L a i b a ch e r Z e i t u h Nr°, LH. ^ Freitag den 2a. Oktober »620. Inland. L a i b a ch. Nachdem Aeine kaiserliche königliche Majestät, unser allergnüdigster LandeSfür st, den Postulaten Landtag für das Jahr 1L21 in dem Herzogthume Krain anzuordnen geruhet hatten, wurde derselbe der allerhöchsten Einschließung zufolge am 16. dieses Monats hier feierlichst abgehalten. Es versammelten sich an diesem Tage um H4 auf 9 Uhr die lcmdtagsfahigen stundischen Mitglieder in der hiesigen Domkirche, wohin sich auch Seine Excellenz der HerrLandes - Gouverneur Graf Swecrts - Spork als landesfürstlicher Commissär a^s der Burg in festlichem Zuge, i:, Begleitung mehrerer Mitglieder dcr Herren Stand?, unttr Vortretung der Dienerschaft und der Haus» i^fsiziere zu beiden Seiten des Wagens begeben ha-cen, welchem derPräsidial-Sekretär in einem bcson»' dern Wagen folgte. Der Zug ging durch die Herren ^asse, über den neuen Markt , von da über die Schusterbrücke, und den Platz nach der Domkirche, vor welcher eine Compagnie deS hier in Garnison liegenden k. k. Linien«Infanterie - Regiments Fürst Reuß Plauen Nr. 17 paradirte. An dem Haupl. ? Eingänge der Kirche wurden Seine Excellenz mit den gewöhnlichen Zeremonien von der Geistlichkeit und den Herren Ständen empfangen, und durch die von dem k. k. Militär gebildeten Reihen auf den in der Mitte der Kirche, dem Hochaltäre gegenüber, für Hochdieselben bereiteten Platz gcführet. Die Herren Stäxde nahmen die Bänke zu beiden Seiten ein. Währenddes von demHochwürdigen Herrn Bi« schofe von Laibach gehaltenen Hochamtes, wurden von dem k. k. Militär, und dem auf dem Castelle aufgepflanzten Geschütze die gewöhnlichen Salven gegeben. Nach beendigtem feierlichen Gottesdienste fuhren Seine Excellenz der Herr Landes - G 0 u-verneu r in voriger Ordnung und Begleitung über die Spitalbrücke in die Burg zurück. Indessen versammelten sich die Herren Stände in dem großen Saale des Land-Hauses, wohin sich SeineExcellenz nach erhaltener Nachricht, daß die Herren Stände bereits versammelt seien, in dem nämlichen feierlichen Zuge begaben. Auf der Treppe wurden Sie von den sämmtlichen Herren Ständen, geziemend empfangen, unter Trompeten und Paulenschall, und unter dem Vortritte deS Präsidial Sekretärs alö LandtagseAltuars welcher das allerhöchste Rescript auf einem sammtnen Polster trug, auf Ihren Platz geführt, worauf auch die Herren Stände Ihre Sitze einnahmen. Seine Excellenz eröffneten nunmehr den Zweck dieses Landtages, und ließen durch den Präsidial-Sekre-tar das allerhöchste Rescript vom 7. d. M. über die von Seiner Majestät für diese Provinz allergnä-digll ausgesprochenen Postulaten des Militär - Iah, res »821, so wie das höchste Hofdek«r vom H. September 1820 durch welchesSeine^xce llenz zur Bekanntmachung dieses Postulatenrecsripts bevo»- 3^5 mächtigt wurden, wörtlich ablesen, worauf der Herr Bischof, im Namen der versammelten Herren Stände Ayre Bereitwilligfeit zur Befolgung >er «llergnädigst ausgesprochenen Postulaten zu erkennen gab. Hierauf wurde die Wahl des ständisch. Sekretärs und des Verordneten des vierten Standes nach der herkömlichen Ordnung vorgenommen/ wobei die Stimmenmehrheit auf den Grafen Eduard v. Lich, tenberg zum ständischen Sekretär, und auf dem hiesigen Bürgermeister Johann Nep. Hradetzky zum Verordneten des 4. Standes siel. Die von Seiner Ercellenz am Schluße der Landtags - Verhandlung gesprochenen Worte! „Lange und glücklich herrsche Kaiser Franz I. der angebetene Vater seiner Unterthanen" wurden mit allgemeinen Enthusiasmus von d«n Anwesenden, uncer Trompeten und Paukenschall wiederholt, worauf eine Balve des vor dem Landhause aufgestellten k. k. Mililärs, und der Kanonen des Kastells folgte. Seine Excellenz erklärten sonach die Landtagsversammlung für geschloffen, und kehrten indem v»rbeschriebenen feierlichen Zuge zur Burg zurück. Um 3 Uhr Nachmittags war beiSeiner Excellenz große Tafel von mehr als5o Gedecken, welcher sämmtlich? Herren Stände uno Deputirte, so wie die hohen Zivil - und Milir^r-Personen beiwohnten. Bei dem wahrend der Tafel von Seiner Excel l e n 5 dem Herrn Landes-Gouverneur, auf oas Wohl allerhöchst S e ine r Majestät aus« gebrachten Toast wurde das Geschütz auf dem Kastelle gelöst. Zur Feier dieses Tages wurde am Abende das Schauspielhaus festlich erleuchtet. Durch die Beförderung des k. k. steiermärki« schen Herrn "andraches Friedrich Freiherrn von Spie« gelfeld zum k. k. niederosterreichuHen Appellarions-rache ist bei dem k. k. steiermärcischen Landrechte eine Rarhsstelle mit dem anklebenden Gehalte von jährlichen i4«o st. in Erledigung gekommen. Diese Erledigung wird in Folge dießfä'lliger Eröffnung des k. k. I. ö. Appellations GerMs zu Klägenfurt vom 2. Oktober d. I. mit dem Beisatze zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß Ms, welche um die vorgedachte erledigte Stelle sich zu bewerben vorhaben, ihre gehörig belegten Gesuche längstens binnen 4 Wochen beioem k. k. steiermär-kischen Landrechte zu Gratz einzureichen haben. K. k. illyr.Ouöernium.^aibach oen i7»Oktb. 1820. U n g a * r n. Preßburg. Am 10. dieses Nachmittags ge» qen 3 Uhr, sind Se. k. Hoheir der Herzog Albert von Sachsen Teschen im besten Wohlseyn hier angekommen, und im Gasthofe zu den drei grünen Bäumen abgestiegen. An eben diesem Tage gegen g Uhr Abends sind auch Se. k. k. Hoheit der Erz» herzog Anton., "nd darauf auch Se. k. k. Hoheit der Kronprinz Ferdinand, von-Pesth, allwo Höchst" dieselben dem Nbungs-Lager beiwohnten, in dicser Scadr eingetroffen, und ersterer bei Sr. k. Hoheit dem Hevzog Albert, letzterer aber in dem Landh^lse abgestiegen, vor welchem eine Compagnie des hier in Garnison liegenden Ins. R'egimeinS Greth, und eine Divission der Bürger-Miliz in Parade aufgestellt war, und allwo Se. k. k. Hoheit oon einer zahlreichen Deputation dcs Comitats - und Stadt-Magistrats, so wie auch v»u dem Offizier «Corps der Bürger-Miliz ehrfurchtsvoll empfangen wilrdf.1. — Früh Morgens des andern Tages sind sammln« liche hohen Herrschaften aus das k. k. Familien» Gut Hollicscp abgereiset. (Pcb. Z.) G a li z i e n. Se. k. k. Ma,estat haben zu Allerhöchstihren Commijsären bei dem dießjährigen Landtage in de« Königreichen Galizien und Lodomerien zu ernennen geruhet: Zum ersten, den k. k. wirtlichen geheimen Räch, Oberstland-Küchenmeister und mehrerer Ordel» Ritter, Theophil Grafen Zaluski; zum zweiten, den SUber-Umer-Kämmerer, Johann Ritter v. Batows-» ki. Den Vorsitz bei demselben haben Se. Majestät dem k. k. wirklichen geheimen Kämmerer, Ober>Ualld« 3^ lsge,'mei,sser und Präsidenten-Stellverttetev, Johann CMtills Grafen von Stadniki-Stadnicki, allergnä« digst übertragen, (W. Z.) Herzogthümer Parma, Piacenza und Guastalla. Nachrichten aus Parma zufolge waren Ihre Malestat die Frau Erzherzogin Mavie Luise, Herzo-6ui von Parma, Piacenza und Guastalla, am i. ""cod. Nachmittags von der nach Wien unternom, we/len Reise im erwünschtesten Wohlsein wieder zu Parma eingetroffen. Ausland, Deutschland. Auf Kosten des Königs von Baiern ist von Passau nach Vilshofen längs der Donau eine neue Hochstraße angelegt. Es mußten dabei viele Hügel geebnet, ^?rriefü!:g«n ausgefüllt, hohe Damme aufgeführt und Felsenwände in einer Ausdehnung von mehr als 7^,000 Fuß gesprengt werden. Diese neue, durchgehcnds in gerader Richtung fortlaufende, ge« fahrlose, und bereits belebteste Straße des ganzen Königreichs, betragt um eine Strecke von 3 Stnn, den weniger als die ehemalige. Passau erhält nun auch bald eine neue steinerne Brücke über die Donau, wozu vereis der Grund gelegt ist, da die bisherige, von Holz erbaute, jedes Jahr bei den gewaltigen Eisgangen zerstört wurde. Bei Dresden wird ein Kanal ausgegraöen, der zum Hafen dienen soll. Durch den Anbau auf den abgetragenen Festungswerken werden Stadt und Vorstädte mit einander ocreinigt werden. F r a n tre i ch. Die Memoices des Barons Pergami, dis zu Paris bei dem Buchhändler Brissot. Thwars erschienen, einhalten seltsame Angaben. Beigefügt ist das Portrait des Helden nebst der Abbildung, seiner Handschrift. An der Ächtheit dieser Schrift wird nun freilich gar sehr gezwcifelr, indeß ist vorauszu, sel>'N, daß sie sehr pj^le L,see smden werde. Per, Oami besiudet sich jetzt zu Locariw, in der italienischen Schweitz, unweit des Lag» Maggiore. Niederlande. Am I^. Sept. Abends um 7 Uhr hörte MH« Hll Amsterdam in der Brennerei des Hrn. Hoppe einen fürchterlichen Knall, und nicht lange darauf ström« ten aus allen Theilen des Gebäudes verheerende Fell« ermafsen. Das Feuer ergriff bald die mit spirituöseu Flüssigkeit angefüllten Fässer und Tonnen, die nach einander svrangen, und den Spiritus wie flammen» de Lava in die Siraßen und Kanäle ergoßen. Die Magazine und mehrere kleinere daran stoßende Gebäude sind in Asche verwandelt worden. Großbritannien. Einige,Londoner Blätter behaupten am 26. Sep» tember Abends und am 29. Morgens, daß verschie» dene Linienschiffe zum augenblicklichen Dienste ausgerüstet würden , mit Inbegriff einer großen AnzahlFre» gacren , und setzten hinzu, daß man damit umginge, Truppen einzuschiffen, und daß England Theil an ei« nem auf dem Continente anszubrechenden Kriege net)« mcn würde.Der Courier vom 2c). Abends erklärt oöi-geGerüchce aber als grundfalsch und versichert, daß nicht ein einziges Linienschiff ausgerüstet würde. (O. B.) Der Londoner Courier glaubt, daß Folgendes der rechte Gesichtspunkt sei, aus dem Staatsmänner die hochwichtige Angelegenheit des Prozesses gegen die Königin anzuschn härten. „Diese Fürstin hat ftlbst auf eine Uniersuchung ihres Betragens ge« drungen; sie wußte im Voraus, und jeder Engländer wußte es, daß nnc das Parlament ihr Richter seyn könnte; doch hat sie dieses hohe Tribunal miß, kannt und verworfen; sie hat dessen Befugnisse fak« tions mäßig angegriffeii; sie har sich mit den wüthend« . sten Feinden des Throns verbunden; sie hat selbst in ihren Antworten auf die ihr überreichten AddresseN Grundsatz? ausgesprochen, welche sich nicht mir Englands Cousuimion vertragen und Rcvolutionsplane ankündigen, die England mit dem Bürgerkriege bedrohn. Es bleibt uns daher nur die Wahl zwische,» dem konstitutionellen Königthum und emem Komg-thum, >vie es die Radikalen wollen, zwischen der Handhabung unserer Staacseinrichtungen^und den» Triumphe einer rev»lution?kyv Sprachlehrer, mit 7 Zöglingen, von Triest nach Gratz. Den iL. Herr Franz Graf Crotti, Gürerbe-sitzer, von Wien n.rch Mailand, über Trieft. — Herr Joseph Malaverönek, Verwalter der Herrschaft Wach-senstein, von Gratz, eiligek. Kap. Vorstadt Nr. 10. — Herr Augustin Melanze, Spanischer Handelsmann, Herr Vita Lcvi, und Herr Natanel Levi, türkisch« Handelsleute, alle 3 von Wien nach Trieft. Abgereiset. Den 16. Herr Franz Iellouschek, Kathechet, und Herr Grcgor Tratnig, Normalschulleh.cr, bcide nach Trieft. Den 17. Herr Joseph Leonelli Zecchini, Ar-chiteckt und Mahler, mit Gattin und Tochter, nach Triest. Wechsel-Cours in„ W i en »om 16. October iU2o. Conventions-Münze von Hundert 25o fi. Ignaz AloysMler p.'Klein mapr Verleger und Re dacteur.