Cillier tep Wochenblatt. Zeitschrift zur Belehrung und Vertretung des Bürger- und Bauernstandes. Erscheint vorläufig jeden Samstag. — Preis vierteljährig 45 kr. — Mit Postversendung 1 fl. 1 fr. CM. l\rO. .1. ]f|otto t Licht, Recht, Wahrheit. Samstag am 15. April 1848. Verantwortliche Redaction: Vineenz Prasch, k. k. Professor. — I. E. Ganser. W o ct» e » f es» a «. Cilli. Zur Verständigung der in unserem letzten Blatte mitgetheilten Protestation gegen die Wirksamkeit der keineswegs den Ausdruck des Landes umfassenden Ständeversammlung in Gratz werden wir aufgefordert. Folgendes nachzutragen. Der bürgerliche Ausschuß, dessen Recht der Berathung in LandtagSangelegenheiten selbst vor Ertheilung deS Versprechens der Constitution nicht bestritten, sondern, wenn gleich in zu geringem Umfange, stetS ausgeübt wurde, batte vor Abhaltung der berührten Sitzung nur eine beiläufige Kenntniß deS erwähnten UmlaufschreibenS erhalten, und daher, nicht etwa um sich das Recht der Vertretung deS Bezirkes oder Kreises anzumassen, sondern aus dem einfachen Umstände, damit eine mehrseitige Beleuchtung statt finden könne, in aller Eile, nach dem Vorgänge der Hauptstadt, noch mehrne Herren eingeladen, welche da» her nicht alS Vertreter der betreffenden Stände zu be-trachten find, um so weniger, da die nach Minuten gt-gönnte Frist keine allgemeine Wahl möglich machte. Die Sitzung war durchaus keine geheime, Beweis dessen, daß auch mehrere nicht geladene Personen erschienen, und mit Vergnügen zur Unterzeichnung beigezoge» wur-den. Die Veröffentlichung der Namen nach einem der Redaction übergebenem Verzeichnisse geschah in der Ab-ficht, dem Volke zu zeigen, daß man nicht in Alles, was von Seite der Herren Stände beantragt werde, unbedingt willige, und daß insbesondere dem Bauern-stände Gelegenheit gegeben werde, sich bei den benannten Gliedern aus ihrer Mitte um das Weitere zu erkundigen. Daß gerade Cilli in diesem Puncte den Anfang machte, kann unS nur zu Ehre gereichen, besonders da bereits ans mehreren Provinzen sich laut die Stimmen gegen diese Vorarbeiten der Landstände erheben. Wenn eö, wie gegenwärtig, gilt, die lang ersehnten Geschenke zu behaupten, da nützt kein ängstliches Zaudern, da muß seder Rechtliche mit vollen Kräften mitwirken zum Baue deö große» Ganzen. Marburg, wo die hier erzielten Resultate lauten Jubel erregten, hat bereits gleich andern l. f. Städten und Märkten unseres Kreises seinen Beitritt erklär«, den weiteren Ersolg werden wir unsern Lesern ungesäumt berichte». Aber vor allem thut unS Eintracht noth, festes inniges Anschließe» der Einzelne» an daS Ganze, Beseitigung jedeS Mißtrauens, jeder kleinlichen Eifersucht und offene, ehrliche Sprache, wie sie sich für Männer geziemt, welche die wichtigsten Interessen der Gegenwart und Zukunft zu erwägen im Stande sind. Eilli am 14. März. Gestern um 4 Uhr langte die va»erlä»dische Grenadierdivision Piret (Biergotsch) mit der Eisenbahn hier an, und setzte, nach kurzem im Freien eingenommenen Mahle den Marsch bis Fränz am nämlichen Tage fort. Heute sind 2 Compagnien, welche» morgen die dritte folg«, des heimatlichen LandwehrbataillonS KinSky mittelst Eisenbahn bis Mar-bürg befördert worden, indem die dortige Garnison zur Verstärkung nach Italien abinarschiere«. AuS Malleg im Marburg« Kreise erhalte» wir Nachricht von barbarischen Mißhandlungen, welche sich die Bauern an dem dortigen Verwalter erlaubten. Wir hoffen, daß die Strenge der Gesetze die Frevler treffen werde. Gratz. In Folge der neulich gemeldeten be» bäuerlichen Ruhestörungen einer Rotte von Mordbrennern und Arbeitern, welche nur durch die vereinten Be-mühungen der Nationalgarde und deS Militärs gedämpft werden konnten, sind von S. E. dem Landesgouverneur die wirksamsten Maßregeln ergriffen und neue Versuche mit dem Standrechte bedroht worden. Die Preise deS BiereS und Fleisches erhielten eine freiwillige Herab-seyung, ebenso wurde auch das Brodgewicht erhöht. Wien. Graf Zichp der Festungscommandant von Venedig ist vor ein Kriegsgericht gestellt worden. Die Liauorianer und Liguorianerinnen haben Wien verlassen - 14 - müsst». In Wien, Prag und Gray wurde für die Faeultäten provisorisch die Lern- und Lehrfreiheit zugestanden. Nicht deutsche Länder Oesterreichs. Lom» bardei und Venedig. Endlich hat die Regierung ossicielle Nachrichten vom Feldmarschall Radetzkp er-halten, welche bis 2. April reichen und auS Verona datirt sind: DaS Verkünden der Constitution am 18. März hatte in Mailand keinen so großen Jubel erregt, alS man gekwfft. Die Bewohner waren dadurch nicht befriedigt, und der leitende Ausschuß deS Aufruhres, von dessen Bestehen man sich jetzt erst überzeugte, setzte alle Mittel i» Bewegung, so daß am nächsten Tage der er-bitterste Kamps begann. Steine, HauSgerätbe, siedendes Oehl wurde von den Dächern auf die anrückenden Truppen geschleudert, welche mit der größte» Tapferkeit sich durch die verrammelten (verbarriccatirten) Strassen den Weg erzwängen und endlich daS Ncgicvnngogcbände nach dem Verluste vieler freiwilliger Zimmerleute erstürmten. An den nächsten Tagen wüthete dcr Strasscnkampf von Neuem, jedeS HauS daS sich wiederseht« wurde mit Sturm genommen nnd die Bewohner niedergemacht, überall errangen die österreichischen Truppen den Sieg, allein die außerordentliche Anstrengung — sechs Tage kämpften unsere muthigen Soldaten ohne einen Augen» blick Ruhe; — der Mangel an LebenSmittel und die Nachricht von dem Einrücken der piemontesischen Truppen unter König Albert von Sardinien, nöthigten den Feld marschall, Mailand aufzugeben, nnd sich auf dem Wege nach Verona zurückzuziehen, waS ihm auch, unter immerwährenden Kämpfe» mit den aufständischen Bewobnern (Insurgenten) gelang. Außer der Batterie, die in Eremona durch den Abfall der italienischen Truppe» verloren ging, hat die Armee »icht eine Ka-none znrückgelassen. Die Stärke der ganze» unser den Befehlen deS F. M. Radetzky stehenden Armee im lombardisch venetianischen Königreiche darf man mit Ingriffder hinzngekominenen Verstärkungen auf 100,000 Mann schätzen, um Verona jedoch dürste er nicht mehr als 30,000 Mann besitzen, diese Festung ist aber selbst mehr als 15,000 Mann verstärkt. Unter sei-nem Befehle stehen die EorpSeommandanten Wallmode», d'ASpre, Schwarzenberg, WratiSlaw und Wocher; ferner dcr Feldzeugmeister Nugent am Jsonzo mit 22,000 Mann und 100 Kanonen, endlich steht der Commandant Weiden von Tyrol auS Trient mit 4000 Mann in Verbindung und bewegt sich gegen Verona und Bassano. Wir geben diese Nachrichten, ohne sie übrigens verbürgen zu wollen. Die Stellung des F. M. Radctzky ist jedenfalls sehr günstig, gedeckt durch die Festungen PeSchiera, Verona, Mantua, Legnago. König Albert heißt eö wolle Mantua von Süden an» greifen, allein diese Fcstnng gilt bi< jetzt als uucin-nehmbar, und wird einem solchen Angriffe leicht wider» stehen. Die Festung in Ferrara »st von österreichischen Truppen besetzt, und der Commandant zur Uebergabe an die Römer aufgefordert, erklärte, die Uniform die er schon seit 4g Jahre trage, nicht durch Verrath schänden zu wollen. AuS allen Theilen von ToSkana, dem Kirchenstaate und Sardinien sind ungeheure Schaaren Freiwilliger im Anzüge, ja es verbreitet sich sogar da« Gerücht, daß sie auch auS Frankreich Unterstützung erwarten. In einem solchen Falle kann nur ein sehr thatkräftiges Auftreten der Regierung die drohende Ge-fahr abwenden. Zn Codroipo, auf dem Wege zwi» scheu Udine und Trcviso wurden MonturSwägen im Werthe von 80000 fi. durch die Republikaner aufgc-fange». In Venedig scheint die Stimmung jedoch schon etwas entmuthigt zu seyn, und es dürste dem österreichischen Heere ohne vielen Zeitaufwand möglich seyn, diese Stadt zur Pflicht zurückzuführen. Udine »ud Palma werde» '.vahrfcheüilich zugleich i» Angriff genommen werden. Ein großer Fehler war eS, daß man Palma, wo nebst 30 Stück schweren Geschützes 15,000 Muskete» und 300,001) Patronen nebst an» derer Muuitio» angehäuft lagen, bloß zwei Compagnien eingeborner Italiener anvertraute, welche die übrigens schwache Festung den Insurgenten übergaben. U n g arn. Der Reichstag zu Preßburg wird von Se. Majestät persönlich geschloffen und in Zukunft jährlich in Ofen abgehalten werden. In Körmeud und Stein-amanger fanden wieder bedauerliche Judenverfolgungen statt; der vorfindige Wein und Getreide wurde ge-plündert und auf die Strasse geworfen; in Warasdin versuchten dasselbe einige dcr sich so nennenden „bessern Bürger", denen die Emsigkeit der JSraeliten ein Dorn im Auge ist. Damit sagt die Agramer Zeitung, der Eine seine theuern und dazu noch verdorbenen Schnitt-waaren, der Andere sein altes Mehl, dcr Dritte und Vierte seine Feige», Ziweben, Mandeln leichter und theuerer verkaufen köunie, wiegelten sie die gewerbe-treibenden Bürger auf, drangen in zahlrcichcn Rotten in die Sitzung nnd verlangten mit Ungestüm, man möge augenblicklich die Juden anS der Stadt entfernen, widrigenfalls sie nicht nur die Juden verjagen, sondern auch ihre Häuser zu zerstören drohten. Dem Stadt-hauptmann gelang es endlich, die Tumulmanten dahin zu beruhigen, daß die Hausierjuden binnen 8 Tagen, die andern aber innerhalb 3 Monaten die Stadt räumen müßten, mit Ausnahme jener, welche vor 1790 sich iu WaraSdin ansässig machten, denen anch in der Folge der Aufenthalt nicht untersagt werden könne. In Semlin geschehen Vorbereitungen zu einer Ueberrumpelung Bel» gradS um von dort die türkische Besatzung zu vertreiben, und auf den FestungSmauern die National-flagge aufzupflanzen; auch in Serbien finden Bewegungen statt und man spricht davon, daß dieses Land sich wie» dcr an Ungarn anschließen will. AuS Galizien be» richtet man, daß die Ruhe durchaus nicht gestört wurde, die russische Gränze ist aber ganz abgesperrt, weder Reisenden noch Zeitungen wird der Eintritt gestattet. Nicht österreichische deutsche Staaten. — 15 - Das sogenannte Vorparlament in Frankfurt ist bereits geschlossen, mit dem Ergebniß, daß bis Anfangs Mai d. I. eine Nationalversammlung, das deutsche Paria-ment, in Frankfurt zusammen berufen werden soll, um über die künftige Verfassung Deutschlands zu entscheiden, und zwar von je 50,000 Bewohner ein Deputiner welche» Beschluß auch dcr Bundestag anerkannt bat. Eobin würde» auf Steicrwark nach dcr BundeSmatrikel mindestens 17 Deputirte komme». Alle AuSnahmSbe-schlüsse von Karlstadt, Wien -c. werden außer Kraft gesetzt. — Dic Dänen sind bereits im nördliche» Schleswig eingefallen; der Herzog von Augustenburg, welcher an der Spitze dcr provisorische» Regierung stebt, erklärte, daß er dem Könige Gehorsam leisten wolle, sobald dieser die Rechte des Landet anerkenne. DaS Volk hat sich mit zusammen gcschmicdcten Sensen und Heugabeln gegen dte Dänen bewaffnet und erhalt von Preußen und Hannover Unterstützung. Die Land-stände dcr Provinz Preußen, (welch letztere so wie Posen bei ihrer gemischten Bevölkerung zu den nicht deutschen preußische» Provinzen gehört) haben heim Könige um Venve»dung zur Ausnahme in den deutschen Bund nachgesucht, und diese zugesichert erhalten. Zu Ezen-stochau, nahe an der preußisch schlesischen Gränze, sind bereit» 10,000 Mann russische Truppen angelangt. Ausland. Der Ezar von Rußland, Kaiser Nikolaus hat unterm 26.März d. I. an seine Völker einen Aufruf erlassen, worin er dcu gegenwärtigen lim-schwung der Dinge in Frankreich und Deutschland als offene» Frevel bezeichnet, dic österreichischen und preußi-schcn Staate» so wie seine eigcnc» als bedroht schildert, und schicßlich auSruf«: „Mit unS ist Gott! erkennt es ihr Heiden und beuget euch; denn mit unS ist Gott!" Die Sache klingt wie aus dem Munde eines türkischen Sultan»; er nennt alle übrige» Völker „Heiden," wahr-scheinlich weil wir nicht an seine Unfehlbarkeit glanben, sollte er aber gesonnen seyn, die Herrschaft der Knute nach Deutschland trage» zu wollen, so dürfte wabr-scheinlich er und seine Sclaven als Bekehrte von diesem Epaziergange zurückkehren. Auch Rußland wird nicht länger der Macht deS Geistes widerstehen können, bereits hört man aus Warschau von auSgebrochenen Revolu-tionen und sein Ruf zu dcu Waffen schreck, unS nicht, Europa hat schon rohe Mongolen und barbarische Türken besiegt, eS wird auch vor den Kosaken uicht die Flucht ergreifen, wird nicht die Freiheit mit Sclavcrci ver-tauschen wollen. Andererseits, obwohl es Noch thut, das Bnvußlsein zu stärken, die Russenfurcht zu beschwichtige», und das Liebäugeln mit diesem Lande in der etwaigen Voraussicht einer gewiß nicht zu wünschen-den Unterstützung als eiue Unmöglichkeit darzustellen, worin die andern Mächte nie einwilligen können: scheint es doch eben so unpolitisch, sich in Schmähungen gegen diese Regierung zu ergießen, und dieselbe zum Angriffe herauszufordern. Möge sich Oesterreich und Preußen mit dem übrigen Deutschland verständigen über gleichmäßige Maßregeln im österreichischen Galizien und dem preußischen Pose» und diesen GcbietStheile» durch Pflege und Förderung ihrer Nationalität einen «»»«* kcniibaren Beweis dcr Theilnahme an ihrer Wieder«' weckung liefern. An eine Unabhängigkeit Polens, als Schutzmauer gegen Rußland, ist vorläufig «ich, zu denken, so lange daS russische Polen in seinen nationalen Bestrebungen gehemmt ist. Vorerst bleibt eS die Aufgabe, dahin zu wirken, daß „nseren Fortschritten, welche dem Cabinete zu St. Petersburg ein Dorn im Auge sind, von dieser Seite kein Hinderniß gelegt werde. Aus Frankreich erfährt man, daß die au« Paris wegen Mangel an Beschäftigung abgezogenen deutschen Arbeiterschaaren in keiner feindlichen Absicht nach dem Baterlande zurückkehren; sie werden uneui-geldlich tranSportirt und vor der Gränze entwaffnet. Im Sinne der Regierung scheint eS nicht zu liegen, mit Deutschland oder Oesterreich einen Krieg anzu-binden, wohl aber könnte sie dnrch den BolkSwillen und durch die Gewalt dcr Umstände zu einem Ein-greifen genöthigt werden. In Madrid hat gleichfalls eine Revolution statt gefnnden, die jedoch ge-dämpft wurde. In Italien steigt die Bewegung mit jedem Tage; der Papst bat die Entfernung der Jesuiten auch aus dem Kirchenstaate verfügt, das Gleiche geschah in Neapel, wo übrigens der österreichische Gesandte Fürst Schwarzenberg, desscn Durchreist wir neulich meldete», gleichfalls für die Beschimpfung des österreichischen Wappens keine Genugthuung hatte er-halten können. In Parma ist der Herzog zwar nicht entfernt, aber eine provisorische Regierung eingesetzt. Die Beste Eommachio wurde an die p.ibstlichen Truppen gegen freien Abzug der österreichische» Besatzung übergeben. Savoien hat sich in eine unabhängige Republik um-gestaltet; der König von Sardinien erntet somit be-reitS, waS er verdient. Zeitfragen. Wien 10. April 1343. Mit wahrem Ver-gnügen übergebe ich hier der Oeffentlichkeit die eben von Sr. E. dem Minister des Innern, Freiherr» von PillerSdorf, erhaltenen Grundzüge der Organisation der Nationalgarden, in der festen Ueberzeugung, daß diese so wohl überdachten Verfügungen mächtig zur Lösung unserer gemeinschaftliche» A ifgade einwirken werden. Die Nationalgarde, cine der festesten Stützen dcr constitutionellen Einrichtungen, kann nur durch ein, von den versa»,,nclten Abgeordneten a.,S allen Provinzen zu berathendes Gesetz ihre definitive bleibende Or-ganisation erhalten. Bis zu diesem Zeitpuncte werden als vorbereitende Maßregeln und um der Wirksamkeit dieses Instituts die durch die ll nstände gebothene Ausdehnung geben zu können, folgende Anordnungen getroffen : §. 1.) Die Bestimmung n der Nationalgarde deS österreichischen KaiserstaateS ist: Schuh des const«. tutionellen LandcSfürsten, Schirm der Verfassung und - 16 - der Gesetze, Erhaltung dcr Ruhe und Ordnung im Innern, — Wahrung dcr Unabhängigkeit und Inte-grität deS GesammtstaaieS, sohin Abwehr jedes feind-lichtn Angriffe» von Außen. §. 2. Zum activen Dienste in dcr Nationalgarde sind alle Staatsbürger an ihren bleibenden Wohnorten in dem Alter von dem vollendeten 19. bis zum vollstreckten 50. Jahre verpflichtet, welche nicht in die Classe dcr Handwerksgesellen, Dienst-tothen oder Jener gehören, die sich vom Tag- oder Wochenlohne erhalten. Personen, welche das Alter von 50 Jahren überschritten, jedoch jenes von 60 Jahren noch nicht vollstreckt haben, und zur activen Dienstleistung geeignet sind, ist der freiwillige Eintritt in die Nationalgarde gestattet. Dic akademischen Le-gioiien und die bewaffneten Bürger-CorpS bilden inte-grirende Theile der Nationalgarde nnter demselben Ober-Eommando; erstere folgen aber in Beziehung auf ihre Verwaltung und Organisirung besonderen Bestimmungen. 8. 3. Von der Verpflichtung zur activen Dienstleistung in der Nationalgarde sind enthoben: a) die Geistlichen aller Confessionen; b) daS Linien - Militär »nd die zum activen Dienste einberuffene Landwehr c) alle besoldeten Finanz - und EicherhcitSwachcn ohne Unterschied , ob sie im Dienste deS Staates oder einer Ge-memde stehen; 6) Personen, welche wegen ihrer kör-perlichen Beschaffenheit - oder Gesundheitszustandes zum Gardendienste nicht tanglich sind. S. 4.) Ausgeschlossen von dem Dienste in dcr Nationalgarde sind jene, welche wegen einer entehrenden Handlung bestraft wurden. (Fortsetzung folgt.) Aufruf an dic Nationalgarden deS flachen Landes und der I. f. Märkte und Städte des Eillier Kreises. Wcnn unter den Nationalgarden deS co»stitu>,o-nellc» KaiserstaaieS ein Geist dcr Einheit »nd des Gemeinsinno herrschen soll, so ist eine Eentralisation nothwendig: Die Nationalgarde der Kreisstadt Cilli hat sich dem hohen Nationalgarden-Eommando zu Gratz angeschlossen, und sich den Befehlen hochdesselben, welche allgemeine Interessen der Nativnalgarden betreffen, unterworfen — ebenso aber wäre eS wünschenSwerth, rcenn die Nationalgarden der l. f. Städte »nd Märkte des Eillier Kreises sich an die Nationalgarde von Eilli anschließen, und in den angeführten Fällen auch dem Eommando der Nationalgarde von Eilli unterwerfen wollte». Durch diesen Anschluß werden die einzelnen kleinen Körper zu einem großen lebensfrischc», in wel-chcm Geineinsiim uud brüderliche Eintracht alS belebendes Princip die größte Garantie geben, für dic Er-füllung der schone» und großen Pflichten, welche die Nationalgarden übernommen haben. Dicßfällige Er-klärungen und Wünsche wären schriftlich vorzulegen dem Eommando der Nationalgarde zu Cilli. • Nro. 2. 51 ii t) n n g Cours der EtaatSpapiere vom 3. — 11. April 184?. StaatS-Obl. zu 5 proe. 60, 53'/,, 59 , 57'-,,. Wiener-St.-Banco-Obl. zu 2 % proe. 50, 49. Bcmk-Actien a 770, 825, 800. Kaiserl. Münz-Ducatcn 16 proc. Agio. Getreide-Durchschnittspreise vom 8. bis 10. April 1848. Graper Cillier W.W. C. M. fl. kr. fl. 1 kr. Waizen der n. ö. Mezen . 9 28 4 42 7 30 3 27 6 36 _ — 3 55 I 57 Türkisch Weizen . . . 5 39 3 — Halten..... 5 28 — - Angekommene und Abgereiste in Cilli. Am K. Avril ^r. (»niiabttHjufiihfmi, Jurist von Ve-mdig nach Aien. ht. Baron H aiffnwt>i)l, lirutfnanr bn Erch» Carl Ul»Ian«u von «i>rmenb n<3b Carl von «krnieid «ach Italien He. Graf il ,ß. j)bri» b», Er,i» Carl »Klan«» von ikörmend nach Italien- Hr. keromtr, «rami'r vv» »adiia nach Mm. Hr. Drech,!. Gratl)anb!u».,r..s vv» nach Xrirjl ör i'cui< Belienoi, £t9r«iu6urfl nach Maibnrz. vr. Graf Coroni«,. -z«r-schait«inhab,r von n 1, Clar» er Fannli«. Hrefchasl'n Inl>al>rr von Mailand nach Grann !?iqurlnion> > von Nrivrl nach itirn nr '«antun-fite, 0.,»dlun,«aq»nt d«r K I » .von " ir» »ach Marburg; allr »um wsistrn Ochsrn 'Hin 13. Grafin laroue. f. f. Hauk>man»«qaiiin vo» taibach Hr^ I>«r vo» Trirft, deid» brtiii qolbrnt» rreen. Äuril Mmb ra don Pabua nach Gra^ bri brr >>vlb'nrn »>vn» Verzeichniß der im Pomörio der Stadt Cill, Verstorbenen. Am 9 Avril Ivirf 'jlöli»rr au« &i>biu«it> 34 Iabre alt, tut Civ l 6, beibe in, WMuä' inralr Am «4. Avril (Ebtvaliff br Werivoil. f f rrnf. vauplmann. 58 Iabrr a t. in brr Herrrn^aise svr 117. an ber tunqrnrpkirrnsct iviiitslichr ES wird von den Unterzeichneten höflichst er-sncht, auf deren Namen nie etwas zu borge», da Selbe dafür niemals Zahler sind. Franz »nd Ursula Brandenburger. In der Spiritus-Fabrik zu Neu-Cilli können <; tüchtige und fleißige Knechte sogleich ballernden Dienst erhalten, lind haben sich daselbst bei der Fabriks-Verwaltung zn melden. A», 9. April 1843. Tchnellpressendruct «»0 Vertag von I -ifiriiN»