NienKaZ. den 4. August 1835. NM i e n. ^e. k. k. Majestät h^ben mit, an den Ober-slen Kanzler, Grafen v. Mttlrowuky, gelangter' Allerhöck'stcr Z!Usä>licßu!ig vom 2«, Julius d. I., an die Stelle des dcrmaligen Gcncral-Bicars und Wcihbischofs der Wiener-Erz^Diöcese, HofrathS Anton Buchmaycr, den Gubernialrath und gcistli« chcn Ncfcrcntcn dei dem Triestcr Gubernium, An« orcas Mcscdutar, zum Hofrathe und, geistlichen Referenten bci der k. k. vereinigten Hofkanzlei aller« Hnädi^st ;u ernennen geruhet. Se.k. k. Majestät haben mit an den Obersten Kanzler, Grafen v. Mittrowsky> gclangtcr Allerhöchster Entschließung vom 2». d. M/, den über. zähligen Kreig.cZommissäs, Ignsz Freiherrn o. Lazarini, zum überzähligen undesolüeten Gu< bcrnial.Sccrctär in der Pkooinz Stcyermark aller« gnädigst zu er»cnnc.l geruhet. (Wien. Z.) MieverlanVe. Aus dem Haag, 17. I„li. Se. Maje« sl>)t der König ist aus dem Lager, wo am ,5). in seiner Gegenwart große ManöuvveZ ausgeführt wurden, lrobci 4 Batterien Feldartillerie und 5 Bataillone reitender Artillerie, zus.numcn 70 Feuer» svhlündc mitwirkten, gestern hier wieder eingctrof. fcn. An demselben Tage langten Ihre Majestät die Königinn und c,er. Prinz und die Prinzessinn Albert von Preußin vom Lustschlosse Leo hier an. Der k. Hof rrird nun längere Zeit hier ver. N'v'ilen, aber doch vor dcm CitUMte des königlichen Geburtstages nach dem Loo wieder abgchen, da der König gewohnt ist, diesen Tag im Kreise seiner Familie dcrt zuzubringen. B>K dahin dülflcn die Kronprinzessinn aus Baden und der Prinz und Prinzessinn Friedrich aus Petersburg gleichfalls zu» rückgctoPmcn seyn. Nachher »M, der Prinz von Oranicn zur Ncvue nach Kalisch abgehen. Frankreich. , Pa.ris, i3. Iuj^, .An der Börse sagt man mit nicht geringer Zuversicht, daß 0er bei PawplF-. na gelegene feste Ort Puentc de la, Rcina, d^ssc^ kleine-Bes.'tz^ung sich ziemlich lange gegeni'ie überlegenen carlistischi'n Streitkräfte vertheidigt hatte, endlich durch die Truppen der Königinn, entsetzt worden sei. — Auf die Gerüchte vcn einer Acnde« rung im brittischcn Ministerium legt iuan-bisher »icht viel Gewicht; noch weniger auf die Angaden über einen hiesigen Mimstcrwechscl. Die geringe Wahrscheinlichkeit einer Uimranolung des Systems in Frankreich oder England, so wie die friedfertigere Wendung der Unterhandlungen tückstchtlich SpH> niens, flößen den Spekulanten Vertrauen ein. Paris, den ,U. Juli. Eine königliche Or, donnanz vom 6< d. ernennt den Marschall Graf Klausel an die Stelle des Generallicutenants Gra» fen o'Grlon zum Generalgouverncur der französl« scken Besitzungen im Norden von Afrika. — (ZK heißt, die Regierung habe aus Toulon durch ein Schreiben die Anzeige erhalten, daß der General Trezcl in der Gegend von Oran eine Niedcilage erlitten, und seine Division 6ou Mann verloren habe. (B. v. T.) Der König hat der von 3er Cholera so schrecklich heimgesuchten Stadt Toulon icouu Fr. aus den Fonds der.(Zivi,!istcn angewiesen. (Allg. Z.) ^ Oin lönigliches Rescrlpt an die Orzbischöfe unh Bischöfe von Zrankreich bcsiehlt denselben, am 27. Iljliuö in allen 5virchen ihrer SprenZcl Todii.'feic r 254 für die in den Iuli.u.3-Tagen i83o gefallenen Bür. ger abhalten zu lassen. — Französische Blätter berichten aus Jerusalem, daß seit Sommers: ansang Hie Pest furchtbarer als je wüthe. Das katholische Franciscanerkloster, das sich bisher immer von der Seuche frei hielt, halte dieß Mal auch tavon zu leiden. Es ist herkömmlich, daß, so ofc man hört, daß in Jerusalem die Pest ausgedrochen ist, der Bruder, wekbcr als Priester functionirt, sich durch tie Sacramente stärkt und sodann das Kloster verläßt, um die Perrichtungen des Beichtvaters wahrend der Dauer der Pest zu verschen, und den Gläubigen in geistiger, aNen andern Per« sonen, von welcher Ncligion sie seyn mögen, in körperlicher Hinsicht deizustehen, ohne die übrigen Brüder zu gefährden. Täglich läutet er zu einer bestimmten Stunde eine vor dem Kloster angebrachte Glocke, um-sttnen frommen Brüdern anzuzeigen, daß die schreckliche Plage ihn noch nicht erricht hat. Erklingt die Glocke nicht, so ist das ein Zeichen, daß er gestorben ist; dann berettet sich ein Anverer vor, auo'Christenliehe als Pestpriester sein Leben zu cn« d'iMn^ In diesem Jahre sind schon 19 Francisca« li'er die Opfer ihres christlichen Muthes geworden. — Der Monitcur erzählt, als ein Beispiel d3r en» Ken Verbindung der Interessen, welche sich zwischen Frankreich und England anzuknüpfen beginne, daß englische Kapitalisten mit 140,00« Pf. Sterling sich bei der Eisenbahn zwischen St. Enenneund Noan» ne interessirt haken. Diese Eisenbahn ist zum Transport der Steinkohlen vcn dem reichsten Steinkohlenlager in Frankreich bestimmt, verbindet, durch ihr Anschließen an die Eisenbahn zwischen St. Etienne und Lyon, die Rhone mit der Loire, und wird vielleicht der besuchteste Weg für den Handelszug aus Süd. nach Nord-Frankreich werden. (Wien. Z.) Aus Straßburg wird unter dem 20. Julius gemeldet: Gestern Abends nach acht Uhr hatten lrir ein furchtbares Donnerwetter. Blitze nnd Dünnerschläge verbreiteten überall Schrecken. Der Blitz schlug zwei Mal ein; ein Mal in einem Ta< baks'Magazin, wobei, er sich begnügte, die Ziegel und Fensterscheiben zu zerschmettern; das zweite Mal aber traf er das gigantische Monument der Vergangenheit, das ehrwürdige berühmte Münster, und richtete leider einen unberechenbaren Schaden an; der berechenbare wird auf mehr als5d,c,«o Fr. geschätzt. Der Strahl fuhr durch die Krone herab, r'lß hie und da einen Stein oder ein Stückdcr Treppe weg, schmolz das Bley, zerschlug das Zifferblatt der Uhr, stürzte einen ungeheuren steinernen Tisch um und zertrümmerte ihn, so wie einen ungefähr 6 Schuh, langen Theil des starken steinernen Geländers auf der Platte. Die Krone hat indessen am meisten gelitten. Sie ist auf 6 Pfeiler gestützt, welche wieder auf 6 großen Steinblöcken ruhen. Einer diese» Blöcke ist ganz herausgerissen und hin>-untergcschlcudert worden, und der Pfeiler selbst auf merkwürdige Weise in Schichten zerspalte,. Die Spur der meisten Steine konnt? man nur in den zerschmetterten Schornsteinen und eingeschlage. N7N Dächern der dem Münster naheliegenden Hau« ser entdecken. Heute Abends wurde der Schaden amtlich besichtiget, und man sah mit Schrecken die große Verwüstung, z.B., daß der beschädig, te.Pfeiler der Krone sich bereits etwas gesenkt hat, ' und nur schleunige Hülfe einem Zusammensturz« derselben bei der geringsten ähnlichen «ZsschülterUng vorbeugen kann, da mit einer erstaunlichen Ge« nauigkeit die von jeder Säule zu tragende Last von den Erbauern berechnet ist. Mehrere Jahre sind indessen nöthtg, um allts Schadhafte auszubessern;, doch haben wir ausgezeichnete Steinhauer, welche hei dem Münster angestellt sind, uno die den Ver« lust in Hinsicht der Kunst schon ersetzen können/ Menschen wurden glücklicher Wcise nicht beschä» digt. (W. Z.) H p 2 n i e n. Die Abendpost des (in Stuttgart erscheinenden) deutschen Ecurriers enthält nachstehen« de telegraphische Depesche: »Bayonne 19. Juli., GcneralHarispe an den Minister des Innern^. Der Kampf, den ich gestern voraussah, hat a in 16.' Statt gefunden. Die Earlistcn sind gestern nach Estcila zurückgeworfen worden, wohin sie lebhart bis zur Nacht verfolgt wurden. Sie hatten ihre Artillerie nach Lecumberry gebracht. — Details sind uns nicht zugekommen, aber die Sache schemt? gewiß. Man sagt, drei Bataillons von Earlisten, die aus gefangenen t es 2 Dampfschiffe der Regierung zuin Hcraufschlcppen der, öricgsfahlzeugc', uyd auf dem c^lspischFn Meere bis jetzt »ur ein Dampfschiff der. Regierung. „— Als Merl'würdigkcit, m^g es gelten, daß man si'ch in Pctrosawodsk bereits seit 176U der,Clscnbahn bedient, um die Kanonen aus der dortigen Gießerei.in „die verschiedenen Fabrikgebäude zu schassen. ' Oest. B.)" Schweven unv Horwegcn. Nachrichten aus Stockholm vom 17. ^uli melden: Der griechische Gesandtes Fürst Suzzo. halte am vorigen Sonntag die Ghre, von Ihren Majestäten in einer Abschic^-Autiel^ sich zu beurlauben, wonächst derselbe über Deutschland die Rückreise nach Griechenland angetreten hat. Se. Majestät haben cemsejben das, (Zommandeurkreuz des Nordstern.Olden^"verl!eh.en, und i^m außer« dcin eine brillanlirte gllldcne'Dose mit dem königliche», Portrait zustellen lassen. '— Der Herzog Max von Leuchtenb^rg sss'am i». d. M. nach einer sehr beschwerlichen Reise während eines überanä stürnnschcn Wetters wohlbehalten in Golhenbuig angelangt. Se. königliche Hoheit der Kronprinz war seinem Schwager entgegengefahren, und stieg zu gleicher Zeit mit ihm ans Land, um ihn in die Arme seiner Schwester, dcr Kronprinzess nn ^koni^l. Hoheit, zu führen. (Wien. Z.) Afrika. Französische Blätter enthalten ein Schreiben aus Tunis ?om itt. Juni, worin c) unter Anderm heißt: Diese Stadt ist sehr in Ve< wegung. Viele Symptome und Gerüchte,verb>ci< ten allgemeine Besorgnisse über die Absichten, des' Großherrn, welcher, wie es heißt, zur Regierung dieses Reiches emen Pascha abschicken will. Di^se Ahnuligen verursachen liueil>!gs»'ic in Tunis wegen des Mißtrauens gc^,en gewisse üinwx?hner, von denen man vermuthet, daß sie cem Grohhcrrn ergc« den feyen. (Hm iiuierlicker Kril'g scheint nahe zu seyn, denn die kräftigsten Völkerschaften im Süden und an den Küsten kümmern sich nicht um die Türken, sclb<5 wenn,.sie di^ Hauptstadt besehen sollten. Alle indusiritllen"H^lköclassen ,überh^urt sinoM»e,n abgeneigt. ' .^ / ^B., v. T.) NeVacteur: M. tz'ali. Kein rich. ^lUrgcl : Bgnaz M. Sdler v. NIeinmaz>r.