Hummer 24.__Pettau. den 17. ?««t 1900.___XI. Iahrgana. PcttauerZeitilug. Erscheint jeden Sonntag. Preis fslr P«ttau mit Zustellung in» Han»: Monatlich 80 h, vierteljährig K 8.40, halbjährig K 4.W. ganzjährig K 9.—, mit PostVersendung im Inland«: Monatlich 8fi h, vierteljährig K 2 60, halbjährig K 6.—, ganzjährig K 9.60. — Hinweist Rummern 20 h. Handschriften werden nicht zurSckgestellt. «nNndigungen billigst berechnet. — Beiträge sind «rwönscht und wollen längsten« bi« Freitag jeder «oche eingesandt werden. DgK neue Vlatt. Der ,,Sk)veu«ki Gospodar" und die „Süd-steirisch« Post" beichästige» sich bereits in ihrer Art mit dem in Pettau herau«zugeb«iide» Blatte. Die „Südsteirifche" meinte in ihrer vorletzt«, Nummer, die Kaufleute würde» von dem neuen Blatte genau so viel Ruhen habe», wie von der Bi«i»arckgasse und der „ttospockar" bittet alle na-tionale« Siovenk», ihm die Nomen jener Kauf-leutc zukommen zu lassen, welche den „SUgerc" an ihre Kunden vertheile». Da also die Eonsumvereii»«presje bereit» in ihrer bekannten Erpreffermanier den „Sujerc" zu bekämpfe» ansängt, halten wir un« verpflichtet, die öffentliche Meinung über jene Maßregeln auf-jullär«». welch« zum Schutze der Geschäftswelt angesichts des bevorstehende» Kampfe« getrosten wurden. Diese Schutzmaßregeln beziehen sich einerfeit« aus die Haltung drt Blatte«, ondererfeit« aus die SWitwhfwig der deutschen Presse. Wenn sich der Kaufmann und der Goverbe-treibend« gegen die Überhandnähme der Tonfilm-vereine wehrt, ist da« ein ganz natürlicher und selbstverständlicher Borgang, ander« stünde ober bk S«che. wen» die Mitwirk,ix, der Kaafmann-ichaft und de« Gewerbestand«« für ei» politisches PrefSuulernehmen ia Anspruch genommen wurde. Der „Stoyerc" wird aber weder politische, noch nationale Artikel bringen, sondern er wird unter selbstverständlicher Achtung der Rationalität seiner flovenischen Leser nur wirtschaftliche Angelegen-heiten besprechen. Die Herren .Hetzer werden also kaum eine Gelegenheit finden, den Kaufleuten wegen de« „Slqerc" etwa« anhangen zu können und da sich bereit« sämmtliche deutsche» Geschäft«. „Dle berflukte Strick." €Ik HUtTMiieufticfett »»> r»i«, tg«rrlq,»4.> Räch de« Tenente Uniform kam die eigene daran, die er hatte abend« anziehen wollen: die breite Hose, die bequeme Blouse mit dem tief-gehenden blauen Leinenkrage», die schön gestreifte Ftanella. die bewimpelte Mütze mit der Gold« fchrift „ft. f. Marine" — alle« »ahm er noch-mal« in die Hände, säuberte es von jedem Stäubchen und bedachte wehmulhivoll, sie weder heute, „och morgen benühen zu können. Dann zündete er da« Lampchen im Borzimmer an und machte fich an fein frugale« Abendbrot, da« er in der Nähe der Gangthür« nahm. Er hoffte nämlich, dass sein Freund Luigi Fonti, ebenfall« Matrose uud Privatdiener de« SchiffSlieut«na»tS Möller, chn, wie die« oft geschah, besnche» würde; durch dessen Vermittlung wollte er bann der blonden Marietta die Trauerbotschaft senden. Allein, wie er auch au der geschlossene» Thüre lauschte. Luigi kam nicht. Der Abend rückte vor; Giuseppe unternahm Verschiedene«, um sich Zeit und Gedanken zu vertreiben; er holte fei» Dienst-reglement vor, la« einige Paragraph? uvd fand sie höchst langweilig. Da machte er sich an de« Tenente Bücher. Da« war deutsch, diese« auch und auch da« . . . leute in Pettau verpflichtet hab«», da« Blatt an ihre Kunden zu vertheilen, wird e« den Hetzern »»möglich gemacht, einzelne Geschäftsleute durch ihr Geschreibsel zu belästigen. Sollte aber doch ein derartiger Berfuch ae-macht uud auch uur ein einziger deutscher Geschäftsmann wegen Bertheilung dr« „Sugerc" im „(Joapodar" angenagelt werden, dann werd«» wir un« für die „Pettauer Zeitung" ein« eigen« Rubrik unt«r der Spitzmarke ,P e t t a u e r Slovenen" anschaffe», in welcher wir nicht nur da« geschäftliche Gebühren unserer lieben Mit-bürger ftvvcuischer Nationalität entsprechend schil-dcrn, sondern t,»ch an der Schwelle der Privat-wohnong nicht Halt machen würden. DieRamen jenerPersonen und diePeihen folge, jn welcher sie da« Vergnügen haben würden, in der .PettauerHeitung" zu paradiere», yeröffeutlichenwirinderNummer vom 1. I u l i, a n jenem Tage, da die Pettauer Kaufleute und Gewerbetreibenden zum ersten Mal« d«u „fttajerc" an ihre Kunden ver-theilen wcrden. Und nun lieber „Goapodar" wollen wir einmal versuchen, ob der Deutsche nicht auch fo rückficht«- und erdar»uug«lo« loigehen kann, wie c« die windische Press, feit Jahren treibt. Die Woche. Wohin steuern wir? Defficile est satiram non sonders, zu deutsch, e« ist schwer, angesichts gewisser lächer-llcher Borgänge in Oesterreich eine ernste Mieue zu bewahren und unser hohe« Hau« der Adge- endlich «in italienische«. Er begann mit lauter Stimme vor sich hinzulese». allein, obgleich ihm die Worte hekannt klangen, lief ihm der Sinn de« ganze» wie durch einen Sieb davon. Da griff er zum letzten Tröster, seiner Eigarette. Mit dieser setzte er sich an jenes Hoffenster, au« welchem zwei Stock tiefer genau unter ihm stet« Marietta blickte. Die Rächt war finster und neblig, vom nahen Thurme hörte er feierlich n«un Schläge hämmern — wie ein Schlänglein wand sich ein zischender Fluch zwischen seinen Zähnen durch ... Fünfzehn lange Minuten vergiengen ... sie wartete schon eine Biertelstunde. Plötzlich hörte er drnnte» ei» Lied erklinge»: „Fischerin. du kleine!" So sang stet« Marietta. Es war da» gewiß ihre Aufforderung zu komme». Rasch ris« er da« Fenster ans. sich über daS Sims vorbeugend, lugte er hinab und richtig, zwei Stock unter ihm war ein Fenster offen uud Marietta« blonde Flechten schimmerten dort. „vuona »er«, Freil' Marietta," erscholl e» leise hinab. „Bona servaa", klang e« gedämpft zurück. »E« ist schon viertel Zehne, der Punsch wird kalt." Jk kann njkt komm'." .Warum?" „Jk 'aben 'ausharrest." „WaS?" Er mußte vas Dort einigemal« wieder« ordnete», sowie unsere hohe Regierung mit dem in den Gesetzen vorgeschriebenen Respecte zu be-Handel», nachdem sich 400 Abgeordnete und die Staatsgewalt in der ventschen Millionenstadt Wien durch 2V mit Kiiidertroinpeteii und Kasserolen bewaffnete Jungczecheu und durch mehrere mit Revolvern drohende Fendalaristocraten in die Flncht schlagen ließen. Eine unerhörte unglaubliche Thatsache! 20 ReichttagSabgeordnete, denen i» Wie» nicht nur keine Machtmittel zur Beifügung stehen, sondern froh sein müsse», wenn die Bevölkerung nicht gegen sie demoiistrirt, haben am S. d. M. Obstruktion gespielt und ohne weiter« in wenig Stunden genau dieselben Erfolge erzielt, wie die Deutsche» unter Badeni noch geregelte»! Ringe» und blutige» Slraßenkämpsenl Wir sind längst entwöhnt, an unsere Par-lamtntarier und an die Regierung hohe An-spräche zu stellen, aber so jämmerlich hilflos, fo schwach, wie sich diese berufenen Leiter unsere« StaatSwesen« in jener denkwürdigeren Nacht vom v. aus den 10. d. M. gaben, sind sie in Wahrheit nicht. Die Deutschen mußte» sich ihre Erfolge wirklich und m>t den äußersten Mitteln er. kämpfen, während bei den czechilchen Abgeord-neten ein Eoncert der Kindertrompeten genügte, um da» „slavenfeindlich»" System über den Haufen zu werfen und den Obstructiouisten zu einem billigen Triumphe zu verhelfen. Für gewisse Kreise ist e« nun wieder Axiom, dass die Forderungen der czechischen Abgeordneten erfüllt werdeil müssen, dass ohne Erlaubnis dieser Herren Oesterreich nicht consti-tutionell regiert werden kann und zu diesem Zwecke wurde die ganze Komödie infcenirt. ........i holen, b«vor Marietta nach Wiedereinsetzung de« H an seine rechte Stelle den betrübsamen Sinn desselben begreisen konnte. „Ja. warum habe» S' Hausarrest?" „Für die versinkt« Strick." Er hörte ei» leichte« Kicher», sah Marietta« Kops verschwind«» und »ach einer Weile wieder erscheinen und erhielt zum Schlüsse die Auffor-derung. eine Flasche an einer Schnur hiuabzu-lassen, in welche sein« Portion Punsch emporge-hisst werden konnte. Er ließ sich da« nicht zweimal sage» und wandte sich »ach dem Borzimmer, wo ihm vor allem das an der Wand hängende SchiffStau in die Augen fiel. Da wirbelte ihm auch schon ein kecker Gedanke durch den Kopf. Mit der Faust danach drohend, sagte er: „Du hast mich in« Verließ gebracht. Du bringst mich auch heraus." Im Verlaufe weniger Minute» war es »m« Feiisterkrenz regelrecht verknotet und Giusepp«. der rasch iu seine Parade geschlüpft war, unter-nahm, grinsend vor Bergnügen, den für ihn ge-fahrlose» Absturz nach den, offenen Fenster Marietta«, zwei Stockwerke hinab. Al« Marietta s'att der erbetenen Flasche den schmucken Matrosen im offenen Fenster wackeln sah, fiel fi« beinahe in Ohnmacht, wäh-rend Wettl, die alte Köchin, einen Entsetzensschrei auSstieß. Die beiden Frauen beruhigten sich je- Gemeinderathssitzung. Unter dem Bor sitze dcS Herrn Bürgermeister« Joses O r n > g und m Anwesendeit von 14 Gc-mei»deräthen fand am IS. d. M. eine ordenl. liche GemeinderathSsitzung statt. Der Amtsvorstand Herr Eberhartinger theil» mit. das« über Beschluß de« Lande«a>!«schusseS vom 18. Mai 1900 der Stadtgemeinde Pettau je,,« LaiideSumlagen, welche in den Jahre» 1885-1895 urthümlich aus die städtisch« Brückenniaut ,m Betrage von fi. 1292-8 eingehobe» wurden, zur Ruckzahlung angewiesen und bereit« ausgezahlt wurde». Weiter« verliest er ein Schreibcn de« deutsch-academische» Gesangvereine« in Graz. welcher herzlichst für die Einladung feiten« der Stadtgemeinde dankt und seineu Besuch in Pettau für den 29. d. M. ankündigt. Zu Punkt 3 der Tagesordnung: Amtsvor-trag wegen Erneuerung de« Anstriche» von Sitz-bänken und der Holzgitter im Stadtparke und Neulegung de« FußbodniS in der Flur de« Rath-hause« referiert G -R. Matzu n. Derselbe glaubt, das« bei einem Neuanstriche der Bänke zur Sommer«zeit. da dieselben zu allen Tage«zeiten und auch bei Stacht benützt werden, unangenehme Zwischenansälle entstehen könnten. Er beantrngt daher, den Neuanstrich bi« in den Spätherbst zu verschieben, den Fußboden in der Flur de» Rath-hause« aber sofort lege» zu lassen. G.-R. Roß man» konstatiert, das» die neuen Bänke am Ornig-Quai überhaupt »och nie gestrichen wurden und befürchtet, dos« da« Holz derselben in der Sommerhitze Schaden leiden könnte. Er stellt daher den Gegenantrag. wenig-sten« diese Bänke anstrichen zu lassen. Dieser An-trag wird angenommen, sowie der zweite Theil de« SectionSanIrageS. Zu Punkt 4 der Tagesordnung: Offert der .Internationalen UnfallversicherungS-Actieugesell-schast" zur Übernahme der Haftpflicht für die Stadtgemeinde in solchen Fällen, wo Private Ersatzansprüche für Schäden stellen würden, referiert G -R. Sel 1 inschegg und beantragt die Ab-lehnung des Ansuchens. Nach einer lebhaften De-batte. an welcher sich die G.-R. S e l l i n f ch e g g, M a tz u n und FilAferro betheiligen, wird der Gegenstand der RechtSsection zur Begutachtung zugewiesen. Zu Punkt 5 der Tagesordnung theilt der Bicebürgermeister Herr Kaiser mit, das« der deutsch academische Gesangverein am 28. oder 29. d. M. im Theater ein Concert zu Gunsten de« Pettauer .Deutschen Studentenheim»" ver-anstalten wird, auf welche« dann eine Festkneipe und am nächsten Vormittage ein Frühschoppen — 2 — folgen soll. Zu letzteren beiden Veranstaltungen sei die Mitwirkung der Stadtcap l a s e r r o erklärt sich der Gemeinderath zur Beitragsleistung bereit und wählt die G.-R. Kasper und R o ß m a n » in das Festcomitö. G.-R. Kasimir beantragt den Weg beim Magazine und Zaune des Herrn Hutter zu ver-breitern und zu diesem Zwecke da« Schnttabladen daselbst zu gestatten, nachdem sich die Ingenieur-section der Südbahn mit diesem Plane einver-standen erklärt hat G.-R Matzun erklärt sich mit diesem Antrage einverstanden, verweist aber auf die von der Südbahn gestellten Bedingungen, betreffend die Vergrößerung zweier Durchlässe und Vorlegung der Pläne. G.-R. R o ß m a n n warnt, die Durchlässe zu verlängern, da sich be-reit» jetzt au dieser Stelle Wasserstauunge» zeigen. G.-R. M a tz u xi befürchtet, das« die Arbeit be-deutende Kosten machen könnte und beantragt daher die Verweisung de« Antrage« an die Bau-seclion zur Aufstellung der Pläne und eine« Kostenvoranschlage», welcher Antrag angenommen wird, woraus der Vorsitzende die öffentliche Sitzung schließt. Der Jude und die chrijtkatholischeu Gründer de« Consamvereiue» in keskoweh. Der Jude Weiß, Sompagnon einer bekannten Wiener Firma, kam vor Kurzem »ach Pettau, weil er gehört hatte, das« die hohen Herren in LeSkowetz einen .Bauernvereii," gründen wollen, welcher aber in Wirklichkeit zur Gründung einer psarrhöflicheu Krämerei führen sollte. Der obgenannte Herr Weiß ist ein großer Jäger, aber nicht auf Hase», Rehe ic.. sondern er verlegt sich hauptsächlich aus den Gimpelfang und er sängt seine Opfer nicht mit der Leim-spindel. sonder« durch imponierende Redensarten, wa« ihm mehr Nutzen bringt, äU' jede andett Jagd. I» der Hoffnung auf einen fetten Bissen nahm sich »un Freund Weiß einen Wagen und fnhr nach LeSkowetz; daselbst vom Meßner freundlichst empfange», wurde er in da« Eonsumgast-hau« geführt, wo er ein viertel Wein zu sich nahm, wa« aber leider in seine» Eingeweiden eine starke Verwirrung anrichtete. Nachdem er sich aus diese Art .gestärkt" hatte, begab er sich zum Herrn Kaplan und zu den beiden Herren gesellte sich der kleine Philosoph, der Obmann doch bald über seiner Versicherung, das« da« für seine MuSkeln ein Kinderspiel sei und nachdem sie sich im Stillen gestanden, das« die Anwesen-heit der jugendlichen Blaujacke ein guter Ersatz für die Flasche sei, setzte man sich zu Speise und Trank. Nur eine« verursachte nwfj Giuseppe einige Beunruhigung: die vielleicht unvermuthet baldige Heimkehr de« Herrn Tenente. Dafür schaffte Marietta Rath. Sie eilte rasch zur HaiiSmeisterin hinab, mit der sie auf gutem Fuße stand und nach einer kurzen Dar-legung de« Falles ersuchte sie per Sprachrohr um rechtzeitiges Aviso von der Rückkehr de« errn Schiff«lirutenant«, der heute bei einer ochzeit eingeladen war. So gut hatte es Giuseppe noch nie gehabt, wie an jenem Abend. Ein herrschaftliche« Nacht-mahl und ein königlicher Punsch. Aus der einen Seite die alte Wettl, die Köchin, die ihm stet« frischt Stücke zuschob, auf der anderen die blonde Marietta, die kein leereS und kein volle« GlaS bei ihm sehen tonnte. Als man abgetaselt hatte, wurde die alte Köchin zärtlich gegen ihn. weil sie ebensall« ihren Nazl, da« Kind einer jungen Liebe, bei der Marine hatte, sie küßte ihn wieder-holt auf die Wange, bi« Marietta eifersüchtig wurde und eine Flankenbewegung vornahm, die ihn außer Bereich der mütterlichen Küsse brachte. Daraufhin wurde die alte Wettl von Wehmuth ergriffen, trank einige Punsche zum Trost, weinte reichlich und schlief ein. Giuseppe und .Freiln" Marietta respektierten diese» Schlaf und unterhielten sich mit leiser Stimme. Sie fragte ihn danach, wie es bei ihm daheim war, wie man lebte, wohnte, aß, tanzte und liebte, was bei der gegenseitigen Mangel-hasten Berständlichkeit längere Zeit in Anspruch nahm. Endlich mußte er ihr auch heimische Lieder vorsingen. ES mochten wohl LiebeSlieder sein, die er leise intonierte, denn er rückte ihr nahe, faßte sie um die schlanke Taille und blickte ihr tief in die Augen. Der lkns« am Ende deS Liede« gehörte dazu, so erklärte er ernsthast, und da er ihr bisher keinen Anlas« gegeben hatte, an seiner Wahrheitsliebe zu zweifeln, fo ließ sie eS geschehen. Später gab sie ihrerseits genaue Auskunft über die heimischen Sitten, Gebränche und Lieb-lmgSgerichte, wa« wieder einige Zeit in Anspruch nahm; auch sang sie leise die Lieder, die sie am liebsten hatte; hiebei gab e« am Ende wieder ein Kus« und zwar behauptete Giuseppe, das« man be' ihnen zu Ha»« dadurch den Dank au«-drücke. ch kam die Ware. Es waren aber nicht um 4000, sondern um 8000 K. Ans zwei großen Wägen führten die katholischen Männer die Judenware nach Le«kowetz. aber al« sie die Kisten öffneten, fanden sie, das« sie den größten Theil der Gegenstände nicht in 100 Jahren ver-kaufen können. Al« nun die weisen LeSkowetzer gegen diesen Borgang protestierten, schrieb ihnen der Jude, sie sollten doch im Bestellschein nach-sehen, e« werde alle« mit der Liefernug überein-stimmen. Der schlaue Jäger hatte aber Vorsicht«-halber tf*r keinen Bestellschein ausgefertigt. Die ganze pfarrhöfliche Krämerei ist jetzt voll von Spiegeln. Meffern. Peitschenstöcke». Zwirn ic. Schultaschen sind so viele, das«, fall« der liebe Sott dem vereine ein lange« Leben und den Leikowetzern eine reichliche Nachkommenschaft schenk», sicher SO Jahre vergehen werden, bi« alle verkauft sind. Die Spiegeln werden wohl nur dadurch verschwinden, das« die schöne Pfarrer«-köchin ein« bedeutende Anzahl derselben konsumiert. Die weisen Eonsumverein«häupter. der Herr Ka-plan und gospod Schmigoz predigen zwar über-all „Svoji k sTojim", aber in der That sieht die Sache ganz a»der« au», denn wenn sie ihrem Grundsatze folgen wollten, müßte» sie ihre Waren vo», flovenischen Kaufmann- beziehen und nicht vom Wiener Ouai-Jude». Der Bauer weiß doch, wie schwer heutzu-tage die Groschen erworben werden, er wird sich auch Überzeugen, das« derartige Eonsum-vereine, wie der in LeSlvwetz, ihm keinen Vortheil bringe» könne», sondern im Gegentheile, das« aus diesem Wege die durch schwere Hand-arbeit errungene» Gulden der Kolloser in die Taschen Wiener Juden wandern, von wo e« kein .Wiedersehen" gibt. Loealnachrichten. der Kivirra,) in Monte Carlo hat sich nach dem „B. L -A" wieder ein sensationeller „Unglücksfall" ereignet. Bor wenigen Wochen war au« Belgrad ein Herr Rabeleschi Garbaia mit feiner jungen Frau »ach Monte Carlo gekommen und im Grand Hotel abgestiegen. Da« Ehepaar, da« erst vor Kurzem geheiratet hatte, befand sich auf der Hochzeitsreise. Die Dame war etwa« älter al« 20 Jahre, ihr Gatte hatte noch nicht do« 30. Jahre erreicht. Wie da« gewöhnlich der Fall ist, besuchte man die Spielhöhle in Monte Carlo erst nur zum Vergnügen. Er spielte und gewann. Dann spielte da« junge Paar immer leidenschaftlicher und war den ganzen Tag im Spielsaale zu findeu. In wenigen Tagen verlor da« Paar sein ganze« Ver-mögen, mehr al« 100.000 fl. Er blieb zuletzt ohne Pfennig Geld und suchte in seiner Roth mit seiner junge» Frau den Tod im Meere. Man fand die Leichen in der Nähe deS Schlosse«. (Ein vermißter Estikeoforschrr.) Die „No-woje Wrrmja" meldet au« Wladiwostock vom 29. Mai: Man hegt hier Befürchtungen wegen de« Schicksals de« Führer« der koreanisch-f a ch a l i »'scheu Kundfahr, namen« Schmidt, welcher sich zur Erforschung einer Insel auf einem Boote in'S Meer begeben und versprochen hatte, »ach Verlauf vo» 20 Tagen zurückzukehren, während jedoch bald ein Monat verflossen sein wird, ohne dass irgend eine Nachricht von ihm eingetroffen wäre. (tfilrrrridjer (?) in pari» verhaftet.) Um die Mitte de« vorige» Monate« machte die Ver-Haftung de« 42-jährige» Buchhalter« Salomon Nußbaum. der i» der Mariahiserstraße Nr. 94 wohnte, ziemliche« Aussehe». Nußvaum gehörte Seiner Bande von Betrüger», die theil« in ien. theil» in Leipzig wohnten und unter dem Scheine ehrliche Kaufleute zu fein. Waren auf Kredit bezogen, ohne sie zu bezahlen Namentlich im Sachsen und Preußen suchten sich die Ganner ihre Opfer, welche um ansehnliche Beträge kamen. Der übrige» Mitglieder de« Schwindlerklub« konnte nian bisher nicht habhaft werden. E« waren dies der 40-jährige Kaufmann und Reifende Arnold N u ß b a u m, der Kaufmann Samuel Schenk, zuletzt Weißwoll- und Manufactur-Händler in Leipzig, der Handelsmann August Hranz David Diesel und der Handelsmann Viktor S ch e i n h o r n. zuletzt in Leipzig wohn-haft. Gegen Alle waren Steckbriefe erlassen worden, doch wußten sie sich ihrer Verhaftung immer zu entziehen. Da die Verfolgte» österreichischen Unter-thauen (d. h. gerade in Oesterreich lagernde semitsche Nomaden) sind, wurden neuerlich Steck-briefe gegen sie erlassen und die Erhebungen eifrig sortgesetzt. Bei der Verhaftung deS Salomon N u ß b a u »» fand man in seiner Wohnung eine Warensendung, bestehend a»S Seidengarn im Werte vo» 1000 Krone». Diese hatte, wie da« SicherheitSbureau der Polizeidirectio» feststellte, dessen Bruder Arnold N n ß b a ii m au« Zürich «esendet. Gleichzeitig würd« erhoben, dass sich lrnold in Zürich unter dem Namen Arnold R o u s s i (dort war der Nomade auf einmal Franzofe) aufhalten dürfte. Da« dortige Polizei-kommando wurde verständigt, welche« aus Grund der eingeleiteten Nachforschungen in Erfahrung brachte, dass Arnold Rußbaum sich thatsächlich unter dem falschen Namen Roussi dort aufge-halte». I» seiner Gesellschaft befand sich auch der HandelSma» S ch e i n h o r n und die angebliche Gattin des Letzteren. Nach einem verübten Betrug von 500 Reichsmark sind die Schwindler jedoch auch aus Zürich flüchtig geworden. Das Wiener SicherheitSburcau setzte die Verfolgung eifrig fort und ermittelte, das« Arnold R u ß b a u m und Viktor Schein Horn mit seiner Gattin sich in Pari« aufhalten und dort wurden sie auch am 10. d. M. verhaftet. De» Samuel Schenk und de» August Franz David Diesel konnte man bisher nicht habhaft werden. (Allerlei vom Kriege.) Man berichtet au« London: Der Krieg wird von den unter-nehmungSlustigen Leuten hier manchmal in etwa« sonderbarer Weise zu Reclamezwecke» ausgenützt. So kann man zum Beispiel im Norde» London« an einem Friseurgeschäfte lesen: „Baden-Powell. Friseur. Rasiren 1 d. Unterstützt de» Namensvetter deSHelden von Ma-seking! I» Manchester hat ein Bäcker seine Concurrenten ruiniert, indem er sich Kitchener nannte. Unter dem Namen Winton C u r ch i 11 ist eiue Menge Bücher verkauft worden, die von allen mögliche» Leute», aber nicht von dem be-kannten militärischen Mitarbeiter der „Morning Post" geschrieben sind; in ähnlicher Weise wird der Ramme Rudyard Kipling« mißbraucht. Die enigegengesetzte Wirkung hat natürlich der Name Paul Krüger. Ei» Fischhändler im Osten Londons, der so heißt, mußte seinen Laden schließen, weil ihm Keiner mehr etwaS abkaufen wollte, und der Polizeirichter in Sontheue entschied dieser Tage das« c« grober Unfug sei, eine» Mitmenschen „Krüger" zu „schimpfen". Mit Bezug auf alle diese Vorgänge schreibt ein Londoner Blatt: „Es ist endlich an der Zeit, wieder ver-ii fi n f t i a zu werden. Wir haben genug Feste gefeiert, Flaggen aehißt und Bier und Champagner getrunken, unsere Trommelselle habe» genug unter dem Siege«taumel zu leiden gehabt. Die Polizei sollte un« jetzt freundlich aber bestimmt auf den Pfad der Würde und der Nüchternheit zurückführen, sie soll nicht zu-lassen dass der Übermuth der Festorgien weiter tonangebend in de» Straße» bleibt. Wir haben jetzt genug patriotische „Lieder" und „Musik" gehört und man könnte nun nachgerade zu der Erkenntnis gelangen, das« die lärmenden Kinder in Khakihüten ein Unsug sind. Auch würde e« nicht« schaden, wenn mit mit der Persönlichkeit K r ü g e r'S etwas generöser umgegangen würde. Da« Bild de« alten ManneS immer wieder zn verbrennen, ist weder schön, noch witzig und jeden-fall« eine sehr unwürdige Form vo» Patriotismus." (Veruntreuungen.) I» der Kasse der Nordischen FeuerverficherungS-Gesellschaft in Moskau worden Unterschleife im Betrage von mehr als 660.000 Rub. entdeckt. Der verhaftete Casfier gestand, dass er die Veruntreuungen im Verlauf einiger Jahre begangen und dieselben durch falsche Buchungen vertuscht hübe. (Einvuelt in Ungarn.) In Gr o ß-Kik i nda fand am 12. d. M. wie ani Budapest berichtet wird zwischen dem StaatSanwalt Anton S t o ck e r und dem Gymnafial-Profeffor Joseph Albert wegen eines Wortwechsels ein SSbeldnell statt. SlaatSaiiwalt Stocker würbe sehr schwer ver« TDunbet. Einer btr Sccunbantfn war ber Ober« Siabtl)auptma»n Leo Wachtel, ber während der Dauer deS Duell» ba» Hotel, in welchem c» statt-fonb, polizeilich besetzt hielt. (Hagkloersichrrung durch Kanonrnlchiisse.) AuS Bozen schreibt man: Die Siibiiroler Ge« nieinden Civezzano. Bigalzano und Mabraiio habe» sich zu einer Versicherung»-Gesellschast gegen Hagel durch Kanonenschüsse zilsamuiengethan. Noch im Lause biese» Monat« werben bie 18 Schieß- {tationen ber Geiiieiubevertretuiigen ihre Tljätigkeit »tginnen Die bisher stattgehabten Versuche, burch Böllerschüsse bie Wolle« zu zerstreuen unb ben Hagel abzuwenden, ivareu bek>in»tlch vom besten Erfolge begleitet. (fjilje iu England.) Au» Lonbon wirb gemeldet: Bei ben militärischen Übungen iu Aldershot erkianlten am 12. b. M. in Folge der große» Hitze 300 Mann uub wurden in» Hospital gebracht, wo vier starben. (/euer in irr pariser wellausstelliiua.) AuS Paris wirb berichtet: Im bosnisch-herzegowi uische» Pavillon ber Wet-auSstellung brach am 12. b. M, gegen 3 Uhr nachmittags ein unbebentenbeS Feuer aus. baS »ach einigen Minute» gelöscht wurde unb keinen »enneuSwerten Schaben anrichtete. Der Besuch beS Pavillon» feiten» be» Publikum» erlitt keine Unterbrechung. Handel, Gewerbe u. Landwirt-schast. tliedtrölterreichischer HauMfihertag. Der al» 20. uub 21. Mai in Wien abgehaltene HanSbesitzertag beschäftigte sich vorwiegend mit ber «teuerbelastung be» GebäubebesitzeS. welche in feine» Laube so empfindlich ist, wie in Oester-reich. Dies gilt nicht nur von ben StaatSsteueru sondern auch von den Zuschläge» für Land. Bezirk uub Gemeinde, welche zusa > men cirra 50"/, be» Bruttoeinko > nie»» betrage». Zu dem ersten Punkte ber TageSorbuuug: Stell»» g » h m e gegen bie Maßlosigkeit in ber Höhe berGebäube-st e u e r unb Forberungber Rebuction derselben im GcsetzgebuugSwege, erstattete UuiversitälS-Dvcent Dr. D. v. Komor-ziuSli das Referat. Er verwies in seinen Ausführungen vorerst auf bie Thatsache, das» bie Gebäiibesteuer i» Oesterreich zu einem Maße gediehen ist. wie in keinem anderen Staate der Welt. In Wien be- {ahle mau. wenn man vom Bruttozin» die Spesen er Gebäubcei Haltung abzieht. 52'/,. I» den kleinere» Städten und Orte» sei der Satz der landcSsürstlichen Steuer wohl etwas geringer aber dort sind wieder oft außerordentlich hohe Gemeinde- und Bezirk»Umlagen nud so werde denn der Steuersatz von Wien kaum bedeutend unterboten, ja in viele» Geuieinbe» werbe» sogar noch höhere Steuer» bezahlt. E» sei eine druckende Last, bas» für bie Wohnung beS HauSeiugen-thümerS unb seiner Dienerschaft bie Steuer zu entrichten ist. wiewohl hier gar keine Gelbein-nähme zu verzeichne» ist. Die hohe Steuerlast sei die Ursache der teure» Miethpreise unb ber Hausbesitzer sei gezwungen, bei seine» Miethparteien den unbesvldeteu Steuereinnehmer zu Gunsten des Staates, des Lande», be» Bezirke» unb ber Gemeiube mache» zu müsse», wen» also berselbe gegen bie übermäßige Besteuerung Protest erhebe, so hanble er nicht eigennützig, souberu er ver-trete da» Interesse der Gesammtheit, welche nicht nur finanziell geschädigt werbe, soubern auch ge-zwunge» fei, sich räumlich einzuschränken, wodurch b.bcuteude sittliche Gefahren uub sanitäre Übel« släiide entstehen, Redner beantragt nun folgend« Resolution: „ES ist ein zwingende» Gebot ber Gerechtigkeit gegenüber bem Hausbesitzer unb zugleich im allgemeinen Interesse ber Volkswohl-fahrt gelegen, bas» ohne Aufschub im Wege ber Gesetzgebung zu einer auSgiebigeu Herabsetzung ber unmäßigen Ha»Hin»ste»er geschritten werbe, welche außer allem Verhältnisse zu den übrige» birecte» Steuerzahlungen steht und zur Verteuerung de» Mietpreise» ber Wohnungen führt " Diese Resolution gelangte zur einstimmige» Annahme. Vortrag über Wiesenbau, gehalten vo» Herrn Rudt jun. am 6. d, M in der Muslenvirtschast der fteiermirt Sparcasse zu Lichtenegg bei Pcltau. Jaatsktt. Da» Einbringen be» Samen» in ben Bobe» erfolgt je nach beu WitterungSverhältiiifsen im April bi» Mai oder auch sehr zeitlich im Herbst. Das Stien geschieht derart, das» man bie Überfrucht (Hafer, Gerste, Roggen) zuerst säet unb eineggt, baun kommen bie großsamigeq Gräser und zum Schluß die seiusamigeu Gräser und Kleearte» zur AuSsaai. Folglich müssen bie Klee-arte« uub Gräser iu zwei Partien unb zwar kreuzweise ausgesäet werben. Einmal nach der Länge und da« zweitemal nach ber Breite be» FelbeS. Die Unterbringung be» Samen» geschieht am beste» mit einer Walze, auch mit einer leichte» Egge, welche verkehrt gezogen wirb unb mit einer Dornegge iu ber Regel breimal so tief al» ber Same» groß ist. Die Übersrucht bient zum Schutze ber jungen Pflanzen unb eignet sich hiefllr am besten ber Grünhafer, welcher zweimal abgemäht wirb. Da» erstemal, bevor er Halme bilbet unb ba» zweite« mal sobalb er unb die jungen Wiesenpflanzen eine Höhe vo» 30 Eentimcter erreicht haben; e» gibt bann außerbem »och einen bvilten Schnitt, bei welchem aber schon hauptsächlich Gräser und Klee« alten vorhanden stnb. Die Überfrucht ausreife» zu lassen, ist nicht zu empsehleu, besouber» ist e« sehr nachtheilig für bie junge Wiese, wenn sich bie Übersrucht lagert. Solch« jungangelegte Kunstwiesen dürfen im ersten Jahre nicht geweidet werden, der Boden ist noch weich und die jungen Pflanzen werden vernichtet. Zulässig wären höchstens Kälber bei trockenem Wetter, jedoch mit ber gröhlen Bor« ficht, ba sich biesc Thiere außerordentlich leicht aufblähe». Ebenso soll ber Dünger erst im britten Jahre i» Verwendung kommen, der Boden soll auch früher keine Düngung nöthig haben, sondern alte Kraft besitzen. Das Eggen junger Kuustwiesen wird unter« lassen, der Boden ist ohnedies noch locker und die Pflanze» werden dadurch leicht entwurzelt. Pflege alter Wiesen. Die Pflege besteht in der Reinhaltung, Eggen. Walze», Düngen, Entwässern und Ber-tilgen der Unkräuter. Besonders wird man bei jüngeren Kunstwicsen den Unkräutern leicht Herr und soll dieselbe» sofort bi» zum legten Stück vertilgen uud die weitere Verbreitung dadurch hemmen. Jede» dritte Jahr soll eine Wiese ordentlich gedüngt werbe». Wie bantbar bie Wiese« siub, dezw. wie nothiveubig ber Dünger ist, möge nachstehend Tabelle veranschauliche». Die Resultate sinb vom erste» Jahre 189V am BersuchSfelbe ber steiermärkischen Sparkasse in Lichtenegg erzielt worbeu. DaS VersuchSfelb ist iu Fläche» von 1 Ar eingetheilt »nb würbe scho» im Herbst 1898 mit nachstehenb genannte« Düngemittel gedüngt: Arm« £,II II II» •nimmt Parc, 1 ohne Düngung 39 Ko „ 2 300 2. Jauche 4 Ko. Thomasmehl 43 „ „ 3 k Ko Thomasmehl 44 „ „ 4 150Ko.Kompost20 Ko. Kaltsta»b47 „ „ 5 185 Ko. Stallmist 55 „ „ v 6 Ko. Thomasmehl 4 Ko. Kainit 57 „ Es ist selbstverständlich, dass bie Düngung»« versuche auf einer absolut gleichwertigen Wiesen« fläche stattfanden. Heuernte. Die Qnalificierung de» Heue» ist unbedingt nothwendig und ein braver Laubwirt wirb sich folgenbe Eintheiln,ig mache»: 1. Feine» süßeS nicht frisch gebüngte» Heu für Kälber. 2. Mittlere» süße» Heu unb Grummet für Kühe. 3. Grobe» unb frisch gebüngte» Heu für Ochsen. 4. Saure» Heu unb Grummet für Pserbe. Jede Qualität wirb er separirt ausspeichern. währeub ber Aufspeicherung schön vertheilen unb festtreten. Die Ansicht, mit ber Heuernte so lauge zu warten, bi» bie Gräser uub Deren Samen reif werde», ist schlecht und zwar beShasb, da mau ein schlechtere» Futter bekommt. Die Meinung, basS sich bie Wiese auf solche Art besamen solle, ist nicht falsch, aber eine Besamung ist nicht noth« wenbig, auch nicht gut, ba bie Unkräuter zuerst reife« und sich bann umso stärker vermehre». Eine zwei, bi» breijährige Wiese muss Gräser habe», bie 2—3 Jahre daiurn. eine 4—S>jährige Wiese m»s» Gräser haben, die 4—6 Jahre Hauer» unb eine Dauerwieje mus» aus Gräsern bestehen, welche eben bauernb siub. Die Besamung burch da» Reifwerbenlafsen ber Gräser ist nicht vor-theilhast, jeboch kann man nach ber Heumahb reine Samen unb zwar solche, bie nicht zuviel auf den GraSstoppeln hänge« bleibe«, also kleine unb etwas schwere Sameiiarte«, wen« nothwenbig nachsäen. Die Berwenbung be» He um esse rS unb ber Heusäge, mittelst welchen «an da» Heu senkrecht vom Stocke hernnterschneidet. ist sehr zu em-pfehleu. Die reine und ordentliche Heuwirtschaft ist dadurch bedeutend erleichter». ES bleibt zum Schluß ein wichtiger Gegen« stand übrig, da» ist die Evltur reiner Gra»-jamcn und Kleearten, besonder» der Arten, bere« Preis heute noch ein enormer jst wie z. B. der Gold-Hafer unb Mattenklee. Aber auch anbere Gräser wie Wiesenichioiiigel, roter Schwingel, Knaulgras, franz. Raygra» lohne« sich für Scimeueultur. Die Eultur mus» aber »or auf reinem gut vor-bereiteten Boben geschehen. Humoristische Wochenschau. Bnmm! Soeben hatte ich ben am Minoriten-platze aufgestellten Kriegen»»,» injpicleit uub mich überzeugt, bas« biefe wackere Truppe auch in Abwesenheit ihre» uach Marburg geflüchteten Veneralkommanbierenben ihren Mann, parbon 20 Mann stellen kann, al» ber erste Schuß ber im Stabtparke aufgestellte» maskierten städtische» Artillerie fiel. Die Wirkung wär fürchterlich! Ich kann sie aber nicht fchilbern, bd ich nlemanbeu iu Verlegenheit briuaen will! Ich begnüge mich also mit der Mittheilung, das» bei dieser Ge« legenheit einige Herren zum erste» Male in ihrem Lebe« de» Geruch be» Pulver» kenne» lernten. Nu» wäre e» auch mein« Pflicht, bie stramme Haltung unserer wackeren Krieger bei ber Desi-lierung zu beschreiben aber leiber, räwii ich. ist mein Auge trüb« ebtlt'« mir um'« Angesicht, Die Defilierimg geht vorüber Und die Krieger sieht «an nicht I Ich kann mir biefe« unbegreifliche Verschwinden nur dadurch erklären, dass der löblich? Kriegerverein bei dieser schwierigen militärischen Leistung in eine gefehlte Gasse geraten ist, Hof-fentlich habe» die Herren später wenigsten» ben Weg nach Hause gesunde». Damit mir aber niemaub nachsage, bas» ich »ufere slovenische» Mitbürger ungerecht behanble. verweise ich auf bie außerorbeullichen Erfolge unsere» AlterthuniSsorscher» B n u t. Ich stimme in diesem Punkte vollkommen mit Herrn Oberlehrer vo» Haidin überein, welcher im „Slov. gospodar' eitlen Bericht über bie neuesten Erfolge beS oieiiorc» uns lyrcr Zch könnt» »och mehr aufzShieit j. B bir ItNwAlle butch HpDa« „MithraSdirnrrS" veivffcntlicht und dabei die selbstverständlich ganz überflüssig« und lästige THStigKit der Herren Professoren und ihrer Schüler gänzlich ignoriert. Ich tö slavisch« Eifolg? dies«? Art BesettWUA tm Wiener LinI«nwSl kiich« Erdarbeiter, die Erbauung deS Wiener Rathauses durch böhmische Ziegelträger und de» Bau deS Grazer Stadttheater» durch slovenische Maurer! Die verfluchten Deutschen, welche nur daneben stehe» und herumlonimändiertii, sind ja gänzlich überflüssig, meint der Herr Oberlehrer vnn Haidin! Wochenmarkt-Prcise ÖSttUSfl m a b und Ä k w I ch t Mittildurch-schnitttprri» in v. W. K | h Weizen...... Rom....... Berste...... v«fer...... »kutunitz..... Hirse....... 'den...... Mvftl..... Fisolen...... feilst« ...... Erbsen..... Hirsebrei..... WeizengrieS .... Reit....... ...... Zwiebel...... Kümmel..... Wachholderbeeren. . Krenn...... Suppengrüns« . . . Mundmehl .... Semmelmehl . . . Polentamehl.... «i»d»bhmalz . . . Schwrinschumlz . . Speck, frisch.... Speck, gerüuchert. . Echmeer..... Salz....... Butter, frisch . . . Käse, steirisch . . . Mer....... Rindfleisch .... «albfleisch..... Schweinefleisch jung Tafelöl...... SflMM...... Ker»en,Älas.... Seife ord. 100 Kilogr, Kilogramm Liter Kilogramm tb > 14 14 18 I 18 ( 18 17 4 12-16 ntwein er........ Weinessig...... Milch, frische . . . . . abgerahmte . . Holz hart Meter lang . . weich . „ . Holzkohlen, hart . . . .. weich . . Steinkohlen..... Heu........ Stroh, Lager . . . . , Streu . . . . Kilogramm 46 Stack Kilogramm Liter Nieter Hektoliter 100 Kilogr, 40 nst 56 24 32 66 »6 66 16 40 6« 90 20 30 26 18 80 40 8 90 4 24 80 12 20 20 40 10 88 64 76 40 8Ü 14 12 60 80 60 80 40 46 zum Backen unb Kochen mit Zucker fertig verriebe». Köstliche Würzt der Speise». Sosort löslich, feiner, kmigirbiger und bequemer wie die jetzt so enorm theuere unb in ihre» nerven-aufregende» Bestandtheilen schädliche Ba-nille, wclckc hiedxrch ganz entbehrlich geworbn ist. 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In allen Crtidjnfteii, in welchen bei 4 Nachdruck verbot«».) n drm Park dcS fürstlichen Schlosies zu Wilhelinslust war es heute so recht still und feierlich. Alles pflegte der Ruhe an drm heißen Somineruachmittag; die grünen —. Jalousien des reizenden IagdschlößcheiiS waren gefchlosfeu, ^J der kleine See lag. vou keinem Windhauch berührt, u»> beweglich, uud »ur ein kecker Sonnenstrahl tanzte lustig Über die Wasserstäche. Bon Zeit zu Zeit streckte ein nengieriger Karpfen den Kopf in die Höhe, um »ach einer Wasserflieg« zu schuappeu und dann sogleich wieder in der wohlige» Tiefe des feuchte» Elementes zu verschwinde». Auch die Bäume hielte» ihre Siesta, kein Blättchen rührte sich an de» Zweigen, »nd die Blumen mtteii i» den Beete» hi»ge» wie im Traume ihre Häupter unter den, Druck der heiße» Sommerlnft. Alles fchie» wie ausgestorbe» — doch nein, da nute», wo Bäume und Büsche am dichtesten standen, schimmerte auf einem der vielfach verschlungenen Wege des englischen Irrgarten» ein belle» Kleid durch da» Blättergrii», eine weist«, kleine Hand bog vor-sichtig die Zweige voncinandrr, »nd ei» liebes, rosiges Antlitz lugte erwartnugsvoll über de» See hinweg, nach dem Schlosse hinüber. Gerade schlug eS von dem Schloßturm drei Uhr — selbst die Glocke tönte langsam und verschlafen — da öffnete stch das kleine Seitenpförtche», von welchem aus der Weg direkt zu», Ufer führte, und ein junger Mann, mit sommerlicher Eleganz gekleidet,. trat an» demselben, den Blick scharf nach der Gegend richtend, wo dir junge Dame sichtbar war. .Wie pünktlich er ist,- flüsterte diese. nnd einen kurzen Augenblick hob st« winkrnd ihren hellen Stroh-Hut, den sie bisher am Arm ge trage» hatte, in die Höhe. Ein Lächeln de» Glückes glitt über die Züge des jiutgen Mannes, al» «r dieses Zeichen be-merkte, und raschen Schrittes nahte er dem Ufer, wo in dem dichten Schilf halb versteckt ein leichter Kahn lag, deu er loslöste uud bestieg. Wenige kräftige Ru-derfchläge trugen ihn jenseit» des Sees, »nd einige Minuten später wandelte er mit der Dame im dichtesten Schatte» der alte» Bu-che»allee, deren riesige Blätter-krönen keine» Strahl der So»»e durchleben. .Ich danke Dir, liebe Lueir," sagte der junge Mann, »daß Tu Deine NachmittagSruhe geopfert nnd mir diese Unterredung ge> währt hast. Wir sehen uu» jetzt selten allein; der Fürst bedarf meiner mehr denn je — für seine _ bevorstehende Vermählung ist so vieles zu ordne», und Dei» Bater überwacht uuS seit einiger ^eit mit einer Aufmerksamkeit, die mich das Schlimmste befürchte» läßt.' „Pah," entgegnete da» junge Mädchen, nnd ein reizendes Lächeln verklärte sein liebe» Gesicht, .laß Papa Öberhosmarschall nnr sei» Tochterche» hüte», wie seinen Augapfel; eines Ta^rs fliegt ihm I. Weioschii»««» (|.pv4iiI>iih n. iC. Wer tc< Z«»»,»»»,>«>>»»» A|wni» cr»-i*«i) :l. »c» 3it)i»fliumcHs«»tn 'Naityifttii. 4. Ech»»»n>I»ii>>»r lOrnrn» Mol» •frei» (PortliMia fhry«nrrhor»), tt. ». 7. (»1er »s» üii>i»rX»«ii»cr» ». tNtngcl-lpiimee (Bomhyi neuitri«!- (Mit IrjU ' der Kobold doch an» und zn ihrem liebe» Franz, der de» strengen Bater schon »och für sich gewi»»en wird." »Mein süßes Herz,- enviderte der junge Man» innig, «wie glücklich machst Du mich mit Deiner fröhliche» Zuversicht, uud doch kaun ich dieselbe leider nicht teile». Hast Du de»» ganz vergesse», wie bestimmt Dein Bater erklärte, daß er die Hand seiner eigenen Tochter min und nimmer ei»em Adelige» gebe, der ebe»sowe»ig Berniöge«. wie Alineu auszuweisen habe." .Ach. diese Ah»?»!* rief Lucie i» komischem Zorn die kleine Hand ballend, .diese alten steifen Herren nnd Damen, die so lächer-lich aussehen und so strenge von den Wänden herabblickrn, mit ihren geschmacklose» Haarbentel» nnd langweiligen Pnderperücken. Ob sie wvhl jemals jung gewesen si«d — gelebt »nd geliebt habe», wir wir? Ich glaube es kaum, sonst würde» sie wohl nicht »och im Grabe das Glück zweier Liebende» störe»! L. wie ich sie hasse!" .Um Gotte» Wille», lasse vergleiche» de» Papa Oberhosniar^ schall »icht höre»," meinte Franz lächelnd, .kennt er doch keine größere Glückseligkeit, als das Gefühl, der Abkömmling derer von Wittnngen zu sei», welche ihren Stauuubaum bis i» die dunkle» Seiten zurückführe», wo das Bärenfell die Stelle des schwarze» Fracks vertrat. Hat nicht einer derWittnngerKarl de»Große» ..." .Franz, ich beschwöre Dich, sei still," rief die jnnge Dame in scherzhafter Brrzweiflnug »»d hielt sich mit de» kleinen Händchen die beiden Lhreu zu, .das fehlte »och, daß auch Du mir die We< schichte uttserer Herren Ahuen erzählst, die ich seit meiner Kind-heil einmal wöchentlich hören muß. Komni, streichen wir die alte» Herrschaften für he»te vo» der TageSord»»ug nnd spinnen wir lieber Z»k»»ftsplä»e, während Pava Lbrrhosmarschall in seinem »Ahnensrsiel" vo» der Herrlichkeit des Hauses vo» Wittnugeu träumt." Und fröhlich hing sie ihre» Arm in den ihres Begleiters nnd ichritt mit ihm in dir Schatteukuhle de> Parkes hinein, wo, wir sie glaubte, um diese Zeit der allgemeine:, Ruhe kein Lauscher ihre harmlosru ^»ianimenkünste beobachtete. Aber einer hatte sie doch beol» achtet — Egon, der j»»ge Füu't »nd Landesherr. Die drückende Hive hatte ihn heute ebenfalls aus de» Gcmächrr» gescheucht, »nd er hatte sich mit einem Buche i» die Einsamkeit des Parkes ge-flüchtet, wo er hinter einem Baume iiveud unwillkürlich Zrnge der Unterredung de» Liebespaares ge-worden war. Still lächelte er de» Dahin-schreitenden »ach «nd ging a»! dem entgegengesetzte» Weg »ach dem Schlosse zurück, um die ju»> gen Leute durch eine etwaige Begegnung »icht in Berlegeiihrit zu bringe». C, auch er wußte da« Glück zweier liebenden Herze» und die Seligkeit einer solch heimlichen Zusammenkunft zu schätze». War er doch auch mit Prinzessin Marie, feiner geliebten künftige» Gattin, während seines Besucht' > am Hose ihres Baters, manchmal so dahingewaudelt, w.,» freilich der strenge Herr Lberhofinarfchall ebenfalls »icht wissen durste, y4 da birst Verletzung der Etikette ili» in eine gelinbe Verzweiflung versetzt hätte, Die Ahnen und die Etikette! Daö waren die bei-den Steckenpferdc des Herrn Josias von Wittuugen, und wehe dem, der ilini diese in irgend einer Weise antastete! Fürst Eflm, hingegen machte sich aus beiden verteufelt wenig. Er war a» einer guttu deutsche?» Hochschule, an den herrlichen Ufern de» grünen Niieins, ausgewachsen, ' >>> hatte mit der frischen Rheiulaubsluft frischere nnd freiere Öcfilm gen eiugesogeu. ^hm war der alte Zopf, dem er sich notgedrnilgc» noch in vielen Fälle» fügen mußte, vo» Herzen zuwider, und einen Teil dieses Wider-willens übertrng er »»willkürlich auf den Verfechter dieses ZopfeS, de» Herr» Oberhosrnarschall Josias von Wittuugen. ber sein Amt unter seinem fürstlichen Vater bereit» mit spanischer Grandezza verwaltet hatte nnd ihm von diesem als lebendiges HauS- und Erbmöbel Übermacht worden war. Und Herr JosiaS war ein würdiger Repräsentant des alten Regiments — der echte Sprößling seiner Ahnen — die flrischge-wordene Etikette, Wenn er so daherschritt, oder bester ge-sagt, leicht tänzelte, geschniegelt und ge> bügelt, in tadellosester Toilette, den Cha-pean claqne unter dem Arm, daö spärliche itroue Haar sorgfältig frisiert, gegen seine Untergebenen stets voll ernster Würde, den Höherstehenden gegenüber von eeremoiiiell-ster Devotion, machte er ben vollenbetsten Einbruck beS alten Höflings, wie er im Bnche steht. Fürst Egon betrachtete ihn oft staunenb uub äußerte bann scherzhaft, ber Oberhof-marschail bleibe sich jahrein, jahraus in seinem Wesen unb in seinem Aeußereu so gleich, baß es aus ihn ben Einbrnck mache, als ob er jeben Abenb sorgfältig in eine Schachtel mit Baumwolle verpackt nnd am anbern Morgen eben so sorgfältig wieber herauSgeuornrnen unb in seine Funktionen eingesetzt werbe. Der Oberhofmarschall freilich hatte keine Ahnung bavon, baß er so als Stichblatt ber Sattire seines allerhöchsten Herrn unb Gebieters bieiie. Im Gegenteil, er war sich seiner Wichtigkeit im Staate so wohl bewußt, baß er glaubte, ber einzige zu sein, welcher bie gnte alte Hossitle ausrecht erhielt; baß er einen feste» Damm bilbe gegen ben hereinbrechende» Strom gefährlicher Neue-ruugen, unb oft bachte er mit Schrecke,, barau, waS wohl aus ber Etikette bet eblen alten Dame» werben solle, wenn er, Josias von Wit-tnngen, ihr trenester Ritter unb Ba-fall, nicht mehr sei. Der Gebanke war ihm furchtbar — was würbe aus ben. Hos — betn Staat? Denn bie Etikette war für ihn ber Staat — alles anberc war eitel Schall unb Ranch. Was Wnnber, baß ihn, Menschen, bie seine Gesinnungen in Dieser Richtung nicht teilten, geradezu verhaßt wäre». Unb zu biefen gehörte Franz von Osten, ber KabinettSsekretär. ja mehr noch, ber Freunb bes Fürsten. Franz war der Sohn eines alten Ober-ste» von bürgerlicher Herk»«ft, der aber um feiner Verdienste willen in den Abclöstand erhoben wor-den war. Als er starb, hatte die Gnade des alte» Fürsten dem Svh»e ermöglicht, dieselbe Universität, wie der junge Erbprinz, zn beziehen, und dort hatten die hingen Männer, welche eine» Her-zenS und einer DenknngSart waren, bald ein FreundschastSbaud geknüpft, welches keine Hoseeremonie trennen konnte. AIS der alte Fürst starb nnd Egon zur Regierung bes Fürstentums berufen würbe, folgte Franz von Osten bei» Freuub als Uabinettssekretär au bei, Hof, uub wem, sie auch vor bei, Augen ber übrigen Welt sich gemäß ihrer gegenseitigen Stellung zn einaiiber benahmen, so verbrachten sie boch manche frein,bliche unb anregenbe Planber-stunde zusammen, sobalb sie bie Fesseln ber Etikette abwerfen unb .Menschen" sei» konnten. Unb bem guten Franz erging es wie ben, Fürsten. Er »lachte sich äußerst wenig ans ber sogenannten Hofsitte. Er nnb sie flau« den in nicht besvnberS gutem Einvernehmen zusammen, unb manchesmal, wenn ber fröhliche flotte Bursche bei ihm burchbrach, Wilhelm, Kronprinz deS Deutsche« Reichs »nd Äroupriuz vo» Preussen, iMit Tcxl> I- i LL^- Tic ziitunfliflc Residenz deS groupriuzen Wilhelm. trat er ihr so unsanft auf ben Fuß, baß ber alte Oberhofumrschall ben Schmerz bavon bis in baS innerste Mark spürte. Unb ein solcher Mensch hatte Absichten — »»zweideutige Ab-sichten ans seine Tochter — ben letzten Sprößling bem von Wittuugen — bei, Ehrenwächter ber alten, strengen, guten Sitte jener Zeit, wo nicht Fürst uub KabinettSsekretär gemeinschaftlich auf einer öffentlichen Hochschule stnbierteu unb Freunbschaft schlössen — ja, eS ist zum Entsetzen, sich duzte«, wenn sie unter sich waren. Nein — ber Herr Kabinettssekretär erhielt seine Tochter nicht, daS hatte Herr JosiaS von Wittuugeu sich gelobt, eher sollte sie bem schönsten Beruf beS Weibes entsagen unb als StiftSbame jenem Alter entgegenreifen, wo überhaupt ieber Gebaute an eine Heirat ein läugstverwehter Traum ist, Lueie, sein holdseliges Töchterlein, frei-lich bachte anberS. Sie war ganz in ber Stille — selbst ber Fürst hatte nichts ba-von bemerkt — mit bem UebenSwiirbigen Sekretär einig geworben unb hatte sich ebenso sest gelobt, baß er ihr Gatte werbe, als ihr strenger Herr Papa von bem Gegenteil überzeugt war. Wer wohl des, Sieg davontrug? Wir wollen sehen I 2. Währenb bas Liebespaar sich noch eine halbe Stunbe in bei, Rtgöngen bes Parkes erging, schritt Fürst Egon birekt auf bas Schloß zu. Er lächelte stillvergnügt vor sich hin, ben» es gewährte ihm ei» ganz besonbereS Vergnügen, baß gerabe bie bei-ben jungen Lente sich znsammengefunben hatten Er hatte bem Freunb schon oft große pekuniäre Borteile zuwxubeu wollen, was bieier aber stets entfchieben ablehnte, ba er nicht um bie Welt ben Schein auf sich laben mochte, als benähe er bie Freunbschaft bes Fürsten, um sich zu bereicher». Durch eine Heirat mit Lueie von Wittungen aber war Franz mit einem Male ba. wo ihn sei» fürstlicher Freunb haben wollte. Die Partie war iu ieber Beziehung eine vortreffliche; bas Möbchen war schön, geistreich unb bas Ziel aller Wünsche bes jungen ManneS; bie Familie war hoch angesehen im Laube, uub Herr JostaS von Wittungen war, was auch nicht zu verachten, sehr reich. Aus bem Gespräche ber Liebenben hatte ber Fürst entnommen, baß bie Aussichten seines Kabinettssekretärs und FreuubeS schlecht waren, Dies betrübte ihn, währenb ihn auf ber anbeten Seite wieber bie feste Zuversicht bes Mäb-chens freudig berührte nnb ihm bie Hoffnung gab, baß Franz boch »och sei» Ziel erreichen werbe. DaS we-uigstens gelobte er sich innerlich, so viel, als in seine» Kräften staub, reblich dazu beizutragen, Er hatte bafsir zwei GrÜnbe. Erstens liebte er Franz nnb mochte baS frische, fröhliche Mäbchen gut leiben, unb zweitens freute eS ihn auch ein-mal. sich gegen bei, alten Lberhofmar-schall zu verschwören, ber ihn so oft in Fragen ber Etikette zur Berzweif-luug gebracht hatte. Dafür aber mußte er ja seine Rache Üben, benn Fürsten stnb boch auch zuweilen sterbliche Menschen, AIS Ego» sich bem Portal beS Schlosses näherte, sah er bei, Herrn Oberhosmarschall mit steifer Granbezza seitswärts aus uub ab wanbeln. immer wie birekt nnb unversehrt ans ber Schachtel genommen, tabelloS in seinem Aenßercn nnb nach seiner eigenen Meinung gewiß auch unfehlbar in seinem Innern. Vielleicht bachte er bei seiner kleinen Promenabe gerabe wieber bariiber nach, was wohl aus bem Fürstentum werben solle, wenn er zn seinen Ahnen versammelt unb selbst Ahn geworben sei; wenigstens war er so tiefsinnig, baß er seinen burchlauchtigen Herrn unb Gebieter nicht bemerkte, als bieser bicht bei ihm vorüber-schritt. Erst als ber Fürst seinem LieblingSjagbhnnb zurief, welcher sich einige Schritte weiter unten auf bem Vasen tummelte, bemerkte ber Oberhosrnarschall sein Versehen — Durchlaucht war au ihm vorbeigegangen nnb er, Josias von Wittungen, hotte boS nicht bemerkt. Das war schrecklich! DaS war ein Stoß gegen bie Etikette. » > Oö ••• — Ein mu'.ucifcllwftcr Brrftos;. Fuilid» Iiat der Meusch auf dem Ter Schreck darüber schlug ihm iu alle Glieder, uud faiuii Rücken ceine Augen, wa« vo« der weise» Mutter Natur recht gut konnte er seine würdevolle Haltung bewahren, al« er Seiner eingerichtet ist, dem, weh nnö. wen» wir alle» scheu miißten, wa« Dnrchlaucht von ferne nachtönzelte, um vielleicht einen Befehl — hinter unserem Rücken vorgeht, aber nach der Meinung deS Herrn einen Blick de« Fürsten zu erhäschen, ans dem er entnehmen Die V!cdiich»mßtavcllc fflr ftinin Ludwig II. von 9nt|trn im Parke dcS ZchlosstS Berz am Ztarnbergcrsee. G + flit) vline Vrfllritunn einer andere» Ziffer in dir Well wagt, t^r siililte mich dnrchaiis fein VedllrsniS, sich nochmals »ach ilini «m-z»sel>e» »nd benab sich aus fein Arbeitszimmer, um daielbst feinen Mabiiicttofefrctär zn erwarte», mit welchen« er neuen Abe»d ge-wvhttlich m'ch eine Stirnde arbeitete. <,i»rNr«»n« folgt.» mw om BOflÜ&EIR Bo» der Fürsorge ber Insekten fiir ihre Nachl«mi»r»schafi. L» ist allgemein besannt. hafi dir Insekten Ihre meist sehr zierlich gestalteten (Sict ieil» einzeln, teil» in größeren Häufchen an diejenigen Ptlanienlelle ober doch tiirnigltr»» in denn unmittelbaren Nähr befestigen, welche den anSkiie->!,enden fJnulicn ober Larven zur Nahrung diene». Ammer entspreche» auch : i> liier in il|«»» Infolge derselbe» sind die Eier schwer ii cnlberfe» uub deshalb vor allerlei Rachstellnnge« geschützt. Aus unserer Idditbung zeigt uns ,^ig 2 die aus ein Lbsiblatt gelegten liier bco Baiim-i oeißtlnfl» (Aporl» orutactfi). Doch giebt c» auch Insekten, welche zum Schuhe siir iUrr Nachkommen noch eine ganz besondere Fürsorge treffen und ei» unge-mein zwerkniänige» verfahren befolgen. Dahin gehören vor »Uen die I» unsern >'iewach»häusern und Gürten öfter» In Menge anftrelende» und barum großen Schaden verursachenden Schilbläuse. Während man bie kleinen, geflügelte» Männchen nur äußerst selten zu sehen bekommt, erscheinen desto häufiger, namentlich a» Weiustöcke», Himdeer- u»b Johanni»beerslriluchen und Oleander-duschen, dir den Männchen durchgehend» unähnlichen. flügellosen Weibchen dieser befürchteten Schmarotzer. Sie haben einen rundlichen, flachen ober halbkugel» leimigen. sihilbsörmig oder birnförmig ansgeschwolleneu Körper. der oft mit einem weis,«», flüssigen Ocbilbe bekleidet ist und an bem Kops und feine nur ton der Bauchseite zu erkennen sind. Mehr galligen Pflan>«iiaii»wiichs«n. al« Anseilen gleichenb, lege» sie Ihre Hier unter sich zwischen ben Bauch und der zuvor mit einer Art Wolle tapezierten Unterlage ab. Hieraus sterben sie ab, >l»e vertrocknenden Bälge gleich einem schützeiibett Gewölbe über den liier-Humpen uiiüitlassrnd. sind also im wahren Sinne de« Worte» zu Schutz-Mänteln ihrer «iuder geworden Ivrgi. Fig. I). In manchen Jahren finden wir häufig au Heften oder Stämmen unserer Obstbäititte filzartige Krusten, welche einem Stücke [Vetierfcfituainnt sehr ähnlich sehen, schaben wir hie Filz-liaare ab. so erscheine» unter ihnen 300—siOO glänzende, kugelrunde, hellgraue Tierchen; sie gehören bem Schwammspiutter, auch Großkops oder Ungleichen genannt (Ocnoria dinpar), an, dessen Weibchen sich selbst vermittelst zweier 2chnppen ber Lribe»spitze die dunkelbraunen Asterspare au»»ipjt. »ip in diese tie gleichzeitig gelegten ttirr wie in ein Federbett einzuwickeln. Durch diese t.'aarwiUste werden die Eier gegen alle feinblichen Angriffe, wie auch gegen alle Unbilden ber Witterung vortrefflich geschlitzt Jti. 4 unsere» Bilde» fährt «»» ein eiertegenbe» Weibchen de« Schwammspinner» vor und Nr. Z zeigt ««« die vom Asrerfllze umgebenen und geschätzten Eier. au» welchen ein Teil der jungen RSupchen ausgekommen ist. Zwei nahe verwanbte Spinner: ber Moidafler (Porthcsia chrynotrhoea) und der Schwan sPorthc>>ia Hurifliu) ver-fahren beim Eierlegen in ähnlicher Weise, wir der Seidenspinner, Inbem fle ihren Asterhaarbüschel zu einem langen Schweif aufwickeln, welchen sie dann mit den darin gelegten Eiern spiralförmig um einen Zweig herumschlingen oder auf der Kehrseite eine» Blatte» befestigen ldrgl. Fig. ß). Die dauerhafteste Beipad>, ne»->tei») an, indem er seine 200—SOO Neinen. graubraune» liier wie «ila»perlen in 14 — 1« splralsiirmig gewundenen Reihen dicht gedrängt »m dünne Zweige unserer ^bstbäiim« anklebt und dann mit einem selten Kilt überzieht, der sleiuharl wird und s« die überwinternden Eier vorzüglich schützt. Der Obst-danmzüchter möge darum beim Beschneiden seiner Obsibäunie auf diese vier» ringe sorgfältig achthaben, und dieselben, wo er sie slndet, vertilgen, da bie gesellig lebenden, sehr gefräßigen und darum mit Recht gefürchtetrn Raupen durch Entblättern der Odstbäume große» Schaben anrichte». «irlei»liost. «rottprittz Wilhelm, der älteste Sohn de» Kaiser» Wilhelm II., vollendete am fi. Mai da» IS. Lebe>i»jahr. womit er seine Großjährigkeit ei langte und einen eigene» Hosstaat erhielt. Mit diesem offizielle» Akt war de» Krön. Prinzen Eintritt al» Oberleutnant im I. Marberegimenl zu Potidam verbunden. Al» Wohnung wird er da» historische.Kabittetthau»" dortselbst be-»leben. In» schlichte Gebäude iirspiünglich ein pvm König Friedrich Wilhelm I. erbaute» Predigerhau», 17ö3 in seiner gegenwärtigen westalt von Friedrich bem lÄrvßrn massiv und neu aufgerichtet, liegt an der Eck, der Schlofjftrafce und be« Reuen Markte», gegenüber dem Marftall. in unmittelbarer Rahe der »oin-inandantur und de» Stadtichlosse». von I'fi» an würbe da« «abinelthan» i>o» dem Prinzen von Preußen, nachmaligem k»nig Friedrich II.. bi« zu seiner ll,ronbesliigung 17815 bewohnt. 1788—1800 diente e« al« Sitz einer kötiig. Uchen Angenienrakademie. Räch 1820 kam e» in Kronbefitz unb erhielt seinen jetzigen Namen. Die Wohnung de» deutschen Thronerben wird eine Flucht von zehn im ersten Stockwerke liegenden Zimmern umsafie». Xtt mcbäditiiiölaprUc für Kttiig Ludwig II. von Bat,«« im Parke tte Schlosse« Verg am Siirnbergersee. Tie Med«chtni»taprlle fiir SSnig Ludwig II. von Baher» ist am l.'l. Auni d. be! der Wiederkehr de» Tage», da der unglückliche Herrscher 188« i« den Tod gegangen, feierlich eingeweiht worden. Am Aeufcern zeigt sich dem Beschauer die Kapelle lo. wie er sie auf unserem Bilde erblickt. ?te schiine, in romanischem Stil gehaltene Botivkiiche >>'! an jenem Teile de» User» errichtet, an welchem an bem berhä»gui«vollen Tage vor vierzehn Jahren die Leichen de« König» und seine» ältlichen Begleiter.. des Professor» Bernhard po» Mubden. aii'gefnnde» wurden, »m den Baugrund z» gewinnen, muhte die Bucht zum Teil »»«gefüllt werden, und fo fluten die Wellen nicht mehr »der dir Stelle, wo sie die todelftarren Glieder be» einstmal» so genialen unb iieben«wüidigen, später einem schaurigen fte-schick verfallenen Fünfte» umspülten. Die Pläne zu der Otedächtnienfirma Zwi«Ier i Baumeister betraut. Bauleiter war Architekt Rudolf Hofmann, ein Sohn de» Borgenannten. «k Mi Vi» zuverlässiges Weid. Sie: .Lieber Mann. Ich habe kein Hau»stand»< gelb mehr." — Er- .Wa»? Die hundert Mark vom ersten sind schon wieder alle? Tu hast offenbar wieder in der leichtsinnigsten Weise Schulden bezahlt." i»rosimutigr>> (»lescheiik. »aifer Joses II. hatte von feinem Vater Franz I. ein bedeutende» Privatvermöge» geerbt, unter anderem auch 18 Millionen Stuiden in Slaat»pavieren .Ich werde meinem Lande ei» Geschenk damit machen!" rief er eine» Tage» kurz nach seiner Thronbesteigung au», und warf die Papiere sämtlich iu» Feuer. 8. Praktisch. .Herr Förster, wie stellen Sie e» nur an, daß Sie jedesmal gar so viel aus der Jagd erlegen?" — Förster! .Ich lasse zu Anfang der Jagdzeit nur Sonntagsjäger schießen, badnrch werden die Hase» so dreist uud übermütig, daß sie mir nachher scharenwei» dicht vor'« «ewehr kommen." emrinnüNiNes Die Srdberrbeete bedeckt man jetzt mit Sägespähnen. Strohhäcksel oder Moo», um ba» Bespritzen der Früchte mit Erde bet heiligen Gewitterregen zu verhüten. Statt Moo» wäre die Holzwolle, welche jetzt massenhaft al» billige» verpackungimaterial gebraucht wird, befler anzuwenden. Die Nützlichkeit der uhe mir a» — KBor ich ei» lyrischer Tlcht»r»mann. I. H Aullösung folgt in nächster Nummer. Homonym. ?urch mich erkennst du ring» im reite. Wa» um dich vorgeht in der will. Ach bin dann auch beliebte Spetfe, Und wachse brausten auf dem Held. ffliit mir erforschest du die ffeme, Art* tonn vermitteln bethen Brand. titiilt Klarheit deinem «uzeiisteene, »ann nimmst du heilend Mich »ur d.'nd guttu» klatck. vharade. Dem örsten hat »in Lebe« Per SchSpser nicht «eaetxn. Ta» tirtitr ;iitKit« bleibe Aern irdern Glied am Leide. ?a» ikrsie wird gewonnen An, Ganzen, wie besannt, An lausenden von Tonnen Allüberall Im Land. Autiu» slatck. Zchachlöfutige«: Nr. ii«. » k •—j » D • » k i 1> c #—• 4 f etc. D c 7-f • D • l-f I 1) f *-s J D : I> S c 7—t « t »te. Problem Nr. »I«. >on H. Glavenilter. Schwarz. | mm IcS ¥m r; ^ " >■ y™ ^_ü_M Nr. st». ABCDKFOH Weiß Ratt in » Sfleen. Anflitsunge« au» voriger Nummer: ?r« feimonttm»: Taun. — te» Nnagrammt: Cenrn. velm. Set ftetten • St l deniiitfell: General, Altar, Zartarn». Husten, «ennaae. Arche.