Beilage zur Kaibacher Zeitung. .)N HO. Sechster Jahrgang. R3 Dezember R863. Nnd sing' ich mit des Sturmes Gewalt! Hl A4nd sing' ich mit des Sturmes Gewalt, Und sing' ich mit Zephyrsäuscln — Nicht Eine Welle kann ich kräuseln In curcm Hcrzmssumpf! Und ziel' ich nach euch mit Flammen — Ach! stumpf Kommt meines Liedes Pfeil zurückgeprallt, Wie seid ihr Alle zusammen So leer nud kalt! D'rmn wehe! wer in solcher Zrit Muß Schönes singen und sagen! Wo ich dic Menschen höre klagen Nnr von gemeiner Noth! — Verlösche, dn Götterfunken! Denn todt Ist jcdc rdlcrc Empfänglichkeit, Und alle Welt versunken In Nüchternheit! Das Goldstück dcr Tochter. (Fortsetzung.) ^<3or Allem suchte >H des Mädchens Vater kennen zu lernen. Zu diesem Behufe mußte ich ihn außer dem Hause sprechen, da er in seiner Wohnung „icht zugänglich war. Ich bemühte mich daher über seine Ansgänge bei dem Thürhüter des Hauses, wo er wohnte, Eikuudig'mgen einzuziehen : dieß that ich denn und erfuhr Folgendes: , Der Mann hieß Lefebre und seine Tochter Alice. Was für ein Geschäft er betreibe, wußte man nicht, er war den ssanzen Tag ;n Hause, und ging erst am Abende aus. Er kehrte in dcr Ncgcl erst spät in der Nacht; oder gar am , Morgen nach Hause. „Und fürchtet sich dic Tochter nicht," sragte ich weiter, /,die Nacht allein zu Hause zuzubringen?" „Hm, das: ich nicht wüßte; das Mädchen hat Courage wie ein Soldat. Gin altes Weib, das ihnen Vrennmateri'ale und Nasser,zuträgt und die groben Arbeiten verrichtet, schlaft bei ihl!" Ich hatle Aliccns Vater noch nicht gesehen; es war ! d^hcr nolhwcndig, daß ich wenigstens sei» Aeußercs kcnncn ,^ lernte. Auch zog es mich gewaltsam, das Mädchen in sei« ncr Häuslichkeit zn sehen. Der Thürhüter hatte mir die Stunde bezeichnet, in dcr sie gewöhnlich dic Mittagsmahl-zcit hielten. Unter dem Vorwande, einen Bekannten, dcr seine Wohnung verändert hatte, aufzusuchen, trat ich bei Lescbre ein, mich möglichst lnibcfangc» um eine Wobu» partei dieses Hauses, die ich mit einem willkürlichen Namcll bezeichnete, ei kündigend. Lefebre stand am Fenster seiner Dachstube und wandte sich bei meinem Eintreten um; Alice dlcklc den Tisch. Meine Augen hatten zu thun, um in dcr kurzen Spanne Zeit meiner Anlrescuhcit die Eindrücke aufzufassen, dic sich mir in diesem engen Raume darboten. ! Lcfebre's Gesicht hatte etwas, das beim ersten Anblicke unangenehm berührte; im zweiten Augenblicke milderte ilch < dcr linai>gc»chme Eindruck, doch blieb er im Ganzen vor« ! herrschend. Dcr Blick war matt, aber sprechend. Daö Auge mußte einst ausdrucksvoll genese,» sein, dieß zeigte sein Leuchten, in welchem sich das unbehagliche Gefühl über meine Erscheinung, Mißtrauen und auch etwas Drohendes deutlich abspiegelte. Dic Augen waren von dunkle» Ringen umgeben, die Haut gelb und straff über die hervorstehenden Backenknochen gespannt ui'd um den Mund gewaltige Forchen i eingegraben. Um so leuchtender trat Aliceus Bild ncbcll i diesen verwitterten Zügen hervor, wenngleich auch ihr Gesicht blaß war. Aber i>, ihrem Hausgeirande erschien sie hinreißend. Das schöne Haar, das auf der Gasse zum Theile durch den Hut verdeckt genesen, war in zierlichen Flechte« um den Kopf geschlungen. Der schlanke Leib wurde durch kein Tuch verhüllt und sie stand ruhig da, so daß ich ihre ^ ganze Gestalt in meine Sccle aufnehmen konnte. Sie erröthctc flüchtig bei meinem Anblicke, sie mußte mich als Julius Begleiter erkannt habe», denn sie schien mit großer Spannung meine Anrede zu erwarten. Was ich in Vc;ug auf ihren Anzug außer dem Hause bemerkt hatte, galt auch von dcr Einrichtung des Zimmers. Eine Einfachheit, dic au's Acrmliche streifte, abcr reinlich und nelt, dabei sogar geschmackvoll, daß ma» staune» mußte, ivi'c es möglich sei, mit einem so »»scheinbaren Ameublc« mcnt dem Auge etwas Angenehmes bicten zu könne». Ich cmpsahl mich gleich wieder, und der mißtrauische Vlick Lefcbrc's, so wie dcr forschende scincr Tochter begleiteten mich hinaus. Mein Her; aber schlug hörbar, als ich die Trepp; hinabstieg. „Armer Iulniö," dachte ich, „ich glaube Dir es nun gerne, wie Dir zu Muthe war, als Du einsahst, daß Du dieses herrliche Geschöpf hoffnungslos liebtest." Hoffnungslos! Dieses 'Wort erklang in meinem Inner» wie Viusik. Wenn dcm wirklich so wäre, dann würde vielleicht ^ mir die Hoffnnng blühen. Ich fühlte es, eine verzehrende ^ Leidenschaft hatte wie ein Gewittersturm mich plötzlich überrascht, nnd ich hätte sogleich wicder umkehren und zn den Füßen dieses herrlichen Mädchens hinstürzen und in glühenden Worten ihm meine Liebe gestehen mögen. In si^berhaster Unruhe erwartete ich den Abend und verlor, in der Gasse auf und abwandelnd, das berußte Hansthor nicht aus den Augen. Endlich trat Lefebre heraus ! und schritt langsam, mit vorgebeugtem Kopfe, die Hände aus dem Nucken, seines Weges dahin. Ich folgte ihm in einer mäszigen Entfernung. N.;ch beiläufig einer Viertel-stund«: trat er in ein Haus, wo ich zufällig einen daselbst wohnenden Krämer kannte, der nm die Miethparteien dieses Gebäudes ziemlich genauen Bescheid wusiie. Von ihm erfuhr ich nun, daß Lefcbre hier alle Tage bei einem guten Bekannten eine Tasse Thee mit Nhum trinke und dann gegen zehn Nhr sich wieder entferne. Da der Krämer mit Lefebrc'ö Freunde in einer Elage wohnten und ihre Thüren auf einer Hausflur sich vereinigten, so beschloß ich, Lefcbre's Weg« gehen daselbst abzuwarten, was nun ganz leicht möglich war. > Kurz vor zehn Uhr stellte ich mich auf die Lauer und folgte dann still und unbemerkt Alicen's Vater, der nun rasch und wie umgewandelt, kräftig an der Häuserreihe dahineilte. Er bog in Seitengassen ein, die mir unbekannt waren, er schien mit den sich kreuzenden W'.'gen ganz vertraut zu sein, dieß konnte ich deutlich wahrnehmen, und meine Neugievde wuchZ, ^ je weiter wir kamen. Plötzlich standen wir vor einem gloßeu Gebäude, das im Vierecke gebaut war und eiuen geräu-migen Hof und mehrere Eingänge hatte; es .war an verschiedenen Punkten erleuchtet. Hier schlüpfte er in eine Seiteuthür u»d ich ihm rasch nach. Er eilte über den Hof« räum einem Winkel zu, wo er eine kleine Thüre öffnete, wohin ich ihm keck nachging. Mit einem Male überzeugte ich mich, wo wir uns befanden. EZ war eine Spielhölle, die ich bereits aus Neugierde mit einem juugen Handelsmanne besucht hatte. Ich bin nie ein Freund des Spieles gewesen, in dieser Hatte aber hatte es mich mehr als je in meinem Leben angewidert. Heute jedoch fand ich mich mit großem Interesse an diesem Orte, denn mein Hiersein hatte für mich einen wichtigen Zweck. (Fortsetzung folgt.) Wie philharmonische Gesellschaft in Laibach, seit dem Jahre ihrer Gründung 1702, bis zn ihrer letzten Umgestaltung 1862. Eine geschichtliche Skizze von Dr. Fr. Sccelmchcr. (Fortsetzung.) 18Kli. Wie schon früber erwähnt, wurden in diesem Jahre die Statuten von 1849 dem neuen VcrcinZgcsetze entsprechend abgeändert und dieselben kamen in dieser neuen Form von Wien bestätigt zurück. Die Bestätigung stcr Bach unterschrieben. Die Gesellschaft übersendete ihm hierauf a.n 18. Oktober das Ehrcndiplom, worauf Sc. Exzellenz in einem sehr schmeichelhaften Schreiben vom 24. d. M. sich bedankte. Am 29. Mai Sängerfahrt auf den Rosenbacher Berg. Wer die Geschichte einer Mustkgcsellschast schreibt, darf für tragischen Stoff zu Romanen und Novellen nicht sorgen, denn er hat ja auch mit der Geschichte von Musikern zu thun. Und welche Künstler von allen, die da des Menschen Aug und Herz ergötzen, sind im Allgemeinen dem traurigen Schicksale des Kampfes um die C'iistcnz mehr ausgesetzt als die Musiker. Denken wir nur auf unsern Mozart, Beethoven, Schubert :c., die sich nicht bis zur sorgenfreien (5,ristenz emporschwingen konnten. Gerade sie, deren Kimst sich am meisten dem Irdischen entringt, die uns iu eine neue, ideale Welt, empor bis zur Harmonie der Sphären versetzen, gerade sie sind, ein Spott des Schicksals, so recht an die Scholle gebunden. Belege für diese Meditationen finden sich in der Geschichte der philharmonischen Gesellschaft die Hülle. Doch den schmerzlichsten Eindruck von allen hat auf mich die Geschichte des Violoncellisten Schmcrdt, gemacht. Wie viele der Leser werden sich freuen, wieder an Schwerdt erinnert zu werden. Er war ein braver Lehrer, ein vorzüglicher Kouzertspicler, ein genialer Kompositeur, kurz ein Musiktaleut seltcncn Ranges. Der Mann lebte seiner Kunst mit Begeisterung, und dachte nicht weiter und lebte, freilich auch nicht immer aufs mäßigste, so in den Tag hinein: da kam das böse Alter daher nnd Schwerdt lag da hilflos unter seinen Kindern, die er ernähren sollte, verzweifelnd und elend. Sechs Kreuzer täglich erhielt er ans der Armenkasse, und diese sechs Kreuzer hätten hinreichen solle», dem brauen Schwerdt die wohlverdiente Nuhc in seinen alten Tagen zu bereiten und er mußte sie noch mit den Seinen «heilen. Der 86jährige Greis wandte sich in seiner Vcdrängniß an die Polizei-Direktion, mit der Vitte, es möge ihm gestattet werden, auf einer Brücke, mit dein Hute auf dem Boden, Violin zu spielen, um so die Mildthätigkeit der Vorübergehenden anzusprechen. Die Behörde bewilligte sein Ansuchen nicht. Der gefeierte Konzertspicler wollte als Bettler am Brückenkopfe spielen! Die philharmonische Gesellschaft half ihm zn wiederholten Malen mit kleinen Summeu ans. Wenn man liest, daß solche Männer im Alter betteln müssen, es wird eincm dabei, als ob das Wasser in die Augen treten wollte. Schwerdt ist todt — er bettelt nimmer. Sein Andenken aber wollte ich retten — er hat's verdient. 13. und 17. Juli. Konzert der Pianistin Arabella Goddard und des Violinisten Ludwig Strauß. Lin tragisches Ereigniß traf die Gesellschaft in diesen, Jahre. Seit Berthold von Höffern und Moos ist es das dritte Mali daß ein im Dienste der Gesellschaft stehender Direktor in daö Jenseits abberufen wurde. Direktor Pra-datsch verließ daö Leben unter den erschütterndsten Verhalt« nissen. An scine Stelle wurde Landesrath Wilhelm Iettmar erwählt, der scine Stelle bis 18ö8 bekleidete. 1836. Am 16. Februar beging die Gesellschaft das hundertjährige Vrinneruugsfest an die Geburt W. A. Mozart's mit einem Konzerte, in welchem ausschließlich Koinpositionen desselben zur Aufführung gelangten. Am 18. März wird das Oratorium „Christus am Oel< berge" gegeben. Otto von Königslöw, der Violin-Virtuose, gil't m der Gesellschaft Konzerte. Die bisherige Gesangölchrerin, Frl. Fanny v. Stewart, kündigte der Gesellschaft, welche diesen Anlaß ergriff, !>m der verdiente!! Lehrerin ein Zeichen der Anerkennung durch ^ Verleihung des Ehren Diploms zu gebe", C's kam nun zur Sprache, ob es bei der neuen Besetzung der Stelle nicht ! ziveckentsprechender wäre, einen GesangZlehrer zu geiviune». der zugleich Violinlehrer wäre, indem man auf diese Art dem Lehrer mehr bieteu könnte u»d so mehr Hoffnung hatte, einen nichtigen Mann herbeizuziehen. Cs wnrdc nun der Beschluß gefaßt, einen Konkurs auszuschreiben, und zwar in der Zellucr und in der Glökel'schDu Musik-Zcituug, son'ie im Schulboleu und in der Präger Zeitung. Man bot ^99 fl. Gehalt, ein Benefize-Konzert, bezüglich welchem die Gesellschaft eine Einnahme von 199 fl. garantirt und einen jeircilig zu modifizireuden Quartierbeitiag, und verluugte Unterricht im Gesänge und in der Violine, sowie in der Theorie und Gencralbaßlehre. Man kündigle dem Violin« lehrer Fiby »nd crivartete das Resultat des Konlurses. Unter den verschiedenen Kompetenten wurde Anton Nedved aus Prag ausgewählt und mit Dekret von, 30. August 1836 angestellt. Ncdvcd kam C'noe September in Laibach an. Die philharmonische Gesellschaft hatte Ursache mit ihrer Wahl zufrieden zu sein; Nedued ursprünglich als GrsaugS- »ud Violinlebrer bestellt, hatte bald die Stelle des Chormeisters und endlich 1838 die des Musikdirektors in Händen, und in allen drei Nichtungen, als Lehrer, Chormeister und Musik» Direktor hat er sich als tüchtigen Meister b?wälnt. Für's rigent der Äcsang^paithien, das erste Mal als Orchester« Direktor auf. Ich muß noch ciucr außergeivöhnlichen Festlichkeit er« N'äbneu, die iu dieses Jahr fällt. Line Aozahl vaterländisch gesinnter Mäuner beschloß zum 199jährigen Andeofeil des vaterländische» Dichters Valentin Voduik, eine Feier zu veranstalten. Die phildaru'.ouische Gesellschaft ergriff diese Gelegenheit, um dem heimischen Dichter und langjährigeil Milgliede eine Ovation zu bringen. Schou am 2. Februar zog der Mäunerchor „ach Schischka, vor die Geburtsstätle des Gefeierten, und saug dort zwei Chöre. Die Hanplseier jedoch war am 6. Februar im Theater, wo durch die Mit« wirkuiig der philharmonischen Gesellschaft eine musikalisch« dekl.im.uorische Akaden'ie zu Stande kam. Nach einem Prolog, gesprochen vo» Dr. Lorenz Thoman, der sich um diese Feier überhaupt sehr viele Verdienste gesammelt hat, folgte ein Chor, von Thomau gedichtet uud von Nedveo komponirt, hierauf kamen meist Kompositionen, die auf Vodnit'sche Dichtungen geschriebn» nnndcn. Ncdvid machlc in diesem Jahre das Publikum mit der modernen deutscheu Kunst bekannt, indem er Kompositionen von Nob, Schumann und Richard Wagner, ersteren in seinem herrlichen Chöre: „Zigeunerleben," letzteren in Chören aus dem „fliegenden Holländer" und später aus „Tannhäuser" vorführte. 1839. In diesem Jahre wurde das Ehrenamt des Direktors der Gesellschaft dem vieljährigen und aoöübendcn Mitglicde Dr. Antou Schöppl, k. k. Landesrath, übertragen, welcher dasselbe bis beute noch bekleidet, beseelt von echter Liebe zur Tonkunst, vou warmer Theilnahme für die edle Sache, die er vertritt. Selbst Musiker. u»d mit unwandelbarem Vifer bei allen Gesellschaflsproduktionen bethätigt, hat er durch seine eifrige Verwendung dem Vereine viele neue Kräfte und zahlreiche Freunde erworben. Die Sänger, die eine so schöne Stufe der Kunst erklommen, fangen an, sich nach jeder Seite hin zu rühren. Was ein rechter Sänger ist, will auch Geselligkeit, Lust und Frende schaffen. Die Sänger veranstalteten am 2l. Februar in den» Sckießstäjte«Saal einen sehr gelungenen Sängerball. Die herrlichen, höchst geschmackvoll mit Vlumcu, (§pheu, Vnsten le. dekorirten Näume des Vallsaalcs gewährten einen über» raschenden Eindruck. Der Alxnd, an welchem die Sänger auch einige Cdöre sangen, verlief in großer Heiterkeit. Die Taaeschronik jener Zeit ucnnt den Sängerball den hervor« ragendileu. besuchtesten »ud glänzeudsten. Jedoch bald sollte der Freude ein Cnde we,den. Der wilde Kriegslärm tobte in Italiens schönen Gefilden und b.ilo kaiuen die traurigen Folgen der grausamen Schlachten, die Verwundeten heran. Der deutsche Ordenösaal wurde in eiil Spital verwandelt, und die Wände, in denen früher süße Melodien begeisterter Tonfünstler erklangen, hallten uuu wieder von dein Acchzen der Kranken, von dem Stöhnen der Sterbenden. Das Podium wurde abgerissen und die Gesellschaft stellte ihre Produktionen ein, und verließ den Ort ihrer Thätigkeit, ohne ihn wieder zu betreten. Nur ihr Archiv und ihre Musikaliensammlung hiuleiließ sie in dein Saale, Um aber nicht unthätig ;u sein, und die alt« angestammte Ber. Juli veranstaltete der Männerchor eine Sänger« fadrt »ach Stein, in Begleitung einer Musikkapelle. Kirchliche Feier eröffnete den Sängcrtag in Stein, lim 4 Uhr Nachmittag versammelte sich im Fest »Garten eine ungemein ^ zahlreiche, Gesellschaft, welche theils Stein und Umgebung ^ angehölte, zu der jedoch die Landeshauptstadt weitaus das größte Kontingent gestellt hatte, um die Produktionen der Sänger und der Militärkapelle anzuhören, welche sehr bei» fällig aufgenommen wurden. Musik, Tanz, Gesangs-Vor» ! träge wechselten gegenseitig ab, um die Gesellschaft in die auimirtestc Stimmung zu versetzen. Um 8 Uhr Abends brachte mau dem Herrn Bezirks« Vorsteher W. v. Röder, eine Serenade, als Zeicheu dcö Dankes für die freundliche Aufnahme. Als Beleg für die Behauptung, daß der musikalische Geschmack sich wieder auf die einstige Höhe gehoben hat, dürfte folgende Aufzählung der vorgetragenen Stücke in sieben Konzerten dienen. Es wurden aufgeführt: 4 Ouvertüren, und zwar von den Meistern Mendelsoh», Kaliwoda und Cheru« bini, 3 Symphonien 6-moll und Ollur von Mozart, (^llur von Haydn, 2 Quartette, Allegro und Scherzo aus dem (^llw!l'O.uartctt von Beethoven und 2 Sätze aus dem Llü-u'ur-Quartette von Mendelsohn. Außeldcm das Allegretto und Finale aus Mendelsohn's D-clul-Sonate für Violine unk Vianoforte, ferner 1 Kon;crtaric mit Orchester von Meudel« söhn. Aus den zahlreichen gemischten und Männerchören erwähne ich als größere Leistung nur Marsch und Chor aus Tannhäuser mit Orchester von N. Wagner, sowie das Lied von der Glocke von Rombcrg. Füge ich noch bei, daß i>r den zwei folgenden Jahren außerdem 2 Tongemälde von W. Tschirch, „eine Nacht auf dem Meere" und „das Turnier," sowie „die Nuinen von Athen" von Beethoven, und zwei Mal die Zerstörung von Jerusalem, das große Oratoriurw von Fcrd. Hitler ausgeführt wurde», ohne der vielen Sym« phonien, Ouvertüren, Quartette »ud Konzerte dcr Groß« meister der Musik zu gedenken, so wird man mit mir in ! das Lob einstimmen, das ich dem edlen, künstlerischen Etre-! bcn , dcr tadellosen Richtung der Gesellschaft zu zolle», mich-verpflichtet fühle. Aus Anlaß der letztgenannten Tonwerke muß ich noch nachtragen, daß beide Kompostteure, Tschirch und Hitler, zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden, und daß besonders Hiller ! in schr schmeichelhafter Weise dankte und den Wunsch aus« sprach, die Gesellschaft möge auch eil, Werk seiner jüngere« Muse einer Aufführung würdige». (Fortsetzung folgt.) L i t e r n t u r. ^ Bericht über die Ausstellung von Schul« und Un t er r i ch t S g e g e n stä » d e n in Wien. Erstattet an Se. Erzellenz den k. k. Herrn Etaatöminister vo» Jos. Freid. v- Helfert. Die Londoner Weltausstellung war der Anlaß zu dieser ! österreichische» Ausstellung von Schul« und Uuterrichtögege»« ständen; der Belicht hierüber liegt uns in gena»»tem Vuche ! vor, daS wir jedem Schulfreunde bestens empfehlen, woraus sich derselbe von den auf Grundlage der nenen Olganisation (seit 18N0) erreichten Fortschritte im österreichische» Schul- ! weseu überzeuge», zugleich aber auch das noch Anzustrebende ersehe» kau». Unter den vo» Krain aus zu dieser „Erposition" ei», gesandte» Gegenständen fand »eben den Kunsterzeugnisse» der Laibacher Utsulinerinen.Schule auch die von» k. k. Obergym-»asium in Laibach vorgelegte Zeich»u»g: Ei»e große Karte vo» Krai» in 16 Blättern eine sehr ehren« ! volle Erwähnung. Es heißl darüber s>. 176: Giue so umfa»greiche Arbeit, wie diese, ist für die engere Landesgeschichte von großem Werthe. Menge der Detailangaben, Sauberkeit der Ausführung machen die Arbeit zu einer hervorragenden Leistung, u»d r». 164 (in anderer Betrachtung): Die Zeichnung. . . . ist ein guter Gedanke, auch desse» Durchführung zweckmäßig. Diese Karte wurde 18^9 vo» den Schülern, dcr IV. Gymuasialllusse (erste Abtheilung), unter Anleitung des damaligen suppl. Gymnasiallehrer«? Herrn P. v. Radicö, für de» Gebrauch am f. k, Gymnasium ausgeführt. Druck und Verlag von Ign. v. Kleinmnyr 35 F. Vamberss in Laibach. — Btrcmtwrrtlichcr Nldactcur I. v. Kleinmayr.