(Poitnin» plafana » gotoTinU Deutsche Zeitung — — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — »christleitung und Verwaltung: Preiernova ulica 5, Telephon Str. 21 (iirttnuban) | Bezugspreis« für das Inland: vierteljährig »0 Din, halbjährig 80 »in, gan,-■nfunöigungen werden in der «erwaltung zu dilligsten Gebühren entgegengenommen f jährig 160 Din. Für das Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din t 50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 57 Celje, Sonntag, den 16. Juli 1938 58. Jahrgang Tagesfchau Die Handelsvertragsverhandlungen mit Oester' reich, die in Wien geführt werden, sind auf Schwierigkeiten gestoßen, da Jugoslawien begreif® licherweise gegen eine von der österreichischen Dele' gation geforderte Einschränkung seiner Ausfuhr Stellung nimmt. Nach dem neuesten Ausweis der jugoslawi-schen Nationalbank hat sich der Notenumlauf um 31-9 Millionen verringert und beträgt derzeit 43715 Millionen, das ist um 544 Millionen weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres und um 925 Millionen Dinar weniger als im Jahre 1930. Der Ministerrat hat, wie aus Beograd ge-meldet wird, beschlossen, daß die Regierung bei der Ausfuhr der heimischen Weizens nicht in größerem Matze intervenieren wird. Die Hypothekarbank hat der Banalverwaltung zwei Millionen Dinar bewilligt, die für Strotzen-bauten verwendet werden, bei denen vorallem Bergleute aus den Revieren Trbovlje, Hrastnik und Zagorje Arbeit finden sollen. In Dugo selo wurde der frühere Führer der Radic-Partei Josef Predaoec von einem Bauern aus persönlicher Rache erschossen. Das Gebiet an der ehemaligen serbisch-monte-negrinischen Grenze, das mangels an Verkehrs-Mitteln und infolge jahrhundertelanger Kriege S'nzlich unerforscht geblieben ist, wird von einer iwilligen Erpedition von hundert Professoren sämtlicher Fakultäten der Beograder Universität in jeder Hinsicht erforscht werden. Zwischen Frankreich und Italien soll in der Anschluhfrage eine Einigung erzielt worden sein, indem sich Italien verpflichtet haben soll, in der Anschlußfrage keine Haltung einzunehmen, die Frankreich irgendwie behindern könnte, während Frankreich verhindern soll, daß Deutschland durch den Anschluß zum direkten Nachbarn Italiens werde. Der Viermächtepakt soll Samstag, den 15. d. M, in Rom unterzeichnet werden. Sowjetrußland entwickelt große außenpolitische Aktivität. In Paris werden zwischen Italien, der Türkei und Rußland Verhandlungen wegen Ab» schlußes eines Nichtangriffpaktes geführt. Litwinow soll Ende des Monats nach Rom kommen. Nach dem letzten Ausweis des Internationalen Arbeitsamtes ist die Zahl der Arbeitslosen auf der Welt jetzt zum erstenmal zurückgegangen. In Eng-land gab es im Juni d. I. 2,634.300 Arbeitslose. im Juni 1932 2,821.800, in Deutschland im Juni v. I. 5,820.600, im Juni d. I. 5,039.300, in Frankreich im Juni v. I. 322.320, im Juni d. I. 314.242. In Deutschland sind 27'5 o. H. der Arbeiter unbeschäftigt, in Oesterreich 26°7 v. H., in England 20 v. H., in den Vereinigten Staaten heuer 33 v. H., im vergangenen Jahre 31 v. H. In der Bkämpfung der Arbeitslosigkeit steht Deutsch-land an der Spitze. Das englische Blatt „Daily Erpreß" gibt semer Bewunderung über deutsche Arbeitslager Ausdruck und sagt, eines der schwierigsten Welt-Probleme, nämlich die Aufrechterhaltung der Moral der Arbeitslosen, werde von den Nationalsozialisten in bemerkenswerter Weise in Angriff genommen. Der bekannte schwedische Universitätsprofessor Frederick Böök bezeichnet Adolf Hitler in der däni-schen Zeitung „Berlinske Tidende" als den Mann der neuen Zeit. — Lord Rothermere, der englische Zeitungskönig, schreibt in seiner „Daily Mail", Torpedierung der W.-W.-Konferenz Wir werden die Ereignisse auf dem Wellwirt-schaftstheater schwer zu fühlen bekommen. Selbst ausgepichte Zweifler haben sich von programmati-schen Erklärungen großer Politiker zur Weltwirt-schaftskonferenz zu etwas Hoffnungen verleiten lassen, denn es waren da ganz große Töne an-geschlagen worden. Namentlich die Vereinigten Staaten von Nordamerika haben durch ihren Prä-sidenten wiederholt Forderungen für eine wirtschaft-Iiche Zusammenarbeit und für die Arbeit dieser Konferenz selbst verlautbart, die schon fast wie Ver-sprechungen anmuteten: so die Forderung nach Zusammenarbeit der Notenbanken der Welt, damit eine regelmäßigere Verteilung dcr Kaufkraft und in deren Gefolge die Werktätigkeit der Menschheit gegeben wäre; dann sollte die Weltgetreidewirtschaft in geregelte Bahnen gelenkt werden, und unausge-sprachen, aber umso wünschenswerter war anzu-nehmen, daß nach Vereinbarung über diese und ähnliche Wirtschastsvrobleme auch die leidige inter-nationale Schuldenftage einer Lösung zugeführt werden könnte. Große Töne haben dieses Programm begleitet. Was ist übrig geblieben? Einige Kommissionen, welche für den Herbst eine neue Tagesordnung für die wieder zusammentretenden Verantwortlichen der Weltwirtschaft als Grundlage zu weisen Bespre-chungen ausarbeiten sollen, denn Präsident Roosevelt hat der Weltwirtschaftskonferenz mit gewaltigem Krach eine ganze Breitseite aufgerissen, indem er vor einigen Tagen in London eine Botschaft ver-lesen ließ, de^ufolge er nicht gewillt ist, seine In-flationspolitik aufzugeben, vielmehr die ganze Well zu seiner gewaltigen Erkenntnis zwingen will, daß nur in seinen jetzigen inflationistischen Maßnahmen das Heil der Wirtschaft zu finden sei und daß alle Staaten zu einer ständigen beweglichen Inder-Währung übergehen müssen. Die Debatte darüber wurde in London nicht mehr abgeführt. Die Prä-sidenten der goldtreuen Staaten haben sich vielmehr gleich in Paris zusammengefunden und von dort ihren Gegenspruch in die Well geschickt, wohl deswegen, weil sie befürchteten, in London von Roosevelt eine neue Grobheit als Antwort zu be-kommen und damit den hoffenden Völkern nicht einmal den Schein zu bewahren, daß an dieser W. W- Konferenz doch etwas gewesen sei und noch einiges von ihr zu erhoffen wäre. Dieser Amerikaner stecken noch im Faustrechts-Zeitalter des wirtschaftlichen Pioniertums. Es ist — so nebenbei bemerkt — eine tragikomische Würde-losigkeit sichtbar geworden. Roosevelt ist mit größter diktatorischer Gewalt ausgestattet, die jemals ein Präsident der amerikanischen Union hatte; aber er ist Präsident der gewaltigen Reichtümer und großer unabhängiger Staatlichkeit. Darum vergessen die wohlgepflegten Diplomaten aus Europa ihm gegen-über die gute Sitte nicht, wenn er auch gefährliches Spiel treibt und Porzejlan zettritt. Maßt sich aber etwa ein europäisches Volk eine Diktatur an. dann wird man unhöflich. Trotz allem werden nun alle verantwortlichen Posten in Europa darauf eingestellt werden müssen, daß man von Amerika nur größten Egoismus zu erwatten hat, und daß auch kleiner Egoismus hie-siger Staaten gegen Nachbarn geradeso eine Sünde wider den Heiligen Geist ist, wie wir ihn jetzt von Nordamerika gegenüber Europa wuchtig zu spüren bekommen. Gegen die Gewalttätigkeit der übrigen Welt — Amerika im Wittschaftlichen, Japan im Kriegerischen — wird sich mit feinen Konferenzen gewiß nichts mehr machen lassen. Es muß das alte Europa sich ebenfalls zur sinnvollen Gewalt entschließen. Wir sagen ausdrücklich „sinnvoll", weil das Kleben am Errafften, von einem gütigen Schick-sal Geschenkten, nicht genügt, um dem Pionierwesen der zwei jungen Mächte dcr übrigen Well die Waage zu hallen. Es muß vielmehr hier in Europa den« jenigen Raum gegeben werden, die wirklich schaffen und schöpfen können, und die den Mut zur großen Planung habe«. Sonst wird die Reichwell« Europas immer mehr eingeschränkt werden, und seine inneren Spannungen müssen damit unetträglich werden. Die Aufgabe und Verantwortung der Diplomaten ist ungeheuer groß. einer der größten Zeitungen der Welt, einen Ar-tikel Über Deutschland, der die Überschrift „Die Iugend triumphiett" trägt. Rothermere bezeichnet die Herrschaft des Nationalsozialismus als den Triumph der deutschen Jugend über die unfähige Herrschaft der allen Parteimänner. Deutschland sei unter Hitler einig, wie nie zuvor. Die Verfassung der neuen deutschen evangeli-schen Kirche ist fettiggestellt. Die neue deutsche evangelische Kirche ist leine Staatskirche. An ihrer Spitze steht ein Reichsbischof. Die Wiener Blätter brachten Meldungen über angebliche Meutereien und Terrorakte nationalsozia-Wischer Sturmabteilungen in ganz Deutschland. Diefe Meldungen werden vom Berliner Wolffbüro als frei erfunden bezeichnet. Dr. Steidle gab in Wien, in einer Erklärung zu, daß der Nationalsozialismus in Oesterreich noch nicht besiegt sei. Im September werde die national- sozialistische Bewegung in Oesterreich neu auf-flammen. Um gegen den wittschaftlichen Notstand anzukämpfen, hat Präsident Roosevelt einen Wiederauf-richtungsrat geschaffen. Er hofft, daß es gelingen wird, den durch die inflattonistische Politik ins Rutschen gekommenen Dollatturs auf einer ge-wünschten Höhe zu stabilisieren. General Balbo ist mit seinem Geschwader in Amerika eingetroffen. Die kühnen Flieger werden überall stürmisch gefeiert. Der bekannte deutsche Verlag Rudolf Masse in Berlin hat seine Zahlungen eingestellt und den Konkurs angemeldet. Die Wellausstellung in Chicago haben bisher 4,200.000 Menschen besucht. Der Erlös an Ein-trittsgeldern beläuft sich auf rund 2 Millionen Dollar. Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 57 „So frisch blüht sein Filter wie greifender Wein" Ein Erinnerungsblatt zum 75. Geburtstag Dr. Julius Kugys. am 18. Juli 1933 Siebzehn Monate sind es nun her. daß Julius Kugy unsere Stadt (und auch Maribor) in Auf-rühr versetzte. Dr. Kugy am Vortraaspult — das waren Erlebnisse, unauslöschlich. Mit Erika und Schneeroscn reich geschmückt war hier bei uns die Vortragskanzel, von der herab Dr. Kugy zu uns sprach. Und während er mit der Hand über die Blumenköpfchen strich, als hätte er ihnen ein gutes Wort zu sagen, begann er langsam zu erzählen: „ . . . bin nur ein Neiner bescheidener Bergpoet, ein Bote von den Bergen gesendet, um ihre Zau-berschönheit in Wort und Bild Ihnen zu vermitteln". Ja, ein Bergpoet ist Kugy, ein echter lieber Bergpoet. Nicht allein die wundervollen „Bergstimmen und Bergerlednisse", die Kugy aus dem Wunder-Horn seiner Seele schüttelt, klingen in uns weiter: es ist vielmehr die Resonanz seines eigenen Wesens, die lächelnde Weisheit, mit der er das bunte Man-cherlei in Berg und Fels durchleuchtet. Ob nun Kugy vom „schönsten auf der Wanderschaft", vom Rasten und von Rastplätzen plaudert oder vom Steinmann vnd seiner „Steinfrau" — denn auch in den Bergen hoch droben „ist einsam man leichter gemeinsam" — ob nun Kugy vom „Felssturz" er-zählt oder vom schicksalhaften Lawinensturz im Ber-ner Oberland, man empfindet instinktiv (so ist es auch vor einer Woche bei Mai Mell gewesen): die Stunde ist nicht verloren, sie umgibt uns irgendwie zeitlos und immer. Ja. allein schon die Geschichte von der ersten Winterbesteigung des Triglav. die Kugy 1894 gelungen ist, hätte genügt, um dem tief sinnreichen Bergpoeten ein dankbares Gedenken zu bewahren. Aber ctugt) lud uns nun erst recht zu einem Ausflug ein und führte uns „vom Triglav bis zur Dauphins". An Hand von neunzig Bildern führte uns der Dichter zuerst einmal in die Julischen Alpen mll ihren kantigen, nackten Felsgerüsten und kühnen Gipselbauten. Man sah manch auserlesenen Leckerbissen alpiner Feinschmecker: senkrechte, grifsarme Wände, überwölbte Bänder, Rellgrate. „Die reich gegliederte Götterburg des Wischberges" grüßte und „das strahlende Szepter des Jalouc". Und selbst-verständlich sah man immer wieder und immer von einer anderen Seite den heiligen Berg der Slawe-nen. den Triglav selbst, und seine Sieben Seen. An ihnen hängt Kugys Seele. „Sie liegen hoch und find wett von mir. Der Anmarsch zu ihnen ist nicht mehr so einfach, wie er es einstens war. Auch bin ich -worden so alt-. Ich fürchte, ich sehe sie nicht wieder. Aber in meinen Träumen wandle ich oft zu ihnen empor. Im ersten Morgengrauen ersteige ich den Komarcarand, durchschreite dann die Aconith-Halden unterhalb der weißen Felsen der Bjela Skala, Halle Rast unter den alten, bretten Wetterfichten, den Rücken am Stamme, von den tief zu Boden hän-genden Aesten wohl und sicher geborgen, wie in einer dämmerigen, heimeligen Hütte. Wie es einstens war, da ich die Scabiofa Trenta suchte. Dann liege ich an den einsamen Seegestaden und höre der wunder-vollen Sülle zu, die über der Landschaft liegt. So ungeheuer wirkt diese Stille, daß man manchmal meint, es springe plötzlich ein gewalliges Tosen und Dröhnen auf. Man horcht, unsicher und erschreckt. Aber es ist nur das Schlagen und Drängen und Pochen des eigenen Herzblutes. Und dieses feine Klingen und Singen, das jetzt durch die Lüste Aieht V Was ist es? O, irgend eine Sage, ein Wunsch, ein Lied aus längst versunkener alter Zell! Wie ist es doch so schön dort oben!" Und weiter ging die Reise, die herrliche, luftige Kletterreise, kärntenwärts, hin zu den Granithöhen und brellen Firngebieten der Hohen Tauern mit der schlanken Eispyramide des Großglockners, dieses stolzen herrlichen Herrschers, der nach dem Urteil des vielgereisten I. Ball an „grace and elegance" von keinem Gipfel übertroffen wird. Bon hier ging es dann westwärts über den Ortler ins Oberen-gadin, das Giovanni Segantini für die Kunst ent-deckt hat. Dort sahen wir denn auch die Stelle, da der Maler sein „Werden" zu seinem weltberühmten Triptychon vom „Werden, Sein und Vergehen" schuf, diesem letzten, tiefsinnigsten und in seinem un-vollendeten Zustande nur umso erschütternder wir-kenden Werke dieses großen Alpenmalers. Und weiter gings „im Fluge" — hier setzten nämlich Fliegeraufnahmen des bekannten Sportfliegers Mittelholzer aus Zürich ein — hinüber zum Finsteraarhorn und zur Jungfrau. Eine harte Sprache redet die Stimme dieser Berge. Dann folgten die Walliser Alpen. Man sah den Monte Rosa leuchten. Das Matterhorn ragte wie ein gotischer Zackenturm im Morgenglanz. Das Endziel aber bildeten die mächtigen Eisbärzonen des Montblanc, des stolzesten Königs der Alpen. Und zwischendurch erzählle Kugy, dem die Berge schon von Jugend her Bekenntnis waren, manches von unvergeßlichen, frohen Kämpfen, zähem, kühnem Ringen an dräuenden Himmels-mauern. Aber auch diese physischen Taten, die Kugy in den Bergen geleistet hatte, werden durch seine Worte beinahe unirdisch und unreal, werden zu rein geistigen Werten . . . Ein Bergsteiger von echtem Schrot und Korn, aus ehrfürchtiger Schule, getreu seinem Leitspruch: „Der Bergsteiger sei wahrhast, vornehm und be-scheiden" — das ist Dr. Julius Kugy, den seine Freunde manchmal den „König der Julier" nennen. Er selbst fühlt sich allerdings als deren treuester Diener und Untertan. „So lange ich lebe, will ich ihre Wunder preisen", hat Kugy einmal gesagt. Und in der Tat: Kugy ist nicht nur der bedeutendste neuzellliche Erschließe! der Julischen Alpen ge-worden, sondern auch ihr treuester und eifrigster Lobpreiser. Seine ganze Liebe und Verehrung ge-hören diesen Alpenhäuptern. Möge er ihnen und uns noch recht recht viele Jahre erhalten bleiben ... Und also wollen wir dem sinnenden Altmeister mll der jung gebliebenen Seele zu seinem Wiegen-fest recht herM Glück wünschen und der Hoffnung Ausdruck peben, ihn recht bald wieder einmal in unserer Mitte, in unserer Stadt zu sehen, die sell dem vergangenen Winter eine Skisprungschanze hat, die seinen, Dr. Kugys Namen trägt. — h. p. — Die Zerstörung von Speyer Ein Abschnitt au» dem Pont«nSioman »Rhein und Wolga' Als in Speyer nun alles bereit war, wurde Befehl gegeben, in den Straßen auszurufen, daß die Stunde des Endes gekommen sei. Was noch in . der Stadt war, ging hinaus, durch das Lauer- und Salztor — oder über deren Ort hin, denn die Tore waren mit den Mauern bereits umgelegt — durch das Neupörtel und das Wormsertor. Nur durch das Fischtor und Rheintor ging niemand, denn über den Strom war kein Uebergang und zu ihm kein Ausgang gestattet. Eben schlug es sechs Uhr in der Breiten Straße — ein silberner Adam und eine Eoa in Menschengröße schlugen am Ratshofturm die Stundenglocken, die in Gestalt von goldenen Aepfeln an ihrem Baume hingen; aber der Eoa fehlle ein Bein, dem Adam war gar Brust und Leib abgerissen, alles Metall hatten die Soldaten nicht erreichen können. Nun, das Feuer würde das Seinige tun und man würde das geschmolzene Erz bald bequem vom Boden auflesen! Sechs Uhr! In jeder Gasse stand ein Brandkommando. Sechs Uhr! Au, der im Dachgeschoß abgedeckten bischöflichen Residenz traten in den heiteren Sonnen-schein des Frühlingstages die Generale. Ihnen vorauf ging ein Trompeter, der sich auf die Dom-stufen stellte und ein langes und schaurig klingendes Signal blies, worauf sich die Brandkommandos in Bewegung setzten. Die Generale bestiegen die Rösser und ritten schnell die Tränkgasse hinunter nach dem Rhein zu aus der Stadt. Auf der halben Höhe der Brellen Straße hielten die letzten Speyerer. Langsam wichen sie, die Heinsberg, Keller und Wetzel und was sonst von Bürgern mehr Unerschrockenhett als Sorge um ein paar Habseligkeiten bekundete, gegen das Altpörtel zurück vor Soldaten, die sie, ihre Gewehre mit beiden Händen quer vor dem Leibe tragend, ab-drängten. Im Kesseltreiben wurden aus den Gassen, die auf die Breite Straße mündeten, andern Widerspenstige und Gramvolle hinzugeschoben, au» der Himmels- und Salz-, der Sämer-, Roßmarkt- und Korngasse. Die Soldaten wagten nicht, allzu heftig zu drängen und etwa herrisch aufzutreten, denn im Zustande der Verzweiflung sind auch Waffenlose gefährlich. Alle Eifersüchte, Neide, Mißgünste, Pläne und Streiügkeiten der Bürger einer Stadt I gingen dahin vor dem Feuer, das kommen würde, I und die Asche würde alles zudecken. Gebeugt und Zur Geldknappheit Seit der Wirkung des Bankenschutzgesetzes hat die Geldknappheit bei uns ungeheuer zugenommen und, wie allgemein bekannt i t, weitausgreifenden Schaden verursacht. Eine gefetz iche Bestimmung de-sagt nun. daß die geschützten Banken verpflichtet sind, ihre allen Schuldner zur Rückzahlung zu ver-anlassen, wobei diese Rückzahlungen in fest bestimm-ten Perioden im Einvernehmen mll dem Regierungskommissär zur Befriedigung der Bankgläubiger ver-wendet werden sollen. Bisher hat man aber noch von keiner geschützten Bank gehört, daß sie inner-halb der vielen Monate sell der Geltung des Ban-kenschutzgesetzes irgendwelche alle Schulden zurück-gezahlt hätte, obschon es bekannt ist, daß die Bank-schuldn« schon namhafte Beträge rückeritattet haben und diese Beträge bei allen geschützten Geldinstituten schon sehr große Summen ausmachen. Die Bankinstitute hoben das eigensüchtige In-teresse, diese Gelder nicht ihren Gläubigern in Guo* ten auszuzahlen, weil sie sich ganz richtig sagen, daß ihnen diese Rückzahlungen dauernd verloren gehen wür-den und ihre Geichäststäügkeit dadurch in der Zukunft recht erschwert wäre. Sie wollen daher erst dann auszahlen, wenn sie ihren Gläubigern die vollen Beträge anbieten können, da sie dann hoffen dürfen, daß diese Gläubiger ihre Einlagen belassen werden. Diese vom Eigenstandpunkt der Banken begreifliche Ueberlegung ist aber vollswirtschaftlich untragbar, denn diese Beträge werden zum größten Tell zur Nationalbank zurückgeleitet, wodurch der Notenum-lauf vermindert wird und der Wirtschaft Gelder entzogen werden, die dringendst notwendig sind. Man macht sich in den Kreisen der Banken keine Vorstellung davon, welche verheerende Folgen aus dieser ihrer egoistischen Politik entstehen. Es ist dies nicht nur eine Angelegenhell einiger immobll ge-wordener Banken, vielmehr eine wesentliche Existenzfrage der ganzen Wirtschaft, und es müßten auch öffenttiche Körperschaften, Abgeordnete und andere hervorragende Persönlichkeiten zur Ordnung dieser Angelegenhell sich entschieden emjetzen. Leider hat man bisher noch nichts gehört, daß maßgebende Stellen oder die Staatskommissäre der Banken diese Frage von dem vorstehend dargelegten, wichtigsten Gesichtpunkt aus betrachtet oder gar behandelt hätten. Wir honen im allgemeinen Interesse, daß diese ernste Vorstellung bei den verantwortlichen Person-lichkeiten entsprechende Aktivität auslösen wird. Das Hochwasser in der Theiß - Quellgegend in Karpatho - Rußland stellt sich jetzt als eine Ka-tastrophe allergrößten Stiles heraus. In der Ge-meinde Uilah sind 2000 Personen obdachlos. Von 547 Häusern stehen nur noch 80. In Vylok meldete man bisher zwei Tote und 50 Vermißte. Immer noch stehen Gemeinden bis an die Hausgiebel unter den Fluten der Theiß, die bis zu sieben Metern über die Ufer Stieg. Der Schaden wird auf mindestens 60 Millionen Tschechokronen geschätzt. ' Militär, Feuerwehr versuchen, die Abgeschnittenen zu retten und die Dörfer vorzudringen, wo Hun derte qualvolle Stunden und Tage an Baum-wipfeln festgebunden verbringen. wie unter Lasten schlichen die Menschen. Am All-pörtel wandten sie sich um und warfen einen langen Blick die Straße hinab, die der Dom schloß. Sie sahen den Dom, den oft gesehenen, an, so als er-könnten sie ihn jetzt erst, als sähen sie ihn zum ersten Male, das Landschaftshelligtum, die Stadt-kröne, das Kaijergrab — wie sollie es denn sein, daß gerade dieses Bauwerk allein dem Flammen-fraß und der allgemeinen Zerstörung entgehen werde? O Straße, Haus und Stein, o Domhaus, Turm und Stadt! Wir müssen scheiden, weil der Franzose es will und weil der Deutsche sich zu schwach gemacht hat, um dem trotzen zu können, der ihn vernichten will. Die Aufseher bei einem Begräbnis werden nicht ungeduldig sein. So waren es auch die Sol-daten nicht, obgleich sie mit einiger Besorgnis an das Feuer in ihrem Rücken dachten. Auch die letzten Speyerer dachten an das Feuer, von dessen Wirken man schon einen Knall oder das Geprassel eines niederbrechenden Ziegeldaches hörte. Sie dachten an das Feuer fast wie an etwas Gleichgültiges, es machte nichts mehr aus, nachdem ihnen soviel zugemutet worden war. Aber nun beschleunigten sie den Schritt oder die Soldaten hinter ihnen drängten doch heftiger, denn die Feuer, in allen Straßen zugleich angelegt, be- Hr. 27 1933 Illustrierte Beilage der Deutsche« Iei<««s Organ für die deutsche Minderheit im Oravabanat Von den Dar-bietungen der ?ietchSwehr in Dessau »echt». So war« zur >Ie»»de» Preußen ldnig« Friedrich des »trotzen UltflE «lotiinwdfcerocrb. Wer Art) nach dem Werfen in kürze der Zeit airzieKI. !rül»> srsttft und Mit) matitt bereit meldet, hat gewonnn» yj *. ■' -V: Zwei Jatirhunderte übersprirngeii. Benvundert devaune» die alten (Grenadiere M Protzen Friedrich die «odernen Malchinengnoehre Recht«: »ift»rt»che« ftlrfd»enfeH i* Staumdurg. Hl* Me Husstteu Raumbirrg b»< lagerten und die Stadt zersiSrru wollten.schickte man die Linder in da» Lager de« Hu>sttei»seld-Herr» Protov, um—ge-Neidet in welke Sterbe-deuidchen — «nade für die ktadt zu erbitten. Sie wurde, wie die Überlieferung berichtet, gewährt, und die «inder mit »irschen reichlich be-«irt«t.Da» beutige Zesi tnüpst daran a» S«artv»rbereitu»,en >»r den «»»fern italienischen «eschwuderfluq. Lu«t«ahrt-Minister Valbo inspiziert selbst alle Maschine» und „berzeugt sich »an dem «Uten Zuüand Link»: 0»»«te»dien« in »er «irchenruine. »lo'tert'ebni». MutterNoKer vieler Zisier ,ienser-«ttindu»„en in der Zeit der deutschen Cft ÄoUui'atton ist zum Teil verfallen und wird von einem jetzt zedu >>abre de-siedenden,evan,«elisch«n Ltl«st«rruine veranstaltet ^?ci Link»: ttt Seedien« Sübett citvreus'kn wurde feierlich «rönnet und vom ersten Tage an rege benutzt. Mator Lchiiellschtn.Pnufteii' vermittelt den ?er-kehr von Lübeck au«, die umgebaute .Ha«>«siadt Te« von ?i»r-«ut». Strasse». 7ie Äusnabm,' gibt deu schau jetzt in der>>ers>ei lung beqrisseuen erste» Teil der Stur «uto-Etra?ie MUn-Tüsseldors bei Ovladen wieder. der nachzweijährige« Bau seiner Pollendun> ent-»egengeht Die Stratze weifteine io gro^eBreite undeinesogradeSinien fiibrung au«, das» man mit Recht von einer „«uto-Vad»' »prechen kann >*S;4 / > . >5- * ^ »5 ! U!^> ?S G Psadsiuder «erbe« HttlerJuuge«. Sin Teil tx« Landeiverbanbeö Berlin de» T rutschen Bsadsinderdunde» trat zur Hitler-Jugend über. Der Eid aas die Hakentreuzlahne Im SreiS: ^nnl»tnt> schen H««(i brannte« t« diesem Aahre wieder dieS»ane»wendsener. Ruch der alle Bollsdranch des Sprunge» durch die flammen als Sinnbild reinigender Jtrafl lebte badet wieder aus. — Tonnenwendseier bet Bad Reicdendall kr». T) v. - r-^gp tl &£Fü sW'"*-' w. iv-s A Sv-SKS V > ^it v 5s^>? sck M v .. ' tS«nderla>er bet den ?p»rts»nde»te». >>ür die lütin>ien Studenten der deut'chen Hochschulen i» in Speiender« »in ?Sauderla«er zur AadrrrschuÜm« der deut'chen Studeutc» 'ch»'i eiiizenchtct. Hier werden niuer '«chmauni'cher Leitung die denen Z portler »u Sport» siidrern auKgcdildet.— Bild recht»: «Helchicklichlettliibnnq: Nehmen einer steilen Wand am Seil erfordert ;She ?la/-y K* IVii AWöZ tm Schweiße de« Angesicht« erlaust werden muh. lS war ein mühselig Werk, zumal für den Begrü er selbst eine schwere körperliche Behinderung durch riegSbeschädigung vorlag. 'Der romantische Traun vnrde dann eine« Tage« vollständig zerstört. al« inmbald weniger Stunden ein Brand da» ganze Hab ultGut de« «Siedlerehepaares und einer Sastfamilie zerstörtz. Da standen vier Leute vor dem Nicht« in dem AugexÜick al« der erste Nachkomme seine Ankunft an» melde!» An eine Kapitulation dachten die Siedler nicht. Noch Hihrtnd der Löscharbeiten — da« halbe Dorf strömt* herbei griff man zum Spaten. Für die Nach« würd« Quartier in einem alten Schasstall bezogen. Der Anterhilli wurde mit Roggen gefristet, der in geschenkter Kaffeemühle geschrolen wurde — Zum Ende de« Jahre» steht ein Blockbau», ein An>er»«d. Dorl hält der Stammhalter Einzug. In weiteren Jahren verbesterl sich der Blockhausbau. Nach Beendigung de« Kriege« ersteht au« altem '»aractenmaterial ein Fachwerkhau«. Wirtschaftlich war in der Inflationszeit volle Selbstversorgung erreich«. Später freilich muhte der .Einsttfcr in die Welt hinau«, um all da« siir ginsen und Zubehör zu schaffen, was die Scholle nich« geben konnte. And heule ist au« der romandschen Siedlung, welch« di« vollkomm«nst« Aobinsonad« gesehen hat, die sich- denken läßt geschaffen», ein Kinderlandheim mit eigenem Lehrer entstanden, zwar nicht sür irgendwen. sondern sür «in Kind«rvölkch«n, da» da» weite Hetdnanv der Weg in« Dorf Ourch F ü r e d i i n e P Ä a i r n a d d e i r e s Kinder und Jungvieh find die besten Spielkameraden, be-sonders wenn der Spielplatz wie hier unbeschrankt lst Sdiwefel-Säute n MI w 1^ r E, El r? r R C r C rr r F'\ ! | n n IC1 E1 Ir r Rr lir sM Mensch, du bist keine ZMark wert! Di« merkwürdig« Feststellung eine» Gelehrten über den .Rohwert" de« menschlichen Körper» 1 »Jfnn ein Jung« nicht so will, wie stch der Papa di«» gedacht hat. so hört man lA/ diesen wohl im gorn sagen: .Du bist keinen Pfifferling wert!' And doch bigehl der Papa damit einen .wissenschaftlichen" Irrtum. Di« modern» Biologie stellt nämlich fest, dah ein Mensch — oder bester die Substanzen, die d«n menschlichen Körper bilden — «inen Wert darstellen, der immerhin beinahe drei Mark beträgt. Diese Berechnung, die von einem englischen Biologen namens Lawrenz stammt, bernht auf folgender Überlegung. Sin Mensch, der etwa 70 Kilogramm schwer ist, best«ht aus «inigrn Vrundelementen, die, im Sinn« d«r chemischen Analyse betrachtet, folgend« Zahlen ergeben: der Wesen!» licht Bestandteil ist Waffer. und zwar 45 Liter! au» den Fettstoffen, di« im Körper enthalten sind, könnte man 7 Stangen Seist herstellen di« Kohl« würd« g«rad« dazu ausreichen, um 9000 Bleistifte mit dem schwärzenden Stoff zu füllen: der Phosphor, der in den V«w«b«n «nthalt«n ist, würde zur Herstellung von 2200 Streichholzköpfen ausreichen, während das E«s«n nur in so g«ring«r Meng« vorhanden ist. um einen mitt«lgroh«n Nagel daraus anfertigen zu können. Bon den weiteren chemischen Elementen ist der Kalk vertreten, aus dem man soviel Mörtel machen könnte, um «in Quadratm«t«r Ziegel zu vermauern oder um einen Hühnerstall zu weihen; der Schwefel würd» ausreichen, um «in Tier von der Sröhe eines Hundes oder eines Affen zu entlaufen. All«» in all«m gesehen, b«-noch kein« 3 Mark. — Das Ärgerlichst« dah dies« Bestandteil« imm«r nahezu um «in«n Tunichtgut oder um den l«hrt«n handelt! «an, ode»: Schwefel ist tm menschlichen SSr-per „««»«. um ein«n f leinen Hund damit zu entlaufen trägt der Aohwert daran aber bleibt, gleich find, ob es stch b«rühmtest«n 9t- Tnmiil«i: Jtudj Rett Rtnufl. um sieben Statt: gen Rcroietfe daran» herzustellen Nebenstehend: Der Phosphor reitdt für rund .'Äs» Tlreichholz-kövf« Link»! Etwa »««« Bl«t>ii'l«wnnieman mit dem Bestandteil an S«hl« füllen •Waffer — TSaster — der bedeutendste Teil dein«» Sein», du Mensch. IM stnd rund *5 Liter Magisches Quadrat Di« Buchstaben: a—n — a -a — b — 6 — 6—6 -«— «-«-« — ft — 6 — i —t — l—o—o —» — t — * — f — < — ( sinb in di« sttlStt de« nrtcn(t»6«ii>«n Cuobroif» so cinjm ordnen, dah die waagerechten und «enk rechten Reiben gleichlautend ergeben: 1 *ra6t«. biblisch« Stadt, 402 Silbenrätsel 483 An» den Silben: ban d«-d«l der-«-«—« «l-gi—»i«-gie—kier—llon—land- land li-U« li«— Itt»— Istt—me-im— ne—tier- ni—o— p«r—««—»— «—««(»—ro—(e—(et »a—tan— tirti—uft—»e—»e — »ernt i«n, deren Anfangs «nd »ndbuchsiaben. von ode« nach unten «fielen. eiii«nWti»he!t«spn,ch ergeben. — Bebeuiung berWörter: 1.Stabt tu Belgien. 2, «lagelied. 3. e>«dle>lmkirMchen, 4. waagerechter Stand. S. Mädchenname. «. Wirbelkturm. 7. deutscher Dich,«. 8. BlittbahA. S l'iustfwerf. 10. Regicnings'orui, 11. Biermaft, 12, »raiiquelle. 13. «norden,lich. 14. ^tnanzmann. 15. Z)!u,,k-fttitf, 10. >ri«chische Lagengestal«. 17. Berg in Asien. Udo Mitl« Trier BesuchSkartenrätsel Wa« ist dieser Herr? 473 'Hrtrfhafte SrttiP Nn innger Schri'tileller hat 'ein Erstling# Ooöhaftf *ruir wfrf n"^fbotol ltIll) „kündigt sich bei den, Verleger, ob >eio Werk erscheinen wird. Sagt der Verleger: .Ich iann zvr Buch letiflldi nich» Herausbringen. e« isi mir zu >t>sri tiiiiich gedalten"--.Wie uteinen -ie da«, zu spiritisiisch? Davon tan» doch gar nicht die Rede sein!" — .Doch, gewiß, immer'«» sind srenide «,tf»«r darin!' 51Z ^ateenenfejt in ^!apan, ein altes vellgiö^es' Di« riesigen V-mbussiangen. an denen 4« Papi«rlat«n,en hängen, wieg«» iu«gelai«t etwa 37 Silo und werd«n schwebend auf einer Hand balanciert Auslösungen au« voriger Nummer: »reuzwortrStsrl: Waagerecht: 1. D«lvbt. '>. Ale. K. gola. 8. Ziara. 11.«-», 12. Sie, 15. Totem. 17. Lama. 19. All. 2». Nautik. Senkrecht: 1. Tal. 5. «tat. 3. Hai. 4. Irak. K. -ielt. 7. Ohio. ». Rahm. 1". Alda. 1». Ston. 14. Elli. IS. Sta. 1». Alk. «ui und bös«: Fortschritt. Die verkannte Sternschnuppe Knttte»ä>, den ist all« kenn». t?i»et, in be« J?eben« Blüte, ÄmttriJ«, bet den Himmel offen zart besaitet fcon Gemüte, eben (ab, ch («4i»e« betreffen, hebt da» (eene Firmament. »ahntnb, eine Cdmuppe fiel! tkajimtt,v«n> Ctrnim bet Katzen, i1 eicht Sttftert geb» et v«n bannen, mebt bet £tbe zugewendet, Oech ba n - nocb ältt bet senket -nitMmfiinmwIcUJit jeblenbe«. gatnU'tsabbenft,»?.,rz-nStänket sanb ein Spiel sut sein« Taten kann tt CAmet j und Anmut bannen. >»« tig aus« .Ab. das s uni Recht«: .Jetzt sag amal, Rest, welchen von uns zwoa magst d' denn am liebern — ba?' — - des mögt's wohl wissen?— Naa, des werd l lieber nlt verroten'. — .Ah, geb zu, sag'« uns dol' - .Naa, naa, nachher »erd'« noch eisersüch-auseinandl' — > schau her, wie uns dableckt! Magst's uns wirkli nit sagn?' - .?iaa, i werd mi hüten, hahaba!' - .Als» Sakra .. ^ glei sagst es jetzt!' - .?a, wanns ö« setzt absolut wissen w»ll< — den, der wo mi am meisten in R—h läßt', sagt'« und springt aus und davon. O. Bramm. ... I--—, u. UrtUji 6fr Ctt» (*Uiwt Ä.-P», JScrU« >>urH'*rlf1lnlrr: £*. x»dlmmi« ?(Tontn>»rtK<» ffa 6«n 0«fc«K: 3. *«tk. «-U AK MnrrrlOJiptf Sliiffnhiniifn bttp. SnfTa^m an M* fpttnen inir vrrttn, «■« Sü^wrtf ^ *4* Rummer 57 Deutsche Zeitung Seite 3 Ein immer treuer Freund So wor es schon früher und so ist es noch heute; Schicht Terpentin Seife hilft wie keine der Housfrau, alles im Haus blitzsauber zu halten I Also: Achten Sie ganz genau auf die Original-Packung und die Saiutz-marke HIRSCH. Dann sind Sie geschützt vor Nachahmungen! ' * - * SCHICHT Aber vorherzum TERPENTIN SEIFE DAS .BELIEBTE JUGOSLAWISCHE ERZEUGNIS,1 Billig reisen und viel sehen! Wie die Reichsbahn die Serienreife erleichtern hilft RDV. Der Juli, der mit dem Hochsommer zu-gleich auch überall im Reiche den Beginn der Großen Ferien bringt, ist in Deutschland der Haupt-reisemonat. Mit Ferlensvnderzügen, die an den ersten Tagen der Ferien von den Großstädten nach den beliebtesten Fenenzielen im Reich verkehren, mit den Sommerurlaubslarten, die für Strecken von 200 km an nach jeder Reichsbahn-station ausgegeben werden, sowie mit festen R u n d-reise!arten, die nach den Versuchen des Vor-jähre? jetzt in fast allen Direktionsbezirken einge-führt sind, hilft die Deutsche Reichsbahn die Ferien-reise erleichtern. Auch für denjenigen, der sich während seines Urlaubs auf kleinere und größere Ausflüge beschränken muh. hat die Reichsbahn mit den Sonntagsrückfahrkarten eine billige Ge-legenheit für Kurzreisen geschaffen. Die Sommerurlaubskarten, die mit einer Fahrpreisermäßigung von 20 v. H. verbunden sind, kommen für alle Ferienreisen in Frage, die mindestens acht Tage dauern und sich über einen Reiseweg von mindestens 200 km erstrecken. Sie haben eine Geltungsdauer von zwei Monaten i die Reise kann auf der Hinfahrt einmal, auf der Rück-fahn dreimal unterbrochen werden. Man kann also viermal unterwegs aussteigen, um schöne Städte anzusehen oder einen 'Abstecher zu machen. Z. T.» so auf dem Rhein und im Ostseebäderverkehr, gelten die Sommerurlaubskarten auch wahlweise für Schiff und Bahn. Für denjenigen aber, der in seinen Ferien billig reisen und vor allem viel sehen will, hat die Reichsbahn in allen bekannten Reisegebieten, in Oberbayern und in Franken, im Rheinland, im Harz, in Ostpreußen, in Sachsen und in anderen Gebieten, feste Rundreisekarten mit 25 v. H. Fahrpreisermäß igung eingeführt, die ein eingehendes Kennenlernen ganzer Land-schaften ermöglichen. Sofern die Rundreise nur eine Strecke bis zu 300 km ausweist, haben die Karten eine Geltungsdauer von 15 Tagen, für längere Strecken eine solche von 30 Tagen. Die Reise, die auf einem beliebigen Bahnhof der Strecke ange-treten werden kann, aber in der einmal einge-schlagenen Richtung durchgeführt werden mutz, kann beliebig oft und beliebig lange (jedoch nur inner-halb der Geltungsdauer) unterbrochen werden. Die Sonntagsrückfahrkarten hat die Reichsbahn eingeführt, um vor allem den Ausflugs-verkehr an den Sonntagen zu beleben. Sie sind mit einer Fahrpreisermäßigung von 33'/, v. H. verbunden und ermöglichen dem Städter billige Ausflüge aufs Land und dem Landbewohner kurze Besucht in der Stadt. Dem Ferienreisenden aeben sie Gelegenheit, di« Stille der Sommerfrische durch kurze Ausflüge zu unterbrechen. Diese Karten gelten im allgemeinen von Sonnabend mittag 12 Uhr bis zum darauffolgenden Montag mittag 12 Uhr, so daß man mit ihnen ausgedehnte Wochenend-fahrten unternehmen kann. Einzelne dieser Karten werden auch für kurze Ausflüge Mittwochs aus-gegeben; fie gelten dann an diesem Tage zur Hin-fahrt ab 12 Uhr. zur Rückfahrt bis 24 Uhr. Auf kamen auch fast zugleich überall Luft, und sieh, da standen die Häuser ln Flammen. E« war in der verlassenen Stadt unheimlich still gewesen, solange da» Feuer, an den entzündlichen Brandwürsten ent-standen, ln den Häusern wie in großen Herden und Oesen gebrodelt und sich genährt hätte. Jetzt erhob sich allmählich immer schneller und stärker über der Stadt ein Rollen und Grollen, ein Fauchen und Brausen, es schössen und knallten in der Glut zer-springende, uralte pulvertrockene Eichenholzbalken, und polternd und prasselnd stürzten Dächer ein, denn das Feuer war bis zu den Dachstühlen vorgedrun-gen. Nach den, Einsturz der Dächer schien das Feuer erstickt, in der Stadt wurde es stiller, es schnob und murmelte da und dort, die Flamme war verschwun-den, schwarzer Rauch an ihre Stelle getreten. Aber jetzt waren Böden und Dächer ausgebrannt und jedes Haus mit seinen vier Mauern gleichsam ein großer Kamin — da entstand erst der Stadtbrand. Mit einem iUtal« war er da, der Feuersturm! Die Lohe, selbst vom Luftzug emporgerissen, erzeugte Luftzug. Papier und Stroh, das still am Boden gelegen hatte, erhob sich jäh und stürzte sich in das Feuer. In Springwellen kam die Flamme, jetzt aus-setzend und dann gleichsam sich an sich selbst ent-zündend, daher, sprang über den Abgrund einer den Bahnhöfen aller Städte sind diese Karten er-hältlich nach den beliebtesten Ausflugszielen, die oft bis zu 300 [km entfernt sind. Auch die kleinen Bahnhöfe auf dem Lande geben solche Karten aus, die — den Bedürfnissen der Landbevölkerung ent-sprechend — im allgemeinen die umliegenden größeren Städte als Zielorte haben. Neuerdings werden die Sonntagsrücksahrkarten bei besonderen Anlässen, wie z. B. Ausstellungen, Sportveranstaltungen und Tagungen, auch an bestimmten Wochentogen ausgegeben. Fahrtbegünstigungen in Oesterreich Die österreichischen Bundesbahnen gewähren den Sommergästen im heurigen Jahre eine große Anzahl von Fahrbegünstigungen. Die wichtigsten sind: 15- und 30 tägige Abonnement-karten für nachstehende Gebiete in verschiedenen Kombinationen: Burgenland. Kärnten. Nieder-ösierreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol-Borarlberg und „Salzkammergut" ;ermäßi gte Gasse, überfiel andere Häuser, die aus diesen herauf-kommenden Flammen als Hülfen sich zufügend, und warf sich dann breit über eine Häuserinsel, ein Quartier, ein Stadtviertel. Und hatte es bisher gleichsam kalt, nur fürs Auge, gebrannt, so war jetzt die Hitze da! Die Straßen, die dem natürlichen Luftzug des Maiabends gerecht lagen, wirkten wie Blasrohre. Mit Flammengardinen schienen die Fenster verhängt. Aus den offenen Türen schlug Glut heraus, die Menschen fühlten ihre Haare auf dem Kopfe und im Barte trocken und spröde werden. Eine Flammenflocke versengte dem allen Heinsberg die Augenbrauen und setzte den Kleiderzipfel von Leitzingene Frau in Brand. Die Menschen began-nen zu laufen. Fuhrleute kappten die Zugstränge der Pferde, liehen die Avagen in der Straße stehen und rannten, die Pferde rannten von selbst. Der Kirchturm von Sankt Guido war mit Metall gedeckt, die auherordentliche Hitze in der schlanken gewalti-gen Fackel da oben sprengte das Kupfer ab und streute die glühenden Scheiben um den Weidenberg herum. Bon Glut erweicht fielen die Platten, ohne ui klirren, vor den Fühen der Speyerer nieder, die, letzt untermischt mit ihren Treibern, zum Wormser-tore hinausflüchteten. fliehen auch die Geldstrafen ein, die wegen Vergehen der Ge-meindeangeftellten ausgesprochen werden. Die Ban-schaft ist ebenfalls verpflichtet, jedes Jahr einen Beitrag für den Pensionsfonds der öffentlichen Angestellten zu leisten, und zwar solange, bis dieser Fonds altiv wird. In der Verwaltung des Fonds werden auch die Gemeindeangestellten vertreten sein. Der Pensionsfonds kann für mehrere Banschaften gemeinsam sein, in welchem Falle er auch eine ge-meinsame Verwaltung hat. Ruhegehälter werden nur aus den Einkünften des Fonds bezahlt und das Kapital muh auf Pupillarficherheit angelegt fein. Ueber die Höhe der Pensionen der einzelnen Angestellten entscheidet der Banus. Der Bonus ordnet auch die Auszahlungen aus dem Fonds an. Streitfälle über das Recht auf Ruhegehalte und die Bestimmung ihrer Höhe sind administrativ« Streitfälle. Schwere Verletzungen der Dienstpflicht und des Standesansehens behandelt das Gemeindediszi plinargericht bei der Bezirksbehörde, in zweiter In stanz das Gemeindedisziplinargericht bei der Banal Verwaltung. Innerhalb des Rahmens der Ver ordnung des Banalrates hat jede Gemeinde ein Statut zu erbringen, durch welches die Stellen der Gemeindeangestellten festgesetzt und auch die übrigen Dienstbeziehungen bestimmt werden. Dieses Statut genehmigt der Banus. Für die Fachbildung und die weitere Aus-bildung der Gemeindeangestellten kann der Banus im Rahmen einer Verordnung, die der Innen minister vorschreibt, Kurse eröffnen, mll.der Be stimmung, dah Personen, die diesen Kurs mit Er folg vollendeten, bei sonst gleichen Bedingungen den Vorzug bei der Aufnahme in den Dienst und bei Beförderungen haben. Aus Stadt und Land Joses Menrath d. Ae. In Novisad ist in seinem 70. Lebensjahre der Möbelhändler Josef Menrath d. Ae., Ehrenobman des Schwäbisch Deutschen Kulturbundes, verschieden. In dem Ver blichenen betrauert das gesamte Deutschtum des Staates einen seiner aufrechtesten und opferfreudig-sten Männer. Gleich nach dem Umsturz war Josef Menrath d. Ae. einer der ersten, die sich in voller Hingabe in den Dienst der deutschen Bewegung stellten. Er war von Anfang an Obmann des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes, zu dessen Grün dung er die Vorarbeiten gemeinsam mit dem Ab geordneten Dr. Kraft und Senator Dr. Grahl durchgeführt hatte. In Anerkennung seiner unver-gänglichen Verdienste wurde Josef Menrath d. Ae mit der Erwählung zum Ehrenobmann des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes geehrt. Wohl war er wegen seines Gesundheitszustandes in den letzten Jahren an einer öffentlichen Betätigung ge-hemmt, für fein Volk hatte er aber bis zu seinem letzten Tag ein warmfühlendes Herz und eine hilfreiche Hand. „Deutscher Schulverein" und „Süd-mark" klagen den österreichischen Staat. Der „Deutsche Schulverein" und der Verein „Süd-mark" haben gegen das österreichische Aerar eine Schadenersatzklage auf t.021.158 Schillinge und 165.362 Schillinge eingereicht, weil die österreichische Republik sich mit der Beschlagnahme von Vereins-schulen, Vereinshäusern und sonstigem Vermögen der beiden Vereine in der Unterftciermark und in Krain zufrieden gegeben hat, indem sie sich mit einem Uebereinkommen am 28. Jänner 1930 ver-pflichtete, weder für sich noch für ihre Staatsange-hörigen die Eigentümer der Schulgebäude und anderer Baulichkeiten — auf dem Gebiete der früheren Untersteiermark und in L.rain irgendwelche Entschädi- Cju verlangen. Das Gericht hat der österreichischen w erung eine Frist zur Klagebeantwortung gestellt. " Chorleiter«Kurs. Der Erfolgs des ersten Chorleiterkurses, welcher vom Deutschen Sängerbund im Königreich Jugoslawien in der Zeit vom 26. März bis 2. April d. I. in Novisad veranstallet wurde, veranlahte die Leitung des Sängerbundes, Ende August einen zweiten Chorleiterkurs abzuhalten. Zur Aufnahme in den abzuhaltenden Kurs können sich alle Chorleiter deutscher Gesangvereine, vor allem aber die Chorleiter, welche am ersten Kurs nicht teilnehmen konnten, melden. Die Vorbedin-gungen find dieselben, wie bei dem ersten Kurs: Wille und Absicht, nachher zu Hause im Sinne des Kurses zu arbeiten. Musikalisches Talent wird vorausgesetzt. Zur Leistung der ganzen Tagesarbeit ist jeder Teilnehmer verpflichtet. Der Kurs wird eine Woche in Anspruch nehmen, und zwar vom 21. bis 27. August. Anreisetag: 21. August (Sonntag), Schluh des Kurfes: 27. August (Sonntag). Heimreise am 28. August. Die Teil-nehmer, deren Vereine dem Sängerbünde nicht angeschlossen sind, bezahlen eine Gebühr von 100 (hundert) Dinat, Diese Betrag ist im vor-hinein an die Geschäftsstelle des Deutschen Sängerbundes zu entrichten. Die Teilnehmer werden in einem gemeinsamen Quartier unter gebracht, wofür (drei) 3 Dinar pro Nacht zu be zahlen sind. Mitzubringen sind ein Leintuch, ein Polster und eine Decke. Frühstück, Mittag- und Abendessen wird gemeinsam in einem Gasthaus eingenommen, wofür etwa 23.50 (dreiundzwanzig, einhalb) Dinar zu bezahlen wären. Um den Teil-nehmern eine umfassende musikalisch allgemeine Bildung zu vermitteln, wird der Kurs folgende Gebiete umfassen: Stimmblldung, Sprechtechnik. Thordirektion und Chorliteratur. Anmeldungen sind an die Geschäftsstelle des Deutschen Sängerbundes im Königreich Jugoslawien, Novisad, Cara Lazara ul. 7, bis zum 1. August zu richten. Die Not in Trbovlje. Die in die notlei denden Kohlenbergreviere Sloweniens enlsandte amtliche Kommission stellte fest, dah es in Trbovlje gegen 1000 brotlose Bergarbeiter gibt. Die Not ist sehr groh. Hilfe dringend notwendig; in diesem Sinne wird die Kommission der Regierung berichten und Anträge stellen. Wach Trbovlje besuchte die Kommission die anderen Reviere. Sladfahrerrundreise durch Zugosla wien. In Novisad ist am vergangenen Dienstag eine Radfahrerstaffel zu einer Rundreise durch Ju-goslawien gestartet. Die Strecke führt über Osijek. Brod. Daruvar, Zagreb. Celje, Ljubljana. Susak, Zibenik, Spill,. Sarajevo, Mostar, Dubrovnik. Kotor, Uzice. Cacak, Kragujevac, Beograd und Novisad, und beträgt insgesamt 2360 km. Die Nadfahrer tragen eine weihe Einheitskappe und leichte Sportanzüge. Wann sie in Celje eintreffen, steht noch nicht fest. Die Rückkehr nach Novisad ist für den 6. August vorgesehen und soll mit einem feierlichen Empfang beschlossen werden. Bebilderte Postkarten. Das Verlehrsmi nisterium hat die Inverkehrsetzung neuer Postkarten mit Bildern aus verschiedenen Landesteilen bewilligt. Der Verkaufspreis dieser Postkarten beträgt 75 Para je Stück. Die Höhle des Grauens. In Jelen Dol bei Cacak hat ein Lehrer in einer geräumigen Höhle, zu der ein ganz schmaler Eingang führt, zahlreiche menschliche Gebeine gesunden. Der Ueberlieferung zufolge sollen vor mehreren hundert Jahren in dieser Gegend zahlreiche serbische Familien vor den Türken in eine Höhle geflüchtet sein, worauf die Türken vor der schwer zugänglichen Höhle Stroh anzündeten und die Flüchtlinge förmlich ausräucherten. Die Lage dieser Höhle kennt die Ueberlieferung nicht, doch glaubt man, nun diese Höhle gefunden und mll dem Fund der zahlreichen Menjchengebeine diese Tragödie, die sich vor Jahrhunderten abge spielte haben soll, erklärt zu haben. Heihe Tage in Aussicht. Wenn man den Wellerpropheten glauben darf, wird es nach all dem regnerischen, kühlen Wetter nun doch heihe Tage geben, wie dies schon im Hundertjährigen Kalender für die zwette Julihälfte vorausgesehen war. In ganz Jugoslawien hat dieser Tage eine Hitzewelle eingesetzt, die vom Atlantischen Ozean über die Alpen hereingebrochen ist und in Frankreich bereits ihren Höhepunkt erreicht hat. 2n Beograd gab es bereits eine Mittagstemperatur von 32 Grad Cd sius über Null, in Podgorica sogar 34 Grad. Radioschwarzhdrer! Die Post-, Telegrasen und Telefonverwallung hat in Erfahrung gebracht, dah zahlreiche Radiohörer Apparate benutzen, die nicht angemeldet sind, und macht daher neuerdings die Oeffenllichkeit darauf aufmerksam, dah die Be-nützung von Radioapparaten ohne Anmeldung und Erteilung einer Genehmigung gesetzlich oer boten ist. Zuwiderhandelnde werden mit Wegnahme des Apparates und 900 Dinar Geldstrafe bestraft. Personen, die solche Schwarzhörer angeben, erhallen ein Drittel dieser Strafsumme, d. s. 300 Dinar. Aufklärungen über die erforderliche Anmeldung von Radioaparaten und die Genehmigung ertellen alle Postämter und Radiohändler. Die zwei Unzertrennlichen: Kachreiner-Kneipp und Aecht:Franck: Auf I Ltter Wasser: 3 Löffel Kathreiner- Kneipp und 1 Löffel Aecht :Franck:. — In kalte» Wassrr zustellen! Frei». Feuerwehr u. Rettungsabtg. Celje, Tel. l In der Woche vom l6.sVII. bis 3t./VIL ist kommandiert: Sanitätsdienst: III. Rotte Bandeck Edmund Schlosser Gottfried Staberne Ferdinand Fahrer: Putan Hani Inipettion: ^'auplmann SieUv, ttatischmgg 41oi«. Feuerdiensl: I. Zug ZugÄürer: Berns Emerich Fahrer: Sut>» Slesan Celje Bunter Abend Veranstaltung des Kulturbundes am Sam»tag, dem 22. 3ull, int Karten und im Saale d«» Hotel» Stöbern« Der Bunte Abend, den die Kulturbundorts-gruppe am Samstag, dem 22. Juli, im Garten und im Saale des Hotels Skoberne veranstaltet, verspricht stimmungsvoll zu werden. Die Vortrags-folge umfaht Gesangsdarbietungen der „Lustigen Vier" aus Celje, heitere Prosa u. a. m., ein zugkräftiges modernes einaktiges Lustspiel (Mitwirkende Frau Maria Unger-Ullmann und die Herren Ina. Unger-Ullmann, Dr. Ferdinand Hribovschek. Helfried Patz) und Grotesktänze (der Name des Künstlers darf noch nicht verraten werden.) Beginn 8 Uhr. Die Mitglieder und Freund« »es Kulturbundes werden auf diesem Wege freund-ichft zu dem gemütlichen Abend eingeladen. B«-andere Einladungen ergehen nicht. Es wird gebeten, m Freundeskreis für einen zahlreichen Besuch zu werben. _ Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 16. Juli, hält wieder Herr Pfarrer Mci) um 10 Uhr den Gottesdienst. Fahrt ins Blaue. Der Stiklub veranstaltet für seine Mitglieder und Freund« Sonntag, den 23. Juli, eine Fahrt ins Blaue. Start Hotel Post (Rebeuschegg) um halb 6 Uhr früh. Fahrtspesen samt Wiener Frühstück am Ort der Ankunft Din 30'—, nachher 3 Stunden Fuh-marsch bis auf 1500 m. Bergschuh« — Tages-proviant — warme Kleider für die Fahrt. Das Ziel des Ausfluges wird während der Fahrt im Autlxar bekanntgegeben. Jeder ^ohnicilnehmer zahlt die Reisespesen sofort. Abfahrt pünktlich — ge-wartet wird nicht. Ankunft in Celje abend» zwischen 8 und 9 Uhr. Bei sehr schlechtem Wetter entfällt die Fahrt. Anmeldungen bei den Herren Paidasch und Gratschner. Vom Gerlchtsdienst. An Stelle des nach Novo Mefto als Staatsanwall versetzten H. Dr. Davorin wurde zum stellvertretenden Staatsanwalt in Celje H. Nikolaus Anlipin, bisher Bezirks-richtn in Lasko. ernannt. Die Glasbena Matica in Celje besuchten am Ende des oergangenen Schuljahres 94 Schüler und 72 Schülerinnen, insgesamt 166 Zögling«. (100 Klavierschule, 65 Violinschule, 1 Viotincello). Im sinfonischen Orchester der Anstalt wirkten 24 Zöglinge mit, der Jugendgesangschor zählte 60 Sänger und Sängerinnen. Mit vorzüglichem Erfolg absolvierten das Schuljahr 15 Schüler und 16 Schüle-rinnen, mll sehr gutem 52 Schüler und 44 Schülerinnen mit gutem 20 Schüler und 9 Schülerinnen; 5 Schüler und 2 Schülerinnen wurden nicht klassifiziert. Die Ein» schreibungen für das Schuljahr 1933/34 finden am 1. September in der Direktionskanzlei am Slomskov trg statt: sie sind auch für alle allen Schüler und Schülerinnen verpflichtend. Anmeldungen können auch schriftlich vorgenommen werden. Neben Klavier, Violine und Gesang werden auch alle einschlägigen Nebenfächer sowie alle zur Orchestralmusil gehörigen Instrumente unterrichtet. Spaziergänge. Der Weg auf den Annensitz (Anski vrh) berechtigt zur öffentlichen Beschwerde. Man hat vor einigen Jahren den Steig durch den r Nummer 57 Deutsche Zeitung Seite 5 Karlsgraben wegen schwieriger Geländebeschaffung aufgelassen und durch einen Weg erfetzt, der wieder über Stufen am Hang hinter dem Waldhaus hinauf führen soll. Dieser Weg ist zwar schön markiert, aber die Stufen sind schon in so ver-fallenem Zustande, dah man besser täte, die Mar-kierung zu entfernen. — Noch übler muh man vermerken, dah auf dem Friednchsturm am Schloh-berg eine recht gefährliche Stelle unbeachtet bestehen bleibt. Wenn man am Friedrichsturm die letzte Stufe zum obersten Rundgang überschreitet, muh man auf ganz lockere Bretter treten, die in einem vermorschten Rahmen liegen und einem starken Druck nicht mehr Widerstand leisten können. Die dadurch gegebene Gefahr ist gar nicht klein, denn man würde im Falle eines Durchbrechens dieser Bretter an dieser Stelle etwa 20 Meter tief stürzen. Abhllfe wäre da dringend nötig und ist umso leichter, als die Instandsetzung ganz unbedeutende Mittel erfordert. Arbeitsmartt. Bei dcr Eipositur Celje der Arbeitsbörse meldeten sich in den ersten zehn Tagen des Juli l. I- Kl neue Arbeitslose. In Evidenz verblieben nach 42 Arbeitsvermittlungen 767 Arbeits-suchende (30 Frauen und 737 Männer). Arbeit bekommen: 1 Meier. 1 Schmied, 1 Speisenträger, 1 Magd, 3 Weberinnen, 2 Kellnerinnen, 1 Hotel-köchin, 1 Eendarmerieköchin und 2 Dienstmädchen. Moderner Gartenberegner. Bei der Parkanlage vor dem Bahnhof gab es Mittwoch abends grohen Auflauf. Mitten in der Anlage stand auf einem Statto ein silbernglänzendes rotierendes Rad, das im weiten Bogen, in einem Um-kreis von etwa 20 Metern, feine, nebelartig ver-teilte Wasserstrahlen aussandte und so den Rasen und die Parkgewächse besprengte. Die schöne prak-tische Erfindung erregt« allgemein Aufsehen und lockte viele Schaulustige an. Es handelt sich um um einen automatischen Gartenberegner, eine Neu-heit auf technisch wirtschaftlichem Gebiet, einen ein-fachen Apparat, der. an eine Wasserleitung ange-schlössen, einen Kreis von 20 Meter Durchmesser ' ständig beregnet. Der Stadtverschönerungsoerein Celje hat einen solchen Beregner, der auf Grund «nes Wasserturbinenprinzips arbeitet, erworben, um üe städtischen Parkanlagen zweckmähig und ohne «l Arbeit« und Kostenaufwand besprengen zu kssen. Der neue Beregner dürfte sich bei gröheren Zlumen- und Gemüsegärten in Kürze amortisieren. Äe Vertretung dieser technischen Neuerung für Jugoslawien hat das technische Büro Ing. Gustav Echmidinger in Celje inne. Strahenüberfall. Der 22-jährige Taglöhner Josef Skaza wurde auf dem Heimweg nach Lipe bei Frankovo auf der Strahe von einem Unbe-kannten überfallen und mit einem Messer an einer Hand und an dcr Brust erheblich verletzt, so dah er nach Celje ins Krankenhaus gebracht werden muhte. Nächtlicher Einbruch in ein Geschäft. In der Nacht auf Donnerstag drang in Zavodna bei Celje ein unbekannter Täter in die Gemischt-Warenhandlung der Frau Emma Confidenti, durchstöberte alles, und nahm eine Lederhandtasche und etwas Bargeld mit sich. Eine Art, Säge, Eisen-stanze und anderes Werkzeug, mittels dessen der Ein-brechn durch ein vergittertes Fenster eingedrungen war, wurden im Geschäfte vorgefunden. Das Werk-zeug hatte der Einbrecher zuvor aus der Holzlege des benachbarten H. Franz Kostomaj gestohlen. Ein Gendarm wegen Totschlages ver-urteilt. Vor dem grohen Strafsenat des Gerichts-Hofes in Celje hatte sich am Mittwoch der 24-jähnze Franz Novak, der früher Gendarmerie-korporai in Senovo bei Rajhenburg war, wegen Totschlages zu verantworten. Es handelt sich um ein Eifersuchtsdrama. Novak ging in der Nacht auf den 11. Mai L I. mit dem Bergbauaufseher Leo-pold Sa dar aus Senovo und dessen 18-jährigem Dienstmädchen Maria Dolene, nachdem sie in ein Gasthaus eingekehrt waren, nach Hause. Unterwegs blieb Sadar etwas zurück und stieh das Mädchen, als er die beiden wieder eingeholt hatte, in einer Anwandlung von Eifersucht — ob er dazu Anlah hatte, steht nicht fest — zur Seite, wobei er ein Messer zog und gegen den Gendarmen los-gehen wollte. Der Gendarm Novak zog daraufhin seinen Dienstrevolvcr und gab auf Sadar einen Schuh ab, der diesen in den Bauch traf. Der schwerverletzte Sadar erlag der Verwundung kurz daraus im Krankenhause. Franz Novak wurde vom Gerichte wegen Uebertretung der Notwehr zu vier Monaten strengem Arrest und Tragung der Prozeh-kosten verurteilt. Das Schicksal wollte es, dah kurz vor dieser Tragödie, am 7. Mai, l. I., auch der Bruder des verstorbenen Leopold Sadar, der Berg- -d Endlich. -m Abend verwöhnte, sich ihrer Schönheit voll hcwnftu Frau. Fingerspitzen: VV zarter Hauch begtOida jede Stunde Crem über Gesicht und Handen. tönt sie matt, mach die Haut weich und zart Am Morgen ® mit vollen Segeln in Sonne und Vi ind f - -ELIDJSf'^ Creme de chcique lieure arbeiter Mirko Sadar aus Huda jamabei La5ko eines unnatürlichen Todes starb, indem er bei einer Schlägerei schwere Verletzungen erlitt, denen er im Krankenhause in Celje erlegen ist. Maribor Schwache Sommerfrischensaison Aus Maribor wird uns geschrieben: Das andauernd ungünstige Wetter, das bisher leider nur dann und wann von einigen sonnigen Tagen unterbrochen wurde, hat sich im Sommer-srischenbetrieb naturgemäh sehr schädlich ausgewirkt, so dah unsere ohnehin spärlichen Unterbringungs« Möglichkeiten für Sommergäste, die wir in unserer sehr schönen Umgebung zu verzeichnen haben, zur Zeit nur zur Hälfte belegt sino. In den vergangenen Jahren waren um diese Zett in den Umgebungs-orten Razvanje (Rohwein), Pekre (Pickern) und Limbus (Lenbach) Zimmer überhaupt nicht mehr aufzutreiben. Hoffentlich werden die heuer noch un-besetzt gebliebenen Sommerwohnungen jetzt langsam bevölkert. Wenn bei uns der Fremdenverkehr aus dem nahen Oesterreich nicht sinnlos erschwert würde, mühten wir wohl alljährlich immer wieder neue Pensionen einrichten, um die zu uns gravitierenden fremden unterzubringen. Dies gilt für jene Frem-den, die sich bei uns auf einige Wochen niederlassen wollen Der weitaus gröhere Teil der Fremden könnte jedoch an Sonntagen mittels Kraftstellwagen aus dem nahen Oesterreich herübergelockt werden. Die einen könnten baden, wozu sich im neuen Ma-riborer Inselbade die verlockendste Gelegenheit bietet, die anderen — und dies dürfte die weitaus gröhere Anzahl sein würden die vielen Buschenschenken und Gasthöfe unserer schönen Um-gebung besuchen und sicherlich auch dort zur Hebung des Einkommens unserer Fremdenverkehrsindustrie ihr Schärflein beitragen. Zunächst wären zu diesem Zwecke die Einreiseschwierigkeiten bis auf die Pah-kontrolle vollkommen aufzuheben, während jetzt jeder Kraftstellwagen einen Finanzangestellten als Auf-sichtsperfon mitnehmen muh, wodurch sich einerseits die betreffende Gesellschaft unwohl fühlt, anderseits aber unnötig viel Grenzpersonal benötigt wird. Kommen einmal wirklich 10 oder noch mehr Auto-busse auf einmal an. so sind einzelne — da nicht genügend Aufsichtsorgane vorhanden sind — nickt selten gezwungen, wieder umzukehren und über die Packstrahe nach Italien zu reisen. Bei geschickter Propaganda könnte man jeden Sonntag mit min-destens 20 Autobussen rechnen, die an die 1200 und noch mehr Fremde in unsere Stadt und deren nächste Umgebung bringen würden. Johann Reibenschuh f. Aus Maribor wird uns berichtet: Nach kurzer Krankheit ist in Pobrezje bei Maribor der besonders den ältern Semestern unserer Stadt wohlbekannte Gastwirt und Realitätenbesitzer Herr Johann Reibenschuh Mittwoch, den 12. d. M^ im 81. Lebensjahre vom Tode ereilt worden. Mit ihm ist die markanteste und angesehendste Persönlichkett dieses Vorortes un-serer Stadt dahingegangen. Freitag nachmittag um 17 Uhr versammelte sich eine stattliche Trauerge-meinde im Trauerhause und gab dem allseits be-liebten und angesehenen Manne das letjtc Geleite. Am St. Magdalenen-Friedhof in Pobrezje nahmen auher seinen Angehörigen auch die vielen erschie-nenen Bekannten und Freunde des Verstorbenen wie seiner Familie am offenen Grobe für immer Abschied. Den Hinterbliebenen unser aufrichtiges Beileid! Zwei neue Lichtspielhäuser in Ma-ribor. Aus Maribor wird uns berichtet: Mit dem Verkauf der Burg muh auch das darin unterge-brachte Burgkino daran denken, sich anderwettig einzurichten, da vorallem die oberen Räume heuer bzw. nächstes oder spätestens übernächstes )ahr zwecks Unterbringung der Diensträume unserer Stadtverwaltung umgebaut werden müssen. Da der Eigentümer des Burgkinos gleichzeitig Besitzer des Hotels „Kosovo" am Burgplatz ist, wird er dort ein neues Lichtspielhaus errichten. Zu diesem Zweck hat er bereits die dahinter liegenden Paqellen wie das Haus des Gasmeisters Herrn Kreinz in der nebenan lieaenden Volkmerjeva ulica käuflich erworben. Das Unionkino wird ebenfalls übersie-dein. Sein Besitzer wird das einst zm Burg ge-hörende turmähnliche Gebäude, das nun nach seinem jetzigen Besitzer „Streharturm" genannt wird, abtragen lassen und ebenfalls ein Ltchtfpiel-Haus dort errichten. Da die Burg knapp nebenan liegt, muh natürlich auch die Fassade dieses Ge-bäudes stilgerecht seiner Umgebung angepaht sein. Die Entscheidung über diese Fassade ist daher dem Konservator Dr. Stele überlassen worden. Somit ist für einen Auftakt zur nächsten Bausaison genügend vorgesorgt. Ein neues dreistöckiges Geschäfts- und Wohnhaus wird Herr Milos Oset am Haupt-platz bauen. Das neben seinem Geschäft befindliche ebenerdige Haus wurde von ihm erstanden und wird zur Zeit abgetragen, um für den Neubau Raum p schaffen. Eine schwache Obsternte steht uns heuer bevor. Der anhaltende Regen lieh die verschiedenen Obstschädlinge in solchem Mahe überhandnehmen, dah sich dies bei der Ernte sehr bemerkbar machen wird. Da auch aus dem obstbauenden Ausland gleichartige Nachrichten vorliegen, ist für den kommenden Herbst für schönes, fehlerfreies Obst mit erhöhten Preisen zu rechnen. Die Pflasterungsarbeiten in der Ve-trinska ulica und auf dem Burgplatz sind beendet, weshalb der Verkehr dort wieder frei gegeben wor-den ist. Nun ist das Strahenstück vor der Burg beziehungsweise vor dem Trg svobode an der Reihe. Der Gehsteig am Burgplatz wurde bei dieser Ge-legenheit um etwa 80 cm verbreitert. Der Platz hat dadurch ein bedeutend gefälligeres Aussehen erhallen. Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer 57 16 Das Haus an der Heerstraße Eine düstere Geschichte aus vergangenen Tagen von Anna Wambrechtsamer Der frische kleine Hügel blieb in der sinkenden Sonne ganz allein. Darauf stand ein weihgestrichenes Kreuzlein, das mit bunten Heiligenbildern beklebt war. Das Querholz zeigte im schwarzen, nicht ganz kunstgerecht gemallen Buchstaben den Namen Reinhold Ehrenwald. Mehr als zwei Jahre zogen öde und ein' tönig durch Ehrenwalds Haus. Frau Marias Wangen waren bläh und ihre Augen immer ver-weint. Sie pflegte jetzt in ihrem Garten noch mehr Blumen als früher. Des Nachbars kleiner Ianko wich dabei nicht von ihrer Seite. Er half ihr mit feinen kleinen braunen Händen unermüdlich das Unkraut ausjäten, die größeren Blumenftödlein aufbinden und abends, wenn die Sonne weg war und der breite Schatten des Haujes über den Garten hinfiel, begossen sie miteinander die jungen Schößlinge. Jeden Morgen und Abend wanderte Frau Ma-ria auf den Friedhof hinaus. Da pflegte sie den kleinen Hügel mit so viel Liebe und Sorgfalt als ob er ein Lebendes fei. Im verwichenen Sommer hatte Ehrenwald feinem Knaben einen Grabstein setzen lassen. Er war glatt und weiß. So kam der erste Marmor unter die grauen Sandstein- und weißen Eijenkreuze des weltfernen schlichten Gottesackers. An einem klaren Sonntagmorgen im Oktober ließ Ehrenwald sein Reitpferd satteln, um in die Kreisstadt zu reiten. Er hatte dort Geschäfte abzu-wickeln und wollte lieber während der Herbstarbeit den Sonntag als einen Wochentag vom Haufe fern sein. Munter scharrte der Braune im Hofe al» Ehrenwald, blinkende Sporen an den hohen Stie-fein, aus dem Haufe trat. Kajetan schnallte eben die glänzend gewichsten Zügel zusammen. „Das ist euch heute ein Tag, Herr", rief er diesem entgegen. „Heut' möcht' ich gleich selber über den Seeberg reiten. Und ich mein' das gute Wetter hält an bis wir die Rüben eingebracht und das Laub herinnen haben". Ehrenwald schwang sich in den Sattel und ergriff die Zügel. „Bis abends bin ich wieder da. Schau, daß die Lehrbuben da» Gewölb rechtzeitig zumachen und am Nachmtttag in den Segen gehen. Der Provisor hat so schon geschimpft". „Werd' schon schauen, Herr, daß alles in Ordnung sein wird. Guten Weg!" Munter trabte der hochbeinige Braune auf die Straße hinaus. Der heutige Sonntag lachte aus blauklaren Himmelsaugen herunter. Es war als wollte nach dem regnerischen Sommer der Herbst die in Wein-laub und tausendbunten Farben prangende Erde entschädigen. Wer hätte mitten in der prangenden würzigen Herrlichkeit denken können, daß in weni-gen Wochen alles dahin und unter der starren Winterdecke begraben sein sollte. Jetzt war es noch stolzes, segenvolles und gebendes Leben. Freilich schwand es im Leben selbst dahin und die leuchtenden Farben bildeten sein letztes Feierkleid vor dem Er-starren und Vergehen. Heute aber war noch Sonntag und Sonnen-schein. Aus allen Wegen gingen die Leute in ihren ehrbaren Feiertagskleidern zur Kirche. Die Männer trugen dunkle Anzüge und die Weiber wettgebauschte gestärkte Röcke mtt breiten, leise rauschenden Bän-dern an der umfangreichen Seidenschürze. Alle Kirchengänger kannten und begrüßten den Reiter mit frohem Zuruf, als er ihnen auf der steinigen Straßen zwischen den Felsen entgegen-kam. Manche stämmige Bäuerin guckte ihm verstohlen nach. Denn Ehrenwald mit seinen Sonnenaugen und dem blonden Vollbart war, wie er so sicher und aufrecht im Sattel saß, ein gar schöner und stattlicher Mann. Jetzt erklang oben im Kirchturm das Viertel-glöcklein, welches immer eine geschlagene Viertel-stunde vor Beginn des sonntäglichen Hochamte» geläutet wurde, um die von allen Seiten herbei-eilenden Schäflein in das Gotteshaus zu rufen. Immer schneller gingen die Leute, welchen Ehrenwald jetzt noch begegnete, und stets weniger wurden ihrer, bis er nach einer Weile ganz allein zwischen den Wäldern zu Tale ritt. Unten angekommen, gings lustig auf der trockenen harten Straße dahin. Nach einer Weile zog sich der schmale Fahrweg zwischen Hängen und Berglehnen in tiefer Einsamkeit bergan. Der Reiter atmete oft tief auf. als sollte die frische Herbstlust ihm helfen eine schwere Last von seiner Seele zu wälzen. Nach und nach hellte sein Blick sich auf und ward wie trunken von dem bunten, sonnigen Farbenspiele um ihn her. Von der Höhe des Seeberges schaute Ehren-wald weit hinaus in das Land, über waldige Höhen zu Rebenhügeln und fruchtbaren Talstrichen mtt Gehöften und Ortschaften, die sich wie kleine vereinzelte oder größere zusammenhängende mtt weißen Würfeln übersäte Flecken ansahen. Drüben zur Rechten ragte der blaue Sattel des Donati-berge», dort, etwas näher, der bewaldete Kegel des Wotsch und weit im Dunste der Ferne verblauend, die Kette des Bacherngebirges. Linker Hand dehnten sich, in den Himmel ragend, die gewaltigen Sann-taler Alpen mtt ihren Schroffen und Spitzen, auf deren höchsten Gipfeln der erste Schnee in reiner Weiße schimmerte. Und jetzt kam auch über Ehrenwald der Sonntag. Der beglückende, aus dem Herzen Gottes fließende Sonntag der Seele. Ohne daß er es ge-wahr wurde, ward seine Seele ein Teil dcr reinen Schönheit um ihn her, und sie verlor sich im An-schauen und wurde Eins mtt der umgebenden Natur. Denn auch der Mensch ist ein Kind der Allmutter und ein Teil ihrer belebenden Liebe. In stillen Stunden an ihrem Herzen vernimmt er ihren Ruf und versteht das Raunen der Geschwister um ihn her. Der Mann achtete, seiner sonstigen Vorsicht und Gewohnhett entgegen, kaum auf den Weg. welcher sich in jähen Windungen stell bergunter senkte. Da» Pferd streifte, lässig gehatten, am Stmßenrande hin und der Reiter ließ sich von den feuchten Zweigen im leichten Anstoßen des langsamen Vor-überrettens Stirn und Wangen streicheln. Er griff in das bunte Gewirr der Blätter, daß sie unter seinen Fingern raschelnd abfielen und lächelte dazu wie ein sorgloses Kind. Unterweilen stieg die Sonne höher und das Rößlein kam samt seinem träumenden Retter glück-lich zu Tal. Jetzt setzte Ehrenwald die Sporen ein und jagte darauf los, daß auf der harten Land-ftraße die HufschlLge weithin schallten. Er hielt dem scharfen Luftzug das Gesicht entgegen und spähte scharf nach den Türmen der Kreisstadt, die wett draußen, wo das Tal sich weitet, austauchten. Ums Haar ein Opfer der Drau ge» | worden. Aus Maribor wird uns berichtet: Der heiße Dienstag lockte eine Menge Abkühlungs-bedürftiger in die kühlen Fluten der Drau. Unter anderen suchte ein gewißer Adolf Kaiser das Flußbad Käfjer neben dem sogenannten Steg auf. Als guter Schwimmer bekannt, wagte sich der junge, kaum 14>jährige Bursch in die infolge der Schnee-schmelze in den Bergen des Oberlaufes ziemlich hoch gehenden Fluten der Drau und wollte den Fluß dort überqueren. Es gelang ihm auch, wie schon oft vorher, nur daß e» diesmal nicht bis zum schützenden Ufer mtt seinen Kräften langen wollte. Gar nicht mehr weit vom jenseitigen Ufer erlahmten seine Kräfte und er mußte sich auf einige Hilfe-rufe oerlasfen. Zu seinem Glück badete dort ein entschlossener Bursche, dem es gelang, Kaiser ans rettende Ufer zu bringen. Die Rettungsabteilung eilte ebenfalls herbei. Nach erfolgter Labung konnte Kaiser schließlich allein die Wohnung seiner Eltern aussuchen. Die Drau mußte ihr Opfer, das ihr schon fast sicher war. dennoch wieder herausgeben. In den weitaus wenigsten Fällen glückt die» aber, dies sollten alle Badenden gut bedenken. Grenzverkehr im Juni. Aus Maribor wird uns geschrieben: Im vergangenen Monate überschrittten unsere nördlich« Staatsgrenze 29.498 Personen. 2ns Land kamen in diesem Zeitraum 15.939 Personen: davon waren 3320 jugoslawische Staatsbürger, 7027 Reichsangehörige und Deutsch-österreicher, 5038 Tschechoslowaken und 554 Ange-hörige verschiedener Staaten. Ueber Maribor sind in diesem Zeitraum 10.975 Personen, über Sl. Jlj 3486, über Cmurek (Ober-Murek) 245, über Dra-vograd 363, über Prevalje 425, über Radgona (Ober-Radkersburg) 385, über Hodos 17 und über Labud 42 Personen in unser Staatsgebiet einge-reist. In selben Zettraum haben unser Staatsgebiet 13.559 Personen über die Nordgrenze verlassen. Davon waren 3315 jugoslawische Staatsbürger, 6051 deutsch« Reichsangehörige und Deutschster-reicher, 3665 Tschechoslowaken und 518 Angehörige anderer Staaten. Ueber Maribor verließen unse, Staatsgebiet 9088 Personen, über St. 2lj 3047 über Cmurek 207, über Dravograd 407, über Pre-valje 363, über Radgona 411, über Hodos 17 und über Labud 19 Personen. Der größte Verkehr ist mit Oesterreich zu verzeichnen. Im Transitwege reisten durch unser Staatsgebiet im Monate Juni 3695 Personen. Der größte Teil des Transit?«-kehres wickelte sich zwischen den Grenzstationen Prevalje, Labud und Rakek ab. 2m ersten Halb-jähr wurden im Transitverkehr« zwischen den angeführten Grenzstationen insgesamt 16.575 Personen gezähtt Sport Meisterschaftsspiel in Celje. Sonntags den 16. d. M., um 17 Ufer tiffien sich auf dem Glacit Tkt Cafotxc und SK Celje im zweiten Gualifilationeiptel für bic U. B.Liga. Schiedsrichter D o l i n a r (Ljudijana), Stellvertreter Mo h o t (o. Gastiians-Übernalime. Beehren uns dem p. t. Publikum kSfl. bekannt zu geben, du« wir da« beatbekannte Gasthaus Franzl In Store klurtieh erworben haben. — Wir werden beitrebt sei», iteta mit vorxOglichen Speiien u. Getränken den werten Gtaten tu dienen. Um geneigten Zuapruch bittet Franz und Pepca Gaiser. Mädehenheim QerrachasUrilta mit prachtvollem park-Sbnlichen Garten in gesunder Lage, zwei Minuten tob Stranaenbahn. Stadt und doch Land. Je nach Wunsch Ausbildung in allen FSchern dea Haushaltes, Klarier, Gesang, Laute, Handarbeiten, deutscher .Sprache, Literatur, genellach. Takt, Tanzen, Schneidern usw. Für Schülerinnen Schul-nachhilfe. Reicht. Verpflegung, Bad im Haute, gewissenhafte Aufsicht. Preis für rolle Pension samt WUecho und Haus-haltanabildung monatlich S. ICO. Anfragen an Midchenheim Hilde Maria, Wien-Mauer, Protnenadegasae Nr. 25. A P TT17 M kör Industrien, Handel and Gewerte DKULiVoAtnJLlN VMNlMMKMMl„CEIM" vollfett Trappislsnkäse liefert per Nachnahme von 5 kg an, post- und verpackungsfrei, pro kg zu 13 Dinar die Molkerei Rudolf Bambach, Crnja, Dun. ban. Selbständige Köchin für alles zu 3 Personen wird aufgenommen. Keine Wäsche. Gute Zeugnisse Bedingung. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 37576 LEIHBIBLIOTHEK FLORA LAGER' Buch- und Papierhandlung NECKEBMANN jetzt Slomskov irg Nr. 4 gegenüber der Pfarrkirche 8t. Daniel Druckn. Verleger und Herausgeber: BrremSbuchdruckerti .Celeja» in Celje. — Verantwortlich für den Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Ferdinand Hribov'chet in Eelje. För die Trucker« verantwortlich: Guido Schidlo in Celje.