Nummer 34. Peltau, den 23. August 1890. VII. Jahrgang. Pettauer Zeitung erscheint jeden Fwnm.ig. Preit sür Pettau mit Zustellung ins HauS: Bierteljährig fl. 1.20. halbjährig fl. 2.40, ganzjährig fl. 4.80, mit Postversendung im Jnlande: Vierteljährig fl. l.-lO, halbjährig fl. L.»0, ganzjährig fl. >'».60. — Einzelne Rummern tu kr. Schriftleiter: Jifrf ffelSner, Allerheiligrugasse >4. — Verwaltung und Verlag: W. Blanke, Buchhandlung, HauptplaN Ar. 6. Handichristen werden nicht Mrückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht nnd wollen längstens bis Freitag jeder Woche eingesandt werden. Verächtliche Kampfweise. ES ist wahr, je höher die Wogen der Agitation gehen, desto weniger darf nia» ve» langen, dass der Agitator seine Worte auf die Wagschale legt. Mit feiiigedrechseltc» Neben oder vornehm kühl stylisirten Zeitungsartikeln wirbt man keine Wähler. Diese wollen schneidige Reden hören oder fulminante Artikel lesen, um sich über-zeugen zu lassen, dass die Partei, für welche eben agitirt wird, die beste sei und alle anderen keinen Pfifferling wert wäre». Insoweit könnte man Toleranz üben, auch gegen die Agitation deS Leibblattes der „Karlon-Kalteneggcr-Partei", die sich die katholisch-con-servative nennt und vorgibt, sie sei die einzige, welche die „wirklichen" Volksinteressen vertritt, dabei aber mit einer zähen Beharrlichkeit gegen die heutige VokSschule ankämpft. Gegen die Vol.S-schule, die der Masse des Volkes jene Bildung vermittelt, ohne welche eS heute den Kampf umS Dasei» nicht mehr zu kämpfen vermöchte, jene Bildung, die den. Ärmsten, der Talent und Zähigkeit des Willens besitzt, die erste Sprosse der Leiter ist, aus der er sich aufwärts hilft aus dem Sumpft deS Elendes und dem weniger Talentirten oder weniger Willcnskräftigen den Halt gibt, dass er nicht in den Snmpf ziitück-sinkt und darin untergeht. Wenn die Partei „Karlon-Kaltenegger" und ihr Leibblatt, welches die schöne Devise trägt: „Liebet die Wahrhrit, die Tochter Gottes" sich an diesem Wahlspruch hielte, so würde sie gestehen müsse», dass gerade die heutige Volksschule ihr die meisten Anhänger zu-geführt hat: die Majorität des fteiermärkischen ElernS. Ohne die Volksschule und der gesetzlich normierten Schulpflicht, wie sie heute besteht, wäre» Hunderte und aber Hunderte blutarmer „Für 's Kinderltraqeu." Sine Beschichte auS dem Walde. Bon F. (MW.) „Freda, vergieb! Soll ich Dir zumuthen, Försteriu zu werden?" entgegnete er, sich hoch-ausrichtend. „Dir zumuthen, herabzusteigeu zu mir, der ich Dich am liebsten hoch über alle anderen Weiber der Welt emporheben würde, als die edelherzigfte unter Allen? Oder, Freda, könntest Du mich auch nur achten, wenn ich anf der Welt nicht» weiter wäre, als der Mann der Gutsherrin von Finsterwald? Sprich, könntest Du das?" ..Nein Schatz! daS wäre mir zu wenig. Mein Mann muß etwas sein in der Welt!" lächelte sie und in diesem Augenblicke war ihr Gesicht schön, weil eS ihre Seele voll und ganz wiederspiegelte. „Gewiß Schatz, mein Mann muß etwa» sein auf der Welt, wirklich sein und nicht blos scheinen. Und weil der Mann der Gutsherrin von Finsterwald nichts ist. ja niemals auch nur in den Auge» der Welt, der KahreggS, Notteneggs und Niedereggs ganz besonders etwas anderes scheinen würde, alö der Mann der häßlichen, aber energischen „Baroneß Freda", so ziehe ich es Kenschler^, BerglerS-, BauernS» und HaiidwcrkerS-büblein kaum i» die Lage gekommen, ihr Talent zu zeigen und so weiter zu entwickeln, dass sie später, ausgerüstet mit den in der Neuschule er-wachten und von modern gebildeten Lehrern ent-wickelte» geistigen Fähigkeiten, trotz tausenderlei Entbehrungen, die sie aber m>t Hilie des edlen, wieder in der Neuschule ihnen eingeimpfte» Ehr» geizeS überdauerte», die Studien zu bewältigen und Priester zu werde», welche heute die ge-schickteslen nnd schneidigsten, weil gebildetsten Kämpfer dieser Partei sind. Allein das Leibblatt dieser Partei hält sich nur selten an seinen eigenen Wahlspruch und jetzt in der Hitze der Wahlkämpse verläugnet es diesen Wahlspruch soweit, dass eS den fortschrittlich ge-sinnten Gegenparteien rundweg jedes „Christen-thum" abspricht und Baterlandsverrath imputirt. BeideS ist eine i.,it boshafter Absicht ins Volk geworfene Lüge nnd die bewußte Lüge ist das verächtlichste Kampfmittel. Aber der Grundsatz dieser Partei war stets: „Der Zweck heiligt die Mittel!" und daher sprechen sie den fortschritt-lichen Parteien, insbesondere den Dentschnationale» zuerst schlankweg jcdeS „Christenthum" ab und vernader» sie als „reichSverrätherisch!" U»d warum das AlleS? Weshalb diese giftige Lüge, die de» Dentschcn Irreligiosität vorwirst, da doch gerade im deutschen VolkSgemüthe die christliche Religion tiefer hastet, als im Gemüthe der Romanen, die mehr dem Formelwesen oder dem des Slaven, der inehr dein Mysticismus und Aberglauben zuneigt? Wes-halb die giftige Lüge, die dem Deutschen „Vater-landsverratl»" imputirt, den Deutschen, ohne deren starkes Festhalten am StaatSgruudgesetze Eis-leithauieu vielleicht schon heute nur mehr eine lose Föderation von Königreichen und Ländern iväre? lieber vor. die Frau deS hochangesehenen Herzog-lichen Försters und JagdverwalterS und später Gott weiß noch wa« alles, zu werde»! D», du närrischer, treuer, lieber Kamerad des WildsaugS Freda!" „Freda, Du willst?" sagte er leise und völlig erschrocken über so viel Glück. «Freilich Schatz." lachte sie. legte die Hände ans den Rücken und bot ihm den Mund. Und nun nimm Dir auch de» vor acht Jahren ver-sprocheuen Lohn fürs „Kiuderltragen!" und sie ließ sich küssen und dann legte sie die Arme um seinen Hals und ihren Kopf anf seine Wange und dann flüsterte sie. wie zu sich selbst redend: Endlich bin auch ich glücklich." Eiu Wage» knirrschte unteu am KieSivege. Sie hob de» Kopf und setzte das etwas ver-schoben? Hütchen zurecht. „Wann mußt Du wieder heim. Hubert?" frug sie, sei« in Verwirrung gerathenes Haar zurechtstreichend. „Morgen schon Freda." sagte er leise, als verscheuche er mit lautem Sprechen einen Herr-lichen Traum. „Gut, dann sahen wir uns jetzt zum letzten Male ohne Zeugen. Wie ist's Hubert, bringt Alles blos deshalb, weil sich die Nationalen zuerst gegen eine Wiederwahl KalteneggerS stemmten, jenes Herrn Kaltenegger, der nach dem offenen Schreiben deS Abgeordneten Morre schon in der letzten Session den LandtagSsitznngen ferne bleiben mußte, da es sonst zur Auslösung des Landtages gekommen wäre, weil kein deutsch-fühlender Zugeordneter mehr mit ihm in der Landstube znsammensitzen wollte und deshalb, weil sich eiu ehrgeiziger Prälat einbildet, seine» Willen gegen die freisinnige» Deutschen der Steiermark durchzusetzen und Herrn Kaltenegger in den Land-tag zu bringen! DaS „Grazer Volksblatt" kämpft sür einen Mann, aus dem das Odium deS Volksverrathes lastet; eS kämpft für eine anrüchige Sache und deshalb wählt es Lüge und Verleumdung zu feinen Waffen. Das ist eine verächtliche Kampf-weise und es beschmutzt damit de» eigenen Wahl-spruch: „Liebet die Wahrheit, die Tochter GolleS." Die Wiihlerversammlnng am 20. August. Die für Donnerstag den 2t). August auS-geschriebene Versammlung der LandtagSioähler der Stadt Peltau fand am festgesetzten Tage im Hotel Woisk statt und war sehr gut besucht. Aus der Tagesordnung standen 3 Punkte u. zw. l. Rechen-schaitSbericht deS Landtagsabgeordnete». Herrn Dr. Gustav Kokoschinegg, 2. Wahlbesprechungen, 3. Allfälliges. Der Einberufe?, Herr Bürgermeister I. O r n i g, eröffnete die Versammlung mit der Begrüßung der anivesenden Wähler, stellte den Herrn Abge-ordneten vor und ersuchte, die Wahl eiiieS Vorsitzenden und eines Schriftführers vorzunehmen. Dir Deine Stellung geung. um eine Frau und ein Kind zu ernähren? Den» allein komme ich nicht, Du mußt schon Lieschen mit in den Kauf nehmen. Du bist ja doch ihr Papa, behaupten Erna und Willy." „Gewiß Freda. es langt wohl, wenn Du sparsam bist," lachte er übermüthig vor Glück. „Na. na, einiges bringe ich ja auch mit, Hubert. Wohl nicht die Mitgist einer Baronesse Kahregg. aber eS wird geuügen; nur eines noch mein Schatz. Ich werde Dir meine Mitgift in Baargeld geben, ein für allemal. Ich habe dann nichts mehr zu hoffen." „Freda. warum sagst Du mir daS?" frug er mit sanftem Vorwurf. „Weil ich daS Tischtuch zwischen unS und der Verwandschaft völlig entzweischneiden und alle Brücken hinter mir abbrechen will. Gut Finster-wald aber will ich auf die Kinder Willys über-tragen. Sie hat mir gestern geschrieben, dass sie eS bei Alfred nimmer aushält. Unsere reiche Schwägerin behandle sie, wie eine gewöhnliche Gesellschafterin. Das ist zwar nicht nobel, aber bei dem Hochmuthe der Frau meines Bruders sah ich'S voraus. Willy kann dann hier Gutsfrau spiele» nnd mit ihren Kindern unabhängig leben. X, ""VT» , v /O.', •••'<.) v u. »X .Zum Vorfinden wurde Herr Bürgermeister I. Mriiig und zus^.Schriftführer d«r Stadtamtsvor-\^Iüiu) Herr Tt^,F. Ulrich Qcrualjlt. Sohin er-GAttzeiide dem Herrn Abgeordneten Rofofchinegg: Die Auflösung des stncrmSrrichrn Landtages macht der Session ein Ende. Ich habe den Herrn Bürgermeister Ornig gebeten, eine WWerversammlung einzuberufen, damit ich Rechenschaft von meiner Thätigkeit als LandtagSabgeordneter vor den Wählern ablegen kann. die mich mit ihrem Bertraueu beehrten. Die-ser Rechenschaftsbericht kann nicht die ganze Ses» fionsdauer umfasse», da ich bereits vor 2 Jahren Rechenschaft über die erste Hälfte abgelegt ljiibe. Ich kan» mich also darauf beschränken, meinen Bericht über die zweite .Halste, das ist über die letzten 3 Jahre zu erstatte». Redner sagt, dass das Arbeite» im Landtag« bedeutend anders sei als im Reichsrathe bei den bekannte» zerfahrene» Ber-Hältnisse». Im Landtage, der sich ja weniger mit Frage» der hohen Politik als mit solchen der Berwaltung und Volkswirtschaft zu befasse» haben, müssen die einzelnen Ausschüsse und Referenten bei der kurz bemessenen Zeit von 3 bis 4 Wochen sehen, dass sie vorwärts konimen und daher arbeiten sie auch ganz anders als im ReichSrathe, so dass man sagen kann, der Landtag habe seine Zeit wohl benutzt und sehr viel und erfolgreich gearbeitet. Die Hauptbeschäftigung sei die Erledigung des Jahresbudgets und das sei eine große Arbeit, wenn man bedenkt, wie viele einzelne Posten zu prüfen sind bei einer Bilaucierung von 6 Millionen. Da;» komme die Erledigung der kleineren Arbeiten, insbesondere der vi?lcn Gesuch« um Bewilligung zur Erhöhung der Umlagen j«te»S der Gemeinden, die alle eingehend geprüft werden müssen. Er con-flattere, dass es Gemeinden mit Umlagen biö zu I HO0, t gebe, was ein Beweis von den riesigen finanziellen Ansorderungeu sei, welche an die Gemeinden gestellt werden und von den schweren Laste», welche auf de« Steuerträger» ruhen. Da-zu kvinmen die Arbeiten wegen Umsetzung der Bezirksstraßen von der I. in die II. Classe oder umgekehrt, was ebenfalls viel Mühe und Zeit erfordere. Biel zu thun habe der Landes Cultur-AusschuiS. dem Redner selbst angehöre und der häufig zusammentritt. Dr. Kokoschinegg erwähnt des voin Landtage geschaffenen Musterhofes sür Landwirtschaft «Oberhos bei St. Gallen), dainit liabe man aber böse Ersahrungen gemacht, denn dieser Hos sei allcS, nur kein Muster. Die Schuld sei an der Leitung gelegen gewesen und man habe den Leiter wohl entlassen, aber es sei nicht leicht, einen neuen, seiner Ausgabe gewachsenen zu finde», doch wurde wenigstens der Mißivirtschast ein Ende ge »lacht. vielleicht findet sie dann einen Mann auch noch, denn sie ist jung uiid viel hübscher als ich." „Rein! das ist sie nicht." „Ra, na, alle Leute sind nicht so verliebt in mich wie Tu. Also ist's recht so, Du Lieber." .Ja, alles ist recht, was Du thust!" ..vielleicht nicht," lachte sie neckend, „denn ich will Dich jetzt küssen, znm Abschiede und daS dürste wohl kanm recht lein, weil die Welt «och keine ^erlvbuiigskarte» von uns erhalten hat. (Gleichviel, iel> betrachte »lich jetzt als Deine Braut, Hubert und damit ivill ich auch das Ecküöbel» mit der zukünftigen Frau Gevatterin Evi eingestellt wissen!" „Aber Freda!" wehrte er verlegen, „das war ja blos —" „Freundschaft? l>f>n eher Authaler, aber ich (Kotiere derlei Freundschaftsdienste nicht. Besser ist besser! Miuitine jetzt, nehmen wir von den Kindern Abschied. Cx ist gut, dass sie Dich sofort lieb gewannen, sie werde» ihren Eltern vielleicht l>-e und da iagen. da'S der Papa Lieschens ein geiu; lieber Mensch ist »nd dass Tante Freda fco.: keinen schlechten Geschmack gehabt hat. Komm Sct ch. lasse Diel, einmal nach Her ensliist küssen i'unn mag ::»S Gott schürn, Hubert! Denn — 2 — Der Abgeordnete erwähnt des neuen Rinder« znchtgesetzes. welches der Landtag geschaffen Habe, das sich aber erst erproben müsse und bespricht die Bieh'alzfrage, die eine wahre Seeschlange sei. weil sich das Arar trotz aller Petitionen und Resolutionen zu auspichenden Conzessionen an die Landwirischast nicht verstehe» wolle. AIS Reichs-rathsabgeordneter hab« er sich jederzeit für die Lösung dieser Frag« im Sinne der Landwirte eingesetzt, aber umsonst, das Viehsalz sei schlecht und theuer, es sollte nicht deuaturirt und billiger sei» und er sei dafür eingetreten, dass die Land-wirtschast im Bezüge des Salzes für das Vieh der Industrie wenigstens gleichgestellt werde, die es nicht denaturiert und viel billiger beziehe als die Landwirtschaft, allein der Finanzminister er-klärt stets darauf, nicht eingehen zu könne», weil vorher ein Einvernehmen mit Ungarn erzielt werden müsse. Redner bespricht sohin die Flußregulieruug in Steiermark und meint, es habe große Muhe gekostet, die Regierung zu bewegen, zur Drau-rcgulieruug die gleiche Quote beizutragen, wie das Land. Pettau habe wenigstens den Uferschutz der Drau erreicht; vass sei zwar nicht viel, aber doch etwas und dafür hab« er sich »ach Möglichkeit eingesetzt. (Bravo ) Er bespricht sohin die Neu-regulierung der Mnr, d,e viele Millionen koste und in, Verhältnis zu dieser Summe nicht gelungen ist. Man hätte besser das System der Uferjchutzbauten wie bei der Drau anwenden sollen. Die Regierung wolle jetzt noch mehr Opfer für diese Sache, aber der Landtag habe abgelehnt; die Struga-, Kainach und Raabregulierung feie» ebenfalls nöthig, aber sehr schwierig »»d Bauten, die Hniiderttanseiide kosten, ivären bei jedem Hochwasser gefährdet. Der Abgeordnete kommt dann auch a»s die Jagdsrage zu spreche». ES sei ein Jagdgesetz auS-gearbeitet worden. »velcheS den Wünschen der Landwirte auch nicht vollkommen entsprochen hätte. Insbesondere sei der Hasc als Schädling erklärt und freigegeben worden, ivaS insbesondere für die Weinbanbezirke im Unterland? günstig gewesen wäre. Allein daS Gesetz sei an den« Verlangen der Obersteirer, auch den Hirschen freizugebe», gescheitert.-denn dazu wollten sich die IagdHerren nicht verstehen und da die Obersteirer ohne die Freigabe des Hirschen auch de» .Hasen nicht frei-geben wollten, ist das ganze gute Gesetz nickt durchznbringen gewesen. Redner hofft aber docy, dat'S anch die Jagdfrage bald einer gedeihlichen Lösung zugeführt werde, zu welcher er nach Kräften und im Sinne der Wünsche seiner Wähler mit-helfen wolle. Betreffend die Bekämpfung der Reblaus ist der Landtag bemüht, den Wünschen der Wein-bauer noch Möglichkeit entgegenzukommen. Der Landtag habe 27.000 fl. zn diesen« Zwecke in's ganz glatt, fürchte ich. wird die Sache nicht gehen! Sie küßte ihn innig und dann giengen sie hinaus aus die Terrasse, um die Kinder her« beizunisen. # • O Die Geschichte könnte jetzt süglich schließen, den» Freda vo» Kahregg und Hubert Authalcr sind Menschen, bereu Charakter ganz geeignet ist, Hindernisse, wie sie einseitige StandeSvorur-theile und die gewisse Rücksicht anf die Welt solchen Verbindungen entgegenstelleu und die ge^ wöhnlichen Dutzendmenschen und Convenienzge« schöpfe für „unüberwindlich" halten und dem gewissen: ..Was wird die Welt dazu sagen!" ihr Lebensglück zn opfern bereit sind, mit einem kühnen Sprunge oder eiserner Cvnseqnenz zu Überwinden. Sie werden sich angehören! Wann? daS ist eine Frage der Zeit, die beide vielleicht weniger mit Ungeduld, als mit Trotz gegen alles, was sich ihrem Herzenswunsche entgegenstellt, abwarten. Eins aber ist sicher; Freda von Kalmgg umarmte Hi.bert Al tlialer, als beide am Emmi» gerl'ofe Ab'chjed rahmen, da er mit d i:t A!> .-d Züge ab,eilen m ißte, suirm icher, als er es je Bndget eingestellt und weiter 15.000 fl. für >,». verzinsliche Darlehen an Weinbautreibende. deren Besitz von der Reblaus vernichtet ist. Aber unter den ca. 243 Gesuchen um solche Darlehen seien aus dem Bezirke Pettau blos 8 gewesen, was er nicht begreife und er ersuche, doch die Bauern aus. merksam zn machen, die solche Darlehen in An. sprnch nehmen wollen. Auch die steiennärkische Spareasse habe unverzinsliche Darleihen bewilligt und subventioniere Rebschulen, gebe Stipendien für Winzercnrse zc., dass sei eine Munifijenz, für welche das Land dem Institute den Dank votierte. Der LaudeSculturrath hat endlich bezüglich der Rebenanlagen für den Bezug von amerikanischen Schnitt- und Wurzelrebeu beschlossen, der Staat möge die Kosten für die heutigen staatlichen An-lagen dem Lande überweisen, welches alle diese Anlagen dann selbst übernehme» würde, damit die Sache einheitlicher geleitet würde. Dr. Kokofchinegg kommt sodann aus daS Ar-mcnwesen zu sprechen und beleuchtet das Armen-gesetz, von dem man sich die Concentrierung der Armenpflege, Entlastung der Gemeinden und man-cheS andere verspricht. Redner aber hegt starke Zweifel, ob dieses Gesetz auch den Städten und Märkten Vortheile brächte und zwar mit Rücksicht auf ein neues HeimatSgesetz. Die Landgemeinden seien freilich dafür gewesen, aber er als Vertreter eines Städte- und Märktewahlbezirkeö müsse sich ablehnend verhalten. Man sollte doch erst die Wirkungen deS neuen Armengese^ in Nieder-Osterreich abwarten, wo man schon heute nicht sehr erbaut davon ist. Mit dem neuen Ariner-gesetze müßte auch ein LandeSarmensond und ein neue« Landesamt geschaffen werden, wozu man daS Geld durch Besteuerung der Sparkassen bis zu 10'/« des Reingewinnes beschaffen wollte, da-gegen waren alle Vertreter der Städte- und Märkte-Bezirke und anf seine Vorschläge habe man sich über eine Seala geeinigt, wonach erst bei 40000 fl. Reingewinn» die 10'/, Steuer eingehob«» würde. Der Abgeordnete bespricht daS Kinderschutz-gesetz, welches er sür ein eminent humanes und in seine» Wirkungen, welche die besten sein werden, für ein vorzügliches hält. Sodann kommt er ans die Eisenbahn zn sprechen. Er kritisiert daS Local-Eiseubahn.Gesetz deS Grase» Wnrmbrand und meint, die darnach gebauten Landesbahnen haben die daran geknüpften Erwartungen nicht gerechtfertigt nnd manche werde» sich überhaupt nicht rentieren. So hatte die Lo-ealbahn Pöltichach'Gonobitz einen Tag gehabt, an welchem sie 75 Kreuzer Einnahmen hatte. DaS sei bei einem Landes Eisenbahnfond von circa 12 Millionen doch kaum rentabel zu nennen. «Gelächter.) Deshalb herrsche eine „elegische" Stim-mung im Landes Eisenbahnrathe (Heiterkeit.) Die Bahnen Zeltweg-WolsSberg, Unterdranbnrg°Wö!lan gehofft hatte und flüsterte fast ängstlich: „Hubert, vergiß nicht, wie sehr ich dich liebe!" Er konnte diesen fast wild«» AnSbrnch ihrer Gefühle kanm fassen. Er wußte ja nicht, dass sein Glück an einem Haar gehangen lMc. Als Freda mit dem Täufling ans der Kirche zurückgekommen war und der Mntter daS Jiind mit den Worten in die Arme gelegt hatte: „Da haben Sie Ihre kleine „Freda", liebste Gevatterin Evi!" Da zog sie das junge Weib zu sich nieder und flüsterte im Tone eines reuigen Beichtkindes: „Dank, dass Sie mir die christliche Liebe gethan, Baronesse Freda! Wäre Hubert damals, als ich ihm schrieb, nur ein« Siunde früher gekommen, ich hätte Vater nnd Schwester, Geld »nd Gut im Stiche gelassen nnd wäre ihm nachgelaufen bis an's End' der Welt!" „Evi, sind Sie denn nicht glücklich?" hatte Freda gefragt. ..Glücklich, Gevatterin Freda? G'rad so glücklich wie Sie, wenn Hubert eine andere heiraten würde!" — Damit hatte die junge Frau Fredas Hals umschlungen, sie geküßt »nd geflüstert : „Mach' ihn glücklich Freda! E u d e. sollen noch gebaut werden, was ein neneS Anlehen von 3 bis 4 Millionen bedeute. Da sei eS nun erfreulich, dass sich der dermalige Stalthalter. Exzellenz Marquis von Bacquehem dafür engagieren will, dass der Staat diese noch zu bauenden Bahnen übernehme, als normalspnrig baue nnd daS Land blos ein stir allemal um 400.000 fl. Stammaktien zu übernehmen hätte, dann brauchte man kein Anlehen. sondern hätte 3 bis 4 Millionen in Ersparung gebracht. Der Besprechung des Schulwesens widmete der Abgeordnete längere Zeit, weil er es ein-gehend behandelte. Er sagt: DaS Schulwesen in Steiermark koste dem Lande sehr viel Geld und bei alledem herrsche Lehrermangel! Dieser habe theilweise in der besseren Stellung der Lehrer in den Nachbarländern seinen Grund. Kärnten und Österreich bezahle seine Lehrer besser, stelle sie besser, daher giengen die steirischen Lehrer nach auswärts und fremde kämen nicht herein, auch sei eS richtig, dass die steirischen Lehrer ungenügend bezahlt seien, weshalb sich junge Leute für diesen Stand nicht mehr begeistern. Da müsse eine Remedur geschaffen werden! Allein es frage sich wie? Er sei sür die Einführnug des Personal-classen-SystemeS zur Verbesserung der Stellung der Lehrer und ihm sei dieses System von allen anderen Mitteln am sympatischesten, aber das Land mühle das Opfer von rund 600000 fl. bringn, was einer LandeSumlagen-Erhöhung von lO Prozent entspreche. Die Lehrer aber verlangen mehr, sie verlangen Gleichstellung mit den Staats' beamten. Dagegen sei gar nichts einzuwenden, aber dieser Schritt würde dem Lande eine weitere Million kosten, was eine weitere Erhöhung der Landesumlagen um 14 Prozent bedeute und daS könnte Steiermark nicht mehr tragen. Zur Be-willignng solcher Opfer würde kein Abgeordneter zu haben sein, daher ist wenig Hoffnung aus Erfolg in dieser Richtung. Geschehen werde wohl etwa« müssen und er brauche nicht zn sagen, dass er lehrer- und schulfreuudlich sei und sich daher jederzeit für die Lehrerschaft einsetze» wird. Bezüglich der Mittelschule» habe er blos zu sagen, dass er mit dem Verlangen zur Errichtung eines Obergymnasinms in Pettau auf großem Widerstand und zähe Opposition seitens der Con-fervativen stieß. Er sei froh, dass diese Frage nicht ganz fallen gelassen worden sei. sondern dass sie ans der Tagesordnung des Landtages blieb. Daniit mnßie er sich bescheiden, da nicht mehr zu erreichen war, als dass die Ergänzung des Pettauer Gymnasiums zu einem Obergymnasium von der Verstaatlichung des Leobner Obergym-nasiumS abhängig gemacht worden sei. Dr. Kokoschinegg meint sodann: „Ganz ohne Politik gehe eS auch im Landtage nicht ab" und bespricht sodann die Frage des Ausgleiches mit Ungarn und die Eillier Frage. Bezüglich deS AuS-gleiches mit Ungarn verweist er auf die vom Landtage gefaßte Resolution. Er selbst war im betreffenden AuSschuße uud z>var Referent. Dass die von ihm verfaßte Resolution einstimmig an-genommen wurde, entschädigte ihn sür die schwere Arbeit deS Studiums dieser Frage. Er halte nach dem eingehenden Studium, die er in dieser An-gelegenheit gemacht hat, die BeitragSleistung von 46 Prozent für Ungarn, statt der dermaligen 30 Prozent für gerecht, ob die Qnotenfrage von dieser oder jenen Seite, von der BevölkerungSznhl oder Steuerkraft des Landes aus in Betracht ge-zogen werde. Er bespricht sodann das Zoll- und Handelsbündnis und das Bankprivilegium. Beide laufen bemalen ab und er ist dafür, dass man im Nothfalle selbst vor der Kündigung nicht zu» rückschrecken dürfe. Was Eilli betrifft, feien die Thatsachen ja bekannt. Er kan» sich daranf beschränken, dass er mit solcher Rücksichtslosigkeit in die Debatte ein-griff, dass er mit einem Landesausschuß in Eonflict gerielh, was ihm übrigens gar nicht leid sei. Man wisse, dass die Slovenen ans dem Land-tage "uStraten, ohne greifbare Ursache, da ihnen doch niemand feindlich gesinnt gewesen und sie auch in die Ausschüsse gewählt worden seien. Nun scheint eS. als ob man von Seite der Regierung und einflußreicher Kreise den Slovenen eine Brücke in den Landtag bauen wolle. Wes-halb sind sie ausgetreten, es wir keine Ursache dazu und ihre bekannten Forderungen, de.en Ge-Währung sie als P> i*. iiir ihren Wiedereintritt in de» Landtag fordern, seien solche, sür welche er, Abgeordneter. nie.::als zu haben sei Dr. Kokoschinegg bespricht spannn die Wahlen für die 5. vJ-.irie. I.» Landtage herrsch das Be-Itrebeu vor. diese W.iylen auch i» den 'Land-gemeinden direkt vorzunehmen uud wen» die Land-gemeinden, wie die Stadt- und Marktgcmcindcn direkt in den Landtag wählen, müßte diese Wahl-art auch für die Reichrc-thswahle» gelten Ee für seine Person sei für die direkten Wahlen, weil durch diese der clericale Einfluß besser paraiifiert werde. (Bravo!) Dr. Kokoschinegg sagt zum Schluße, er wolle nuii noch sein politisches Glaubensbekenntnis ab-legen. Er sei deutsch-national und sei es stets gewesen, während manche Andere erst jetzt ihr nationales Herz entdeckt habe». Er weist auf die Erfolge der Tschechen und Slovenen hin. die stramm national seien. Er wird waS er war und ist. nämlich deutschnational, auch bleiben. (Leb-hafter Beifall.') Wenn man ihn so haben wolle und wieder daS Vertraue» schenke, dann melde er seine Candidatur an und wird es sich zur Ehre rechnen, wieder gewählt zu werden. (Lang-anhaltende Bravo? »nd Händetlatschen.) Der Vorsitzende fordert sohin zur Diskussion über den soeben gehörten Rechenschaftsbericht des Abgeordnete», bezw. eventuellen Interpellationen anf und ertheilt dem sich meldenden Herrn Ober-lehrer Franz Löschnigg daS Wort. Derselbe stellt folgende fragen: a) Herr Abgeordneter sind Sie dafür. dals die Geleite der Lehrer, insbesondere der VolkSichullehrer erhöht werden, da ein Familienvater als Lehrer in der III. Gehaltsclasse mit 6C0 fl. oder in der II. mit 70) fl. das AnS-langen nicht finden kann? b) Gedenke» Herr Abgeordneter für die Zuerkennung einer Pension an LehrerSwitwen von mindestens 400 fl. einzutreten? Der Interpellant begründet feine Wünsche ausführlich. Dr. Kokoschiiiegg weist auf den bezüg-lichen Passus seines Rechenschaftsberichtes hin. Das« er lehrerseeuudlich sei. habe er des öfteren bewiesen. Er werde sich auch stets für die gewiß berechtigten Wünsche der Lehrerschaft einsetzen, da er deren Nothlage ja kenne. Allein wie er schon gesagt, sei es unmöglich, alle Wünsche der Lchrcrichas. zn erfüllen, da dem Lande dadurch eine MehrauSlage von 160000 fl. erwüchse, was eine Erhöhung von 24 Prozent bei den Landes-Umlagen gleichkäme. Dr. Bruine» erklärt sich von de» AuSsüh-rungen deS Abgeordneten über daS Jagdgesetz und die Bekämpfung der Reblaus nicht befriedigt. Er sehe nicht ein. weshalb die Hirsche des Oberlandes mit den Hasen deS Unterlandes verquickt werden. Der Hase stifte in den Weinpflanzungen deS Unterlandes ganz andere Schäden, als die Hirsche aus den Feldern nnd Wiesen im Oberlande. Er fragt, ob der Abgeordnete sich energisch dafür ein-fetzen wolle, dass der Hase im Unterlande frei und als Schädling erklärt werde? Ferner begreife er nicht, dass das Land blos 270C3 fl., ein Privatinstitut, die steierniärkische Sparkasse, aber 1000C0 fl. zur Bekämpfung der ReblauS ge-widmet habe, das sei ein arges Mißverhältnis. 3. WaS gedenke der Abgeordnete zu thun in Bezug anf die ungeheuren Hagelschäden im Be-zirke? Dr. Kokoschinegg verweist den Interpellanten bezüglich seiner ersten Anfrage wieder auf feinen Bericht. Man war ja im Landtage bezüglich des Hasen als Schädling einig; allein da dic Obersteirer auch den Hirsch als solchen er-klärt wissen wollten. waS ihnen nicht zugestanden wurde, fiel eben das ganze Jagdgesetz. Er hoffe aber, dass sich ein Modus werde finden lassen, um den Wünschen der weinbautreibenden Unter-steirer endlich gerecht zu werden, dafür werde er sich auch, schon als Untersteirer, kräs.igst einsetzen. Bezüglich der zweiten Frage sei die Interpellation nicht ganz richtig. Das Land habe 27000 fl. zur Bekämpfung der Reblaus eingestellt, weil diese Summe genügend gefunden wurde. 15000 i»abe es sür unverzinsliche Darlehen gewidmet und iveil die steierm. Sparkasse zum gleichen Zwecke 1 alles mögliche urgieren und hier so bauernsreundlich sind, während die slovenische» Abgeordneten in die Ad-stinenz giengen; anstatt, wie es beim Jagdgesetz hätte geschehen können, zur Durchdringung des Gesetzes mitzuwirken, waren sie abwesend! iRuse feiten» der Slovenen: „Antrag stellen!") Hnrr Stcndte: da das Jagdgesetz abgefallen sei, welche Anträge solle er stellen? Herr Blanke beantragt, dass in der Erwägung, dass der Abgeordnete stets dentschnational war und ist. dass er nach seinen Ausführungen auch stets das Interesse seiner Wähler vertrat und es auch weiter energisch zu vertreten gelobt, .Herrn Dr Gustav Kokoschinegg das Vertrauen zu vo tieren und ihn als Eandidaten für die nächste Wahl aufzustellen. (Lebhafter Beifall.) Bei der Abstimmung wird der Antrag Blanke einstimmig angenommen. Herr Dr. Kokoschinegg dankt lebhaft für das jlt ihm gesetzte Vertrauen und verspricht, wenn er wieder gewählt wird, nach wie vor die Interessen seiner Wähler, der Stadt Pettau uud des Landes Steiermark zu vertreten! (Lange anhaltender Beifall.) Der Versitzende fordert zur Wahl von Mit-gliedern sür ein Wahlcomitv aus. welches die Arbeiten zu leite» habe. Die Wahl wird über Vorschlag vorgenonnncn uud werden gewählt dic Herren: Bürgermeister I. Lntig, Geineinderath Joh. Steudte. Breuncreibesitzer S. Hinter, Ring OM-Ziegeleibesitzer I. Matz»». Volksschnldirector I. Ferk. Gem.-Rath Hans Strohmaicr. Kamin-fegermeister F. Bella» Beschlossen wird, dass sich dieses Wahlcomits noch verstärken kann. Nachdem sich Niemand mehr zum Worte meldet, wird die Versammlung geschlossen. Wochenschau. Der Kcidjerotl) soll in bcr zweiten Halste deS Monats September wieder zusammentreten und wird demselben der Staatsvoranschlag sür 189V soso« vorgelegt werden. Gras U)iirinbrau2> Landrshauptmanu von Ltrirrmarll? Wie das „Obcrsteirerblatt" von ver-tranenSwiirdiger Seite erfahren haben will, solle» Vorbereitungen imZugefein. dasSGrasWurmbrand an Stelle des Grasen AttemS wieder zum Landes-hauptma»» von Steiermark ernannt werden soll. Dae russische Kaisrrpaar wird nach einem Telegramme der „Grazer Tagespost" am Donners-tag den 27. d. M. in Wien eintreffen nnd SamS-tag den 29. d, M die Reife wieder fortsetzen. vir drutschr llollispartri in Mähren hielt am 16. d. M. eine VertrauenSmänner-Verfamm-lung in Hoheustadt ad. welche nach sechsstündiger Berathung die Parteileitung ermächtigte, unter bestimmten Voraussetzungen mit der dentschliberaleu Partei ein Übereinkomme» bezüglich der Landtags-wählen zu treffe», damit der deutsche Besitzstand erhalte» werbe. ((Ein sonderbarer Erlals. Die Ortsgruppe Frohulcitcu des deutschen SchulvereineS. welche zn Gunsten des Vereines ei» Sommerfest mit einein Glückshafen veranstalten wollte und beim Finanzministerium um die Bewilligung zur Ab-lmllung des GlückshafenS einschritt, erhielt ge-uau am Tage vor dem Feste folgenden ErlasS von der k. t. Bc^irkshauptmannschast Graz z». gestellt: „Im Einvernehmen mit dem k. k. Ministerium des Innern wird der Ortsgruppe Frohnleite» deS Tentschen SchnlvereineS die Ver-anstaltung eines GlückSl)asenS mit 3300 Losen ii 5 kr im Laufe deS IahreS 1896. jedoch mcht zn Gnnsten des Deutschen SchnlvereineS. sondern zu Gunsten eines von der k. k Bezirkshaupt. Mannschaft zu bestimmende» wohlthätigen Zweckes bei Ausschluß von Gewinnsten in Geld- nnd Geld-efseeten unter der Bedingung gestattet, dass noch vor der Ziehung eine Taxe von fünf Percent der Gefkmmtfummc der in Aussicht genommenen Spieleinlagen bei dem Lottoamt in Graz einbe-zahlt werde." Die BezirkShanptmannschast hat nun im Einvernehmen mit dem Obmanne der Ortsgruppe bestimvit, dass die Hälfte des Ergebnisses deS GlückShafenS den Armen von Frohnleiten. die andere Hälfte denen von Mauritzen zufalle» solle Das ist denn doch nicht dagewesen, dass gutherzige Menschen eine Menge Beste zn einer Verlosung sür einen beflinimten Zweck sammeln, andere gutherzige Menschen zur Förderung de« guten ZroeckeS ihr Geld für dic Lose hergeben nnd dais schließlich die Behörde bestimmt, dass die eingegangenen Gelder nicht dem Tentschen Schu'vereine. sonder»anderen wohlthätigen Zwecken zi'geführt werden müssen. Ob nicht in allernächster Zeit a»ch das auS freiwilligen Zammlnngen be-stehende Vermögen des Tentschen SchnlvereineS im Aiiitrage des Finanzministerinm» zu anderen wohltliätigen Zwecken wird verwendet werden müsse»? z B. als lebr>rte ^e. Hochwnrdeu der Herr Propst das soleni e Hochamt unter Assistenz sämmtlicher Stadt-p'ar^vriester und wohnten dem feierlichen Fest-mute die Vertreter der Garnison, der f. k. | Ämter nnd Behörden, der Herr Bürgermeister j Iaief Crr.ii) mit einer Abordnung des Gemeinde- l rathet, die Bemksvertretnn I. die Vertreter des I ^ r>rper»-, .'svw.il »uei.'ld n m Pettau an- ! — 4 — wesend waren, die Beamten der landschaftlichen Anstalten. Vertreter verschiedener Vereine u»d Körperschaften, die f. k. Gendarmerie »nd Finanz-wache, dann alle k. u. k. Offiziere, Militärbeamte und der k. u. f. Kriegsmarine, sowie die pensionirten k. k. Beamten und Unterbeamten je nach ihrer dienstlichen Stellung in Galauniform oder Galaauzuge bei. Zuin Schlüsse des feie» lichen Hochamtes wurde da» Te Deum angestimmt nnd schließlich die Volkshymne vom Kirchenchore intonirt. Eine zahlreiche Menge von Andächtigen ans allen Ständen war in der alten, ehrwürdigen Stadtpfarrkirche anwesend. Das Rathtian» war beflaggt. Am Florianiplatze hatte da» f. u. k. Pivnnierbataillo» Nr. t unter Eommando des Rangältesten Herr» Hauptinanne» Remeth in Parade-Adjustierung mit Feldzeichen AnfsleUnng genommen. Am rechten Flügel deS Bataillons stand die in Parade und mit der Fahne ausgerückte Abtheilung deS hiesigen Militär-VeteranenvereineS F. M Erzherzog Albrecht, unter Eommando ihres Obmanne» Herrn Martschitsch. Da» Bataillon gab bei den einzelnen Theilen der heiligen Messe die reglementmäßig vorgeschriebenen Dechargen ab und defilirte nach Schluß der kirch-lichen Handlung, die Veteranen an der Tete, vor dem Militär-Station»- »nd BataillonS-Eomman-danten Herr» k. ». k. Major Johann Fitzner und den zur Defilierung geladenen Vertretern der k. k. Behörden, der Stadt nnd der Landschaft. Mittag fand in der OsficierSmesfe deS Bataillons ein Festdiner statt Dic Mannschaft der Garnison er-hielt von der Stadtgemeinde wie alljährlich eine Weinration zur Menage. Nachmittags um b Uhr wurde ein Concert der Musikkapelle des hiesigen Musikvereine« im Schweizerhause de« VolkSgarten« feite»? der Stadtvertretung mit freiem Eintritt für die Bewohner der Stadt gegeben. Die Parade verlief bei schönstem Wetter. »»g.) Anläßlich des GebnrtStage« Sr. Majestät de« Kaiser« wurde nachstehende» Telegramm seitens der Stadtver-tretung an Se. Excellenz dem k. k Statthalter in Steiermark. Marquis Olivier von Bacquehem ab-gesendet: ..Ich stelle an Euer Excellenz die ergebenste Bitte, au» Anlass des allerhöchsten Geburtstages Seiner k. n. k. apostolischen Majestät unsere« Allergnädigsten Herrn und Kaisers Franz Joses I. die ehrfurchtsvollsten nnd loyalste» Glück-wünsche der Stadtvertretniig. de» Stadtschnlrathe». des Lehrkörper», sowie der gesammten Bevölkerung Pettau'» an die Stufen de» Allerhöchste» TbroneS Seiner Majestät gelange» zu lasse». Bürger-meister Joses Ornig." (Turnverrin prttan) Sonntag den 23. d M. nachmittags 5 Uhr findet im Volksgarten eine Zusammenkunft der Vereinsmitglieder zu Turn-spielen nnd gesellschaftlichem Zusammensein statt. Angehörige der p. T. vereins-Mitglleder, Turnfrennde und Lrenndinnen find liiebei herzlich willkommen. tvas Sängrrfrll in Nohitsch.j Herzlich wie dic Einladung des Rohitscher Männcrgesang-Vereines zu seinem 30-jährigen GründnngSfestc ivar. verliefen anch die beiden Festtage niid linste Sänger, die hinübergekomnien waren, den Nachbar-verein zn ehren, sind des Lobe« voll. Die Rad-fahrer trafen bereits um 7 Uhr Früh ein. die zn Wagen kamen um 11 Uhr. herzlich empfangen und begrüßt von, Chormeister der Rohitscher. Herrn Dr. I. Schuster. Man sammelte sich im GasthanSgarten deS Herrn Krisper »nd erwartete die SangeSbrüder aus Marburg und Friedau. Dann ordnete sich der Festmg und hielt seinen Einzug in den reichgeschmückten Markt Überschüttet mit Blumenspenden und die Fahnenjunker mit prächtigen Kränzen decorirt. langte der Zng auf dem Hauptplatz? an. überall an reizenden De.ncn vorbeiziehend und herzl.,, bewillkommt. Am Hanptvlatzk rangierten sich die Sänger. V" heimische Verein in der Mitte nnd nun bewill-kommte Herr Bürgermeister Ferschnig in herzlicher Ansprach' dic Sänger, desgleichen der Vereins-c^nnnn Herr CWtw*cf n"d in prächtiger l^.gen-rede Herr Lhvrmeister Dr. Schuster de» Dank > abstattend. Zarte Damenhände schmückte» mitt-lerweile die Brust der Sänger mit prächtigen Sträußche». Gleichzeitig erfolgte dic Fahnenübergabe Ein schönes und geschmackvolle« Einiauug»zeich-n ist diese Fahne, gespendet von den Damen von Rohitsch. Frau BezirkSrichter Meixner übergab eS den Sängern mit einer herzinnigen Rede und als Dank jubelten ihr sofort die Klänge de» „Deutschen Liede»" entgegen a»s voller Sänger-brnst. Dann wurde abgezogen in den Gasthof der Frau Sporn „zur Post" zum Festbankette »»d Zwar zu einem Bankette, welches wahrlich nichts zu wünsche» übrig ließ; e» war alles vortrefflich und alles mit Geschmack arrangirt. Nachdem Herr Bürgermeister Ferschnig, Herr Chormeister Dr. Schuster und Herr Platzer vom ..Sängerbund" gesprochen, übergab der Marburg» Gesangverein seine Weihegabe, bestehend in dem großen Gruppenbilde von seinem letzte» Sä»gerfeste. Im Felsen-keller gab'S nachmittags ein Concert nnd dann um 8 Uhr dic Festliedertafel, wieder im Gas,hose „zur Post", mit einem sehr gewählten Programme und ganz ausgezeichnete» Leistungen feiten« de» jubilierenden Vereine«. Im Verlaufe der Lieder-tafel übergab Herr Johann Perko die Weihe-gäbe des Pettaner MännergesangvereincS an die nachbarlichen SangeSbrüder von Rohitsch, einen schönen silbernen Lorbeerkranz, mit einer herzlichen, von lautem Beifalle oft nnterbro-chenen Rede »nd dann mnßten die Pettauer auf stürmische» Verlange» der Anwesenden singen. Sie wählte» die Lieder: „Wenn alle Brünnlei» fließen" und .Weißt Du noch?" »nd ernteten jubelnden Beifall. 'Der nächste Morgen brachte dann den von den Damen von Rohitsch im „Eiskeller" gespendete» Frühschoppen. Wenn schöne Frauen den Becher reichen, dann mundet der Trnnk doppelt gut; wen» eS aber mit so frischer herzerquickender Natürlichkeit und frohsinnigem Zu-fpriich geschieht, wie sie die Damen von Rohitsch bei diesem Frühschoppen entwickelten, dann ist's kein Wunder, dass die heimgekehrteu Sänger noch lange niit den Lippen schmatzten, denn Sänger» Volk hat seit de» König» Davids Zeiten und seit den Zeiten „Franeiilobs" und anderer Vorbilder, gar warme» Blut und leicht entzündliche Herze». Deren habe» die schönen Rohitscherinnen manche noch auf ihren Gewisse». .Heil ihnen und ihren sangeSsreudigen Mitbürgern! (Militärisches.) Der Kaiser hat unter den am 18. August alisgemustertcn Zöglingen de» III. Jahrgange» der technischen Militärakademie die Zöglinge Hubert Ginzel und Erwin Cfillag zu Lieutenant» im k. u. k. Pionnierbataillvn Nr. 4 ernannt. Die Zöglinge der k. n. f. Pioniiicr-Cadettenschule Karl Ujlehy und Rudolf Seemann wurden zu Cadett-OffizierSstellvertretern im vierten Pionnierbatailloii ernannt. (Froerberritschaft der freiwilligen ^euer-wkhr.) Für die laufende Woche IM der I. Zug und die IM. Rotte Feuerbereitschaft. I» Beur-laubung de» Zugführer» Machalka ZugSführer Laurcntschitsch, Rottführer Maizen und 8 Mann. Feuermeldnngeu sind auf der C'-itralstation in der ÄicherhcitSwach^'U'c i'» Rath, uns zu machen. (tinir poflliotsutayrtm.) Vom 1. Sept. 1H96 ab wird an Stelle der zwischen Hei lg. Dreifaltigkeit in W.'B. uud St. Levuhard i. St. der-malen bestehenden Fußbotenpost eine täglich cin» maligc Postbotenfahrt mit dem Course: Heilg. Dreifaltigkeit in W -B. ab l l Uhr 15 Minnten Vormittag. St. Levuhard i. St. an 12 Uhr Mittag, St. Leoiihard i. St. ab 12 Uhr, 15 Min. Mittag. Heilg. Dreifaltigkeit i. W.-B. an 1 Uhr Nachmittag in Verkehr gesetzt. svic Gcigr als Vcrriithrriit.j Der 18 Jahre alte Auto» Muftfö, vulgv März kam am letzten Feiertage zum Orgelbauer Pivec i» der Drau-gaffc, um dort feine Geige abzuholen. Während er in der Wohnung ivar, entfernte sich Herr Pivcc auf kurze Zeit und Muhiü benütztc das Alleinsein dazu, um einen Kaste» zu untersuchen, in welchen« eine alte Zigarrentasche lag. Diese nahm Muljiß tiu sich und m.-ii. es darinic» „schepperle", steckte er sie eiu. Ju der alte« Zigarrtntasche befanden sich 34 fl. in Noten und Silbergeld und der jugendliche Dieb machte sich daran, sich vollständig antzustafficren. Er kaufte sich Kleider, einen Hut und eine billige Uhr und da ihm auch ein Taschenmesser mangelte, kaufte er sich auch einen Tafchenfcitel. Also ausstaffiert zog er mit seiner Beute froh von bannen und dachte nicht an die Geige, die er unterm Arm trug. Da Herr Pivec rechtzeitig hinter den Dieb« stahl kam uud der SicherhcitSwache zur PersonS-befchreibung bcS Verdächtigen als besondere» Kennzeichen „trägt eine Geige bei sich" angebe» konnte, war Muhiö bald eruirt »nd dingfest gemacht und wurde dem Gerichte eingelieferte (Ein Prachtstück) von einem Schweine im (Vernichte von 310 Kilo verkaufte dieser Tage Herr Bürgermeister Stanitz am Rann um den Betrag vv» 130 Gulden an einen Besitzer in Schlciuity. (Krieg im /riririt.) Seit dem Raufexcesse zwischen Soldaten und Knechtcn am 12. Juli, welcher dadurch entstand, dass Soldaten mehreren Burschen ein Mädch?» zu entreiße« suchten, hat sich zwischen diese» und jenen eine Spannung herausgebildet, die bereits anfängt, mehr als un- ?gemüthlich zu werden, weil sich seither die Zu-ammenstöße mehre», bei denen eS ohne blutige Köpfe und neueftenS sogar schweren Verletzungen nicht abgeht. DaS ist umso bedauerlicher, als da-durch das bisher gute Einvernehmen zwischen Militär und Eivil in Pettau ernstlich in Frage gestellt ist, weil der Zwist in Kreise hinüberzu-greifen droht, die bisher neutral waren und weil bei den Zusammenstößen bereits Knüttel, Messer, Säbel und Revolver in Aktion treten. Wenn an-fang« blos eine Anzahl Knechte den Soldaten als Gegner gegenüber standen, so gesellen sich nun auch schon Bauernburschen und andere rauflustige Gesellen dazu. Man lauert sich gegenseitig auf, rempelt sich an und die Prügelei ist fertig. Es gibt Verletzungen bkiocrseits und dic Sucht der eine» uud der andere» Partei, eine erlittene Schlappe auszuwetzen, geprügelte oder verwundete Kameradcu zu rächcn, führt stets zu neuen, er-bitterteu Kämpfe». Damit ist'S nicht abgethan, eS kommt bereits vor. dass dic Soldaten in den Abend- und Nachtstunden mit Civilisten anbinden, die ihnen „verdächtig" erscheinen und da nicht jeder gerade im Salonanzuge spaziere» geht, so kommen friedliche Leute zum Handkuß.' werden angerempelt uud wenn sie müssen, auch gefaßt, die nicht die geringste Aversion gegen da« Militär haben. Es laufen Klugen ein, dass Civilisten, die abends Fraueu oder Mädchen begleiten, von Soldaten angestänkt nnd mit ganz unfläthigen Redensarten aufgefordert werde», den Soldaten „das Mensch" zu überlassen, wie es jüngst einem »ns bekannte» Manne passierte, der eine Verwandte nach Hause geleitete. Nur der Umstand, dass diese Verwandte ein altes Mütterchen war, schlitzte beide vor rohen Au-griffe»; unfläthige Bemerkungen blieben ihnen nicht erspart. Auch anständige Frauen nnd Mädchen sind nicht verpflichtet, sich stets in Seidenrvbcn zu kleiden, wenn sie abends a»s> gehen, blos nm nicht belästigt zu werde«. Es ist noch «ich! lange her, dass ein in der Nähe der Stadt wohnender k. k. Pensionist in der Redaction sich bitter beschwerte, dass seine Frau in der Kirche während der Militärmefse unaiiständigc Bemerkungen zu hören bekam, so dais sie weinend die Kirche verließ. Wir lehnten es ab. den Vor-fall zu veröffentlichen und riethcn dem Her.», sich ane k. ». k Militär-Stations Eommando zn wenden, welches sicher dic Schuldigen eruieren und zurechtweisen würde. Wir waren niemals für sogenannte Sensationsnachrichten unter der Rubrik „Der Säbel" zu haben, weil damit dem zwischen der Bevölkerung und der Garnison einer kleine» Stadt herrschenden Einvernehmen kein Dienst erwiesen wird. I« Großstädte» ist das anders; dort ist das Znsam'menlcbcn kein so enges. Allein alle» hat seine Grenzen. Dieser gegenseitig n»d beiderseitig geübten Sucht, ok geprügelten Kani.radcn zu rächen, muß Einhalt gcthan werden nnd bei gegen- seitigem Einvernehmen der Civil- und Militär-behörden kann das nicht allzuschwer werden. Es ist nicht genügend. Gendarmerie, Sicherheitswache und Bereitschaft zn requirieren, um einer bereits begonnenen Rauferei Einhalt zn thun und die Raufbolde ins Kühle zu setzen; davon hat der-jenige gar nichts, welcher ahnungslos seines Wege« daherkam und im nächsten Augenblicke ohne alle Ursache geprügelt und dabei schwer verletzt wurde. Es muß den kampflustigen Helden beider-seitS die Gelegenheit entzogen werden, friedliche Passanten anzurempeln und wen» sie sich daS nicht gefallen lassen wollen, zu prügeln. Je länger derlei hinterwäldlerische Zustände bestehen, um desto höher steigt die gegenseitige Erbitterung. waS, wie wir meinen, weder im Interesse der Bewohner, noch in dem der Garnison gelegen sein kann. (viphtkritiskrankrs Sind.) Ein DiphteritiS-krankes Kind wurde Donnerstag vormittags von seiner Mnttee, einer Frau von auswärts, zum Arzt gebracht nnd von diesem angewiesen, das Kind sofort ins allgemeine KraukenhauS zu bringen. Dcm äußeren Aussehen nach war daS sicher be-reits mehrjährige Kind schwer krank. Zudem mußte die Mutter mehrere Male rasten, um die Hüllen, in welche daS Kind gewickelt war, in Ordnung zu bringen. Dabei kam eS vor, dass mitleidige Passanten das kranke Kind näher besahen. ES wäre ebenso menschlich, als zur Vermeidung von Ansteckungsgefahren geboten, wenn zum Transporte solcher mit gefährlichen Infektionskrankheiten Behafteter, vom Lande herein zum Arzte gebrachter und von diesem ins Spital bestimmter Patienten, ein Transportmittel, ähnlich dem städtischen Rettungswagen, bestünde, um die sichere uud für den Patienten bequemere Überstellung ins Spital zu besorgen, denn wie ein Fall im Vorjahre und auch heuer schon bewies, tragen manche Mütter das kranke Kind lieber wieder nachhause, als ins Spital, wobei es vorkommt, dass sie in Gast- oder Privathäusern längere Zeit rasten und auf diese Art die Krankheit verschleppen. (Maul- nnd Älauensruche im Lriirkr.) Nach einer amtlichen Mittheilung der k. k. Be» zirkShauptmannschast vom 13. August Z. 20227. die a» alle Gemeindeämter, Gendarmerieposten, BezirkSthierärzte, Bezirksgerichte und (Eisenbahn-statione» hinauSgegcbcn wurde, wurde dic Maul» und Klauenseuchc außer in den Gemeinden Pobresch. Windischdorf, St. Johann am Dran-selbe und Lanzendorf, nunmehr auch in einem Gehöfte zu Markldorf, Gemeinde Jurovetz, im Meierhofe Lagerhos der Herrschaft Thurnisch (Gemeinde Haibin) und in einem Gehöfte zu GerSdorf (Gemeinde Windischdorf) ämtlich con-statirt. Vermischte Nachrichten. (Sii&mark ) Einem um die deutsche Sache in hohem Maße verdienten Manne ist ein größeres Darlehen gegeben worden. Weiters haben g ö-ßerc Darlehen bekommen: 2. Bauern in Mittelsteier und eine Leheerin in Körnten, Unterstützungen sind zugewandt worden: dcn Verunglückte» in Laibach 500 G (Erlös für gesammelte Briefmarke»), 3. durch Hagelschlag geschädigten Bauern ! im kärntliische» Görtschitzthale 100 G., einem j Stellung suchenden Gcwerbsmanne 3 G. (Reise-geld). Für Volksbüchereien sind um den Betrag von 35 G. Bücher gekauft worden. Die Gründung der Ortsgruppe Steyr hat am 18. v. M., die der Ortsgr. Hermagor am 15. d. M. statti^unde». Die Satzungen der Ortsgruppe Wieu-Leopoldsiad: sind genehmiget, jene der Ortsgruppe Fcldkirchcn in Kärnten liegen der Behörde vor. Zu Maria-Rast im Bezirke Marburg ist eine Ortsgruppe i.i der Bildung begriff?». Für dic durch FeucrSbrunst heimgesuchten Volksgenosse» zu Ferlach in Kärnten hat die Vereinsleitung. wie bereits früher c-liy« wiesen wurde, UM) G. beigesteuert, Dcr dama.S veröffentlichte Aufruf zu Gcldn'enden hat das folgende Ergebnis gehabt: Ort ppe Klagenfurt 50 st)., Ludwig von '^einuth <» 0)., Oskar von Albo.i 5 G,, Richard Maret I G., — Stellen anböte. Gesucht werden: 1 Arzt; 1 Advoka» tnrskonzipient. — Ein Bidet wünscht 2 Lehr-linge aufzunehmen. Stellengesuche. Ein ge-prüfte? Keffel- und Maschinenheizer im Alter von 32 Jahren sucht eine passende Stelle — Für einen Knaben wird ei» Leiirplatz in einem leich-teren Gewerbe gesucht. — An jene Ortsgruppe»-leitungen, die mit der Einsendung der Jahresausweise und Jahresberichte im Rückstände geblieben sind, richtet dic BereiiiSleitnng mit dem Hinweise darauf, dass der Jahresbericht für die am 8, September in Villach tagende Hanptver-fammlnng zum Drucke befördert werde» muss, nochmals doS dringende Ersiichen. mit der Einsendung nicht länger zu säumen. Heiteres. <n cS folgendermaßen zu Gehör. Wie herrlich ist» im grüne» Walde. Wenn an de>i Gräsern, de > Grä>ern. den Grä-ä-ä-ä-sern blinkt der Thau, wen» an dcn Gräser», wenn an den Gräsern bliu't der Thau, blinkt dcr Thau, bli-i-i-i-inkt dcr Thau, wie herrlich ist'S im grü-ü-i'-nen Walde, wen» an den Gräsern blinkt der Thu., Wen» durch dic Wipfel, die Wipfel, die Wipfel leise, leise lei-ei-ei-se flüstert der Sommer-Morgenwind, der Sommer-Morgenwind, leise flüstert der Sominer-Morgen-wind, der Sommer-Morgenwind io-o lau. so-o la». so-o-o-o so lau. Hub durch und durch uud durch die Lüs-te und durch die Lüfte jubelnd uud durch die Lüfte jubelnd, jubelnd, jubelnd, ja jubelnd zieht n»d durch die Lüste jubelnd zieht, » Der Vögel ivundcr-, wunder« wnudersüßes. der Vögel, der Vö-ö-ö-ägel wunder«, der Vö-ö-ö-ö-gel wundersiiß>S, wnudersüßes. wuudeefü-ü-ü-ßc^ Lied, »>d durch dic Lüste jubelnd ziel» und dnrch die Allste jubelnd zie ielit der Böge«, ja der Vögel, dcr Vögel wuudersü-szes Lied! Die übrigen vier Strophen habe ich mir ge'chenkt. Aber eine Woche litt ich an Ncrvcnziicknn .»..... Cvrrcsponvcnz dcr Wctyflioit. £. Sch., Kt. Veit. B.richt u&chft.T N.immcr. ^ Ist tli ^ Zunu turn Bohnenkaffee du rtnzif/ ffCKtmiir U«bcr.ill xu haben. »I» K». liö kr. ^ Vorsicht* Der werthtosoit > Nachahmungen «w cn nc '• man auf die OfiKtnalpaki-tt | rc.lt dem Namen Kathreiner PETTAU, Buchhandlung empfiehlt lieh zur Besorgung aller Journale, Zeitschriften, Lieferung« -werke, Bücher zu den Original-Laden* preiaen ohneiedwedan Aufschlag für Porto u. dg. Zeitschriften, Lieferungswerke werden regelmässig zugestellt. Au^h Musikaliwi werden schnellsten« besorgt. WILHELM BLANKE, PETTAU. Papier-, Schreib- I Zeichnen-Mate-rlalleo-Handlui^ hält ein grosses Lager aller Gattungen von Brief-, Schreib- und Zeichnenpapieren. Couverts etc. etc., sowie Oberhaupt sämmtlicher in obige Fächer einschlagenden Artikel zu den billigsten Preisen. 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Stationen Schnellzug Pers.-Zug Schnellzug Pers.-Zug Graz »b lM nachts 544 früh 12" mittags 4" nachm. Pragerhof ^ j 3" .. »" .. 8*' morgens 9" vorm. 2M nachm. 2U nachm. 7" abends H» v Pettau an 3 30 a n 10'» vorm. Z" nachm. 8« abends Friedau an 4U morgen* 10» .. 3" nachm. s- « | Danksagung. Ton Seite der Gemeindevorstehunng Kann wird hiermit der löblichen Feuerwehr und der Feuerbereitschaft des k. u. k. Pionnier-Baons. die sich beim Brande des Hotko'schcn Objectes so hervorragend bethätiget haben, der Dank öffentlich ausgesprochen. August Stanitz (iemeinde-Vorsteher. Landschaftlicher Rohitscher Sauerbrunn empfohlen durch die hervorragendsten inedlc. Autoritäten. Die Tempelquelle nls bestes Erfrischung«- und Tasclgetritnk. Dic Styriaquelle als bewährtes Heilmittel der kranken Vcrxlauungx- Organo. Versandt durHi die Hrunnenverwaltung Rohitsch-Sauerbrunn. Landsclmlilkrhc Haupliiiedorlag«! Graz, Landhaus. <^>> huben hei siiinmtlirhen Ktiullcnten. Zwei sehr gute Billards. 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Verlagsbuchhandlung.Styrla' in ' K T T A U. P. T. Indem uns die (ielegenheit geboten ist, mit grössten VVeltfirmen in Verbindung zu stehen, so notieren wir folgende I'reise und laden die P. T. Kunden zur näheren Besichtigung unseres sorlirten Lagers höflichst ein: Singer, Handmaschine fl. 24 — Singer, A. hohes liesteil mit Verschluss-Kastcn fl. 30.— Singer, deutsches Fabrikat. II. 40.— Singer, Medium für Schneider fl. 50.— Singer, Titania für Schneider fl. 55.— Wenler & Wil.son, (besonders für Weiss-Nüherinnen empfelilenswerlh) Berliner Fabrikat II. 40.— Howe C für Schneider fl. 40.— Howe fl für Schuster fl. 40.— Beste dentsche Ringschitfchen für Familie mit Verschlusskasten fl. 60 — Beste deutsche Ringschitfchen für Schneider fl. 70.— Beste deutsche Ringschitfchen für Schuster fl. 75.— Cylinder elnstique für Schuster mit längstem Arm und kleinstem Kopf ringsherum transportierend, auf Bockgestell fl. 80.— Alte Maschinen werden auoh eingetauscht. Anzeige. 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Walter und mir war das Jahr unserer Brautschast gleich einem schön?,, Traume auf leichten, raschen Flügeln dahingeschwunden. Meine Ausstattung lag vollendet und verpackt in einer besondere» Kam-mer unsere« Hauses. Ter Hochzeitstag sollte nun festgesetzt wer-den. Walter hatte uns hierbei einen Vorschlag zu machen. Er hing mit grober Liebe an seinen gute», alten Eltern, die gleich-sallS in Preßburg lebten; ihre zufriedene, glückliche Ehe erschien ihm als ein Muster für gamilienverhältnisse überhaupt. Wen» er unsere Zukunft ausmalte, unterlieh er eS selten, hinzuzusetzen: .Ich wünsche uns beiden nicht mehr Glück und Gedeihen, als wie sie mein guter Papa und meine teure Mama genießen, nun schon so lange Jahre!' Da» tresfliche alte Paar sollte binnen wenigen Wochen seine silberne Hochzeit feien,. Uud es war Walters Lieblingswuiisch. daß auch ich und er an jenem schönen, weihevollen Tage vor den Tiaualtar treten möchten. Ohne Bedenken und freudig gab ich meine Zustimmung. Was Walter für gut und schön hielt, war ja für mich noch besser und reizender, ich sah mir mehr durch seine Äugen die Welt an, hatte keinen anderen Willen, als ihm ange-nehm und gefällig, eine glückspendende LebenSgesährtin zu sein. Da dir Hochzeit in unserem Hause gefeiert werden sollte, MamaS Bestimmung nach, so teilte ich Ludinilla sogleich den festgesetzte» Tag mit. Es gab ja so viele» zu ordnen und vorzubereiten, was »ach und nach bequem und leicht zu bewältigen war. Sie sagte zurrst gar nichts, ste trat hin an den großen Wandkalender nnd suchte den siebzehnten Mai, diesen herrliche» Tag, der mich zur beglücktesten aller grauen machen sollte. Tann kam ste zu mir zurück mit einer sehr fahlen Unglücks-miene, mit einem Blick, der sich mir schmerzhaft in» Antlitz z» bohren schien. .Arme» Kind!' murmelte sie und strich mit ihrer kalten Hand über meine Stirne. »Ja, so geht eS, wenn man sein Tasein an einen Menschen kettet, dem Glauben und alte Ersahrungen nur zum Spotte dienen!' - .Fangen Sie schon wieder an, Mamsell Ludmilla?" fuhr ich heftig, weil innerlich unruhig, empor. .Was giebt es da zu be-jamniern und zu beklagen, wenn imn endlich mein schöner Ehren-tag festgesetzt wird?' .Ja, abe» auf wann, Sie armes Häschen? Ich glaube, Doktor Walter hat den Tag nur ausenvählt, um mich zu ängstigen und zu verspotten!' .O nein!' beruhigte ich. „Mein Walter hat zu viel zu thu», als daß er sich mit Ihren Gefühlen befassen könnte. Dcr siebzehnte Mai ist einfach der Hochzeittag seiner Eltern und —* „Und ein Freitag!' unterbrach mich Ludmilla dumpf. .Gelt, da werden Sie blaß? Na — nur nicht gleich so arg erschrecken. Vielleicht wendet e» das Unheil ab. wenn die Heirat jetzt noch auf einen anderen Tag verlegt wird, obwohl auch schon die bloße Be-stimmung einer solchen Unglückszeit etwas Bedenkliches und Un-heimliches hat!' Ich fühlte wirklich, daß ich bleich geworden war. Trotzdem wollte ich mich Ludmilla gegenüber nicht schwach und besiegt zeige». .Bah!' lachte ich so gezwungen aus. daß es mir selber in de» Ohren wehe that. .Da kommen Sie wieder niit Ihre», Aber-glaube». Gott sei Dank, darüber habe ich mich schon lauge hin- weggesetzt. Walter würde nicht übel über mich lachen, wen» ich mich vor de», Freitag fürchte» wollte!' .Auch gut!" gab sie zurück. .Wer uicht höre» mag, muß fühle». Ich habe Sie gewarnt. Mehr kommt mir nicht zu in meiner Stellung!' Und »ach einem letzten, mitleidigen Blick über meine ganze Ge-stalt hin verlieh sie die Wohnstube. Mir lief es eigentümlich eisig den Rücken entlang. Das Granen war da uud ließ sich uicht mehr verjagen. Wohl lachte ich »liri, selber aus, wohl nannte ich mich albern und »»alte mir ans, was Walter dazu sage» würde. we»n ich ihm mit so «»sinnigen Bedenken käme Trotzdem aber zitterte bange Furcht iu mir, trotz-dem sann ich schon auf Mittel und Wege. ,»„ meinen Hochzeit»-tag auf eine» anderen Tag verlegen zu können, ohne meine aber« glänbische» Zweifel eingestehe» zu müssen. Roch ehe ich mit mir selber, mit irgend einem Plane fertig geworden war, kam Walter. Er zeigte sich noch viel „lücklicher und heiterer wie sonst, er schloß mich inniger, fester in seine Arme. Roch nie hatte ich seine schönen, dunklen Augen so strahlend gesehen. .Nur mehr sechzehn Tage uud ich siihre Dich heim in das Haus, das ich für Dich bereitet nnd geschmückt habe!" sagte er beinahe jauchzend zu mir. „O, meine geliebte Eiln, wie gut werde» wir es habe«, wie dankbar müssen wir dem Schicksal sein, weil es uns mit so viel innerem und äußerem Glück bevorzugt hat vor Mil-lionen anderer Sterblicher!' Ich barg meinen Kopf an feiner Brust. Sticht einstimmen konnte ich in seinen hellen Jubel. Mir lag ei« so schwerer Druck auf der Seele. Er merkte bald, daß bei mir nicht alle» richtig war. Er hob mein Gesicht hoch und sah mir lang nnd forschend in die Auge». .Ellv. was ist Dir widerfahre»?' fragte er endlich sorgenvoll. .So niedergeschlagen sah ich Tich niemals. Und da Du's heute bist, bcuuruhigt eS mich doppelt. Sei aufrichtig, Kleine, was hast Du auf dem Herzen?' Nein! Gerade heraussage» konnte ich das nicht. Ich sann nach einer Ansstncht, die zugleich meinem heimliche» Entschlüsse, an einem Freitage nicht mit ihn, an de» Traualtar zu treten, dienen könnte. Endlich siel niir etwas ein — ja, das ließ sich vielleicht als Hilfe bei meinen Plänen gebrauchen. Spotten oder lachen dürfte Walter wenigstens nicht darüber. .Ich denke an meinen armen, »»vergeßlichen Bater!' erwiderte ich zögernd und leise. »Es ist heute der erste Tag seines Sterbe-monateS. Und - da kam mir »och etwas anderes in de» Sinn. Lieber Walter, wäre es nicht pietätvoller, wenn wir unsere Hochzeit bis zu», Monat Jnni ansschieben würden? Ich könnte dadurch diese schmerzlichen Gedenktage ganz den, Andenken an den teuren Tote» weihe», statt sie mit Vorbereitn»»?» z» einem Traii-nngsschmanse zu verbrittgen!' Ich war's nicht gewöhnt, zu lüge». Heiße Röte bräunte ans meinen Wangen; meine Augen senkten sich »»willkürlich vor Wal-ter» durchdringende» Blicke». .Der Todestag Deines Vaters fällt ans den achten Mai!' sagte er sehr ernst, beinahe traurig. .Vor diesem Tage wird es wohl nicht nötig sei», mit dem Koche« und Backe« z» beginne». da Du doch nun einmal mir allem die materielle Seite unserer Ver bindnng siirs Leben ius Auge fasse» willst. D» kannst also Deiner kindlichen Pietät während der nächsten Woche vollauf genügen. Nachher aber gehörst Du mir. wie es festgesetzt ist. wie ich es schon meine» Eltern gegenüber erklärt habe. Ich pstege nicht leicht von einmal gefaßte» E»tschliisse» abzugehen, besondere mir meine kleine Braut für ihre diesbezügliche Bitte nicht die wahre» Grii»de sagt, wie die» unleugbar geschah!' ,0 — gewiß, Du tänscliest Dich, Walter!" stammelte ich, er-schreckt darüber, mich so völlig von ihm durchschaut zn sehen. »Was sollte ich denn sonst für Gründe habe»'/" »Das weiß ich nicht, liebe (kill»!" „ab er ruhig zurück. .Sicher ist eines, daß Dn mir irgend etwas verschweigst. Es gereicht einem Menschen ja nur zur Ehre, wenn man ihm dies sogleich ansieht. Du bist eben nicht geilbt in der Verstellung. So lange T» aber nicht ganz aufrichtig gegen mich sein kannst oder willst, bleibt unser Hochzeitstag für den siebzehnte» Mai festgesetzt!" Ich n?einte etwas Herrisches, Gebietendes ans diesen Worten herauszuhören. Meine früheren Vorstellungen vom Verhältnis des Ma»»es zum Weibe käme» niii* plötzlich i» de» Si«n zurück. Wo blieb bei Walter die schwärmerische Huldig»»g, die zärtliche Bereit-Willigkeit, alle meine Wünsche zu erfülle», die ich einst als die »»-entbehrliche Belohnung meiner verschenkten Neigung angksehen hatte? Noch war dieser Man» nicht einmal mein Gatte nnd schon meinte er mir befehlen und verbieten zu dürfe», wie einem uu° mündigen Kinde. »Ich denke, ein wenig hätte ich doch auch da mit hinrinzu-reden!" begann ich ziemlich trotzig. »Es ist ja mei» üvchzeitstag ebe»io wie der Deive. lind kannst Du eS übel nehmen, wenn mein Gefühl verlangt, daß der über mein ganzes fernere Leben entscheidende Zeitpunkt noch ein wenig hinansgeichobe» werde? ES überrascht und ängstigt mich der Gedanke, gar so plötzlich aus dem Elternhanse scheiden zn sollen!" „Also »och Zweifel nnd Bedenken?" fragte Walter erbleichend. »Also bist D» nicht ganz sicher, Del» Glück a» meiner Seite zu finden?" C Gott, in welche peinvolle, bedenkliche Situation hatte ich mich selber verstrickt durch »irine haltlosen Ausflüchte. Laut auf-schluchzend verhüllte ich mein Gesicht mit den Händen. »Ach Walter, wie kann Dir »nr so etwaS einfalle»!" ..Ich mitfi eS denke», fo laiige Du mir nicht axdere nnd triftige Gründe augiebst für Dein Verlange» »nd Dein Benehmen!" erwiderte er trübe. »Glaube mir, Ellh, es thnt mir sehr wehe, daß ich Dich erst zu verantwortungsvoller Offenheit rrinahne» mnb!" Der Anblick seines blassen, traurigen Gesichtes Überwog in mir jedes Zögern nnd Bedenken. Nicht zweifeln dürfte er an meiner treuen Liebe, an meinem innige» Verlange», seine Gattin zn heißen. Ja, ich wollte ihm Wahrheit geben. Vielleicht anch kam ich da-mit weiter, als meine »»geschickte» Vonvände »«ich gebracht hatte». »Ich mvchic Dir wohl gerne alles sagen," fing ich kleinlaut au. »Aber Du wirst mich ansschelte» oder wenigstens — auslachen." »Ah — steht es so?" innrmelte er mit einein halbe» Lächel«. »Nur frisch herans mit der Sprache, kleine Mans. Ich werde Dich weder schelten noch nuslnche», wen» D» Thorheiten in Dei-nein süße» Kindsköpfe ausheckst, sondern Dich zn belehren und zn überzeugen suchen!" „O Du Schulmeister!" schmollte ich. »Wie magst Dn denn ei» Geschöpf heirate», das Du «och für gar so unmündig hältst? Wie kau» ich nnter dem Bewußtsein Deiner Geringschätzn»» Deine wür-dige Ha»ssra» vorstelle»?" .Geringschätzung?" wiederholte er ganz erschrocken. »O, das verhüte Gott, daß Du mir je Grund giebst zn einem solchen ÖJf kühle, es wäre ja gleichbedeutend mit dem Untergänge unseres ehelichen Glückes. Nein, Eil», ich halte Dich so hoch, wie irgend ein Mann das Mädchen seiner Wahl erheben tan», »»beschadet »a-lürlich meiner Vornahme, Dir nach »»serer Verehltchniig kleine, Dir durch Deinen bisherige» Umgang anhaftende Schwächt» »ach »nd nach abzngewöhne»!" »So — und das sagst Dn mir so trocken ins Gesicht?" rief ich empfindlich gekränkt. „Ich bin in Deinen Auge» voller Fehler. Und Dn malst Dir schon ans, wie Dn mich nach der Hochzeit Deinen Idealen gemäß erziehen nnd nmmodrln willst. Gnt, gut, D» wirst ja sehen, ob ich wirklich noch ein so »nmiiildiges Kind bin — oder eine willenlose Pnppe. Ach, Walter! We wehe thust Tu mir. Teil» »un sehe ich's klar, daß Du «>ich gar nicht wirk-lich liebst. Die wahre Liebe sieht au ihrem Gegenstände nnr Vor-ziige »nd Vollkommenheiten —" »Und i» der Ehe stellt eS sich da»» heraus, daß — Menschen eben keine Eiigel sei» können!" unterbrach er mich. .Glaube mir, nnf jener übertriebe» hohen Vorstellung von dcr Vollkommenheit dcr geliebte» Person beruht das Eleud, die unvermeidliche »»d so herbe Enttäuschung zahlloser, ans heißer Neigung geschlossener Per-bindiiiigen. Anch D» wirst so manche Dir »»angenehme Eigen-art, manche» lang eingewurzelte» Fehler au mir entdecke» n»d zu bessern habcn. Warum willst Tu Dich über jede Schwäche, über jede Läuteruugsbedürftigkeit so hoch erhaben gebärden?" »Ach nein, so dnnim nnd eingebildet bin ich ja gar uicht, Wal-ter. Es ist nur. weil — wcil —. Ludmilla sagt, das Zeichen dcr wahre» Liebe fli ebc» dicscs Bliudsei» über die Fehler des ge liebte» Gegenstandes. Und ich möchte so gerne wahrhast von Tir geliebt werden!" Frenndlich streichelte er meine heißgliihenden Wangen. „Tas bist Dn ja auch, mein Närrche», »»d zwar iuuigcr und treuer, als Du's zu fassen vermagst. Aber lasse mir immer Lud-milla ans dem Spiele. Ich will nicht, daß Du in irgend einer Beziehung beeinflußt wirst von jener alberne» Person. Und nun sage mir endlich, was Da einzuwenden hast gegen de» festgesetzten Hochzeitstag?" „Es ist ein Freitag!" platzte ich mit rascher Entschlossenheit heraus. »Uud wenn ich anch zugebe, daß eine Zeit wie die andere ist und daß es duinm sein mag, an solchen Vorurteilen zu hängen, so will ich de» e»tscheidkttde» Schritt meiues Lebens doch nicht gerade ans einen Tag verlegen, der feit undenklichen Zeiten her einen gar üblen Ruf genießt. Schon der Lente wegen. Würde» nicht alle prophczeie», daß uusere Ehe keine glückliche sein könne? Was gäbe das für eine traurige Hochzeit. Jeder Eingeladene hätte gewiß keinen anderen Gedankei«, als an das llnheil, welches uns ttnfehlbar überfallen müsse!" Er hatte mich ruhig angehört, aber aus feiner Stirn gewahrte ich eine tiefe stalte, als ich schüchtern meine Angen hob. um zu priisen, was fiir einen Eindruck ihm meine Rede gemacht habe. .Also bin ich doch schon zu spät gekommen bei Dir?" sagte er nach einer langen und sür mich nnendlich drückenden Pause. .Tu hast da» Gist des Aberglaubens schon voll aufgenommen in Dir »nd wirst es unaufhaltsam weiter fortpflanze», wirst es einimpfen de» wehrlose» Seelen Deiner Kinder. O Ellh, diese Erkenntnis ist sehr hart nnd bitter sür mich. Wie froh war ich, als ich Dich so munter scherze» hörte über LndmillaS alberne Vorurteile. War das damals Unwahrheit »nd Verstellung, darauf berechnet, mirs» zn täuschen?" .0 nein. Walter — denke nnr daS nicht!" verteidigte ich mich leise weinend. .Ich habe einfach meine Kraft, meine» Uiiglaubeu überschätzt. Es ist ja anch ganz etwas anderes, an einem Freitag etwa ein neues «leid zu kaufe», als eine Verbindung fürs ganze Leben z» schließen!" Er nahm mich sanft in seine Arme nnd strich mir die Haare ans der Stirn. .Noch hoffe ich. daß Dn ganz von selber zur Einsicht kommen, zur gesunde» Vernunft znrückkrhren wirst, meine tenre Ellh. Denke doch »ach, wie thöricht es ist, sich vor der schlimmen Vorbedeutung eines Tages zn sürchten, an dem nnvcrmeidlich so viele neue Eri stenzen ins Leben treten, ohne deshalb ein schlechteres Los zn ziehen als die übrigen Menschenkinder. Oder hast Dn schon ein mal davon gehört, daß es einem besonders übel erging, weil er — an einem Freitag geboren wurde?" Daraus wußte ich uicht besser zu antworten, als mit einem Gegenangriff. „Und hast Dn nicht an günstige Vorbedeutungen geglaubt, Walter. indem Dn wünschtest, wir sollten uns gerade am Hochzeits-tage Deiner Eltern vermählen?" „Welch eine Auslegung!" rief er lebhaft dagegen. „Ich dachte es mir einfach wunderschön und ergreifend dieses Verschmelzen zweier so herrlicher und bedentuugsvoller Feste in ein einziges. Die Vorstellung that mir so cigcn wohl, daß meine greisen Eltern mir den Weg vorangehen sollten zum Tranaltar. Weiter war kein Hintergedanke, kein Vorbehalt in meiner Seele. Hättest Dn mir sogleich riiien triftige» Grund genannt, wegen dem Dn unsere Hoch zeit anf eine» andercn Tag verlegt sehen wolltest, so würde ich Dir ohne Zöger« meine» Herze»sw»»sch geopfert habe». Ei» leerer Aberglaube» aber soll keine« Einfluß gewinnen ans Dein nnd mein Leben, das wäre wider meine Ansichten, wider meine heiligste Ueberzeugung von der Schädlichkeit so alberner Vornrteile. Es thut mir leid, Ellh. Dir eine Bitte abschlagen zn müssen — aber ich kaun nicht anders. Nichte Dich immerhin ein für den sieb> zehnte» Mai. Und Dn sollst sehen, was sür ein glänzendes Schnipp-chen wir dem gekürchteten Freitag schlagen dnrcli das nnwandel-bare Glück unserer Ehe. Es iegt mir ja so viel daran. Dich ein sür alle Male von der Nichtigkeit des Aberglanben» zu überzeugen." Laut weinte ich »»» ans. .Aber ich kaun die Angst nicht Über-winde» i» mir. Tie Erinnerung, daß u»fere Ehe an einem Un-glückstage geschlossen wnrde, wäre das Schreckgespenst meines ganzen ferneren Lebens!" Walter trat stnaim nnd unwillig ans Fenster. Ich sah es. wie er gewaltsam einen strengen Tadel zurückhielt Vielleicht hätte «>ich sei» Zürne» z»r Erkenntnis meiner Thorheit gebracht, viel-leiriit wäre noch alles gnt geworden zwischen uns, wen» nicht — vo» »leiiiei» Schlttchze« herbeigelockt — meine Mama zn nns ins Zimmer geirrte» wäre. „C, was giebt cs. Kinder?" rief sie erstaunt. «Der erste Zank? -agen Sie mir, lieber Walter, warum d escs arme Ding da gar so herzbrechend weint? Wodurch liat sie die Unzufriedenheit ihres gestrengen Herrn Bräutigams verschuldet?" »Er will nicht brgreifen, wie ich mich sürchten kann, an einem H»lläni»schc Linien. Von Ri 6) ard Achdmer. (Ril Text,» iyii Freitag z» heiraten!" klagte ich. .Er weigert sich, dir Hochzeit anf eine» andere» Tag zu verlege»!' .Ja. ich habe schon d»rch Ludniilla ersahre», daß der siebzehnte Mai aus einen Freitag fällt!" sagte meine Mama sehr ernst. »Und ich verstehe die Scheu meiner Tochter vor einer so üblen Vorbedeutung vollkommen. Nicht jeder kann einen so starte» Geist be-sitze» wie Sie, mein Sohu. Gerade deshalb aber muffe» Sie gegen im» schwache, eindrucksfähige Frauen doppelte Rachsicht üben. Ich gebe ja gerne zu, da« mir nie envaS besonderes Schlimmes be« gegnet ist an einem Freitag, das es ein Sonnabend war. der mir das einzige Glück meines Lebens raubte. Aber das Gefühl einer unbestimmten Furcht vor dem Uuglückstage ist mir trotzdem ge-bliebe» und ich kann es also anch nicht in meinem Kinde schelten. Air Frauen werden ja doch hauptsächlich vou Empfindungen, nicht vom trockenen, nüchternen verstände geleitet. Und dieser Eigen-arl. die euch Männern ja sonst an uns gefällt, werden Sie gewiß Rechnung tragen und den Hochzeitstag ans-schieben. Soll denn Ellys schönstes Fest ohne Not getrübt werden, sei es auch »ur'durch eine kleine, thörichte Schwäche, gegen die es nun einmal kein Ankämpfen giebt?' „Ellh muß aber dagegen ankämpfen!' erwiderte Walter sehr bestimmt. .Die kü»s-tige Mutter und Erzieherin meiner Kinder mnß sich von den Schlucke» nnvernünstiger Ansichten nnd wideninniger Gefiihle befreien. wenn ich vertrauensvoll »«eine Hand in die ihre lege» soll znm ewigen Bnnde. Ich dars nicht weichen von dem, was ich einmal aus-gesprochen habe. E» gilt eine Probe, der ich meine künftige Gattin unterwerfen muß uud von deren Ansgang meine Zuversicht, meine Hoffnung auf eine glückliche Zukunft abhängt!' .Du willst also damit sagen, daß Tu mich uicht heirate« wirst, wen» ich meine Bitte nicht zurücknehme?" fragte ich äußerlich ganz ruhig, iu meinem Innern aber von einem wahren Sturm der Aufregung geschüttelt. Er wandte sich jäh zu mir, mit blasiem Gesicht und bebender Stimme. .Ellh, wie ka««st Du gelassen über ein solches Aeußerstes, über einen Untergang aller uuserer süßen Hoffnungen reden? Fühlst Dn Dich so gänzlich unfähig der veniünfti-gen tteberlegnng, der vorurteilslosen Prii< i»ug meiner Gründe für die Ablehnung Dei-»es Verlangens?' .Ich weiß nur, daß ich mich Dir nicht aufdrängen will!' gab ich stolz nnd bitter zurück. .Genüge ich Dir nicht, wie ich eben bin. kannst Dn keine Rachsicht haben gegen mein unwillkürliches Empfinden, so würde Dir meine Nähe ja doch nicht zum Glück und Heil gereichen — e« ist gut, daß mir dies heute schon zum Bewußtsein kommt, ehe es z» spät geworden, meine Anmaßung, Dir eine würdige Gattin sei» z» wollen, einzusehen »nd zurückzunehmen!' Er ergriff meine beiden Hände nnd drückte sie, daß es mir wehe that. .Ellh, besinne Dich, einem albernen Aberglanbe» willst Dn mich — nnd das erträumte hohe Glück unserer vereinigten Zn-knnst aufopfern? Ludmillas Einflüsterungen gelten Dir mehr, als dic Sprache der ruhigen Vernunft. die ich führe? Ich soll meine» Eiter» eittgestche». daß ich ihnen eine Fran als Schwiegertochter zuführe, die sich uicht frei von dem Glauben an — Ammenmär-che» zn erhalten gewnßt hat?' u verliere» rief er: ,Rur draus lo». wackere Streiter, der Sieg Ist unser. Die Vorsehung giebt un» ei» gelchen. daß wir kein Pulver mehr nötig haben!' «onsalvo» Unerschrockenheit ging auf sein« Srieger über, der Feind wurde geschlagen. St Ich befehle eS. König Ludwig XV. von Frank reich befand sich einmal sehr unwohl, weigerte fiit aber, die von seinem Leibärzte verordnete Medl,,, einzunehmen. Da rief dieser ärgerlich: .Wajesu: ich befehle es!* - Der König sah ihn mit starrem Erstaunen an und sagte dann: .Wa» unterstelln 3ie sich? Wie können Sie et wagen, mir beseliler zu wollen?* — Sofort aber erwiderte dcr Ar^t .Ich befehle, damit Euer Majestät un« noch langn befehlen können!* — Da« hals; der König nalim die Arznei. » Pariert, a 11 e (Fägtrlanrr): .ttfelt e» tuli denn nicht, da» Haar eine» anderen Mensche» ,« tragen?" — Aattln: .Sehr gut! Drügst Du denn nicht die Wolle eine» anderen Schafe»?' lNenn» «n IHira. € ludent: „Ttr «nzug p»n> üuuz au»iezeichne«i sriucr Stuft, sehr neble starb«, ich bin sehr zufrieden — »a i»rrdkN (;rti aber meine (Hmerebnt wundern! wa» der Anzug kostet, da» schreib«« Sir nur einst» weilen auf!" Schnei bet: „•ut, aber eine Bill« hab ich pfehlen Sie mich nicht weit««.* !tn» rmf iiinuQigra o Holländische Pinke», Ein sehr wichtiger tlrwerb»zweig der Holländer ist seit alter Zeit die Seefischerei; so datiert die Häring»sisch»rei au» dem XII. Jahrhundert, die ihre rechte Bedeutung sür den Handel aber erst durch i'enkel« Erfindung im XIV. Jahrhundert gewann; In jener Zeit trieben die Holländer den Häringefang fast ausschließlich allein. Der Tag der «u»fahrt aus den Häiing«i»ng ist von alter»her der Iohanniltag Der Aalsang wird in der Zuider-See und in Frie«Ia»d betrieben, «nchovi» fingt man vom Mai bi» ?u»i. Die Kabeljausischerei Ist jetzt geringer al» im XVlll. Jahrhundert. Die Schisse, deren sich die holländische» Fischer dei ihre» Fahrten bediene», heißen Fleute oder Pinke». Die Pinke ist ein flache» Fahrzeug, da» born und hinten sehr breit ist und niedere Masten hat. Tie Pinken komme» auch in der Ostsee vor; dorien sind sie jedoch drcimastige Schiff« n-.'i -ui. i., M« unten ziemlich schiti ,,»!>ii«t und hinien hoch sind. Bei Um einzelne große «epfel »der Birnen zu er zielen, wühlt man einen Mistig entwickelten, d«: Sonnenlichte au»gesetzten Zweig au», an desien i!»^ sich eine schöne Frucht befindet. Dieselbe wird w eine weitbauchige Flasche mit großer Oeffnung g> steckt, welche halb mit Wasser gefüllt wird, mit w«! chem die Frucht jedoch nicht in Berührung komm.» darf. Die Flasche wird daraus lustdicht verschloss-» um die Verdunstung de» Wasser» möglichst zu verhi». der», auch muß letztere» »ach Bedarf erneuert we> den. Ans diese Weise erhält man in kurzer »teil Früchte, weiche die doppelte Größe der gewöhnlichen Birnen und Aepsel erreichen. Ttrohhüte j» reinigen. Strohhüt», welche durft Sonnenbrand und Feuchtigkeit unsauber geworden sind und die eigentümliche helle Strohsarbe verlor,» haben, werden zunächst trocken au»gebürst«t, damit der Staub entfernt wird. Dann reibt man sie mi> telst einer Zahnbürste kräftig mit Zitronensaft ad und läßt sie in einem Rasten oder Schrank im Dunkeln liegen. Räch einigen Minuten nimmt man sein pulverisierten Schwefel und reibt mit demselben da» Strohgeflecht kräftig mit einem weißen Flanellstückchen ab. Die so behan delten Hüte bekomme» ein frische» Aulsehen. Sollten sich am Ansatz der Fettstreifen zeigen, so wäscht man dieselben zuerst mit Benzin au», ehe man den Zitronensaft auf da» Stroh bringt. itie ftunbgnbe.) Zinnsprnch. Hast du Kinder, hast du Rmchle, «(liiere nie: .Weil ich e« will!" Wicht deine Ünunm. — nnr da» «echte, Nnr Wolle« ewige Gesetze VJtntMn den Knecht und Binden da» Rind' Problem Rr. 1*8. «Ion «. Hills,». Schwarz P II » n i a C f K O # T Auslosung. H Bei Trier » n I i n 1 t I m a • n g r u > I * d o h » n i , r > b r h » r • U I o i Inn n <1 Heillgendronn. Zchnchltsnngrn: «r. I»». ti c «—« 4. T : T -c i t -d 7 f -• « t ¥ a öl i <&! mm >> I EL Ar. 117. l. <1 I— c l T t, 7-i I» e H I) » » , J f etc. I, - T li >i i— K Weiß Watt In 3 Hüften. t' U ll Wlle «echle »»rbedeilen. Redaktion von (Teilst Qleilter, oelim