(Franko pauschaliert,) Mitt Wling Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh Schristl«iwng und Verwaltung: Preternova uiica Nr. d- Telephon ,t. — Ankündigungen werden in der Verwaltung gegen Berechnung billigster SebüKrm entgegergenommen. «e, u g « p r e i s e: Für da« Inland vierteljährig K 84.—, halbjährig K 48.—, ganzjährig K 96.—. Für da» ÄuSland entsprechende SrhShunp. — Einzelne Nummern ! Krone. Nummer 77 Donnerstag den 30. September 1920 2. [45.] Jahrgang Das »icurste Donaubund-proFkt. In der sranzösifchcn Orientpolitik machen sich in der letzten Zeit nenerdingS Schwankungen bemerk» bar, welche durch die Widerstände bedingt werden, die sich in den Nachfolgestaaten geltend machen. So-wohl der tschechische Außenminister Dr. Benesch alt auch die offiziöse Pariser Presse versichern, daß die kleine Entente in ihren Zicken vollständig dem Geiste der Politik der großen Entente entspreche; allein eS schein», daß man in Paris und in Prag über diesen Geist verschiedener Meinung ist, indem man an der Moldau die sicherste Gewähr für die Erhaltung deS Friedens in der Aufrechterhaltung der Friedens-vertrage und der selbständigen kraftvollen Entwicklung der neuen Staaten, in Paris aber die beste Bürg-schast für den Weltfrieden in der Aufrichtung und Sicherung der französischen Kontinentalherrschaft erblickt. Diese gegensätzliche Auffassung veranlaßte den tschechischen Außenminister Dr. Benesch zu einem aktiven Widerstände gegen die französische Politik. AIS Frankreich mit Ungarn die Vereinbarungen in Gidillö geschlossen hatte, organisierte er die kleine Entente, die den doppelten Zweck hat, territoriale Korrekturen des Friedens vsn Trianon zugunsten Ungarns zu verhindern und der Wiederaufrichtung der alten Donaumonarchie auch in der Form eines DonaubundeS vorzubeugen. Dr. Benesch hatte die Genugtuung, das dreinamige Königreich auf feine Seite treten zu sehen; nicht derselbe Erfolg war ihm in Buk«rest beschicken, da sich der rumänische Außenminister Take Joneecu an Frankreich anSge-liefert hatte. Der spätere Beitritt Rumäniens zur kleinen Entente ist von der Bukarester Regierung Bolschewismus - Weltrevotutlon. Zweck diese» A»ffatzei ist e<, dem Leser et» Bild de« BolschewtSm»«, seiner Theorie und wtltumspan-»enden Abfichten zu geben, insoweit dies nach den der Oessentlichkeit übergeben?» Aeußerungen seiner Führer »»glich ist. Wladimir Uljanoff (Lenin), Präsident de« Rite» der volk«komm>ssäre der russischen Sowjetrepublik und Führer der rusfischen Kommnnistenpartei, erklärt in seinem Werke „Der Staat und die Resolution (Die Diktatur de« Proletariate«)" die bolschewikische Theorie all eine konsequente Durchführung de« Marxi«-mu«, welche die Wiederherstellung der wahren Marx-schen stehre vrm Staate erstrebt. Der volschewi«mu« «der Kommunismus (die Bolschewiken nennen sich selbst russisch« kommunistische Partei) ist die Lehre »on den Bedingungen de» SiezeS der Arbeiter, ihr Grundgedanke die socialistische Aktiva, da« heißt, die Ueberzeugung, daß die sofortige Durchführung de« Komm»ni«mu« notwendig und objektiv wie subjektiv «kglich ist. Karl Marx, nebst Friedrich Engel« der Be-gründ» de« wissenschaftlichen EozialUmu«, stellt in seinem „kommunistischen Manifeste" die Lehre auf, daß die Gesellschaft beherrscht ist von dem unser« sthnltchen Klassengegensätze der Ausbeuter und A»«-gedeuteten. Der Staat ist lediglich da« Produkt der Herrschast de» »»«beulenden Klasse. Die Machlmittel de« Staate«, wie Justiz und Ar««, sind di« Organ jedenfalls mit dem stillen Vorbehalt vollzogen worden, gelegentlich eine Extratour zu wagen, da das Muster des italienischen Bruders zur Bewunderung und Nachahmung zu reizen scheint. Frankreich ist nun bestrebt, der kleinen Entente dcn Stachel dadurch zu nehmen, daß sie durch den Anschluß Polens, Griechenlands, Deutfchösterreichs und Ungarns zu einer Alliance mit „antirussischer und antipreußischer Tendenz" erweitert werden soll, d. h. die Gegensätze zwischen den Nachfolgestaaten sollet) durch ein Bündnis neutralisiert und dadurch die Möglichkeit geschaffen werden, ihre Kräfte gegen Deutschland und Rußland zum Nutzen deS franzi-sischen Imperialismus zusammenzufassen. Dieses Projekt nimmt sich auf dcm Papiere oder in der Einbildung ganz schin aus, aber in die Wirklichkeit umsetzen wird es sich wohl kaum lassen. Denn zwischen den Pole» und Tschccho« slowaken steht Teschen, zwischen den Tschechen und Magyaren die Slowakei, zwischen den Magyaren und Deutfchlsterreich Westungarn, zwischen den Ril-mänen und Magyaren Siebenbürgen und zwischen den Magyaren und den Südslawen daS Banat. UeberdieS werden die Tschechoslowakei, Dcutschöster-reich und Jugoslawien durch die Sorge um die Habsburgische Propaganda geängstigt. Gleichwohl scheint gegenwärtig in Paris jene Richtung wieder die Oberhand zn haben, die in der Zurückfithrung der Habsburger kein geeignetes Mittel erblickt, um die Bildung eines DonaublockeS unter, franzäsischem Protektorate zu fördern. ES scheint, daß Millerand in Aix.leSBalnS diese Frage sehr eingehend mit Gioliui erörtert und in dieser Richtung eine beruhigende Erklärung ab. gegeben hat. Um die italienischen Bcsirgnifse gänzlich zu zerstreuen, hat Millerand, w!e «an Ursache hat zu vermuten, Giolitli auch die französische Un. der »nterdrückung. Durch die fortschreitende Entwicklung de» Kapitales wird diese» in immer wenigen Händen koncentriert, während die arbeitende Masse immer mehr verelendet. Dadurch wird der Kapitali»mu» reif ,ur Ueberführung in die sozialistische Wirtschaftsform. Die Uebernahme der Produktionsmittel in die Hand de« Proletariate» kann aber nur durch Zertrümmerung de» alten Staates und Erringung der Gewalt erfolgen. Die Bolschewiken al« Kommunisten — diese Bezeichnung für ihre Partei wählten ste, um den Gegen-satz |u den anderen sogenannten opportunistischen Rich-tungen der Sozialdemvkratie besonder» scharf zu be-tonen, — wollen die Vergesellschaftung nicht nur der Produktiongmittel, sondern d<» ganzen privaten Eigen -tum». Hier muß gleich einem landläufigen Irrtume entgegengetreten werden. Nicht die Aufteilung an den einzelnen Arbeiter fordern sie, sondern nur die Per. gesellschaflung, ein Wort, dessen Bedeutung sich von selbst ergibt. Sie bekämpfen daher auch mit Erbitterung die opportunistischen Ansichten, daß die Sozial, sierung jetzt nicht durchführbar sei, weil in allen Staaten die kapitalistische Wirtschaft darniederliegt, und vertreten vielmehr die Anficht, daß die Eroberung der Macht durch da« Proletariat sofort zu geschehen hat. Diese Macht hat e« sofort zu benützen zur Zertrümmerung der Staattgewalt, da» heißt, der bureaukrat tschen Staat«maschine, nicht aber de« Staate« selbst. Dies« Maschine wird nach Lenin ersetzt durch einen neuen, au« den gleichen Arbeitern und Angestellten gebildeten Apparat. Um aber vermeid««, daß hierau« wieder terstützung der italienischen Ansprüche auf Fiume in Aussicht gest'llt. In den Rahmen dieser Auffassung fügt sich auch die jüngste Rcde deS künftigen ungarischen Außenministers Scafen Betlhem, in der er sehr scharf betonte, daß der künftige König von Ungarn nach keinem anderen Throne streben dürfe. Offen-bar sollen dadurch die anderen Nachfolgestaaten davon überzeugt werd-n, daß die Bildung eine» Donaublocks für sie noch nicht die Gefahr einer habsburgifchen Restauration und Reaktion bedeute. Die neurn vkyrhrungs-steuern. DaS neue Gesetz über die Verzehrungssteuern trat nach den Durchführungsbestimmungen deS FinanzministerS am 20. d. im ganzen Gebiet deS Königreiches in Kraft. Die unter die VerzehrungS-steuer fallenden Artikel und die Steuersätze führen wir in der nachfolgenden Tabelle an: Elener Gegenstand Menge inGold Dinar Rüben- oder Rohrzuckcr . . . 100 kg 100 Anderer Zucker............20 Ans Zucker oder mit Zucker hergestellte Artikel: Kanditen........100 kg 85 Schokolade und andere Erzeugnisse aus Kakao..............55 Gezuckertes Obst............60 Marmelade, Gelee, Kompott usw. 50 Fruchtfäfte und gezuckerte alkohol- freie Getränke......100 Liter 45 Kondensierte Milch.....100 kg 45 Honigkuchen, Hostien, Torten usw. 80 Kaffee..................100 Kaffeeersatz..............30 ReiS..................20 Speiseöl........100 Liter 20 da» alte UnterdrückungSmlttel de« Bourgeoifiestaate« entstehe, verlangt der Bolschewi«mu» für alle Staat«« diener 1. Wählbarkeit, 2. eine den Arbeitslohn nicht übersteigende Bezahlung und 3. Zulassung aller Ar« beiler zu den Funktionen der Kontrolle. Wie Marx lehrt, liegt zwischen der kapitalistisch«» und kommunistischen Gesellschaft die Periode der revolutionären Umwandlung der einen in die ander«. Da» enspricht auch einer politischen UebergangSperiod«, deren Staat nicht» andere» sein kann al» di« rcvolu» tionäre Diktator de« Proletariat«. Diese« muß seine politische Herrschaft dazu denütz-n, der Bourgeoisie »ach und nach alle« Kapital zu entreißen, all« Produktion«-Instrument« in d!« Hand ve« Staat««, da« h«ißt, der al« herrschend« Klasse ocgaaistert«» Proletarier )u zentralisieren und di« Mass« d«r ProdukiionSkräft« mäglichst rasch zu vermehren. Dies« Diktatur ist «in« mit niemandem sonst geteUte und «amittelbar auf der bewaffneten Macht de« Proletariate« begründete Macht. Der Proletarier allein ist befähigt, den un vermeid« lichen, verzweifelten Widerstand der Bourgeoiste zu brechen und für di« Neuordnung der Wirtschaft all« werktätigen und ausgebeuteten Massen »n organisiere». Diese Diktatur bedeutet daher dir rücksichtslos« und unerbittlich« Ki«d«rringung der Bourgeofi« zweck« Uebernahm: der Produktionsmittel durch de» Staat. In diesem Kampfe gibt «S k«in Verhandeln mit dem Todfeinde. Die Revolution „diskutiert' nicht mit ihre» Feinden, fie zerschmettert ste. Lenin selbst sagt: 91«« türlich »'darf i« für d«n Erfolg «in«S solchen Streb«» Seite 2 <5111 i e r Ze»t u n »> Gegenstand Steuer Menge inGold Dinar 300 Feine Weine ....... Weine mit 22-5 Proz. übersteigendem Alkoholgehalt............8 Ber .........1 hl® 2 Likör, Kognak, Speifeeffenzen . . 100 Liter 400 Rum.........100 Liier 800 «ertm.........100 lg 20 Ceresin, Stearin, Paraffin . . 18 Elektr. Lampen:bi» 11 Kerzenstärken steuerfrei 11 bis 32 Kerzenstärken, 1 Stück 5 Dinar i. Silber jede weitere Kerze .... 30Para Bogenlampen, monatlich ... 1 Stück 10 Gas.......1 ebra 20 Para Kalzium, Karbid......100 fg 60 Feuerzeuge: Tafchenfeuerzeuge bis 25 gr........1 Stück 1 über 25 gr......1 Stück 2 Tisch- oder Wandvorrichtungen . 6 Alkohol ........l hl* 20 Aus oder mit Alkohol erzeugte Fabrikate: Parfüm, kosmetische Artikel . . 100 Liter 500 Aromatische Essenzen .... 400 Arzneien mit unter 15 Piozent Alkoholgehalt............145 Acthyläther..............1570 Arzneien mit mehr als 15 Prozent Alkoholgehalt......1 hl0 10 Branntwein, im Jnlande erzeugt 5 vom Auslande bezogen ... 10 Effigsprit................2 Kalzium-Azidua,......100 kg 100 Mineralwasser, Flasche bis 1 Liter 10 Para , Flasche über 1 Liter 20 Para Sodawasser.....1 Liter 10 Para Preßhefe........1 kg 1 Die BerzehrungSsteiier belastet denjenigen, wel-cher ausländische Erzeugnisse einführt oder inländische Erzeugnisse vom Erzeuger kauf». Die Ent. richtung der VerzehrungSsteuer wird je nach der Natur der Ware entweder mittelst Bezeichnung der Ware oder mittclst schriftlicher Deklaration der zu-ständigen Finanzdehörde nachgewiesen; Waren, ohne Bezeichnung der Deklaration, können nicht Gegen-stand deS Verkeh'S bilden. Zucker, «affeeerfatz. Speiseöl, Likör, Kognak, Essenz. Rum. elektrische Lampen, Spiritus- und Hesefabriken sind unter beständige Finanzkontrolle gestellt. Bei allen übrigen, der VerzehrungSsteuer unterworfenen Artikeln wird die Finanzkontrolle derart gesichert, daß der Ort, die Zeit und die Qualität der Produktion anzumelden ist. Die auS Zucker oder mit Zucker hei gestellten Erzeugnisse unterliegen nur dann der VerzehrungSsteuer, wenn sie auS dem Auslande bezogen werden. Die Begünstigung bei der Bierverzehrungs-steuer, laut welcher der Sleuerfchiüffel bei einer gewissen geringeren ErzeugungSmenge ein niederer ist, wird mit Ausnahme von Serbien und Monte- der größten Grausamkeit, einer tierischen Unterdrückung, bedarf e« eines Meere« von Blut. Die bolschewikische Theorie saht nun diese Dik-tatur nicht al« ein« dauernde auf, sondern fle hört auf, sobald die soziale Revolution vollständig durch-geführt ist. Welche« sind nun die unmittelbaren Folgen dieser Diktatur? Zunächst die absichtliche Zertrümmerung der Demokratie, d« niemand außer dem Arbeiter imstande ist, den Widerstand de« Kapitalismus »u brechen. Marx bestreitet überhaupt, daß es im kapitalistischen Staat« j« «in« wirkliche Demokratie gegeben hat. Eine solche gab e« nur für die Minderheit der Ausbeuter: »u ungunsten der Ausgebeuteten ist die Demokratie überall beschränkt durch Ei»»«lhiit«n de« Wahlrechte« sowie tatsächlich« v«hiaderung«n wie persönlich« Vr-schränkungen, Schikanen d«S versammlungsrechte» us«. >u« der antidemokratischen Haltung folgt zwingend auch die Ablehnung de« ParlamentariSmu«. Dieser wird durch politisch« B«rtr«tungSkörp;r ersetzt, die gesetzgebend, kontrollierend und ausführend zugleich sind. Frägt man nun nach dem Zwecke dieser Diktatur, so lehnen e« die Bolschewiken entschieden ab, al« solche» Befriedigung eine« Rachebedürfnisie« und Macht» * erlangen« |u betrachten; ihr Ziel ist Riederwerfnng der ausbeutenden Klasse zweck« Verwirklichung de« Kommuni«mu>, da« ist, sofortige Uebernahme der kapitalistischen Großbetriebe durch die kommunistische Gesellschaft. Hiemit ist auch gtsagt, daß nicht die Arbeiter Eigentümer der Betrieb« werden, sondern die Gesellschaft. negro, im ganzen Königreich außer Kraft gefetzt. Unter feinen Weinen find zu verstellen: Champagner, Malaga, Scherry. Muskateller und ähnliche Weine ohne Rücksicht aus ihren Alkohol- oder Zuckergehalt, ferner ohne Rücksicht auf ihre Benennung jene Weine, welche über 16 Prozent Alkohol oder aber 5 Prozent Zucker enthalten. Feine Weine können nur in solchen Gebinden oder Flaschen in den Ber-kehr gebracht werden, welche mit dem Namen de» Produzenten versehen sind. Die zur Herstellung von Limonaden und ähn liche» alkoholfreien Getränken dienenden Essenzen unterliegen keiner VerzehrungSsteuer. Di,jenige» Städte, welche den elektrischen Strom oder GaS selbst erzeugen, bezahlen nach den zur Beleuchtung der Stadt benutzten Lawpen bezw. dem verbrauchten GaS die Hälfte der festgesetzten Ver-zehrungS steuer. Der Charakter einer landwirtschaftlichen Spiri-tuSbrennerei wird nur in dem Fall anerkannt, wenn der Besitzer wirklich ein Landwirt ist und feine eigenen landwirtschaftlichen Produkte aufarbeitet; wenn seine Jahresproduktion 2000 bl nicht übersteigt ; wenn er solche Rohprodukte aufa»beitet, deren Schlempe zur Viehfütterung geeignet ist und nicht in daS Ausland ausgeführt, sondern zu ViehmästungS-zwecken verwendet und den vom Bith gewonnenen Dünger zur Aufbesserung folcher Felder benützt, welche im Bereich des Köiigreichea liegen. Um Anerkennung deS EhnakierS einer land-wirtschaftlichen Brennerei muß alljährlich bis läng-stenS 1. Lepiember angesucht werden. Von den vorstehenden Bestimmungm sind die-jenijen enthoben, deren Vorrat 10 kg Zucker, 5 kg Kaffee, 10 kg Kaffecerfatz. 10 ka Reis, 10 Liter Ocl, L5 Liter Bier, 5 Liter feinen Wein, 5 Liter Likör, 5 Liier Kognak, 8 Liter Rum, 1 Liier Ge» tränkeeffenz, 10 kg Kerzen, 10 kg Karbid, 5 Liter Spiritus, 5 Liter Branntwein, 1 Liter Effigsprit, 20 Liter Mineralwasser und 1 kg Hefe nicht über« steigt. Ist der Borrat aber ein größerer, so ist die Steuer nach dem ganzen Quantum zu bezahlen. Die Anmeldung ist in drei.Exemplaren einzureichen. Ein Exemplar erhält der Einreicher nach sinanz-behördlicher Überprüfung zurück u»d hat die Ein» Zahlung auf Grund dieses zu erfolgen. Die auf dem Wege befindlichen Artikel sind binnen 48 Stunden nach ihrer Ankunft anzumelden; die Be^kehrsanstaltea und die Post werde» ange-wiesen, .T« vor dem 20. September aufgegebenen und n>2ch ,em 20. September zugestellten Sendun-gen steuerpflichtiger Artikel der Finanzbehirde an-zuimiden. Nach den vor dem 20. September installierten und im Gebrauch befindlichen elektrischen Glühlampen und Zündervorrichtungen ist keine Steuer zu ent-richten. Bezüglich der Bierbrauereien und Effigsprit-sabriken enthält die DurchführungSkonstrukilon be-sondere Bestimmungen. DaS Versäumen der Anmeldung, sowie das unrichtige Anmelden, bilden GefällSübertretungen Die Frage, ob da« Proletariat zu dieser Ueber-nähme reif ist, beantwortet L«nin ohneweiter«. Wir, di« Arbeiter selbst, organisieren di« Großbetriebe, indem wir da«, wa« der KapitalitmuS bereit« geschaffen hat, ausbauen, gestützt auf di« «igenen Erfahrungen der Arbeiter, wir verwirklichen «in« durch di« Staat«» gewalt der bewaffneten Arbeiter unterstützte strenge, eiserne Disziplin und machen die Staatsbeamten zu einfachen Vollstreckern unserer Aufträge, zu verant-wortlichen, absetzbaren, bescheiden bezahlten „Aufsehern und Buchhaltern", natürlich mitsamt den Technikern jeder Art, jeden Range? und Grade«. In dieser Gesellschaft erhält jede« Mitglied bei Verrichtung eine« gewissen Teile« der gesellschaftlich notwendigen Arbeiten einen Schein von dieser Gesell-schaft, daß er etne bestimmte «rbett geleistet hat. Auf Grund dieser Bescheinigung erhält «r aus dem gesell-schaftlichen Vorrat von Konsumartikeln «in entsprechende« Quantum Produkte, somit nach Abzug der Arbeit«-meng« für den gemeinschaftlichen Zweck jeder Arbeiter soviel von der Gesellschaft zurück, al« er ihr gr-geben hat. Die bolschewikische Theorie anerkennt ohneweilerS, daß diese erste Phase de«.Kommunismus Gleichheit und Gerechtigkeit noch nicht geben kann. Unmöglich gemacht wird vorläufig aber die Ausbeutung ein«! Menschen durch den andern, denn eS ist nicht mehr möglich, die Produktionsmittel, Fabriken, Maschinen, Grundbesttz usw. al» Privateigentum an flch zu reißen. Die kommunistische Gesellschaft ist aber noch nicht imstand«, auch die weite« en Ungerechtigkeiten zu be'eitigen, die Nummer 12 il» J ■ und werden mit 4—8facher Steuer und Konfiskation der Waren bestraft. Die Umsatzsteuer. Mit dem 25. September ist die neue Umsatz-steuer in Kraft getreten. Ihr unterliegen gemäß dem Artikel 111 deS Finanzgesetzes alle Handels-, Industrie- und Gewerbeunternehmungen, wie auch alle jurdischen und physischen Personen, einschließlich der Aktiengesellschaften, welche nach den Gesetzen der betreffenden Gebiete verpflichtet sind, eine Ge-werbe, oder Erwerbssteuer zu zahlen. Die Steuer ist zu entrichten: 1. von jenen Personen, welche Waren im gro-ßen oder im kleinen, LebenSmiitel oder so »st irgendwelche Gegenstände verkaufen, nach dem Geldwerte der tatsächlich durchgeführten Verkäufe. Die» gilt auch für Viehverkäufe, bei denen Biehpäsfe aus-gestellt werden; 2. von Unternehmern, Bauunternehmern. Liefe-ranlen, Pächtern und überhaupt allen anderen Per-fönen, welche Geschäfte abschließen, und zwar von dem vereinbarten Betrage der übernommenen bzw. erfüllten Verpflichtungen; 3. von den Unternehmungen, Personen oder Gesellschaften, die sich mit Geldgeschäften befassen, nach dem Gesamtbeträge des Biuttogewinnes von diefem Geschäfte; 4. von privaten Geldgebern nach dem Gesamt-betrage der Zinsen, ob diese nun in barem Gelde oder in irgend einer anderen Form entrichtet werden. Von der Steuer sind befreit: 1. Landwirte beim Verkaufe ihrer Eigeuprodukte mit Ausnahme des Großviehes; 2. Erzeugnisse der Hausindustrie; 3. die privilegierte Nationaldank, die Fonds-Verwaltung, die LrndwirtschaflSg921 zu entrichten sein. Zu Ende eine» jeden LteuerjahreS haben die steuerpflichtigen eine» Ausweis der gelausten und vcrkausleu Ware i» L.>use deS Jahres, wie auch de» Betrag deS R-st-S nach dem Einkaulsprei'e vorzulegen. Die Steuer b«lö:den haben das Zujpek» tionS- >md ÄonttoUreat und eS sind ihaeii auf ihr Verlangen die EinknrsS- und VerkaufSdücher vor-zuweisen. Diese Behörden sind jedoch beipflichtet, der jeweilige» Partei eine diesbezügliche Aufforderung zuzustellen. Die Nicht, iahaltung dieser Vorschriften wird mit 10 bi» ö.000 Dinars bestrast, falls jedoch der verheimlichie Betrog die Summe von 10.000 Dinars iibersc^rcitet, so wird die -träfe verdoppelt, «teuer. Pflichtige, welche ihren Verpflichtungen nicht rechtzeitig »nachkommen sollten, werde» eine doppelt« Umsatz-steuer zu entrichten haben. Staatliche» Lieferanten wird die Steuer bei der Begleichung ihrer Rechnungen abgezogen werden, während bei dem Verk.»rse non Vieh jene Behörde die Steuer eintreiben wird, welche die Paßüber-tragung vollzieh'. Beamten, denen nachgewiesen wild, daß sie den Stand oder irgend ein Geschäft, über daS sie von AmtSwegeu Kenntnis erhielten, verraten haben, werden mit AmtSrerlust bestraft. Schließlich wird . der Finanzminister bevollmächtigt, die Anzahl r>vn Inspektoren und Konlrolloren usw. zur Handhabung lieser Steuern anzustellrn. Die Bevoikeiung wird ausmerksam gemacht, daß die Verpflichtung zur Führung der erwähnten Bücher, und zwar gesondert für Luxusartikel, ge-sondert sür die übrigen Waren und gesondert sür alkoholische Getränke, bereits mit dem 2b. September >» «rast getreten ist. Die Hotel- und KaffeehauS-besitzer sowie auch die Gastwirte haben gesondert die Einkünste von dem Verkauf der Getränke, von den verkauften Speisen und von den Hotelzimmern zu führen. DaS Formular für diese Bücher und »aS BerzeichniS von Lr-xuswaren wird nachträglich veröffentlicht werden. Der KonNngentveltrag mit Dkutschöllerreich. Dem Lontingentvertrage zufolge, der am 24. August zwischen Jugoslawien und Deutfchösterreich avge« schlössen wurde, verpflichtet sich ersteres bis zum 30. Juli 1921 folgende Minimalkontingen?e an Deutschösterreich zu liefert,? 1. Weizen 1500 Waggons, MaiS4000 Waggons, die bereits mit der Eiujuhrgesellschast für Getreide, Futtermittel und Saaten, Gesellschaft m. b. H., ab-geschlossen wurden. Ferner 5000 Waggon Weizen, welche« Kontingent entsprechend dem Ernteertrage allenfalls erhöh: werden kann, 11.100 Waggons Mais und 5000 Waggons Gerste, rvelche bis Ende November zu liefern sind. Nach Ermittelung des SrnteertrageS wird Jugoslawien mit Deutschvsterreich weitere Abkommen schließen. Von den übrigen Lebens-Mitteln und an Futtrr können ausgeführt werden: 8000 Mastschweine in lebendem Znstande und 8000 geschlachtete, 1000 Waggons Spea, 500 Waggons Bohnen, 5000 Waggon» Kartoffeln. 2. Bon Rohstoffen können ausgeführt werden: Flachs 200 Waggons, Drechsler- und Holzschnitz, foaterial 50 WaqgonS, Felle (Kaninchen und Hasen) 10 Waggons Tanin 300 Waggons, Chemikalien von Holzdestillaten 144 Waggons, andere Chemikalien 805 Waggons, Metalle und Metallwaren 219 Waggons, Bauholz 500 Waggons, Brennholz 3000 Waggons, Holzkohle 1500 Waggons, Wachs 3 Waggons, Zement 1000 Waggons. Vom Einfuhrkontingent auS Deutschösterreich wäre zu erwähnen: Stabeisen und Träger um E !! t i e: Z e i t » »f) 12 Millionen deutschösterreichische Kronen, Stahl 25 Millionen Kronen, Eisendraht 40 Millionen Kronen, landwirtschaftliche Geräte 40 Millionen Kronen, gewerbliche Geräte 13 Million?» Kronen, Eisenachsen 40 Millionen Kronen, Drahtnägel 15 Millionen Kronen. Beschlagnägel 5 Millionen Kronen, Blech 7 Waggons, Eisenkonstruktione» außer dem Material für EisenbahnbrÜcke» 200 Millionen Kronen, Eisenkonstruktionen sür Eisenbahnbrücken 200 Millionen Kronen, landwirtschaftliche Maschinen 100 Millionen Kronen, Maschine», Apparate, Ge-wehre, Hebinstrumente, Maschinenbestandteile 175 Millionen Kronen, Armaturen 2 Millionen Kronen, Nadeln, Schreibfedern nnd ähnliche kleine Eisen» und Metallgegcnstände l5Millionen Kronen, Schienen (normal- und schmalspurige) 50 Millionen Kronen, Sensen und Sicheln 800.000 Stück, Wage» 10 Millionen Kronen. Fittinge 10 Millionen Kronen, Drahtseile 3 Millionen Kronen, Eisenbahninstallationen 35 Millionen Kronen, verschiedene Guß» und Schmied?-waren 30 Milliouen Kronen. Automobile, besonders Lastautomobile 50 Millionen Kronen. Eisenbahn-waggonS 70 Millionen Krouen, verschiedene Trans-portmittel 120 Millionen Kronen, Telegraphen- und Telephonmalenal 50 Millionen Kronen, elektrische Glühbirnen 10 Millionen Kronen, ZeitunzSrotalions-papier lO Waggons monatlich, gewöhnlichesZeitungS-papier 25 Millionen Kronen, HandelSpapiec 65 Millionen Kronen, Pappendeckel 3 Millionen Kronen, Papiercrzeugnisse 30 Millionen Kronen, Druckerei-material nnd Maschinen 21 Millionen Kronen, Textilwaren 22 Millionen Kronen. Leser nnd Leder-wäre» 17 Waggons. Außerdem enthält der Vertrag größere Posten von Chemikalien und Waren und verschiedene andere Gegenstände. _ Polnische Rmchschm», Inland. Regulierung der BeamtengehSlter. Der mit der Regulierung der Beamtengehälter betraute Ausschuß des Finanzministeriums hat folgende Beschlüsse gesaßt: In Serbien werden die Beamten in vi?r Kategorien eingeteilt, welche Zu-lagen von 22, 25, 30 und 35 Dinar täglich erholten. Für die provisorischen Beamten wird die tägliche Zulage mit 14 bi« 16 Dinar, für Praktikanten mit 8 Dinar bemessen. Ja den übrigen Reichsreileu haben die Beamten außer dem Gehalt und Quar-tierg-ld Anspruch auf eine Zulage, und zwar in der 11. Rangsklasse aus 60 K täglich, in der 10. auf 64 K, in der 9. auf 63 K, in der 3. auf 72 K, in der 7. auf 76 k, in der 6. aus 84 «. in der 5. aus 83 K, in der 4. anf 100 K und in der 3. auf 120 K täglich. Der kroatische B.nu,s bezieht täglich 400 K als Zulage, die Präsidenten der übrigen Landesregierungen 320 K. Die Lehnr sind bezüglich der Zulagen den übrigen Beamten gleich-gestellt, während die Geistlichkeit leer ausgeht, da keinerlei konkrete Anträge vorgelegen ioa e •. Außerdem entfällt aus jedes Familieumitglied eines Beamten eine tägliche Zulage von 12 K. Die Regulierung der Beamtengehälter bedeutet für das dreinamige Königreich eine Mehrbelastung von 250 Millionen Dinar (tausend Milliot M Kronen) jährlich. Da« guckermonopol Der Finanzausschuß hat den Antrag deS Finanzministers über die neue Lackersteuer ange-nommen. Der Zuckerbedarf in Jugoslawien beläust sich aus 8000 Waggons jährlich, wovon 5000 Wag» gonS in 14 inländischen Fabriken erzeugt werden. Der Staat wird den Zucker um 23 K für daS Kilogramm einkaufen und al» Monopolartikel um 44 K verkaufen. Die Verkäufer werden den Zucker immer vorrätig haben müsse» und keinerlei weitere Zuschläge machen dürfen. Die Zuckersteuer, die also beim Kilogramm 16 K abwerfen wird, soll dem dreinamige» Königreiche einen IahreSertrag von 640 Millionen K sicherstellen. Die Verteilung der neuen Steuern. In einem polemischen Artikel gegen die neuen Eleuergesktze erklärt der Laibacher Naprej, daß die Regierung Besnie-Koroser dte Steuerschraube für Slowenien, Kroatien, 'die Woiwodiua und Bosnien stark angezogen habe, während Altserbien hievon nicht betroffen werde. Denn, fchreibt das Blatt, die Serben werden nichts zahlen, weil sie keinerlei Verordnungen anerkennen, die nicht vom Parlament genehmigt wurden. Sie werden die Steuern einfach ignorieren. S.'ite 3 Die gollcinkünfte in Slowenien. Der Belgrader Politika zufolge hat der Finanz-minister angeordnet, daß alle in Slowenien ent-richteten Zolleinkünste nach Belgrad zu überweisen seien. Die slowenische Landesregierung habe die aus den Zolleinnahmen bezogenen Sunrmen, die sich auf viele Millionen belaufen, b:sh?r zurückgehalten und im eigenen Gebiete verwendet. Politik und Wirtschaft. Die von wirtschaftlichen Kreise» im SHS Staate erhobene Forderung nach Errichtung eines Wirtschafts-Parlamentes hat bekanntlich in der Gründung eines dem Finanzministerium uirterstellten sogenannten Wirt-schastSrateS einen vorlärfigen Abschluß gesunden. Da diese Körperschaft den in sie gesetzten Erwartungen nicht Genüge leistet, ist, und zwar vornedmlich in «rnatien, neuerlich der Gedanke aufgetaucht, iu Belgrad ein Na!ionalwirtschas:kpar!amettt zu schaffen, welchem iu Anlehnung an dte volitische Gliederu»g in de» einzelnen Berwaltungsgedieten LandeSaiirtschastsräte unterzuordnen wären. Daneben »rächt sich eine starke Strömung geltend, alle produktive» Kräfte zu einer politischen Partei aus hauptsächlich wirtschrstlich.r Grundlage zusammenzulassen. Den gegenwärtige» pn-litiichett Parteien, welch« i» wirtschastlichen F^age^ vollständig versagt hauen, soll der Fehdehandschuh hingeworfen und die Oegan sierung der Wählerschaft im Rahmen einer W rtschas:S?artci durchgeführt werden. Wahlkompromiffs der demokratischen Partei. Wie Belgrader Blätter melde», ist die demo-kratische Vereiniguug entschlossen, bei de» bevorstehenden Wahlen in die Constituante mit ollen jenen politische» Gruppen Kompromisse abzuschließen, welche den Grundsatz der vollständigen nationalen Einigung vertreten und sich für die einheitliche Berjajsung im Staate unter Gewä'irit'iZ von selbständigen Ver-waitunge» sür die einzelnen Lander eirs-tze.-?. Ebenso will 'sich die demokratische Parier mit allen jene» Gruppen in Verbindung setzen, welch: die program-matische Forderung nach Regelung der Agrarrefom nnd Lösung der Beamtensrage erheben. Forderung nach einem deutschen Bistum für die Woiwodina. DaS Neusatzer Deutsche Bolksblatt bespricht den Umstand, daß infolge der neuen Abgrenzung die Balschka und das Banat auswärtigen Bistümern untergeordnet seien, und stellt die Forderung aus, daß die kirchlichen Oberhäupter innerhalb de» Staates und zwar inmitten ihrer Gläubigen wirken müssen. Wir verlangen aber auch, fährt da« Blatt fort, daß der Biichos auS dem Schoße der bvden» ständigen Bevölkerung hervorgeht, damit er nicht al« Bolksfremder den Schwingungen der deutschen Volks« feele verständnislos oder gar feindselig gegenüber stehe, fondern mit u»S fühle in Freud und in Leid. Und damit im Zusammenhange steht eine zweite Forderung: daS deutsche Priesterieminar. Unser« katholischen Priester, Kinder unseres deutschen Bolk,s, müssen auch im Geiste ihrer Ellern und Vocelt?rn erzogen werden, denn nur bei gegenseitigem Verständnisse wird da« kirchlich-religiöse Leben gedeihen. Verdächtige Maßnahmen der Italiener. AuS montenegrinischer Quell« erfährt «an, daß die Italiener in Durazzo ein« ganze Division ausgeschifft haben. In Albanien werde eine lebhaste Bewegung bemerkt, sür die es zwei Erklärungen gebe. Entweder wollen die Italiener daS Vordringen der jugoslawischen Truppen in Albanien zum Still« stände bringen oder in den südlichen Reichsteiley anläßlich der Verhandlungen über die Lösung der Adriafrage eine unS feindliche Bewegung inszenieren, um unS im Schach zu hallen und die Arbeit unserer Delegation zu erschweren. Französische Hetz- und Drohverfuche gegen den SHS'Staat. Der Pariser Eclair bespricht die jüngsten Bauern« unruhen in Kroatien und versteigt sich zu solgenden Ausfällen gegen die im dreinamigen Königreich de. stehende RegierungSsorm: Die Kroaten wollen kein Königreich unter dem Szepter der Karagjo:gjevii, sondern wünschen, daß Jugoslawien ein republikanischer Förde« ra!iostaal werde. Wenn die Serben sich dagegen auf den Vertrag von St. Germain verufen, so ist dazu zu sagen, daß der Bertrag nur die Unabhängigkeit de« jugo« slawischen Staates anerkennt, aber keine bestimmte RegierungSsorm festsetzt. — Die Absicht, die da« französische Blatt mit diesem an die serbische Adresse gctrch'elen EinschiichtertinzSoersuche verfolgt, liegt Sillttt Zeitung Nummer 77 klar zu lagt: Die Belgrader Außeupolitik, die in der letzten Zeit einige Ansätze zur Selbständigkeit zu verraten schien, soll durch diese nicht mißzuverstehende Divhung wieder den französischen Wünschen nach Eirichtnug eine» DonaubundeS gefügig gemacht werden. ES ist zwar aut> schon in der inländischen Presse die Meinung geäußert worden, daß Frankreich die Balkanstaaten nach Art seiner afrikanischen Kolonien einschätzl und von ihnen nicht Freundschaft, sondern Gehmsamkeit verlangt; dennoch weiden ge-wisse KreNe der jugoslawischen Ocffentlichkeit duich keinerlei Mißhandlung feiten« der Entente von der Franzoscnschivärmerci abzubringen sein, weil der Chauvinismus in ihnen stärker entwickelt ist als das Gefühl sür nvtionale Ehre und Würde. Ausland. Gärung in Deutschsüdtirol. Römischen Nachrichten zusolge ist in Deutschsüdtirol eine gefährliche Bewegung gegen Italien im Gange. Di« irredentistifche Propaganda, die daS apenninische Königreich seinerzeit auf österreichischen Boden ve,pflanzt habe, fei nun In de» neu erwor-denen Provinzen von den Deutschen kopiert worden. Doch sei diese Werbetätigkeit viel gefährlicher, weil sie einen offenen 'Aufruhr gegen die staatliche Ober«' Hoheit vorbe»eite In der letzten Zeit sollen 60.000 Gewehre iu Tirol eingeschmuggeli worden sein. Monarchistische Umtriebe in Deutsch-österreich und in der Tschechoslowakei. Eine Prager Zeitung veröffentlicht eine auf-fehenerregende Urkunde der Horihy.Propaganda in Deutfchösterreich und in der Tschechoslowakei, welche die Ausrichtung der Monarchie zum Ziele hat. Die Führer dieser Bewegung seien der ungarische Ge-sandle in Wien Dr. Gcatz und Irin Pressechef Arpad Reich. Die monarchistische Agitation in der Tschechoslowakei werde von einem geheimen Komitee in Wien geleitet, an dessen Spitze Leopold Mandel stehe und dem auch ein gewisser Baier angehöre, der sich während der Sowjetherrfchast als Volks« kommifsär sür die Slowakei ausgegeben hab«. Eine Denkschrift der Deutschen in der Tschechoslowakei an den Völkerbund. Der deutsche parlamentarische verband in d«r Tschechoslowakei hat die Abfassung einer Denkschrift beschlossen, welche di« Beschwerden der deutschen Bevölkerung enthält und bi;.u| eine Abordnung dem Völkerbund überreicht werden '1. Zm Memorandum heißt eS unter anderem: Die tschechoslowakische Republik hat in den ersten drei Halbjahre» ihre« Bestandes, gestützt aus eine national.chauvinistische Beamtenschaft und auf die Gewalt der Bajonette in Gesetzgebung und verwaltnng. die brutalste Tschechi« sierungSpolitik betrieben. Sie hat, bar jeder wirk-lichen Demokratie, alle nichttschechischen Völker in der rücksichtslosesten Weise unterdrückt, jede« Einflüsse« auf die Leitung und Verwaltung deS Staates beraubt, so daß sie al« nationalisierender, chauvinistisch imperialistischer Macht- und Polizeistaat, in welche» die Minderheit von der Mehrheit beherrscht wird, einen Hort der Reakiton und eine drohende Gefahr sür die friedliche Fortentwicklung Mitteienropo« darstellt. Zum Schlüsse wird in der Denkschrift die Bitte gestellt, die tschechoslowakische Republik möge zur Erfüllung der gegenüber ihren nationalen Minderheiten übernommenen Verpachtungen verhalten und die Behandlung der nichttschechischen Völker durch eine au» unparteiischen Gelehrten, Verwaltungsbeamten und Politikern bestehende Kommission auf Grund der internationalen Frieden?-vertrüge einer Nachprüfung unterzogen werden. Trennung der Kirche vom Staate in der Tschechoslowakei. Der Papst hat die Trennung der Kirche vom Staate in der Tschechoslowakei anerkannt. Wie der tschechische Unterricht««inister in seiner Abschied«-rede erklärte, sei die Folge hievon die Errichtung de« tschechischen Patriarchat«, die Beschränkung de« Umfange« der V>slümcr und Erzbistümer aus da« Gebiet der Republik und das Recht d«r Regierung bei der Ernennung der Bischöse und Erzbischöfe mitzusprechen. — Die früher« tschechische Regierung, hat llbrigenS unmittelbar vor ihrem Rücktritte die tschechoslowakische Nationalkirche anerkannt. Unterbrechung der polnisch litauischen Friedensverhandlungen. Der Chef der polnischen Friedensabordnung, der die Friedensrerbandlungen mit der litauischen Delegation hätte sühren sollen, ist nach Warschau zurückgekehrt. Die FeiedenSverhandlungen mit den Litauern sind unterbrochen. Die litauisch- Regierung halte zwar ihre Bereitwilligkeit erklärt, ihre Truppen auf die sogenannte Fochischc Linie zurückzunehmen, aber glnchzeitig gefordert, daß sich auch die Polen ebenso weit hinter ihre bisherige Linie zurückziehen muffen. Die neutrale Zone, welche auf diese Weise gebildet wurde, sollte unter pol.lisch-litauifche Ver-waltnng gestellt werben. Die Polen haben diese Bcsingung abgelehnt. Milderung der Friedensbedingungen für Polen. Aus der Rigaer Konferenz hat der russische Delegiere die Erklärung abgegeben, daß Rußland aus die Entwaffnung und Demobilisierung des pol nifchc» Heeres verzichte. Ebenso werde die Forderung auf Eiilstellrntg der MunilionSerzeugung fallen ge-lassen. Rußland entsage dem Bedangen auf Be-nützung der Eisenbahnlinie WolkowqSl—Grajewo und beantrage eine Grenze, welche ziemlich weit östlich von der C-irzonschen Linie verläuft und ganz Ostgalizirn einschließt. Ueber daS Schicksal Weißrußlands und Litauens soll eine Volksabstimmung entscheiden. Der den Polen zugestandene Termin für die Unterfertigung de« Waffenstillstandes und d?S Friedens geht am 5. Oktober zu Ende. Der neue Präsident der französischen Republik. Zum Präsidenten der sranzösi'chen Republik wurde Millerand mit 695 von 892 abgegebenen Stimmen gewählt. Der neue französische Ministerpräsident. Zum Chef des Ministeriums wurde LeygueS ernannt, welcher auch das Ressort für äußere An« gelegenheiten übernommen hat. ^Die Brüsseler Konferenz. Eine Londoner Meldung besagt, daß sich an der Brüsseler Konferenz auch die Vertreter der besiegten Staaten beteiligen werden, jedoch bloß, um ihre Bedenken und Vorbehalte vorzubringen. Die Konferenz werde überhaupt keine Entscheidung fällen, sondern nur beratenden Charakter haben, sodaß unter den Teilnehmern, mögen sie verbündeten, neutralen oder ehemals feindlichen Staaten angehören, ein Unterschied nicht bestehen werde. Die Vertreter werden nicht so sehr die Ansichten ihrer Regierungen, als vielmehr die wirtschaftlichen Wünsche und Be-dürsnisse ihrer Länder zur Geltung bringen. In strittigen Fragen werde nicht staatenweise, sondern namentlich abgestimmt werden. Jede Abordnung werde auS drei Personen bestehen, und zwar aus einem RegierungSvertrer, einem Bankjachmann und einem Kaufmann. _ Aus Maitt unii Land. Die Der^ehrungssteuern. die wir in tabellarischer Zusammenstellung an zweiter leitender Stelle veröffentlichen, weichen in einigen Steuer-sätzen von den amtlich veriautbarten Angaben ab. Die Bestimmungen der bereits in Rechtskraft er-wachsenen Verordnung sind nämlich, wie die Groß-betschkereker Neue Zeit meldet, vom Finanzausschüsse nachträglich bei einzelne« Posten abgeändert worden, so bei Glühlampen, Gasbeleuchtung, Karbid, Alkohol, Mineralwasser, Sodawasser und Wein. Die BerzehningSsteuer auf Branntwein, die in der Tabelle mit 5 Dinar in Gold angeführt ist, kann auch noch nicht alS endgültig angesehen werden, weil sich im Finanzausschüsse gegen die Klausel, daß Altferbien hievon befreit zu sein habe. Widerstand geltend ge-macht hat. Jedenfalls ist anzunehmen, daß da» Laibacher Amtsblatt, welches diesmal bloß 18 Tage hinter feinem Belgrader Kameraden nachgehinkt ist, auch die beschlossenen Abänderungen in absehbarer Zeit kund und zu wissen tun wird. Die Unsicher-hert des amtlichen Textes ist zwar kein Ansporn für die Schriftleitung, von der Verordnung, welche sich i» Amtsblatte über fast 18 Seiten ausdehnt, eine deutsche Uebersetzung anzufertigen; da aber die Ver-ordnung bloß die Uebertragung des seit 1. Jänner 1910 in Altserbien giltigen VerzehrungSsteuergesetzeS aus daS ganze Staatsgebiet des dreinamige» König-reiche» darstellt, so ist immerhin die Vermutung ge-rechtfertigt, daß nachträgliche Korrekturen sich bloß auf die einzeluen Steuersätze erstrecken und die grundlegenden Bestimmungen nicht betreffen werden. Schließlich wäre noch zu bemerken, daß ein Dinar in Gold 8 jugoslawischen Kronen gleichzuhalten ist. gur Frage der Kriegsanleihever-ficherungen Mit der im Zuge befindlichen An-meldung und Abstempelung von AriegSanleihe ist auch die Frage nach dem Schicksale der sogenannten Lebensversicherungen in Kriegsanleihe, bei welchen die Auszahlung nicht in Bargeld, sondern in KriegS-anleiheobligationen erfolgt, brennend geworden, um« fomehr, alS zweifelhaft ist, ob die Auszahlung in deutschösterreichisch abgestempelter Anleihe erfolgen wird, da daS Schicksal der ,m Inlande befindlichen Titre« ganz ungewiß ist. Um nun di« Besitzer von Kriegsanleiheversicherungen vor Schaden zu bewahren, stehen ihnen zwei Weg« offen. Sämtliche Ge-sellschaften, welche sich mit dem Abichlusse solcher Versicherungen besaßt habe», verpfl'cheten sich nach den Versicherungsbedingungen, die Versicherung jederzeit auf Verlangen des Versicherte» auszuheben und die bisher bezahlten Prämien ohne jeden Abzug zurückzuzahlen. Dieser Weg ist den G.-sellschaften begreiflicherweise weniger angenehm, weshalb sie eS vorziehen, den Versicherten zu einer Umwandlung der Kriegsanleihe- in eine gewöhnliche E> und Ad-lebensverstcherung zu veranlassen, bei welcher di, bisher bezahlten Prämien entsprechend in Rechnung genommen werden. Welchen dieser Wege die «in-zelnen Besitzer von KriegSanleiheversicheritngen wählen, muß natürlich den individuellen Verhält-niffen des einzelnen und seiner Einsicht überlassen wer-den. Jedenfalls aber sind vor einer Umwandlung der Versicherung genaue Auskünfte von der betref-senden Gesellschaft über d'e Höhe des neuen Ver-sicherungSkapitales, Art der Verrechnung der bereits bezahlten Prämien usw. einzuholen. Die Verzeichnung der Kriegstnoa-lidfcn, -Witwen und Waisen wurde vom LandeSselretariat für soziale Fürsorge bis zum 5. Oktober verlängert, da sich die Zustellung der Formularien infolge technischer Schwierigkeiten in der Druckerei verspätet hat. Die Gemeindeämter, welche die Drucksorten bi» spätestens 28. September zufälliger Weife rcht erhalten haben sollten, werden aufgefordert, diese bei der Jnvalidenabteilung des LandeSfekretariate« für soziale Fürsorge der Lande«« regierung für Slowenien in Laibach anzusprechen. Ueber zweierlei Masz bei der »er» zollung beklagt sich TrgovSki »ist. Allgemein geht das Gerede, schreibt da« Blatt, daß beim Agramer Zollamte alle sogenannte ^uxaSware, die in Llowe-nien nicht durchgelafse,' wird, ungehindert paffiert. Was Wahre« daran ist. mögen die maßgebenden Faktoren feststelle», sonst werden zu guter Letzt wir Slowenen bloß Steuern bezahle», während andere Leute Geschäfte machen. Ja Saloniki, von wo sich die Serben ihre Waren beschaffen, ist von einem LuxuSverbot überhaupt nicht« dtkannt. Wiener Juden aber schlänge!» sich überall durch. Kürzlich schmuggelte ein Krummnasiger acht Kisten Parfum unter drm Namen Zahnpulver nach Jugoslawien und verkaufte es hier um d«n doppelten Preis. So wurde der Staat zweimal geprellt. Unglaubliche guftände. Bor acht Tagen langten auf der Station C.lli zwei aus Deutschland mit Sal; beladene und nach Agram bestimmte Last -züge, je»«r beftthcnd au« etwa 40 Waggon«, ein. In Eilli soll feiten« der Zollbehörde die Umschrei-bung nach Agram erfolgen, «in« Arbeit, die in einigen Minuten beendet ist. Dazu ist eS bisher nicht gekommen. Der eine Zug mußte daher nach Store zurückgeführt werden, ver andere steht mitten in der Station und ist fchon mit eine« Standgeld von mindestens einer halben Million belastet. Wer zahlt nun diese Mehrkosten? Die Bevölkerung kennt nun eine der Ursachen der auffallenden Preissteige-rungen in der jüngsten Zeit. Der Staat verwirklicht so wahr hastig da« Sprichwort: Zeit ist Gelb. Leider ist da« Opfer wieder der Konsument. Ronjert des Hippotrios. Da« am 9. Oktober im kleine« Saale de« Hotels Union stattfindn,de Konzert dieser erstklassigen Künstln wird un« eine vollständig neue VortragSordnung bringe«. Auch diesmal w«rd«u die Liebhaber aller-feinster wiener Musik aus ihre Rechnung komme». Der Kartenvorverkaus findet bei Frl. Josesi»« Aiischitz (Firma Franz Krick) statt. Konzert Valokovit. Für dieses am 5. Oktober im großen Saale des Hotels Uaio« stattfindende Konzert gibt sich großes Interesse kund. Balokotzic ist trotz seiner Jugend der bedeutendste südslawische Geiger. Schon »or Jahren hat er den berühmten Sevcik zu heller Begeisterung hingerissen. Meister Sevcik hatte den jungen Künstler monate-lang bei sich zu Gaste und wurde nicht müde, mit Balokovic zu musizieren. Der Kartenvorverka»f findet bei Goricar und LeSkosek statt und hat schoa be-gvnktn. Ein« philiströse Polizei hat die Landes-Hauptstadt Laidach. Im heurigen Fasching hat ste «inen mehrktpfigen Familienvater verhaftet, weil er nächtlicher Wtile, als Beelzebub verkleidet, in der Poljanastraße spazieren ging, und vor kurzem hat Nummer 77 akademisch« Bürger, weiche in später Abend-stunde einen GaSkandelaber im Gänsemarsche um-tanzten, wegen nächtlicher Ruhestörung angezeigt. Ja, Laibach ist eben noch nicht reis für Studenten« ulke. Verschwundenes Geld. Der Sekretär des Slowenischen Verbandes in Milvaukee, Frank E. Ermenc, erzählt im Slovenski Narod, daß die slowenische» Unterstützung«' nnd Kulturvereine in Milmavkce «nd WeU°AlliS ia einer Sammlung un.zesähr 2WO Dollar zusammengesteuert hätten, wovon eine beiiächiliche Summe an einen slouieni-schen Sludentenverein und 1000 Dollar zu Zwicken da Jugendfürsorge au die slowenische Landesregie-ru-g in Laidach abgesendet wurden. Eine Einpsang«-bestätigung sei aber weder iui eisten noch im zwei-teil Falle zurückgelangt. Die Laibacher Landesregie-rung sei zweimal schriftlich u»d — nach monate-langer Wartezeit — auch telegraphisch mit bezahlter Rückantwort um «ine Aeußiung angegangen wor-den: altes vergeblich. Frank S. Ermenc ist sehr lu kümmert über den Verbleib deS Geldes und ver-langt m>n der Landesregierung öffentliche Ausklärung. Die Winterzeit kommt endlich auch bei uns, bevor der Winter vorüber ist. Der Minister sür soziale Politik hu die zuständigen Behörden deaustragt. am 1. Ok.ober um 3 Uhr früh die U!)rcn um eine Stunde zurückzuüellen. Die Grazer Tagespost und das Grazer BolKsblatt sind von der Agramer Landesregierung verboten worden. Eine Begründung wird nicht gegeben, jedoch ist du Vermutung naheliegend, daß den beiden Blättern daS Postdebit ent-zogen wurde, weil sie anläßlich der Bauernunruhen in Kroatien Aussätze gebracht haben, welche mit der amtlichen Darstellung nicht im Einklänge standen. ES braucht nicht besonders vermerkt zu werde», daß sich diesem Verbote Slowenien ans Solidarität», gesühl angeschlossen Hit; amtlich wurde darüber nichts verlautbart, wa« wohl unnötig schien, weil sich die Wirkungen dieser Verfügung ja auch ohne Verlautbarung geltend machen. Nunmehr sind, da da« Grazer Tagblatt und der Arbeiterwille schon vor längerer Zeit dem gleichen Schicksale versallen sind, sämtliche Grazer Zeitungen von Jugoslawien ausgesperrt. Allmählich kommen dann wohl auch die Wiener Blätter nacheinander an die Reihe usw., bis schließlich nur noch solche ausländische Preß-erzeugnisse zugelassen werden, die niemand lesen und »erstehen kann. Der Kongreß des Weltpostvereine». Zu dem am 1. Oktober in Madrid beginnenden Kongresse des Weltpostvereines werden alle Staaten Delegierte entsenden, auch diejenigen, die im Kriege miteinander waren. Die Arbeiten werden nngesähr fünf Wochen dauer König AlsonS wird der ersten Sitzung präsidieren. Da« spanische Parlament hat einen Kredit von vier Millionen Peseta« bewilligt zur Bestreitung der Kosten sür die Festlichkeiten, die bei dieser Gelegenheit gegeben werden. Di« Herabsetzung der Postgebühren um die Hälfte ist für den inneren Verkehr ab 1. November beschlossen worden: nämlich vom Schweizer Bundesrate. Sport. Meisterschafts-Zuftballlpiele in Cilli. Sonntag, den 19. September, wurde da« erste HerbstmeifterschastSwettspiel für die zweite Klasse aus dem Sportplätze der Athletiker ausgelragen. Al« Gegner standen sich der hiesige Sportklub Svoboda und Slavija gegenüber; Svoboda gewann da« Spiel mit 6 : 0. Schiedsuchicr Fink leitete da« nicht schwere Spiel sehr gut. Am 26. September wurde auf dem gleichen Sportplatze da« Meister» schaftSfpiel Hochenegg-Slavija ausgesuchte» Der Äthletik-Eportklub siegte 2:1. Bei den Hochen-eggern war diesmal ein gute« Spiel zu bemerken, doch fehlte e« noch an entsprechenden Kombinationen vor dem Tore. Trotz de« schmerzlichen Verlust«? ihre« besten Spieler«, Herrn Franz Wretscher, wird die Mannschast in »er zweiten Klasse einen nicht zu unterschätzenden Gegner abgeben. Schiedi-richter Hrast sehr gut. Die nächsten Meisterschaft«-spiele finden Sonntag. den 3. Oktober, statt. Gegen-über stehen sich sportni klub Celje gegen Slavija und Svoboda gegen Hochenegg. Im ersten Treffen ist sicherer Sieger Sportni klub. wogegen der Au»-gang de« zweiten Spiele« ungewiß ist. Kpvrtworhe in Laibach. Der Sport-verband für Slowenien hat für die Zeit vom 26. September bi« 3. Oktober die Abhaltung einer Sportwoche mit v.rsch'.edcnen leichtathletische» Wett- Cillier Zeitung beiverben ausgeschrieben. Am vergangenen Samstag wurde mit den einzelnen Kämpfen begonnen und die Mitglieder des hiesigen Athletik-Sportklubs haben bereit« sieben zweite und drei dritte Preise errungen. Der hiesige Sportni klub spielte anläßlich der Sport-Woche Sonntag, den 26. September, in Laibach gegen den dortigen Sportklub Sparta; beide Mannschaften waren sich ziemlich gleich, so daß da« Spiel 0 : 0 endete. Am 3. Oktober spielen die Eillier Athletiker gegen den Meister von Slowenien, den Sportklub JUrija in Laibach als Schlußspiel in der Sport-woche. Nach B.'endigung der Sportwoche werden wir die genauen Ergebnisse in den einzelnen Welt-bewerben bringen. Wirlschasl und ilrrkrhr. Zollabgaben in natitra. B-kanntlich hat das Finanzministerium die Aussuhr von Weizen gegen Zollabgabe in natnra freigegeben. Diese Be-dingnng wurde später aufgehoben. Die Zollamter habe» diese Aushebung so verstanden, daß die Zollabgaben in natura sür ale Artikel überhaupt ein-gestellt seien. Wie jetzt auS Belgrad gemeldet wird, soll diese Frage noch einmal in Verhandlung kom-men, da der VoIkse.iiährungSminister erklärt hat, daß eS nur mit Ausrechterhaltung der Zollabgaben in natura möglich sei. die passiven Länder mit Nahrunasmitteln zu versehen. gollzahlungen in Noten. Der parlamen. tarische Finanzausschuß in Belgrad hat eine Ent-schließung angenommen, in welch 'r der Finanz-minister ausgesordert wird, eine Verordnung heraus-zugeben, derzusolge der Zoll nicht mehr wie bisher in Gold und in srrmden Valuten, sondern in Papiergeld und Kronendinarnoten zu entrichten sein soll. Neue Ausfuhrerleichterungen. Von nun ab können die nachstehend angeführten Artikel ohne Sicherstellung gesunder Valuta, jedoch gegen Entrichtung des Ausfuhrzolles in das Ausland expor-tiert werden. Es sind di«S: Buchweizen (Heidekorn), Hirse, Graupe (Gerstl), geschälter Heidekorn, geschälte Hirsk. Heiden nnd Hirsemehl, Lorbeerkörner und Blätter. Gartensämereien: Zwiebelsamen, Steck-zwiebel, Spreu, Fütterrüben, Wicke, Kornrade, Kleie, Hopsen, Hopfcnmehl, Befenstroh, Stroh von Mohren-Hirse, (Sierkftroh), Bienenkörbe und .schwärme, Krebse. Muschel", ''ich?. Därme. Gerberwinden, Knappern. Stärke, Sie kgummi, Schils und Binsen, Eicheln, wilde Kastanien, gemahlene Kastanienschalen, Holzabsälle, die sich bei der Erzeugung von Gerbe-exteakten ergeben, Weingeliger, Mineralwasser, Absälle der Oelsabrikation. Stärke, Kii>'e, Obstsäfte. Kompotte, Ealciuin crrbid, Gerbextrakte, Erd-färben, RoSmarinöl. sortierte Hadern (außer Woll» hadern), SieblüSen. Teppiche, Herren- uno Frauen-hüte, Hartgnmrnierzcugiiisse, ReiSb;sen, Bürstenbinder, waren, Siebe und Rcutern, Holzwolle. Holzmehl. Zahnstocher. Sticke. Erzeugnisse auS Galan», Knochen, Hvru, Zellulose, Poliersteiue, Ziegelsteine aller Art, Keramirwaien, Musikinstrumente, Erzeugnisse an» Holz (außer Bauholz). — Die Einsuhr ist sortan gestattet sür: Körbe, Säcke, Kisten, sofern« diese zur Verpackung von srischem nnd gedörrtem Obst dienen und der Importeur sich verpflichtet, diese Gegenstände mit Obst wieder auszuführen. Unsere Ausfuhr. In der statistischen Ab-teiluug der Zollgrneraldirektion sind die Arbeiten über unseren Außenhandel im Jahre 1919 fertiggestellt worden. Die AnSsnhr betrug im erwähnten Jahre zwei Milliarden 902,067.276 Dinar. Im ersten Halbjahre 1910 betrug die Einsuhr 1 Milliarde 850.164.633 Dlnar. Die Aufhebung der Devisenzentrale ist, wie auS Belgrad gemeldet wird, durch eine Ministerialo^ordnung verfug« worden. Die Haupt-funktionell dieser Zentrale werden aus da« General» inspektorat übertragen. Alle Produkte, welche von nun an au» de« dreinamige» Königreiche zur Au«-fuhr gelangen, werden in der Dinarwährung ge-zahlt werden müssen. Sammlung von Material für di« Ueberprüfung de» Einfuhrzolltarifes. Da« Ministerium sür Handel nnd Industrie hat mit der Sichtung und Bearbeitung de« Stoffe« für die Uebirprüfung des EinfuhrzolltariseS begonnen und im Wege von Rnndschrcibeu alle wirtschaftliche» Vereinigungen zur Vorlage de« gesammelten Materials aufgefordert. Zu diesem Zwecke ersucht ^er Verband der Hanl elsgremien nnd Genossenschaften fiir Slo-wenien in Laibach alle Kaufleute, ihm sogleich alle bezüglichen konkrete» Anträge und Vorschläge be-kaunizugebei». Besonders mögen alle jene Fälle mit- Snte 5 geteilt werden, wo mehr als 25% des Fakturenwerte« der eingeführten Ware zu bezahlen waren. Hiebei ist anzuführen: 1. Die genaue Bezeichnung oder Beschreibung des Artikel«; 2. »ach welchem Zollsatz die Ware klassifiziert wurde; 3. wieviel der damalige Fakturenwert dieser Ware betragen hat. Da diese Angaben am besten auS der Zollquittung zu entnehmen sind, möge diese nach Möglichkeit bei-geschlossen werden. Ohne sachdienliche Daten sind die Eingaben zwecklos und können nicht in Berück-sichtignng gezogen werden. Abänderungsanträge, di« allenfalls von einzelnen gestellt werden, müssen sür jede» Zollsatz gesondert mit einer Kalkulation sachlich begründet werden. Aus Anträge allgemeiner Art und ohne konkrete Begründung kann keine Rücksicht ge-nommen werden. Der Verband der Handelsgremien und Genossenschaften in Laibach fordert alle Inte-ressenten aus, die gebotene Gelegenheit nicht zu ver-absäumeu und aus eigener Praxis alle Beispiele anzuführen, wo der Zoll zu hoch ist uud die unge-klärte Tätigkeit deS Handels behindert bezw. den Konsumenten al« fiskalisch« Abgabe belastet, die wirtschaftlich nicht begründet ist. Unsere Schuldenzahlungen an feind liche Untertanen. Ein Erlaß des Jnstizminister« bestimmt: Solange über die Zahlung von Schulden an deiitschc, österreichische und ungarische Staat«-bürger keine besonderen Verordnungen erlassen wurden, gilt hiesür der Beschluß des Belgrader Ministerrate« vom 20. Juni d. I, der solgende« anordnet: a) Bezüglich der Schulden an Deutsche: Die Schulden sind in der vereinbarten Währung und unter Beachtung der heimischen Gesetzgebung zu bezahlen. Die Zrhlungen haben aus G.und der Artikel 19 und 21 deS Gesetze« über da« Ver-fahren mit dem Vermögen feindlicher Untertanen zu erfolgen, b) Bezüglich der Schulden der alten serbischen und montenegrinischen Untertanen an Oesterreicher und Ungarn: Die Schulden sind in der vereinbarten Währung nnd unter Beachtung der heimischen Gesetzgebung zu bezahlen. Die Zahlungen haben aus Grund der Artikel 19 und 21 de« Ge-setze« über daS Verfahren mit dem Vermögen feind» licher Untertanen zu erfolgen. Der Augenblick der Notifikation wird nachträglich bestimmt, c) Bezüglich der Zahlung von Schulden zwischen österrer» chischen bezw. ungarischen Untertanen u o den neuen Staatsbürgern de« Königreiche« der serben. Kroaten und Slowenen: Die Schulden si'd in der Währung der jugoslawischen Kronen zu be-zahlen. Die deutsche Regierung wurde verständigt, daß Artikel 296 de« Vertrages von Bersaille« bezüglich de« Währung«- und Verrechnungskurse« selten« Jugoslawien« nicht zur Anwendung gelangen wird. Die in dieser Veröffentlichung angezogenen Artikel 19 und 21 lauten: Artikel 19. Alle Forderungen von Au«lä»deru, Angehirigen feindlicher Staaten und ihrer Unternehmungen außerhalb Ser. dien«, sei eS, daß sie kaufmännischer oder nicht-kaufmännischer Natur sind, daß sie durch Wechsel, Obligationen, bestätigte Rechnungen, Handel«böcher oder aus irgendeine andere Weise begründet find, sind von selten der Schuldner den serbischen Staats-«»gehörigen, dem Ministerium sür Volkswirtschaft anzumelden, welches sie in ein besondere» Berzeich-ni« eintragen wird. Die Geheimhaltung dieser An-gaben muß gewahrt bleiben und jede Veröffentlichung oder Verbreitung wird auf Klage deS Interessenten oder de« BolkSwirtschastSminister« mit einer Geld« strase von 300 bi« »200 Dinar oder biS zn 6 Monaten Arrest beftrast. Artikel 21. Solange der KriegSzustand dauert und solange die Liquidierung de« Eigentum« der feindlichen Staatsangehörigen nicht durchgeführt ist, ist die ganze oder teilweise Be-gleichung der im Artikel 19 erwähnten Forderung verboten. Jede gegenteilige Handlung wird nach der Klage de« Vol?Swi.lsch^f!«minister« »it Arrest von l bis zu 6 Monaten bestraft. Tabakeinkauf. Die staatliche Monopolver-waltung hat beschlossen, um 60 Millionen Dinars Tabak in Griechenland, Bulgarien und Albanien anzukaufen, da die heimische Produktion nicht im stände ist, den ganzen Bedarf zu decken. Das Monopolgesetz. Wie au« Belgrad berichtet wird, fand in der vorigen Woche eine Sitzung de« Finanzausschusses statt, in der neuerlich über die Erstreckung de« serbischen MonopolgesetzeS auf daS ganze Staatsgebiet verhandelt ward-. Der Finanzausschuß leh»»e auch diesmal die Vorlage ab, und es wurde schließlich beschlossen, ein neue« besondere» Moiivpolgesetz auSjuarbeiie», daS für das ganze Siaatsdereich gelten soll. Unsere Weinberge. Laut statistischen Daten gibt et in Juqo l rwien Weingärten «it einer Ge-samifläche von 2f)80 km*, und zw.: Dalmatien 760, Ctilc 6 Eillier ? ? > iung Nummer 77 Ccrbien 56(>, Bat'chka und Barania 450, Kroatien und Slawonieu 400. Ssove»isn 350, Bosnien un> Herzegowina 6t). Der Gesamtertrag dieser Weiii» gärten betragt 5 Millionen Hektoliter Wcin. wopo» die Hälste sür den Bedarf d-S Landes genügt, die andere Hälft: exportiert wird. Das Petroleumsorfckungsrecht In einer der letzten Sitzungen d>S fininzwiitschastlichcn Komitees wurden bezüglich dcS Pcirvlenmso> schungit-rechtes und der Pelioltiiwausbkutung in KroZiieu und Slawonien folgende Beschlüsse gefaßt: Das Recht auf Forschungen wird Fremden nur bis zu einer 50#igfii Höhe dcS angelegten Kapitals erteilt werden. Der Staat sichert sich einen 25 %igcn Anteil an bet Ausbeutung ohne ein Kapital einlegen zu müssen. Der Nrst wird sür daS heimische Kopital reserviert. Falls die S^lskription des heimischen Kapitals kein znfliedelisttllcndeS Ergebnis liesern sollte, wild der Rcst zwischen den Staat nnd daS fremde K> pilol aufgeteilt, wobei der Staat ebenfalls nicht verpflicht,t ist. etwas an Kapital einzuzahlen. Dasselbe gilt auch für den Fall, daß das heimische Kapital die Ausbeuturg übernehmen sollte. Staatliche Beschränkung der Kapitalien Budapest?? Sanken. Da» ungarische Amtsblatt veröffentlicht eine Verordnung, wonach Geldinstitute bis auf weiter,8 nur unter vorheriger Zustimmung der GeldinstitutSzentrale ihre Kapitalien erhöhen düifeu. Eine neue Champagnersatirik ist von Dr. Moccev ck Komp. in Neusatz gegründet worden. Für die Fabrikation sollen ausschließlich Lyrmier Weine verwendet werbei'. Eine Fabrik zur Herstellung Vvn Eisenbalinwaggvns ist dieser Tage in Ärod o. d. Sare eröstnlt worden. DaS Aktienkapital betrügt fünf Millionen Dinar. D'e Begiünder »ieser Fabrik sind die Jugo^laventka banko, die Möbelwaren. fabriken „Slavonija" und .Slavex "und einige aus-ländische Kapitalisten. Englisches und sranzöslscheo Kapital in Ungarn. Mit 20 Millionen Kronen Kapital hat sich tu Budapest unter Beteiligung englischen Kapitales die Eiglisch-u> garische Tuch- und T>xtil« bandclS-A. G. konstituiert, die den Import eaglischer Ttxtilivacen pflegen will. — Le.n Daudet, der siuanzi.lle Del^g ene des mit der Kreditbank in Verbindung stehenden Sch»eiSer'Kouzern?, führt in Budapest Berhaadluugen b.hnf« Ausbaues des großen DonauhasenS in Esepcl. D'e tschechoslowakische guckerausfuhr im ersten Halbjahre 1320. Im ersten Halb-jähr des laufende» Jahres wurden laut Rar. Pol. an Konfumziicker aus »er Tschechoslowakei auSgesiihrt (in Zentnern) Frankreich 901533, England 4500, Italien 94.850, Schweden 48.'00, Deutschland 163 110, Jugoslawien 21.244, Schweiz 210, Rumänien 12.980, Bulgarien 32.575, Polen 28.274, Ungarn 16.810, Türkei 5000 und Deuischösterreich 23 "».000 neben 55.420 Ztr. Jnduflriezucker. Ungünstiges Ergebnis der slowakl-schen Weinernte. Die Weinernte der Slowakei (früher Oberungarn) dürfte um tiu bis 40 Prozent geringer ausfallen als im vorigen Jahr. In der Mehrzahl ist die Ernte mittelmäßig, in einigen Ge> gcnden wi'.d sie weniger als 50 Prozent ergeben. Die Weinbauern haben jetzt vor Beginn der neuen Ernte noch ungefähr 30.000 Hektoliter Wein vor-iälig, so daß sür bie neue Ernte weoer Fässer noch Bottiche zur Verfügung stehen. Deutsches Ausfuhrverbot für Mine rollen. Durch eine am 20. September in Kraft tretend« Bekanntmachung des deutschen Neichswirt» schaftsminifterS vom 2. September 1920 wird die Aus-fuhr weiterer Waren des 13. Abschnittes deS Zolltarife? verboten. ES handelt sich um rohe und be-arbeitete Steine verschiedener Art, Steinmetzarbeiten, Bildhauerarbeiten, Mühlsteine usw. Soweit diese bisher ausjuht freien Waren spätestens am 20. Sep-tember zum Versand ausgegeben werd-», sind sie bis zum 3t). September ohne Ausfuhrbewilligung über die Grenze zu lassen. Zuständig für die Erteilung der Ausfuhrbewilligung ist die Außenhandels-Nebenstelle für Natursteine in Linz a. D. Unser Handelsverkehr mit Amerika. Einem amtlichen Ausweise deö Handelsdepartem.'niK der Vereinig-en Staaten zufolge wurden in -er 1. Hälfte des Jahres 1920 von Amerika räch Jugoslawien Waren im Betrage von 280.548 Dollars ausgeführt, wogegen sich die Einfuhr » ich den Bereinigten Staaten in der Ziffer Null auS-spricht. Die Tschechoslowakei hat im gleichen Zeit» abschnitte auS den Bereinigten Staaten Waren »m 6 Millionen Dollar eingesührt und um 3 Millionen 400.000 Dollar nach Amerika ausgesühlt. Ausdehnung der Monroe Doktrin auf den Handel. In England wird mit großer Spannung di« Entwicklung verfolgt, die die Biwe-guiig in den Vereinigten Staaten mach', alle «uro> päischen Waren vom Handel auszuschließen. In seiner letzten Wahlrede hat Senator Hardiug immer wieder die Notwendigkeit bervargthobni, den amr i. kanischen Markt g?g-n die fremde Koiikurrinz zn schütze». Sollte Harding zum Präsidenten genahlt werocn, wird er sicher einen sehr hohen Schutzzoll aus ausländische Waren erheben, insbesondere auf die englischen Texlil- und Stahlwaren. Mit der Verzollungspraxis ist das Organ der ilUslowenischen Vvlk^partei, der Laibccher Slovenec, durchaus »icht cinveistanden. Das Blatt leitet die Schleusen sein.S Grolles auf seine awv-nomistische Mühle ab und behauptet, daß die Vc>ttS» wirtschaft hierzulande gauz andeis aufblühe» würde, wenn in Slowenien die Autoiiomte eingeführt »der» mit anderen Worten, die Äveinherrschaft der AS-slowenischen Bolkspartci verfassungsmäßig verankert würde. Slove»« legt in einem längeren Art kel uuter der Ueberschrift „Die Auionomic Slowenicu» und der Zoll", wie folgt, gegen Belgrad los: Wer 1000 Waggon Tafeläpfel prompt lieferbar al) eteiriacher Stationen zu Tagespreisen kauft Ivasi Preheiiek St. Jlj pri Mariboru. Zahlung auf Wunsch in Mark oder holländischen Gulden. Angebote erwünscht. Staatlich geprüfte Lehrerin gibt deutschen Privat-Volksseholanterricht Adresse in der Verwaltung des Blattes. 28362 Unterricht in der französischen, englischen und deutschen Sprache ertailt staatlich geprüfte Lehreiin. Vorbereitung zur StaatsprOfung. Einzelunterricht und in Kursen. Grazerstrause (Kialj Petrova ccstu) Nr. 31, I. Stock. Ausschneiden und aufbewahren l Eisenbahn-Fahrplan Dia Nachtseiten ron 6 Uhr abends bi« 6 Uhr früh sind unterstrichen. Cilli . . Marburg Marburg Gra* . Wien . Cl 111—Marburg—Gras—Wien P.-z. P.-z. o.-z. P.-z. 8-z. 1.1. 3 t. *. » I. 1. 3 1. 1 3 1. 1 3 110 1J06 8» 6»/ 4? 71» 911 . ab . an n™ «_ i -E yx 4« ,o»> SS2 ff|^ » 35« s*o *J| 3 ■sjlj] ito 812 700 730 7« Cilli—Laibach 8.-Z. P.-Z. P.-Z. P.-Z. O.-Z. 1.*.». 1.1.3. 1.1,1. 1. «.«.), f.*. Cilli . . . SioinbrQck SteinbrQck Laibach . ab 100 J=S s j> i an 1» ® -■ . üb l1" j; 5 3 • an 8<>i I S 2 {£ £ 607 5«o 5£J 7» 12*8 12&» 1 u 261 710 7« SO» 981 1287 140 2« 71* Steinbrück . Fichtenwald Agram , . . Steinbrück—Agram P.-Z. P.-Z. Ki.-Z. P.-z. 8.-Z. 1.1.3, 1,«>»»», 1,2,1, 20« 500 £» jto 2« . jf 8« . ab . ab . ab 61» 6« 78* 8«» 3*i 4» 910 62£ l5 9*2 ».a. ». * 3 11» ► Agrarn—Stelnbrctck 8.-Z. 1.1.1. Agram . . . Rann . . . I.ichtenwald Steinbrück . P.-Z. 1. 1. s. ab 311 « i*8 ab SW | 6l 10« 10« 8. Z. i.niw looo 1088 n«!3 p.-z. 1.».» 406 5" 60J S«o Mirtari-ifitJnnkfri-BrifeisUiii P.-Z. P.-Z. 1.1.a. Lt.*. Marburg . . ab 50» g« D.-Draubnrg an "n b« U.-Drauburg ab 7** 620 Oraseattoio . an iH» 70J Srifwsteift-B Jrmburo- Mirfcur j p. z. p.-z. 1., 1.1.1.1. Orafenetein .ab 6* U.-Drauburg an 7*4 40 U.-Drauburg ab 7« 4» Marburg . . aa 00« «>« Pöltschach - Gonobitz 0. z. o. z. 1. t. *. 1. «. t, Pöltschach ib 9* öjo Oonobitz . an iO» 7" Gonobitz- Pöltschach O./.. o .7,. 1 *. s. 1. ». s. Gonobiti . ab si8t 410 POltachaoh u 7" 6M Grobelno—Bohitsch Rohitsch—Grobelno P.-Z. P.-Z. P.-Z. P.-Z. P.-Z. P.-Z. 1.1.3, 1.1. 3. 1.1. 3. 1.1.3. 1.1.3. 1. ?. 1 Grobeloo . 710 Rohittch ^ ab 5J« 10» 4« RohiUch . ...... . an 9»* S>? 8M Grobelno ........an e« U« 6W CI111—Wöllan—Unterdrauburg P.-Z. P.-Z. P.-Z. P.-Z. P.-Z. P.-Z 1 u 1. 1.1.3. 1.11.3. 1. 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St'— 34 — 17— 68— 51— 25-60 über Mwbarg Völkermarkt... 61-50 41 — 20-5O 82— 61 50 30-75 •b« Viiiwi 2550 17- »so 34— 2S50 12-T5 Priedau....... 33 — 22-— 11— 44— 33 — 16-60 Öakorac ...... 39'— Ü«*— 13—1 82"— 39— 19-60 Pletrowitach.., 3— 1-60 . . . Saohsenfold .. . . 3 — 1*50 , . . . 4 — 2 — . , » Heilenstein .... . 5 — 2-50 , . . Rieidorf ...... » S — 3— . . , 7— 3-50 . • . Schönstein .... » 9- — 4 50 . , . . 9-— 4-50 . . . Pak.......... . 12— 6 — . . , Ober-Dollittch . , 14 — 7— • » . Misaling...... . 14— 7— . . . Windi«chgrai.. . 19— 9 SO . . . Unterdrauburg. . 21 — 11 — • • - Nummer 77 sich von den Wohltaten überzeugen will, welche unserem wirtschasilichen Leben der Zentralismus darbietet, der soll sich die Wirksamkeit der Zollämter in Slowenien anschauen. Er wird sich überzeugen, daß jene Kräfte, welche da» gesamte Staatsgebiet unmittelbar »on Belgrad aus beherrschen und ver» walten wollen, für diese Ausgabe vollständig un-fähig sind und daß sie mit ihrer Verwaltung unser ganze» wirtfchastliche« Leben systematisch «sticken und leichtsinnig »»schlagen. Jene Staaten, welche infolge der wirtschaftlichen Bedeutung Jugosla-vienS mit uns in Handelsbeziehungen treten müssen, ent-setzen sich geradezu über die BerwaltungSklugheit der Zentralbehörden und den Kavfl»uten sträuben sich die Haare, sobald sich die Lastenzüge den jngo« slawischen Grenzen nähern. Dennoch weiß jeder Dienstmann bei unS, daß sich mit ein paar einsachen Beschlüssen ein beträchtlicher Teil deS wirtschaftlichen Schaden» verhindern liebe, den unser Land tagtäglich erleidet. Aber Belgrad ist unzugänglich, Belgrad ist taub, Belgrad ist sorgenfrei. Verbot der Kreditgewährung an das Ausland. Duich Beschluß des Ministerrat» vom 19. März d. I.. veröffentlicht im Amisblatt deS Königikiche« SHS vom 10. August 1920, ist di« Beifügung über Foiderungen an daS Ausland mittels ScheckS, Wechsel, Akkreditive und Auszahlung cus das Ausland nnler staatliche Aufsicht und Kontrolle gestellt. Da» Ziel dieier Maßnahme ist Veihmderung der K ipitalSruSsuhr zum Zvicke von Kuisoperationen, Spekulationen oder Plazierungen von Kapitalien im Auslande. Es soll weiter ver-hindert werden, daß einzelne Banken ausländischen Kaufleuten und HindrlSgesrllschastenKredite liöffnen, die zum Kauf von Waren seitens des Auslande» bestimmt sind. .Auf diese Weise', besagt die Verordnung. „wird Ware auS dem Lande ouSgeiührt, für welche wir keinerlei Aequival-nt außer der Schuld einer sremden Firma an eine Bank in nnse»em Staate erhalten. Fremde Firmen, die so vorgehen, spekulieren offensichtlich aus den Kursrückgang un« sere» Geldes, denn, wen» sie nicht so rechnen würden, hätten sie keinen Grund, die Zahlung ihrer Ber-pflichtungen, die aus unsere Valuta lauten, hinaus» zuschieben". Um diese Operationen, die auf den Stur; der jugoslawisch:« Valuta berechnet sind, zu verhindern, beschloß der Ministerrat, daß kein Geld-tnftitnt oder Unternehmen dem Auslande ohne vorherige behördliche Genehmigung Kredite geben dürfe. Jede entgegengesetzte Handlung wird strengstens »it Geldstrafe und EinsteUnng des Betriebes bestraft. Die Generalinfp.'ilion der Finanzen überwacht die Befolgung dieser Verordnung. Das Nickelgeld. Mit einer deutschösterreichi-schen Fabrik ist ein Berliag, betreffend die Piäxuiig von 6, 10 und 25 Parastticken abgeschlossen worden, jedoch wird mit der Fabrikation dieser Müuii.1 erst in den nächsten Tagen begonnen weiden. De Zeitungsnachricht, daß eine größere Menge von Nickelgeld bereits in Belgrad eingetroffen sei, ent-spricht daher nicht der Wahrheit. Zar Bcanssichiigung der Herstellung dieser Münzen »st bereits ein Jn> spektor de» Finanzministerium» nach Wien abgereist. Di« erste südslawische Änopffabrik soll in Wlndisch-Feistritz errichtet und voraussichtlich schon ansangS November in Betrieb gesetzt werden. Die Einrichtung der Fabrik erfolgt mit den modern-steu Maschinen, so daß deren Leistungsfähigkeit in dieser Hinsicht gewährleistet erscheint. Zur Erzeugung gelangen sämtliche Arten von Horn-, Holz-, Bein-und Metallknöpfen. Ein Handelshafen für Südbosnien und Serbien, besonders für Belgrad, soll in der Adria geschaffen werden. Der Finanzminister hat ge-«einsam «it mehreren Ingenieuren in Eataro di« Stellen besichtigt, die sür di« Errichtung eines Hasen» in Betracht kämen. Der Minister interessierte sich besonder« sür Tivat, wo sich das KriegSarsenal befindet. Die Ingenieure machten aus die großen Schwierigkeiten im T«rain aufmerksam, die bei eine» allfälligen Eisenbahnbau zu überwinden wären, woraus der Minister noch mehr«e andere Häsen besichtigte, so in Ragusa, Ukinj und Bar. Vom ErnShrungsatnt (Sektion für V V. B) Al« alleinige kompetente Stelle zur Lösung aller Fragen sdaruntn selbstverständlich auch einzelner konkreter Fälle), die sich auf da» Verkehrswesen aller mit uns in Verbindung stehen-den Staaten beziehen, ist da« „VomitSo de Liren» lalion du Material Roulaut dans l'Europe Centrale" berufen. Zu« bevollmächtigten Delegierten de» BerkehrSministerium« bei de» vorerwähnten Komitee wurde Herr Dr. Boncina ernannt. Es wollen sich daher jene Staatsangehörigen, die ein«r Intervention bei Eisenbahntransporten durch Oesterreich Cillier Zeitung bedürfen, an denselben wenden. Seiue Adresse lautet: „Dr. Byncina, Vertreter für SHS im Zirkulations-Komitee, Wien, Hofburg." Luxuswaren Einfuhrverbot. Belgrader Zeitungen haben vor einigen Tagen die Nachricht gebrach», daß die gesamte Einrichtung eines neuen großen StaatSgebäude» einer — Pariser Firma übertragen wurde. Gleichzeitig widerhalle» alle Blätter von entrüsteten Aasruseu, daß man noch immer zu viel L>'xu«waren hereinläßt und eS müssen die Zollbeamten nach dem Volum derselben Abgeordneten, die nun Seidentapele» und vergoldete Möbel hereinbestellen, Schuhleisten, Meffingbeschläge und etwa« bessere Anzugstoffe ins Ausland zurück-chicken. Dabei haben wir aber in Marburg, Neu-atz, «gram und Großbetschkerek leistungsfähige Möbelfabriken, die sich doch nur dann «halten und ausgestalten können, wenn sie bei großen Staat», aufuägen berücksichtigt werden. Diese Katzbuckelei vor den Franzosen ist . . . Die heurige Weinernte. Die Weinernte hat in allen unsern Ländern bereits begonnen und in einigen ist sie sogar schon beendet. Die Qualität des neue» WeincS hängt von seinem Zuckergehalte ab und die kroatisch-slawonische LandwirtschasiSge-sellschaft hat insolgedcssen bei einigen unseren fort» schrilllicht» Weingartenbesitz?rn in der Umgebung von Zagreb feststellen lassen, wie hoch sich der ZrckergehaU im Traubenmost beläust. Hlebei wurde sestgestellt, daß gemischte Traubeniprien in niedrigeren Lagen 14—15% und in höheren wie Pantoviak, Butov« uiw. 17 — 13# Zocker enthalten. In besonders günstig gelegenen Weingärten (Graf Kulmer, Skstine, Anb'ijevii usw.) ft.igeit sich der Zucker» gehalt bi» auf 22%. Die Be richte au» anderen Weingebieten lauten gleichfalls günstig, so daß der heurige Wcin nur wenig hinter dem berühmten Jahrgang 1917 zurückbleiben dürfte. Was die Qua. lität angelangt, so ist dieselbe ve.schiedenarlig, je nachdem es mehr oder weniger gelungen ist, die Weingegend von Pcronpsvora nnv Ojdiu» z» schützen, während die Schäden von der Pcrono para in diesem Jahre gering sind, hat da« Oidium in vielen Gegenden gioßen Lchaden angeeichlet. D e feuchte Witterung der letzten Wochen hat diese Krankheit besonder» begünstigt, so daß an einigen Stellen die ganze Ernte vernichtet worden ist. Die französische Schiffahrtspolitik. Die in Pari» lagend« Donaukonferenz dürste sich diesmal auch m» der grundsätzlich:» Frage der Jntcrnationalisierung besassen. ES handelt sich dabei hrupisächllch darum, wie weit der Begriff der Jnternationalisierung zu fassen sein w.ib. Frankreich vertiilt den Gedanken der weitestgehende» Jnler-naiionalisierung, die einee A >>t»!lleru ig aller Sonderrechte der Userstaaien gleichkommen würde, während «S bezüglich des Rheins, ;u dessen Ufer« staaten eS gehört, der Jn'e, Nationalisierung miede-rum eine ganz andere B-»eaiun, geben will. Praktisch bepehi alleidings kein Unterich ed, auf der Donau und aus dem Rhein soll Fraukreich ge« bieten, dort, wo eS nicht zu den Uje, staaten gehört, im Namen der Jnternationalität, do:t, wo eS Ufer-staat ist, als politisch derzeit stärkster Interessent in der internationalen Kommission. Aus der letzten Donaukonserenz hat sich gegen di« französische Auf-fassung hnuptkächlich Rumänien ausgesprochen und ist darin auch von den Südstaaten unterstützt worden. Ob die Uferstaaten ihren Widerstand gegen ihre von Frankreich beabsichtigte völlige Entrechtung fort-setzen werden, wird im wesentlichen davon abhängen, wie England sich dazu verhalten wird, w dessen Besitz die Mehrheit der Aktien der größten Donau-schiffahrtsgesellschast übergegangen ist. ES gilt jedoch nicht al» ausgeschlossen, daß Frankreich durch Soneerzugeständniffe an Rumänien diese» zum Ausgeben seiner Opposition bestiui«! und durch einen entsprechenden Druck aus Südslawktn und di« Tschechoslowakei auch diese beiden Staaten zur A»> erkennung der französischen Auffassung zu bewegen versucht, sodaß sich dann die Idee eine« sran,ö-fischen Regime» auf der Donau trotz der gegen-teiligen englischen Interessen mit Erfolg durch-setzen könnte. _ Marie von Höner-ßschenvach. Die „geistreichste und gütigste aller Frauen", wie Marie von Ebner- üchenboch genannt wurde, ist vor zwei Sommein in ih.em 33. Lebensjahr« gestorben. Damals, kurz vor dem Zusammen!», uch der Mittelmächte, blieb ihr Hinscheiden tujt unbemerkt. Darum darf wohl nunmehr, wo sich ihr Geburtstag zum neunzigsten Male jährt, an diese ganz tinzigariige Fra» erinnert »»«de». Seite 7 Nicht in äußeren Ereigniffen oder in einem reichbewegten Leben liegt die Bedeutung der Marie von Ebner-Eschenbach, die 1830 al» Tochter deS Grasen DubSly in Mähren geboren wurde» in größter Abgeschlossenheit ihre Jagend verbrachte, srüh sich mit einem Verwandte» vermählte und dann abwechselnd in Wie» und aus ih em mähuschen Besitz ein langes, stilles L^ben fährte, ihrer AuS-bildung und der Wühltätigkeit gewidmet. Aber sie ist «in« wahrhast gotchrgnadeie Dichterin. Denn neben den schriststellenschen Fähigkeiten, einem nüchternen, scharfen Blick für die Wirklichkeit und einer sicheren, geradezu meisterhaften Gestaltungskraft besah sie vor allem ein Herz voll unerschöpflich«? Litte. Voll Liebe betrachtet und schildert sie ihre Heimat, die scheinbar so reizlose, eintönige Hanna, voll Liebe versenkt sie sich in da» Innenleben der Landbevölkerung. Sie, die Kinderlose, versteht in ganz seltener Weiie da« Seelenleben der Kinder und ihre beiden Hundegeschichlen (Krambambuli und die Spätzin) gehören zu den ergreifendsten Tier-gelchichlen. Bon Mitle'd überwältigt wird sie, die au» gräflichem Geschlechte stammt und alle Vorzüge eincS vornehmen Leben» kennt, zu einem der (zeit« lich nnd ranglich) ersten Dichter der soziale» F age. Sie nimmt sich der Unterdrückten, der Elenden, Machtlosen und Arme» an und steht aus ihrer Seiie gegen Adel. Besitz und Micht. Aber es ist kein vncgefißtcs Urteil, daS sie zu dieser Stellung-nähme treibt. Ihre reiche Menscheuliebe zwingt sie, sich der Mißverstandenen und Mißbrauchten anzu-»lhmen und auch in der M >gd, im Tagelöhner, im Kind, im verachte«?,» Soh?e de» Taglö^nerS, in all den Auögestoßenen und Enterbten des Glück« den Menschen zu suchen und herauszuheben. Ihr« Swffe nimmt sie ans den LebenSkeeisen, die ihr die bekanntesten sind; ,' st sie unS da« Wertvollste, was sie hat, [u4 selbst; jede) ihrer Werke gibt Zeugitis von der geistvollen, ltesgebildeten, unendlich retchen und gütigen Frauenseele. _ Vermischtes. Die Arche Noa» im New-Aorker Hafen. Außerordentliche« Aufsehen erregte, einer United-Telegraph-Dieldung auS New Kork zufolge, die Ankunft de« Frachtdampfer« Minejota im dor-tigen Halfen, weil au» dem Bauch dei Schiffes «in ohrenzerreißendes Zwitschern, Pseifen, Wiehern, Stampfen, Fauchen widerklang, als ob eine Riesen-vollere dahergrschwommen käme. Die Minesota brachte auch tatsächlich eine Ladung van 800 exotischen Vögeln und 200 seltenen Tieren sür den New« Uorker Zoologischen Garten im Bronx Park. Die Tiere, meisten« au» Indien und Zentralasien, haben die weite Reise gut überstanden, weniger gut vie Mannschast, die viel Plage mit den Tieren hatte. Da war ein schneeweißer Anaga, ein Wildesel vo» Himalaya, der schrie die ^anze Zeit und hatte über-dir« die üble Angewohnheit auSzuschlazen. Ein paar schwarzgesiederte Fledermäuse auS einem Hindu« tempel in Süd-Jndien waren unermüdlich. Kuckuck zu rusen und zwei Wildschwäne aus Assuan, obwohl» es doch Wasservögel sind, waren elend seekrank. Dann waren da vier ganz merkwürdige, katzenähu« liche, blau und weiß gefärbte Tiere mit roten Augen, angeblich eine Kreuzung au» australischen Kingu-ruhS und siamesischen Frettchen, auf de» Hinterbeinen hüpsrnd und schwankend wie Dromedare, die mußte man auf dem Deck Bewegung haben lassen und man stolperte übn si*. A» anspruchsvollst.n ab«r war «m Ponda Bär, der kleinst« exlstierrndt Bär, nur 45 Zentimeter hoch, der überaus übellaunig wurde, wenn man ihm nicht immer holländischen Wachslder-schnaps zu trinken gab, den guten Wacholder, den die Matrosen var der Ankunsr im trockenen Amerika so gern allein aaS.ielrunken hallen. Bon all drn Tieren sehlte bei der Anknnji nnr eine», ein ganz seliener, b^annrr. indischer Bsgel. ES gelang ihm, mitten aus dem Ozean, aus dem käsia zu kommen und er flog sogleich davon, wie Noas Taub«, aber er kam nie mehr zurück. Seite 8 Cillier Zei! unq Nummer 77 Aufträge jeder Art für Graz urni Umgebung übernimmt Anton Styreck, Gras, Sparbersbach-gasse Kr. 49, I. Stock Schöne, kleine, fast neue Salongarnitur 1 Sofa, 2 Fauteuils, 1 Tischchen, ferner 1 Notenständer, Landschafls-bilder mit vergoldeten Rahmen und ein Aquarium zu verkaufen. Anzufragen in der Tischlerei am Hauptplatz Nr. 17 ("Weiner'8ches Haus). Ganz neue Blusen und Schürzen zu verkaufen. 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Fritz Hoisel welcher Sonntag, den 26. September um >/,7 Uhr früh ruhig verschieden ist. Das Leichenbegängnis findet am Dienatag, den 28. September um 3 Uhr nachmittags statt. Rogaäka Slatina, am 26. September 1920. (Rohitsch-Sauerbrunn) Dank und Hmmpfeblung. Hlit Gegenwärtigem erlaube ich mir höflichst mitzuteilen, dafj ich mein ItlanufakfuriDarengeschäft Traun & Stlgers Nachfolger franz lltafjmann Herrn franz öreb Qbergeben habe. Ich danke meinen geehrten Kunden fslr das mir durch so viele Jahre bewiesene Wohlmallen und bitte dieses auch auf meinen nachfolge r gütigst übertragen zu wallen. Hochachtungsvoll franz IHofjmann. P IL CUll, im September 1920. Beehre mich einem verehrten Publikum zur Kenntnis zu bringen, das} ich das irtanufahturmarengesdislft Traun & Stigers Nachfolger franz Mohmann käuflich erworben habe und nunmehr unter der handelsgerichtlidi protokollierten firma Traun & Stiger* ITachfolger f.Urch in gleicher Weife weiterführen werde. 6s wird mein stetes Bestreben sein, ollen Anforderungen zu entsprechen, sowohl durch streng reelles Gebaren und aufmerksame Bedienung als auch mein sager mit prima Woren weiterzuführen, um mir das Wohlwollen und Vertrauen der p. t. Kunden allseitig zu erhalten. Hodiaditungsooll Cilli, im September 1920. ^lTClIlZ Ufdli Srucfrr, Irriffl« und Herausgeber: LereinZbuchdruckerei „Sdrja" in ttiüi (deljf). — Verantwortlicher Schrift!«!«: Dr. Fran, Per».