Wochentliches Kundschaftsblatt ii, des Herzogkhum Krain. Auf das 17 7 5Pc Jahr. VLepzehendeg Stuck. Laybach den 8tttt Apris. In Wirthschastssachen. Eine Art Brod zu backen mit xveifen suften Ruben, die mart unter tas weizen, Hocfen, Leiden oder ^irse Mehl mischet, ee ist der versuch pom £rn v. Amigoni k.k. Postan, tsverwalter allhier zu Laybach , und Mitglrede unferer Gefellschaft yemacht «or-den, und das Brod war ganz wohl^ yeschmackzu effen. nehme nach Belieben vpnfSSet* $cn, Nvcken, Heiden oder Hirse Mehl, dieses wird wie gewohnlich mit dem O soge- aro K-genannten Dampfel oder Sauerteig ange-ftzt, und den folgenden Tag fruh morgens derTeig gewohnlichermasten angemacht,wor-zu weise suste Ruben in Bereitschaft ganz weich gesotten werden, von welchen eben so viel, als das obige Mehl gewogen, zu neh» men ist, die Ruben mussen recht fet'n zer-quetschet, und mit dem Teig zusammen ver-mischet wohl gearbeitet, und zu den gewohn-lichen Laibel gemacht werden, ivelche Lai-bel, nachdem solche wohl aufgegangen, in dem zurecht geheizten Ofen eingeschoben, als-dann wohl ausgebacken, zu rechter Zeit her^ aus genommen werden. 90otintt die 8«nze Zubereituny bestehe. Es wird nach eigenen Belieben so viel als das Mehl an Gewicht betrLgt, auch so viel weise Ruben, oder auch dieHelfte davon/ oder nut ein Dritheil zu nehmen uberlassen. Die oftermalige Vermischung wird jedwede- rer Hausmutter die mehrereBelehrung an die Hand Zeben. ^ Weil Weil bekanntermatzen die meife Rubm bey weiten nicht so kostbar als das Getreide ist, so kan diese Vermischung den Haushal« tungen besonders zu sMer Zeit, dadieKortv fruchte wem'ger gerathen, solglich ein Ab-gang dec so nothigenNahrung des Vnodes ist, zu sehr grossen Nutzen gereichen. Einen gleichen Versuch machte ein onde* rer unserer Mitglieder mit dem KSrbib, die* ft werden gleichfalls ganz weich gesotten, zer-quetschet, und ein Theil davon unter da-Mehl gemischet, welches wiederum nachBe-lieben kan genommen werden, es kan von den Kurbiff eben so viel als das Mehl betrLgt, oderweniger vermischet werden/ die fernere Bearbeitung if! ebenfalls der obigen mt't den Ruben ganz gleich, das Brod davon ist am genehm zu geniesen. :,u ' Z" '!fr Anmerkuny. Solche Versuche find iede^eit von tinm sehr grosien Nutzen, denn wW,sie gleich nicht jtim allgemeinen Gebrauch eingefuheet wec> ten, geben fie doch wem'gstens trt Fall dec Noth Mittel an die Hand, womit man sich im Abgange Dec Kocnsruchte behelfen konne, vielleicht wurde aber auch ausser dev Noth dec Gebrauch eines solchen Mittels dem Bauers-mann recht wohl zu flatten kominen, dec xben nicht allzeit so viel erzeugenfan, als die Nothdurft seines Hausgesindes erfordert, oder wenn erauch so viel erzeuget, rvucdeer prehr von seinen ubrigen Produkten zum Ver-kavf hinangeben konnen. Bey dieser Gelegenheit mussen wir noch den Anbau decErdapfel besonders anmhmen, als welche WurzelgewLchse sind, die bey mct> ten nicht dem Ungemache ausgesetzt find, dem sonst andere Erdftuchte ofters unterliegen mussen, und doch, wenn fie mit gehvrigen Fleisie bearbeitet werden, reichliche Erndte bringen; es sind GewLchse, die in verschieder jieii Landern nicht nur dem Landmann zum Trod, sondem auch bey edlen Tafeln^nied^ jlichen Speisen dienen. In dec Schweiz wer-den fie recht sehr benutzet, fie werden in Spat-ten geschnitten, und zu lLngerenGebrauch auf-gedorret, also zu Mehl gemacht, und znm Brodbacken verbraucht. Wie sehr wunschten wir nicht den Anbau derselben auch in unserem Lande allgemeinee |u sehen? besonders in bergichten Gegenden, wo bftersdieKornfmchte wegen dec rauhea und kalten Witterung nicht eiNmal zur Zeiti- gung gelangen, oder fast durchaus vom Schlotzenwetter erschlagen werden. Ein klei- nei* Acker, der mit diesen GewLchsen belegt ware, konnte ofters die geringere Getreid- erndte ersetzen, wir ubergehen den ferneren Gebrauch dieser Wurzel sowvhl als des Krau- tes davon zur Viehfutterung, welcher eben bey einer Feldwirthschaft von nicht geringen Nutzen seyn wurde. Doch wir werden viel- leicht ein andermal Gelegenheit finden von dem Anbaue, Pflegung, undBenutzung derselr ben ein mehreres zu reden. Die Herausyeber. O 3 Ant- *T 4 . Antwsrt auf das Schreiben bed Unbenannten im izten Stucke. Mein Herr. Sie wollen alfo feme Steckbriese mehr? weil sie unnutze find, und in.offentlichen BlLttern am wenigsten sollten kundgeniacht werden? — Aber Sie haben ia wohl noch andere Intelligent und Kundschaftsblatter geselM, und fuUtett Sie deitn niemals dec« ley Beschreibungen bavin gelesen haben? wie wollen Jhnen solche in den ^annovrischen Anzeigen, die wir eBett zu Handen haben zu Genuge weisen; sie konnen also eben nicht so unschickltch in offentliche Blatter gesetzt \m* den. — Doch sie gehoren ja nuu in die (3c* 'richtsstube; — Es ist wahr, aber auch den Gerlchtsstuben ift es damn gelegen, datz solche verdLchtige Personen bekannt gemacht werden, welche sie mm sich nicht so leicht werden aussindig machen, wenn Jhnen selbe Mchtvon anderen angezeigt werden. — Allein '•••• -- wer g»ts wegen des Entlauffen find Sie besorgI ? tvenn etn solcher seme Beschreibung m unseretr S fatter n kesen sollte. — Entlauffen ? nem met n Hercbenn, ob et gleich darauf bes dacht ist, wird es ihm doch auch mentgec gelingen, iveil er durch die Beschreibung, NB. menn ste allgemein bekannt ist, etnditt j eden so genau vorgemahlt wird, datz er also viel eher wicd angehalten werden, als tvenn mit die mentgen Gerichtspersonen darum wissen, welche eben nur von ungefLhr an ihm ankommen mussen. Zudem dLchten wir, datz rvir vielleicht dem Publikum selbst, und etnem jeden insonderheit etnen Dienst erroer* fen wucden, wenn wlr durch diese Beschrrp bungen solche Personen anzeigen, vor denen man sich zu huten, und seine Gutec zu Veivay« reft hat, da§ man nicht wider alles VeruM then zu Schaden gebracht lverde. Doch was braucht es viel? Das Publikum rvill sie rn'cht. — Nun gut.' wir wollen sie auch nicht ttnger aufdxingen. Uns ist gerntg , wena O 4 wie si« wir behanpten, datz wir eben nicht Unrecht damn močen, da wir dtefe Beschveibungen lieferten, sollten unsece Leser iti dec That einen Eckel damn haben, konnen mtu fte auch gar weqlassen. Und damit Sie gleich An? fangs von unserer Bereitwilligkeit vollkom-men ttbeezeugt seyn, haben wir schon letztens, die Steckbrieft ganz unterdrrM, und an Veren Platz Jhr sreundschaftliches ©dbcctbcn eingetragen, in gegenivLrtigen fehen Sie unsere Antwort an eben demOrte. — Wie wir abec ferner den Platz sullen tverden, wenn ms feme Patente und Verordnungen vorkom-men ? dietz fcheinet Jhnen tviederum Sorge zu machen? je nun, wenn tete es nicht ec* rathen sollen, mit welchem Gegenstande wic -as Publikum untechalten konnen, haben wir so viel Zutrauen auf Jhre Fceundschaft, datz Sie uns aus dieser Verlegenheit reissen werden: denn Sie mein Herc! da Sie dec GOeimschreiber dch Publikums find, werden vns von demGeschmacke, oder was man statt n r diesen eckelhaften Beschceibungen des Diebs-gesindes zu lesen wunsche, den Bericht geben kvnnen, wir wurden es ganz getceulich zu be* fvlgen trachten, menn andeest dec Gegenstand nicht zu viel Weitlauftigkeit sordect, da§ es dec enge Raum unserer Blattec bey etnec Auflage mit diesen Lettecn, und weit ausge-dehntenZeilen, wieSiesagen, alsdenn nicht sasse. — Hier find fie etwas fein, und ganz in Geheim wollen Sie unsecen Beeleger ge-troffen haben, doch ec wied Sie ganz kucz abfectigen, sue wenig Geld, sagetec: kaust man wenig. Ec will sich schadlos halten, besonders da es dev ecste Jahcgange ist etnec Wochenschcist allhiec/ allwo ec eben nicht wissen tvnnte, ob sich so viele Liebhabec fin-den wecden, dajj ec ohne Schaden auskom-me, ec wicd Ihnen fitgett: dab Sie sue Jhr Geld noch tmniev genug dacin zu lesen finden wecden. Was endlich die Nachcichten von den hier Ducch-und Abceisenden betrift, haben Sie das Ziel wohl weit versehlt, dies O? " ges gehet nicht uns, sondern jene an, die uns solche einzuschicken haben, wir fvnnen fie Ntcht efjeu eincttcfeit, als fie uns angezeigt werden, so mie wir auch jene unmoglich ay-zeigen k-nnen, von derec Abretse oder An-kunft roi> feme Nachricht empfangen haben; oder memten Sie nich' etwa, datz wir von Alien Seiten emuje Vorposten auf die offend lichen Strassen ausstellen konnten? welche alle Reisende gleich daselbst anfallen, undih-nen den Nahme abzwingen mutzten, damit ti noch frisch in das Kuudfchaftsblatt konnte eingetragen werden. Nun der Vorschlag ware gut, Sie aber mein Herr, weilSieso grosse Eile haben die Reisende zu wissen, mw den ihn anbesten ausfuhren konnen, und auf diese Weise konnten Sie auch am gefchtumde# i sten befriedigt werden. Sehen Sie dieses haben wir auf 5W Erinnerungen zu unserer Rechtftrtigung an- zufuhren, Sie mirssen aber nicht glauben, vast mr wts dutch Lbr Schreiben beleidigt : fin- Bi$> sinden, gleichwie auch wir etn gleiches pon Ihnen hoffen; lassen Sie sich also nicht ak-wendig machen, uns ferner mit Ihrer Zu-schrift zu beehren, Venn wir fchmeichlen' ws, datz wir von Ihnen, als einem Vertrauten des Publikums jederzeit solche Erinneeungen erfahren werden, die unszueiner Richtschnue dienen konnen. Uebrigens sollen Sie auch von unserer Freundschaft versichertseyn, die wir es ffic cine Eh re schatzen Ihre Diener zu seyn. Die ^erausgeber. Durchreisende Ansehnliche perfonett. Den 2iten MckrA. Hr.KaufmannGregoci,vonGorznachGratz. Hr. Kaufinann Petz, vonLaybach nachGratz. Den 22ten ^ Herr Poftverwalter Polan, von Triest nach Gratz. ' Den 2Zten Der geistliche Herr Pancera nach Feistriz. N a ch r i- ch t. Von dem kais. konigl, Judicio Delegate) in Triest rvird hiemit jedermann kund und $tt wissen rvissen gemacht, wasnrassen mittelst des von 24ten Decenib. i?74ten Jahres, und den 3 ten lezt abgewickienenMonats Fenner hier vffent-ll'chen pubiidcten Edidtes all, und jede, web che an der Verlassenschaft des verstorbenen Bischofes Herrn Grafen von Herberstein eini-ge SchuldsprSche, und Forderungen haben mochten, vorgeladen worden, ihreSpcuche, und Fordemngen, in den eigends, und zwae fur das erste, und leztenmale hiezu sowohl fur die Anivesend- als Abwesende bestimten.Zeit-ratmt von 6. Wochen, unter Bedrohung bey. etwann widrigen Entstehungsfalle des staten Stillschweigens, anzuhoren, und zu verneh> men; Da aber dieser ausgesezte Termin den isten dieses gegenwLrtigen Monats verstri-chen ift, so haben auf Ansuchen des zur kunft tigen Veclgssenschaftsabhandlung des seeligen Herrn Bischofes aufgestellten Curatoris, alle diese Glaubiger, welche an des verstorbenen Bischofes Grafen von Herberstein Verlassen-schaft, jedoch mit Ausschliestung derjem'gen, nil* die sich in gebuhrend vorgeschciebener Zel't nicht gemeldet, und denen sonrit das perpe-tuum Silentium auferleget Worden, emc rechtmamgeForderung zu haben glauben, den lyten Monats Aprils selbst peufunfid;, odee durch cinctt hinlanglich versehenen Geivalttra-ger, alsogewitz vor die zween Hecrn Mittels-rathe Freyherrn von Konigsbrunn, und Gra» fen von Soardi als zu dieserVerlassenschafts-Verhandlung aufgestellten Lommi^airszuer^ scheinen, sichbehorig zu legitimiren, undch, re Anspruche und Forderungen voc selben da>s zuthuen; Als im widrigen Falle auf die aus* bleibende, oder nicht gehorig liquitirende GlLubigern und PrLtendenten keine JMiW genommen, sondern mitder Abhandlung,und Vertheilung von Anitswegen vorgegangen werden ivucde- Triestden rrten Febr. 1775. avertissement. Den lyten dieses Monats April urn 3 U&r. Nachmittag werden in dee Herrenqasse tm Drolsischen Hause im rten Stock mckwLrts verschiedene HausgerLthschaften an denMeist-bietenden hindan gegeben. AVERTJSSEMENT. Den 19. 20. und 21. dieses Monats April, Na6)>nittag von 2. bis 6. Uhr wird in dee Behausunq des Herrn von Wallensperg nLchst dec St. Floriankirche N. zs. zur ebenen Erde der von der abgelebten Frauen Maria Anna Frey in v. Katulinski ruckgelassene Verlassen-schaft, bestehend in Silbergeschmeid, Bucher, HrauenwLsch und detto Kleidern, Bethge» wand, Leinwand, und anderen Haus^und Kuchelgerathschaften dem Meistbietenden ge--§en baare Bezahlung verkaufet werden. AVERTISSEMENT. Demnach das zu den Anton Alexander v. -Hofferischen Verlatz gehoriae Guth Wagem sperg, faint alter An-und Zugehor licitando lns eigen hindan zu geben fur erforderlich be-funden, und zu diesem Ende dieTagsatzung auf den 26. April dies Iahrs in den allhiesigen Landhause durch offenes Patent bestrnimet rvorden ist. Marktpreise. Samstag den igten Mgrz. Weizen 4 Metzen p Tw. k 119 k 1251128 Schorlltzen * p - - k. 97 k 1011108 Rocken s - p Hirsch - - - p Gersten » - p WeiHgemischet p Schrvarzgemischet p Harden - - p Haber 2. Metzen p - k 88 k 92 t 95 - k 68 k 71 L 74 -k--kr-kss - k 67 k 70 k 73 - k 61 k 68 k 72-* k 170 k 177 k 18I Brod - Gewicht. Lauth bet mit lezten Marž 1775. befches hencn Ausrechnuny, fslle aufdas Moncrt Die Mund-SemmM » Die ordin. Semmel) -Ein Labelpr.z.Pazen? Ein detto pr. 2. Pazen Em detto pr. 1. Pazen Ein Label pr. 10. Sold. Ein detto pr. s. Sold. Teig. Gewicht >Pf. L. Q. — 4 H — 6 l 3 12 . " 2 8 — 1 2 4 1 — —1 und Verzeichnitz der hier in Laybach in, ooc der Stadt Verstsrbenen. Den 29ten Marž in der &tabK Elisabeth Franzin, Zimmermagd, in der fatf. ^urg alt i9.Iahr. vor der Stcrdt. • Den zoren m der Stttdr L)(icmand. vox der S^tcrdt. LhristinaVecnstecherm,hinternAugustinernm Detalischen Hause N. 151. aft 44. Fahr. Den Ziten in der Gtadt Nienmnd- Vor der Gtadt. Ant. Thomschitsch, Bettlec, ausderuntern Polana inBauschikischenHause N. 48. alt 80.F. LemJos.Poschkan, gewest. Rauchfanqkehcec-aesell, s. Sohn Georg, vor dem deutsch.Thor, lnTonlschitschischenHauseK.3^. alt 1. Tag. Den 1 ten April in der Gtadt Niemand. Vor der Gtadt. Jos. Wolfing, burgl. Fleischhacker aufder Polana in eigenen Hanse N. 57. ait 72. Jaht. Dem Urban Wogc^ Zimmermann,seinSvhn-lein Nothgetauft, vor dem Karlstadterthor in Lomparischen Hause N. 7. Den 2ten und 3ten Niemand. Den 4ten in der Gtadt. Dem Jakob Starzer, burgl. Goldarbeiter fet'tt Sohn Jakob, auf dem alten Markt in dee sogenanntenBrodkammer iig.alt 13.5» Den sten in der Gtadt. Dem Joseph Glasser,Zuckerbacker, seine Toch-ter Maria Josepha, nachstdemBurgthor in Dvkt.Passam'tzischenH.^.35i.alt4Wochett. Vor der Gtadt. Job. Wottenitsch, Bettler, in Gradischa in Reschitschischen Hause N. 44. alt 70. Iahr. Dem Peter L»>alle, Schneider, seine Tochtee Helena in Krakau in Laberlettischen Hause 64. alt 2. Latzk.