Cchriftlei'.uug: «attza»»gaff« Wr 6. »«levt» II. iatmtMa. « »»»»«»»»«: r»j,ttq (mtl lulnadmr tn S»n»- a. gtiet-bgc -»» 11—11 atT lim t ■•>l«rrtb«* »iihr«W ttt#gtu. Bri i'inl- autUf- ®it .VntlOc IPiiSt- rrfarttU (rtrn ub6 ®ooi»t«| aiaM. f»fl[lnrfaflcB-*asit» H.9CO. LkNvoltunq: «athauSgassr fit * XcIctkM »t. It. InlttatkOT. Bat« »U so« d«,»«rij . . . . K W— MM I-,«>»»» Rtotca M ■( #«tu«lärt Hüten am MtkH** ?R«-»»aa»»-^«d>t»»ea Cla|tMUtc »oratoirnl» iKltcn Hl |ttt EtldtiBoa.: bcn 1. Apiil 1916. 41. Jahrgang. Dir .Spaltung in drr dnil-schrn Siymidl-moknitir. In der V«rlretung der deulscheu Sozialdemo-fralte im deutschen Reichslage ist jetzt die Spaltung vollzogen. Wenn man die Ergebnisse während der letzten Tagung des Reichstages beschiel, kann diese nunmehr vollzogene Spaltung nicht überraschen. Das Zusammengehen dieser beiden Richtungen war un« möglich gewoiden. Als erster ist Liebknecht auSge-schieden, er war auch der erste, der sich im Reichs, läge gegen die Beschlüsse seiner Partei osscn ausge-lehnt hol, und zum giößten Vergnügen der Fran« zosen und Engländer KriegSpolilik ans eigene ^aust trieb. AIS die oiate AriegSkreditvorlage vor den Reichsiag kam, zeigie sich die Uneinigkeit in der so-zialdemokralischen Partei schon in einer schärscren Form. Bei der Abstimmung über das Gesetz, daS der Regierung daS Recht zu weiteren Ausgaben für den Krieg geben sollte, stimmten zwanzig sozialdemo kralische Abgeordnete unter der Führung des Abge» ordneten Geier gegen die Vorlage. Diese zwanzig Abgeordnete machten sich durch ihre gegenteilige Stimmenabgabe auch einer Bei letzung der Partei-satzungen schuldig. Sie waren lediglich berechtigt, durch Slimmenenthaltung ihre gegenteilige Meinung zum Ausdr ck zu bringen, da sich vorher die Par-leisraktion mit Stimmenmehrheit sur die Bewilligung des Gesetzes ausgesprochen hatte. Nach dieser Abstimmung wmde in der Parteivrrtretung ein Antrag eingebracht, wonach diesen zwanzig Abgeordneten der Tadel ausgesprochen werde» sollte. Weil dieser An» trag die Mehrheit erhiell, legle Abgeordneter Haase, der bis dahin der Vorsitzende in der Fraktion ge-wesen war, seine Stelle nieder und tiat auch aus dem Vorstande ans. Dieser selbe Abgeordnete Haase wur eS nun, der jetzt die Führung der gegen die Beschlüsse der Mehrheit der Fraktion sich sie-,enden Genossen übernommen hat. Diesem Abg. Haase ver-danken wir daS Schauspiel, das sich im Reichstage in der Sitzung vom 24. März abgespielt hat. Er machle zunächst unter stclS steigendem Unwillen der Mehrheit den Versuch, allen vorherigen Abmachuu« Wärzveitchen. Novellistische Skizze von Ludwig Fallner. Mathilde liegt auf dem SchmerzenSlager, an das sie nun schon seil Wochen gebannt ist — oder nein — es ist eigentlich kein SchmerzenSlager — denn ununterbrochen fast lag sie in Fieberphaniasien und die Aerzte halten große, große Angst um sie gehabt. Nun war die Krisis überstanden und lang-sam, langsam kam die Besserung. Aber schwach war sie noch — sehr schwach. Die Aerzte halten voll-k-mmenste Ruhe geboten — jede Aufregung sollte ihr ferngehalten werden, keinen Spiegel sollte man ihr in die Hand geben, ihr nicht« vorlesen. Aber da« war nicht leicht. daS war sogar der Mutter größte Sorge,, denn Mathilde regte sich aus, fortwährend. So rannen jetzt wieder zwei g>oße Tränen über ihre Wangen, während die Finger ihrer Rechten den glatten goldenen Reis am Ringfinger der Linken drehten, und bieier Ring btltete die Quelle ihrer Qualen. Die Mutler, öit am Belle faß, beobachtete verstohlen diese« Fingerspiel mit wach-sendem Unbehagen. „Nicht wahr, Mutter!", begann nun Mathilde ganz unvermittelt, „Ludwig will nicht« mehr von mir wissen?" „Aber Kind —" „Sage mir die Wahrheit, Mullerl, ich kann gen unter den Parteiführern zum Trotze und entge-gen dem Beschlusse der eigenen Partei Erörterungen über Politik und Krieg anzustellen. Er ging dabei so weit, daß ihn leine eigenen Genossen mit einem Hagel von Vorwüisen, wie sie wohl selten im deut-schen Reichslage einem Abgeordneten zugerufen wurden, überschütte'««. Sein Vorgehen wurde feige und ein niederträchtiger Ucbersall genannt, er wurde de» Treu> und WoribiucheS geziehen und von seinen eigenen Genossen LandcSvelrater genannt. Nach diesem Vorfalle trat die sozialdemokralische Fraktion zu sammelt und die Folge der Beschlüsse war, daß 18 Abgeordnete aus dem gemeinsamen Verbände a»S-geschieden sind und unler Führung HaaieS einen eigenen Verband bilden. ES ist ja selbstverständlich, daß diese Vorgänge im deutfchen Reichstage Wasser aus die Mühlen un-serer Feinde sind. Sie werden aus diesen VorgSn-gen neue Hvsfnungen schöpsen und nun auch die Uneinigkeit im deutschen Lager als sicheres Wichen der Kriegsmüdigkeil und Erichöpsung, ja als sicheren Beweis offenkundiger Mißstimmung deuten. Jede Preiserhöhung irgend eines Nahrungsmittels ist siir Engländer und Franzosen das Zeichen der HungerS-not im Deutschen Reiche und bei uns. Die Spaltungen der Sozialdemvkratie wird man n n als den Beweis völlig gestöiter Einigkeit und gebrochenen Siegerwillen hinstellen. Wir erleben eben jetzt wiederum das merkwürdige Schauspiel, daß gerade jene L«u:e, die da vorgeben, Gegner de« Krieges zu sein und die im deutschen Reichstage Anträge eingebracht hoben, durch welche da« Ende des Krieges beschleu-nigt werden sollte, durch ihr Verhalten nichtS andere» erreichen, als daß sie den Sriegsivillen, die Siege». Hoffnung der Feinde stärken, un>> fo nur den Krieg verlängern. Jevei Wort der Mißstimmung, jede« Zeichen der Uneinigkeit ist sür die Feinde ein Hoss-nungsstrahl und läßt ihren durch die Ereignisse aus den Kriegsschauplätzen niedergedrückten Mut neu aus-flammen. Zum 'Glück stehen die Dinge auf den Kriegsschauplätzen so. daß sie auch den Vernünftigen im Kreise der feinde beweisen müssen, wie sest die Mittelmächte und deren Verbündete dastehen. So bedauerlich die Rede eine« Haas« im deut-schen Reichstage ist, so wenig entsprechen die von alles ertragen, Ihr sprecht immer leise, Du und der Doktor —" ,Du sollst D'ch doch nicht aufregen —'" „Aber ich ertrage e« nicht mehr, Mullerl — und ich begreise auch den Doktor nicht. Der weiß doch, wie mein Herz an dem Ludwig hängt — wie kann er ihm denn verwehren, nur ein einziges Mal zu mir zu kommen. Ich bin doch viel ruhiger, wenn ich ihn einmal sehe — vor allem, wenn eS so ist, wie Ihr mich gutmeinend so gern glauben machen wollt. Da« wäre ja die größte Beruhigung sür mich. Ich weiß nicht, ob ich Dir glauben dars —" .Aber Mathilde", suhr nun doch die Mutter einigermaßen gekränkt auf, »ich —* .Bleibe ruhig, München, wie Du» von mir verlangst. Und sage doch selbst — der Aizt hat geboten, jede Ausreguug von mir fernzuhalten. Ja. müßt Ihr denn mir da nicht verschweigen, wenn er sein Wort gebrochen, wenn er sich von der Kr.nken gewandt —" ..Aber Kind - woher weißt Du — V .Alles weiß ich — oh, wenn ich vor Schwäche die Augen geschlossen hatte und Ihr dachtet. Du und der Doktor — ich schliese — ja — da habe ich nicht geschlasen — »a habe ich alles gehör», was Ihr verhandelt habt." „DaS war nicht schön —" „Was hätte ich denn dagegen tun sollen ? Nur einmal laß mich meinen Schatz sehen, damit ich weiß, wa« ich zu hosfen, zu fürchten habe. Einen Spiegel unseren Feinden daran geknüpften Hossnungen den tatsächlichen Verhältnissen. Aus der Spaltung in der deutschen Sozialdemokratie können wir aber nur Freudiges sür dii Zukunft erblicken. Eine reinliche Scheidung der Ge ster vollzieht sich. Man hui eben auch in den Kreisen der Sozialdemokratie erkenne» gelernt, daß die zum Parteievangelium e-hobenen starren Grundsätze und Formen nicht bestehen kön-neu im Ernste der Wirklichkeit, in der Zeit, da mit Reich und Volk auch die Partei, die die Masse de« Volke» für sich in Anspruch nimmt, in Gefahr kommt. Die Spaltung in der deutschen Sozialdemokratie offenbart un« bei der Mehrheit die Erkenntnis, daß der wahre sozialdcmokratische VolkSmann, der seine Ausgabe in der Sorge um daS Volk sieht, auch zum Reiche stehen muß. Die Minderheit aber besteht eben aus Männern, die glauben, die ganze g'vße Volksbewegung, die sich SozioliSmuS nennt, fei letzten Endes nur dazu da, um eine Partei zu bilden, Parteigötzcn zu schaffen, ohne Rücksicht auf Reich und das daS Reich bewohnende Gefamtvolk. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Ruhland. Die Berichte de« österreichischen Generalstab es. 29. März Amtlich wird verlautbarl: Gcster» war die FliegertStigkeit aus beiden Seilen recht leb» hast. Mehrere feindliche Flug-euge wurden durch Feuer und eigene Flieger zur Umkehr gezwungen. Ein von unserer Ai tillerie herabgeichossener russischer Doppeldecker stürzte östlich von Buczacz hinter der feindlichen Linie ab. Durch Fliegerbomben entstand bei un« keinerlei Schaden. Unsere Flieger haben einige Orte hinter der russischen Front ausgiebig und mit beobachtetem Erfolge beworfe». Sonst keine Ereignisse von Wichtigkeit. 30. März. Stellenweise Vorpostenkämpse. 31. März. Die Russen beschränkten sich auch gestern aus starke Beschießung unserer Stellung «» den bisher angegriffenen Fronten. verwehrt Ihr mir; aber wenn ich meinem Schatz in« Luge sehe, dann werde ich wissen, wie ich au«-sehe. Zuckt er zusammen oder erschrickt er, so weiß ich, mein Urteil ist gesprochen. Und er wird sich verraten, denn er ist viel, viel zu ehrlich, um sich zu vei stellen. Dann ist aber alle« einS! Und hüll er treu z.> mir. findet er nicht, daß ich nur noch der Schalten meiner selbst bin, dann — ja dann muß ich, dann werde ich genesen — und glaube mir — Mutterl — die Freude wird mich nicht töten." „Kind", sagte nun die Mutter endlich, mit ei»e« Entschlüsse kämpsend. „versprichst Du mir, ganz, ganz ,uhig zu sein?" „Aber ich sage Dir doch, Mutterl." „Schon gut — ich habe schon mit dem Doktor gkspiochen — und wenn Du heute abend schön bra» bist —" „Ach Mutterl, jetzt wollt Ihr mich ja nur trv> sten. Wie leicht wird e» Euch werden, mir morgen zu lagen, ich war nicht brav. Ihr könnt mir ih» ja garnicht herichassen, denn er kommt ja nie — nie mehr, er hat mich verlassen —" „Nun. Kind. Du glaubst Deiner Mutier als» wirklich nicht? Dann muß ich schon schwö en: So wahr ich selig zu werden hosse, er hat D ch nicht verlassen, jeden Tag war er da — immer hat er nach Dir gefragt — immer ging er traurig, daß er Dich garnicht sehen durste —" Nr. 2k Cilli, Samstag ctttc 2 Die Berichte der deutschen ober st en Heeresleitung. 29. März. Während die Russen ihre Angriffe i» den nördlichen Abschnitt?» gestern nicht wieder-holten, setzten sie südlich deS NarvczseeS Tag und Nacht ihre vergeblichen Anstrengungen fort. Sieben-«al schlugen unlere Truppen, teilweise im Bajonett-kämpf den Feind zurück. Deutsche Flugzeuggeschwa-der warfen mit gutem Erfolge Bomben aus seind-liche Bahnanlagen, besonders aus den Bahnhof Mo-lodeczno ab. 30. März. Südlich deS NaroczseeS ließen ge-ftern die Russen von ihren Angriffen ab. Ihre Ar-Nllerie blieb hier, sowie westlich von Jakobstadt und nördlich von Widsh noch lebhaft tätig. Bei Postawy ist Ruhe eingetreten. Gegen Frankreich. Großes Hauptquartier, 29. März. Südlich von St. Eloi wurden den Engländern im Handgranaten-kämpf einer der von ihnen besetzten Sprengirichler wieder entrissen. Auf dem linken MaaSuser stürmten uus.'re Truppen mit geringen eigenen Verlusten die französischen, mehrere Linien tiesen Stellungen nördlich von Malancourt in einer Breite von etwa 2000 Metern und drangen auch in den Nordwestteil de» Dorfe» ein. Der Feind ließ 12 Ossiziere, 486 Mann an unverwundeten Gefangenen, sowie ein Geschütz und vier Maschinengewehre in unserer Hand. Hie-durch wurde mit Sicherheit der Einsatz von zwei «eiteren Divisionen in diesem Kampsraum festgestellt. 30. März. In der Gegend von LihonS brachte eine kleine deutsche Abteilung von einem kurzen Vor-stoß in die französische Stellung einen Haupimann und 57 Mann gefangen zurück. Westlich der Maas hatten wiederholte, durch starke» Feuer vorbereitete französische Angriffe die Wiedernahme der Waldstel-lungen nordöstlich von Avancourt zum Ziele. Sie find abgewiesen. In der Südostccke de» ÄaldeS ist et zu erbitterten, auch nacht» fortgesetzten Nahkämp-fe» gekommen, bis der Gegner heute früh auch hier wieder hat weichen muffen. Der Artilleriekamps dau-er» mit großer Heftigkeit aus beiden MaaSusern an. Leutnant Jmmelmann setzte im Luftkampfe östlich von Vaupaume da» 12. feindliche Flugzeug außer Gefecht, einen englischen Doppeldecker, dessen In soffen gefangen in unserer Hand sind. Durch feindlichen Bombenabwurf auf Metz ist ein Soldat getötet, ei-nige andere wurden verletzt. 31. März. In vielen Abschnitten der Front lebte die beiderseitige Artillerietätigkeit während de» klaren Tage» merklich aus. Westlich der Maa» wurde d*» Dorf Malaneourt und die beiderseits anschlie-ßenden französischen Verteidigungsanlagen im Sturme zenommen. 6 Offizier«, 322 Mann find unveiwun-det in unsere Hand gefallen. Auf dem Ostufer ist die Lage unverändert. ?n den französischen Gräben südlich der Feste Douamont entipannen sich kurze Nahkämpse. Die Engländer büßten in Lustkämpsen i» der Gegend von Arra» und'Bapaume 3 Doppel decker ein, 2 von ihren Insassen sind tot. Leutnant „Dann istS gut", sagte sie ruhig, „das sieht ihm ähnlich. Und wenn er dann morgen kommt — ant) erschrickt, so gebe ich ihn frei und er kann ge« Heu, ohne daß ihn sein Gewissen straft, denn er hat «ich ja nicht verlassen." Nach kurzer Zeit schlief die Krankt ein, ein tiefer — gesunder Schlaf. Gegen Abend erwachte sie und fühlte sich wunderbar gestärkt. Sie war heiter, sie lachte und wollte sogar immer sprechen, sodaß die Mutter eS ihr streng untersagen mußte, und die Mutter sah sie mit großen Augen erstaunt «». — Gegen elf Uhr schlief sie ein. Der Arzt, der de» Morgen» um acht Uhr kam, fand sie noch schlafend. „Nun haben wir sie durch", sagte er jetzt sreude-strahlend. Er wartete noch einige Augenblicke, obwohl zahlreiche Patienten seiner harrten. — Da erwachte sie nun. „Herr Doktor", sagte sie lächelnd, „ich danke Ihnen, daß Sie dem Ludwig erlauben wollen, mich heute zu besuchen, und wenn sie ihn sehen, sagen Sie ihm, er soll mir Palmkätzchen mitbringen — e» ist ja März — o könnt ich hinaui — könnte hören, «ie der Frühling —" „Na — na — na, Deandl, nicht so heftig — {• weit lind wir noch lange nicht! Wenn» anhält »it der Besserung, dann in drei Tagen mittag» eine Stunde ausstehen — dann aber wieder — dahin ins Nest. Und über acht Tag, wenn die Sonne mittag» Jmmelmann hat dabei sein 13. feindliche» Flugzeug abgeschossen. Der Krieg gegen Italien. 29. März. Amtlich wird verlautbart: Die leb' haften Seschützkämpse am Görzer Brückenköpfe und im Abschnitte der Hochfläche von Doberdo dauerten auch gestern bi» in die Nacht hinein; e» folgten je-doch keine neuen Angriffe. Oestlich «elz drangen die Italiener in einige Gräben ein, die nun gesäubert werden. Im Plöckenabschnitte wiesen unsere Trup-pen wieder mehrere feindliche Vorstöße ab. Sonst ist die Lage unverändert. In mehreren Frontabschnitten arbeiteten die Italiener an rück värtigen Stellungen. 30. März. Im Görzischen wurde wieder Tag und Nacht heftig gekämpft. Am Brückenkopfe traten beiderseits starke Kräfte in» Gefecht. Unsere Truppen nahmen hier 350 Jmliener, darunter 8 Offiziere gefangen. Im Abschnitt der Hochstäche von Doberdo ist das Ariilleriefeuer äußerst lebhaft. Aus den Hö> hen östlich Setz wird um einige Gräben weiter ge» rungen. Ein Geschwader unserer Seeflugzeuge belegte die seindlichen Batterien an der Sdobbamündung ausgiebig mit Bomben. Im Fella- und Plöckenab-schnitt, an der Dolomitenfront und bei Riva Geschütz-kämpse. 31. März. Jnsolge sehr ungünstiger Witterung ist eine Kampfpause eingetreten. Der Stellvertreter des EhesS deS GeneralstabeS: v. Höfer, Feldmarschalleutnant, Am Balkan. 800 Bomben aus Salonichi. Der bulgarische Generalstab teilt mit: Am 27. März hat ein Geschwader von 15 deutschen Flugzeugen den Hafen von Salonichi und da» fran« zösisch-englische Lager in der Nähe der Stadt bom-bardiert. Es wurden 800 Bomben abgeworfen, die großen Schaden anrichteten. Die Flieger beobachteten eine Explosion in einem unmittelbar beim Bahnhose gelegene» Depot, sowie eine zweite aus einem seind-lichen Schiff. Feindliche Flugzeuge versuchten einen Angriff aus das deuifche Luslgeschwaver. Ihr Ver-such blieb jedoch ergebnislos. Bier von den englisch-französischen Flugzeugen wurden zur Landung ge-zwungen. Die übrigen mußten den Rückzug an« treten. Oesterreichische Bomben über Valona. 30. März. Amtlich wird verlautbart: Ereig-nisse zur See. Am 29. März vormittags haben vier Seeflugzeuge unter Führung deS Linie» schisfSleut-nantS Konjovic Valona bombardiert und mehrere Tresser in den Batterie» und Unterkünften, einem Flugzeughangar, einem Magazin und auf dem fran-zösi'chen Flugzeug - Mutterschiff „Foudre" erzielt. Trotz heftiger Beschießung sind alle Flugzeuge un-versehrt eingerückt. Flottenkommando. ganz warm scheint — ja, dann mag» Mutterl den Stuhl an» Fenster setzen, oder kein Lüsterl dars wehen — und ist» erst einmal so weit, dann wol-len wir weiter sehen." Damit ging er. Mittag» kam der Ludwig. Er hatte garnichts gemalt in den sech« Wochen, und so mochte seine Studienreise wohl zum großen Teil vergeblich sein. Ader wer sollte wohl auch arbeiten bei der großen Aufregung. Umhergeschweift war er ruhelos in den Bergen, jeden Mittag war er gekommen, und jedes-mal gegangen, schier verzweifelt — hatte er doch sein herzliebste» D.andl nicht sehen dürfen. Heute nun tat er draußen einen Juchzer, als ihn die Mutter sagte, er dürst jetzt zu seiner Ma-thilde. Aber sie hielt ihm die Hanv aus den Mund und hitß ihn ehrbar und fein sittig eintreten, damit sich» Deandl nit erschrecke. Er trat «in. Da sah er sie liegen, daS zarte bltiche Gcsichtchen umrahmt von den blonden Haaren, wie von einem H.iligenschein, die großen, blauen Mädchenaugen aus die Tür geheftet. „Thilderl", rief er, nun doch tinen Juchzer unterdrückend und die Hände zusammenschlagend, während sein Gesicht von Wonne verklärt wurde, und mit wenigen Schritten war er am Lager und küßte ihre zarten weißen Händchen und stammelte, sich gewaltsam zur Ruhe zwingtnd: „Ja, Thilderl, laß Di doch amal anschaun —wie schaust denn au»? Grad wie an Engerl, wia a Heilige rüher Nummer 26 Der Krieg der Türkei. Die Berichte de» türkischen Haupt-quartier». 28. März. Uns«r« Küstenartillerit hinderte durch ihr Feuer einen Angriff russischer Unterseeboote aus den Hasen von Zunguldak, die auf der Höhe de» HafenS im Schwarzen Meere bemerkt worden waren. Die Unterseeboote verschwanden, sobald sie sich von einem unserer Flugzeuge verfolgt sahen. Eine» unse-rer Flugzeuge überflog die Insel JmbroS und griff die in der Bucht von Kephalo» liegenden Transport-dampier, sowie drei große feindliche Flugzeughangar» mit Bomben an. EsZ?warf zwei Bomben aus die TranSportdampfer und drei Bomben auf die Hangars ab, wodurch ein Brand entstand. Von den üb-rigen Fronte» feine Meldung über ein wichtiges Ereignis. 29. März. Keine bedeutenden Ereignisse auf den verschiedenen Fronten. Am 27. März überflog ei»«» unserer Flugzeuge die Insel LemnoS und warf auf eine feindliche Flugzeughalle und auf den Hasen von MudroS vier Bomben ab. Alle Bomben explodierten im Hangar. Die im Hase» befindlichen seind-liche» Abwehrkanonen und Kriegsschiffe eröffneten ein wirkungsloses Feuer gegen unser Flugzeug. 30. März. Dardanellenfront. Einige setndliche Torpedobootzerstörer, welche außerhalb der Meeren-gen bemerkt worden waren, wurden von unseren Küstenbatterien verjagt. Bon der Irak' und Kauka-suSsront nichts Neues. Aus Stadt und Zsni». Kriegsauszeichnungen. Der Kaiser hat dem RegimentSarztr d. Res. Dr. Johann Herzmann beim GarnisonSspital 8, da» Ritterkreuz deS Frauz Joses-Orden» am Bande de» M.litärverdienstkreuzeS verliehen und dem Rittmeister in der Evidenz der Landwehr Dr. Loihar Ritter von BerkS, Bahnhos» kommandanten in Steinbrück neuerlich die kaiserlich« belobende A»e> kennung bekanntgegeben. Heldentod. Der Stabsarzt Dr. Bikto«-Otschta ist. wie uns aus Brünn gemeldet wird, am 26. März im Feldspital zu RozycScze am ruf» sischen Aiiegsschauplatze in todesmutiger Ausübung seines Berufes im 44. Lebensjahre gestorben. Herr Dr. Oischka, der durch längere Zeit als Regiments-arzt in Cilli wirkte, genoß hier allgemeine Wert-schätzung und Beliebtheit. Ehre seinem «„denken. Eine Erzherzog Eugen Strahe in Marburg. Der Gemeinderat der Stadt Marburg beschloß einstimmig, die bisherige Bürgerstraße zu Ehren des Führers der unsere Grenzen gegen den welschen Erbfeind schirmenden Armeen, deS General-obersten „Erzherzog Eugtnstraße' zu benennen. Bürgermeister Dr. Echmiderer und die Stadträt« Kaiser!. Rat Dr. Mally und Dr. Oskar Oros«l wurden in den Standort des Kommandos geladen, wo ihnen der Erzherzog seine Zustimmung kundgab sahst aus wia an Apferl — aber jetzt bist net we-niger schön I O — aber Deine roten Backerln, die sollst schon wieder habn." Und er stand aus und wandle sich wieder um, nach dem Tisch, aus den er seinen Hut gelegt hatte. Da nahm er eiwas auf. das er in Papier gewickelt hatte. .Und schau a mal, was i Dir mitgebracht hab — Veilchen — die erste», die ich hab finden köu-nen — Märzveilchen * Ihre Hinde griffen nach dem Sträußchen und den Fingern, die ihn hielten — und ehe er« hindern konnte, hatte sie einen Kuß daraus gedrückt. „O — mein Ludwig", flüsterte sie, „mein Lud-wig, wie dank ich Dir! Die ersten Veilchen vo« Schatz — das muß Glück dringen —" Und sie brachten Glück. Am nächsten Tage schlug nun auch der Arzt die Hände über dem Kopse zusammen, so frob und munter fand er die Gene-sende — und nicht acht Tage währte e», da durfte si« ein Biertelftündchen im Gärtlein spazieren gehen vor dem Hause, das da ganz geschützt lag. Am Arme des Geliebten schritt sie dahin, der sie vorsichtig und sorglich stützt«. Und täglich brachte er ihr Veilchen mit, ein Sträußchen immer süßer duftender, al« daS andere. Ueber alle sreute sie sich. Aber da« erste, da» er ihr gebracht hatte, da» legte sie getrocknet in ihr Gebetbücher!. Nummer 26 »nd feiner Freude über die bekannte Opferwilligkeit der Marburger Bevölkerung und über ihr feste«, treue« Durchhalten Ausdruck verlieh. Die Vertreter der Stadt Marburg wurden dann der Hostafel zu-gezogen. Erzherzog Eugen widmete einen großen Be-trag für gemeinnützige Marburger Zwecke. Auszeichnung eines Cilliers. Wie wir an anderer stelle berichten, wurde dem Regi-mentSarzte Dr. Johann Herzmann da« Ritterkreuz de« Franz Josef Orden« am Bande de« Militär» »erd enstkreuze« verliehen. Herr Dr Herzmann be-fand sich feit Au«bruch de« Krieg« an der Front, «ar später einem Znsektion«spital zugeteilt und nach-dem er sich im Dienste den Fuß gebrochen hatte wurde er Chefarzt deS Ossizier«spital« in Laibach. Soldatendegräbnisse In den letzten Ta-gen sind nachstehende Soldaten, die hier an einer vor dem Feinde erlittenen Krankheit bezw. Besetzung gestorben sind, am städtischen Friedhofe zur letzten Ruhe bestattet worden: am L9. März Landstmmmann Franz Sajovcc de« I. R. 87, am 30 März:Znf. Anton BradeSko de« I. R. 17, In f. Paul LoroSz de« J.-R. 25, Kanonier Jstvan No«ka de« G.-A.-R. 5, am 31. März: Jnf. Johann Ochler de«L.»J. R. 6, Honwedinfanterist Lugosi György de« H.J.R. 12. Letzter Ubendgottesdienft Morgen Sonn-tag findet in der evangelischen Kirche um 6 Uhr abends der letzte Abendgor,sdienst in diesem Win-terhalbjahre statt. Herr Pfarrer May wird predigen über „Der Ewige". Geigenabend Nora Duesberg. Wir haben in Cilli selten genußreiche Abende wahrer Kunst, ncch seltener aber Abende, in denen mehrere Künste zugleich zur Geltung kommen, und in»beson dere die eine: StimmringSkunst, wie die« bei dem Geigenabend Nora Duc«berg am 24. März im Stadttheater >*er Fall war. Al« die schlanke Gei» gerin, im grünen Kleide in« helle Licht trat, war schon Stimmung da. Die Kühlung zwischen ihr und den Zuhörern war sogleich hergestellt, da Nora DueSberg nicht zu jenen Künstler» gehört, die durch Technik allein und unnahbare Hochkunst blenden und fernhalten wollen, sondern zu jenen, die durch liebe» volle Vertiefung in ihre Kunst und ständige« Mit-empfinden eher für sich selber zu spielen scheinen, denn siir die große Menge. Und da« ist das Gute und Schöne und Große an der Kunst der Nora DueSberg: die herzliche Innerlichkeit, da« selbstbe scheidene Mit- und immer Wiedererleben jede» Ton-stück-s, da« sie spielt. Sie spielt nicht sür die Menge, sie spielt für die Kunst. D'.ese Behauptung hat Nora Due«derg schon bei der klassisch-schönen Händelichen A Dur-Sonate bewiesen, die sie wahr und schlich«, ohne Mätzchen und Künstelei spielte. Sie läßt ein« fach den Tonkünstler selber zum Worte kommen, wird ihm dadurch am gerechtesten und erzeigt sich Beifall mit vollstem Rechte. So kam auch der letzte Satz dieser Sonate zu wirklichem Leben. Da« Bto-linkonzert von Goldmarck in A-Moll bildete unstreitig den Höhepunkt der Leistungen deS Abend«. Die-si« schöne und leidenschastliche Wert wuch« der Künstlerin ordentlich au» dem Herzen herau«, we«> Deui cke Wacht halb die unglaublichsten technischen Schwierigkeiten dem Zuhörer gar nicht bewußt werden; so leicht gleitet Nora DueSberg mit ihrem inneren Erfühlen darüber hinweg. Und so kamen auch die Feinheiten besonder» zu Gehör: unbedingte Reinheit de« Tone« auch in den schnellsten und höchstgelegenen Gängen, ein klare« Staccato, vollendete Doppeltöne, großer Ton bei der kunstreichen Mehrgrifftechnik, ein ruhi-ge«, regelmäßige« Legato usw. usw. Ueber alle«, wa« Nora DueSberg spielte, sprechen zu wollen, hieße sich bei jeder Besprechung wiederholen, da die gerühmten Vorzüge auch bei den anderen Tonstücken vollendet zur Geltung kamen, wie denn bet Hubej: Carmenphantasie; Chopin - Wilhrlmy: Nocturno; Nachez: Zigeunertanz u. f. f. Hervorgehoben aber feien hier »och die kleineren Sachen, die wie ent» zückende alte Spitzen von Tönen von Nora DueSberg restlo» gemeistert werden. KreiSlerS Allwiener Tanz „LiebeSfreud", meisterhaft und mit viel Schwung gespielt, Schubert innige« Wiegenlied in der Bear-beitung von Mischa Ehmann wurden von der Künst. lerin derart sein und entzückend gespielt, daß sie sich zu Wiederholungen e «schließen mußte. — Die Vor« tragSordnung wurde durch unseren bekannten und geschätzten Baritonisten Harbich glücklichst au»gefüllt, den zwar Heiserkeit im letzten Augenblicke befallen halte, der aber seine Aufgabe trotzdem in bester Weise liste und besonder« mit dem prächtigen Loewe'^ schen „Prinz Eugen" vollen, wohlverdienten Erfolg erzielte. — Kunstgenuß und »Verehrung, wie ich sie mir vorstelle, bot in allerhöchster Wertung daS am Sonntag in der liebliche» protestantischen Christus-kirche abgehaltene Kirchenkonzert. Dr. Mufit Edler von Mollen brück hat »r treuem Angedenken an sei-nen Lehrer, den Xater Nora DueSberg«, die Künst-lerin gebeten, in der genannten Kirche ein allgemein zugängliches Konzert zu veranstalten und hat sich hier wiederum nicht nur al« freigebiger Kunstlieb» Hader, sondern besonder« al« echter Werter der Kunst neuerlich bewährt. Denn nach unserem Sinne sollte Kunst immer frei sein, sollte auS vollem Becher ausgeschenkt werden in jenem Sinne, der da» .pan^m et ciiwnses" der Römer zu wahrer Kunst-Heiligung und Kunüweihe emporhebt. So lauschte den» auch eine große Menge andächtig dem Geigen-spiel Nora DueSberg, die von Hellem Lichte umstrahlt im «»«baue der Kirche stand und wiederum ihre Geige meisterte, wie selten eine. Und wie wir dielen Kunstgenuß sraglo« über »»« walten ließen und ihn aufnahmen wie ei» heilige« Erleben, so wollen wir auch hier nicht über die einzelnen Tonstücke der Vor-tragSordnung sprechen. Nur Lach« Ciocoune wollen wir nennen, eine« der schwersten, wenn nicht daS schwerste Tonsti'ck sür die Geige. Diese« Tonstück wurde schon da« hohe Lied der Geige genannt, nur ein Meister kann e« beherrschen, denn oft singt die Geige süß. wie überirdische Musik, oft muß sie klin-gen wie ein ganze« Streichoichcster mit allen seinen Instrumente''. No,a DueSberg gab hier ihr Beste«: abgerundete, tiesdurchdachte und tiefgefühlte Künst lerarbeit, wie sie nur Begnadete zuwege bringen. Leicht, spielend leicht überwand sie die fast unbe- Wohl hatte er Unsagbares geleistet, die letzten Wo-chen hindurch, daß t« dem hl. Petru« schier zu viel dünkte, denn auch dieser halte dabei übergenug zu tun. Ader unermüdlich war der Tod. Nun kehrte er heim, gebrochen, wie einer, dem die Last zum Schassen v>rgangen. Die Engel knieten sich zu ihm und sangen ihre schönsten Lieder, doch aut, die« verfing nicht. Nicht« konnte den Tod auS seiner Apathie bringen. Regung«, lo« blieb er liegen und die Augen bekamen einen immer unheimlicheren Glanz. Mitleidig betrachteten ihn die Engel, denn er war immer gut zu ihnen und jeder wollte ihm gerne helsen, doch sie kannten nichts sür ihn tun, al» ihm sein Lager behaglich r gestalte». Wohl stundenlang mochte der Tod so gelegen sein, ohne sich zu rühren. — Da, mit einemmale richtete er sich in die Höhe — und schrie — daß die Himmel»>ür zitterte: „W.g da, nicht schießen! Nicht hierher! Ver-schont da« junge Blut e» hat kaum zu leben be> gönnen! Daheim kniet eine Mutter, und bittet inbrünstig um die Erhaltung ihres Linde«. E« ist daS einzige, da« ihr geblieben. Ihr Bub, ihr blondge. lock.« Junge, der einzige Stolz! O, wenn sie ihn n:»mer slhen sollte! schießt nicht 1" Und wie zur Abwehr stellte sich der Tod auf, aber er sank krastlo« zurück und die Engel fingen ihn in ihren Armen auf. Sanst drückten sie ihn aus da« Lager zurück und schauten sich gegenseitig be» deutungsvoll an. E« war kein Zwe.fel, der Tod war Seil« 3 greiflichen Schwierigkeiten de« Werke«. Noch ei» zweite« Tonstück wollen wir nennen: einen Tartiui, dessen Wiedergabe bewies, daß Nora DueSberg auch über Kraft »nd beseelten Schwung in ihrem Spiele versügt. Neben ihr fei aber noch dem edlen Gö»ner hier gedankt, der in tiefem Verständnis erkannte, daß wuhre Kunst allen gehört und der die sti«-mung»volle Christuskirche durch sein werktätige« Kunstwollen aus zwei Stunden dem Dienste der hohen Kunst zuführte. Denn auch die Werke der hohen Kunst sind ein Gottesdienst. Hochherzige Spende. Da« Ergebnis einer Sammlung des erten AuSbildungSkurse« der k.». k. ArmeeTelegraphenschule Cilli im Betrage von 179 K wurde der Ladestelle am Bahnhof gewidmet. Daftr sei auch hier sür diese abermalige hochherzige Spende der wärmste Dank ausgesprochen. Für die Labestelle am Bahnhof bade» sreundlichst gespendet: Die Lehrerinnen der Mid-chenvolkSschule und Herr Katechet Laßbacher 15-20 Krone«; Fräulein K. P. au« Store 40 k; Frä»-lein Alice von Susic 500 Zigaretten; eine Tarock» Partie 30 K; Frau Luise du Nord und Fräulei» von Cerny 1200 Zigaretten und 300 Ansicht»kar-ten; Herr Han« Jicha 2 Flasche» Rum, Tee und Zeitungen- Ungenannt 20 K; Sammelbüchse am Bahnhof 37 32 K. Allerbesten Dank für die gütigen Gaben! Die Lichtspielbühne im Stadttheater bietet ihren Besuchern wieder eine sehr anziehende Spielsolge. Be onderS sehenswert sind die ü-ufnah» men deS Baues des durch die Russen gesprengte» Plttchover Viadukte», die Ausrichtung eine« Mäste« str drahtlose Telegraphie und Bilder von der Insel Eorfu, deren südliche Schönheit derzeit durch da« bunte Gemi ch der BierverbandSlruppen unschön be-lebt wird. Die herrlichen Naturaufnahmen vom F«s>< des Oriler« am Ursp>unge der Etsch bringen un« die unerschöpflichen Herrlichkeiten der AlpenweU in bequeme Nähe, wobei wtr den Begleitern des Film-operateur«, welche die Szenerie beleben, nicht unsere Achtung sür ihre touristischen Leistungen versage» können. — Nun kommt aber der eigentliche Schla-ger, „Da« Geheimnis der Mumie", welcher sich durch die größere Wahrscheinlichkeit und feine Durch» führung der gewagtesten „Möglichkeiten" vorteilhaft von ähnlichen Film» unterscheidet. Die Ablieferung eine» Vierteldutzend ägyptischer Mumien ist an u»d sür sich recht anregend, daß aber in einen der wohl-konservierten Köpse dieser alten Herren 375 Milli« gramm Radium. verborgen sind, können wir nur vermutenWa« da kommt, sind Minen uud Gege»-minen der beiden Parteien, aus oer einen Seile die mit den allermodernsten, zum Teil noch nicht vor» handene» technischen Behelfen — so zum Beispiel ein „Fernseher" — reichlich versehenen Verbrecher, aus der anderen Seite nur ein — allerding« fehr geschickter — und dabei selten fescher Geheimpolizist. Wir sehen da eine bunte Folge schöner Bilder ver» schiedenster Art, der treffliche Joe Jenkin« wird i» betäubtem Zustande sogar aus den elektrischen Hi». richtung«stuhl geichnallt, befreit sich aber mit feiner krank, sehr trank. Wenn sich die Augen nur schließen wollten. Doch diese traten entsetzt sast au» ihre» Höhlen, al« der Tod wieder zu schreie» anfing: „O, o, jetzt habe» sie doch geschossen! Wie da« Blut au« seiner Schläse rinnt. — Ja, ich bin scho» hier, ich errette dich, Jüngling, von der Qual der letzten Augenblicke. Schau mich nicht so trostlo« a»l Ich bin e» ja. der Tod! Sieh, ich hauche dich a» und erlöse dich. Ich bin dein Freund." Und leise fügte er bei: „Schau, wenn Du al« Krüppel zurückkehrtest. Sei versichert, e» ist besser's». Gleich sind wir fertig. Ich drücke dir nur noch die Augen zu. Soo —" Der Tod fuhr sich mit der Hand »der di« Augen, um dann schwer seufzend zurückzusinken. Aber gleich war er wieder in der Höhe und klagte: „O, die« Amt, die« Amt! Es ist surchtbar schwer! Ich hätte e« nicht geglaubt. B'S jrtzt brachte ich noch immer Erlösung. Wohin ich kam, kam ich erwartet. Aber hier, hier komme ich ungerufe». Frische Pflänz« lein mähe ich »och vor der Reife; in« gesunde Fleisch schneide ich und reine«, urschuldige« Blut fließt au« demselben. Hierher Sanität! Schnell verbinden, vielleicht ist noch zu helsen l O, ihr Guten! So — legt ih» auf die Tragbahre — behutsam! ihr seid noch viel zu wenig alle, die ihr so gewisfenhast, fo liebevoll • uit« Amtes waltet. Ihr laßt mir noch viel zuviel Arbeit übrig. S-Ht ihr denn nicht, daß ich ei rcht mehr leisten kann ? Ja, weil ihr ja auch nicht überall zugleich sein könnt. Ich möchte euch gerne helfe», Der Tod. Ein phantastische Zeitgroteske von K. Lenz. An der Himmel«türe klopfte es leise, kaum hör-dar. Aus die Fraze deS hl. PettuS, wer Einlaß be» gehre, entgegnete eine gebrochene, matie stimme: „Ich bin eS, der Tod l" — „Btst du allein? s>agie der hl. Pelru«. — „Ja, ganz allein. Mach schnell auf. sonst fall ich um l" Die Tür drehte sich in ihren Angeln und öffnete sich einen Spalt. Herein tastete sich der Tod, die Sense, an der noch Blut (lebte uud die verbogen und voller Scharten war, nach sich ziehend. Schon wollte der hl. Petru« aus fahren, doch der Anblick der gebrochenen Gestalt ließ ihn verstumme«. Ohne ein Wort zu sagen, schritt der Tod an ihm vorüber, überall nach Halt suchend. Endlich ließ er sich erschöpft, in ein r Ecke nieder. Al« die E. gel, neugierig wie immer, wenn sich etwa« ereignete, den Tod so kommen sahen, waren sie gleich zur Stelle und bestürmten ihn mit Fragen. Doch der Tod gab keine Antwort. Schwer atmend lag er da, und die Augen rollten unstet umher, wie di» eine« Irren. Er war müde und abge'panni, man s.rh e« ihm an. De«halb bedeutete der hl Petrus den Engel» auch, ruh'ger zu sein und ihre Neugierde zu bezähmen. Wohl hätte er selber gerne gewußt, was den Tod in einen solchen Zustand versetzte. Mutig war er vor nicht langer Zeit ausgezogen, als ihm gesagt wurde, er möge sich rüsten, er w.nde viel zu tun bekommen. Damals lächelie er, al» ob er sagen wollte, daß er jeder Aufgabe gewachse» sei. Seile 4 »atürl'chen Geschicklichkeit. bann bewundern wir ihn bei der Versolgung der Veibrecher mittelst eines sehr eleganten Ta, dem«, un^ schließlich wie er der dritten Mumie das in Watta gewickelte Radium au« der Nase zieht, dabei aber die ganze Bande in« Hau« bekommt, und trotz der raffiniertesten Vorsorge mit elektrische» Fenster- und Türenschließern, Periskopen usw. nur dem Pedale seine« Klavier«, daS »l« Telegraphentaster eingerichtet ist, seine Rettung verdank!! Da« alle« muß gesehen werden, besonder« wie man sich die Stiege in einen Wasserfatt ver-wandelt, um den Einbrechern den Rückzug abzu-schneiden. Da» Ganze ist ein höchst unterhaltender Triumph der „Kinokunst". Und dann kommt der köstlich« „Doktor Eisenbart- — der Kutscher de« Dokior« als sein Vertreter, voll der lustigsten Ein-fülle in sehr schönen Bilder». Wie der zu Höherem bestimmte Florian dem Gemeindehirten eine Reihe von Zähnen auvreißt, den Schmerzenden aber „zweck« Erhallung der Kundschaft" stehen läßt, viele andere Kuren durchführt, schließlich einen furchtbar dicken Bauern durch einen halben Liter Sloeextrakt von einer verschluckten Billardkugel befreit, vorher aber die furchtbarsten Qualen leidet, weil er meint, ihn gelölet zu haben, da« alle» legt un« in den Bann erquickendster Heiterkeit. Daß der geheilte Bauer sich großartig dankbar zeigt, und Florian die brave Zcnzi bekommt, erhöhen die Befriedigung und den Erfolg dr« lustigen Einsalle«. Wer also unsere Lichtspielbühne besucht, wird gewiß sehr befriedigt sein! Die Einberufung des Geburtsjahr-ganges 1898. Die politischen Behörden erlassen die Einberufungskundmachung für den Geburtsjahr-gang 1898. AuS dieler Kundmachung fei hcrvorge-hoben, daß sich die Musterungspflichtigen bis läng-stenS 7. April bei ihrem Gemeindeamt« zu melden haben und daß die Musterungen selbst in der Zeit vom 14. April b>S 1. Mai stattfinden werden. Vom Finanzdienste. Dem Fmanzwach-Kommissar Anion Hasel wurde die Leitung der neuen Kontroll-BcziikSleitm.g in Rann an der Save und dem O .R. Zainko '«« Leitung der Finanz-wach-Abl«ilung in Cilli übertragen. — Versetzt sind: Respizient Anton Fabian von Cilli nach Windisch-Feistritz und Relpizient Anton Slrutzl von Windiich-Feistlitz »ach Eilli. — Finanz Oberrespizient Josef Schupp, der erste Verwundete im Feldzuge gegen Italien, welcher in Cilli al« RekonvaleSzent weille, würd« für sein tapftre« Verhalten vor dem Feinde und für feine beim AuSbrnch de« Kriege« mil Ila-lien hervorragenden Leistungen im miliiirifchen Grenzschutzdienste mit der silbernen Tapferkeitsme-daille erster Klasse ausgezeichnet und außer Reihe zum Finaizwachkommiffär 2. Klaffe ernannt. — Ferner wurde verliehen: dem Finanzwachoberauf-sehet Anton Polak in Cilli, derzeit Feldwebel im 87. Znf.-Reg., welcher sich schon auf dem nördlichen Kriegsschauplätze die silberne TapferkeitSmedaille erwarb und dem Finanzwachausseher Heinrich Kapun in Rann an der Save, derzeit Feuerwerker im Fest.-Art. Reg. Nr. 1, da« silberne Berdienstkreuz mit der aber ich bin ja der gesürchtkt« Tod. — Beeilt euch I Dort hat es der Feind gerade aus unsere Tapser-pen abgesehen l Viel« Reservisten sind darunter, um di« daheim Weib und Kind jammern. Verschont sie doch, sie sreuen sich aus« Wiedersehen. — Ach, wi« stark der Kugelregen ist! Wie di« Schüsse in der Luft »achzittern! Dichter Rauch überall. Endlich wird e« ruhigrr und lichter. Wie weggemäht ist die Kom-paiie. Lauft, verbindet, rettet, waS noch zu retten ist! Wie, ihr winkt mir? Ich komme noch srüh ge» *ug." Unruhig wälzt« sich d«r Tod auf feinrm La-zer und schmerzlich verzerrt«« sich seine Züge. Die Engel denken schon an da» Ende de« Tode« ind liebevoll streicheln sie ihm die hohlen Wangen. Er faßt eine dieser weichen Hände und drückt sie an sich, dabei murmelnd: „Ja, da« gibt Linderung. Bleibt bei mir, vrrlaßt mich nicht!* Ruhiger wurde der Tod und seine Augen schloffen sich, aber hindurch sickerten T»änen und liefen wie Bächlein über di« Wangen herab. Behutsam wischten di« Engel sie fort. Der Tod schien «S nicht zu spüren. Bedenklich wiegten die Engel ihre Köpse und e« wurde ihnen klar, daß der Tod eine« der schwer sten Aemter übernommen. Wie mochte e« da drun-ten zugehen, wenn e« selbst den Mutigsten und Ad-Gehärtetsten so au« der Fassung brachte? Ost hatte er ihnen schon von da unten erzählt und wie er »ich immer al« Erlöser dünkt«. ES sei wohl Selbstüberhebung, dachten sich die Eng«l; wer könnte sich den Krön« am Band« der Tapf«rktit«medaille und b«m Finanzwachoberausseher Alvi» Ermenz in Cilli, der-zeit ZugSsührer im 87. Ins. Reg, die bronzene Tapferkeitsmedaille. — Gefallen ist aus dem nörd lichtn Kriegsschauplätze Finanzwachausseher Johann Gec au« Rann an der Save und eö dürste ihm an Ort und Stell« zur ewigen Ruhe gebettet worden sein. Ehre seinem Andenken I Deutsch - madjarische Besprechungen. Ueber Einladung de» Deutschen Nationalverbande» wurden jetzt in W:en die zwang'osen Besprechungen, deren erste in Ofenpest am 30. Jänner stattfand, zwischen österreichischen und ungarischen Parlamen-tariern fortgesetzt. Der Obmann de« Deutschen Na-tionalverbande» Abg Dr. Gustav Groß begrüßte die erschienenen ungarischen Parlamentarier mil einer Ansprache, in der er darauf hinwies, daß durch die Besprechungen eine nicht unwesentliche Besserung im Verhältnisse der beiden Staaten zu einander und im Verhältnisse der Volksvertreter vorbereitet werden sollte. „In der großen Zeit, wo ungarische und deutsche lruppen mit gleichem Heldenmut«, mit glei-cher Todesverachtung und gleicher Opse» Willigkeit da« gemeinsame Vaterland verteidigen, dürsen wir wohl hoffen, daß auch im Innern der Friede herze-stellt wird zwischen den führenden Völkern der bei-den Staaten zum Heile und Segen dieser, wie der gesamlen Monarchie." Der gewesene »ngarische Un-terrichtsminister von Berzeviczy dankte in seiner Er-wtderung für die herzliche Begrüßung u>,d fuhr fort, dasj di« Notwendig?«» der Aufrechterhaltung de« in diefem Krieg« fo glänzend bewährten Dualismus un« ebenso zu Gegnern der alten zentralistischcn Reich« idee, alS zu Gegnern ein«r sörderalistischtn Zersetzung der Monarchie machen müsse. Du-ch den Ausgleich dürfe nicht ein Teil auf Kosten des anderen gekräf-tigt werden, sondern beide Teil« müssen auch wirt-schastlich stark sein, „denn nur dann werden wir de» uns von allen Seilen drohenden Gefahren die Stirne bieten können. Der Ausgleich darf in keinem der beiden Teil« da« bitter« Gefühl der Hintansetzung und der B-einträchtigung hinlerlassen. Eine freund-liche Aussprache mit den maßgebenden Parlament»-riern von hüben und drüben kann diesen erwünsch-ten Sieg der gegenseitigen Billigkeit nur sörder».* Arbeitsvermittlung für Kriegsinoa lide. Wir machen die Herren Geschäftsinhaber und Gcwerbetreib«nden ausmerksam, daß die Bezirks-krankenkasse Cilli die Vermittlung von Arbeit für Kriegsinvalide übernommen hat und jede Auskunft b«r«itwilligst erteilt. Es woll« sich dah«r jeder, der Arbeitskräfte benötigt, an die BezirkSkrankenkasse Cilli wenden. Bei dem großen Mangel an Arbeit«, kräslen ist diese echt vaterländische Einsührnng freu-digfl zu begrüßen. „Ein irregeleitetes Volk." Unter diesem Tit«I hat un« tn diesen Tagen die schwedische Schrift-stillerm Annie Wall ein überaus interessantes Büch-lein geschenkt, daS sie unter den Eindrücken des italienischen Verrates geschrieben hat. ES ist überaus wertvoll, zu sehen, wie diese neutrale Schriftstellerin, deren Herz freilich in warmer Liebe für Oesterreich Tod wünschen? Freilich einmal waren sie auch — aber daS ist schon lange her. — Was mochte wohl au« dem winzigen Bübchen geworden sein, bei dessen Geburt der Sensenmann die Hand nach der Mutter ausstreckte? Gern war sie ihm nicht gefolgt, damals. Doch der Tod sagte ihr, al« er sie in seinc Arme nahm, sie solle ihm danken, sonst würde sie immer krank sein. Krank? Hier im Himmel gab eS da« nicht. — Und daS Bübchen? Ist es groß geworden? Sie hatte nicht« mehr von ihm gehört. Sollte es vielleicht jetzt auch schon da unten mitkämpfe» ? Ein freudig«? Sch'tck durchfuhr den Engel und er sagte leise zum Tod: „Lieber Tod, wenn Du ihm da drunten vielleicht irgendwo begegnest und e» geht ihm schlecht, dann bitte bringe ihn zu mir heraus." Nun schlug der Tod die Augen auf, richtete sich in die Höhe nnd suhr suchend herum. — Die Engel wollten ihn zurückhalten, doch er nahm seine ganze Kraft zusammen und schlich sich zur Himmelstür hinaus. Die Engel schauten ihm kopfschüttelnd nach, dann flogen si« in de» HimmelSgarten, in dessen Mitte ein einziger großer Lorbeerbaum stand. Diesen entleert« st« bi« aus da« letzte Blättchen, wanden Kränze und eilten damit zum hl Petru«, von dem sie stürmisch Auslaß begehrten. Daraus flogen sie von bannen. AlS sie schon der Erde nahe waren, erschreckte sie «in Kanonendonner derartig, daß die kränze ihren Händen entfielen. Den Tod aber sahen si« in strammer Haltung seines Amte« walten. Nummer 26 und in stolzer Begeisterung für da« gewaltige Deut» sche Reich schlägt, die lächerlichen, an Größenwahn streifenden Uebertriebenheiten der Kriegshetzer und di» Ausbrüche der Verzweiflung der Kriegsgegner, deren Zeugin sie in Rom gewesen, un» schildert. Dief« Schrift, die sie „dem tapferen, heldenmütigen Heere, welche» Oesterreich gegen Italien verteidigt", gewidmet hat, ist in der Buchhandlung Aoler um 80 Heller erhältlich. Theaternachricht. Am Mittwoch den 5. d. gelangt al« 14. Adonnementsvorstellung da« drei-aktige Lustspiel von Gabriel Dregely „Der Gatte de» FräuleinS", die originellste Lustspielneuheit und Hauplschlager der Spielzeit zur Aufführung. Freitag den 7. d. wird da« bekannte breiaktige Schauspiel von Hermann Sudermann „DaS Glück im Winkel-gegeben. Erhöhte Derbrauchsmenge der Zucker Karte. Infolge mehrfacher Vorstellungen beabsichtigt die steiermärktsch« Statthalterei, di« gegenwärtig geltende Berbrauchsmenge von einem Kilogramm sür den Kopf und vier Wochen bereit» sür die nächste BerbrauchSzeit (vom 16. April ab) für die städtische und die Industriebevölkerung auf eineinviertel Kilogramm zu erhöhen Die neuen gehn- und gwanzigkronen-banknoten. Zn der zweiten Halst« diese« Jahre« ist, wie bereit« berichtet, von der Oesterreichisch-ungarischen Bank die Ausgabe neuer Zehnkronen-und Zwonzigkronennoten in Aussicht genommen, da die e Banknolen im allgemeinen schon sehr abgenützt find und daher Fälschungen leichter vorkommen kön-nen Für die neuen Banknoten liegen schon einige Entwürse vor, die Angelegenheit ist aber noch im Zustande der Beratung nnd daher noch nicht spruch-reis. Von den Zwanzigkronennoten kam 1900 eine Ausgabe in Rot herauS, 1910 folgten die bunten Zwanzigkronenschcine und 1913 die letzte, neueste AuSgabe. Die gegenwärtigen Zehnkronenbanknolen stammen aus dem Jahre 1904. Zweifellos trage» auch die KriegSverhälinifse d zu bet, daß da» Pa-piergeld stärker abgenützt wird, denn tatsächlich kommt infolge der Teuerung mehr Geld in Umlauf. Bei dem neuen Papiergeld wird daher auf die feste, wi-derstandssähige Qualität deS Papiere« besonder« Rück-ficht genommen werden. Hindenburg und die Kriegsverstche-rung. Seitdem da« Bayerische StaatSministerium de« Innern in einem Erlasse an di« Regierungen, Kammern deS Innern, die Bezirksämter und di« Gemeindebehörden di« Einsührnng d«r KriegSversiche-rung in Bayern nach dem Muster de« unler dem Allerhöchsten Protektorate Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät stehenden Oesterreichischm Miliiär-, Wit-wen und Waisenfond« und die Prämieniätze mitgeteilt und auf die Ver icherungSbedingungen der G«-sellschaft verwiesen hat, gibt sich im ganzen Deut« schen Reich sür diese KnegSwohlsahrtSeinrichtung Oesterreichischen Ursprungs ein allgemeines Interesse kund. Bcsouder« sympathisch jedoch, wie alles, wa« mit dem Namen Hindenburg verknüpft ist, berührt ein Schreiben, das au« dem Hauptquartier Ost un-term 20. Februar d. I datiert, mit der Durchsüh-rung der KriegSversicherung betrauten Bayerischen GeichäflSstelle zugekommen ist und wie folgt lautet: „Im Auftrage Seiner Exzellenz deS Herrn Keneral-seldmarfchall v. Hindenburg bestätige ich den Empfang der über Hannover hierher geleiteten Schriftstücke betreffend die von Ihnen ins Leben gerufene Kriegs« Versicherung mit dem Bemerken, daß der Herr Feld-marschall derselben ein lebhafte» Interesse entgegen-bringt. Für Ihre Muhewaltung habe ich den besten Dank auSzusprechen. Im Auftrage: v. Bismarck m. p , Hauptmanu und Adjutant." Wir verdanken diese Mitteilung der LandeSslelle für Steiermark de» k. k. Oesterr. Militär-Witwen- und WaisenfondS, Amt»-lokale der «.tatthalterei, FranzenSplatz 2. Der Anbau von Dohnen. In vielen Be-zirken dc» Lande«, die die erforderlichen Bedingun» gen für den Anbau von Hülsenjrüchten im vollen Umfange aufweisen, wird diese Frucht kelneSweq« i» jenem Umfange gebaut, wie eS nach den Verhält-nissen möglich wäre und wie es die gegenwärtige» Umstä de erheiichen. Hier könnte der Anbau von Hülsensrüchten, insbesondere von Bohnen, noch eine wesentliche Förderung erfahren. Namentlich alS Zwi-schensaat bei Mai« u. dgl. können Hülsensrüchre i» stärkeren Maße gebant werden. Aber auch sü'' den Feld und Gartenbau wäre vielleicht manche Fläche ohne wesei»liche Schwierigkeiten heranzuziehen. Ei» verstärkter Anbau vo.r Hülsenfrüchlen ist auch im eigene» Interesse der Landwirt« gelegen. Abgesehen von drm geldliche» Borteil, den er ihnen bringt, vor allem auch au« dem Grunde, weil nach den bestehen-den gesetzlichen Bestimmungen die Höhe der de» Stummer 26 Landwirte« zu belassenden Hülsenfrüchte sich nach dem Umfange ihrer Er nie richte». Nach der Min.-Veordg. vom 21. September 1915 festgesetzten Grundsatze dürfen die Landwirte ein Viertel der im eigenen Betriebe geerntete« Hülfenfrüchte im Haushalte ver« brauchen und zur Aussaat verwenden. Es versteht sich daher von selbst, daß die für den Landwirt sich ergebende BerdrauchSmenge umso höher ist, je grö her die Menge ist, die er geernlet hat. Jeder Landwirt muß, will er den eigenen Bedarf decken, mit Rücksicht aus diese Anordnung mindesten« das Vier-fache dessen, wa« er für den eigenen Bedarf benötigt, ernten. Führt er den Anbau im erhöhten Maße durch, so kommt die« auch wieder zu einem Viertel der Höhe seiner VerdranchSmenge zugute. Wo der Mangel an entsprechendem Saatgut etwa einem ver« stärkten Anbaue entgegenstehe« sollte, kann diesem Umstände ohne Schwierigkeit abgeholfe« werden. Die Bedarfsanmeldungen für Saatgut find in diesem Falle rechtzeitig an den zuständigen k. k. Erntetoinmissär zu richten, der da« Nötige hinsichtlich der Bereit stellung des Saatgutes veranlaßt. Stenogrnphie. Der diesjährige, vom Wiener Babelsberger Stenographen-Zentralverein sür Herren und Domen veranstaltete Fenalkur« zur Vorbereitung «uf die staatliche Stenographie-Lehramtsprüfung wird in der Zeit vom 20. Juli bis 10. August, 4'/4 b>« 6*/4 Uhr nachmittags, abgehalten. Der Kurs dient zur Vorbereitung auf die in der ersten Hälfte Oktober staltsindenve staatliche Lehramtsprüfung und umfaßt alle Prüfungsfächer, wie Systemkunde lind Methodik. Probeschulvorträge, Geschichte und Literatur der Stenographie u. f. f. Die Einzelheiten sind bei der Leitung des genannten Vereine«, Wien l, Wollzeile 12, zu e> fragen. Behufs Feststellung der sachlichen Voraussetzungen für die Teilnahme an dem Kurse wird die Einsendung einer stenographischen Schriftprobe empfohlen. Jene Herren und Damen, die über ein Reifezeugnis (Mittelschule, Lehrerbil-dungSanitalt u. s. w) nicht verfügen, erhalten bei genauer Angabe ihre« Bildungsganges (Schulen, ab gelegte Prüfungen, Sprachstudien usw.) die ersorder-lichen Auskünfte. Gleichlautende Erklärungen. Alle tsche chischen Blätter, auch die roten, geben gleichlautend folgende Ertläring ab, die der amiliche Draht in deutscher Sprache weitergibt: „Es ist schwer zu glaub«», daß sich Leute finden, die in dieser großen «nd ernsten Zeit so lies sinken, daß sie, von unseren Feinden besoldet, ein« Banditevpolitik treiben und bestrebt sind, für einen elenden Groschen unser Volk in da« ärgste Licht zu stellen und e« zum Verräter zu stempeln. Und doch haben die Ereignisse der letz-t«n Tag« bewiesen, daß es solche Leute gibt. Anstatt, wie es sich gehört, in ihrer Heimat alle Beschwerden zu ertragen und ihre Pflicht zu erfüllen und alle« zu tun, um den unserem Vaterland aufgezwungenen Kampf zu erleichtern, sind diese Elemente feig über die Grenzen geßlohen. Dort ließen sie sich in den Dienst unserer Aeinde anwerben wie gedungene Mörder, und sür einen elende» Groschen schänden sie jetzt unser Vol? und unser Reich. Für einige Silberlinge begehen sie da» größte Vergehen aller Zeiten, den Hochverrat. Ohne hierzu irgendwie be-rechtigt zu sein, veröffentlichen sie im Namen des tschechischen Volkes Manifest« r» d verstecken sich hin-ter irgend «in Exekutivkomitee. Mit falschen, absolut erlogenen Nachrichten streben diese Element« im seind-lichen Ausland an, den Glauben zu erwecken, dag sie berechtigt sind, im Nomen deS tschechische» Volkes zu handeln. Lesen wir dann die Namen der auf diesen „Manifesten" untelfertigten Personen, so die Namen des Professors Maiaryk, des ehemaligen Abgeordneten Dürich, deS Malet« Kupka, de» Cer-mak und des Mischer, dann wird un« manche» klar. Professor Masaryk und Dürich I Wir könnten wirk-lich herzlich über diese zwci Namen lachen. Aber die Interessen, die auf dem Spiele stehen, sind zu ernst Der Hochverrat, dessen sich dies« beiden gegen ihr eigenes Volk durch ihre Tätigkeit im feindliche» Aus-land schuldig machen, und die HelserShelscr, die ge-meinsom mit ihnen daS verbrecherische Spiel treiben, öffnen dem lsch-chtichen Volke die Augen. Wir sehen einen Abgrund und schaudern. Solche Elemente ha-den sich im Fiieden dem lschechiichen Volk« als Füh-rer aufgedrängt, solche Leut« veriuchten eS unter der MaSke der Anständigkeit, die Führung der inneren Politik an sich zu reißen! Und als die Schicksal«-stund« unseres Reiche« kam, gingen sie schKunigst zu unseren Feinden über.' Wegen der Krtegszensur unterlasse» wir jede Randglosse zu dieser lehrreichen Erklärung. B. Freytags Karte von Bulgarien 1 : 1 Mi,!., 63 : 92 Zentimeter groß, Prei« 1 20 Kronen. Zu beziehen von jei er Buchhandlung wi« Deutsche Wacht vom Verlage G. Freytag u. Berndt, Wien 7., Schottenseldgasie 62, ist eine neue, sehr übersichtlich und schön gearbeitete Kart«, di« di« Beachtung aller sür daS autstrebende Land sich Interessierenden ver-dient. In 7 Farben ausgeführt, mit einer sehr gut verständlichen Darstellung der Bodenformen versehen, zeichnet sich daS Blatt besonders durch zahlreiche Ortsnamen sowie durch die über die Grenzen Bul» garienS weit hinsuSreichende Aufnahme der benachbarten Staaten quS: Semlin- Bukarest—Konstanti« nopel—Brussa—Dardanellen—Saloniki mit der Halbinsel Chalkidtke-Nordküste K«rsuS—Valona— Sku'arisee sind auf der Karte noch enthalten, die also zum Beispiel auch satt ganz Montenegro und das ganz« Serbien umschließt Dadurch kommt der Charakter der zentralen Balkanvormacht gut zum Ausdrucke und wir bekommen eine Vorstellung von der G-bieisauSdehnuug unseres tatkräsrigen Bundesgenossen. Richt unterlassen wollen wir, untere Leser noch besonders daraus aufmerksam zu machen, daß auch die Grenze der von Bulgarien verwalteten Ge-giete Serbiens in die sehr zu emvsehlende Karte ein» betragen ist. Bieh und SchweinemSrkte in Pet tau. Da» Stadtamt Petia» teilt mit, daß die Maul« und Klauenseuche im Bezirke Peltau al? erloschen erklärt würd« und daß am 4 April der erste Schweinemarkt stattfindet. RnchhanLkunN Uritz Kascli I tsrr :: Willi' :: 7.'!.°°,' Schrifttum. Im Märzhrft von Paul Kellers illustrierten Monaisblättern „Die Vergstadt" (Bergitadtve « lug Wilh. Gottl. Korn, Breslau; Preis vlerleljährl. 8 Ms.) erreicht der heitere Roman von Viktor Flei-scher: „Der Haupttreffer-Michl" den Höhepunkt der ergötzlichen Verwickelung. Ihm reiht sich «in lehr-reicher Aussatz de« Diplom-Ingenieur« Roland Betsch an: Ballistisch« Photographie", der in Wort und Bild die Messung der Geschwindigkeit fliegender Ge-schösse, sowie die o.it dem G.schoßflug verbundenen eigenartigen athmoiphärtschen Erscheinungen vorführt. Eine Krtegserzählung von Eberhard Frowein: „Der kleine Kosak" wirkt ergreifend durch ihre eigenartige Tragik. Der Zauber mittelalterlicher Romantik weht un« auS Waloemar Lindholm« Novelle „Meister Siegslieds Herzen»sage« entgegen. Etse Decken erzählt ein anmutige« samoanische« Märchen „Da« Opser der Masina". Paul Keller bringt den Schluß des humorvollen Stücke« eigener LedenSgeschich!«: ..Da« Königliche Seminariheater", und Günther Nowag «in« stimmungsvoll« klein« Skizze „Früd-ling«l>ed". Die „Bergstädtische Krieg«berichterstatiunz" von Paul Barsch beschäftigt sich diesmal mit Ange» legenheiten der Srieg«verletztensürsorge. Von lyri schen Betträgen dürste sich namentlich da« Gedicht „Schwert und Pflug" von Mervarid »cm Herzen einpiägen. Das Heft bringt auch eine Plauderei von Paul Keller über die Ausstellung künstlerischer Pho-tographien auS dem Wettbewerbe der „Bergstadt", die von mehr al« 75l>0 Personen besucht wurde. Vorzügliche Wiedergaben t>«r mit »en ersten Preisen gekrönten Bilder befinden sich unter den Kunstbet-lage», von denen noch die farvigen Tafelbilder „Die Abendglccke' von Theodor Schütz und »Auf hoher See" von Gustav Romin besonder» hervorzuheben sind. Di« M.ts«idtilage enthält ein Streichquartett: .B^lksliedcheu" von P. Skobcl und ein von M. Fiedler in Hirschberg vertonte« Lied von Ludwig Tyom«: „Landwchrmann« Ad,ch:ed'. Im Ap>ilhtst wird Marx Möllers neuer Roman aus der Gegen-wart „LonginuS Meier" za ersch-men beginnen. Illustrierte Geschichte des Weltkrie ges 1314/13. Von dieser in wöchentlichen Heften erscheinenden, vom Unionverlag in Stuttgart, Leip-zig und Wien herausgegebenen Krtrgsge'chichie, lie« gen wieder eine Anzahl von Heften vor, die un« einführen in di« Ereigniffe auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen. Sie bieten nicht tun «in« fort' laufend« Zeitgeschichte aller wichtigen Kriegsbegebenheiten, sondern bringen auch Biese m» Mitkämpfern. kriegtwissenschastliche Mitteilungen aller Art und Belichte über Blvölkerting und Zustünde in Feindesland usw. Di« außerg/,ll Uhr Sonntag von */tk>—G und 8—>/,10 Uhr Vermischtes. Flieger und ihr Nutzen. Der Flieger ist am besten der Lavalleriepatrouille vergleichbar. Beide versuchen Einblick in seindliche Stellungen, Aufmärsche, Truppenbewegungen zu erlangen. Der Flieger ist eigentlich nicht für den Kampf bestimmt. Die Rücksicht auf sein Gewicht erlaubt ihm nur in AuSttahmesällen — bei den sogeaannten Kampsfluz« zeugen — sich mit wirksnmere» Waffen zu versehen al« mit Gewehren, leichten Bomben und Flieger Etilt 6 ^u»Ner 16 pfnlkn. Sie sollen nur schen, photographieren, auj« klären. Unter Ausklirung ist aber nicht allein die strategische zu »erstehen. Al« solche bezeichnet man die Erkundung großer Truppenbewegungen, wichtige Truppenverschiebungen und dtrgleichen, Häufiger so-gar sind die Fliegeraufklärungen taktischer Art. Es gilt Stellungen dei Gegner« auszusuchen, einzuzeich nen oder auf die Platte zu bringen. Auch der Schießlechnik müssen die Flieger Dienste leisten. Im allgemeinen zeigen die Piloten den Standort einer feindlichen Batterie dadurch ter eigenen an. bah si» genau über jener Bomben abweis n, die eine lange Rauchfahne in der Lust hinterlassen. Ueber eine neue Art der Orientierung nnd Verständigung zwischen dem Flieger und der Erde sei noch derichiet Die Vorteile dieser neuen Nachrichienllb«mittlung liegen darin, daß sie nicht vom intensiven Sonnenlicht über» strahlt und dadurch unsichtbar gemacht werden kann. E» ist Professor Dr. Donath gelungen, einen nicht zu großen Signalspiegel herzustellen, der durch un« gehnire Tewperatursteigerung eine« Glvhlampen-fade»« eine außerordentliche Helligkeit erzeugt. Ein kleine« Osramglühlämpchen, da« wegen seine« Fa» den«, der aus möglichst engen Raum zusammcnge- drängt ist. beim Leuchten eine Temperatur von 3000 Grad Selsiu« erzeugt, besitzt insolgedesfen eine Spie-gelhelligkeit von etwa l0.000 «erzen bei mäßigem Aufwand an Kraft. Letz ere wird von einer Äkku> wulaiorenbatterie mit sieden hellen hervorgebracht, die besonder« dafür hergestellt wurde. Das Gewicht de« Apvarot«, da«, wie wir schon andeuteten, für de» Flieger sehr wichtig ist. beträgt nur 5 Kilo. Die Station auf der Erde macht sich durch weiße Tuchstreisen auf dem Boden und zeltartig anfge« spannte Streisen dem Flieger weithin bemerkbar. Dieser visiert darauf bin, »uft durch länge, e« oder kürzeres Drücken auf ^en Knops längere oder kür-zere Lichtblitze hervor, die nach dem Morsesystcm Buchstaben und Worte bedeute?. Auf der Erde wer-den sie mit Hilse von guten Ferngläsern bis zu 10 Kilometern Entfernung abgelesen. Auch können um gekehrt von der Eid« zum Flieger Morfezeichen auf die nämliche Art gegeben «erden. Die Zeichen er-scheinen dem Ablesenden wie ein losgelöstes, ausblit-zende« und verglimmende« Svnnenstückchen. Daß durch diese Erfindung der Nutze» unserer Flieger bedeutend erhöht wird, dürste begreiflich sein. (AuS der „Illustrierten Geschichte de» Weltkriege« 1914/16" Verlag der Union Deutsche Berlag«gesellschaft Stutt-gart, Berlin, Leipzig, Wien, von welcher bereit« 55 Hefte vorliegen. Preit jede« reich illustrierten, min-besten« 20 Seiten umfassenden Heste» 25 Pfennig.) BESTES W.T8EWÄHR FAMIUEN-6ETRÄKK EINZIQ IN SEINER ANALYTISCHEN BESQIAFFEfWEiT ER&&: 35 Bequeme Schuttablade beim lliiinpsNÖ«ewerk der Holzindustrie Karl Teppey. pfaff - nähmaschiric Unübertroffen im Nähen, Stopfen u. Sticken! Neueste SpezialApparate! Niederlage bei :: Jos. 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TlfltekFr Tmss« MM Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie ^o»»ta«»SeUag« »er „Deutschn» W«cht" in gtfi. _ Nr. 13 Die .küdmart" ericheint jeden Sonnlag al« «nentgeltliche Beilage sür die Leier, tec „Dentiihen Waidt*. -- Einzeln ist .Di» Küdmarl" nicht täuilicd 1916 Morgenrot. Roman aus der Zeit der Befreiungskriege von Ludwig Richard. „Gut also. Wenn du ihn in der Stadt siehst, warne ihn, aber zuerst reite zu Thalau, jetzt wird er noch nicht zu Bette sein. Erzähle ihm alle« und sage, er soll tun, was er für gut findet. Mir wäre lieb, wenn ich »as französische Gesinde! täuschen könn'e. Nimm dir den alten Schimmel, der ist ausgeruht und wenn du unterwegs was brauchen solltest," hierbei kramte der Wirt in den Taschen seiner langen, buntgestickten Westc und langte einige Münzen hervor, „nimm — man kann nicht wissen." .Ja wohl, Herr,", sagte Alfred, da» Geld ein steckend. »Also zuerst in allen Gasthäusern gesucht, dann nach Rodenwalde und von dort au» direkt in» Forsthau». — Aber laß mich jetzt allein die Treppe hinuntergehen. E« sieht harmloser au«.* Anscheinend gemütlich polterte der Knecht über die Holzstufen, pfiff ein Liedchen vor sich hin und ging nach dem Pferdestalle. Links an der Seite standen die gepflegten Tiere der französischen Beamten und warfen unruhig die Köpse auf und nie-der. „Müde seld ihr nicht", dachte Alfred. .Schade — wenn die Herren doch noch etwa Lust zu einem nächtlichen Ritt haben iollten, kann ich noch »ine Kleinigkeit tuen." Verschmitzt vor sich hinlachend, nahm er das schöne Sattelzeug, das neben den Pferden hing, von der Wand, trug eS in daS neben-anliegende Zimmer des Kutschers, wars e» dort in eine leere Futterkiste, legte über diese eine große Pferdedecke, schloß das Zimmer ab und warf den Schlüssel in eine Tischlade. .So," sagte er zu sich, gestohlen wird es hier nicht, aber gefunden auch nicht so geschwind. Nun reitet zum Forsthause, ehe ich wieder da bin.* Jetzt zerrte er den langbeinigen Schimmel seine» Herrn heraus, sattelte ihn rasch und machte sich auf den Weg. Vor einer jeden Kneip« im Städtchen «achte er Halt und sah sich nach Brauner um, aber er sand ihn nicht. Der Mond stieg hkher und Höher, als er durch die Wiesen galoppierte und sich endlich seine« Ziel näherte. Er war schon v«n weitem bemerkt worden, denn Thalan, der mit seiner Frau und Anna noch unter der Linde saß und in der warmen Sommer-nacht seine Pfeise rauchte, sprang auf und ging rasch bis zur Hecke, wo sich inzwischen Alfred »»« Pferde gelassen hatte. .Wa» gibt»?" srug der Verwalter. Älsred legt« den Finger an den Mund. „Ein Geheimnis?" frug Thalan «»willkürlich leise. Alfred trat ganz nahe heran und «it der Im« ken Hand die Zügeln seines Pferdes haltend, «it der Rechten auf das Gitter de» Harten» gestützt, bog er sich weit über die Hecke und erzählte sei» Erlebn'» de» Abend». Frau Thalan und Anna glaubten, e« handle sich um irgend eine wirtschaftliche Angelegenheit nnd blieben nebeneinander sitze». Al» aber die Sli««e Alfred« immer leiser und erregter klang, nnd al« die Berwalterin bemerkte, daß ihrem Manne di« Pfeife ausgegangen war, weil er ganz auf« Ra»-chen vergaß, stand sie auf und näherte sich de» Sprechenden. Anna folgte ihr. Sie kam gerade zurecht, um »inen derben Fluch lhalan'S z» hören. „Da» ist doch zu« Tollwerden." rief tr i««tt wieder. „Weißt du, Anno, »er der V«s«ch war, de» du h»ut» nachmittag» s« viel vorgeschwatzt hast? Der Polizeiagent Hirschberg! Und d» hast »it c c. deinen Redereien Brauner direkt an» Messer geliefert! Wie oft habe ich dir gesagt, daß man sich in solche» Leiten nicht so daraus lossprechen soll, am allerwenigsten gegen Fremde!" Wie vom Blitz getroffen, stand Anna und frug stammelnd: „In wiefern? Hch verstehe nicht?" ..Sie hat nichts Unwahres gesagt." wars Frau Thalau ein. .Da« ist e« ja!', polterte der Verwalter wei-ter, hätte sie den Fremden irgend wa« vorgeflunkert, dann Härte es vielleicht nicht« gemacht, aber nun 1* „So drücke dich doch nur deutlich auS!" „Später, jetzt rufet mir Kurt her — Kurt — wo ist er?' — Ausgeregt lies der sonst so gesetzte Man» hin und her. Frau Thalau und Anna eilten in« Haus und i» den Hos, um Kurt zu suchen, aber vergeben«. Der Verwalter donnerte von Reue«: „Irgendwo muß er doch sein!" Aber er war nicht da. Aengstlich kehrte Anna, die noch immer nicht wühle, um was es sich handelte, in den Garten zurück. Frau Thalau erschien in der HauStüre und verschwand wieder, daS Dienstmädchen wurde geru-fe», auch sie wußle nicht«. Thalau wurde immer wütender. „Gerade heute muß er in seiner Uniform herumlaufen! — Wenn er im Dorfe oder wo ist und fällt so einem Kerl in die .Hände!" — Alfred, der Knecht, kümmerte sich nicht mehr um diesen allgemeinen Lärm. Er stieg wieder zu Pferde, zog seinen Hut und ritt heimwärts. Unterwegs überlegte er, ob er zuerst da» im Walde gelegene Forsthau» aussuchen sollte oder vor-her noch einmal zu Hause nachsehen. Er entschied sich für zu Hause. So rasch er konnte, flog er den Wiesenweg hinab, ober als er di« Stadt erreichte, ritt er langsam im Schritt und kam nachlässig im Gasthose zum Löwen an. ^ Schon vor dem Tore hörte «r laut« Stimmen, »i. Er lachte. Rur zu genau konnte er sich denken, »aS los war. Im Hofe standen die Rösser der Be-amten und der Kutscher mit einem Burschen des Hauses gaffte auf den Wirt, der anscheinend in größter Verlegenheit war. AuS dem Hause kamen die beide« sranzösischen Polizeioffiziere, von Hirsch-berg und dessen Diener gefolgt. „Noch nicht gesattelt ?• frug der Diener. „Wa,!" schrie Hirschberg. „Was habt Ihr denn bis jetzt getan?" .verzeiht.' sagte der Wirt, „wir suchen nach den Sätteln." „Wo sein sie?" srug der jüngere der Offizier* barsch. Alfred stieg ruhig ab. als kümmere ihn da» Ganze nichts und versorgte da« Pferd. Der Wirt ging ihm nach und frug kaum hör« bar: „Was ist mit den Sätteln?" „Laßt mich nur machen,' gab der Knecht ebenso leise zur Antwort. Bald daraus kehrte er zurück und setzte sich faul aus «ine Bank neben der Stalltüre. Hirschberg bebt« vor Wut. „Ws ist das Geschirr dieser Pserde, Bursche?' „Ich weiß nicht," sagte Alfred trocken, „ich habe nicht abgeschirrt." „Wer denn?" „Die Hannah!" Beim Nennen dieses NamenS lief ein üppige», kräftiges Mädchen aus dem Stalle. ,.Ad«r ich suche schon die ganze Zeit," klagte sie, ich hatte die Sättel an Ort und Stelle gebracht, sie hingen an den Pseilern." „Nimm sie weg," sagte Alsred wie srüher. Hirschberg trat nah« an den Wirt heran und schrie: „Ihr alle seid verantwortlich dafür!' „Weih ich, Herr Hirschberg, und wenn sich das Sattelzeug nicht findet, bezahle ich, aber gestohlen kann eS Niemand haben." .Zum Donner, aber die beiden Herren müssen jetzt einen Dienstweg machen I" Der Wirt zuckte die Achseln. „Mit einem Sat-tel könnte ich auShelsen, da mein Knecht eben heim-gekommen ist." „Mit einem?" wiederholte Hirschberg. »Wo sind denn die Beiden, die ich und mein Diener heute nachmittags hatten?" .Die sind samt den zugehörigen Pferden au«-geliehen," sprach Alfred ungefragt dazwischen. „Ihr seht ja doch, dav die Tiere nicht im Stalle sind." Die beiden uniformierten Beamten redeten eis-rig miteinander, sie waren offenbar nicht eiuerlei Meinung über ihr Vorhaben, Hirschberg konnte sich nur mit Mühe beherrschen. „Habe ich nicht besoh-ien," rief er, „daß die beiden Heuen ausS Beste versorgt werden müsse»! Nennt Ihr daS versorgen?' AlS niemand etwa« erwiderte, wandle er sich an Alfred: „Sofort besorgst d» von irgendwo die sehienden Sattel, oder neue oder andere Pferd«. Hörst Du?" Alfrrd blieb sitzen, steckte sei»« Pseise in Brand und erwiderte: „Fällt mir gar nicht ei». Einmal muß Feierabend sein. Ich habe heute nicht« mehr, suche nicht mehr und tue nichts mehr. Ich bin nicht 3 tut Nachtarbeit gedungen. Bor allem aber schreien» Hie nicht, denn Sie sind nicht mein Herr." „Wasl" brüllte Hirschberg und trat «inen Schritt näher zu «lfred. Dieser legte seine Pfeife bei Seite und stellte sich in seiner ganzen Länge vor die Fremden. Hannah war inzwischen entwischt und lies zu der Ttre eines niedrigen Schenkzimmeri. Niemand hatte eS bemerkt. Jetzt kehrte sie wieder und hinter ihr eine Anzahl Bürger der Stadt, die sich in dem Gastzimmer bei einem Abendschoppen unterhalten hatten. Bei Alfreds herausforderndem Austreten gegen Hirschberg griff einer der französischen Polizeibeam-ten nach seinem Degen, ließ ihn aber sofort wieder stecken, als auch der Kutscher und ein anderer Stall-burfche lautlos herantraten. Die Männer auS der WirtShauSstube — ein junger Schmied und ein alter stämmiger Gerber voran, stellten sich rings um die Gruppe. Sie sagten kein Wort, aber aller Augen richteten sich drohend auf die Fremden. Hirschberg stand wie KewegungSloS. Er über-sah seine Lage sofort. Di« Btamtrn hatten zwar Degen, aber eS waren nur zwei, er und sei« Die-ner dazu machten vier. Um ihn herum aber standen mindestens acht bis zehn stattliche Männer. Er fürchtete sich eigentlich nicht, aber die Angst, sein schöner Plan, ein« kleine Verschwörung oder einen Geheimdund aufzustöbern, könnte vereitelt werden, ließ ihn nachgeben. Meisterhast zwang er sich zur Ruhe. Er hoffte auf den nächsten Tag, wo er be-stimmt den versprochenen militärischen Schutz er-wartete. /Nun," sagte er gelassen, .wenn e» nicht geht, dann warten wir bis morgen." Der Wirt, der bisher immer den Gutmütigen gespielt halte, setzte nun auch eine andere Miene auf. Höflich zog er seine Mütze und richtete das Wort a« Hirschberg: „Ich bitte, mein Herr, wenn Sie länger hier bleiben wollen — das ist so eine Sache — ja — Sie tun zwar sehr groß — aber — wir kennen Sie doch nicht — ich weiß nicht einmal — verzeihen — Sie — aber es kommt alles mögliche vor — ich weiß nicht — ob Sie auch genug bei sich haben, um die Losten zu tragen, ich bitte also den heutigen Tag zu bezahlen, ehe wir von morgen reden." Hierbei zog er ein Papier aus der Tasche und überreichte eS lächelnd. Hirschberg nahm es und las, seine Züge be-lebten sich und um seinen Mund zuckte verbissener Zorn. „Unverschämt", zischte er durch die Zähne, „solche Preise! Da, nehmen sie." Er bezahlte, sah seinen Begleiter an und ging mit ihnen, vom Diener gefolgt, wieder die Treppe hinaus in sein Zimmer. Die im Hose stehende» Bürger und Knechte sandten ihm ein lautes Geläch» ter nach, dann zerstreuten sie sich und suchten daS Gastzimmer aus. Der Wirt nahm Alfred zur Seite. „Die Kerle ließen sich von mir den Wez zum Forsthause be-schreiben,* sagte er, „natürlich beschrieb ich ihn ganz falsch, aber sie hätten am Ende doch hinge-funden." »Daran dachte ich, antwortete Alfred, darum steckte ich die Sattel in die leere Futterkiste. So sind sie da und waren doch wieder nicht zur Stelle." Der Wirt lachte, dann aber suhr er fort: „Du wirst doch heute zu Brauner müssen. Denn morgen — ewig können wir diese Leute nicht aus-halten." »Ich gehe zu Fuß dorthin, borgen Sie mir Ihre Jagdflinte, Herr Wirt. Die Waldhüter kennen mich alle, keiner wird mich für einen Wildschütz halten. Thalau weiß die Sache, nun will ich eS dem Revierförster erzählen, wenn ich Brauner nicht sei-ber treffe. Einer von den Beiden muß zu Hause sein." — Eine Viertelstunde später ging er, wie ein Jäger ausgerüstet, dem Walve zu. — 5. Im Schlosse Rodenwalve stand die Zose unter dem Tore und sprach mit dem Kammerdiener. „Ich gehe jetzt schlafen," sagte der alle Mann. „Und ich," erwiderte da» Mädchen, kann nun wieder alle Vorhänge und Gardinen zurückziehen, eS ist schon stockdunkel." „Dunkel? Der Mond scheint voll und schön.* „Den rechne ich nicht, Sie wissen ja, Mondlicht ist der Gräfin gleichgiltig." „Nun, dann gehen Si« an Ihr Werk, aber wie lächerlich. In ein paar Stun« den können Sie die umgekehrte Arbeit wieder tun. Um zwei Uhr sängt es oft schon zu grauen an. Na, meinetwegen. Im ganzen ist unser Dienst jetzt nicht schwer, aber langweilig. Ich trinke in meinem Zim-mer noch ein GlaS Wein und rauche meine Pseise. Gute Nacht." Hieraus ging er nach dem Halbstock, wo sich die Dienerzimmer befanden. DaS Kammermädchen schlich mit einem unwil-ligen Seufzer die Treppe auswärts und betrat den Salon. Rasch zog sie an jedem Fenster die schweren gelblichen Vorhänge zurück, öffnete die Flügel und ließ die weiche Nachtluft herein. Dann ging sie in das nächste Zimmer und wiederholte dieselbe Arbeit. 4 So auch im dritten Raume, bis sie vor der letzte« Türe hielt. Sie stand vor dem Boudoir ihrer Herrin. Behutsam öffnete sie und trat leise auf den Fußspitzen in dai kleine Zimmer. Hier umgab sie so pechschwarze Finsternis, daß sie sich, mit den Händen tastend, den W^g jum Fenster suchen mußte. ..Bist du'«?" klang to»lo« eine Stimm» au« dem Hintergründe. Da» Mädchen schien die Frage erwartet zu haben und antwortete ruhig: „Ja, Frau Gräsin." Auch hier war bald der Borhang beseitigt und daS volle Mondlidjt fiel in daS n ^end ausgestattete Ge-mach, an deffen Rückwand die zarte Gestalt der jungen Frau in einem Stuhle lehnte, daS Haupt nach vor gebeugt und mit den Händen verdeckt. Elsa rührte sich nicht. Nochmals srug sie wie früher: „Bist du fertig?" „Ja," erwiderte daS Mädchen. Jetzt erst ließ die Gräfin ihre Hände vor d«n Augen gleiten und sah sich wie erlöst um. Die Zofe ging, ohne einen Ruf oder Wink abzuwarten, zu ihrer Gebieterin, zog ihr daS schwarze Kleid au«, vertauschte e« mit dem bereilliegenden weißen Reg-ligee, löste ihr daS Haar, daß di« golden Flechten bis zur Erde fielen. Willenlos, nur mit wenig Bewegungen die Dienste unterstützend, ließ Elsa alles mit sich ge-schehen. „Haben Frau Gräfin noch Befehle?" frug da« Mädchen. „Nein — gehe schlafen. Aber nicht vergesse»." „Gewiß nicht. Ich wünsche gute Nacht " Hiermit machte die Zofe einen tiefen Knix und verschwand. El'a stand aus und lauschte den Tritten deS sich entfernenden Mivche». Wie beneidete sie dieses sorglos« Kind, da« willig alle ihre auserlegte Arbeit erfüllte und sich auf den verdienten Schlaf freuen durste. „Ich darf e« nicht," flüsterte die junge Frau vor sich hu. Dann preßte sie die Hände vor die Stirne und leise, aber sesten Tone» setzte sie ihr Selbstgespräch fort: .Nein — es ist ja nicht« — nicht» — gar nichts — e« ist alle« so wie immer." Sie wandte sich zur Türe, sachte »erließ si« daS Zimmer, glitt rasch durch alle anderen Räume, dann dir Trtpp« hinab und stand im Parke. Der nächtige Hauch, durchtränkt von Blüten- »nd Tan» nendust, wehte ihr kosend um da« Gesicht, nur leise zitterte da« Laub in den mächtigen Bäumen, silber-weiße Wolken zogen langsam über den monderhell« ten Himmel und zahllose Sterne glitzerten i« u»end-licher Höhe, iin tiefer Atemzug hob ElsaS Brust. Noch einige Schritte sing sie unschlüssig, dann huscht» sie wie ein Reh über die weichen Wiesen und blieb plötzlich wieder stehen, den Blick scheu nach eine« Buchenbaine gerichtet. Rascher schlugen alle ihre Pulse. Ja, dort saß er wirklich. Deutlich hob sich der rote Kragen vom schwarzen Rocke. Zwar hatt« sie ihn noch nie so gesehen — aber wer sollte es sein? Er saß wie eine Statue, die eine Hand in seine Locken gewühlt, das Auge träumend nach dem Him-mel gerichtet. Sie wollte gerade zu ihm hin, aber wieder zauderte sie. Lauge starrte sie auf den in sich versunkenen Jüngling, leise, unbemerkt zog sie sich etwa« zurück, schlug einen Seitenpsad ein, der von der anderen Seite zu i>en Buchen führte, umschlich den Hain von rückwärts und rasch die Zweige tei-lend trat sie durch die Büsche aus Kurt zu. DaS Knistern schreckte ihn aus. , in dessen Bereiche ihr Aufenthaltsort liegt, zur Must-rung zu erscheinen haben. Den Dienstpflichtigen in der Evideuz der Reserve wird auf Grund des Legitimationsblattes die freie Fahrt aut Eisenbahnen (Schnellzüge ausgenommen) und Dampfschiffen zum nächsten k. u. k. Ergänzung? bezirks-kommando und zurück gewährt. Stadtamt Cilli, am 30. März 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. 6eite 8 Deutsche Wacht ,'iumwer WC ! am russischen Kriegsschauplatze in 44. Lebensjahre plötzlich gestorben ist. am 26. März ',1916 im Feldspital 6/3 Ausübung seines Berufes in seinem - BRÜNN, am 28. März 1916. Familien Otschka und Samalik -F. Grösstes Spezialgeschäft Cillis in Fahrrädern nnd Nähmaschinen, tll'r" legerradrr, Piiclirädei*, Waflrenräder Fahrräder von *iieio*erk.«rt 120 K aufwärts. Grosse Reparaturwerkstätte. Singer-Mälimascliinen you 65 K auividrts. Anton Neger, Mechaniker, Cilli, Herrengasse 2 Sämtliche Be»tasuck unb : Bttfinebuibructtrei „Cflfja- in Eilli. — ikrantroortlidjer Seiter: Guido Schidlo. Qspandl Schnepf }{urz-, /Nürnberger, Wirk-, Wäsche- u. Spielwaren etc. en gros, Qraz, jVfurgasse Jfur für Kaufleute i t Da uns die augenblicklichen Verhältnisse das Reisen nun gänzlich unmöglich machen und wir daher unsere geschätzte Kunde nicht mehr besuchen lassen können, rlauben wir uns, unsere verehrten Geschäftsfreunde nochmals auf diesem Wege zu bitten, uns anlässlich der beginnenden Frühjahrseinkäufe Ihren Bedarf brieflich aufzugeben oder zu uns auf das Lager zukommen. Sie finden bei uns nahezu noch alle MW- J(urz-, /Nürnberger, Wirk-, Wäschewaren u. s. w. "MU Hoch ach t ungsvoll Uni*. Dr. Viktor Otscnka k. u. k. Stabsarzt