Drgan bet Verfajsungspartei in kram. «r.534 2lbonntmentl-!6 ebingniffe: © o n jia ftc ig : H albjLbrig: aHtrttlifibris: Fur Laibach fl. 4.— M it Post st. 5,— . 2 . - . . . 2.50 . 1 — . . . 1.25 Sur Zustrllung in’« Han«: PierleljLhrig 10 fr. Samftag den 1. November 3 n ( e r r i o » « - P r « i s e. Eins»altiqe Petit-Zrile a 4 kr., bet Wirderholungen a 3 fr. — Anzeigen bi« 5 Zeiien 20 fr. Redaction, Administration u . Erxedition: Echustergaffk N r. 3, 1. Stock. !890. D n S c h r it t v o m E r h a b e n e n ? u m L a c h e r l i c h e n . Die U ngeduld jugendlicher Schwarmer hat auch iKre qute Seite. Unfern Jungslovenen ist die un= ieflreitbare Langeweile bet ersten drei Sitzungen linseres Landtages offenbar unertragl.ch gcroorben, tz. brciuchen eine erhitzte Temperatur, in der allein L aedeihen fonnen, unb deshalb haben fte in bet 4 Sitzung be§ krainischen Landtages vom 24. b. Unerroartet einige Scenen atrnngirt, bie in bie Ein- tKrminfeit der Landlagsverhanblungen Abwechslung Und ein gewisies Leben gebracht haben. Auf der Tagekordnung stand die Verhandlung fiber einen Gesetzentrours, burch ben einige Bestim- tomg.n d „ Schulz-I'tz-« ft« »»«■ 3 - 6- 1873 abgeanbert roetben sollten. Jm vorigen Jahre k^on Batte der ftainische Lanbtag, im Wiberspruche 3 t ben Anschauungen ber Opposition, ein G esetz IiofAlofien burch welches bezw eckt roar, die gesetzlich nomirte C om p e te n z bes Landesschulrathes in roefent- lichen Fragen. d ie System,snung der Schule « m Lande, ioroie die Entlohnung jenet Sehrer betreffenb roelche L rA 10 ^ab'-e an berfelben einclassigen Volksschule z u fried e n ste lle nd g e m irft haben, zu Gunsten der Com* netenj dež Lanbesausschusses emzuschtanken. b. h. bas Reichsschulgesetz im Wege ber Erroeitenmg ber xruilleton. Allerseelenbrote. (Nuchdrulk vtrboltii.) ©eit roenigen Jahren Hat in Laibach bie Sitte nnfnefiort bah bie Lacker ihren Km,ben am Aller- tjentage' ein Alle'rse-lenbrot unentgeltl.ch lieferten. srtnftn« ber Gabe an vie Kunben, eiitnchten bte L L r ieftt soviel ich erfohren H abe, cine (Sclb* M die Armen. Diese Aenberung beS frtiheren Branches Hat bie Brotspenbe obev das Spenbbrot, jum Theil roenigfie.,6, roieber der urfprtingl.chen ^ e r " ® raud}1 ^ ber Brotspenbe ist uralt, unb ontftammt offenbar ben, Heibenthume. Man barf JtbmTn bafi bie Brotspenbe ursprimglich eine J o tn fpenbe "lc h - man d-n S iu -'N t M roie ben ©cistern ber Abgesch.ebenen, denn E e » -'° b o -lm *,,. Sl.f S f r n . P di- R-N--N w °lch.» s ic h -u' eultploeen, - 6 « „„8 auf manchem Jnnerfra.ner Tabor m t.efen S e r n inbet. Deun bafi dieses ©etre.be, ro.e manche X n nut f t - °-n d-- Noch. - »>-»,, KS auf ben, Tabor cine Zuflncht vor andrmgenven lin d e n aesucht rourbe, - dort ausgespcichert roorden tin foil Idfet sich nicht gut annehmen; tn b.esem 4aQe hcitte man es nicht nngebrannt. D,e TaborS „aren iebenfoDS nicht blob Zusiuchtstatten, sonbern, gleich Opferplatze und Cultstatten. Aehnl.che Funde Landesautonomie burch ein Landesgesetz abjuanbern. Vergebens machte bie verfassungstreue Minoritat schon im oetflossenen Jahre barauf ausmerksam, bah eine solche Slbdnberung nicht zulassig fei unb bah ein solches G esetz nicht fanctionirt roetben fonnte, selbst ber Sanbesprdsibent trat bamals in ber roich- tigsten, bie Systemisirung betrefsenben Frage auf die Seite der Autonomisten unb nut, als bie Ent­ lohnung bet 10 Jahre long bienenben Sehrer jur Sprache lam, meinte ber Bertreter bet Regietimg, bah er zroar in ber roichtigen, bie Systemisirung ber Schule betreffenben Angelegenheit bent Wunsche bet M ajotitat entsprechen unb bngegen feine Ein- roenbung ethebeii zu sollen geglaubt H abe, bah er aber in bicsern einen roichtigen Punkte barauf be- ftehen miisie, ber Lanbesschulrath allein fei, „nach Einvernehmung bes Lanbesausschusses" unb nicht „int Einvetnehmen rnit bemselben" zur Anroeisung ber gebachten auherorbentlichen Entlohnungen betech- tigt. Die Minoritat fonnte sich bieser Auffassung bes Lanbesptasidenten, in grohen Fragen nachjugeben unb in fleinen aber Recht zu behalten, siiglich nicht anschliehen, fie beleuchtete auch in entsprechenber Weise soroohl biesen Stanbpunkt, als bie ganze Frage, muhte aber aus rein taktischen ©runben, urn ben gtellen Wibetsptuch in biefern ©efetze ent- sptechenb zu beleuchten, bamals, nachbcin ber § 3 von angebranntem Korn hat man auf heibnischen Begtabnihplatzen zroischen bet Elbe unb Weichsel gemncht. Man sanb nicht nur gerosteten Weizen, sonbern auch fugelsotmige Klumpen, laibleinartig aus zetstohenem und init Thonerbe gemischtem Kotn zu- sammengebacken. Das zubereitcte Btot biirste ivohl erst fpater an bie Stella bes Kotnopfets getreten fein. Die Sitte bes Brotopsers bei Begtabnissen finbet sich auch bci anbcren Bolfern, unb fann bes- halb alL aUgcineiner Btauch bezeichnet roetben. Die Arabet zerbtockeln Brot unb siittern ban,it einge- fangene Nogel, benen man an ber Begrabnihstdtte bie Fteiheit roieber gibt; ben Fischen ivetden Šrot* stlickchen in's Wasset geroorseit unb grohe Mengen Kotn in iilmcifenhaufen geschiittet; am Grabe selbst aber roitb ein Ochs geschlachtet, beffen Fleisch zu- sammen init Btoten unter bie Anwesenben vertheilt roitb. — Der Jnpaner stellt tagsiiber Speisen aus bie Graber und beleuchtet sie in dhnlicher Weise, roie es bei uns geschieht; am Abend roetben bie Speisen auf fleine, kerzenbesteckte unb mit Papier- segeln oerfehene Stole gelegt unb bem ©asset iiber* geben. Aehnlich geschieht es bei ben Juben. Die altbeutsche Sitte verlnngte ein Leichenessen, roobei es — die Sitte finbet s ich ja heute noch vielsach vor — recht I u ft i g zuging. Unb s o soHte, so metlroiirbig bieh bei einem Trauersall klingt, nach heibnischer Anschauung, bas Anbenken eines Tobtcn geseiert roetben. Demi bie Sippe glaubte einen bet Jhrigen butch ein frohlichcs Mahl viel besser zu bes Gesetzes (Systemisirung) ohne Wiberspruch ber Regierung unb gegen thre Slimmen angenotnmen rootben roar, mit ber M ajorildl unb gegen die Auf­ fassung des Landesprdsidenten siir ben § 6 slimmen. Das Halle zur Folge, bah bas G esetz nicht ber Allerhochsten Sanction unterbreitet roerdert fonnte unb in bieser Session in einer folchen Form roieber in Boclage gebracht roetben muhte, roie es in Ueber- einstimmung mit bem Neichsschulgesetze unb ber von ber Minoritat oertretenen Auffasiung entspvechenb allein beschlossen roetben fonnte. Dieser Erfolg ber Opposition verftimmte off en « bar die Herren Jungslovenen unb sie machten ben Versuch, basjenige, was burch ein G esetz nicht zu erreichen war, im Wege einer Resolution in ber Weise einzuschmuggeln, bah ber Lanbesausschuh, un» abhangig vom Sanbcsschulrathe, sich ben angestrebten, burch besonbere Entlohnungen zu geroinnenben, un- mittelbaren Einsluh auf bie in Frage stehenbe Sehrer« classe baburch sichern solle, bah biefe Entlohnungen nicht aus bem Normalschulsonbe, sonbern aus anberen, bem Lanbe zur Berfiigung stehenben Fonben zur Aus- zahtung gelangen rotirben. Der LanbeSprasibent, bieh- mal entfprechenb inftruirt, bestanb biehmal unb er- reichte anch burch feinen Anhang in, nationalci, Lager in Berbinbung mit ber Opposition nicht nur bie correctc Fassung bes § 3, sonbern er roiberfetzte ehren, als burch stumpssinnige Trauer. Es roar alt- beulscher Rechtsgrunbsatz, bah bet Ueberlebenbe nicht friiher in ben Besitz bet Erbschast tretcn fonnte, alS er nicht Erbmahl unb Erbtrunf feierlich abgehallen hattc unb bamit bem Verstorbenen „©ebachtnih" ge- trunfen roar. Ursprimglich gefchah bieh am Grab* huge I. Der Leichtrunf, bas Gcabbier sinb noch heute Bestanbtheile bes Leichenessens. Auch in Ktain biirste bas „ Erbmahl" fehr alien Ursprunges fein; bei,n noch heute befleht in Ktain allgemein bie Sitte bes sedmina. Der Name bezeichnel ben Btauch: Am sicbmten Tage nach bem Begrabnih fominen bie Verivanbten zusammen, urn bem Berftorbenen „E r- innerung" (Miune) zu e sse n unb zu trinfen. Schon bas friihefte Ehristcnlhun, traf nachmcis- bar iiberall bie Sitte vor, bah Speife unb Trank auf die Graber getragcn rourben, um fie bort zu geniehen unb mit ben Armen zu iheilcn. Der hciligc Augustin hatte grohe Miihe, seine eigene, fronline Mutter Monica von ber eben gefdjilbcrten „Unfittc ber Mnildnbcr Ehriften" abzuhalten. Die Kirche unb die roeltliche Dbrigfeit arbeiteten vergebenS gegen biefe,i Btauch Es rourbe z . B., roie man in ber ©atnmlung katolingischet Kirchenstatute liest, jebem Bischos aufgetragen, bei ber jdhrlich zur Lynobe Dersammclten Diocesangeistlichfeit Umfrnge bnruber zu halten, ob Jemanb zur Nachlzeit Tobt-n singe, e s s e obcr trinfe unb iiber d e sse n Tob freue. Schliehlich toletii bie Sitte unb fetzte einen „X obtt„fon( fid) auch der eingebrachten, eine Umgehung des ©e- setzes bezweckenden Resolution. Sobald die Jung­ slovenen merkten, bah fte ihre Absicht nicht verwirk- lichen rourben, roenbeten fie sich nun mit verbissener Wuth gegen die Opposition, gegen die ihr oberster Wortfuhrer Dr. Tavčar in seiner gewohnten Weise mit ben heftigsten petsonlichen Jnvectiven zu Felde zog. M it bcr grohten Emphase perorirte er roeit unb breit von nationaler Autonomie, von ber ©efaht, in bet bas Vaterlanb schw ebe, von ben verratherischen Jntriguen, bie zwischen ber Opposition unb einer nationalen Fraction geschmiedet roerben, vom feinb* lichen beutschen Minister Gautsch unb ben Rechten des Voiles, bie mit Ftihen getreten roerben u. f. ro. u. s . ro., rote ein berebter unb richtiger Anwalt zu jeber Zeit unb fur eine jebe Sache eintreten kann. Zum Be- roeise seiner Behauptungen suhrte Dr. Tavčar an, er wisse, bah ber Art. 6, ben er in ber vorliegenben Fafsung bekampfe, von ber deutschen Opposition im Ausschusse eingebracht unb burchgesetzt roorben fei, unb bah biefelbe beutsche Opposition, bie im vorigen Jahre stir biesen Paragraphen in ber von ihm b e = furroorteten Fassung gestimmt H abe, heute roie ein Mann fur bie Regierung unb ben vorliegenben Paragraphen stimmen roerbe. Die abgebroschensten Gemeinplcitze tiber bie Unterbruckung ber Slaven unb roas zu biefer Tonart paht, muhten herhalten unb roaren gut genug, um ben Rebner in flammenve Begeisterung zu versetzen, in ber er bie Gegner seiner Partei rechts und links niederschmetterte. Jede gute Sache mag einer guten Rede roerth fein; aber die Sache, die Dr. Tavčar biehmal zu vertheidigen unternommen hatte, verdiente biesen rhetorischen 2luf- roanb in keiner Weise. — Das sollte ber Sprech- roart ber Jungslovenen recht Kalb aus bent Munde seiner eigenen, nationalen Parteigenossen erfahren. Auf jeben ruhig benfenben Menschen roirkt es jederzeit unroiberftehtich komisch, roenn eine bombastisch vorge- brachte Behauptung burch bie niichternen, einfachen Thatsachen fofort grunblich roiberlegt unb ad ab- surdum gefuhrt roird. Der Abg. Detela machte Dr. Tavčar ausmerksam, bah nicht bie beutsche Opposition den Paragraph 6, roie er behaupte, im Finanz- ausschusse eingebracht, sonbern bah fie bort sogar bagegen gestimmt H abe, roeil sie aus sinanziellen unb anberen ©ritnben ben Stanbpunkt vertrete, von ben men mft bent Sonntag Satare feft: bie Heiben- freube rourbe zur ofterlichen Zeit geroissermahen burch bie Christen tr a u er gemiihigt. Aber immerhin fonnten jetzt bie Gueblinburger Monche roieberuin bie grobliche Heibenfolgerung lehren, je mehr man bei Tobesfallen fchmaufe, umsotnehr roiirben bie Ver- storbenen gelabt. Dieselbe Behauptung kann man noch heute im Volksmunbe Horen. Unb sie hat ihre Be- grunbung in ber Nahrkraft, roelche vor jebent anberen Brote bent Tobtenbrote beigelegt roirb. Den Tobtensonntag lieh man spatcr fallen unb Papst Johannes XVI. suhrte bas am 2. November zu feiernbe Allerfe elenfeft ein, nachbem bereits Abt Obilo von Clugny zu Enbe bes elften Jahr- hunberts an ein sold>cs Kirchensest gebacht hatte. Die Urfache zu ber Sinfiihrung eines beftimmten Aller- feelentages gab ber Umslanb, bah bie heibnische Sitte, um eben biese Zeit — im November — zugleich mit bent Feste ber scheibenben Sommersonne eine Erinnerung an bie abgeschiebcnen SBerroanbten zu begehen, immer noch fortbauerte. Auch krainische Hirtenbrauche, bie Entztinbtmg von grohen Feuern um Michaeli in Zarz unb in bcr Steiner Gegenb erinnern an bie Feier solcher Feste. Die Heibcn glaubten, bah an all ihren Festen bie Seelen ber Abgeschiebenen sich betheiligten unb bah namentlich mit Abschluh bed Jahres bas grohe Hcer ber Tobten uinziige. F iir biese A b g eschie- benen rourben von bem zum Opser versammelten Nolle Speisen aus ben Opsetplatzen, bie gewohnlich vorgeschlagenen Entlohnungen fei iiberhaupt abzu- sehen; er besorge sogar, D r. Tavčar lonnte auch burch bie Abstimmung im Hause noch roeiter bemen- tirt roerben; Uebettreibungen s o crasser Art, roie Dr. Tavčar sie betiebt Habe, erinnern ihn an ben Ausspruch Napoleon's, bah „vom Erhabenen zum Lacherlichen nut ein Schritt sei", unb biesen Schritt hatten D r. Tavčar unb seine ©eftnnungsgenoffen gemacht. — Nach biesem Rebner lam ber Abg. Freiherr v. Schwegel zum Worte, ber ben Wortfuhrer ber Jungslovenen zuerst auf bie stenographischen Protokolle bes vorigen Jahres, bie SSerhanblungen iibec biesen ©egenstanb betreffenb, verwies, aus benen gerabe bas ©egentheil bessen hervorgehe, roas Dr. Tavčar ber Opposition vor- roerse; bamals roie heute vertrete biese ben Stanb­ punkt ber Reichsgesetzgebung unb negire bie Competenz bes Lanbtages in solchen Fragen, bie nur burch Reichsgesetze geregelt roerben lonnen. Freiherr von Schwegel beftatigte hierauf, bah roeber er, noch irgenb einer seiner Gesinnungsgenvsien im Ausschusie ben in Verhanblung ftehenben Paragraphen in Antrag gebracht H abe, bah bie Minoritat im Ausschusse schon bagegen gestimmt H abe unb auch nunmehr ebenfalls bagegen slimme, unb bamit bie Voraus- setzungen unb Prophezeiungen bes D r. Tavčar ebenso grunblich besavouiren roerbe, roie seine Behauptungen , iiber bie Haltunz ber Opposition vorher unb im Ausschusie burch Thatsachen vollstcinbig roiberlegt | roorben ftnb. Dr. Tavčar unb biejenigen, bie ihm zustimmen, hatten es sich sonach nur selbst zuzuschreiben, roenn thnen aus ber Mitte ber eigenen Parteifreunbe ber schroerste Vorrourf, ber einen ernften Polittfer treffen konne, in’s Gesicht geschleubcrt roerbe: du sublime au ridicule il n’y a qu’un pas! — I n seinen roeiteren Ausfuhrungen legte Freih. v. Schroegel so- bann bie ©rtinbe aušeinanber, bie ihn unb seine Gesinnungsgenossen bestimmen, gegen ben § 6 zu stimmen. Es ist merfroiirbig, dah Dr. Tavčar ben sang- ! lanten Vorrourf ber Lacherlichkeit, ben ber Abg. j Detela gegen ihn erhoben hatte, erst bann verstanb | unb etnpfunben zu haben fcheint, nachbem Baron Schroegel ihn an biesen Ausspruch erinnerte. Wie sehr bas ganze Haus von ber tresfenben Bemerfung bes Abg. Detela frappirt unb ubetzeugt roar, bavon hatte s ic h zugleich Begrabnihstatten roaren, hingestellt, bamit sie sich zur Weiterreise slarlten. Anstatt ber Tobten, die boch feine Wegzehrung mehr brauchten, erquidten sich Arme unb Sieche mit Speise unb Trank. Auch hierzulanbe roerben in geroissen Nachten Speisen auf ben Herb ober auf ben Tisch gestellt; allgemein aber ist in Krain bie Sitte oerbrcitet, in ber Nacht zu AUerseelcn bie Haussticge unb bas Zimmer zu beleuchten, benn am 3lllerseelen-Abenbe kommen bie Seelen zurtick in ihre ursprtinglichen Wohnstatten unb bleiben bort bie ganze Nacht. Gewisiermahen um biesen Besuch ab- zuivehren, roirb in einigen Idrntnischcn ©cgenben bei jebem Begrcibnih ber Sarg auf ber Thiirschroelle breimal gehoben unb gesenlt, roobei bie Trfiger prechen: „ Gelobt sei Jesus Christus; baher fommft nimmer". Gleichsam als eine Wegzehrung fiir bie Ver- torbenen gibt man in ein bem Friebhose nahe ge- egenes Haus brei ©aben: Mehl, Schnialz unb Vrot. An ben Urnzug ber ©eifter, das ftnb eben bie Abgeschiebenen, erinnert auch in Krain ber so stark vcrbreitete ©laube, bah in ben Quatembern „alle bofen ©eifter" umherziehen. Die Quatember, quatuor tcmpora, aber ftnb bie vier heibnischen Festzeiten. Die ©abe fur bie Tobten, an beren Stclle als thntsiidjlich gclnbte Arme unb Kranke traten, !!am bent ©eelenheil bes ©penbers ober besjeitigen zugute, fiir ben es gegeben rourbe. DaS roar Bolks- glaube zu alien Zeiten. Die Kirche also fanctionirte D r. Tavčar roirklich aus eigener Anschauung le ic h ! uberzeugen fonnen, roenn er bas miihsam unterbriidt! Lachen auf alien Seiten beobachtet hatte, bazu b e « burste es roahrlich nicht ber Uebersetzung bes Aus- spruches! Dr. Tavčar fcheint aber burch ben flag* lichen Zusammenbruch seines oratortschen SiffelthurmeJ so m blufft unb verroirrt geroefen zu fein, dah e r sogar ben unbegreiflichen Fehler beging, g e g e n Baron Schwegel, roeil er ihn burch ben g e b a c h te n Ausspruch beleibigt H abe, ben Drbnungsruf zu vtt- langen, ben biefer baburch, bah er einsach ben 9lu8- spruch eines Vorrebners citirte, allerbings nicht v e r- btent hatte unb auch nicht erhielt. — Nur biefer Aufregung beS SEBortfiihrerS ber Jungslovenen m a g es billiger Weise auch zuzuschreiben fein, b a tz D r. Tavčar im roeiteren Skrlaufe ber S D e b a tte n tiber biesen ©egenstanb sich so sehr gegen ben g uten G eschm ack versunbigte, bah er feine Zuhiirer m it bet Behauptung verbliiffen zu konnen glaubte, e t fei nie perfonlich, roahrenb ja biefe, allerbingi roenig parlamentarifche Kampfroeife notorifch feine, wit rooHen nicht fagen, einzige Specialitat ist. E ben- foroentg roollen wit aus bemfelben ©tunbe mit ihm rechten, bah er in einem Athem ben tresfenben flo = venifchen Vorrourf ber Lacherlichkeit bes Abg. De­ tela mit einem falbungsvollen AuSfpruche ber briiber- lichen Nachftertliebe forntlich zu entfchulbigen ver- fuchte, bie Uebersetzung aber zuerst mit ber ErklL- rung, von geroisser Seite konne man ihn gar n ich t beleibigen, obrooht er frtiher — etwas unlogisch — roegen einer zugefiigten Beleibigung ben Orbnungi- ruf als Satisfaction verlangt hatte, bann aber mil einigen unverftanblichen unb nichts roentger als g e is t- reichen Bemeikungen L la Retottrchaife zu quittiren verfuchte. — Der Hieb, ben Abg. Detela g e g e n die Jungslovenen gefuhrt hat, indent er sie an b e n i Pranger ber Lacherlichkeit stellte, biefer feste H ie b sitzt unb bleibt sitzen! b e m L a n d t a g e . (Vierte unb fiinfte Sitzung.) Die vierte Sitzung fanb am 24. O ctober I. I . ftatt. In biefer entroicfelte s ich zum erflen Male eine langere, zum Theile sehr lebhnfte Debatte bei Serathung des ©esetzes tiber bie Aufbejferung | ber Lehrergehalte, rooruber roir roeiter unten, inforoeit i alfo nur eine alte Volksanfchauung, roelche roir bis | in bie egpptifche Vorzeit uerfolgen fonnen, ro e n n sie anerfannte, bah Alles, was zu Lebzeiten unb b e i ©terbefallen kirchlich fiir ©eelenmeffen ober a n ©tiftungen vergabt, ober roas zmn Gebcichtnih e in e s Verstorbenen von ben ©einigen zu ivohlthatigen Zwecken hergegeben rourbe, insbefonbere aber bas- jenige, tvas am ©terbetnge verroenbet roe rben sollte, bem ©eelenheil bes Verstorbenen biene. Daher fiamtnt bie Bezeichnung „©eelgerath". DaS Tobtenopser behauptet noch jetzt, roenig- stens in Form bes 211 mo fens feine kirchliche B e > beutung. So lefen roir in ben „@oangelien unb Episteln" bes 1719 verstorbenen PriefterS ©offine, Augsburg 1826: „Wie ist ben im Fegefeuer leiben- ben Seelen zu helfcn ?" „ Dutch A 1 m o s en ; benn es ftehet geschrieben: Beraubet ben Tobten ber ©nabe nicht." Einige Beispiele mogen gentigen, um nachzu- roeisen, roie biefer Pflicht in beutfcher Vorzeit genugt rourbe unb es roirb fid; babet zeigcn, bah bie 9 3 rot* fpenbe babet cine heruortagenbe Nolle fpielt. Das Hilbesheitner S tift hatte 14 Tage n ach Michaeli a lie herbeigelommcnen ©aste unb Frembe nad) altbeftimmter Drbnung zu begaften. Abet das babei Allen gleichmahig Zufotnmenbe roar ein grohes Ztvcckbrot unb vier Schillinge Zehrgelv. Dieses wethe Weckenbrot roar nach ber Letsicherung des Kloster- tesotmators Brufchius fo groh, bah alle bamaltgen Tifchgenoffen barau genug gehabt hatten. "tun tfl e § der uns zugewiesene Raum gestattet, ausfuhrlicher berichtcn. Nach Beginn der Sitzung iverden die eingelau- fenen Gcsuche und die roeiteren Voilagen des Landes- liusschusses den betreffenden Ausschufsen zugewiesen. 2lbg- Klun berichtet fur den Finanzausschuh tzber dm Voranschlag des L e hre r p e n si on s- fondes pro 1891. Ohne Debatte rourden fur Lehrerpensionen 14.300 fl., fur Witwenpensionen 6500 fl., fu r Erziehungsbeitrage 1200 fl., Gnaden- Soben 1900 fl., Abfertigungen und Conductsquartale 500 fl. und 400 fl., Kanzleierfordernisse 50 fl., zusammen 24.850 fl. im Erfordernisse und in der tzrdeckung 8846 fl. (worunter Abziige fur den Densionsfond 5800 fl., Jnteresien 1346 fl., Ueber- schusie des Schulbucherverlages 900 fl., Schulstraf. Qclber 800 fl.) eingestellt. wornach sich ein vom tzandesfonde zu bedeckender Abgang per 16.054 fl. eraibt. Hiedurch erledigt sich auch eine Reihe von Petitioner, von Lehrerswitwen. Aba D r. v. Bleiroeih berichtet nomenS des Finanzausfchusies uber die definitive Anstel- lung d e s Secirdieners Valentin Jahn, die beschloflen wird. , Abg. ViSnrkar referirt fur den Fmanz. ousickub uber die Voranschlage d e s Kranken- hau? und Gebarhausfondes und des A in d e lfo n d e s pro 1891. Die wichtigsten Z.ffern Li-ruber baben wir fchon mitgetheilt. Alle drei Vor- onscklaae rourden debattenlos genehimgt. Das Gleiche o-ickiebt mit dem vom namlichen Berichterstatter voraetragenen Voranschlage d e r Landes- Rein- Obst- und Ackerbauschule in Stauden fur das Jahr 1891. Hernach betragen bei der Tckule die Ausgaben 6900 fl. und die Einnahmen ci und bei der Wirthfchaft die Ausgaben 6418 fl und die Einnahmen 3600 fl., so datz ein Gesommlabgang P-. 4318 fl. -cm SanbMfonbe ,u becfen ift Durch eine Resolution wurde weiters der tzand-rausschuh beauftragt, wegen definit.ver Be­ g u n a der Stelle des Ad,uncten und dre.er Lehrer in der nachsten Session Antrage zu stellen; ein G esuch bes proviforischen Adjuncten Rohrmann um Gehalts- qufbefserung und definitive Anstellung trnrb abgew.esen Aba D r Tavčar berichtet uber die Geneh- migung von Umlagen f i i r S t r a h e n z w e c k e; ^r'Tbeu- bUfeS Fest der altsachsischen Gemein.roche, die hillise menweke, tvelchcs in dreitag.ger Dauer auf Ende September fiel und das Erntejahr mit fitibenfeuetn, Opfern, Bolksversammlungen und Tanzen schlotz, durch Widukind's von Corvey Annalen ctls ein vorchristliches bestatigt. Jetzt noch fallen unsere Erntebrauche v.elfach Quf Michaeli, 29. September. Als durch den julia- Žlender d e r Winteranfang auf den Martmitag, 11 November gelegt wurde, rich.ete sich auch die fcevfllferung allmalig darauf em, und D ie Pacht- dett Sa- v°n Grundstucken u. A. end-ten mit diesem fw Dab die Zeit von Michaeli bis Allerseclen auch L-iunS eine bedeutsame roar, lehrt der Name m Inner- (rain bei Jdria und Sch.varzenberg, roo sie v vahtili, i« M anina (Alben). roo sie value heiht. Denselben vahič, flihren die Allerseelenbrote in Pla- bei Id ria heihen sie vahče. Es fchemt mir, U S $abe s ic h h-er das beutfdje Wort „Wache" ein« ^ichmuggclt.^e Uebung alter Ernte- und ^odtenopfer ift auch die beriihmte Wurn.linger Mahl- 2tin Schwabcn anzusehen, dercn Stiftung emem b-lver Grafen urn 938 zugeschr.eben rotrb. Sie w |irbe einer alien Kirche gtfeiert, roo em ©tier b«b dreierlei Mastsch'veine gefchlnchtet, breterlet B.er ? « !« * .. B ,°. « -« * » , 8 i» e und f i r j, r j : Kaste eine Gang bcrcitet rourbc u. s. > v. I n der n L , muhte ein Huhn und in diesem eine Wurst N ecken Die Armen und Siechen erhielten jeder einen der Antrag des Verroaltungsausschusies, den Landes- ausschuh zu ermachtigen, jenen Bezirfsstrahenaus- schiissen, roelche behufs Deckung des Stratzenerforder- nisses pro 1891 mit einer 20procentigen Umlage auf die birecten Steuern nicht das Auslangen sinden follten, bei nachgewiefenem Bedarfe auf Grund des vorschriftsmatzig auSgefertigten Praliminares eine innerhalb der gefetzlichen Grenzen gelegene hohete als 20procentige Umlage fiir das Jahr 1891 zu beroiHigen und roegen Vorfchreibung und Einhebung derfelben das NotHige zu veranlassen, rotrb ohne Debatte genehmigt. Ueber Antrag desselben Referenten roird das Gesuch der Gerneinbe Mariafetb um E i n- reihung derGerneindestrahe von Sneberje nach Sal loch unter d i e Bezirksstratzen dem Landesausschusse abgetreten. Abg. Dr. $ o š n j a t berichtet nun fur den Finanzausschuh uber das Gesetz wegen Aufbesse- rung der Lehrergehalte. Derselbe hatte die Berichterstattung erst im letzten Momente itbernom- men, nachdem sich zwischen dem Serichte des friiheren Referenten Klun und ben Beschliissen bes Finanz- ausschusses eine gewisse Jncongruenz herausgestellt hatte. Das G esetz war fchon im Vorjahre beschlossen, abet nicht fanctionirt roorben, hauptsachlich wegen zwei Bestimmungen (§§ 3 und 6), mit roelchen nach Ansicht der Regierung die Competenz bes Lanbesschul- rathes zu sehr befchranft rourbe; bie eine betraf ben Einfluh bes Lanbesausschufses bei Systemisirung bet Lehrergehalte unb die andere die Remuneration per 50 fl. fiir die zehn Jahte an einer einclassigen Schule bienenden Lehrer. Der Landesausschuh hatte heuer beibe Bestimmungen im Sinne ber Regierung geanbert; bie erste ging auch itn Lanbtage, sotvie alle anberen Bestimmungen bes Gesetzes anstanbslos burch, bei ber zroeiten (§ 6) aber kam es zu einer langen Debatte. Dieser Paragraph lautete: „Sehrem, roelche nach Beginn bet Wirksamkeit biefcS Gesetzes in besinitioer Eigenschast burch zehn Jahre an einer unb berfelben einclassigen Volksschule mit betn Jahres- gehalte ber IV. Classe zufriebcnstellenb geroirft haben, gebiihrt auher ben gefetzlichen Dienstalterszulagen noch eine Personcilzulage von 50 fl., roelche bei Bemessung bes Ruhegehaltes nicht einrechenbar ift unb itti Falle ber Erlanguitg einer hoher botirten Lehrstellc von felbft entfallt. Die Zuerkennting biefer (tuSgehohlten Brotfipf, in roelchen jeber Herr unb Gast einen Pfennig legen muhte. Auch von anberen, ahnlichen unb urnlten Stistungen fonnte erzahlt werden. So von dem schwabischen Klostet Buchau bei Bibetach, roo nach ber Stiftung einer Gtasin aus bent Stamme bet Anbechs zum Seelenheil ihtet Verivanbtcn jahrlich am 28. August 4000 Menfchen mit Btoten betheilt rourden. Das Aargauer Klostet Konigsselden hatte 4550 Spenbbrote auszutheilen. Aber nicht iiberall hat sich das eittstige Kotn- opfer in ein Btotopfet uerroandelt. Wo Kotn feltener ift, roie bei den Deutschtirolent in Valsunga, stellt man am Allerseeletitagc gefochte Fisvlen in Holzncipfen auf die Grtiber. In ber (ornreichen Augsburger Diocefe unb im Jnnthal werden am Allerfeelentage grohe Men gen Koines fiir das Seelenheil der Ver- storbenen im Kirchenschiffe geopfert, baitcben Schiisseln mit Mehl, MuSbohnen, fchroarje Hennen, Eier, Rauchsleisch unb Butter. I n Montpreis roird am AUersecIetitage ebenfalls ©etreide, Weizett unb Hafer in ber Kirche geopfert, Wein betn Pfarrherrn in’s HauS gefchirft, Šrote iverben unmittelbar an bie Armen gegeben. In Čatež bei RubolfSroetth erhalt ber Pfarrherr von den Bauern die Allerseelenbrote (Pletenke, noch der geflochtenett Form so genannt) und dieser vertheili sie on hie Armen bed Dorses. I n zahlreichen anberen frainischen Drten sammelt bet Niehner G e t r e i d e, ivelcheS ebenfalls vom Dttspfatrcr unter die Armen vertheilt wird. I n ber Gegend von St. Marein bei Laibach Personalzulage roird vom Landesschulrathe nach Ein- vetnehmung des Landesausschusses ausgefprochen." Im vorigen Jahre hatte es am Schlusse geheitzen: „Jtn Einvernehmen mit dem Landesausschusse", unb das hatte, roie etroahnt, die Sanction vethindett. Dem gegeniiber beantragt Abg. Hribar die Aus- lassung des § 6 und dafiir eine Resolution, wornach ber Landesausschuh ermachtigt werden solite, die fragliche Zulage nach Einoernehmung bet Schul- behotben aus bem Lanbesfonbe (inbeh alle Beziige ber Lehrer aus bem Normnlfchulfonbe fliissig gemacht werben) zu bezahlen. Er begrunbet bie Resolution hauptsachlich bamit, bah 8 6 in seiner jetzigen Fassung angeblich die Landesautonomie schadige. Abg. D r. TavLar unterstiitzt diese Resolution aus's Lebhafteste: Es hanble sich jetzt hier um Principien, datum, ob man die Lanbesautonomie pteisgeben wolle ober nicht. Die Abgeorbneten Baron Schwegel unb D r. Schaffer halten sich im Vorjahre beittt Sanitatsgesetz so sehr ber Lanbesautonomie angenommen, biehmal abet werben sie selbe leichten Herzens pteisgeben. Die Ehre ber Majoritat sei engagirt unb sie mitsse, ihtet vorjahtigen Haltung treu bleibenb, gegen bie gegenroartige Fassung beS 8 6 ftimmen, sonst gebe sie sich ein testimonium, paupertatis. Dr. Tavoat macht bann einige Ausfalle gegen bie Regierung, bie angeblich fiir bie Slovene« oiel zu roenig thue; schlimmete Minister roie Gautsch unb Schonbotn fonnte auch eine Aera Plenet nicht heruotbtingett unb trotzbetn lasse sich bie slovenische Partei itnnter von ber ungliiilichen Furcht leiten, bah bas System Taaffe fallen fonnte unb er unter« stiitze es bahet bebingungslos. Der „beutfche Minister" Gautsch mochte ben slovenischen Schulverein „am liebften in einem Loffel Wasset eriranfen". Abg. Schufle fpricht fiir § 6 in ber vot- geleglen Fassung. Ein Ftemdet fonnte nach ber De­ batte glauben, bie Lanbesautonomie ftehe in hbchster Gefahr unb boch H abe Hribar fiir § 3 gestimrot, roo biese Autonomie roeit mehr itn Spiele roar, inbeh es sich hier um eine Beurtheilung hanbelt, bie thatsachlich in bie Competenz bes Lanbesschulrathes gehort. Im Abgeordnetenhause H abe Rebtter bem Minister Gautsch opponirt, man m itsse boch auch ctnerfennen, bah gerabe unter ihm bas slovenische Schulwesen gtohere Fott- schritte gemacht Habe, als je bisher unter einem bacft man zum Allerfeelentage besfere, runbgeformte Brote aus Kukurutz- ober Haibenmehl, opresce, von roelchen jebes Familienglied, unb felbft das fleinfte Kind, (Sines befommt. Nicht vom Familienbrote, fonbern von biefetn opresca ift am 2lllerfeelentage zu effen. I n Dberfrain heifeen die AHerfeeleit brote Prešce, andetwarts Preste unb prešce brati (fam­ ine In) ift ein gules Recht der Armen am Aller- feelentage. Das »Heiligenstritzensammeln" ift auch in bet Steiermarf allgemein itblich unb man glnubt, burch solche Gaben Hexen unb anbere Unhotbe vom Hause fern zu halten. Wo in der Steiermarf n ich t eiiigefmmnelt roird, stellen sich die Armen v o t der K irc h e in Reihen auf unb bie beffer gestellte Lanbbcoolferuttg bctheilt sie mit Flecken, ©tritzeln, Gibanzen unb anberen Festgebacken. AnderroartS harren gtohe ©chaaren von Armen und Siechen vot den Kirchhofen. Wie man aus Vorstehendem etfieht, hat bas Volf treulich einen alien Branch, ber bem Gebacht- nifse liebet Verstorbcner gemeiht ist, beibehalten. Nut bie Sitte, auf ben G r abern zu speisen unb bie Armen b o r t zu Gaste zu Ittbeti, ist vet- schivunben, gebliebett bagegen noch vielsach ber Branch, die Armen v o t ber Kirche, oder vor und auch auf detn Friebhofe orbnungsmtihig zu betheilen. Unb diese Sitte mag beftehen bleiben, s o lattge ein Menschenatige um seine liebeit Todten roeint. Karl J u l. Schmidt.