— (Deutsch. — Mit zwei Siegeln: 1. Wappen mit Umschrift: t S HERMANI . DE . RAEVTHNYVERCH 2. Wappen mit Umschrift, undeutlich.) 40) 1356. (Phincztag nach dem Perchtag *).—-Hans ö o n A ro e r sp c r ch und Georg sein Bruder stellen den edcln Herrn Graf Otten von Ortenburch und Herrn F r i d r i ch von Z o b e l s p c r ch zu Bürgen für eine Summe von 100 Mark guter Aglcyer Pfennig bei Mosche und Chadsim, den Inden vonCili, zahlbar zur Hälfte nächsten S. Jakobstag „im Suit der schirst djumt“, zur andern Hälfte nächsten S. Gcorgitag über ein Jahr. — (Deutsch. — Mit zwei Siegeln: 1. das Auers-pergische Wappen mit Helm, Helmschmuch und Umschrift: 8 lOHANNES DE . OWERSPERCH 2. Das Auers-pergische Wappen mit Umschrift: S. GEOGH . DE . AWERSPERCH. — Zur Ouittirung durchschnitten.) 41) 1557. (Am Aufvart tag.) — Per ch n e von I g bekennt von Herrn Volker von A w e r sp e r ch und seinem Bruder einen halben Hof zu Stay überkommen zu haben, wofür er dem Herrn Volker von Auersperg, seinen Erben und Brüdern dienstlich sein soll „als pilleich ain icder chnecht seinen Hcrrcm dien schol." — Siegler: Hans d er C h r u m b a ch und H ä n s -lein der Schreiber von L a y b a ch. — (Deutsch. — Mit zwei Siegeln: 1. dreieckig, Wappen mit Umschrift: S IOH-ANNIS C-HRVMBA-CH 2. Siegel mit Umschrift: 8. 10HAN....0RIS) 42) 1358. (Suntags nach mitt vasten.) — Alber der Mclcz von Awersperg verkauft feine Ansprüche an die „veste 21 m c r s p e r äj “ an Volke r n und Hansen von 21 m e r s p e r ch-, ihre Brüder und Erben, ausgenommen jedoch die am Land liegenden Güter, die er im Besitz hat, und vorbehaltlich weiterer Verhandlung „vm die wapen von Awerspcrch."-— Siegler: Albrecht der Mclcz, Graf Ott von O r t e n b u r ch, Herr Perchtold von Rcutcuburch, und Seyfrid von sand Peter ze den czciten Vicztum in Chrain 2). — (Deutsch. — Mit vier Siegeln, davon die beiden ersten verloren, die beiden letzter» nicht sehr gut erhalten; 3. länglich dreieckig, Wappen mit Umschrift: .... LD IN REVTE .... 4. oval, Wappen mit Umschrift:----RID IN S PETRO) 43) 1358. (Erchtag vor S. Georgi.) — Fr idr eich von Greiffenstain für sich und seine Erben, so wie für seine Vettern Chunrad, Lllphard und Hainrich und deren Erben, und alle seine und ihre Freunde, Gesellen und Diener, bekennt, daß alle die Streitigkeiten, die sic mit dem erbern festen Ritter Herrn Rudolfen von Ch atzen stain und seinen Erben, so wie mit den Erben seines Bruders „ D y p p o l tz s ä l i g e n von C h a tz c n -stain ", und ihren Freunden, Gesellen und Dienern ') Ueber den Pcrchtag s. ob. die Amu. ') Bei Hoff und Klun heißt der damalige Bicedom Scifrid von T s ch e r n e m b l. gehabt haben, beigelegt und geordnet seien, so daß sie an denselben keine Forderung wegen der Veste Haselber ch oder anderer Güter, die diese eingenommen hatten, mehr haben, wann er die Veste H a s e l b e r ch und Zugehör ihnen wieder „ein geantburt" und alles das gegen sie vollführt habe, was „erbare 2erot", Ritter und „chnecht« zwischen ihnen gctaidingt und erfunden haben, und spricht Fridreich von Greiffenstain den Herrn Rudolf von C b a tz c n ft a i n in diesem Fall von allem los und ledig. — Siegler: F r idrich von Greifen stain. — (Deutsch. — Mit einem Siegel, Wappen mit Umschrift: t S FRIDERICI D GR-EIFFENSTAIN) 44) 1358. (Suntag nach S. Laurcnczen tag.) — Herman von Pilichgrecz und Säld, seine Wirtin, verkaufen ihre „vischwaid" (Fischerei), die halb „Seg" (eine halbe Seege 3) betragend) zu Cle c zach in dem L u st a l gelegen an N i k i l c i n von G e r l o ch st a i n und Frau Sälden, seine Wirtin, und ihre Erben für 17 Mark „Benedict Schilling", die von ihrem gnädigen Herrn dem hochgcborncn Fürsten zu Oestreich zu Lehen ist. — Siegler: Her m a n (von P i l i ch g r c c z), H a i n -reich der Gall und Nikil von Reutenberch. — (Deutsch. — Mit drei Siegeln: 1. Wappen mit Umschrift: 8 H’MANl. D. PILCHGRETS 2. Wappen mit Umschrift, undeutlich; 3. Wappen mit Umschrift: .... EVT... ERCH) 45) 1358. (S. Florians Tag, 4. Mai.) — Graf Ott und Graf Rudolf, Brüder, Grafen von Orten« b u r ch stellen zu Bürgen den Erbarn man Hans von Steg berch mit sambt Herrn Hainrich von Weys-b r i a ch, Herrn M a i n h e r von S t e r n b e r ch, Herrn Friedrich v o n Z o b c l s p c r ch vnd S e y f r i d e n von Sand Peter zn den Zeiten vicztum z c « L a i b a ch" für eine Summe von 1000 Mark guter Agleycr Pfennige bei Mos ch e und C h a t y i m, den Juden, zahlbar nächsten S. Georgen Tag. Sollten sic das nicht halten, welchen Schaden Hans v on S t e g b c r ch, auch mit „nachreiten" (gefangen sitzen ?), davon hätte, das wollten sie gänzlich ersetzen; wollten sie das nicht, so solle der Edel Graf Frid rich von Cili, oder der Landesherr, oder wer an seiner Statt ist, ihn befriedigen von aller ihrer Habe. — Siegler: Graf Ott von Ortenburg 4). — (Deutsch. — Mit einem Siegel: das Ortenburg. Wappen mit Umschrift: 8 COMIT . OTT . D . ORTEND ...) 46) 1359. (S. Pauli Bekehrung, 25. Januar.) — Ulrci ch v. g. gn. 2161 des G o t s h a u s cze Obern-burch, und Ny ela Prior, und der ganze Convent 3) „Seege" vom althochdeutschen segina — Segen, Netz. Also nach unserer jetzigen Bezeichnung: der halbe Zug. *) Da in dieser und der drittvorhcrgehcndcn Urkunde Graf Ott von Ortenbnrg noch nicht als Landeshauptmann bezeichnet ist, was nach dem damaligen Gebrauch gewiß nicht unterblieben wäre, so geht daraus hervor, daß er, der gewöhnlich als Landeshauptmann von 1358—60 genannt wird, es wenigstens zu dieser Zeit noch nicht war. daselbst versprechen dem Erbaren Ritter Herrn Rudolf eine Schuld von «aindlef güldein Pfennig die dem wag von C h a tz e n st a i n und allen seinen Nachkommen, die C h a tz e n st a in in ne haben, täglich eine Messe in S. Mertens Cappell zu Obernburch im «Münster", da des vorgcmcldcten Herrn Rudolfs Vater und Mutter und alle seine Vorder» (Vorfahren) time lig ent, zu lesen, wofür sie von ihm 70 Mark Grctzer Pfennige empfangen haben. Dafür weisen sie ihn an des Gotteshauses Zehenten zn S. G y l i g c n im S ch e l a ch t a l. — Siegler: Abt Ulrich und der Convent. — (Deutsch. — Mit zwei schönen Siegeln: 1. länglich, roth, darstellend einen Abt(?) in gothischer Einfassung mit zwei Wappen, deren eins das Cillier, und Umschrift: t 8. YLRIC1 . ÄBBATIS . MONASTERY! OBERNBVRGEN.; auf der Rückseite gegengesie-gclt mit dem kleinen, rothen.Siegel des Priors, darstellend bas Lamm mit der Fahne, dessen Umschrift: 8 M...— .PRIO - 0 . BRG - IS. — 2. Längliches Siegel, Christus am Kreuz, mit der Umschrift: S1G1LLVM . CONVENTV-S . OBRNBVRGENSIS ...; auf der Rückseite eben so gcgcn-gcsicgelt wie das vorige.) 47) 1389. (S. Peters Tag, 22. Febr.) — Herma n v o n R e w t e n b e r ch mit Zustimmung P e r ch t o l d s und Rudolfs, seiner Vettern, von Rcwtcnberch verkauft seinem l. Vetter Leu polt von R e w t e nb e r ch eine Wiese bei S t r a l e k für 4 Mark Pfennige. — Siegler: Herman von Rcwtenbcrch, Perch told von R c n t c n b e r g, Herr H a i n r c i ch von S i ch e r ft a i n. — (Deutsch. — Mit drei Siegeln: 1. Wappen mit Umschrift : 8 HERMAN! DE RAEVTNVERICH t 2. Dreieckig, ähnlich; 3. Wappen mit Helmschmuck und Umschrift: 8 HANRICI DE SiCHERSTAlN) 48) 1360. (Snntag vor S. Veits Tag.) — Dietrich von <31! t nt ft eilt stellt Herrn Rudolf von Ch atzen-stein zum Bürgen für 66 vollwichtige «güldene Pfennige" bei Herrn Merten von R e i h n e ch. ■— (Deutsch. — Mit einem Siegel, Wappen mit Umschrift: DIETRICH! DE GVETENSTAIN) 49) 1360. (S. Veits Tag, 15. Juni.) — Vrawli, 91 tlele tri 8 mit me von Werd (Familie Schönberg) und ihr Sohn verkaufen ihren Antheil an dem Hof zn Go flau (Gössian) , welche ehemals ibr sel. Gemahl Rikel von Werd von Hermann dem Renten-b e r g e r erkauft hatte, an L e n p o l t v on R e n t c n b e r g, dessen Wirtin und Erben, für 4 Mark Pfennige. — Siegler: Gerloch von Gnotenberd und Lcutolt der Awrsperger 5). — (Deutsch. — Beide Siegel verloren.) 50) 1361. (des «Macntages" vor S. Urbans stag.) — Goetfrid der ©rabitiger (Gradeneckcr) stellt Herrn Rudolf den C h a tz e n st a i n e r zu Bürgen für *) „Dieser Leutolt von Auersperg ist sonst in Urkunden bisher nicht zu finden, auch nicht in der gedruckten Genealogie des Hauses Auersperg." Aeltere handschriftliche Bemerkung. haben" bei dem Juden Puram, Zille ins Sohn, zu Wien, bis nächste Weihnachten. — (Deutsch. — Mit einem nicht sehr gut erhaltenen Siegel: Wappen mit Umschrift.) 51) 1362. (S. „Valatcins" Tag, 7. Januar.) — Vlreich von Lug vertauscht eilte Hube in Lug an seinen l. swager Rikill den Chrcwtzer für eine Hube zn dem L a z i n. — Siegler: Nickl der 93 n I d) c it = b e r g er und Nickill ab dem Grabe it. — (Deutsch. ;— Mit zwei Siegeln, beide gänzlich verdorben.) 52) 1362. (An S. Mathias des Zwölfboten Abend, d. i. den Abend vorher, 20. Sept.) — Nyclaw der S n m e r e k kcr und M a r g r e t, seine wirtinne, verkaufen an N h c l a w e n von Ge r l o äs stein und Säl-d en, seine wirtinne, und ihre Erben: ihr Hans und „Pnrksäs" an der Ridern Vest zn Stain mit sammt den 4 Mark von dem Gericht zu der «Pnrkbnt", und die 4 Accher zwischen den Strasten, und die halbe Mül unter der Vest, das Herrn Pyrssen von Rotempühel sel. gewesen ist, und das halbe Vischrecht und halbe «Seg" 6) und die halbe Hube zu Kietz ad) gelegen, und den Ncygen-hof (neuen Hof) an dem Schüttpach, Hans, Stadel, Hofstätte und Garten, das Frauen Al halten gewesen ist, und den halben Hof mit Haus, Hofstätte, Stadel und dem halben «Pawmgart", darin das Haus gelegen ist, mit den Aechern und dem Vorst, das Cohak gewesen ist, und den halben «Pawmgart", der L a h st ä r i n gewesen ist, mit Vorst, Aeckern, und dem andern halben Baumgarten und den Aeckern, den wir vom Rumpler «snur", Chnn tz e n Tod)ter des S m i d s sel. djniift haben, für 200 Mark Pfennig Schilling. — Siegler: Ny cl der Sn m e r e k k e r und seine Wirtin Margret, Gall von Gallenberch, Gerloeh von Stayn. — (Deutsch — Mit vier Siegeln: 1. Wappen mit Umschrift: f .. SVMEREKER 2. Wappen mit Umschrift: t S.MARGAR . SVMREKERIN 3. Wappen mit Umschrift: S GALL . 4. Wappen mit Umschrift: ... LOH! DE STAIN — Letzte beide Siegel befinden fick) in kleinen Säcken von gletd) zeitiger guter, aber grober Leinwand.) 53) 1363. («Montag in der Phingstwochcn ", — «Wienn".) — Rudolf v. G. Gn. Herzog zu O e st r e i d) u. s. w. verleiht aus besondern Gnaden beut Hans von A n r s perch und seinem Bruder die Lehen, die von Pilgreim dem Ratawer selig, weiland ihrem Ohm, ledig geworden sind. — „t hoc est verum t — Raspo." — (Deutsch. — Mit Herzog Rudolfs schönem (rothem) Siegel: das österr. Wappen mit Helm, Hclm-schmuck und Wappenhaltcrn, nebst vier kleineren Wappen int Felde und der Umstchrift: t RYDOLFYS : DE! : GRACIA : DVX : AVSTRIE : STIRIE : ET : KARINTHIE) 54) 1363. (Montag in der Pfingftwod)e, — Wien.) — Rudolf v. G. Gn. Herzog zn Oestreich °) Ueber die Bedeutung des Wortes „Seg" s. ob. die Anm. Stcier und Keruben, Graf ;u Tirol u. s. m. erklärt, daß Leupolt von Ncuttenberch anstatt seiner Schwester Tochter K a i h r e i n, die den G r e d -nilct nehmen soll, alles Erbe, das seiner Muhme zu Recht angehört, vor ihm versprochen habe, und zwar „ec daß cs ze schulden ist chomen. Daz sich der vorgenant G r c d n i k e r ichtesicht für sei verzeihen möcht.- — »t hoc est verum t. — Raspo." — (Deutsch. — Mit Herzog Rudolfs rothem Siegel, wie oben angegeben, sehr schön erhalten.) 55) 1363. („Sambstags nach unsers Herren Gotes Leichnamen tag." — Wien.) — Piligreim der S tra e w n verkauft sein „Haus halbes", in Wien bei S. Michclis gelegen zunächst Herrn H a i n r e i ch s von Vcttaw Hans für 120 Pfund Wiener Pfennige an Herrn Rudolf von Chatzen stain, mit der Bedingung, daß jeder von ihnen auf den Wunsch des Andern bereit sein solle das Haus zu theilen, und daß derjenige, welcher die Theilung antrage, dieselbe vornehme und der Andern wähle; wolle Keiner theilen, so sollen sie das Haus „lozzen an allen chricg"; wolle aber Einer verkaufen, so soll der Andere das Vorkaufsrecht für den Preis von 120 Pfund Wiener Pfennigen haben. — Siegler: Piligraim der Stracwn und Jrnfrit vom Clemens (?). — (Deutsch. — Mit zwei Siegeln: 1. Wappen mit Umschrift:-----STREVN------2. Wappen mit Umschrift, fast unkenntlich.) 56) 1363. („Mitchen nach S. Volreichs Tag.") — Nike! und H a n s uns F r i c z e l d i e H a r r e r, und Rikcl und Hans die Osselniker verkaufen an Volker, F r i d r e p ch, Peter und H c r w o r t Br ü -der von Awerspcrch 6 Huben auf dem nidcrn Osselnik mit Zugehör und darauf gesessenen Leuten, ausgenommen die „Wapen" und die Leute, die derzeit nicht auf dem Gut gesessen sind, für 72 Mark Venediger Schilling. — (Deutsch. — Mit drei Siegeln: 1. Wappen mit Umschrift: • 8. NICOLAI . HARRER. 2. Wappen mit Umschrift: t 02 HENR1CI . DE . IG. 3. Dreieckig, Wappen mit Umschrift: 8 IOH - ANIS. C - H - RV ..., (Chrumbach). 57) 1363. („Mitchen nach S. Volreichs tag.") — Rikel, Hans und Friczel die Harrer und Nike! und Haus die Osselniker senden dem Herzog Rudolf von Oestreich das Lehen auf von 6 Huben auf dem nid e rn O ss e l n i k „ze nast pey A w r s p e r ch" gelegen, damit er dieselben den Brüdern Volker, Frid-reich, Peter und H c r w o r t von A w r s p e r ch verleihe, welchen sic dieselben verkauft haben. —• Siegler wie bei der vorigen Urkunde. — (Deutsch. — Mit drei Siegeln wie bei der vorigen Urkunde.) 58) 1363. (Am Tage Mar. Magdal. Bekehrung, 22. Juli.) M a r ch e l, H e m c z e u su n, v o n C h i n b u r g versetzt ein Gut zu Lobck gelegen in der Leiten an W e r n h a r t von L o b e k für 15 gute güldene Pfen- nige von nächste S. Georgi auf 4 Jahre, lösbar in den letzten drei Jahren je an S- Georgi, nachher aber an den Letztgenannten verfallen. — Siegler: M a r ch eI von Chinburg und Niklas von Eberftain „aucz dem Pa'ngarten-" — (Deursch. — Mit zwei Siegeln: 1. verloren ; 2. Wappen mit Umschrift: f S NICOLAI . D . EBER.. AIN) 59) 1363. („Vrcitag vor S. Oswaltz.") — Vlrich von Türen stellt Herrn Rudolf von Chatzen-stain zum Bürgen für eine Schuld von 240 guten vollwichtigen Gulden an Mosche den Juden, zahlbar S-Michaelis über ein Jahr. Würde er nicht zahlen, so solle Graf Vlrich oder Graf Hermann von Cili, oder der Landesherr, oder wer an ihrer Statt ist, es von seinem Gut nehmen und berichtigen. — Siegler: Vlrich von T u r e n. — (Deutsch. — Mit einem Siegel: Wappen mit Umschrift: 8 VLR1CI .E TVR..) 60) 1363. (Eritag vor S- Bartholomäi.) —- Hans von Owerspcrch bekennt sich zu nachstehenden Schuldbriefen an die Juden Mosche und Chaczim: (1) über 130 Gulden, wofür der Edel Herr Graf Ott von Orten durch und Herr Frydrcych von Czobcl-s p e r ch Bürge sind; (2) über 36 Gulden, verbürgt von Herr Fr id rich von Czobelsperch; (3) über 18 Gulden, unter Bürgschaft Herrn Vlreychs von Turen. Auch hat er den Brief „geraht", den die Juden haben von seinem Vater und von Herrn Jakob dem Rewtcnbergcr über „czwelff" Mark alter Ag-layer Pfennige, daz des alles worden ist mit „Erchen, gesuch oud allcrlav schaden" 460 Gulden, zahlbar auf den „ncchsten Sunne ment tag an (ohne) Gesuch" doch soll die Summe zwischen hier und S. Martini wol verpürgt werden. Auch soll er „auzzpringen" daß die „Rayttung vmb die vorgenannten gult mit willen der pürgen" geschehen ist, die vor seine Bürgen waren und noch heut cs sind. Nach der vorgenannten Frist soll „all wochen cze gesuch gen auf die vorgenannten Gult, ye auf Ahn gulden ahn Phcnig Vcuedier Schilling" 7). —■ Siegler: Hans von Owerspcrch.'—• Auf der Rückseite befindet sich eine Privat-Notiz des Juden in hebräischer Schrift folgenden Inhalts: Hans de Aursperg fecit Computern, propter scrip turam indicantem 130 flomios, Otho de Orten bürg et Fridcricus de Zablsperg ordinantes. Et haec est. Sic fecit scripluram indicantem 36 florenos, ordinavit Fridcricus Sablsperger, et pater ejus (et) Jacob Reutenberger ....... et fecit scripluram indicantem 18 florenos, ordinavit Ulricus de Turn ... Ouod fit totum floreni 460. (Nach einer handschriftlichen Bemerkung von älterer Hand.) ■—- (Deutsch. — Mit einem Siegel: Wappen mit Umschrift, fast unkenntlich. — Zur Ouittirung in den Falten durchschnitten.) ’) Dieses Document ist eine interessante Probe der Geld-, Wechsel-unb Leihgeschciste der jüdischen Banquiers im 14. Jahrh. 61) 1363. („Sonntag nach unser frawcn tag ze Herbst." — „ Potzen.") — Rudolf v. G- Gn- Herzog zu Oestreich u. s. w. verleiht aus besonderer Gnade auf die Bitte des Hans von A u r sp e r g ihm und seinen Brüdern die halbe Hofstatt ze „ Laybach“ bei den „Minil e r n Brüdern", die man „hcizzet das Reuttem-berger Haus", die von weiland Hainreichen von Moutprcis ledig geworden ist, als Lehen von ihm, seinen Brüdern und Erben. — ,,t hoc est verum f« —• (Deutsch. — Mit Herzog Rudolfs rothem Siegel, wie. oben beschrieben.) 62) 1364. („Mittich nach Sunwcntcn.") — Hans, Iör gg vnd W i l h a l l m p r ü der von O w e r s -perch stellen den edeln Herrn Graff Otteu von Ortenburch zu Bürgen für eine Schuld von 100 Mark Aglyer Pfennige bei Elya s dem Inden, zahlbar auf den nächsten „Weynnachttag." — Siegler: H ans von Auersperg, Fryd reych von C z o b c l s p e r ch und Jakob der Czaepl. (Familie Zobelsberg.).— (Deutsch. — Mit drei Siegeln: 1. verloren; 2. Wappen mit Umschrift in sehr schlechter Schrift: 8 FRIDERIC1 D’ ZOBELSPERCH 3. Wappen mit Umschrift: S lACOBi DE ZOBEL c^PRCH) 63) 1364. („Samztag" vor S. Oswalds Tag.) — Albrecht Graf zu Ortenburch, erwählter und bestätigter Bischof zu Trient, und G r a f O t t zu Ortenburch, sein Bruder, und dessen Wirtin und Erben, stellen ihren L getreuen Herrn Rudolf von Chatzcn-stein, Herrn Mainhart von Chellcrberg, Herrn F r i d r. von Z o b c l s b e r g, Adam Her r n. H a in -richen Sun säligen von Weizzpriach, Hansen von Stcgberg, Nickel den Sevmcreckcr und Jakob den C z ä p p l c i n zu Bürgen für eine Summe von 1000 Mark guter Aglaycr Pfennige bei Chatisch im und Avidorn, den Juden, zahlbar .in 2 Jahren vom nächsten „swncwend tag" au, nämlich 500 Mar? vor dem zweiten, die andern 500 aber vor dem übernächsten „Smncwend tag." Sie geloben R u d o l f v o n C h a tz e n -stain dieser Bürgschaft tu der angegebenen Frist zu entledigen, oder haften dafür mit all ihrer Habe, und unterwerfen sich in solchem Fall dem Richterspruch des Landes-herrn. oder wer an seiner Statt ist, oder „ i r e r S w c g e r der Gr affen von Cili." — Siegler: Graf Albrecht von Ortenburch, Bischof zu Trient, und Graf Ott von Ortenburch. — (Deutsch. — Mit zwei Siegeln: 1. roth, das Ortcnburgische Wappen mit Umschrift: f S COMITIS ALBERTI DE ORTEN-BVRCH 2. schwarz, dasselbe Wappen mit Umschrift: t 8 COM1T’ : OTT’ . D’. ORTENB’.) 64) 1363. (Montag vor Ostern.) — „Maren der Pinter, purger ze Laybach", und Katy, seine Hausfrau, bekennen, daß sie von Herrn Völkern von A w e r s p e r ch und Herrn Hansen, seinem Vetter, den Zehent zu P y a w c z P ü h c 1 zu Lehn haben, wie die ihnen darüber von den genannten Herren ertheilte Hand-veste das Nähere angebe. — Siegler: Nikill der „ S ch i e ke" von G a l l e n b e r g und Primus der S n c y d e r. — (Deutsch. — Die zwei Siegel beide verloren.) 65) 1365. (Freitag vor S- Veit's Tag.) — Fridli e i ch von Scheu er gibt seiner Wirtin Ottilie einen Gewährbrief für ihre Morgengabe von 100 Mark guter alter Agier Pfennige, nämlich für 80 Mark auf sein Viertel des Zehenten gelegen „enhalb der Seü" (Sau), der ihm und seinen Brüdern zugefallen ist von ihrem fei. Bruder Herrn Hansen, und für 20 Mark auf 2 Huben, die eine gelegen an der R i e k, die andere zu O b e r -Cyli. Deßgleichen verschreibt er ihr zum Leibgedinge 60 Mark Agier Pfennige auf seine „Hoffmarch" gelegen in dem Markt zu Tyuer (Tüffer), auf Hofstättc und Zugehör, und auf seinen Hof gelegen in dem Seütal, der da heißt zu der Lacken, und auf zwei Huben, bei dem genannten Hof gelegen. Diese Güter sollen ihr Leibgedinge sein bis an ihren Tod, falls er früher als sie und ohne Erben versterbe. — Siegler: F r i d r i ch, W it -tel, Peter und Hainczel Brüder von S ch ey cr. — (Deutsch. — Mit vier Siegeln: alle mit Wappen und Umschriften: 1. 8. FRIDER . D . tzCHEYER * 2. 8. W1TLIN1 . D . gcCHEIR f 3. S. PETRI. D . SCHEIR *f 4. 8 HEINERIC1 . D . SCHEIR) 66) 1365. (S. Michaelis, 29. Sept.) — A n g n e s von Sich erb er ch, und Hansel und Thomas und Mertel Brüder von S i ch e r b e r ch verkaufen den Zehenten, den Alhait, Peterle ns Tochter von Nazzenfuz von ihnen gehabt hat, in Wolfharts-perg und Sibkowctz, in „wein, chorcn (Korn), vih, peistoch (?), hüner, har (Flachs)" an Hänsle den S ch e l l i n g c r, seine Wirtin und Erben, um 6 Mark guter Agier Pfennige. — Siegler: Häusel von Sich e r b e r ch und Hainreich von Sicherberch. —• (Deutsch. ■— Die zwei Siegel verloren.) 67) 1366. („Am Plueu Oster tag". s) — „ Reyf -nitz.") — Ulrich der Rattgeb und Trawtt seine Wirtin, verkaufen „dm odc Hws" (ödes Haus) zu Ra-dewlik, in „Oblokcr pharr" 8 9) gelegen, der Bruderschaft des guten S. Georgen Altars, der gelegen ist „in der pharr in der Chirchen. des gütten sand Stephans" zu Reyfnitz zu einem ewigen Licht, für 7 Mark Schilling Venediger Münze, und zwar mit allem Zugehör und Recht, wie sie es von ihren „Alt vordem" überkommen haben. Bei etwaiger Klage soll ihre „genä-dige Herrschaft von Ortenburch!" richten. — Siegler: Ulrich der Rattgeb, und für Trawtt, seine Wirtin, deren l. Ohme Volker und H a e n s l e i n die S neper g e r. — (Deutsch. — Mit drei Siegeln, wenig kenntlich.) 68) 1366. (S. Jakobs „abcnt", 24. Juli. — W i e n.) — Albrecht, Herzog z u O e st r e i ch, Steyr, Ke rüden vnd „Kr a in", Gras zu Tyrol u. s. w. 8) Ueber diesen Tag vgl. ob. die Anmerk. °) Ein so hohes Alter dieser Pfarrei war bisher nicht nachweisbar. erklärt über einen Brief, den Ey fach, .«unser Jnd von Laibach, der no tod ist", von Herworten sel- v on Aursperg über 75 Mark Agleyer Pfennige hatte, und über einen Brief, den derselbe Jndc von Hans von Aursperg und seiner Mutter über 6 Gülden hatte, dann über einen Naitbricf, den auch derselbe Jude von dem ebengenannten H ans v o n Aursperg .hatte über 300 Gulden, in welchem die beiden frühern Briefe gänzlich begriffen und abgenommen waren, daß er dieselben drei Briefe über 300 Gulden sammt Schaden und Gesuch gelobtet, vernichtet.und abgenommen habe, in Abrechnung an dem Gut, das er ihm (dem Hans v. A-) um seinen Dienst schuldig sei. — „Wehingcr." — (Deutsch. —- Mit dem rothen Siegel des Herzogs Albrecht: fünf colligirte Wappen mit Umschrift: t ALBERTVS . DEI . GRACIA . DVX . AVSTR1E : ET . C.) 69) 1366 (?). (Ohne Jahr und Datum.) — Vormerkung eines Herrn von Auersperg s) über die Gelder, welche sein Herr (Rudolf? Herzog von Oestreich) dem Inden Fradütz für Wilhelm den Schärfcn-6 er g er gegeben hat: suntags in den viertagen in den vasten gab im mein Herr (eiliger 10 Mark; darnach führt Wilhelm mein sun «dz samtztages in den chotemern" (d. i. nach dem Aschermittwoch) dem Juden «tzwantzich vnd sechtshalb" Mark; suntag vor S- Gerdrautentag gab im mein Herr seliger selber aber 3 Mark ; am Palmtag saute man dem Juden anderthalb Mark; dieselben Pfennige trug im Marin mein Bauer, die gab dem Juden Völkel mein Sohn; snntag vor S- Georgen tag saute mein seliger Herr bent Juden an vicrzich nenn Mark phenig pei (durch) dem alten Gorgen von pietzpüchel (Piatitzbüchl); dieselben Phenigc hat dem Juden auch mein Sohn Völ-hel geben. — (Papier.) 70) 1367. («Sand Johans tach tze snmwentcn," 24. Juni.) — Güntzcl von Puch versetzt eine Hube im Dorfe Trobel an Herrn Stefan den chapp-l a n tze R e w t e n b e r ch um 5 Mark Agier Pfennige. Falls sie nicht rechtzeitig eingelöst werde, soll sie auf die «pharr cze dem von Nazzcnsuz vnd dem pharrer" daselbst verfallen. — Siegler: Güntzel's „swager Vritz-lein der phintcnpacher" und Otto der Richter zu Nazzenfuz. — (Deutsch. — Mit zwei Siegeln: das erste verloren, das andere fast unkenntlich.) 71) 1367. (Suntag nach S- Johans 'Tag ze Snn-wendcn.) ■—Ulrich von Durren stellt Herrn Rudolf von C h a tz e n st a i n und Herrn O t t e n von Chünigsperch zu Bürgen für eine Schuld von 12 Mark guter alter «greczer" Pfennige und für 12 vollwichtige gute florin gulden, zahlbar nächsten S. Niklas Tag. Im Falle der Nichtzuhaltnng sollen seine gnädigen 10) Aus dem Auerspergischeii Stammbaum ließe sich ersehen, welcher Herr von Auersperg zwei Söhne, Wilhelm und Volker, gehabt hat, wonach der Schreiber und die ungefähre Zeit dieses Schriftstückes sich näher bestimmen ließen. Herren die Grafen von Cili oder der Landesherr richten. — Siegler: Ulrich von Turren. —(Deutsch. — Mit einem Siegel: Wappen mit Umschrift: S VLR1CI DE TVRRi. t) 72) 1368. ■ (Suntag vor S- Pauli Bekehrung.) — Margret, J e nli ns Wittib von W c i ch s c l b e r g und H c r m a n, des vorgenannten Jcnlin Sohn, und D o r o t e a , des vorgenannten Herman Wirtin, verkaufen ihre Hube zu Pletriach in dem Dorf, und das Bergrecht und den Berg zu Pletriach, und was dazu gehört, an Herrn Volger, zu den Zeiten Pfarrer zu S. Partolomc, und seinen Bruder Hans von Auersperg für 30 Mark alte Agier Pfennige und für 40 alte Agier Pfennige. — Siegler: Hainreich der Gall, Vlreich der Turner und Hainreich der Perger- — (Deutsch. — Mit drei Siegeln: 1. verloren; 2. dreieckig , Wappen mit Umschrift, wie oben; 3. unkenntlich.) 73) 1368. (Sambztag vor S- Johannis, ze Snnbcn-dcn. — Geben ze der Alben, int Dorf S. Margareti) en.) — Meinhart, Pfaltzgraff ze Kern-dcn, Graff ze Görtz vnd ze Tirol, Vogt der G o t s h c u s c r z c A g l e y, z e T r i c n d v n d z e B r i x c n nimmt Hansen v o n S t e g b e r ch und seine Söhne in Gnad und Dienst auf, gegen einen von diesem ausgestellten Dienstbrief, und verspricht ihn zu schützen, ansgenommen falls er gegen das Gotteshaus und den Patriarchen von Aquileja, oder gegen die Herzöge von Oestreich- etwas unternehme. — (Deutsch. -— Mit einem rothen Siegel, das Görzer Wappen mit Helm und Helm-schmuck und mit Umschrift: S. MEINHARDI . CÖMITIS . GORICIE . ET . TIROLIS. |*j). 74) 1368. (Sambztag vor S. Johannis, ze Sunbcndcn. — Geben zc der Alben, in dem Dorff Sand Mar- garethen.) — Mein h a r t Phaltzgraff zc Kern-dcn, Graff ze Görtz vnd ze Tyrol u. s. w- verleiht dem Hans von Stcgberch rücksichtlich der von ihm zu leistenden, verbrieften Dienste als Lehen sein «Lantgcricht ze Dels in Chrain vnd ze Noch ein" sammt Zngchör- — (Deutsch. — Mit Graf Meinhard's rothem Siegel, wie oben.) (Fortsetzung folgt.) ZuAnd des Sanitlitswefens unter der französischen Zwischenregierung. Unter dem französischen Gouvernement in Jllyrien wurde für das Sanitätswesen int Allgemeinen nicht sonderlich gesorgt, welche Bemerkung jedoch wesentlich nur auf die Civil-Anstalten Bezug hat, indem in militärischer Hinsicht sowohl wegen des Unterhalts der Spitäler als wegen Versorgung und Behandlung der einzelnen Kranken in Garnisonen und auf dem Marsche besondere Maßregeln bestanden, deren Würdigung hier außer der Frage ist. — Der Hauptgrundsatz war, daß Sanitäts-Anstalten aller Art, sowie die Versorgung arnier Kranken und die Belohnung ärztlicher Individuen für öffentliche Dienstleistung den Gemeinden zur Last zu falten hätten; aus verschiedenen ministeriellen Instructionen, sowie aus verschiedenen Verfügungen, welche selbst im Innern Frankrcich's von den Departements-Vorstehern (Präfccten) erlassen wurden, geht sogar die Maxime hervor, daß die Aerzte für öffentliche Dienstleistung keinen im voraus bestimmten Gehalt beziehen, sondern Fall für Fall entsprechende Remunerationen erhalten sollen, 1. Oberleitung des Sariitätswesens. Ziemlich spät erst wurde in jeder Provinz (Intendanz-Bezirk) eine Sanitäts-Commission niedergesetzt, wovon der Intendant der Vorsteher und die von einigen Militärärzten, dann dem ersten und geachtctsten Civil-Arzte zusammengesetzt, und welche eigentlich zur Oberleitung des Sanitätswesens im Lande bestimmt war; der lctztbcmel-dete Landesarzt hieß Intendanz-Arzt, 2, Sanitäts-Personal und dessen Unterhalt. Gleich bei Uebernahme der Landesregierung in Jlly-rien von Seite Frankrcich's hörten für die ehchin bestandenen und aus den landschaftlichen Cassen bezahlt gewesenen Physiker die Besoldungen insofern aus, daß selbe ans öffentlichen Staatscassen nicht mehr angewiesen wurden; cs blieb dann Sache der einzelnen Provinz-Intendanten, dicßfalls nach Befund Vorkehrung zu treffen, woher cs kam, daß in manchen größern Ortschaften das ärztliche, ehchin besoldete Personal durch längere Zeit nichts erhielt, während in manchem andern Intendanz-Bezirke, wo der Intendant (wie z. B. im Unterkrainer Kreise) das Sanitätsfach einer besondern Vorsorge würdig fand, die bestandenen Physiker ihre vorhinigcn Gehalte aus Stadt- oder sonst vorhandenen Gcmeinde-Cafsen gleichsam provisorisch bezogen. Als in jeder Provinz eine Sanitäts-Commission crcirt, überhaupt dieser Dienslzwcig in einigen Anbetracht gezogen und einigermaßen regulirt wurde, zugleich .auch die ordentliche Verfassung des Mairie - oder Gemcindewesens nach dem französischen Systeme eintrat, erhielten die Intendanz-Aerzte bestimmte Gehalte aus der öffentlichen Casse, sowie dessen auch die am Lyceo als wirkliche Lehrer angestellten Aerzte theilhaft wurden. Wenn sonst noch ein derlei Individuum für den Spitals - oder Gefängnißdienst in Städten oder zur öffentlichen Dienstleistung auf dem Lande eine Anstellung erhielt, so war dessen Zahlung ein Gegenstand des hiezu besonders geeigneten oder des aus Gemeinde-Beiträgen ereilten Fondcs; die Gehalts-Beträge wurden vom Intendanten bestimmt und auch Hierinfalls, besonders in Absicht auf das Sanitätspersonal in auswärtigen Kreisen, kam cs auf die mehrere oder mindere Vorsorge des Intendanten oder Subdelegue, auf die Mitwirkung der Gemcindc-Vorstthungen und selbst auf die mehreren oder minderen Gemeinde - Vermögenskräfte an. Hieraus folgt, daß nicht in allen Provinzen oder Kreisen gleiche Behandlung Platz griff; in Hauptorten nämlich, wo die Gcmeinde-Cassen mehr bei Kräften waren, konnten größere Gehalte bemessen und überhaupt eine bessere Vorsorge getroffen werden; doch ist cs im Allgemeinen richtig, daß selbst in den Hanptortschaften das ärztliche Personale hinsichtlich der Belohnung für öffentliche Dienste unter der französischen Regierung schlechter daran war; der Umstand, daß hie oder da ein Intendanz-Arzt mehrere Dienstleistungen vereinigte, sohin auch verschiedenartige Indemnitäten bezog, änderte die Sache im Ganzen nicht. 3. Bestimmte Beiträge, welche zum Behufe verschiedener Anstalten aus den G e m e i n d c - C a s s e n beigesteuert und in den öffentlichen Schatz abgeführt werden mußten. Solcher bestimmter Beiträge gab es zweierlei, nämlich: a) Mußte aus der Gemeinde - Casse ein Beitrag von 2 Procent von dem ordentlichen Gemeinde - Einkommen für die Sanität überhaupt, und !>) eine Beisteuer von 1 Procent für die Verbreitung der Vaccine gegeben, und die dießfälligen Beträge mußten in dem jährlichen Budget jeder Gemeinde ordentlich präliminirt werden. Hier kommt jedoch zu erinnern, daß aus dem durch die ad a) bemerkten Beiträge gebildeten Fonde nur die Auslagen, welche die Regierung in Sanitätssachen im Allgemeinen bestreiten zu lassen fand, gedeckt, keineswegs aber die in den Kreisen vertheilten Aerzte und Wundärzte besoldet wurden, zu welch' letzterem Behufe in den Gemeinde-Präliminar - Systemen wieder besondere Ausgabs - Artikel angetragen waren. 4. Allgemeine Sanitäts-Anstalten. Was die eigentlichen, hie over da vorhanden gewesenen . Sanitäts - Etablissements, z. B. Spitäler u. dgl., betrifft, so blieben diese Anstalten dort, wo sie ehedem bestanden, insofern sie durch Privatmittel oder aus Gcmeinde-Cassen unterhalten wurden, unverändert; die Aufsicht und Verrechnung lag der Gemeinde-Vorstchnng oder einer dicßfalls aufgestellten Commission ob, und es waren wegen der Verrechnungs-Modalität, dann Verfassung förmlicher Präliminar - Systeme auch in Hinsicht solcher Anstalten, wenn sie in einer oder der andern Gemeinde existirtcn, die Formularicn vorgeschrieben. Wo eilte Sanitäts-Anstalt auf Interessen-Bezug von Capitalien, die im öffentlichen Landesfondc anliegend waren, sich gesetzt fand, mußte selbe natürlicherweise eingehen, weil, wie schon bei mehreren Gelegenheiten bemerkt wurde, diese Zinsen nicht bezahlt worden sind. Aus diesem Grunde, und überhaupt wegen Mangels an gehöriger Unterstützung, ging manche Anstalt (z. B. der ehchin zu Laibach bestandene Convent der barmherzigen Brüder) ein. Hier ist auch der Ort, zu bemerken, daß zu Triest das neue Lazarcthgcbäude, welches ehehin zur Ouaran- töne für Schiffe, die aus verdächtigen Gegenden kamen und zur Auslüftung der mitgebrachten Waren bestimmt war, unter der französischen Regierung, wo die Schifffahrt ganz darnieder lag, zu einem Arsenal eingerichtet und verwendet worden sei. 5. Anstalten bei Menschen-Krankheitcn und Viehepidemien. Bei solchen Gelegenheiten wurden wohl die gewöhnlichen politischen Maßregeln angeordnet, hingegen bestanden wegen der Repartition und Einbringung der aus den nothwendigen Sanitäts-Anordnungen entspringenden Unkosten keine bestimmten, am mindesten jene geordneten Vorschriften, welche dicßfalls in den k. k. Staaten Platz greifen. Gleich zu Anfang der französischen Verwaltung iu Jllyricn wurden zwar einige von den provisorisch beibehaltenen und amti-renden Kreisämtern eingeschickte Sanitäts - Kostenauswcise durch die General-Intendanz bestätiget, die Beträge auch wirklich, und zwar ohne der ehchin üblichen Untertheilung der Acrarial-Unterthanen und Domänen-Beiträge, zahlbar angewiesen; hingegen hörte dieß bald auf, und dann blieb auch die Betreibung der Vergütung, in Ansehung der Sanitätskosten, der Vorsorge des Intendanten überlassen, nämlich einer oder mehreren Gemeinden zur Last. — Wegen solcher oder ähnlicher Vorfälle, welche eine schnelle, keinem bestimmten Fonde zugewiesene Ausgabe erheischten, und wo doch nach dem bestandenen Systeme auf die öffentliche Staatscasse (den Tresor) nicht Rechnung zu machen war, mußte eben vermag Vorschrift in dem Budget jeder Gemeinde ein Betrag in einer eigenen Rubrik aufgeführt sein, welche Rubrik die Ucbcrschrift führte: Un v org c s e h e ne Auslagen (depenses imprevues), und auf diese Rubrik konnte und durfte eine Zahliings - Anweisung einzig von dem Intendanten erfolgen, während auf alle übrigen Ausgabs-Rubriken des Budget, insofern nur die bewilligten Summen nicht überschritten wurden, die Zahlungs-Anschaffungen von dem Maire geschahen. 6. Kuhpocken-Jmpfung. Auf diesen unstreitig äußerst wichtigen, das Wohl der Menschheit so nahe angehenden Sanitäts - Gegenstand, welchem schon seit Jahren her alle eivilisirten Regierungen ein wesentliches Augenmerk schenken, schien das französische Gouvernement in Jllyricn im Anfange, und zwar mittelst geräuschvollen Anstalten, Bedacht zu nehmen. Es erschien unterm 26. October 1810 ein Amte, welches dießfalls verschiedene Vorschriften enthielt, und worin weit- und geistliche Vorsteher, vorzüglich aber das ärztliche Personal aufgefordert wurden, die gemeinnützige Anstalt der Vaccination auf das möglichste zu fördern. Zur Sicherung des Erfolges wurde den Aerzten für jedes mit Erfolg geimpfte Kind eine Remuneration von 3 Francs feierlich zugesichert. Durch den wirklich ausgezeichneten Eifer aller mitwirkenden Behörden und durch die Thätigkeit der Aerzte und Wundärzte geschah im Laufe des Jahres 1811 für die Impfung wirklich sehr viel. Laibach und die Umgebung, Triest, der Adelsbcrger Kreis, das Civil - und Militär-Eroatien, vorzüglich aber der Neustadtler (Untcrkrainer) Kreis zeichneten sich durch die Menge der geimpften Kinder aus, bloß im letztgedachten Kreise belief sich die Zahl der Geimpften über 9000 — die Certificate und Bemcisdocu-mentc wurden gesammelt, Verzeichnisse formirt und vorgelegt, wieder verbessert und wiederholt eingeschickt; allein es erfolgte weder die versprochene Remuneration noch die billige Vergütung der geleisteten Vorschüsse und Auslagen. Natürlich mußte dieses Resultat Mißmuth erregen, und, obgleich das Gouvernement Impflings - Conseils in der Folge errichtete, den Aerzten und Wundärzten schmeichelhafte Einladungsschreiben durch diese Räthe zustellen ließ, wiederholt von Prämien sprach und den in Impfungs-Angelegenheiten reisenden Aerzten unentgeltliche Vorspann zuwies, so geschah doch aus leicht begreiflichen Gründen in den nachfolgenden Jahren 1812 und 1813 nur sehr wenig in Absicht auf den wichtigen Gegenstand der Vaccination. W e r z e r eh rr i ß der von dem historischen Vereine für Srnin im J. 1861 erworbenen Gegenstände: (Fortsetzung.) VIII. Vom Herrn Bezirks-Actuar Albert Inborn eg g v. A l t e n f e l s in Krainburg, zwei ziemlich erhaltene römische Kupfermünzen: 20. An. Imp. Diocletianus P. (Pius) F. (Felix) Aug. Kopf mit Lorbcrkrone. — Ren. Genio Populi Romani. Gestalt des Genius, darunter Sis. Daneben rechts ein r. 21. An. Maximianus Nob. Caes. Kopf mit Lorbcrkrone.— Ren. Genio Populi Romani. Wie oben. Daneben B. IX. Vom Herrn J. G i o n t i n i, Buchhändler in Laibach: 22. Theatre de la guerre entre le corp d’armee com-mande par S. A. J. Prince Viceroi d’ Italic, les Provinces II Syrien nes et les Provinces Limitrophcs do 1’ Empire d’ Antriebe. Trieste 1813. Ein Querfol. 23. Plan der Stadt und der Umgebung von Klagenfurt, 1827. Wie oben. 24. Das Königreich Ungarn in geographisch-statistisch und genealogischer Hinsicht. Leitmeritz 1834. Fol. X. Vom Herrn Franz J c g l i t s ch, k. k. Hauptmann beim Zeugs - Artillerie - Commando Nr. 11 in Triest, fünf Münzen: 25—27. Drei türkische Kupfermünzen. 28. Eine türkische Silbermünze. 29. Ein großherz. baden'scher Kupferkrenzer. Schließlich wird bemerkt, daß die Erwerbungen des Jahres I860 mit den betreffenden Jahrgängen bei' »Novice,« „Danica« und „Laibachcr Zeitung« von den Herren Buchdruckerei-Besitzern Josef Blasnik und Jgn. v. Klein- m a y r & Fed. Bamberg bereichert wurden. Druck von Ignaz v. Kleinmayr 8> Fedor Bamberg in Laibach. Mittheilungen des historischen Vereines für Krain im Augnj! 1861. Redigirt von dem Secretar und Geschäftsleiter, k. k. Finanz-Concipisten August Dimitz. Inhalt: Urkunden-Regesten aus dem gräflich Auersperg'schen Archiv in Auersperg. (Schluß folgt.) — Urkunden-Regesten aus dem Archiv des Schlosses Ortenegg, von Th. Elze. — Urkunden-Regesten aus dem Archiv dcs Schlosses Gallcnegg, von Th. Elze. — Primus Trüber'« Denkmal in Derendingen, von Th. Elze. — Monats - Versammlung. (Schluß folgt.) Munden-Regeflen aus dem gräflich Airersperg'-fchen Archiv in Auersperg. (Fortsetzung.) 75) 1368. (S. Jeronimi Tag, 30. Scpt.) — Marthel, Gerlochs fei. Sun, des Purkg,raffen an der obern Vest z e Stain, erklärt sich zum Bürgen für N y k l a s von G c r l o ch st a i n bei N y k l von Gal lend er ch wegen eines Schuldbriefes von „öicrbfmlb“ Mark Agleyer Pfennige, den der ehegenannte N y k c l von G a l l c n b e r ch für Nykel von G c r -lochstain au Fraduczen und Elisen, die Juden von „Laybach" gegeben hat. „Ob der selb briefs für chäm von Juden oder von Jüdin, der gegen dem gegen-brieff sagt, den er von ihm inne hat, und da er in mit gechlait hat, daz den der vorgenant Nykel von Gerloch-stajn ledigen vud lösen sol von erchen vnd von schaden an alles vertzichen. Tät er des nicht" —■ so hafte der Bürge für allen Schaden. •— Siegler: Er hart von Stain, Märthels Bruder, und Panczl von Sand Peter, Richter ze Stain. — (Deutsch.—- Mit zwei Siegeln: 1. verloren; 2. Siegel mit Umschrift: t S PANGRA II . DE : S : PET :). 76) 1369. (Saniztag nach S. Beit. — Wienn.) — Leopold v. G. Gn. Herzog zu Oestreich, Steir, K e r n d e n und K r a i u, Graf zu ft! yrol u. s. w., bestätigt den von seinem l. Bruder, dem hochgeborncn Fürsten Herczog Albrecht ausgestellten „tötbrief" über 300 Gulden, welchen Herzog Albrecht für die getreuen Hans, Jorg, Wilhalm und Herwart die Awrsperger um der von ihnen geleisteten Dienste willen dem Juden Ey sak zc „Laybach" ausgestellt, und deren Schuld damit abgenommen und gelobtet hat. — Unterschrift: »D(orninus) Dux. per magislrum de topel." — (Deutsch.— Mit Herzog Leopolds rothem Siegel, säst ganz vernichtet.) 77) 1369. („Phinztng nach S. Johannis ze Sunwcn-den. — „W y cn n.") — Albrecht v. G. Gn. Herzog zu Oestreich u. s. w. erklärt eine Schuld von 16 „guldein", die Hans der „Avrspnrger" und seine Mutter A a r o n „unserm Juden von L a y b a ch gelten sollcnt", an dem Geld, das er dem vorgenannten Avrspnrger und seinen Brüdern „von ires dicnsts wegen" schulde, abgenommen und gelobtet zu haben. — Unterschrift: d. »dux — weh.(inger), in(agister) cam(erae).“ — (Deutsch. -— Mit grüner Tinte geschrieben. — Mit Herzog Albrechts rothem Siegel: 5 colligirte Wappen mit Umschrift, wie oben.) 78) 1369. (Au Mariä Geburt, 8. Sept.) — Ann wcyland sel. Dy tre ich wirtin von Jg verkauft ihre Morgcngabe, den Hof gelegen zu Jg in dem Veld gegen Jggdorf mit Zngehör und einigen Bauern an die Herren Volker, Frydr. und Peter Brüder von „Auersperch" um „an tzwo dreytzik" Mark.Venediger __ (Schilling), unter Zustimmung ihres Sohnes Erascm von Jg. — Siegler: Mer.'.. (thlein) von H a g c u p u ch, zu den Zeiten Verweser zu „Laibach", Nikelein der Harrer und Frydr. zu den Zeiten Richter zu „Layba ch." — (Deutsch. — Mit drei Siegeln: 1. Wappen mit Umschrift: S MAR .... NI DE HAGENPVSCH 2. Wappen mit Umschrift, ziemlich unkenntlich; 3. Wappen mit Umschrift: S HEINRIC1 . D . LAYBACO t.) 79) 1369. („des naihisten Eritagcs nach S. Michelis." —. P r ä u n n c k.) — C h u n r a t d er G r a e d n c k c r für sich und seine Vettern Hang und Peter die Lieben-mcrger verleiht Hansen dem Hevflcr von Racscn tmd) Landes und „freygcr lente" Recht seinen Hof gelegen in dem M u l p a ch bei S. LanrenHen und verspricht ihn dabei zu schirmen, wie ein Herr seinem „paumau" thun soll. ■— Siegler: C h u n r a t der G r a c d n e k k e r. — Zeugen: C h u n r. von G ro p p e n st a in, Frider. des vorgenannten Herrn Pc t e r des L i e b e n w e rg e r s Diener, Erhärt der Osterman von P r a u u n e k, Chuntz von Muil und Jakob der Mair von R..en. — (Deutsch. — Mit einem rothen (!) Siegel: Wappen mit Umschrift: _________ YNRADI DE.........) 80) 1369. (Sonntag vor S. Elspeten Tag. — „Lai-b a ch.) — A lb recht Herzog zu Oe st re i ch u. s. iv. für sich und seinen l. Bruder Herzog L c u p o l t c n belehnt, in Folge der Lehcnsaufsendung durch Anna weiland D i e t r c i ch s W i r tj n von I g und ihren Sohn E r a s e m über den Hof zn I g in dem Velde zc