Wer Zeitung CrfArint wöchentlich jocfmal: Donnerstag and Sonntag früh. .»y •«HttUitiao •*» •«»«»■afl• Mkma »Hca «t. » «rUpfcaa «1 - U»I» »,» >««» «-»k» w bet q^e» *«*4um d»t«A« »»Mbtca e«lg«tz»»ge»,»»»'! «(•■•Ipxlft Rlllol 3f»la*> otiitfUSlria Di» 25.-, taftHftrto M» 50.- Dia 100.—. «i bal «altdU ot1ptt4«akt «rWfcna. - ttaqcbu Siaana vt» Nummtr 15 Donnerstag den 22. Februar 1923 48. Jahrgang v Eigene Wahlwerber. Im Einvernehmen mit der Hauptleitung der Partei der Deutschen in Neusatz haben sich die Vertrauensmänner der Deutschen in Slowenien noch reiflicher Ueberlegung aller Um« stände entschlossen, bei den Wahlen der Volk«-Vertreter für da« Parlament unsere» Reiche« al« eigene selbständige „Deutsch wirtschaftliche Partei" in den Wahlkamps einzutreten. Die Liste der Männer unsere« Vertrauen« ist beim Kreisgerichte Maribor bereit« eingereicht worden. Wir glauben, daß sich jeder Mann der Wichtigkeit dieser Entscheidung sür seine per« fönliche Zukunft, für die Gegenwart und Zu« kunst seiner Kinder und seiner Familie, für die Gegenwart und die Zukunft de« gesamten Deutschtum« in diesem Lande voll bewußt ist. Wir können aller Phrasen und Versprechungen entraten; unsere Loge ist sür jede« Auge klar und übersichtlich. Seit dem Umstürze der poli« tischen ManneSrechte bar, ist mit diesen Wahlen da« »ersassungSgemäße Recht und die Pflicht an un« herangetreten, den Willen zur Mit-arbeit am großen Werke de« Aufbaue« unsere« gemeinsamen südslawischen Vaterlande« zum Ausdrucke zu bringen. Daß wir loyale Staat«-bürger find, das steht in uns fest, auch wenn wir mit den anderen jugoslawischen Parteien zusammen gewisse, durch die NachkriegSwehen und die moralischen und materiellen Schäden des Weltkriege« erklärbare Verhältnisse bedauern müs-sen. Wir hielten bi«her mit unserem Rate zurück, weil er nicht gewünscht und nicht ermöglicht wurde. Wir stimmten aber auch nicht in da« überlaute Tage«geschrei der Kritik ein, weil sie un« angesichts der Unmöglichkeit, mitzuarbeiten und mitzuhelsen, zu wohlfeil erschien. Jetzt ist für da« vielgeschmähte deutsche Volk in Slowenien die Zeit gekommen, seinen obersten Grundsatz, die wahre Loyalität gegen« über diesem Staate und seinem hohen Herrscher durch die Arbeit zu beweisen. Durch die Ardeit, durch ehrlichen Rat und ehrliche Tat. Die Worte, die allein un« bisher dienen konnten, verklangen im Sturmesbrausen der anderen Stimmen, welche die Deutschen diese« Lande« gegen bessere« Wissen oder in Unkenntnis der deutschen Seele der Unfreundlichkeit gegenüber dem Staate bezichtigten. Rundherum in der Welt, in den großen und kleinen Staaten, haben die Deutschen seit Jahrhunderten in Krieg und Frieden die Beweise erbracht, daß sie für jeden Staat [ein verläßliches, aufbauende», in vielen Fällen beispielgebendes Element bedeuten. Was für andere Länder anerkannt wird, was auch für die Wirtschaft in unserem eigenen Lande an» der Vergangenheit her trotz allem anerkannt werden muß, diese Verläßlichkeit und Tüchtigkeit, Arbeitsfreudigkeit und Ehrlichkeit kann und muß auch in Slowenien in Hinkunft in Nare Erscheinung treten. Jeder Bewohner des Landes, ohne Rücksicht auf seine Partei-angehörigkeit, der imstande ist, sich auS dem kleinen Gezänk der Städte, Märkte und Dörr fer zu dem wahren edlen Patriotismus zu er« heben, muß es begrüßen, daß auch unsere bis« her brach gelegene Volkskrast zur tatkräftigen Mitarbeit am Ausbaue unseres staatlichen Hause« herangezogen wird. Seit ungefähr vier Wochen stehen die Deutschen Sloweniens ohne ihr Dazutun im Mittelpunkte der demokratischen Parteipresse. Die in den verschiedensten Farben an die Wand ge-malte Möglichkeit, daß sie ihre Stimmen für eine große slawische StaatSpaitei abgeben und in deren Rahmen an der öffentlichen Arbeit teilnehmen könnt:», wurde zu einer nationalen Gefahr aufgebauscht, der in zahlreichen Denk-fchriften, Protestverfammlungen und Resolutionen begegnet wurde. Den eigentlichen Zweck all dieser Dinge haben die Blätter anderer slawischer Parteirichtungen aufgezeigt, wir sehen ihm auf den Grund und Verlieren Heute kein Wort dar-über. In diesen stürmischen Tagen haben wir in ruhiger Ueberlegung einsehen gelernt, daß, wie die Verhältnisse gegenwärtig noch liegen, jede slawische Partei durch unser Mitgehen schwer belastet erscheinen müßte. Wir gestehen aufrichtig, daß der Gedanke, an die Seite einer der großen Staatsparteien zu treten, uns nicht auSge-schlössen erschien. DieS umsoweniger, als wir in Uebereinstimmung mit dem uns zu eigen ge« machten Programme der Partei der Deutschen in der Woiwodina, uns niemals für befugt er-achteten, im Streite um die Einteilung des Staates Stellung zu nehmen. Wir betrachten das, wie wir wiederholt betonten, als ureigene Sache der drei slawischen Staatsnationen. Der Sturm, der sich schon bei der bloßen in die Presse lancierten Annahme erhob und bi« auf den heutigen Tag anhielt, daß wir den un» von den slowenischen Parteiblättern oft erteilten Rate Folge leisten und im Rahmen einer sla-wischen SlaatSpartei mitarbeiten könnten, hat uns in unserer Absicht, den eigenen Weg zu gehen, bestärkt. Es liegt uns serne, eine Ursache des Zwiste« zwischen den slawischen Bruder« stämmen zu werden, dessen üble Folgen in erster Linie wir zu spüren bekämen. Die in der demokratischen Presse vertretene undemokratische Ansicht, wir sollten un» unter Berzichtleistung ans unseren eigenen zusammen-gefaßten Willen auf die verschiedenen Parteien aufteilen lassen, weisen wir mit Entrüstung zu« rück. Wir lassen un» in einem Staate, der sich der freiheitlichsten Verfassung Europa« rühmt, in dem jeder Partei, ob monarchistisch oder re« publikanisch, ihr Eigenleben gewährleistet wird, nicht zu Staatsbürgern zweiten Range« degra« dieren. Wenn die slawischen Parteien ein Pro« gramm zusammenfaßt, so faßt unö die natürliche Notwendigkeit zusammen, ersten« unsere Sprache und unsere Kultur zu verteidigen, sie auf unsere Kinder zu vererben, nnd zweiten« die Pflicht, unsere zusammengefaßte Kraft, die nur stark ist, solange sie al« deutsche» Ganze dargebracht wird, in den Dienst de» Staate« zu stellen, mit dessen Wohl und Wehe unö da« Schicksal innig »er« bunden hat. Deutsche Wähler im steirischen Wahlkreis! Wir appellieren an euch! Jeder einzelne v«n euch wird am 18. März über unsere und die Zukunft unserer Kinder mitentscheiden! Laßt euch nicht durch Drohungen und Versprechungen beeinflussen! Schenket euren eigenen Männern da« Vertrauen, die allein euch ehrlich vertreten werden! Gedenket der Warte de« lichtesten Geiste« unserer Nation: „Feiger Gedanken bängliche» Schwanken Wendet kein Elend, Macht dich nicht frei! Allen Gewalten zum Trotz sich erhalten. Rufet die Arme der Götter herbei!" Seite 2 CiUtet Zeitung 9Inm«fT 15 Kandidatenliste der Deutfch-Wirtschastlichen Partei für den Wahlkreis Maribor-Celje für die Wahl der Volksvertreter am 18. Wär; 1923. Tistensiihrer: Franz Schauer, Hauptschriftleiker der „Cillier Zeitung^. 1. Für die Wahlbezirke VreZiee und Ormoi: Kandidat: Nuton Hentjrhrr, Besitzer in Pusrnre; Stellvertreter: Kdols Stammen. Besitzer in Ormv5. 2. Für die Wahlbezirke Eelje und Laöko: Kandidat: Dr. Walter Riebl, Rechts- anmalt in Celje; Stellvertreter: Johann Verna, Kaufmann in Celje. 3. Für die Wahlbezirke Dolnja Leu-dava und Wurska Svbota: Kandidat: Josrf Fürthner, Bäckermeister in ptuj; Bezirkskandidaten: Stellvertreter: Johann Stendte d. Ä.. Besitzer in Ptuj. 4. Für den Wahlbezirk Konjire: Kandidat: Franz Posiek, Großgrundbesitzer auf Schloß pvgled bei loce; Stellvertreter: Karl Wesenschegg, Wühlen-besitzer in Konjrre. 5. Für die Wahlbezirke Ljntomer und Maribor linkes Ufer'. Kandidat: Dr. Wilhelm Neuner. kgl. Gerichtsrat in Bac-Pa-lanka; Stellvertreter: Julius Glaser, Stadtbau-meister in Waribor. 6. Für die Wahlbezirke Waribor rechtes Ufer und Ptuj: Kandidat: Valrrian Spruschiua, We> chaniker m Z?tuj. Stellvertreter: Milan petrk, IValer in Slvv. Bistrira. 7. Für die Wahlbezirke Mozirje und 8marje: Kandidat: Josef VrrlisK d. I.. Kaufmann in Ro'gater; Stellvertreter: Paul pirirh, Lederfabrikant in ZAtuj. 8. Für die Wahlbezirke Prevalje und Slovenjgradee: Kandidat: Johann SchuUer, Hotelier in Slovenjgradec; Stellvertreter: Jakob Fritz, Bauersmann in Grafenseld bei Gottschee. Für die Drdnung im Innern. Die Gebietsverwaltung für Slowenien in Ljub« ljava hat uns um die Veröffentlichung nachfolgender Verordnung des Ministers für innere Angelegenheiten ersucht, die an alle politischen und Polizeibehörden in Gestalt einer telegraphischen Entschließung vom 15. Februar l. I., St. br. 248, ergangen ist. Der Herr Minister verordnet: „In der letzten Zeit hat eS sich klar gezeigt, daß gewisse Leute darnach streben, den Wählern die volle Freiheit bei der Wahl der Volksvertreter zu schmälern. Einige treten so in Reden aus Bersamm-tungeu und im Wege der Presse auf. Sie halten Reden und schreiben in den Blättern gegen die staatliche Einheit, gegen die Staalsoerfassung und gegen die Einteilung des Staate«, ja sogar gegen den Herrscher, und säen Haß zwischen die einzelnen Teile unserer Nation. Andere wieder eignen sich eigenmächtig und gewaltsam die Attribute der Behörden an, indem sie vorgeben, sie seien Schützer und Hüter des Staate«. Sie falleu auch einzelne Bürger und Einrichtungen an, wobei sie nicht einmal vor den größten ©et« brechen zurückschrecken; gegen unsere nichtslawischen Mitbürger zeigen sie die äußerste Unduldsamkeit. Ein solches Vorgehen sowohl der einen al» der an« deren widerspricht den Gesetzen und muß aus das allerstrengste verurteilt werden, da« umsomehr, alS alle unsere anständigen Staatsbürger genügende und volle Freiheit hinsichtlich der Verwirklichung und Entfaltung der politischen Freiheiten und des Na« tionalbewußtseinS haben, und zwar aus gesetzliche Art. Deshalb verlange ich kategorisch von Ihnen und von den Ihnen unterstellten Behörden, daß jeder unzulässige und ungesetzliche Akt, verübt im oben angeführten Sinne, aus das allerenergischeste bekämpft und gegen die Schul-digen sosort strenge und nach dem Gesetze vor« gegangen werde, ohne jede Rücksicht, weil solche Leute mit ihrem Vorgehen nicht nur den Frieden im Staate stören und nicht nur die Staatsbürger in der Aus-Übung ihrer staatsbürgerlichen und politischen Rechte hindern, sdnderu weil sie auch, vielleicht ohne ihr Wissen, daS Ansehen unsere« Staates im Auslande erschlagen. Jeder Staatsbürger muß einsehen können und sich bewußt sein, daß in unserem Staate das Gesetz der höchste Wille ist. Jede oberflächliche und ungenaue Durchführung dieser Verordnung von Seite der Polizeiorgane werde ich als Unfähigkeit im Dienste betrachten, gegen den verantwortlichen Beamten aber nach dem Gesetze vorgehen. Der Minister sür innere Angelegenheiten: Milorad Vnjici. Eine rumänische und polnische Stimme über die Deutschen. Da« rnmänische Blatt „Vointa Poporului* schreibt: »Brüder, lebet gut mit den Deutschen! Sie sind gute Wirte, bearbeiten den Boden gut, wissen schönes Vieh aufzuziehen und sind häufig auch Hand-werkcr. Jeder Bauer weiß, daß die schönsten Pferde und auch da« schönste Hornvieh der Deutsche auf-zieht. Die Deutschen sind sehr oft Schmiede, Krämer, Schneider, Wagner usw. Sie find sehr ardeitSjame Menschen, anständig und friedliebend. Betrachtet nur die deutschen Wirtschafte«; sie haben schöne Häuser, große Scheunen und Stallungen und zeich-nen sich durch eine augenfällige Reinlichkeit aus. Von dm deutschen Kolonisten haben unsere Rumänen viel Gutes gelernt unV lernen noch heute. Die Deut-schen lieben die Schule, schicken mit Vorliebe ihre Kinder in die Schule, so daß es keinen Deutschen gibt, der nicht lesen und schreiben könnte. DaS ist sehr gut, denn dadurch wird das Volt aufgeklärt und nur ein aufgeklärtes Volk kann sich vor Be« trügereien aller Art schützen. Wir wünschen vom Herzen, daß diese Art der Deutschen in daS rumä-Nische Volk einbringe, weil dann unsere Bauernschaft nicht mehr die Beute schlauer G-schäftSleute würde.* Die polnische Zeitung „Wiek Nowy" schreibt: „Außerhalb Biala haben wir in Galizien keine deutsche Frage und sollten eine solche auch nicht künstlich hervorrufen. Lemberg und Krakau haben sogar in der Zeit ihre« deutschen Charakters sehr viel deutsche« Bürgertum ausgenommen. Deutsche waren eS, die an Stelle der schmutzigen Einkehr» Häuser ordentliche Hotels errichteten; sie entwanden dem Versalle unsere Druckkunst und den Buchhandel; sie gaben uns die großen polnischen Politiker, wie Franz Swolka und andere, die polnischen Jndu-itriellen wie Schlenkier, die polnischen Kä»stler wie Brand. Ihnen verdanken wir eine ganze Reihe tüchiiger Agrarier; die großen Gelehrten L>«ke und Hirschbrand nnd die Schiififteller, wie Josef Äremer und Vinzenz Poht. Die Grundlagen deS polnischen Bürgertums in Lemberg und Krakau sind die ver« schiedenen Fischer, Stadimüller und andere. Die anti« deutsche Demonstration, welche sich gegen Kaufleute in Lemberg richtete, ist ein Absurdum. Lemberg droht eine Rulhemsierung oder Russifijierung, nie-malS aber eine Germanisierung." So sehen wir unter allen Völkern, unter denen Deutsche im Oiten wohnen, die Einsicht durchgingen, daß die Erhaltung der Deutschen für diele Völker und Siaaien nur Borteite bringen kann. Gemein-fame friedliche Arbeit, die Schaffung eine« großen, sich ergänzenden WirtfchastSgediele«, diese« Ziel muß uns vor allem vorschweben. Es wird uns eine ruhige und glücklichere Zukunft sichern al» kleinliche Zäa-kerei, Elfersucht und Haß. P»ttMlye Runolm» Inland. <« Die Einreichung der Deutsch wirtschaft« ltchen Kandidatenliste. Dienüiag, den 20. Februar l. A, l l Uhr vormittags wurde die Kandidatenliste der Deutsch« wirtschaftlichen Partei, der alle Deutschen de« Wahlkreise« Marwer angehören, durch deren Ber« traueusmänner beim KreiSgerichte m Marivor ein-gereicht. Die Kandidatenliste ist vom SuiSgerichtS« Präsidenten bereit« genehmigt worden. Eine rumänische Partei. Die Banater Rumänen haben beschlossen, bei den Wahlen in daS Parlament mit eigenen Äandi« batenlisten aufzutreten. Dieser Tage wurde für den Wahlkreis Paiufchowa die Kandidatenliste eingereicht, deren List-nführer Dr. Jovao San, Advokat in Altbnnar, ist. Der Innenminister für den Schuh der Wahlversammlungen. Wie auS Beograd gemeldet wird, hat der Innenminister Dr. Bujcic eine Verordnung «lassen, die, an alle polnischen Behörden verschickt, de» Po-lizetorganen befiehlt, während de« gegenwärtigen Wahtkampfe« alle Wahlversammlungen zu schützen. Hummer 15 burgische Regime, tn der Hand hat. Mit diesem uu-moralischen Schacher wiro unsere Nordgrenze ge-fährdet, daS Volk selbst aber zur Verzweiflung ge-bracht. Wir warnen dte Mitoürgcr deutschen Stammes, sich durch arglistige Lockungen ins pangermanische (I) politische Fahrwasser verleiten zu lassen. Wir J'go-flawen sind stark genug, im Parlamente und außer-halb desselben als geeinigtes nationales Element jeden Versuch riner derartigen Politik, die unsere nationalen Interessen bedrohe» würde, z^ verhindern." Den Hinterg'und dieser Resolution bildet offenbar die nun schon vier Wochen lang ausgenütz'e und abgedi oschene Legende ver demok, mischen Parteiprssse über den „serbisch-deutschen Kuhhandel". Eine falscde Nachricht. DaS Generalinsplktorat des Finanzministeriums dementiert die Nachrichten über die Bewilligung eines 30>MillionenkredücS für HeerreSüstungen, die in der letzten Zeit durch einen Großteil der südslawischen Presse gingen. Man ist der Ansicht, daß diese Nach-richt zu Spekulalionszwecken in dte Welt lanciert wurde. Ausland. Die Notifizierung des Vertrages von RapaUo im römischen Senat. Wir aus Rom gemeldet wird, hat der römische Senat die Durchführungskonvenlionen von St. Mor-gherita Ligure und die Washingtoner Abrüstungs-vertrüge ratifiziert. Annäherung zwischen Jugoslawien und Bulgarien. Vor einigen Tagen wurde im Beograder Mi-nisterrat die Sanitäitkonvention zwischen unserem Staate uud Bulgarien unterfertigt. DieS ist seit dem Jahre 1915 der erste Schritt in der Erneuerung der Bezieoungen zwischen Jugoslawien und Bulgarien. In Sofia hat der oberste Rat der bulgarischen Bauern (Reuierungs.)Partei die E-klärungen, die Ministerpräsident SiambolijSki im vergangenen Herbst in Beograd während wichtiger Ko»serenzen mit den führenden Poluikera des Königreiches SHs abge-geben halle, genehmigt. Der jugoslawische Gesandte am bulgarischen Hofe wurde am 15. Februar von König Boris in Audienz empfangen. Verurteilungen im Ruhrgebiet. Wie aus Essen berichtet wird, wurde Ober» bürgermeister Schäfer zu zwei Jahren Gefängnis und zu fünf Millionen Mark Geldstrafe verurteilt, weil er den Anordnungen der französischen Besatzung»-behörden nicht nachgekommen ist. Daß in Essen weitere Verhaftungen vorgenommen werden sollen, geht daraus hervor, daß im Gymnasium zu Bredeney Räume als Arrestlokale hergerichtet werden. Bon bekannten Persönlichkeiten sitzen in Einzelhast die beiden Oberbürgermeister und ein« Anzahl von Schutz, polizeioffijieren, die wegen NichtgrüßenS französischer Offiziere in Haft genommen wurden. Die Schutz-Polizeibeamten werden in Massenzesingnissen feit-gehalten. In einem mäßig großen Raume sollen z B. vierzig Gefangene untergebracht fein, die ihrer Aburteilung durch daS Polizeigericht harren. Ein Stubienrai wurdc vorgeladen, weil er die französische Armee durch Pfeifen verhöhnt haben soll; ein an-derer Bewohner Essens wurde verhaftet, weil er auf die Aufforderung eines französischen Offizier«, ihm Feuer zu geben, nicht reagierte. Die SlaSt Essen ist gegenwärtig ohne jeden polizeilichen Schutz, weil die Schutzpolizei infolge einiger Z'isainmeizstöße mit französischen Offizieren entwaffnet wurde. So schlug am Donnerstag ein französischer Osfizier einem Schnpobeamten mit der Reitpeitsche ins Gesicht, worauf der Mann den Revolver zog und einen Schuß auf den Franzosen adgab, wodurch dieser schwer ver-wundet wurde. Oberbürgermeister Dr. JarreS von Duisburg wurde vom belgischen Kriegsgerichte zu einem Monat Gefä-rgniS und zur Tragung der Kosten verurteilt. Zur Verkündigung des Urteils wurde er gefesselt vorgeführt. Französische Legenden. Ja der französischen Zeitschrift L' Opinion werden nähere Mitteilungen über angebliche Kriegs-Vorbereitungen Deutschlands gemacht. So sollen in schweizerischen und holländischen Fabriken Maschinen für deutsche Minenfabnken, die durch den Friedens-vertrag stillgelegt wurden, hergestellt werden. Man hab« in Deutschland auch ein neues Giftgas ent-deckt, gegen da« die Gasmasken keinen Schutz ge» währen. Ferner erzeugen radioelektrische Apparate Strahlen, die tödlich wirken. Diese Nachrichten haben, so unglanbwüidiq sie klingen, in französischen Par-lamentskreisen Glauben gefunden und ernste B:un» ruhigung hervorgerufen. Aus Äinur unö> tanS. Dr. Ivan Tavöar f. Am 19. Feber l. I. ist in Ljubljana der frühere Bürgermeister Dr. Ivan Tavkar gestorben. Mit ihm ist einer der besten ^öhne des floweni'chen Volkes aus einem arbeitsreichen Leben geschieden Ohne Rücksicht auf die Gunst oder Ungunst der Verhältnisse, ohne Rücksicht aus den Beifall oder das Geschrei der Slraße ging er, seiner Ueberzeugung stets getreu, feiuen reinen geraden Weg. DaS slowenische Volk betrauert einen feiner besten und edelsten Männer. Für unS Deutiche ist es eine Ehre, an seiner Bahre unserer Hochachtung für den Vcr-storbenen Ausdruck zu verleihen, denn er war ein durch und durch anständiger, hochherziger Gegner. Dr. RaSin gestorben. Am. 13. Februar l. I. ist in Prag der tschechische Finanzminister Dr. Ra§n an den Folgen feiner Verwundung ge-starben. Die deutsche Presse in der Tschechoslowakei nennt ihn einen der originellsten Köpf« und eine der erfolgreichsten Persönlichkeilen unter den Finanz-Politikern der Nachkriegszeit. Er hat die finanziellen Fundamente der tschechischen Republik gelegt, er hat d>« Währungstrennunz mit kühnem Griff begonnen und zuende geführt und hat eS dahin gebracht, daß sein Staat vor dem Schicksal der übrigen Mittel« europäischen G bilde bewahrt blieb, in dem Meer der Papieiflat unterzutauchen. Gegen den Tod wehrte sich die seltene, eiserne Natur diese« Mannes tage« lang. Mit dem St. Saoordnen IV. XI. wurde Herr JaroSlav Plzak, Direktor der hiesigen Berg-bauschule, ausgezeichnet. Ein neues Blatt in Celje. In Celje ist ein neues Fachdlatt, der .GostilniöarSki List", erschienen. Das Blatt wird die Interessen des .Vcr-ban»e» der Gajtwirtegenossenschaften für die ilo. wenische Steiermark, Prekmuije und die Mej sla dolina in Celje" vertreten. Von der Ortsgruppe des „Draötvo zasebnih namesöcnceT" in Ptuj werden wir um die Aufnahme nachstehender Zeilen gebeten: Zur Notiz im Zutro vom 14. Februar und im Tabor vom 15. Februar d. I. „Spomenica Ptnjskih Slo- veneer* an den Herrn Statthalter von Slowenien ist «S uns von Wichtigkeit, der Oeffentlichkeit fol-gende Erklärung zu geben: Die Denkschrift wurde von Herr» Johann Logar für den gefertigten Verein unterzeichnet. Wir konstatieren, daß Herr Logar hiezu von Selten de« Bereinsausfchusses nicht «r-mächtig» würd«. Unser Verein ist eine ausgesprochene Staudesorganisation und wir verwahren un« ent» schieden dagegen, daß derselbe zu national politische« Umtrieben mißbraucht wurde. Wir erklären nochmals, daß wir mit der im Jutro und Tabor veröffent« lichten Denkschrift in keinerlei Zusammenhang stehen. Ptuj, am 16. Februar 1923. — vruStvo -asednilr namsSöene«? Lioveoij« v Ljubljani, krajevna skn-pina Ptuj. Erwin Damisch, Obmann, Bogomir Christov, Schriftführer. Verhaftungen in Maribor. Einer Mel« dung de« Ljubljaner Jutro zufolq« wurde am SamStag in Maribor der Postbeamte Gcum verhaftet, nach dem Verhör jedoch sofort sreigelassen. Einige Ber-wunderung erregte die Behauptung GrumS, daß am nächsti als Listen-führn in Steiermark aufgestellt mit Bezirkskandidaten, deren Namen, sobald sie offiziell werden, unsere Oeffentlichkeit gerad-zu entsetzen werden. Q«od liest Jovi . . . Den Eigentümern von Elektromo- -toren. denen der TageSbetried bewilligt ist, wird, u?ie der Stadtmagistrat Celje mitteilt, die Bewilligung erteilt, von jetzt weiter bis 17 Uhr, vom 1. März an bis 18 Uhr und vom Mai an dis 19 Uhr ihre Motoren lanfen zu lassen. Vom Zuge überfahren wurde zwischen Trbovlje und Zagor der Ti'chler Täufer. Man fand ihn Montag ganz zerstückelt auf der Strecke. , Mrlschujl und Verkehr. Die Wiener Internationale Früh-jahrsmesse findet in der Zeit vom 13. bi« 24. März 1923 statt. DaS österr. »onsulat ist ermächiiqt, Sichtvermerke auf Grund von M-ssekanen ab 25. Februar mit Gültigkeitsdauer bis 25. April 1923 zur halben Gebühr, da« ist zu 25 Dinar, zu er-teilen. Desgleichen sind beim Konsulate MesseauS-weise zu 20 Dinar pro Stück und Quartierbestell-karten zu 4 Dinar pro Stück erhältlich. Je^e wie immer geartete Information betreffs dieser Messe wiro schriftlich un» mündlich prompt erteilt. Obwohl der AnmeldungStermin sür die Wiener Früh-jahrSmesse bereit« abgelaufen ist, langen in d«r PlatzvermietungSabteilung der Messe noch immer zahlreiche Anfragen wegen Zuweisung von Ständen für die Frühjahrsmesse auS de» In- und Ausland« ein. Nach dem bisherigen Ergebnisse der Anmeldun« •dte 4 Cillier ZeituNH 15 0«i dürft« die Frühjahrsmesse 1SL3 an Zahl der Aussteller «d velagfltche der Herbstmesse 18S2 zu. mindest gleichkommen. S« haben sich zirka 80# der Herbst»,sieoussteller sür die Frühjahrsmesse an. gemeldet. von denen ein großer Teil auch schon bei den ersten beiden Messen vertreten war. Bemerkens, »ert ist, daß die bmch'chmuUchc Raumforderung der Aussteller gestiegen ist. Ei« beträgt 10 Quadrat-»eler pro Aussteller bei der Frühjahrsmesse gegen 8 Quadratmeter bei der letzten Herbstmesse. Beson-derS stark ist die Beteiligung an den Gruppen Texiil und Bekleidung. Juwelen, Sold«, Silber- und Schmuckwaren. Uhren, Lederwaren und Reiseartikel, Spielwaren. Musikinstrumente, medizinisch.chirurgische, Gu»mi> und veutalwaren. In der Papier- und Fahrzeugbranche war der Andrang so groß, daß mit den in Aussicht genommenen Räumen daS «uSlaugen nicht gesunden werden konnte und neue Räume herangezogen werd«, mußten. Lebhaste» Interesse zeigt sich auch sür die AuSstelluog .Der technische Fortschritt", die in der Rotunde im Rahmen der Frühjahrsmesse abgehalten werden wird. Diese Au», stellung mit ihren zahlreiche« technischen Neuheil« und Erfindungen dürste ein Hauptanziehungspunkt der technischen Messe werd«n. Warnung 1 Ich warne hiemit jedermann, über mich falsche Gerüchte jeder Art zu verbreiten, da icb sonst gezwungen bin, denjenigen gerichtlich zu belangen. Tjugo Schmidt, Kaufmann Gosposka ulica 27. Verehrte Hausfrauen ! /stachen Sie einen Versuch mit KAFFEE €in Paket kostet nur 12 IMn, ein grösseres ... 24 IMn. Sultan-Kaffee ist ein feiner ){affee und zusammengestellt von einigen edlen Sorten. jfchtungsvo/l Franz Jtfatheis Jfachfolger ßreiiee. Köchin für Alles «Macht n altem, kinderlosen Ehepaar, faingum»: alleinstehende Witwe, 40 feil 49 Jahre alt, sloTonilch and deutsch cprechend. heiteres Q«mQt; sehr gut« Behandlung xugaaichert. Qohalt nach Uober-•iakommen. 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