—-——--------«»»?». 5 1 -M-»«'—----------------- Freytag den 22. December 1626. Samuel Budina. Unter diesem Nahmen lebt« um bi« Mitte des 16. Jahrhunderts em Maän in Kram, der höchstens den Literatoren von Profession bekannt seyndinfie, dessen Andenken aber auf alle Falle unter seinen Landsleuten Lieder aufgefrischt zu werden verdient. Dieser S.nnuel Budina, wie er sich selbst nennt, Vrtium <:! I'l,iloz»plilll^ ÄIngl5tc.'i-, war einweder Er. lieher oder Schloßgeistlicher bey Herrn Johann von Auersperg auf Seisenberg zu einer Zeit, da der Auerspergische Nahme nicht Noß in Krain, sondern in allen österreichischen Landen gefeyert wurde. In zwey mächtige, reiche, die Stamm, und die Schön» berger ° Linie getheilt/ hatte sich dieses Geschlecht zn den höchst,,, Würden des Staates schon in frühern Jahrhunderten hinaufgearbeitet; aberdie Türkengefahr unter dem schrecklichen Solymanne, Verbindungen mit den «rsten Häusern der Monarchie, eine gewisse Vor» liebe für Wissenschaft und Kunst, bemerkbar an dem Schutz»/ den die Auersperger hellen Köpfen angedeihen ließen, und an den Reijen, die st, selber zur Vollen-düng ihrer Bildung machten, verbreiteten einen Glanz über jene beyden Häuser, den man fürwahr die gol. dene Zeit der Aueriperger nennen könnte. An der Spitze Veralten Stammlinie stand jener große Herbart v. Auersp«rg, Hessen tragisches Enbe (lb^Z) allgemein bekannt ist. Herr auf Schonl>»rg und Geisenberg war HannS der Auersverger, ein Sohn i>nes rühm. betl'öluen krainischen ^andethauptmanni Johannes von Auersperg, der unter Kaiser Maximilian I. so muthia wider Venedig gefochten, der große Reisen gemacht und daS mährische Fräulein Kun igunde von Czer. nahora und Boskowitz als Braut heimgeführt hatte. Von solchen Ältern entsprossen war Hanns von Auerspevg seit dem Tode seines ältern Bruders Ma, joralsherr auf Schönberg st»ts unterden Vorbermän« ne?n des tapferen kroinischen Adels, nio es galt, die Kroatische und Meergränze wider d«n Muselmännischen Ubermuth zu schirm»!». Also lesen wir ihn imier jener kräftigen Schaar, welche sich im Jahre i566 bey No. vi auf Usraim Beg, Pascha von Bosnien, stürzte, der dem Sultan Solymann Hülfstruppen „ach Eigelb zuführen wollte. Bey diesem Ha„nS von ?luersperg. Schänberg also lebte der Magister Samuel Budina, ein geborner Laibacher, der im Jahre ,566 folgen» des Wert zu Wien bey Casper Stainhofer drucken ließ: IIi5loi-i2 Zi^elki , wtiu5 sclavonize soNizziNi ^i-o-l'u^i,2c?uli, Kuban, und die der Kahardey, eintheilen, wel ch« letzter« zuweilen auch Kabardiner genannt wer d«n. Sie unterscheiden sich von allen kaukasischen Vil l,rn durch ihreGchönheit und Anmuth. Die Männer sin! von herkulischein Wüchse; sie Me,1 tleine Füße, starke FäiNe, üno wissen vortrefflich den Eabelhieb zuführe«. Die Weiber haben eine zarl, Gestalc, weiß« Haut, kastanienbraune oder schwarze Haare, ei».e regelmäßig« Figur, einen schlanken Wuchs, und jene Sauberkeit, wodurch die Schönheit so sehr gehoben wird. Der circassisch« Fürst oder Edelmann, d. h. Je« der, der nicht leibeigen ist und «in Pferd besitzt, tragt beständig eine», Dolch und Pistolen bey sich und gehl selben ohne Säbel und Köcher aus. Das Degengehcmk wird um deu Leib geschnallt, Helm und Panzer bedecken Kopf und Brust; ein treues Bild eines Ritters aus dem eilfien oder zwölften Jahrhundert. Die ganze Kaberdey bann l5ao Edelleute, Usden ocer Az^en ge« nannt, und »o,QQQ waffenfähige Bauern ober Leibeigene stellen. Aber die kabardinischen Finsten schwachen sich gegenseitig durch bestandige Fehden. Der Boden der Kabardey ist vortrefflich zum Ackerbau geeignet; doch ist der Winter rauh und die Hitze von kurzer Dauer. Ihre Lebensoeif^ssung ist ebenfalls sehr merkwürdig. Der Unterthan, der dem Fürsten als volles Eigenthum angehört, wiewohl man ihn nicht verkauft, ist zu allen Arien von Personaldiensten verpflichtet, hataber keine Steuer zu bezahlen. Der Edelmann wacht über die Orb, nung unler dem Volte und leistet dem Fürsten Kiiegs-dienste. Dieser hall offene Tafel und jeder Heerdenbe. siher tragt feinen Theil zu den Verzehrungskosten bey. Unter den Circassitrn besteht ein Gastrechc, wel, ches sie Kunadi nennen. Wohl dem Fremden, dem es zu Theil wird! Sein Wirth empfiehlt ihn allen seinen Verwandten, und lastete das schwerste Verbrechen auf ihm, so wäre er dennoch sicher, de»n der Empfehlende haftet mit seinem Kopfe für ihn. Ist der Fremde ein Kriegsmann, so wird er zuweilen von der Familie an KinreSstatt oder als Eidam ^) angenommen. Die Cit> , cassier nehmen di« furchtbarste Rache an" denZenigen, , die sie für die Mörder ihrer Verwandten halten. Di« . ganz« Familie des Thäters theilt seine Schuld, und ! .----------------------- ^ ') Hr. Thibaut de Maria, ny, «i„ französischer Ossi. , cier, hat die Treue der Cirraffier in dieser Hinsicht er« probt. (5r hat, von einem circaffischen Z'ürjien adoptirt, und von der niederländischen Negierung unterstützt, ein« » trägliche Handelsgeschäfte dort angeknüpft. wirb die Blutrache nicht durch eine Geldk'.'ße gesühnt, so geht sie durch die Ehe über. Diese Volter bekannten sich ehemahls zur griechische,' Kirche, hatten aber fasi gar keinen Gottesdienst, und sind gegenwärtig?^°ham-medaner, aber als solche ebenfalls nicht sehr gebissen-haft und cis'vig. Die Osseten wohnen östlich von den B a si a.< n e rn. Bey dem Anblick ihrer Kleidung, ihrer Haare von hellem Kastanienbraun, und ihreS rothen Bartes, möchte man sie für Bauern ans Nord. Roland halten. Sie selbst nennen sich Tronen oder Tranen; ihre Sprache hat einige Verwandtschaft mit derDeutschen; Alles an ihnen verkündet die Überbleibsel einer persi-sDen oder medischen Colonie, vielleicht einer Militär-Coi on ie, welche die Engpässe hüihete ^). Das Land der , Osseten beherrscht die Verbindungspuncte zwischen Geor. gien und Rußland. Die Häuser der Osseten sind lau« ter kleine Burgen; sie sind zwar russische Unterthanen, leben aber,im Znstande der Wildheit. — Unter den Inguschen bemerkt man Spure» christlicher Begriffe. Ein Einsiedler, Zannistag genannt, unperehelicht lebend/ und neben einer alten Kirche wohnend, ver« richtet das Amt eineS Priesters; vor einer zahlreichen Versammlung opfert er auf eiinm steinernen Altar eine Menge weißer Schafe, welche von den reichsten und vornehmsten Familien geliefert werden. Jene alte, auf dem Gebiethe der Inguschen gelegene Kirche tragt eine Inschrift, die man für gothisch gehalten hat, und soll, dem Vernehmen nach, lateinische Bücher mir goldenen, blauen und schwarzen Charakteren einhalten, welche Bücher als Reliquien verehrt werden. Dreyßig lleine Einsiedlerhütten stehen in der Nähe dieses Hei-liachums, ein Asyl, das bey allen den ewigen Fehden, in welchen diese Barbaren leben, immer verschont bMh^). Die Inguschen haben charakteristische Gesichtszüge, und eine sehr harte Aussprache. An 5ocio sind waffenfähig. — Di« Tschetschenzen oder T e> tentzen wohnen in sieben großen Dorsschaften; sie ') Obiges geht aus einer Abhandlung deö Hrn. Klap' roth hervor- ") Andere Angaben sindei, sich in Hvn. Hofralh von H a M' m c r'ö Fundgrubeil des O r l e n t s. treiben ihre Naubereyen manchmahl bis über die russischen Glänzen hinaus, weil ihre unzugänglichen Berge sie vor der Verfolgung der Kosaken schützen. DieseBar» baren haben neulich den russischenGeneral Dai P o z z o? fast an den Thoren seines Hauptquartiers, eniführc, jedoch später gegen ein ansehnliches Lösegtld herausge« geben.— Die Lesgier, wahrscheinlich die Legae der Alten, sind furchtbar wegen ihrer beständigen Räu» lx'reyen. Si« entführen Menschen, Herrden und was sich m der Nachbarschaft sindei. Die Beute führen sie auf schnellen Rossen mit sich fort und brechen di« Brücken von Eis und Schnee hlnter sich ab, die über die Schluchten des Kaukasus führen. An Hunger und Durst gewöhnt, nehmen sie bey ihren Streifzttgen nur wenigen Mundvorrath in Schlauchen oder Ziegenhäuten mit; in der größten Noth sollen sie daß Los werfen , und den, welchen es trifft, verzehren. Bey ihrer Lebensart und der reinen Luft, die sie auf ihren Ber. gen einachmen, leben sie ungewöhnlich lange. Kurz vor seinem Tode läßt der alte Lesgier, wenn er nicht auf dem Schlachtfelde bleibt, seine Verwandten und Erben kommen, zeigt ihnen den Ort, wo sein Gold und Sil« ber, seine Edelsteine liege«, und stirbt mit Lachen. Diese Nation besitzt einige Minen. In Dagestan trei»^ -ben die Lesgier friedlich ihre Heerben weit von den ^ Berge» weg, und zahlen eine Steuer für die, Weide. Ihre Weiber, die wegen ihrer Schönheit berühmt sind, ^ zeichnen sich auch durch ihren Muth und ihre Uüerschro» ckenheit auö.—' Eö ist unmöglich, die zahllosen Stamme des östlichen Kantasus aufzuzahlen. Der Bezirk Awao oder A or, dessen Einwohner ein Überbleibsel der Aor« sen und der Urstamm ber berühmten Awaren zu seyn scheinen, führt auch den Nahmen Chunsag,< d. h,, Reich der Chunnen oder Hunnen. Ilngefahr i5oo mohammedanische Familien führen dort ein friedliches Leben unter einem Chan, der für einen der mäch» tigsten taurasischen Fürsten gilt und dessen Wohnung vorzugsweise Fenster und Fensterscheiben hat. — Die fruchtbaren Thaler der Kaidats sind reich an freund, lichen Dörfern, Der Fürst der Kaidate heißl der Uzmey; sein Sohn nn,ß, wie man behauptet, von allen Frauen de» Landes gesäugt werden; wahrschem. lich, weil man ihnen auf diese Weise Liebt und Anhäng« lichkeit für ihren künftigen Beherrscher emzuMen glaubt. Das Wort Dagestan bedeutet Hochland; doch ist diese Benennung eben so schwankend, wie der 3Ook S. ü6, 117, 2g8 angegeben. Wir sühnen sie hieran, bloß um die Fabrikanten darauf aufmerksam zu machen. Clluil. lie la 8«5. 6'^nc«lNil^. Kr. 225. S. 72.') M i s c e l l e n. In der Elbe zwischen Wittenberg und Dessau, wo man schon seil einigen Jahre» Seehunde bemerke und auch geschossen hat, weil si« den Fischereyen außerordent« lich schädlich wurden, hat man neuerlich wieder zwey dieser Thiere wahrgenommen. ") Für geringe Zeuge ist (nach Dinglers Erfahrungen) dae m'tt roher Holzsäure bereitete hol^saure Eiscu die wohlfeile uud dauerhafteste Zeichnuugötmte. Gedruckt bey Ignaz AloyS Edlen von Kleinmayr,