Vereinigte L a i b a ch e r Z e i t u n H Nro. 91. ^ Dienstag den '4- November 1L20. I n l a n d. AngclommcncSchiffe in Tricst am 22. und 23. Ottcber. "5^ie österr. Brigantine, der Eifer, von 200 '^on-nen^ Capitäi^ Luk. Cavulich/. von Messlna micFrüchlen und andern Waaren, aufR^chnungvoil 3udw.Darocco. Die östcrr. Brigantine, Fürst ron Metternich, von 267 T.,Capir. llrb. Bozzini, von Scalanuova mit Bohnen und andern Waaren/. auf R. von Pandi, Ralü und Co!N'.>. Ti^,stcrr. Brigantine, die Tugendhafte, von :5g T.,Cavit. Nach. Camcnarovich, von Alex^idrien mit kleinen Bohnen, aufR. von Ios. Trip-covich. Die österr. Brig,a!Nin2,derAusge^eichn?ce>von i^5T., Capit. Mich. Herglich, von Messina mtt Wolle und andern Waaren, auf N. dcs Schiffscapitans. Der osterr. Sä)0on,er, Baron Tpiegelfeld, von io5T., Ca^it.P.,G.Log,üre^zt, von Tripolis mit verschiedenen Waaren, auf N. von Isaak Guerta. Die österr. Bri-gancine, der Schu!^/von 272 H.^ Capi:.'Nic. Sla-dovich,, von Odessa und Messina, mit Früchten, cmf N. von St. Rivnich. Das ostcrr. Trabakkcl, der kleine Ohlbaum, oon i2^T./Cav^, enthalte»,. 87' Drittens: Im Falle der cheilweisen Berichci-HNNg sind 20 Perccnte vo« der Summe, auf welche die von den Interessenten an dem A'ilehen ans-gestellten Verschreibilngen lauten, und zwar, jedes Mal ^an dem Tage, an welchem diese Verschreibun» ^en fällig sind, zu erlegen, und gegen diejen Erlag die im zweiten Punkte erwähnten Certisikate zu «rheben. ^ Viertens: Durch den Erlag jener 2o Percen» t? erhalten die Inhaber von Certistkacen die Befug--niß, die weiteren üa Percenre ihrer Zahlungsver-bindlichkeit zwölf Monate nach dem Erläge der ersten Zahlung ^u berichtigen , !lnd bei erfolgter vollständiger Berichtigung, gegen Zurückstellung der ih-lien übergebenen Certisicare, die ihnen gebührenden S«sttsschuld-Verschreibungen zu erheben. Fünftens: In Folge der Erhebung von Cer-tisikaten tritt die Bank in dasNechr, die nach dem I. December 1Ü21 verfallene« Zinsen der StaatZ-schuld-Verschreibungen bis zum Tage der vollständig geleisteten Zahlungen vom Staate zu erheben, und ^ür ihre Rechnung zurück zu behalten. Sechstens: Die 4percent!gen Zinsen sämmtlicher Statsschuld-Verschreibungen stießen somit den Interessenten an dem Anlehen erst von dem Tage der gänzlichen Erfüllung ihrer Zahlungs-Verbindlich-keiten zu. Die früher verfallenen Zinsen gehören bis zum i. Dezember 1621 dem Staate, von diesem Tage, dis zur gänzlichen Berichtigung aber der Naiional-Bank; weßhalb bei Erhebung der Zinsen-Coupons der darauf haftende Belrag derselben der Bank bar zu vergüten ist» Siebentens: Die in Folge des Erlages von zwanzig Percenten hinaus zu gebenden Certisikate/ (deren Form nachträglich bekannt gemacht werden wird) stellen, ohne Unterschied, Anweisungen zur Erhebung von Zehn Stück Braatsschulo-Verschreibun-gen yyr^ und Wilden zugleich die Nummern dieser Schuldverschreibungen, welche sich auf die Verlosung bezichen, entHallen. Sie wevden übrigens auf Über-, öringer lauten, und können ohne alle Förmlichkeiten, übertragen (cidirc) werden. Achtens: Jedes Ceniftkatg/bt nur ein bedingtes Rechr auf die Erhebung der darin ausgedrückten StaatsschnldlV«schreibung?n, und zwar in der Art, daß oic darin festgesetzte Zahlung an den Ver-falls-Tcrminen genau und vollständig geleistet werde. Falls eine Zahlung im Rückstände bleiben sollte, ist der bei Erhebung dcs Cenisiratez dafür erlegte Betrag verfallen, und haben die Eigeurhümer solcher Certisikate tein Recht mehr, diesen Betrag zurück zu verlangen oder die i^,en ursprünglich zugeschriebenen Staalsschuld-Verschrcibungen nachträglich auszulösen. Neuinens: Wenn der Besitzer eines Ccrtifi-kates die Zahlung vor dem darin besiimnncn Termine zu leisten wünscht, so stehl es ihm frei, das erhaltene Certißkat zurück zu stellen, und gc'gen vollständige Berichtigung der ihm obliegenden Zahluttg die ihm gebührenden Staat^schulo-Herschreibungen zu erhebeil. In diesem Falle tntc er von dein Tage der geleisteten Zahlung in den Genuß der Zinsen der Staaisschuld-Verschreibungen, und hat übrigens der Bank für jedes zurückgestellte Certisikat eine Gebühr von Zwei Gulden Bank - Währung zu entrichten. Zehntens: Umschreibungen vonCertisikaten sin« den nur nach eingetretener Ziehung am 1. Januar 1622, und wenn eine oder die andere Nummer del in denselben enthaltenen Schuldverschreibungen aus dem Glücksrade gehoben ist, Statt: In diesem Falle erhält der Besitzer, gegen bare Auslösung der betreffenden verlosten Schuldverschreibung und gegen Zurückstellung des früheren Certifikats, ein neues, welches auf die überbleibende Anzahl von Slaatsschuld-Verschreibungen ausgefer-tigt, »uerhen wiH. Für jede dieser Umschreibungen 5-?2 ist der National-Bank eine Gebühr von Zwei Gulden Baük-Währung zu enlrichcen. Wic/i, den ^. November 1820. Joseph Graf 0. Dietrichen, Gournü^'.lr der privil. Österreichischen Narional-Bank. Ioh. Hnnr. Nirter v. Geymüller, dessen Stellvertreter. Ioh. Bapt. Freiherr v. Puthon, Bank» Direktor. (W. Z.) ^?l u s l a n d, Königreich beider Sicilien. Neapel, den 24. Okt. Gestern lief nach einer ZHstündigen Überfahrt das Linienschiff Capri, von Palermo kommend, in unserm Hasen ein. Dasselbe eskorcirte viele Barken, die i5s Kanonen/ Flinten und Kriegs-Municion, welches dei, zur Ordnung zurückkehrenden Rebellen abgenommen worden war, hierher bringen. — In Palermo herrschte Ruhe. — Der Herzog von Gallo soll zum Stellvertreter des Königs auf Sicilien crnannr seyn. (B. v. T.) Den neuesten Nachrichten aus Neapel zu« folge warder Duca di Gallo (derselbe, der auf seiner Reise nach Wien gegen Ende August's zu Klagenfurt eingetroffen war, wo ihn der Befehl Sr. Maj. des Kaisers von Osterreich erwartete, seine Reise nicht weiter fortzusetzen, und der sich hierauf nach Bologna begab, um dort die ferneren Weisungen seiner Regierung zu gewärtigen) von dein Prinzen-Reichsverweser zu seinem Stellvertreter (I^OCO^nente) in Sicilien ernannt worden, und hotte demzufolge bereits die Reise über Ancona nach Neapel angetreten. (öster. B.) Großhcrzogthum Toäfana. Florenz, den 27. Okt. Gestern sind S. k. H. der Prinz Maximilien von Sachsen mir II. kk. HH. den Prinzessinnen Amalie und Marie, und S. k» H. der Kronprinz vo« Baiern hier angekommen5. letzterer halt da>^ strengste Inkognito nnd wird nlH, steüd nach Rom abreisen. (B. v. T.) Preuße n. Köln, de», 19. Okt. Der schandlichste Kirche«-v«nb, der sich jemals zugetragen haben mag, ist m der vergangenen Nachr in der hiesigen Domkirche verübt worden, indem es den nichtswürdigen Verbrechern gelungen ist, den Neliquienkasten der hetti-gen drei Könige zu spoliren, und solchergestalt sich an einem Gegenstand« zu vergreifen, dcr, abgeseheu von sciner religiösen Bestimmung, von jedem Kenner als ein seltenes Denkmal des Alcenhums und der Kun'l bewundert wurde. Unler den en'weü, deteil Gegenständen bennden sich die sämmUcchell Kronen der heiligen Häupter, stark vergolder, mit Pcrlen und edeln Steinen, eiile Menge Figureil und Platten, theils von Gold und theils mit Edelsteinen besetzt, ein Herrscher Topas und noch viele andere Edelsteine an reichverzierten Gegenstanden. Möge es der Wachsamkeit der Staatsbehörden recht bald gelingen, den oder die Thäter zu entdecken, und derselben habhaft zu werden! (B.v. T.) Spatern Nachrichten zufolge sind verschiedene, des Kirchenraubv verdächtige Individuen verhaftet und ein bedeutender Theil der geraubten Kostbarkeiten vor Kurzem unweit der Scadt auf dem Felde gefunden worden. Aus Berlin vom 23. Okt. liest man Folgendes: „Am 17. d. Abends wurden hier einige Personen zur Stadtvogteigebracht/unter denen sich auch ein hiesiger angesehener Bürger, befindet. Es heißt, die Polizeibehörde habe bei ihm einige lange, dolch-artigs Messer und verschiedene Briefschaften aufrührerischen Inhalts gefunden, und einige sin» der Meinung, daß dadurch manche bis jetzt verborgene Sachen 273 Mann von unbescholtenem Lebenswandel. — Der Professor Rüdiger zu Halle wird seinen bisherigen Wohnsitz mit Berlin vertauschen, und diesen Winter hier Vorlesungen über mehrere Gegenstände, unter anlern auch über„Ve«nmftrecht!:nd preusiiscke Gesetzgebung, nach eigenen Ansichten," geben. (S< Z.) Frankreich. Am 27. Oktober wurde vor dem Assistngerichte -u Paris der Prozeß gegen G 1 avier, B 0 u t 0 n und Lege nd r e begonnen. Ersterer ist be,chuldlgt, in den Nächten v5>n2ss.April und 6. Mai Schwärmer (p^^tt'!') in der Nähe des Pavillons derTui-lerien,' den die Her:,ogin von Berry bewohnte, in der Absicht niederlegt und losgebrannt zu haben, um durch Schrecken eine zu frühzeitige Niederkunft der Herzogin zu bewirken. B 0 ut 0 n ist als Theil-nehmn> und Legendre als Mitwisser des Verbrechens a'igewgt. Nach viertägigen Verhandlungen erfolgte am 3«. der Spruch der Jury, welche Gravier und Bouton für schuldig, Legendre^berfür nicht schuldig erklärte. Demzufolge wurden dle bel. den ersier«n zum Tode verurtheilt, letztere aber l°s-gesvlochen und gleich in Freiheit gesetzt. Gramer «nv Bouton l^ben sogleich am 3.. Morgens gegen, obigen Urtheilssp'.uch das Rechtsmittel der Cassat^n """' Portugal l. Nach einem Privatbriefe aus Lissabon vom ,» Okt in französischen Blättern war daselbst TagS, vorher ein englisches Schiff von Rio-Iane.ro ein-aelaufen, an dessen Bord sich der Marschall Be r e s-ford befand, welchen der König vor Kurzem zum Generalmarschall bei seiner Person (d. h. der nur »om Konige Befehle zn empfangen hat)ernannt hat. Die provisorische Negierung ließ ihm lndeß erklären, daß sie ihm nicht erlauben könne zu landen; lualeich wurde alle Kommunikation, mit ftlnem Schisse unterlagt, dasstlbe durch Böte bewacht, und ^as Ufer mit Truvpen besetzt. - Übrigens herrschte-zu Lissabon fortwährend Ruhe; der Vnef rühmt, !aß man bereits in der Iuftizvsiege merkl.che Ver-^rnnaen wahrneh^Am ... Okt.sollte der neue^ Regierung feierlich der Eid der Treue abgelegt w?r» den. Tie Herzoge von Cadaval und L^soens waren öffentlich in Kleideru von Tuch und Seide aus in« Indischen Manufakturen erschienen. Man erwartete zu Lissabon eine französische Fregatte. (Allg. Z.) Fremdell - Llnzcig e. Angekommene und Abgegangene. Den 9. November. Herr Anton Krischner, Hanolungs -Agent, von Trieft, eingek. Kap. Vorstadt, Nr. 11. — Herr Lo-rei^z Monici/ Handelsmann, von Trieft, Wohnung unbekannr. Den l). Herr Ioseph Brachetti, Handelsmann, von Wien, und Herr Gabriel Bcllosich, Pfarrer, von Zclina in Civil - Kroatien, beide eingek. Stadt Nr. 3i5. — Herr Markus Lechner, Kirschnermeister, ron ?!gra>n, Wohnung unbekannt. — Herr Christian Friedrich v. Zeuchen, k. dänischer Kammerherr, von Neapel über Triest nach Wien. Dcn 10. Herr Joseph v. Weingarten, k. k. Hof-rath, von, Wien nacb Zara. — Herr Michael Graf v. Coronini, Gmerbcsitzer ^ von Görz nach Wien. Den iT. Herr Philipp Casati, Handelsmann, von Grn!^,, eingek. Stadt Nr. 27H. Den 12» Herr Christian Gasser, Hand'elsm., von Görz, eiugek.. Kap. Vorst. Nr. 11» ^ A b g c r e r s c t. Den-5. Herr Joseph Langer, Gastgeber, und Frau Barbara Guppantschilsch, Einneh>ners-Gaitin< beide nach Triest. Den 9. Herr Lorenz Feletti, Grundbesitzer, nach Trieft. —FrauMaria Valier, Spital-Ötonoms-Gattin, nach Fiume. Den 10. Herr Simon Dequal, Probst und Dechant, nach Mitt»rburg.—Herr Mathias Laschan, Med. Doctvr, und Kreisphysiker, mit Familie, nach Neusta,dtl. _________________ .. Wechsel-Cours in Wien vom 10. November 1820. Conventions-Münze vom Hundert 25o fl.