwnrf, daß bei dem eventuellen Staatsbankcrott Ungarn seinen Ercdit jungfräulich erhält, und nur auf nnscrcr Reich«, scitc der Credit einen Schaden erleiden würde. Er glanbt, diese Anschauung vollständig widerlegen zu können. Wenn jener Umstand eintreten sollte, daß das Reich — und ich kann bei der Staatsschuld immer nur das Reich mir gegenüber schcn - dcn Forderungen seiner StaatSglän« viger nicht gcrccht wird, so muß man die Ursache dieser Zustände auf dic Sanctionirnng des Sicbcnundscchzigcr-Elaborats nnd dcs betreffenden Gcsctzartikcls rcdnciren. Jede Staatsschnld in Oesterreich wnrdc unlcngbar in, Namen des Reiches und für das Reich contrahirt, Ab« machungen zwischen Schuldnern können nnter keiner Bedingung Verbindlichkeiten dcn Glänbigcrn gegenüber ändern. Würde der Gläubiger in seinen Bezügen auS dem Titel seiner Schulden verkürzt, so würde eine solche Abmachung durchaus keine Gilligkcit haben. Würde aber eine solche Abmachnng dennoch getroffen und der Glän-bigcr durch das Hinzutreten von Umständen in den Bezügen ans dem Titcl scincr Schuldverschreibungen wirklich verkürzt werden, wenn in Folge solcher Abmachnngcn der Staat in Erfüllung seiner Verbindlichkeiten zurück« blieb oder zurückbleiben mußte, dann ist in erster Linie der Bankerott angesagt worden von Denjenigen, die die« sen Rcchtsznstand gesetzlich, nnd zwar einseitig geschaffen haben. ^Zustimmung.) Schindler sncht min die Argumente mehrerer Vorredner zu widerlegen nnd sagt dann: So wäre ich am Schlnssc meiner kurzen Ausführung angelangt, wenn mir nicht plötzlich zur Hcmmnng ein fashionables Fuhrwerk in dcn Weg führe, an scincr Deichsel lanfcn daS Hand« Pferd und der Sattclgaul, der gcwohutc schlecht Zicher, nnd der gewohnte gute Zichcr. Ihre Flanken glänzen wohlgenährt vom reichlichen Frcihcitshafcr und ihr edles Blut »st allarmirt von der Frciheitspcitschc, die über ihren Ohren knallt. (Heiterkeit.) Fürwahr, das ist ciu schönes uud der Sache, die es betrifft, vollständig würdiges Bild, besonders d.c Freihcitspcitschc. (Hcittrkeit.) ES ist Schade, daß sic lilcht vor wcnigcu Monalcn crfnndcn wordcn ist. wir hätten sie nach Paris auf dic Ausstelluug geschickt, (Vermehrte Heiterkeit.', Ich bin überzeugt, daß in dcn Tnilerien, wo, wie die letzten Kammerverhandlnngeu gezeigt haben, man gewisse Paradoxen liebt und schr gerne die Freiheit ohne Gleichheit protcgirt, man für diese Frciheitspeitschc gewiß auch einen eigenen Preis zn erfinden bestrebt gewesen wäre. Ich bin kein Sportsman (Heiterkeit), ich habe in meinem Hause keinen Hafer, aber auch keine Peitsche; ich habe mein bürgerliches Brod, und meine Freunde und ich, wenn uuscre Kraft iu diesem Kampfe erlahmen sollte, nnd das kommt hin nnd wieder vor, ermnn-tern unS dnrch unseren Patriotismus, unser Pflichtgc-fühl uud uuscre Ehre. (Lebhafter Beifall.) Also weder der Hafer noch die Peitsche hemmen unseren klaren Blick; wir sind so wachsam für die Interessen, die nns anvertraut sind, als die Erwählten an< derer Kreise für ihre Interessen es sind, uud wenn man sich auch bemüht hat, uns die dualistischen Brillen ans-zusteckeu, so werden wir doch immer nnr das ganze Reich durch dieselben erblicken und klar sehen, was wir von der Regierung nnd ihren Schritteu zu halten haben- (Zustimmung.) Den Hafer lehnen wir daher dankbar ab, uud wenn Jemand mit der Peitsche sich in nnsere Politik mischen wollte, und wäre sie noch so schön montirt, er würde erleben, daß wir sie einfach zerbrechen. (Beifall.) Leiter oeö Finanzministeriums Minister Freiherr v.Becke: HoheS Haus! Ich bin nicht ReichSfinanzmi« nistcr, sondern ein Minister, betraut mit der Leitung der Finanzen für die Ucbcrgangspcriodc; diese Ueber-gangspcriode wird ein Ende n.hmcn, wenn die Bestim» mungen dcS §2? Artikel 12 der ungarischen Vcrfnssnng diesseits der Lcitha auch in Beziehung anf daö Finanz« Ministerium durch die Sanction des GcfetzcS über die Behandlnng der gemeinschaftlichen Angelegenheiten ihren Vollzng finden werden. In Bezng auf die Ausgleichs-Verhandlungen wnrde aber diese unbestimmte Qualität, in welcher ich bisher fungirte, dadnrch behoben, daß Sc. Majestät mit a. h. Handschreiben mich nnd Se. Excellenz den Grafen Taaffe als RcgierungSvertrctcr der diesseitigen Ncichshälste bestimmt hat, wir haben beide in dieser Eigenschaft bei der Ansgleichsdcputation gewirkt, nnd ich glanbc mit besten, Wissen nnd Gewissen jeden Vorwnrf, der uns über die Art nnd Weise, wie die Interessen nnd Rechte dieser Länder von Seite der bcthciligten Ministerien vertreten wnrdcn, nnd der in der gestrigen Sitzung einen schr scharfen und, wie ich glaube, unverdienten Ausdrnck fand, auf daS bestimmteste zurückweisen zu müssen. Die Art und Weise, wie die beiden Minister in Bezug auf die Ansgleichsverhaudlungen in dcn NuS-glcichsdcpulatiouen fungirten, sind in Analogie mit dem betreffenden ungarischen Gesetze bestimmt wordcn, und zwar, wie wohl bekannt ist, waren diese Functionen verschieden , je nach dcn Verhandlungen über die Quote, nach dcn Verhandlungen über die Staatsschnld und nach den Verhandlungen über das Zoll- und Handclsbündniß. Eigentlich war cS die Reichsrathsdeputation, welche daS sinlllm l'm glänbigcr nicht stattgefunden hat. Ich erlaube mir aber doch zn bemerken, daß man praktisch über die Saclic nicht hinauskommt. Ich hatte vorhin die Ehre, zn bemerken, daß in diesem Jahre noch die Verwaltung ans gemcinschaftlichc Rechnung geführt wird. Das Jahr l«07 nimmt aw' in 20 Tagen sein Ende, waS geschieht nun am I.Iänne» l808 mit den CvuvonS? Dcr Termin zur AuSzahlM derselben ist da, daS Gcld liegt in den Easscn bcreÜ. ich glanbc aber, es wird kcincn Finanzministcr gcbci?, der die Verantwortlichkeit dafür übernehmen kann, ei't/ weder den Eoupon nicht zu bezahlen oder dcn Eoupo» zn bezahlen, ohne daß eine gesetzliche Aulorisation nach dcr cincn oder andern Seile vorliegt. (Rnfc: Schr rich' tig!) Nun habe ich anch in dieser Bczichnng die Vor< bcrcitnng getroffen, uud ich wcrdc in der allcrnächstc>' Zcit (Rufe: Hört!) mit Eunächtissnng Sr. Majestät cin Gesetz vorlegen, in welchem ich die Bitte stelle, daß das hohe HauS bis zur Bcschlnßnahmc über die Ä»d' gctbchandlung die Regierung ermächtige, cinstweilcn dic Auslage so berichtigen zu dürfcu, wic sic nach tt>» Ändgct quotaliter zu geschehen hat. (Vcwcgnilg.) Ich hoffe, der hohe RcichSrath wcrdc diese Bewil>>' gnng ertheilen, weil ich sonst dnrchauS nicht absehe lvic dcr laufende Dienst nicht nur, sondern wie die Staats maschinc in, allgemeine« im Gange erhalten werbt» könnte. Wcnn dieses Proviso getroffen ist, was wird lue>' tcrs geschehen? Ich setze die Annahme dcS Ausgleichs die Aunahmc aller VcrfassnngSändcrungcn und Vollzieh' ung dcS ganzen staatlichen Aufbaues voraus, uud daß das alles noch vor dem ersten Jänner geschehe, der mil eben wegen der Eonponzahlnng dcr l, i',»,!»^ l'i>ll>!!> ist. Es wird das Rcichsmii'.isterinm nnd das cislcithanis^ Ministerium organisirt werden müssen, cs wird in A^ zug auf die Personen nnd in Bezug auf die Dcvartt' ments die Trennung stattfinden; man wird neue BüäP' und neue Rechnungen für die gemeinschaftlichen A»^ legcnheitcn, ebenso für dic diesseitigen Angclegcnheitc» anlegen, man wird ferner über die Eassarcstc dcr Cc»' tralcassa verfügen und entscheiden müssen, was davo» gemeinschaftlich ist, was dem Einen und was dem ?l»' deren gehört; man wird mit Ungarn die Rcchmmg c>l>' schließen, Soll und Haben feststellen, die Bilanz ziehc»' nin zn constatiren, wis Ungarn nach dem Conto Col" rent noch hinauszahlcn, was cs allenfalls noch zn f^'' dcrn hat, nnd es wird die Activirnng dcr Liqnidirnna/'' Eommission für die NcichSattiua stattfinden muffen "" nnd das allcS in dcr allernächsten Zeit. Das Nächstfolgende wird sein, daß die Delegate nen zusammentreten. Dic Delegationen werden die Zif^/ dcr gemeinschaftlichen Angelegenheiten festsetzen. dic!^ Ziffer wird qnotalitcr vertheilt wcrdcn, nnd dann w' thanicn. Hiczn kommen die übrigen Partien des Ä»^ gets, nnd ich sage heute offen, daß dic Regierung dc>' cütfallcndcn Betrag von 115» Millionen für die Staal^ schuld, dcr nach dem Ausgleiche mit Ungarn entfall^ wird, in dicscS Vndgct hincinslcllcn wird, nnd das ci^ lcithanischc Bndgct wird sich ungefähr so stellen lHört-'' 5)6 Millionen für die pragmatischen Auslagen, 115 Mill>^ ncn für dic Staatsschnld nnd 75 Millionen für ^ gicrnngsauslagcn dcr diesseitigen Länder, wobei «M dcr Münz- und Wcchsclvcrlnst eingerechnet ist. ^a macht 24h Millionen. Dic Einnahmen wcrdc» N>5 21?« lioncn betragen; cs würde also cin D« convert von ^ Millionen von Seite dcr Regierung in AnSsicht gc»o^ men werden, wobci ich glanbc, daß das h. Hans wah^ schcinlich die AusgabSziffcr eher vermindern als ucrmcli ren wird. Ich nehme also, wic gcsagt, zwischen 53 >'" 50 Millionen an. Sohin wird cin Antrag anf Bedeckt dicscs Deficits gestellt wcHcn; und ich kann s^ heute zur Beruhigung sagcn (Hört!), daß nicht V ganze Ziffer von 5.'j Millionen wird in Anspruch 6 nommcn werden, weil noch Ressourcen und Ncftl" ans diesen, Jahre erübrigen. Das ist nun dcr P>,'^V worauf alles ankommen wird; was dann dcr hohc Nc'O rath übcr dic Ziffern, dic die Regierung vorlegt, stimmen wird, das wird sich zeigen. Hier ist das/^ rain, wo dcr Herr Abgeordnete Winlerstcin dcn 1^ zeit reisefertigen Finanzminister erwartet; da wird sich zeigen, ob die Maßregeln, welche vorgeschlagen " den, die Billignng des HanscS verdienen, und ob " ,^, Haupt die Regelung des Staatshaushaltes, wozu 1961 anfgefordert sind, durch diese verschiedenen Maßregeln '^?t nur angestrebt, sondern anch vollzogen wcrde. "lescr Wcg ist, wic ich niir hier llar machc, nach mci-'^ Minung der einzig mögliche, wcnn^lwir nicht in °en Zustand der Eonfnsion verfallen sollen. Ich erlaube mir mso ch^-dringcndc Bitte von Seite ber Ncgicrnng zu slcllcu, den Weg, wic ihn dic Majo> Mat dcs Ausschusses vorschlägt, nud wie ihn die Regie-?l ^^ ^"^ uiöglichen erleunt, auch durch Ihre Be-Flusse anznnchnicn und zu sanctionircn. ^ lös ist im Laufe der Debatte schr viel über unsere . motion gesprochen worden. Ich erlaube mir, sie cben-Ms zu bclcuchtcu, und zwar von einem ganz praktischen ^tanopuilltc. lös sind ja doch nicht blos die Stimmen, °" hier in diesem hohen Hause gehört wurden, welche gegen den Ausgleich sich sehr heftig geäußert haben, son-^'u ich glaube, es ist bei fiuanzicllcn Dingen doch auch ^ finanzielle Welt in Frage zu ziehen; und für den Mnanzmiuistcr liegt die Frage sehr nahe, wic steht denn d'e eigentliche Finanzwelt, das praktische Leben zum Ans. selche? Nun, meine Herren, es sind bereits 11 Mo-"^, daß dic Acdinguugcn dcS Ausgleiches im Großen ^ Ganzen, in den Grundzügeu bekannt sind. Als daS ^ebenundscchzigcr.Olaborat in die Wclt trat, wurde es oi, dcr Börse mit Befriedigung begrüßt, und wenn die ^lsc vielleicht anch zuweilen ihre saunen und Tage M, wo auf ihre Meinung nicht schr viel zu zählen ist, ' großen und wichtigen Fragen, dic sich allmälig abwil-^",. stellt sich die Classification, wclchc der nüchterne Erstand dcs Gcldmannes eiucm Ereignisse angcdcihcn "ut, doch ini Laufc dcr Zcit gewiß als cinc richtige ^laus. Nun hat dic Börse sich durch die innere Politik 'M beunruhigen lasscu. Hingegen aus Anlaß der Lu« ^ndurgcr Affaire u>,d spälcrhin dcr römischen Händel M dic Börse in großc Vcrwirruug. Die innere Poli-'l hat sic ziclnlich befriedigt, uud nur in denjenigen Mscn, in welchen dic Besorgnis; hcrrschlc, daß der Ausgleich nicht zu Staude kommen könne, odcr daß aus veu, Ausgleiche Motive geschöpft werden könnten, den Credit zu crschüttcru, hat die Börse Sensibilität gczcigt. Die Börse und dic Geldwclt hat eS nicht erschüt-^'l, als im Sicbennndscchzigcr-Elaboratc stand, es wer» ^ die ungarischen Bänder nur l n>^l,o ^/)len, nnd als dic Bcdiugungcu dcs Ausgleichs dann örtlich bckaunt gcwordcn sind, blieb sie cbcn unberiihrt; la auch das ÄiinoritätSvotum mit der ganzen Legion "°u Ziffcrn hat die Börse nicht erschreckt. Vielleicht dachte mau, daß die Schüsse blind geladen sind. Nun bczüglich dcr Eiseubahncn. ES ist seit Mo-"atcn bctannt, daß nach dcn Bestimmungen dcs Aus-Nleichö Subventionen, wclchc aus dcm Titel der Ga-^antic an Eismbahncn gczahll wcrdcu sollen, vou dcr-ienigcn Rcichi^" dcr EinzahlnngScracbnissc sämmtlicher dircctcn ^" ludlrcctcn Etcncrn von dicscr RcichShälftc vom Iäu. i^ /"^ October vor uud cS crgibt sich aus denselben, daß dir^ ^""^" Steuer 2,7W.00O fl. uud iu dcr iu. den s"' Steuer .'j.5l 8.000 si. mchr eingenommen wor-»vci/ ' "'s das Präliminarc dcS IahrcS 1867 aus. Era..,' !'"d wcnn man das heurige Ergebniß mit dem ^ " ussc dcs Vorjahres vergleicht, so ist bei dirccteu ^l m s<^'^^'' Stcucru auf cinc Mehreinnahme von '"ll'oncn bis znm Ende des Jahres zu rechnen. Elenc?' f '''^' Emuahmc von dirccten und indircctcn ^scn . s ""'t uoch cinc Mehreinnahme im Montan«, ^i)0<> ^" f'N' dic diesseitigen Münder nur mtt^ ll, prälin,ii,il< war und heute schon über drei Millionen Gulden Rcincrlrägniß liefert. Es sind noch einige andere Zufälligtcitcu hinzugekommen, so daß ich, heute mit Bcruhiguug sageu kaun, daß nicht nur der Coupon für deu 1. Jänner gedeckt ist, sondern daß ich anch sonstige, nicht unbeträchtliche Mittel zur Erleich. 5crung dcS Haushaltes dcs nächsten Jahres in Reserve habe, lind über die Bcocckuug dcS Deficits dcs küuftigen Jahres mit mir im Klaren bin, vorausgesetzt, dcr hohe Reichsrath werde die nothwcudigc verfassungsmäßige Zu« stimmnng geben. Meine Herren! Sie können von mir nicht verlangen, daß ich die Erfolge, welche sie durch die bisherigen Expcdicntc ergeben habcn unterschätze, denn ich habe sie mit eigener schwerer Mühe und Sorge erkauft. Sie werden eS anch selbst nicht unterschätzen, daß die momen« tanc Lage leine so außerordentlich erschreckende ist. Jedenfalls hat man Zeit nnd Muße darüber nachzudenken, wic die weiter im Schoße der Zeiten liegende Gcfahr zn bekämpfen fei. Allein ich muß mich feierlich dagegen verwahren, als ob die Art uud Weife, wic bisher die Schwierigkeiten überwunden worden find, mich irgendwie in Illusion lassen würden über deu wirklichen Ernst und die eigentliche Lage unserer Finanzen. Wcnn, wie ich vorhin deducirte, unter Voraussetzung der angegebenen Einnahmen- und Nusgabcnhöhc für daS Jahr 1868 eiu Deficit von — ruud und nüchtern gehalten — 5)0 Mil« lionen Gnldcn sich ergeben wird, so braucht man kein berühmter Mathematiker zu sciu, um auszurechnen, daß, wcnn sich dic Einnahmen dcS Staates nicht uermchrcn, wcnn sich die Ansgabcn nicht vermindern und wcnn die GcldbcschaffnngSkostcn dicsclbcn bcibcn, im Vcrlansc von fünf, von zchn oder zwanzig Iahrcu ein Coloß von an-gcwachscncr Staalsfchnld sich crgcbcn wird. Nnn ist das gewiß mathemalisch richtig, aber praktisch ist cS nicht, wcil im Staatslebcn weder die Einnahmen noch die Ansgabcn, noch die GclobcschaffuugSkosten constantc Grö-ßcn bilden. Ein Deficit von 50 Millionen ist ein schwerer Stand, umsomchr, als bci diesem Deficit nur die cur» reuten Einnahmen mit dcn cnrrentcn Ausgaben gerechnet worden sind, ohne Nücksichtnahmc auf die außcrordcnt« lichen Ereignisse und auf productive Aulagcn. Indeß das Ucbcl cristirt nnd übcr dic Größc ocssclbcn herrscht, glanbc ich, vollkommene Einstimmigkeit, dic Diagnose ist festgestellt. Fragt man, wic eine Bcfscrnng möglich sci, so k^nn man im allgemeinen wohl sagen: Wcnn dic Ursachen aufhören, wclchc ditsc Mißwirthschaft her» bcigcführl habeu, dauu ist noch cinc Rettung möglich; wcnn sich aber die schlechten Nachwirluugeu aller Nebel-stände, welche unsere finanzicllc ^agc verursacht habcu, nicht bald mit demjenigen compcnsircn, was aus ciucr tüuftigcn, bcsscrcn Ordnnng GulcS rcsultircn soll, dann ist cs uieltcicht, trotzdem wir vorwärts achci,, zn spät, und es kommt alles daranf an, dic Nachhaltiglcit der bcldcrscltigen Einwirlunacn gegeneinander abzuwägen. Deshalb ist cs auch sehr schwer - und ich wcuig. stens verdenke niemandem die Ncgirung mit Bestimmtheit zu sagen, ob noch einc Ncttnng durchzuführen mög< lich fci. ES kommt cbcn darauf an, wic man dic ein-zelncn Faclorcn des Volkslebens gegeneinander abschätzt, welchen Wcrth man auf die gcislige Entwickelung und Kraft legt, die in dcn österreichischen Völkern liegt, nud wic vicl davon dnrch die Folgen dcr bisherigen Znstäuoc uutcrdrückl wird. Ich gcbc daher gcrnc zu, daß sich cinc pessimistische Ansicht schr gut mit patriotischer Gcsinnnng ucrcinigcn läßt, aber ich uindicire auch dcnjeuigcu dicscs Rccht. welche dic Hoffnung uicht aufgcbcu. Man ist dcSwcgen noch nicht sanguiuisch, wcnn man an Ocstcr-rcich nicht verzweifelt. Wcnn Sic mich fragen, wclchc Maßregeln die Rcgicrnng zu er« grcifcu gedenke, so habe ich die Ehre darauf zu erwidern, daß von der Ncgicruug der Grundsatz festgehalten werden wird, daß dasjenige, was immer geschehe, dcn StaatSbankerott nicht bedcntcn darf. (Rufe links: Lauter! Wir habcn cs nicht verstanden!) Kcinc Maßregel, wclchc vorgeschlagen werden wird, darf dcn StaalSbankcrott bcdculcu. Dic Fiuauzvcrwaltung hat, soweit es möglich ist, bisher vorgesorgt, um das Schiff übcr dem Wasser zu crhaltcu, und ich glaubc, cs ist bishcr gclungcn. Was abcr dcn großen Finanzplan betrifft, so ertlärc ich, daß ich mchrcrc hundert Finanzpläne in Händen hatte, daß ich aus uiclcu ManchcS gclcrut habc, daß ich aber für solche Ucbclsläudc, wic sic hicr bcstchcu, ein Univcrsal-spccificum, eiu Rcmcdium nicht lcunc. Es ist für cinc cinzclne Frage ein bestimmter Plan schr gnt denkbar, ciuc solche Frage ist die Unificirungsfragc, und ich wcrdc die Ehre habcn, bei dcr Sftecialdcbattc darauf zurück» zulommcu. Dcr Minister bctont daun dic Nothwendigkeit, zu sparen, vergleicht die finanziellen Zustände Spaniens und EuglandS mit denen Oesterreichs, setzt in langer Rede dic Nothwendigkeit dcr Wcrlhscrhöliung dcr nationalen Arbeit auseinander, und sagt bezüglich dcS Letzteren: Wie nachthcilig übrigens jede Schmälcrung der Arbeitsthätig, leit national'ökonomisch wirkt, erlaube ich mir auS cincm einzigen Beispiele, der Folge der abusiuen Feiertage, nach. znweisen. Es heißt in einem dcr Ocffentlichleit übcrgcb.uen Berichte einer Euqu<'te-(5ommission. die in Trieft gehalten wurde: ..Mittheilungen zufolge, die leine Zweifel erlauben, kommt es in einzelnen Gegenden der inneren Provinzen vor, daß 120 bis 150 Tage als Fest. und Rnhetagc betrachtet werden. Dadurch aber gehen die gebotenen Feiertage abgerechnet, 60 bis 90 Tage verloren, und wenn man nur den Tag mit 25 kr. annimmt so verliert der Einzelne im Jahre 15 bis 28 fl." Ware der Gebrauch überflüssiger, auf cin gemeinschaftliche« Herkommen sich stützender Feiertage ein allgemeiner -und er ist leider cin sehr verbreiteter — so müßte das Land bci einer um Taglohu arbeitenden Bevölkerung von vier Millionen im Jahre um 60 Millionen Gulden weniger erarbeiten, als ein minder der Ruhe pflegende« Land. Bei diesem Ealcul ist noch durchaus nicht in Anschlag gebracht worden, daß cS in Oesterreich eiu großes Königreich gibt, wo eine Bevölkerung von zwei verschiedenen Ritns zusammenwohnt, von denen die Be« kenner des einen Ritus ihre Feiertage nach dcm gregorianischen, jene des anderen Ritus nach dem julianischen Kalender feiern, welche Feiertage nicht zusammenfallen. Es feiert aber dic Bevölkerung des eincu Ritus Wechsel« scitig die Feiertage dcs anderen mit, so daß zuweilen vier bis fünf Tage in der Woche auf Feiertage gerechnet werdeu können. Ob in dicfcr Beziehung nichts weiter zu thnn ist, überlässt ich dcr Beurtheilung des h. Hauses Der Minister geht anf ein anderes Eapitel über, auf daS Capitel dcr Steuerreform. Dcr Minister denkt bei der Branntwein, und Zuckcrstcuer zwar uicht au wirkliche Erhöhung, soudern au cinc Art Zurückführuug auf den früheren Stand. Ich bin, sagt dcr Minister, cin ebenso eifriger Anhänger dcS Systems dcr gcrcchtcu Vcrthcilung; in der richtigen Vcrlheilung allein liegt cin bedeutender Vortheil. Ich gcbe zn, daß wir viele Steuerpflichtige haben, die schwer unter den Lasten scnfzen, aber ich glaube, eS gehen in Oesterreich sehr Vicle herum, die nicht leisten was im Verhältniß zu ihucu audcre leisten, und daß dies gerade diejenigen sind, die am meisten gegen die Reform find. (Rnfe: Sehr gut! Zustimmung.) Dcr Minister läßt dann die verschiedenen Steuer-gattuugcu Revue passircu und geht zuerst auf die Brannt, weinsteuer und Zuckerstcucu über, für die er die cbcngcuauutc !<>lll>i!l« ix iü!,si!mi> beansprucht. Die Rcgieruug hat mit dcm uugarischcu Ministe-riuin übcr dic Branntweiusteucr-Rcform Vereinbarungen getroffen, uud cs find die dicsfälligcn Gcsctze vorbereitet. Jedenfalls aber wird dic Revision der Bestimmungen so geschehen, daß man auf die dabei cugagirtcu Interessen Rücksicht nchimn wird, also einen angemessenen Ieit. räum uud cine UcblrgangSfrist zum ncucn System gewahrt. Bezüglich der G r u ndstcuc r ist eine Revision des Eataslcrs ciuc dräugcudc, absolute Nothwen» digkcit. In Bczug anf dic Gcbäudcstcner ist eben« falls cin Gcsctz vorbereitet, welches man nur vorlnlr» gcn brancht. Bczüglich dcr E r werbstcuc r ist noch immer das Patent vom ^.December 1822 sammt dem Circular vom Jahre l.812 in Wirksamkeit. Ich habe mir nachweisen lassen, wie vicl die Ein. lommenstcucr in dcr diesseitigen Rcichshälftc betraut es stnd ungcfähr 8 Millioncn, ohne dic Couftousteucr uud ohne dic Bcnmtcn - Einkommensteuer. Von diesen 8 Mlllloncn lommcn circa 4 Millioucn auf dic großen Gcicllichaftcu, also auf jene, dic sich dcr Steuerzahlung gar mcht cnlzlchen können, wc.l ihre Bücher oorlicgen; 4 Milüoucn kommen in dcr ganzen Wcsthälftc auf oii Anbelangend die indircctcn Steuern so will ick m.r nnr noch erlauben, in Bczug auf di Bleuel cnugc Worte zu crwähnen. Dicse Stcncr ist nicht d icmgc, wclchc nach chrcn bisherigen Resultaten ü das Fmanznmnstcrmm unbefriedigend erscheint - i... ^-«.V theil fattcn dic 15 Mittioncn. welch die di^ Rcichshälftc crgibt sehr bcdcutcnd in Gcwicht NtS destowen.gcr .st d.c Agitation gcacn das bisl"c?gc Syst n e.nc io großc gcwordcn, daß ich mich vcrp lichttt g ten habe, d.c Hanpt- B.ersteuer uud dcrcn Handhabung wirtlich so ausg hn Dcfraudatwnen vorkomu.cn, möglichst gcuau zn nut "°W- Dabe. b.n ich lcider zu der l ngt, daß dlr Sachc sich ziemlich so verhält, wie es Udir^ Abcr das cinzigc ist für mich noch zweifelliaft n,. l.eben. ob nicht auch bei dem ncucu Syste. D ,^n dat.oucu vorkomn.cu würdcu. uud insolangc b s i6 7. ' >«>' ihn, N°,I°,I ° ' ,""'" °n!!chl.ß ,u !°sft„ u»d >ch 'M »n»„d d« «„«im,» «°,„ Moiwsi», l!in, und 1962 daß ich schon ernstliche Studien, namentlich in Betreff des TabakmonopM, in dcr Richtung gemacht hade, wie dcr UeberglNig zuiu Systcmc der Freigebung der äon« cnrrenz bewirkt werden kann. klebst dcr Steuerreform, die in vielen Beziehungen vorbereitet, in anderen in Anssicht genommen ist, ist auch noch eine Reform der Stcncrverwaltung, überhaupt der ganzen Fmanzadministration zu erwarten. Man llagt so viel über FiScalitätcu. Wcnn Steuer« cc>llcgieu, znr Hälfte ans Beamten, ^ur Hälfte aus Männern, welche von den Landtagen gewählt werden, zusammengesetzt, präsidirt dnrä) den Statthalter oder einen Mann dc5 Vertrauen«, für jede« ^?and bestehen und unter denselben wieder Pezirkscollegien in analoger Zusammen« sctzung fungircu, so werden ebenso gut die fiöcalischcn Rücksichten gcwahrt werden, alö die Rücksichten dcr Billigkeit i» Bezug ailf die Ttcnercontribution. DaS wird nicht allein die Stcucrsähigkcit heben, sondern bei gewissen Stmergattüngcn, ;. B. bc> dcr Einkommen» uud Er« wevbstcucr ist einc solche Behörde geradezu eine absolute Nothwendigkeit. Mit einem Beamten, dcr mit 000 bis 700 fl, bezahlt ist, wird man von ansehnlichen Bürgern und reichen Vcutcn schwerlich eine ordentliche Stencvfassion bekommen. Wird aber Jemand vor ein solches Colliginm von Pairö seines Landes gcrufcu und man sagte ihm: Dn hast an Eides Statt anzngeben, wie hoch dein Nein« Einkommen sich belauft, so wird es nicht dazu kommen, daß sich die ^eute zu falschen Angaben verleiten lasscu. (Anstimmung.) Ein noch weiterer Grund für diese Reformen ist die Erwecknng des Gcmeinsinncs. Je mehr man daS Volk daran gewöhnt, sich dcr Idee zu entschlagcn, daß die Steuern nnr bloö dcr Regierung wegen eingehobcn werden nnd nicht fi':-.- allgemein nothwendige Zwecke (Zu< stinnnung). wcnn man den beuten endlich bcgrcistich macht, daß die Bevöllcrnng durch ihre Wähler und die Volksvertreter die Steuern mit bewilligt, daß sie ihre Verwendung überwacht, daß Schritt für Schritt nichts geschieht, was nicht coutrolirt wird, dann glanbc ich, wird sich dieser ungeheuere Haß gegen den FiScus und die Verwaltung heben. Hiezu ist auch nothwendig, daß diejenigen gesetzlichen Bestimmungen geändert werden, welche Uebcrschrcituugcn der Fiuanzgesetze nur als etwas Nebensächliches betrachten. Ist die Stener volksthümlich, ist sie bewilligt, so ist eine Steucrdcfraudntiou ebenso gut ein Betrug gegeu den Einzelnen. (Bravo! Bravo!) Das sind die Grundsätze, die zur Geltung kommen müssen, dann wird man sehen, wie weit sie helfen. Ich habe in meinem Expos«'- im Juli unter den kraft nützen solkn, anch die Vollscrzichung uud dcu Volks« unterricht erwähnt. Es ist mir damals die Bcmcrknng entgegengesetzt worden: Ja, diese Früchte werden erst späteren Generationen zukommen. Ich bin nicht ganz dieser Meinung und erlanbc mir nur auf die Ioscphi« »ische Periode hinznweiscn. Kaiser Joseph hat vom Spätherbstc 1760 bis zum Jahre 1?W, also zehn Jahre regiert. Dcr Geist seiner Regierung, — ist er blos von dcujenigcn cingcsogen worden, welche die Schule besuchten, vom () bis znm 16. Jahre, oder hat er nicht für die ganze Generation fofort Wnrzel gefaßt und ist er nicht weit über den Tod Kaiser Joseph'S hinaus in dieses Iahrhnndert gedrungen? Ja, durchzittert der Geist des Ioscphinismus nicht noch heute diese Räume? (Rufe: Sehr gut!) Wie beim Volksuntcrrichl, so ist es in Bezug auf alle Reformen. Es ist nicht nothwendig, daß wirklich sämmtliche Stcnerregnlirungen und Reformen bis zu den letzten Resultaten durchgesetzt werden. Ist einmal ein ernster Anfang gemacht, hat man die Grundlagen gelegt, ist der ernste feste Wille, consequent vorzugehen, so zeigen sich die Ncsnlt.ttc auch schon nach einigen Jahren. Ich glaube somit einen zweifachen Beweis geführt zu haben: erstens, daß init ur.S noch nicht alles zu Ende ist, zweitens aber, daß es der höchsten Anslreu« gnng bedürfe, eines wahrhaften Zusammenwirkens von Regicruug, Volksvcrtretuug und öffentlicher Meinung. um diese Schwierigkeiten zu überwinden. Die Zukunft wird dann zeigen, ob diejeuigcn Recht haben, welche heute schon «!>'<»' iw^moi^" sagen. (Bewegung.) Der Munster erwähnt noch am Schlüsse, daß es im Zoll« und Handelsverträge noch zwei Punkte gibt, in welchen eine Uebereinstimmung zwischen dem uuga« rischeu Ministerium und Reichstag und dem hiesigen Ministerium und respective den Vorschlägen des AuS» schusscs nicht besteht. Diese Differeuzeu beziehen sich auf den Artikel 11, wo seitens des Ausschusses die Bcslim-muug, es habe die fliegende Coutrolc „vou Zcit zu Zeit" zu geschehen, gestrichen wurde, während man von ungarischer Seite dieses „von Zeit zu Zcit" wieder auf» gcuommen wünfcht, dann ist cs die Frage dcr Revision des Vertrages innerhalb fünf Iahreu, au welcher Anstand genommen wird. Formell gcnommcu brancht die diesseitige Ncgicrnng sich nicht daran zu binden, weil sie vom hohen Hause nach Inhalt des Gesetzes nur die Ermächtigung erhalten wird, nach Maßgabe dieser Bestimmungen ein Ucbcreinkommcu mit dem jenseitigen Ministerium zn schießen; allein im Interesse dcr Zeit» crsparung, nachdem uns nur cinc kurze Zeit vom neuen Jahre trennt, wäre doch zu wünschen, wcnn diese Frage noch dcr speciellen Würdigung des Ausschusses uuter» zogcu würde, und ich werde mir crlaubcu, dic diesbc» zügliche Zuschrift auf den Tisch des Hauses zu legen mit der Bitte, es möge in dieser Frage wo möglich nochmals vom Ausschüsse Berathung gepflogen werden, bevor das Zoll- und HaudelSbündniß in die Special» behandlnng genommen wird. (Beifall.) Abg. Korb-Wci den heim macht noch eine per< sönliche Bemerkung. Ministerpräsident Reichskanzler Freiherr v. Bcu st behält sich das Wort für morgen vor, da heute die Zeit schon vorgerückt sei. Schluß dcr Sitzuug 3 Uhr. Nächste Sitzung morgen 10 Uhr. TageSorduuug: Fortsetzung dcr hentigen Verhandlung. Locales. ^. ((5 in eigenes VerhHngnih) sche'mt heuer Nber dem Hunvea/schleckte zu walte»: kaum daß das Evict wegen BesHränlllnq der Freiheit dessolben wireilufen wild, tritt neuerdings die Nothwenvigleie einer solchen Mahregel ein. So wurde gesl gclage und riner Abendunterhaltung iri Agram beiwohnen zu t0nncn. Aber — H0re ich rufen — dieser Vergleich H'mtt ja auf beiden Füßen. Ja wohl! es waltet ein kleiner Unter. schied zwischen diesem und jenem Curiosum ob. Während nämlich die Vertagung der Vel'ammlung des juristische" Vereins ohne allen ginsluh auf die Vbrsc blieb und wadt' scheiiüich in der ganzen Welt niemanden, als das nur der „Wissenschaft" schlagende Herz be3 „Culiosilälen.Sammleri" der „Nooice" erregte, Hal die, wenn auch nur lurze Untel« brechung der Landtagsverhaildlunge» dem Landeesäckel t>" paar hundert Gulden a/loslel. ^« /.«liuv^'! — Neueste Post. ^ Wien, 1.^. Dezember. Wie man anS sichcccr Quelle veruimmt, ist dcr auf die Einführung der Civil' ehe bezügliche Gesetzentwurf im ungarischen Iustizministt' rium bereits fertig nnd znr Vorlage bereit. Die confc ssiouelle Commission des Herren« Hauses hält heute Sitzung. Die Majorität ist im Großen und Ganzen mit den Principien des Abgeordnete«« Hauses ciuverslandeu, die Minorität versuchte entgegen' gesetzte Ansichten zur Geltung zn bringen. Aus Gibraltar wird gemeldet, daß die östei' rcichische Fregatte „Novara" mit dem Leichnam des Kai» scrS Maximilian, dort täglich erwartet werde. Einc Correspondcnz der „Dcb." aus Bcrliu melde«, daß Preuße», Rußland und England gemeinsam von .Frankreich die Räumung des Kirchenstaates und dic Reactiuirung der Septcmber«Convention fordern wollen. Nach dem „Journal dc Paris" soll der englische Botschafter in Paris beauftragt sein, von dem TnilcrieN' Eabinettc präcise Angaben über die cvcutuclle Occupation (iivitauecchia'S durch die französischen Truppen zn ver« langen. München. Die Vertreter dcr süddentschcn Staa< ten sollcu in dcr Militänoufcrcnz erklärt haben, daß dieselben fest entschlossen seien, im Falle cines Kriegs mit Frankreich anf Preußens Seite zu treten. Stuttgart. Im Abgeorductcuhanse fand dic Debatte über die Gesandtschaften statt. Varnbülcr, übtt die Politik Württembergs sich auösprcchcud, erklärte sich stark gegeu den Eintritt in den Nordbuud; dieser Ei»' tritt koste dem Lande jährlich 5) Millionen und bringc die Eisenbahnen und Posten in fremde Hände. D'»-' Regierung habe mit den bisherigen Vcrträgeu ihr At»' ßerstcS gethan nnd die nationale Pflicht erfüllt. Nehme die Kammer den Antrag auf Eintritt in den Nordbund an, werde deren Auflösung erfolgcu. Die Kammer Hal den Gcsaudtschaftsposten für Florenz verworfen. Paris. Der „Abend-Monitcur" beruft sich a»l das Vertrauensvotum der gesetzgebenden Versammln»^ welches der Diplomatie neue Kraft gebe. Die Ncgicrn»g wünscht Italien zu versöhnen, nnd hofft das beste uo» dcr Eonferenz, welche nichts von ihrer Opportunität verloren habe. ____ telegraphische Wechselcours, vom 18. December. 5perc. Metlllliqur« 56.75. — kprrc. Metallique« mil Mai- """ olovember-Zinstu 58. — bperc. Nat!°i,lll,AultlM U5.50, - ^"",' °ctie« 677. — Creditacticn 156.10. - 1^0er Vlaalecmlthc,! »^ Oilblr 118,50. - London 120.00. — «.! Theater. Heute Samstag: Hum Vortheile dcS Schauspielers Karl Art. Die Unglücklichen, lder: Der Millio»«Erbe. Luftspiel ill I Act von 5,'umS Schneider. Tterftiftet, odcr: Gin blutiges Geschäft. Posse in 1 Äct von Sedli. Pächteri« und Varbier. oder: Die Kunst geliebt i" werden Operette in 1 Act von Gnmpcrt. 6U. Mq7"32l.8, -2.,. W. starl ^Hcilflebew. i:^. 2 .. N.' 322.18 -l- 3.» '! W star! heitcr c).„" >0 „ Ab. ^ 3' lung. Abends ganz ausgeheitert. Abcodroth. Windiger 2.^' Nfrllil!N)!,rtl,cher Nedactrur: ^aua» u. K l r < n m c» u r Dülscnbcricht. Wien, 1^. Deceiulier. Tie Völsc war im allgemeinen fest. obwohl die Papiere nur geringfügige Veränderungen erfuhren. Devisen und Valuten f'nbcn zur gewichen"' Notiz mchl Geber als Nchmer. Geld flüssig. Qeffentliche Schuld. ä. dcö StaalcZ (fiir 100 fl) Geld Waare Iu ö. W. zu üpLl. filr 100 fl 5^.50 .^ «0 In iisierr. Währung stcucrsrei :' 8 30 5«.b0 ', Stl-ucranl. in ü. ')p. v. I. 1«<;4 zu s.p^t. rilcl^hlbar . 89.60 89.90 '/, Slcucnmlrhcn in öst. W. . 80.25 ^tt.5" Hilbcr-Alilrhcn uou 18«i4 . . 72.75 78.25 Sllbn-alil. 18!Z5 (Frcs.) ri!ckzlihlb. '"37Iahr. zu 5pEt. 100fl. ?8 - ?8.l>0 '^llt,-Aul. mit Iän.-Eoup. zu 5"/^ ««.30 t;,i 50 " » « Apr,-Collp. .. 5 „ <;«.— »iU.!0 Mctalttquc« .... „5,, 57.- 57.25 octto mit Mai-5oup. „ 5 „ 58 80 59.- dctto .... 4, 50^5 5(>75 Mit Verlos, v. 1.1839 . " . ".' i'-.o/.<) ,.',1 ^. " " " " !N ' - - 7^ 25 75,50 " " " iN^'^"'l- 53-"» 83 50 ,, ,, ,, « 1vb0 „ I^X» „ s><). i>. ui __ Homa-Rcntcllsch. Yl 42 I.. «u«. -21 - « z<2. . Tc"nail>r!i 5)perc ni Silber 105,75 i00.25 l< der Kronliinber (slir 100 fl.) Gr.-En,l.-Odlig. wieoeMerrrich . zu 5'/« »9^0 W.^_ Geld Waar« Obcrüsltrreich . zu 5 .. 87.50 88.— Salzburg .... « 5'/. «6.50 87.50 Bohmcn....., 5 „ ^9.75 90/.0 Mährell .... „ 5 „ ^,5<) 89.50 Schlesien .... « 5 „ 8?.— 88. -Stclcrmarl ... ^ 5 „ 89.— 90.— Ungarn.....« 5 „ 70.25 70.75 Tcmcscr-Bünat . . „5 « 70.25 70.75 Ernatirn und Slauonicu „ 5 „ 70.5^0 71.-Galizicn .... ,. 5 „ 64.25 65.. Siebenbürgen ... „ 5 „ «4.— 64.75 Butovina .... „ 5 « 64.— 65.— Ulig. m. d. V.-E. 1867 „ 5 ,. 68.- 6«.ü<> > Tem.«.m.d.V.-C. 1667 „ 5 „ 66.75 67.25 Actien .-V.,.2 st. jl)8 25 108.50 ^cinbergcr Eernowiljer Acticu . 168.5(^ 1 verlosbar zu 5'/, 96 60 96.80 (l. M. 1 Nalionalb.aufiz.W verlosl>.5„ 92.— 92.20 Uug.Bod.-Ereb.-Nnst. zu5'/, „ 89.90 9«',10 Nllg. üst. Bobtll-Lredit-Nnstall verlosbar zu 5'/. in Silber 1<»I.— 104- Lose (pr. Stück.) Hred-A.f.H.ll.O.z.ioOft.ö.W. 129,75 130.— Do«.-Dmpssch.-G.z.100fl.TM, 86.— ^7.- Slabtgem. Ofen „ 40 ., <0 „ CM. 115.— 118.— S°l>« ,. 40 „ „ . :^2, 32 50 Pallffv « 40 „ .. . 24.«b Ä4.75 Geld V""^ Clarv zu 40 fl. TM. 26.- 27.'-- St.Gmoi« „40..... 25.25 '« Wiiidischgräh „ 20..... 16.50 1?"^ Waldsteiu „ 20 „ ,. . 20.75 ^.^ Keglev.ch „ 10 „ „ . 14.50 l^ Rudolf-Stiftung 10 „ ,. . 1225 12-" Wechsel. (3 Mo'"") Augsburg filr 100 fl lildd. W. 100.75 lt"^ ssraulfurt a.M 100 fl. detto 101" ^'a'xi) Hamburg, filr 100 Marl Nanlo 89 20 »>''^. Üondon für 10 Pf. Sterling . 120 90 1^'^, Paria für 100 Frauls . . . 47.80 4/" Eour« der Weidsorten Geld Wa°"^. K. Mllnz-Ducateu 5 fl. 75 lr. 5 fi. A ' Napoleonsb'or . . 9 „ 64 ,. 9 .. 6.» " Russ. Imperial«! . 9 „ 90 „ 9 ^ ^ Vereinsthaler . . 1 „ 78 „ ' ,. /"' „ Silber . . 118 „ 75 „119 ,. 2b Kr»i»ische OrunbentlaNuug«-Obligationen, " »atnoNrung: 86,50 Gelb. 87 W«»"