Vereinigte
Laibach er  Zeitung.
F^/'^g den 5o. Apvll 1L19.                                      ^^^
I   n   l  a   n   d<
Illyvic n.
Angekommene Schiffe  in Triest  am 6.  <). 10. und 21. April.
<^»^ie amerikanische Brigantme, der Löwe, von 2,65 Tonnen, von Boston in 70 Tagen, mit Colo-nialwaaren, aufRechnung von Grand Hepburn. Die österreichische Polacre, die Geistreiche, ron n3 Tonnen, Capitän Franz Seglin, von Cypern in ^0 Tagen, mit Baumwolle und andern Waaren, auf Rechnung von Franz Holzknecht. Die ösierr. Brigantine Nowack, von ic)3 Tonnen, Capitän Marcns Rajenoovich, von Smyrna in 26 Tagen, mit Wolle lind Fruchten, auf Rechnung- von Ioh. Boscovich. Die österreichische Brigantine, der Waghals, von 170 Tonnen, Capitän Franz Marincovich, von Neapel und Messina in i5 Tagen, mit Geistern und andern Waaren, auf Rechnung von Joseph Derocco. Das österreichische Dampfboot Caroline, von Venedig in 12 Stunden, mit 21 Reisenden (ist wieder . nach Venedig mit 55 Reisenden abgegangen). Mehrere Barken.
O    st    e   r    r    e    i   ch. Wien.
Se. k. k.   Majestät haben Höchstihrem  erstcn
Leibmedicus,  Andreas Joseph  Freiherrn v. Stisst,
Landstand in Tyrol und Steiermark, k. k. wirklichen
-Staats-und Confcrenzrath, Ritter des königl. un-
garischelp St. StephanöHrdells, Proto?Mcdicus von
Osterreich, und Director der medizinischen Studien, das ungarische Indigenat, in Rücksicht seiner aufgezeichneten Verdiensie, ta^frey allergnädigst zu verleihen geruht.                                 (^str. Beob.)
Ee. k. k. Majestät haben mit allerhoMem Handschreiben aus Siena vom 29. März d. I., den Nied. Ostcrr. Regierungsrath und Abt zu den Schotten, Andreas Wenzel, in allergnadigster Berücksichtigung seiner als Beysitzer der Studien- Hof- Commission sowohl, als durch die Errichtung und zweckmäßige Leitung des Gymnasiums zn den Schotten erworbenen Verdienste, zum wirtlichen k. k. Hofrathe mit Nachsicht'der Ta,ren, allergnadigst zu ernennen geruhet.
Am weißen Sonntage, den 18. April, ward, in der Metropolitan-Kirche zum heil. Stephan Hr., Johann Ladislaw Pprkor v.- Felsö-Cör, bisheriger Abt von Lilienfeld, den die Vorsehung durch die Erhebung zum Bischöfe in Zips wieder in sein Geburtsland zurück geführet hat, feyerlich zum Bischöfe gH-weihet.
Die Consecration verrichtete im Beyseyn eines Domherrn von Zips, als Abgeordneten des Dom-Capitels, und unter Assistenz des Weihbischöfes von Wien, v. Steindl, und des Feldbischofes v. Pauer,, der Fürst-Erzbischof Graf v. Hohenwart,. welcher als. Bischof von St. Polten dem nunmehrigen Bischöfe, in Zips als Professen des Stiftes Lilienfeld vor -neuns zehn Jahren auch die Priesterweihe ertheilt harte.
(W. Z.)
Die zuerst durch Parier Zeitungen verbreitete,-und aus diesen in mehrere der gelesensten deutschen-Blatter übergegangene Nachricht von einem gemachtes
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Versuche, eine erlauchte, gegenwärtig in Italion reisende Person während ihres Aufenthaltes in Mantna z:i vergiften, ist durchaus falsch und ungcgründct. Wir begreifen nicht, wie, namentlich die deutschen Zeitungen, diese aus der 3uft gegriffene Nachricht so leichtsinnig nachschreiben konnten, da ihne-i doch nicht unbekannt war, das; der erlauchce Reisende, von dem'hier d<ieNede ist, Mantua, wo das <Irrentat versucht, worden seyn sollte, auf seinem Wege gar nicht berührt hat.                          (Ostr. Beob.)
A  u   s  l a  n  d.
Italic    n.
N o m, den i^z. April. ,II. kk. MM. besichtigen scrcwährend die ^Merkwürdigkeiten unserer Hauptstadt, besonders die Gegenstände des Mer-thums und der schönen Künste. .Am vergangenen Samstag begaben sichHöchstdicselben auch in die Werk-siätre des berühmten Bildhauers Marquis v. Cano-va, wo sie mehrere' Stunden hindurch die „vielen theils ganz fertigen, theils in der Arbeit begriffenen Stücke besichtigten. S. M. der Kaiser geruhten bei diesem Meister der Bildhauerkunst selbst Bestellungen zu machen. — Am Ostersonntage wurde das Hochamt vom Kardinal - Vekan Mattei gehalten, bei welchem S. p. H. auf dem großen Thron und in der Ponti^ sikal- Kleidung, die Kardinale, Erz- und Bischöfe der lateinischen und orientalischen Kirche,,die Prälaten, Äbte und die Ordensobern, nebst dem übrigen dazu gehörigen Personale gegenwärtig waren. Nach dem Hochamt ertheilten S. H. von .dem großen Balkon herab der ungeheuren Menge des auf dem Platze versa:n,ttlelten Volkes,von allen Nationen den päbstli-chen Segen. Diesen Ceremonien wohnten auch alle Souveraine und hohe Personen, die sich gegenwartig in Rom befinden, so wie die verschiedenen Minister :c., dei. Abends war das ganze Äußere der Vatikan ^-Hauptkirche nebst dem Säulenwerk des großen Platzes prächtig beleuchtet und auf der Engclsburg wurde ,cin Feuerwerk Abgebrannt.                      s.B. ,v. T.)
G r o ß^e rz o g t h u m Tos c,a n a. Ihre Maj. die Frau Erzherzoginn Marie öouise, Herzoginn von Parma, Piacenza und Guastalla, ka-
men, n"l)dem Sie vo.l Ziena aus eine Lustreise nach Perugia , no Tedni g^machs, über Arezzo am 6. April nach Flo.nz zurück, wo Sie die Osterfeierstage zu-bringcn wogten.                            (östr. Beob.)
Deutschland. „Nücksichtlich der Kotzebue'schen Ermordung haben sich bisher durchaus noch keine sichere Sporen von dem Daseyn eines wirklichen Complotrs in dieser Beziehung ergeben. Der-groscherzogl. Sachsen - Wei-mar'sche Gesandte v. Hendrich, hat,durch Thatsachen die Meinung, daß eine Anzahl Jenaer.-Studenten ,Mitwisser des^project!rten,Mords gewesey, und Sano durchs Loos zur Ausführung erkohr^n worden st)), ,zn bestreiten sich,bemüht. Von Seite mehrerer Regie-,-rungen sind bey dieser Gelegenheit Antrage geschehen, daß in Zukunft keine Ausländer auf der Universität Jena zugelassen werden möchten, die,nicht die Erlaubniß ihrer Regierung, dort »kubieren zu dürfen, beibrächten.
Zu Leitung der .Un ersuchung wegen  des Kotze-bue'schen  Movde5,   welche  zu Jena nöthig   werden dürfte, ist dahin von Weimar eine Commission von zwey Mitgliedern   der .Landesregierung   abgeordnet. , worden.                                                 lW. Z.)
N i e d e r l a -n!d 's. Öffentliche Blatter melden Folgendes aus Brüssel vom ia. April: „Seit cinigeu Tageil wurden mehrere Soldaten der hiesigen, aus Infanterie und Ca-vallerie bestehenden Besatzung verwundet in das Laza-r.th gebracht. Vorgestern Abends bekam ein Husar mit einem Infanterien ^im Wirthshause Streit, es entstand ein hitziger Kampf zwischen beiden Waffengattungen, man fand auf der Straße einen Hit-saren Brigadier, einen schönen jungen Mann, mit 4 Stichen in der Brust und einem Hieb über den Kopf getödtct,,, mehrere andere Soldaten wurden ,leichtverwundet, und die Ofsicicre,hatten v ele Mühe, der Erbitterung der Soldaten Einhalt zu thun. Man 'glaubte, zur Vorbeugung weiterer ähnlicher Nnord-lum^en, werde rein strenger Befehl die Soldaten aller Waffengattungen in ihren Kasernen zurückhalten ; aber mit Erstaunen und selbst nicht ohne Besorg-niß sah  man gestern Nachmittags Haufen von 2<^,
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3o, 5o Husaren, nut ihren Säbeln bewaffnet und mit drohender Miene über die Straßen und Wälle laufen, so wie andern Theils Infanterie sich zusammenhäufte und die Husaren aufzusuchen sch'cn. Es kam auch wirklich wieder, wie am.'Abend zuvor/ zu Thätlichkeiten, wobei zwei Soldaten getödtct, oder wenigstens sehr schwer verwundet «vor-den seyn^sollen. Dieser unglückliche Streit zwischen den..beiden verschiedenen Wassencorps unserer Besatzung hatte sehr traurige folgen haben können, wenn nicht der Gei-st-sgegenwart und Standhaftigkeit der Chefs und den sifrlgen Bemühungen der Ofsiciere es gelungeirwäre, 'die Soldaten i-^ ihre Kasernen zu bringen. Es ist .zu hoffen, das; durch die jetzt getroffenen weisen und kräftigen Maaßregeln die Eintracht vollkommen her« gestellt werden wird. Man mnsi die Verblendung der tapfern Soldaten einer und derselben Nation bedauern, die, anstatt sich brüderlich mit einander zu vcr-tragc?: und ihr Leben zu Vertheidigung des Vaterlan-ideö aufzubewahren, Vorurtheile gegen einander hegen, deren Ursachen sie wohl selbst nicht anzugeben wissen."
Den neuesten Nachrichten aus Brüssel zufolge, waren am n. abermals blutige Auftritte zwischen den Soldaten der dorrigen.Garnison vor dein Namürer Thor vorgefallen, wobei auch einige Livil-Personen -ins Gedränge kamen;  mehrere Personen sollen verwundet worden seyn; alles fioh beim-Anblick der bloßen Sab?l. Ein pensionirter Artillerie-Ofsiier, Hr. Goffaur, hat zwei Säbelhiebe,   einen ins Gesicht, den andern in den Arm erhalten.         (Ostr. Bcob.) F    r    a    n    k   r    e   i   ch.
Wie es heißt, wird der König wegen der nothwendigen und ziemlich beträchtlichen Arbeiten in den Tuillerien, zu Anfang May's nach St. Cloud sich begebe», und daselbst bis in den August bleiben.
Es wird versichert, daß die Regierung die Absicht habe, die Wahlcollegien unmittelbar nach Ablauf der gegenwärtigen Sitzung zusammen zu rufen, damit die Kammer während der Krönungsfcyer versammelt sey, und sich mit dem Budget für das folgende Jahr beschäftigen könne. Auf solche Art hofft man die Nachtheile zu vermeiden, welche dem Staars-wohl durch.Vcrwerfung des Gesetzvorschlages über das neue Finanzjahr erwachsen könnten.             (Wdr.)
Ob das Tabaks-Monopo'l der ksmgl. Negie noch bis zum i. Januar 1626 fortdaure, wie das königs» Mini rerium in seinem Gesetzesentwurfe in der Kammer antrug, oder nur noch bis zum Jahre 1L21 fortwähren sollte, wie die Elsaßer und viele andere Deputate es verlangten; diese Frage wurde seit einigen Wochen in langen und heftigen Reden von den vorzüglichsten Sprechern in 5er Deputirten-Kammer be-stritten. Am 10. April endlich wurde mit nahmentlichem Aufrufe durch 104 gegen 78 Stimmen beschlossen, daß das bisherige Tabaksprivilcgium, nach dem Antrage der Minister, noch bis zmwi. Januar 1826 beybehalten werden sollc.- Neben diesem Beschlusse erhielt diese Sitzung ein ganz vorzügliches Interesse -durch den Bericht, .welcher Hr. Courvoisier über den ersten der drey, die Presse betreffenden Gesetzesvoo schlage im Z?ahmen des mit-deren Prüfung beauftrage ten Ausschusses ablegte.                         (W. Z.)
G r 0 si b r i t a n n i e n.
Ein Kohlenscbiffer, welcher am 28. März Abends spät nach seiner Barke unter Blackfriars Brücke auf der Themse zurückkehren wollte, siel ins Wasser; er schrie aus allen Kräften : Feuer! Feller! bis einige Leute herbeieilten und ihn retitten. Als man ihn fragte, warunl er Feuer gerufen, anuoortete er : „Ich hätte eine ganze Woche Wasser schreien können und kein Mensch würde' mir zu Hülfe gekommen seyn."             (Wdr.)
Einer offcntllch verbreiteten Nachricht zufolge, soll in London eine große Menge eines künstlich verfertigten Opiums mit solcher Ähnlichkeit der Farbe, des Bruchs,, Geschmacks und Geruchs in den Handel gekommen seyn, daß es anfangs von den Droguisten verkannt, und die Entdeckung des Betruges erst durch seine Unwirksamkeit gemacht wurde. Die Zusammensetzung desselben, so wie die Mittel, es zu erkennen, sind noch unbekannt, nur soll seine Auflösung in Weingeist schlammig (mucici)l) und so klebrig werden, daß solche durchs Fistrum nicht durchgeht. Da ohne Zweifel ein Theil dieses Fabrikats auf den Continent eingeführt worden, so werden nicht nur die Drogui--sten, Apotheker und Ärzte auf jeden neuen Ankauf, sondern erstere auch,iutt die Nothwendigkeit einer sorgfältigen Untersuchung ihres Vorraths aufmerksam gemacht.                                                (Ostr. Beob.)
—      l/z.3      -
Amerika.                        ,
Die aus Vera Cruz nach Spanien gekommenen Nachrichten reichen bis zu Ende des vorigen Jahres. Fast alles, in diesem-Seehafen aufgehäufte gemünzte Geld ist auf der englischen Fregatte Sybille eingeschifft Worden. Man erwarterc Anfangs Jänner noch einen beträchtlichen Geldrransport, um dann die ganze Ladung auf einem englischen Kriegsschiffe nach Spanien zu führen.
Der König von Spanien war mit dem Betragen dcsViceköniqs von Mexiko, Apodaca,'so wohl zufrieden, dasi er ihn, den Wicderhersteller derRuhe, in diesem Königreiche,, beauftragt, seine, wichtige Stelle fernerhin zu verwalten.
In einem Handelssch^eiben aus der Havannah heißt es : „Man kann das Vicekönigreich Mexiko als gänzlich zur Ruhe gebracht ansehen-; dieInfurgentenbanden sind beinahe durchgängig verschwunden und die noch vorhandenen so, muchlos als unbedeutend an Anzahl. Die Stadt Mexiko- ist'Willens, dem Vicekönig Apodaca einen auffallenden Beweis ihrer Erkenntlichkeit darzubiethen.,Keinen eben so benchigcndenAnblick biethen die. Sachen in Peru dar, das von furchtbare^Nustungen zu 5/and und zur See bedroht wird; man glaubt, die aus dem Mutterlande erwartcteHülfe möchte zur Rettung der Hauptstadt Lima.zu spat kommen. Sechs Millionen Piaster, eine beträchtliche Menge Cochenille, China und andere köstliche Waaren, die von Vera? Eruzaus derHavannah angekommen sind/ werden ehestens nach Cadiz eingeschifft werden."            (Wdr.)
Osmanisches   Reich.
Den neuesten Nachrichten aus Konstantinopel vom 26. März zufolge war am vorhergehenden Tage die Hauptstadt des osmanischen Reiches abermals durch den traurigen Anblick einev Feucrsbrunst in Schrecken gesetzt worden, welche in dem Quartier von^Tscharschenbe Basar ausbrach und über zwei. Stunden dauerte; der dadurch angerichtete Schaben soll jedoch nicht sehr bedeutend seyn.  -
Die kurdischen Horden  in  Groß -Armenien,
welche die Gebirgs-Gegenden nahe an Erserum duTH--streifen und unzugänglich machen, haben di? Aufmerksamkeit dcr Pforte durch mehrere räuberische Ein>-fälle in die benachbarten Ländcrstrecken rege gemachr. Der Pascha von Erserum hat, nebst dem Befehl zur Züchtigung, jener gefährlichen Räuber, einige Kanonen und Munition erhalten; an fünf andere Pascha's sind gleichmäßige Befehle erlassen werden.
Die von dem (nunmehr abgesetzten) Pascha von Marasch eingegangenen Berichte harten die-Pforte veranlaßt, den Befehl zur augenblicklichen Hinrichtung des armenischen Patriarchen zu Sis (in Karamanien) zu ertheilen. Der Kadi (Richter) des Ortes wagte es nicht, diesem Auftrage Folge zu leisten, indem er einen Voltsaufstand befürchtete., A.lf Einschreiten des armenischen Patriarchen zu Konstan-tinopel ward obgedachter Befehl zurückgenommen, der' Begnadig« aber nach Konstantinopc! berufen, um über sein Betragen Rechenschaft zu gebeir..
Da der gegenwärtige Dey von Algier^ Hussein,,, wirklich friedliche Gesinnungen und den Wunsch zu. hegen scheint, gewisse Grundsätze von Gerechtigkeit in seinem Betragen gegen alle Staaten zu beobachten, die der angestammten Tendenz seines raublusti-gen Volkes zuwider seyn dürften, so hat er, um seiner eigenen Sicherheit willen, für rathsam gefunden, die Charba, woraus die in Schrecken gesetzten Türken, seinen berüchtigten Vorgänger zu vertreiben nicht gewagt hatten, in Besitz zu nehmen, und zu seiner-Residenz zu wählen. Die Pest, welche fortwährend im Innern dieses Raubstaates wüthet, ist seit Kurzem aus Algier selbst verschwunden; doch hegt mail dort ernsthafte Besorgnisse für das kommende Frühjahr. Manchen Angaben zufolge, har die Pestseuche in der letzten Epoche den dritten Theil dergesammtei» Bevölkerung des Gebietes von Algier dahin gerafft, _______________(öst'-.^B.)^
Wechsel-Cours in Wien vom  24. April  »8i<).
Conventionsmünze von Hundert 2^9 5)6
Oedrnckt hey Igiiaz Aloys Edlen von Kleinmapr.