Nr. 18«. Kondev-Ausgabe. Samstag, 15. August 1914 133. Jahrgang. Mb acher Zeitung »» k, !!g n li, ^i,r l,!r ,",!,l!,l!>,lig !»« Hanü «anziäwiss i! !<, s«s«vtr lleiue Iüjera«? ble zu virr Zeile» «0 l>, llrt>ks>c per jjnls >i! >>: !>e! ö!trls>l Wrbcvliulmigt'!, per Zrile 8 li. Tu .^aibi,^ls )lrinli,a» >,,ch i>i„ii!l>, mit ^»e»al»!m> dl, ^u„>, l,„t> ,n'i''riu„lv Dir Kdmlniftratlon brftnde! s>ch Vr «irdallim, von « bi« l0 UIi> vormittags, llüftllüliertl Brille »verbeil »ic!,t axgcnommcl,, MaouNriplc nicht z,iiüctgestellt. Telephon Nr. der Redaltion 52. Der Arteg. Trlrgrammr des k. k. Telographott-Korrespondenz-Vuressus. Österreich ltugarn. Äsn den itricg,)scha«plätzeu. Wien, 1 l. August, Eigene Truppen sind heute an mehreren Puntten in Serbien eingelullt und haben dabei die Kräfte des Feindes zmückgeworfc». Die von unseren Truppe» bioher untrrnununencn Altiunen sind erfolgreich, äabac ist in» unseren Händen. Budapest, 14. August. Der „Pester Lloyd" berichtet aus Lcutfchau: Tie Bürgcrgarde fas'.te einen jungen Mann ab, der als Militärflüchlling ans Ter-bien gelolnmen war. Vr diente bei der serbischen Armee als aktiver Soldat llnd war während der Mobilisierung mit 16 Genossen über die Grenze geflohen. Dieser erzählt, das; die scrbischcn Offiziere mit der Mannschaft brutal umgingen, daß das Militär hungere und daß die Einwohnerschaft Meinserbiens schon vor Ausbruch des Krieges revoltiert habe. In Serbien sei die allgemeine Auffassung verbreitet, daß man das Voll in diesem Krieg einfach zur Schlachtbank führe. Spende des Thronfolgerpaares. Wien, 14. August. Erzherzog Karl Franz Josef und Gemahlin haben 7(1.000 Kronen für das Note Kreuz Österreichs und Ungarns und für die Familien der Einberufenen Österreich-Ungarns und Bosniens gespendet. Einberufung von Nclrutc«, Ersahrescrvisten und Land« fturmmännern. Wien, 15. August. Das TelecMphen-5torre-spondenzbureau erfährt von verläßlicher Eeite: Die im Kriegsfall vorgesehene vorzeitige Einberufung der Netrutcn und Erscchreservisten dieses Jahres wird, insoweit sie noch nicht crjolgt ist, in acht vis zehn Tagen verfügt werden. Ebenso erfolgt in einen» etwas späteren Zeitpunkt die Einberufung aller noch nicht einberufenen gedienten ^anosturmleute, da deren Zusauunenziehung zu größeren Abteilungen infolge Abmarsches der Feldtruppen aus den Garnisonen erleichtert ist. Da schließlich auch die Erute-nrbeiten dem Abschluß nahe gebracht sind, werden unter einem die zu diesem Zweck verwendeten Mannschaften wieder zu militärischen Dienstleistun gen riickberufen werden. Die Kriegserklärung Englands. Wien, 14. August. Der englische Botschafter am Wiener Hof Sir Maurice dc Vunfen und der österreichisch-ungarische Botschafter in London Graf Mcnsdorff haben ihre Pässe erhalten. Berlin, 14. August. Die gesamte Presse bespricht die Kriegserklärung Englands an Österreich-Ungarn mit Zuversicht und Vertrauen auf Österreich-Ungarns Flotte, in der der alte Geist von Lissa nicht nur fortlebt, sondern sich auch weiter entwickelt. Die Kriegserklärung Frankreichs. Wien, 14. August. Die Blätter weisen darauf hin, dah Frankreich schon während des Valtankrieges wo immer möglich die Wege Österreich-Ungarns zu kreuzen suchte. Tie Blätter betonen einmütig, daß Österreich-Ungarn in voller Zuversicht und in vollem Vertrauen auf scine Slärle und auf die ickraft seines Verbündeten den Kanivf aufnehme, und entbieten die herzlichsten Grüße dcn östcrrcichisch uugariscycn Seesoldatcu, welche, für eine gerechte Suche tämpfend, neuen Nuhm für Österreich ernten werden. Botschafter Szapnry. Berlin, 14. August. Der bisherige österreichischungarische Bolschasler iu Petersburg Graf Szapary ist heule vormittags auf der Rückreise hier eingetroffen. Der Untergang des Dampfers „Baron Kautsch". Trieft, 14. August. Dic Zahl der an Bord des gesunkenen Dainpfcrs „Baron Gautsch" befindlichen Personen einschließlich die Besatzung betrug :i00 Manu, wovon über 150 Manu gerettet wurden. Sie wurden nach Pola gebracht und werdeu mit der nächsten Gelegenheil herüber gebracht werden. Trieft, 14. August. Aus Anlas; des Unterganges des Dampfers „Freiherr von Gautsch" sind dem Xiloyd zahlreiche briefliche und telegraphische Bei-teidsluudgebungen zugegangen, so vom Statthalter Prinzen zu Hohentohe, dem Bischof Dr. ^arlin, dem gewesenen Ministerpräsidenten Frciherrn von Gautsch u. a. Trieft, 14. August. Nach den amtlichen Feststellungen befanden sich anf dein gesunkenen Dampfer „Freiherr voll Gantsch" ^40 Passagiere und 04 Personen der Bemannung, zusammen also 510 Personen. Von diesen wurden, soweit bisher be-tannl, 17^1 gerettet, darunter viele Frauen. Da ausser deu an den amtlichen Stellen bekannten Geretteten sich bei der ^loydoiretlion noch Ingenieur Johann Cattarinich und Anton Mikolich als gerettet meldeten, darf mau hoffen, das; die Zahl der in Sicherheit Gebrachten größer ist, als amtlich fcst-gesteltl werden konnte. Uni die Schiffbrüchigen nach Trieft zu briugen, hat die Lloyddireltion den auf der Rückreise aus Talmaticn befindlichen Dampfer „Graf Nurmbrnnd" beauftragt, in Pola anzulegen. Gleichzeitig wurde, da die meisten Schiffbrüchigen aller Barmittel entblößt sind, der Commandant des „Graf Wurmbrand" ermächtigt, den einer Unterstützung Bedürftigen Vorschüsse zur Anschaffung des Allernotwendigsten zu gewähren. Ein rufsischer Gewaltakt. Wien, 14. August. Durch die hiesige amerilanische Botschaft wurde dem l. und l. Ministerium des Außer« folgende Tatsache zur Kenntnis gebracht: Am 13. August l. Z. wurde der l. uud l. Bizclonsul Hoffinger, der uon dem scheidenden Botschafter zum Schuhe unseres diplu» malischen Archives in Petersburg zurückbelassen worden war und für dessen Sicherheit das russische Auswärtige Amt ausdrücklich garantiert hat, verhaftet. Der Protest, deu die amcrilanische Botschaft, die bekanntlich in Rußland die österreichisch-ungarischen Interessen für die Dauer des Krieges übernommen hatte, gegen diesen etla« tau-ten Bölterrechtsbruch einlegte, blieb ohne Erfolg. Die l. und t. Regierung sah sich veranlaßt, diesen russischen Oiewaltnlt, dem übrigeus die willkürliche Berhaftuug des Botschaft^tanzlribeamtcn Loster vorangegangen war, mit der uültcrrechtlichen Waffe der Repressalien zu betäulp-fen, uud hat daher noch heilte die Gcj mgcnnahme des russischen Kanzlcibeanlten Stoltovstij, dem die diplomatische» Archive der hiesigen russischen Botschaft anvertraut sind, des russischen Bolschaftsgeistlichen Ialnbovslij und des sich gegenwärtig in Budaest aufhaltenden gewesene» russischen Konsuls in» Sarajevo, Igcl''üi,dcn aufgetragen, oie Flüssigmachung der anluhlich der Mobilisierung ausgelaufenen Pferde- und TransportmiUelbeschllffuug m Angriff zu nehmen und die Kosten im Wege des Post-spartüsfenamlcS auszuzahlen sowie dafür Sorge zu tragen, daß mit der talfachlichen Auszahlung cun IN. August uegonuen werden tonne. Die priuatrechtlichen (^eldforderungcn. Wien, 14. August. Eine heute in der „Wiener Zeitung" veröffentlichte kaiserliche Vcrorduuug bestimmt, daß privatrechttiche Geldforoerungcn, einschließlich jener aus Wechseln, Schccks und Versicherungsverträge!!, die vor dem 1. August 1914 fällig geworden find, bis zum ,'j0. September gestundet werden. Für privatrcchtliche GeloforderuiMii, die vor dem 1. August entstauden sind und zwischen dem 1. August und dem 30. Scptcmbcr sällig werden, beträgt die Stundungsfrist 01 Tage vom Fälligkeitstage an. Auch die wechselnmßigcn Fri>lcn für Wechsel und Schecks, die vor dciu 1. August ausgestellt wurden und in der Zeit vom 1. August bis ,W. Eepteiu^ bcr fällig werden, erfahren eine HimmsschiMmg. Für Forderungen, die nach dem 31. Juli entstanden sind, insbesondere für Rückforderungen der Einlagen, die nach oicscm Tage gemacht wurden, wird auch in der neuen lal>crlichen Verordnung keine Stundung gcwähri. Der Kreis der Forderungen, die nicht gcslundet werden, ist nach der neucn Verordnung wesentlich erweitert worden. Die Wiener Börse. Wien, 14. August. In der heutigen Plenarsitzung der Wiener Börsetammer wurde einhellig beschlossen, den Börsenverkehr auch weiterhin zu si stieren. Die Klasscnlotterie. Wien-, l4. August, (hcgenübcr der im Publikum aufgetauchten Meinung, als würde die Ziehung der fünften Masse der zweiten Lotterie infolge der Kriegsereignissc eine Verschiebung erfahren, wird von kompetenter Seite versichert, ouß dies keineswegs in Aussicht gcnommen ist. Die erwähnte Ziehung wird viclmchr an dm im Spiel-ftlan festgesetzten Tagen stattfinden. Die Verbrüderung in Böhmen. Praq, 1 l. August. „Hlas Naroda" verherrlicht in seinem Leitartikel das Verhalten Tenlschlands als Bundesgenossen. Die ehrenhafte, männliche und ka- Laibachcr Zcituna Nr. 188 1628 15. August 1914 valicrmä'ßige Handlungsweise Deutschlands können wir weder als Österreicher noch als Böhmen bestreiten. Die Waffenbrüderschaft gilt dein Staat als Ganzes, das anerkennen wir nicht nur als Böhmen, sondern auch als Slaven mit voller Entschiedenheit, privat und offiziell, nicht nur oberflächlich ans irgendwelchen Oportnnilätsantrieben, sondern aus voller Überzeugung, ebenso, daß das deutsche Heer als tapferer Ritter handelt, der für seinen Freund auch das Leben in die Schanze schlägt. — Die deutschen Blätter schließen aus den Manifestationen vom 7. d. M. auf die Stimmung der gegenseitigen Verbrüderung und wünschen, daß man beiderseits znr Überzeugung gelangeil möge, daß der Ausgleich eine unerläßliche Bedingung ist, damit dem Lande das gebührende Gewicht wiedergegeben werde. Heimkehrende Neichsitaliener in Eiidtirol. Trient, 14. August. Das hiesige italienische Organ „I'l Trentino" schreibt: Wie es in Kriegszelten nicht anders Zu erwartn ist, mußten Tausende von in Deutschland ansässigen Reichsitalicnern infolge Mangels an Arbeit die Heimreise antreten. Zu diesen: Behufe wurden ihnen seitens der deutschen Vehördm besondere Per-sonclMge zur Versüguug gestellt. Äeim Passieren der Bahnstationen Südtirols kam es zu ergreifenden drei-bnndfrcundlichen Kundgebungen. Die heimkehrenden Italiener begrüßten unsere auf den Perroncn befindlichen Offiziere und Soldaten mit begeisterten Hochrufen auf den Dreibund, die von unserer Seite mit Hochrufen auf Italien erwiedert wurden. In allen Stationen fanden fich besondere Damen- nnd Herrcnkomitccs ein, die die Durchziehenden mit Speisen, Getränken und Blumen beschenkten. Die Italiener waren von der ihnen^scitens der Tiroler Bevölkerung und besonders der Offiziere geschenkten Aufmerksamkeit tief gerührt und gaben wiederholt der Versicherung Ausdruck, daß sie sich an den brüderlichen Empfang immer erinnern werden. Leider wurde dieses Vild manchmal durch das erbarmungswürdige Bild der aus Italien nach Deutschland reisenden Italiener unterbrochen. Das waren jene Familien, die aus Frankreich mit aufgepflanztem Bajonett vertriebe» wurden imd nun wegen ihrer Privatiutcresscn nach Deutschland reisen mußten. Die französischen Behörden gestatteten ihnen nämlich nicht die Reise nach Deutschland, weshalb sie, aller Mittel entblößt, den beschwerlichen Weg über Nizza und Savoyen wählen mußten. Deutsches Reich. Vou den Krirssöschauplütze». Berlin, 14. August. Baiser Nilhelm sandte nach dem Sieg bei Mülhansen folgendes Telegramm an das Armeeoberkommando: Dankbar unserem Gott, der mit uns war, dante ich Ihncn und den tapferen Truppen den ersten Sieg. Sagen Sie allen beteiligten Truppen meinen kaiserlichen Dank, den ihr oberster Kriegsherr ihnen im Namen des Vaterlandes ausspricht. Hamburg, 15. August. Ein bei Lüttich Verwundeter schreibt dein „Hamburger Fremdcnblatt": Die belgischen Einwohner schießen auf altes, auch auf das Note Kreuz. Am Tage nach der Schlacht bei Lüttich mußte ich dm Weg zum Dorfbasar mit vorgehaltenem Gewehr machen, da die Einwohner forlgesetzt auf die Uusrigen schössen. Berlin, 14. August. Die „Norddeutsche Allgemeine Leitung veröffentlicht eme Warnung an Frankreich nnd Belgien, worin mitgeteilt wird, daß die deutschen Truppen die Anweisung erhalleil habe», jede feindselige Haltung der Landeinwohuer hinlanznhallen. Es sei konstatiert worden, daß die Bevölkerung in Zivilkleidung an den Kämpfen teilgenommen habe. Solche Personen werden standrechtlich erschossen werden. England. Vcrlänqerunq des Moratoriums. LondlM, 14. August. „London Gazette" vom 7. o. M. veröffentlicht e!nc königliche Proklamation über die Aus-ixhnung des Moratoriums in England. Ruslland. Der Deutschenhas;. Berlin, 14. August. Ein aus Moskan eingetroffener Deutscher berichtet, daß in Moskau weniger 5iriegsbegeisternng herrsche als in Petersburg, der Deutschenhaß aber sei sehr groß. Alle Geschäfte der Deutschen seien zerstört. Das Innere des deutschen >tonsulatsgebäudes habe eine Behandlung erfahren, die jeder Beschreibung spotte. Es ständen nur mehr die nackten Mauern. V torok dne 18. avgusta 1914 slavi naš ljub-ljeni cesjtr, Njegovo Apostolsko Velicanstvo Franc Jožef I., štiriinosemdesetletnico Svojega rojstva. S poselmo Ijubeznijo se o/irajo vsi narodi naše širno mouavliijo ta dan na èastitljivoga via darjü, posebno letos, ko rujejo zlobne roke pohlepnih sovražnikov ob mejah naše države. Gotovo dajem izraza èuvstvom vsoga prebi-valstva našega mosta, ako ga vabim, da v posve-doèbo svoje neomajne zvestobe in ljubozni do jiresvetlega uašega cesarja na ta dan okrasi svoja domovja z zastavami. V Ljubljani, dno M. avgusta 1914. Aufrnf. Dienstag, den 18. August 1914, begeht unser geliebter Herrscher, Seine Apostolische Majestät Baiser Franz Joseph »., die Feier Seines vicrund-achtzigsten Geburtstages. Mit besonderer Liebe blicken alle Völker der Monarchie an diesem Tage zum ehrwürdigen Herrscher empor, zumal in diesem Jahre, da frevelhafte Hände gieriger Feinde an den Grenzen unseres Staates rütteln. Im Bewußtsein, den Gefühlen der gesamten Bevölkerung unserer Stadt Ausdruck zu geven, lade ich diese ein, zum Zeichen unverrückbarer Treue und Liebe znr erlauchten Person unseres Kaisers an diesen, Tage ihre Hänser mit Fahnen zn schmücken. L a i b a ch, am 14. Angnst 1914. ^ Župan: Der Bürgermeister: Dp. Ivan Tavèap. Druck und Vcrlag vnn Jg. u Mliiniiayr H sscd. Vmulxlss. — VeilUltwortliclil'r iiiedalteur: Anton ssiintcl.