Im Winter. >^U.lles preist des Lenzes Freuden Herbst und Sommers bunte Pracht, Du allein, mein armer Winter, Wirst mit keinem Lied bedacht. — Jeder liebt nur Blumen, Frucht« Und des Zephyrs linden Hauch; Hat denn nicht so manche Reitze Eine Winterlandschaft auch? Winter: nein. Du bist nicht traurig. Bietest uns der Freuden viel, Du verein'st zu muntern Kreisen, Weckest Tanz und Saitenspiel. — Spendest Du gleich keine Kränze, Wie sie uns der Sommer wand; Eisesblumen an die Fenster Zeichnest Du mit Künstlerhand. — ! Ist ja auch das Menschenleben Immer nicht an Blumen reich; Ach! mich dünkt, als sey es öfter » " Dir an starrer Kälte gleich. — Selten werden Winters Fluren Von der Sonne Strahl begrüßt; Dennoch schmilzt des Eises Decke, Die sie liebewarm geküßt. In des Lebens rauhen Stürmen Bebt und zagt das Menschenherz; Doch, des Glaubens Sonne leuchtet. Löst in Thränen mild den Schmerz. Und wie nach dem Winterschlafe Fröhlich die Natur erwacht. Winkt uns Auferstehungsmorgen Aus des Grabes dunkelm Schacht. Mathi.lde R....... Vaterländisches. .Beitrage zur Geschichte des altadelichen gräflichen Hauses v. Hochen wart. Von Joseph Ierschinov itz Ritter v. Löwengreif, k. k. pens. Kreis - Cassier. (Fortsetzung.) Im Jahre 1681 hat Hans Ludwig das Gut Steinbüchel besessen, und war in den Jahren 1689 und 1694 Verordneter in Kram. Mit Lehensbrief, ääc». Grätz 22. November 1699, wurde Hans Ludwig von Hochenwart als Obnst Erbtruchseß von Kaiser Leopold belehnt. (Archiv.) In diesem Lehenbriefe bestätigt der römische deutsche Kaiser Leopold I., daß die von Hochenwart von dem altadelichen Geschlechte der Grafen von Hochen wart in Baien, abstammen. (Im Archive.) Ludwig von Hochenwart, als verordneter Amtspräsident, wurde mit Handschreiben vom 1. Jänner 1704 Kaiser Leopolds zum Landtage berufen. Eben so wurde Franz Carl, Verordneter, als eines der vo:-. nehmsten Landesmitglieder, vom Kaiser Carl zu den Landtagen 1736, 1737, 1738 und 1739 schriftlich eingeladen zu lctzterm in der Eigenschaft eines verordne-- ten Amtspräsidenten. (Im Archive.) Im Jahre 4716 wurde Franz Carl von Ho.-chenwart Landrath und Hofrechtens-Beisitzer, und im Jahre 1728 besorgte selber das Obrist - Erbtruch-sessenamt bei der Huldigung Carl VI. Im Jahre 1736 wurde er zum Verordneten in. Krain gewählt. In Folge Handbillets 660. 13. Juni 1740 wurde eben dieser als Hauptmann und Repräsentant des Freihafens von Fiume und seines Gebietes, dann Luccari und korto L,6 feierlich ein- w—» 22 »»— gesetzt, welche W'irde jener der dermaligen Gouverneurs gleich kommt, da ihm alle politischen und Iu-stizgeschäfte untergeordnet waren. In Folge der Pragmatical-Gesetze dieser Provinz wurde vorbenanntem Franz Carl von Hochen-wart das Patriciat von Fiume für sich und seine Descendenz ertheilet, welches diese Familie noch besitzet. AIs Fiume im Jahre 1747 an die Krone Ungarns abgetreten wurde, benannten ihn Se. kaiserl. Majestät zu der ln Kram neu errichteten Repräsentation, Regierung, Appellation und Kammer als Rath, welche Stelle er bis zu seinem Tode nach 55 Dienstjahren bekleidete. In den Jahren 1750 bis 1754 war Leopold Ludwig von Hochenwart Verordneter in Krain. Mit Diplom vom.23. April 1767 hat die Kaiserinn Maria Theresia den Franz Carl von Hocheu-wart in den Grafenstand erhoben und dessen Wappen ansehnlich gebessert, zugleich ihm und seinen Descendenten das Recht gegeben, sich »Grafen von und zu Hochenwart, Herren zu Gerlachstein, Rabensberg und Raun ach,« für und für zu schreiben. Dieses Diplom ist für die Familie höchst wichtig, da es die Anerkennung, welche Kaiser Leopold schon ertheilte, enthält, daß die gegenwärtigen Herren von Hochenwart in absteigender Linie von den uralten bairischen Grafen von Hoch enwart, welche bei den im römischen Reiche gehaltenen Turnieren im neunten und zehnten Jahrhunderte blüheten, abstammen, und zugleich alle vorausgeschickten Notizen über die Glieder dieses altadelichen Geschlechtes enthält. Insbesondere über macht es auch von den Seitenlinien dieses Geschlechtes eine rühmliche Erwähnung mit dein Beifügen, daß deren vicle mit ersprießlichen Staatsdiensten, andere mit Leib, Blut und Leben, als Siegmund von Hochenwart in Catalonien, Hans H e r m a n n zu Nördlingen , Max Wilhel m bei Kaiserslautern, Hans Ehrenreich und Wolf Friedrich bei Ofen, dem römischen Reiche gute und tapfere Kriegsllenste geleistet hätten und ihr Leben einbüßten, wobei noch überdiesi angeführt wird, daß sämmtliche Linien seit dein zwölften Jahrhunderte sich fortan mit den ansehnlichsten österreichischen Familien verschwägert und versippschaftct haben. Franz Carl Graf von und zu Hochenwart hinterließ mehrere Söhne, welche sämmtlich, mit Ausschluß des Aeltcsten, Georg Jacob, in den Jesuiten-Orden traten. Georg Jacob Graf von und zu Hochen« wart zu Gerlachstein wurde nach dem Tode seines Vaters Obrist-Erblandtruchseß in Krain, Landrechts-Beisitzcr, in der Folge landeshauptmannschaftlicher und Landrechten.- Rath, wobei er das Präsidium in verschiedenen Jahren führte. Im Jahre 1791, llcio. 19. Juni, ernannte ihn Kaiser Franz II. zu seinem geheimen Rathe. — Nachdem er durch eine lange Reihe von Jahren er« ster Rath der Landeshauptmannschaft und des Gu-berniums, mit öfterer zeitweiser Vertretung des Präsidiums, gewesen, trat er in den Ruhestand und wurde mit Diplom vom 16. Februar 1804 zum Commandeur des ungarischen St. Stephan-Ordens ernannt. Die Mitwelt betrauerte seinen Tod und gab ihm das Zeugniß eines einsichtsvollen und gerechten Mannes und einer großen Stütze der Armurh. Seine Brüder, Bernhard in , Anton und Ludwig, letzterer als Präfect im Theresianum, starben im Jesuiten-Orden, sich der Seelsorge und dem Lehrfache widmend. Ein vierter Bruder desselben, Sigismund Graf von H o chenwart, trat ebenfalls und zwar den 18. October 1746 in den Jesuiten-Orden und wurde im Jahre l761 Präfect in der theresianischen Nitter-academie, wo er sich so auszeichnete, daß er als Di-rector des nordischen Stiftes in Linz angestellt wurde. Im Jahre 1778 wurde er als Lehrer der Religion und Weltgeschichte an den großherzoglichen Hof nach Florenz berufen, in welcher ehrenvollen Eigenschaft er durch 14 Jahre der Lehrer und Erzieher des E. H. F ranz (nachmaligen Kaisers von Oesterreich), des E. H. Ferdinand (nachherigen Gi oschcrzogs von Tos-cana), des E. H. Leopold (nachherigen Neichspalcnli, von Ungarn), desE. H. Ca r l (Gouverneurs von Böhmen und Generalissimus der österreichischen Armee) war, bis er im Jahre 1792 zum Bischof in Trieft ernannt wurde. Mit Diplom vom 9. August 1793 wurde er Magnat in Ungarn. Dieses Diplom liefert den Beweis, daß auch Kaiser Franz die Abstammung dieser Familie von den alten, in den Turnieren sich ausgezeich-neten Grafen von Hochenwart in Baiern anerkannte, und daß Ludwig von H och e n wart sich in Ungarn pi'npo Zopronium seßhaft gemacht und als Hauptmann bei der Vertreibung der Türken aus Ofen sein Leben dem Staate geopfert habe; ferner, daß A ndreas von H o che n w a r t im Jahre 1468 als Feldhauptmann einen großen Sieg über die Tür- ken erföchte,^, daß ,W o l fg a n g Friedri ch , so wie G e o r g D i g m u i, d von H o ch e nwart, sich in nieh-rercn Schlachten gegen die Türken ausgezeichnet, endlich aber ihren rühmlichen Tod in selben fanden. — De'n 56. November 1794 wurde er Bischof in St. Polten und am 4. August 1803 hielt er seinen Ein-zng als Fürst Erzbischof in Wien. Im Iahie 1806 wurdet er Präsident der Hof. Commission iii deutschen Schulsachen.' ' Im Jahre 1808 Großkreuz des' neü errtchtcten Leopold-Ordens und zugleich Ordens.-Prälat. Am 30. Juni 1820 starb er, 91 Jahre alt, von Allen betrauert und beweint. (Beschluß folgt.) ' ' '' Gin Kampf mit den Alligatoren. (Nach Nasil Hüll.) Tiger - und Lowenjagden sind oft genug ge-schildert worden. Beschreiben wir zur Abwechslung auch einmal eme Jagd auf Alligatoren, wie sie auf Ceylon und den großen Sunda-Inseln nicht selten vorkommt. Die Malaycn, ein unerschrockenes Geschlecht) sind Meister in diesem Waidwerke der Flu-then.' In der Umgegend von Trinkomale auf Eey. lon hatte der Admiral S»r Samuel Hood an einem Herbsttage eine zahlreiche, auS englischen Officicren und europäischen Frauen bestehende Gesellschaft eingeladen , einer Krokodlllenjagd beizuwohnen, welche cine ?lnzal)I von im Dienste der indischen Compag» lne stehenden malaylschcn Soldaten veranstaltete. Schon bei Tagesanbruch waren Alle versammelt, denn in jenen, heißen Klima muß Alles, waS körperliche Bewegung erfordert, spätestens Mit Sonnenaufgang begonnen werden. __ Der Schauplatz der seltsamen Jagd war cm mehrere Meilen weit sich aujdchnendes Moor, das hin und wieder von kleinen stehenden, see- oder tcichartigen Lachen unter» brochen war, die durch schlammige Kanäle miteinander in Verbindung standen. Seen wie Kanäle warm am Ufer mit üppigem Unkraut überwuchert, und'unzählige Schwärme von Moskiten summten umher. Die Lufc war noch kühl, aber die Atmosphä» re so dick, daß Jeder unwillkührl,ch an die eben so lästigen als gefährlichen Sumpffieber jener Gegend erinnert wurde. Die Malayen aber, denen das Klima weniger lästig ist, hatten während der Nacht unter freiem Himmel geschlafen, und standen daher schön" früh in gehöriger Ordnung bereit, um den Admiral zu empfangen. Eme seltsame Ehrenwache, fürwahr! DaS Regiment hatte sich der Uniform ent- ledigt, und war nur mit einer Art kurzer Hosen unv Sandalen bekleidet. Auch die Gewehre waren abgelegt worden,' statt ihrer diente zur Waffe ei« etwa sechs Fuß langer Stab, an welchem ein Ba-i'onnet befestigt war. Außerdem trug jeder den bekannten malayischen Kris (Dolch.) Nach Ankunft des Admirals bildete sich das Regiment in zwei. besondere Abtheilungen und eine Nachhut. Die ersteren gin» gen theils zur linken, theils zur rechten Seite,-und nahmen dann jede einen festen Stand an ver/ > schieden Punkten der schlammigen Verbindungskanäle. Sie mochten, etwa eine kleine halbe Stunde von. einander entfernt seyn, und hatten nun einen RaulN eingeschlossen, in welchem sich, wie die Malayen, die sich auf dergleichen verstehen, wohl) wußten, viele Alligatoren aufhielten. Nachdem die, nöthigen Vor» bereitungen getroffen worden waren,-hielten dieMa» layen ihre Lanzen kreuzweis gegen den Schlamm, und erhoben, nachdem der Befehl zum Anfange der Jagd gegeben worden wm-, ein furchtbares Geschrei. Zwei Abtheilungen dcr Armee rückren von, beiden Seiten grgen einander in wohlKeschlossenen Colon-nen, schrieen aus Leibeskräften > und rannten mi<; ihren Lanzen in das Wasser. Nun zogen die aufge» scheuchten Ungeheuer sich in den noch unbelästigten , Mittelrauum zurück und kehrten den Malayen die langen Schweife zu. Nur einzelne Thiere verließen in Angst und Verwirrung den Kanal, und brachen sich durch die drei Bajolinetreihen Bahn. Und darin lag für die Malayen daS Hauptvcrgnügen, so viel Gefahr auch damit verbunden seyn mochte. Um den Alligator bildete sich dann ein doppelter Ring, der von Bajonnetten starrte, die ihn wieder in den schlam? migen Fluß zurückzutreiben suchten. Gelang dieß, so wurde er theils erstickt, theils gespießt, und kam elendiglich umS Leben. Die Bewohner,de;- Lachen hatten keine Wahl zwischen de.r Scylla und^ Caryb-dis. Das Geschrei wurde immer gewaltiger, die ' Jagd dichter; be'lde Abtheilungen mochten einander auf etwa hundert Schritte nahe gekommen seyn, der Zwischenraum war voll von Alligatoren, die verwirrt umherschwammen, bald untertauchend, bald wieder den Rachen über den!' Wasser oder Schlammspiegel emporhebend, oder auch gegen ihre -Drä'liger einen Angriff versuchend. M.anch.e der .. letzteren stürzten dabei in den Schlamm oder ihre Lanzen zerbrachen; — Alles zum größten Ergehen ihrer Gefährten, welche jede Lücke in der Reihe, schnell ^ ausfüllten. Viele wurden verwundet, aber kein E>n- > ziger getödtet. Ein Hauptvergnügen schien es aber - — 24 — Allen zu machen, wenn es gelang, einen Alligator von den übrigen abzuschneiden, ihn zu umringen, halb todt zu stechen, dann aufzuheben, und mit ein