Deutsche Macht (Arüher „Hissier Zeitung"). •richtint (tf«n XMirrtii int tgnntat »urgral ant fSt SiBi mit Zilftell»»» in» H->u» memtlkt ff. —.55, MRtcIjütrii st. 1.40, daldjahri« st. 5. —, gn»«4»r4 B. . Mit ®aftorrlra>uii9 oicrt<(jatni| L l.n, st. MO, st. «.40. tt« ««icCnc ftnnian T t». 3nfmtt »°ch torif; kci iftma WiKtVIiiiga «tspncholdn Rakott. «ulnrfrt« nreinen 3ttf«tolc fUt «nftt Blatt aUf 6rtratt»b«m •MaRactfxttMnta tot S»- nn» ■nHanbrl an. Rtkartto« $mrnf. 8. «hninisttattan HcrikSg. •. «prkchstnndkn W Kctwbntt täglich, mit Hnlnnt*« *t «»nn- an» Brtretaj«, tsn 9—1J UJt B»r- ant »—« Ui KutnritUia*. — #t«la*atuntn — WanuIctWt nicht inrilättftttrt. — »n«mi»c Ankndingrm nicht d»tt«fichti«tt. Rl. 30. Cilli, Sonntag, dcn 13. April 1884. IX. Jahrgang. H k e r n. Und wiederum künden die Glocken des Osterfestes ernste Feierstunde. Süße', anheimelnde Erinnerungen entschwundener glücklicher Tage durchzittern das Gemüth und mit dem frischen Grün des jungen Lenzes erwachen neue schimmernde Hoffnungen. Verbannt sind des Tages Sorgen, vergessen auf kurze Zeit der ausreibende Kamps uin's Dasein. Der Früh» lmgtseier freie« Glück erfüllt unser tiefinnerstes Wesen. Doch nur kurze Zeit währt der geheim-nißoolle Zauber des hehren Versöhnungssestes. nur zu schnell verflüchtigt er vor der rauhen Wirklichkeit. DaS ununterbrochene Ringen im socialen und politischen Leben verträgt keinen Waffenstillstand, und so weichen denn auch die Stunden stiller Beschaulichkeit und freudevoller Reminiscenzen nur zu rasch dem Ernste der Zeit. Und gerade uns Deutschen in Oesterreich ist es verwehrt, unS den Freuden des Festes dauernd hinzugeben. Von allen Seiten ange-feindet, von der Regierung stiefmütterlich de-handelt, haben wir schon lange aufgehört, transcendentalen Anschauungen zu huldigen. Die desolaten Verhältnisse haben uns zu enragirten Vertheidigern, die ihre Waffen auch nicht einen Augenblick bei Seite legen, gemacht. Wir wolle» unsere alten ererbten Rechte mit allen erlaubten Hilfen wahren, wir wollen, daß von ihnen nicht ein Jota genommen werde. Nicht einseitige Verbitterung, nicht Haß gegen andere Nationen lenken unsere Abwehr, sondern die Liebe zu unserer Nation. Mögen die Slaven ihre Sprache pflegen und verbessern, mögen sie hundertmal deren Bedeutung überschätzen, das ficht uns blutwenig an, wir wollen nur. daß sie unsere Institutionen respectiren. daß sie nicht an Stelle d«s Erprobten problematische Neuerungen setzen, deren dilettantische Halbheiten auch ein weniger 'Pater Achilles. Pariser Etiz»- von Alphonse Daudet. Die Uhren in den Fabriken verkünden die Mittagsstunde: auf den großen, eben noch so stillen Höfen herrscht bald regstes Leben und Treiben. Mutter Achilles verläßt ihren Platz am Fenster, an welchem sie bis jetzt bei der Ar-deit gesessen. Sie muß den Tisch zum Essen herrichten, denn ihr Mann kann jeden Augen-blick zum Frühstück kommen. Er arbeitet ganz in der Nähe in einer der großen Fabriken, die immer von aufgestapelten Brettern und Nutzhölzern umgeben sind und aus denen man vom frühen Morgen bis zum späten Abend das Rasseln der Maschinen, das Stöhnen und knirschen der gewaltigen Bandsägen hört. Alle« in dieser Arbeiterwohnung ist sauber, blitzblank und nett; daß die beiden Räume gar so dürftig eingerichtet sind, fällt allerdings um io mehr in'S Auge, als die Sonne so recht hell hier oben in die fünfte Etage hinein-schaut. Die Möbel sind sämmtlich sauber polirt. Sie stammen noch aus der Zeit der Einriß-mag nach ihrer Verheiratung, ebenso wie die beidm Bouquets aus künstlichen Früchten. geübte« Auge sofort erkennt. In dem politischen Ringkampfe, der heute Oesterreich sHwächt und Gesetz und Rechte von der Laune tschecho-pola-kischer Streber abhängig macht, sind wir die eigentlichen Eonservativen, denn gerade wir wollen, daß jene Einrichtungen, welche eine tausendjährige Geschichte geschaffen hat. erhalten bleiben. sJtie ging in Oesterreich die Flach-köpfigkeit am Tage so unbedeckt umher als heute, nie wurde von Männern, deren gesammtes Thun und Lassen den Stempel crasfer Jgno-ranz trage», so viel gesprochen als heute. Selbst mit Männern ä la Vosnjak muß die neue Re-gierungs-Maxjme rechnen. Daneben aber er-heben niedere Gehäßigkeiten, Verdächtigungen und Verleumdungen all» Art und national-clericale Halsstörigkeiten ihr Haupt, um Alles, was Strebern und anderen dunklen Ehrenmän-nern nicht in den Kram paßt zu beschimpfen und zu begeifern. Es vergeht kein Tag, daß die gegnerische Presse nicht neue Kraftproben des Racenhasses lieferte, es vergeht kein Tag. daß nicht neue Beleidigungen und neue Demü-thigungen den Deutschen zugedacht würden. Ueber den Gewässern nationaler Verbitterung aber schwebt der Geist der Versöhnung, der weil er eben ein Geist ist, nicht gefühlt und ge-sehen werden kann. Uns, denen der Geisterglaube, den wir in der Ammcnstube eingesäumt, schon abhanden gekommen ist, uns fehlt indeß jede Neigung, an das unsichtbare Gespenst, das aller-dings sonderbarer Weise tiefdunkle Schatten bis in's innerste Familienleben wirft, zu glauben. Wir hoffen jedoch, daß der Geist der Versöh-nung, dem das Cadinet Taaffe opfert, ohne Weihwasser und Weihrauch gebannt werden wird, daß consolidirte Verhältnisse durch die Macht der Ereignisse an Stelle der heutigen Experimente treten werden, die Oesterreich zum Versuchskaninchen slavischer Ueberhebung und Ueberschätzung machen. Der Vivisection des welche unter einem Glassturz auf dem Kamin stehen. Seit jener Zeit war kein neues Stück angeschafft worden. Wozu auch? Die Frau war hier oben unausgesetzt mit ihrer Näharbeit beschäftigt und der Mann brachte seine Tage außer dem Hause zu. So hatten sich denn die Leute damit begnügt, das Wenige, waS sie bereits besaßen, in sauberem »nd ordentlichem Zustand zu erhalten. Arme Mutter Achilles! DaS war auch so Eine, der die Ehe fast nichts als Kummer und Widerwärtigkeiten bereitet hatte. Ganz beson-ders hart war ihr das Leben in den ersten Jahren nach ihrer Hochzeit geworden. Ihr Mann war, wie sie zu spät erkannte, ein Tage-dieb und ein Trunkenbold; Kinder waren ihr nicht bescheert/ ihre eigene Thätigkeit als Nä-herin hielt sie tagein tagaus innerhalb der vier Wände fest — immer war sie allein mit sich, immer war sie der trüben Stille, der eintöni-gen Ordnung eines HauSwesenS überlassen, in dem keine Kinder sind, in dem niemals kleine Händchen alle Zwirnknäuel verwirren, kleine Füßchen Staub auswirbeln und Schrammen in den Fußboden reißen. Das war nicht nur ei»-tönig, es war auch kummervoll und schmerzlich ; Da sie aber vom Hause aus eine tüchtige, kam-pfesmnthige Frau war, so tröstete sie sich schließ-lich darüber und fand in der Arbeit ihre Be- StaatskörperS muß Einhalt gethan werde» be-vor ein Lebensnerv desselben durchschnitten ist. Während wir nun einerseits mit patri-otischer Bitterniß der Verhältnisse gedenken, wie sie in den letzten Jahren entstanden sind, wird u»S andererseits wieder das Herz vou lebhafter Freude erfüllt, denn das, was unter dem Mini-fterium Auersperg kein echter und wahrer Deutscher zu träumen wagte, nämlich, daß die Deutschen Oesterreichs je eine nationale Partei werden würden, ist zur Thatsache geworden, und »lächtig manifestirt sich bereits der deutsch-nationale Gedanke. Zwar giebt sich derselbe im Parlamente nur schüchtern kund, aber in den breitere» VolkSkreis:n und überall dort, wo der Deutsche für sein höchstes Gut, für seine geliebte Muttersprache einstehen muß. entfaltet er mit fesselnder Gewalt sein schwarz-roth-goldeneS Banner. Mögen auch noch einige Opportunitäts-Politiker die das wahre Oesterreicherthum als Quintessenz der Staatsraison propagiren. vor-läusig darüber ein Gruseln bekommen; in nicht langer Zeit werden sie es doch einsehen lernen, daß nur die strautmste National-Politil der Deutschen die übrigen verschiedensprachigen Völ-ker in Schach halten kann. Die Gravitations-lehre des Abgeordneten Dr. Herbst hat bereits die Mehrzahl ihrer Anhänger verloren. WaS ist den Deutichen in den gemischtsprachige» Landes-theilen Wien, das für ihr Mühen und Ringen kaum ein Verständniß hat, geschweige ihnen einen uioralische» Halt bietet. Die Deutschen in der Provinz vertheidigen ihre Positionen mit eigenen Mitteln, ihr Kriegsschatz ist die unend-liche Liebe zu ihrem Stamme. Es ist das Ge-schick der triebe Freud und Leid ertragen zu müssen. Hoffen und Entsagen lösen sich im Wechselspiele ab. bis ein freundliches Geschick die Ausdauer krönt. Und an Ausdauer fehlt es uns wahrhaftig nicht, sowenig eS uns an Opfer-Willigkeit mangelt. Und so möge denn mit denl sriedigung. Die gleichmäßige Bewegung ihrer Nadel brachte auch ihrer Seele das Gleichmaß wieder; die Freude an einer vollendeten Arbeit, die wenigen Minute» des AusruhenS, die sie sich am Schluße des mühevollen TageS gönnte, erschienen ihr schon als ein recht hoch zu schätzendes Glück. Mit der Zeit und den» zunehmende» Al-ter hat sich Vater Achilles auch verändert. Er trinkt zwar noch immer ein oder mehrere Gläschen über den Durft, aber er arbeitet doch auch regelmäßig. Es hat fast den An-schein, als euipsinde er eine gewisse Scheu vor dieser tüchtigen Frau, die ihm mit der Nach-sich» und der zärtlichen Strenge einer Mutter leitet. Wenn er jetzt betrunken ist, schlägt er sie nicht mehr, und von Zeit zu Zeit — gerade als thäte es ihm leid, daß sie ihre Jugend so freudelos verbracht — fordert er sie des Sonn-tags auf, mit ihm in LilaS oder in den Anla-gen von Saint-Maudö spaciere» zu gehen. Der Tisch ist jetzt gedeckt, das Zin,n«er ist in in Ordnung. Es stopft. „Tritt doch ein, der Schlüssel steckt ja in der Thür!" Es kommt Jemand in's Zimmer — aber es ist nicht der Erwartete. ES ist ein großge- 2 jungen Lenze am großen Versöhnungsfeste der Christenheit auch die Hoffnung einziehen, daß unsere derzeitigen Prüfungen bald vorüber geh«» werden. Und so lohe denn auch fürderhiu als gesegnete Osterflamme unsere nationale Begeisterung. Das Deutschtyum in Oesterreich. Sine Studie. *) IX. Es läßt sich nicht bestreuen, daß der Ge-sammtstaat Oesterreich nur mit Hülse der Deut-scheu gerettet und zusammengehalten werden kann. Die Deutschen allein haben ein klares Verständniß vom'Gesammtstaat. Sie fühlen seine Nothwendigkeit tief, haben ihm schon alle möglichen Opfer gebracht und sind auch wew ierhin bereit, "alle ihre Kräfte für denselben einzusetzen. Bei den Deutschen in Oesterreich steht die Idee des Gesammtstaates so sehr im Vordergrund, daß sie daneben leider ihre ei-gene Nationalität als untergeordnet betrachten. Alle übrigen Nationalitäten die-seSStaateS verfahren umgekehrt. Erst kommt ihre Nationalität, und dieser ist alles andere untergeordnet. Sie wird wie beim Schneider aus dem Ganzen des Zeuges herausgeschnitten. Der erste große Zuschnitt war nach der Zeich-nung des Grafen Beust der für die magyari-fchen Schnürhosen, und nun sollen nach den Zeichnungen derRieger's, Hausner'S und Vos-jaks die t s ch e ch i s ch e n, polnischen und s l o v e n i s ch e n Phantasie-Mäntel, die na-mentlich im Wind sehr malerisch zu tragen sein sollen, herausgeschnitten werden. Von den Ueberbleibseln und den Schnitzeln, die unter den Zuschneidetisch fallen, könnten wohl die großen magyarischen und slavischen Staatskünstler den Gesammtstaat machen! Gerade in der Verschie--denheit der Auffassung des Verhältnisse« der Nationalität zum Gesammtstaat liegt eine Welt! An ihr erkennt man den Abgrund, vor den, gegenwärtig Oesterreich steht. Der Zwie-spalt der Völker Oesterreichs hat viel von einem verderblichen Familienstreit. Solcher cynischer Egoismus, solches schadenfrobes Wüthen gegen anders gesinnte Familienglieder, solche« Preis-geben jeder Ehre auf offener Straße, solche Gleichgiltigkeit gegen die Existenz der ganzen . Familie und ihren materiellen Bestand, wie ^ dies alles an der Tagesordnung ist: das ist mehr, als der verworfenste Bestand einer Fa-milie bereiten kann. Möchte man doch endlich an richtiger Stelle erkennen, daß von den vielen Kindern der Austria die Deutschen allein gut gerathen *) Von einem untersteirischkn Parteigenoff?». wachsener. hübscher, junger Mann von etwa zwanzig Jahren; er trägt die Kleidung eine« Arbeiters und sieht auch wie ein solcher aus. Mutter Achilles hat ihn noch niemals zuvor gesehen: dennoch kommt ihr etwa» in dem frischen Gesicht, in den frei und klar blickenden Augen merkwürdig bekannt vor. Das macht sie fast verlegen. „Was — was wünschen Sie?" „Ist Vater Achilles nicht hier?" „Nein, >unger Mann; aber er muß bald kommen. Wenn Sie ihm etwas zu bestellen oder sonst zu sagen haben, können Sie warten," Sie schiebt ihm einen Stuhl hin; dann begibt sie sich, gerade als könnte sie keinen Augenblick müßig sein, wieder zu der Fenster-nische an ihre Arbeit. Der Besucher sieht sich im Zimmer um und mustert Alles mit neugie-rigen Blicken. Er sieht an der Wand eine Photographie hängen; sofort nähert er sich dem Bilde nnd betrachtet es aufmerksam. „Ist der Mann auf diesem Bilde Vater Achilles?" Die Frau ist bis auf« Aeußerste erstaunt. »Ja — kennen Sie ihn denn nicht?" „Nein, meine Schuld ist'« aber nicht." „Z>««sche Macht." find! Sie allein schlagen nicht auf die Mutter zu; Alle andern thun e«. — Die An-hänglichfeit, mit der die Deutschen an dem Ge-sammtstaate festhalten, die Treue und der Muth, mit dem !jdie Deutschen den Einheit«-staat vertheidigen, ist um so höher anzuschlagen, al« die Deutschen die e i n z i g e n in Oester-reich sind, die bei einer Zertrümmerung des Staate« nichts verlieren können. Ihnen kann der nationale Rückhalt am großen Rest der 54 Millionen Deutschen nicht ge-nommen werden. Kein Gott vermag da«. Wie steht es dagegen mit den Feinden des Gesammtstaates Oesterreich? Es ist wohl sonnenklar, daß schon 8 Tage nach jener Zer» trümmerung Prag — deutsche. Lemberg — russische Bajonette sehen würde. Vier Wochen später müßte auch der Traum der magyarischen Selbständigkeit enden. Bei diesen Aussichten, die durchaus auf natürlichen Voraussetzungen be-ruhen, erscheint das Treiben der der Gesammt-staats-Jdee feindlichen Nationalitäten geradezu unbegreiflich, dagegen daS Verhalten der Deutschen in Oesterreich eben so 1 o y a l, als freih eitSfchützend und b e w u u d e-rungswert. Daraus ist wohl mit uuan- iireisbarster Evidenz zu schließen, auf wen elbst bei noch größeren inneren Stürmen der Staat sich verlassen kann, und auf wen nicht. Also Muth, Ihr treuen, festen Stützen Großö st erreich?. Damit Ihr aber auS dem Kampfe, den Ihr für eine gute, edle und der größten Opfer würdige Sache führt, hervorgehet, muß die Taktik der Zurückhaltung, der Abwehr und der Resigna-tion vollends aufgegeben werden, Ihr müßetEuch national organifiren, i h r müßet in der Presse, in den Vereinen und aus jede gesetzliche W e i s e d e n K a m p s, den ihr nicht begon-nen, der euch aufgedrängt wurde, der aufge-nommen werden mußte, wenn Ihr Euch selbst nicht ausgeben und zum Spielzeug der anderen hergeben wollet, mit voller Einheit, Kraft und selbst RücksichtSlosig-feit zu Ende führen. Ein solches Zusammen-treffen der deutschen Krast in Oesterreich ist durchaus nothwendig. — Die seitherige Passivität wurde für Schwäche angesehen; denn in unserer Zeit, der Zeit des modernen Faustrechtes, wird die Nationalität nicht nach dem innern, intellektuellen, moralischen und sittlichen Werth, sondern nach dem äußere» Lärm, Geschrei und Spectakel beurtheilt. Die ruhigen, gemessen auftre-tenden, |jede brutale Gewalt scheuenden sind schwach; die tobenden, selbst mit den ver-werflichsten Waffen kämpfenden, ewig mit ihrer Unbotsmäßigkeit drohenden sind stark. Mögen die Deutschen in allen Gauen Oesterreichs, von den äußersten Marken der Felsenburg Tirol „Aber so sagen Sie doch, was Sie von ihm wollen. Haben Sie Geld von ihm zu be-kommen? Soviel ich weiß, sind wir Nieman-dem etwas schuldig; wir haben Alles be-zahlt." „Nein, nein — er schuldet mir nichts. Das ist eben das Eigenthümliche, daß er mir gegenüber zu nicht« verpflichtet ist, obwohl er mein Vater ist." „Ihr Vater?" Sie war ganz bleich geworden und hatte sich erhoben; die Arbeit war ihr aus den Händen geglitten. „Ja, — sehen Sie. Frau Achille«, ich sage Ihnen das ja nicht, um Ihnen irgend welche Unannehmlichkeiten zu bereiten — ich stamme nähmlich aus der Zeit vor Ihrer Verheiratung. Ich bin der Sohn von Sidonie — Sie haben vielleicht den Namen meiner Mutter nennen hören?" Allerdings kannte sie diesen Namen. — Die Erwähnung desselben hatte sie im Beginn ihrer Ehe zuweilen recht unglücklich gemacht, man hatte ihr gesagt, daß diese Sidone eine alte Liebschaft ihres jetzigen Mannes, ein sehr hübsches Mädchen gewesen sei und daß jene Beiden immer das schmuckste Paar gebildet 1884 bis an die Wogen de« Pruth und von den Kämmen de« Erz- und Riesengebirge« bis an die blaue Adria erkennen, daß für sie die Stunde nationalen Zusammenschließen« und nationale» Aeldzuges geschlagen. Eine Gefahr ist bei e r »• jtem Willen und einigen, Vorgehen nicht vorhanden. E« gilt die nationalen Lor-theile mit eiserner Zähigkeit festzuhalten und womöglich neue zu gewinnen. Vor allem mur die Sprache heilig gehalten werden. Sie ist die Hauptwaffe, die zum Ziele führt. Mögen namentlich auch die Deutscheu, die da« Schicksal auf zahllosen kleinen Sprach-iuseln weit in fremde Nationalgebiete hineinge-streut hat, ihre Kraft und Ausdauer verdop-peln, mögen sie sich in dem Gedanken starke», daß sie nicht allein stehen, daß alle Deutschen in Oesterreich, ja daß die große deutsche Na« tion ihrer gedenken und daß sie auf die aui-giebigste Unterstützung ihrer deutschen Brüder zählen können. Die Zeit ist vorüber, wo die Deutschen im Vollgenusse ihres culturelle» Uebergewichtes sich in voller Sicherheit wiegend leider die Wichtigkeit dieser Stätten deutscher Sitte, deutscher Cultur üversahen und sich manche derselben von den unermüdlichen Feinden ent-reißen ließen. Sie sind nur weit vorgeschobene Vorpo-sten und gehören zum Ganzen, sie können den-noch nicht aufgegeben werden, wenn der g r o ß e Kampf um Freiheit und Cultur für die Deutschen vollends siegreich enden soll. Kie ctericaten Deutschen im Munde mit Tschechen und Aoten und die neue ßonstellation im Parlamente. Ein erfreuliche« Ereigniß von tiefer und weitgehender Bedeutung hat sich in der jüngsten Zeit im südlichen Böhmen vollzogen, nämlich die Gründung eines deutschen Böhmerwaldbun-deS mit dem Programm: „Förderung der wirth-schaftlichen und nationalen Interessen der Deut-schen des südlichen Böhmens". — Dadurch wird das daselbst so hart bedrängte Deutschthum einen energischen Anwalt, die Schaar der Streiter für die deutsch« Sache einen muthvollen Vor-kämpser gewinnen. Auch in Oberösterreich und den Landbezirken Niederösterreichs, welche an Oesterreich grenzen, beginnt im Lager der deut-schen Clericalen sich ein Umschwung zu voll-ziehen. Namentlich das Landvolk erkennt all-mälig, wie gefährlich das bisherige Bündniß der Clericalen mit dem Slaventhum zu werden vermag. Diese Erkenntniß ist jedenfalls dem immer heftiger werdenden Anstürme der Slaven gegen das Deutschthum zu verdanken, das bekanntlich unter deren herrschenden System ohne-dies viel gelitten hat. Die Alliance der Clerica-len mit den Tschechen und Polen wird in alle» hätten. Solche Dinge zu hören kommt einer Frau immer schwer an, und sie verwindet es nicht so leicht. Der junge Mann fuhr fort zu erzählen: „Meine Mutter ist ein brave« Weib, das muß man ihr lassen. Zuerst brachte sie mich in einer Waisenerziehungs-Anstalt unter, als ich aber zehn Jahre alt geworden war, nahm sie mich wieder zu sich. Sie hat schwer gear-beilet, um mich zu etwas Tüchtigem zu erzie-hen und mich etwas Rechtes lernen zu lasse». Wahrhaftig, ich darf ihr auch nicht den gering-sten Vorwurf machen. Mein Vater, na —da« ist etwas ganz Anderes. Aber deswegen bin ich nicht hierher gekommen; ich kam wirklich nur, um ihn einmal zu sehen und ihn überhaupt kennen zu lernen. Es hat mich natürlich immer einigermaßen geärgert, nicht zu wissen, wer und was mein Vater ist. Als ich noch ein ganz kleiner Junge war, hat mich dieser Ge-danke schon gequält, und mehr als einmal habe ich meine Mutter zum Weinen gebracht mit diesen Fragen: „Habe ich denn keinen Vater? Wo ist er? Was thut er?" Eines TageS hat sie mir endlich die ganze Geschichte im Zusam-menhang erzählt, und sofort sagte ich mir: Er ist in Paris! Gut ich werde dorthin gehen und will ihn mir einmal ansehen! Meine Mut- !1884 deutschen Gauen Oesterreichs von den Wählern verspürt und mißbilligt und findet nur noch ihre Vertreter in den deutsch-elericalen Abgeordneten. — Ein erfreuliches Moment ist ferner die Gründung des niederösterreichischen Bauern-vneineS in St. Polten auf Grundlage des Salz-burger Programmes und auch dieses ist hervor-gerufen durch das Bündniß der Clericalen mit dm Tschechen, Polen und Slovenen. — Auf der Rechten Seite des Hauses gibt eS schon einzelne Manner, die sich der Ueberzeugung nicht verschließen können, daß diese Allianz daS Teulfchthum ungemein schädige, daß es Pflicht eines jeden Teutschen sei, für daS nationale Recht einzutreten. Hofrath Lienbacher war der erste, welcher die kritische Lage erkannte, er war der erste, der dieser entgegentrat und das Ver-biet, daS er über die Politik der Clericalen sällte, gipfelte in dem Satze, daß man ein ganz gläubiger Katholik und zugleich ein yuterDeut-scher sein könne, — ein etwas, das jeder Liberale unterschreibt. Die Gefahr, welche den Deut-schen Oesterreichs Seitens deS Slavismus droht, ist bereits so groß geworden, daß eine Vereint» gung aller Deutschen Oesterreichs dringend noth-wendig erscheint. Die Clericalen fühlen wohl, daß ihre Herrschaft auf dem flachen Lande dadurch erschüttert, daß der Bauer sich seiner Nation«-lität zu entsinnen beginnt. Der deutsche CleruS gewann die deutsche Bauernschaft durch eine absichtlich begangene Unwahrheit, indem er ihr vorlog, daß die Liberalen den katholischen Glau-den schädigen, ja ihn ausrotten wollen. Fünf Jahre, seit dem Beginn des jetzigen Systems haben die Clericalen ihre Wühler mit dieser Lüge geködert, doch jetzt beginnt es in den Köpfen der deutschen Bauernschaft lichter 3» werden. In der That, sie follten jetzt die Ge-legenheit, wo die Abgeordneten in ihrer Heimat die Osterferien zubringen, benutzen, um Rechen-schast über ihre Thätigkeit in« Parlamente von ihnen zu fordern. ES ist beschämend für jeden Deutschen, wenn man bedenkt, zu welchen Dien-sten sich die Clericalen hergeben. Wir könnten aus unzählige Fälle hinweisen. Doch wozu denn in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt. Jüngst erst bei den Verhandlungen über das Branntweinsteuergesetz, wurden die Clericalen Abg. Bärnseind und Zallinger. die für ihre Wahlbezirke eine minimale Erleichterung für die kleinen wirthschaftlichen Brennereien verlangten, von den Tschechen und Polen niedergestimmt: dagegen st i m m t e n aber dieselben zwei Abgeordneten für den An» tragGrocholski's, der den 44 Bren-nereien der polnischen Schlacht i-zen bedeutende Beneficien g e-wahrte!! Auch diesmal haben wir gesehen, daß die Thätigkeit der Teutsch-Elericalen im Parla-mentesichausschließlichdaraufbe- l« wollte mich auf alle mögliche Weise davon abbringen: „Ich sage Dir doch, daß er ver-heirathet ist, daß Tu für ihn absolut nichts bist — daß er sich niemals nach Dir erkun-diqt hat. —" Alles half nichts; ich hatte es mir einmal in de» Kopf gesetzt, ihn kennen zu lernen — und so hab' ich'S ausgeführt. Als ich nach Paris gekommen war, erkundigte ich mich nach seiner Adresse — wie Sie sehen, habe ich sie in Erfahrung gebracht — ich konnte nicht anders handeln, es kam übermächtig über mich — Sie dürfen mir darüber nicht böse sein." O nein, sie war ihm durchaus nicht böse! Aber im Grunde ihre« Herzens fühlte sie etwas sich regen, das der Eifersucht glich. Indem sie den jungen Manu betrachtete, gedachte sie aller trüben stunden, aller jfchlimmen Einzelheiten, die sie erlebt hatte. Was hätte sie nicht darum gegeben, wenn dieses Kind, dieser Knabe ihr Kind gewesen wäre! Wie hätte sie ihn gehegt und gepflegt, wie sorgfältig hätte sie ihn er-zogen! Wirklich war er den« Vater Achilles uugemein ähnlich — nur hatte er in feinem Gesicht einen Zug, der auf ein etwas unverschämtes Wesen hindeutete, und sie konnte nicht umhin zu denken, daß ihr Sohn, ihr eigener, ihr so sehnlichst erwünschter Sohn etwas Fei- „Z>e»tfch- Macht." schränkt, den Ministrantendienst für tschechische und polnischeWün-s ch e abzugeben. Wer einen Funken deutsch-nationalen Gefühles noch im Leibe hat, dessen Pflicht ist es. an der Seite derjenigen zu mar-schiren, die sich zur Aufgabe gemacht haben, die slavische Hochfluth zu dämmen. Täglich hören wir von den tschechischen Parteiorganen, die Deutschen in der unverschämtesten Weise bei der Regierungsgewalt anschwärzen, um als Folge gegen die Deutschen die strengsten Maßregeln in Anwendung dringen. Als Belag hi'für citiren wir die Anklage der tschechischen Organe gegen die deutsche Bevölkerung Nordböhmens. Wir er-warten, daß die deutsch clericalen Wähler ihre Vertreter an dieses Vorkommniß erinnern wer-den, und ihnen die Directive geben werden, sich von Jenen loszutrennen, deren erstes Princip die Verdrängung des DeutschthumS ist. Allen Jenen, die srembe Nationalität poussiren und ihre eigene vergessen, rufen wir die Worte deS Reichskanzlers, Fürsten BiSmarck zu: „Die Nei-gung sich für fremde Nationalität und nationale Bestrebungen zu begeistern, ist eine politische Krankheit." Rundschau. sllngeichicklichkeit eines Bot-s ch a f t e r 6.} Unter dieser Ueberschrift lesen wir in einem Berliner Blatte: Die „ungarische Gesellschaft" in Paris hat am Montag im nn-garischen Club ein Fest zur Einweihung eines Porträts des Kaisers Franz Joses gegeben. Das Personal der österreichisch-ungarischen Bot-schast und die Elite der ungarischen Gesellschaft war anwesend. Der Botschafter Graf Hoyos hat einen Toast auf den Kaiser in französischer Sprache ausbringen zu müssen geglaubt, indem er erklärte, er wolle die Sprich? eines Landes sprechen, für welches Ungarn so lebhafte Sym-pathieen empfinde. Abgesehen davon, daß ein genügender Grund, unter Ungarn sich des fran-zösischen Idioms zu bedienen, nicht vorlag, war noch weniger Grund dafür vorhanden, daß der ofsicielle Vertreter einer Deutschland engver-bundenen Macht eine Liebe« - Erklärung an Frankreich richtete. Er hätte das füglich seinen ungarischen Landsleuten daheim überlassen kön-nen, denen sich hierzu durch die Reise derMa-dame Adam eine entsprechende Gelegenheit bot. Die Vertreter Oesterreich-Ungarns in Paris sollten sich doch immer vorhalten, was Teutsch-land in Bezug aus die Beziehungen mit Italien so loyal durchgeführt hat. Der Weg zu unserem Herzen, sagte man in Berlin den Nationen, geht über Oesterreich, unseren Verbündeten. Der Weg der Franzosen von Paris nach Wien sollte ebenfalls nur über Berlin, nicht aber über Pest führen. Ich schreibe das nicht, um neres, etwas Anständigeres im Blick und in der Stimme offenbaren würde. Die Lage war ein bischen peinlich. Beide schwiegen. Jeder war mit seinen eigenen Ge-danken beschäftigt. Plötzlich hörte man Je-manden die Treppe heraufkommen — das ist der Vater. Er tritt ein, eine große mächtige Gestalt; er hat den etwas schleppenden Gang der Arbeiter, welche häufig blauen Montag ge« macht haben und dann müßiggängerisch die Straßen entlang schlenderten. „Sieh einmal, Achilles," sagt die Frau. „Hier ist Jemand, der Dich zu sprechen wünscht." Damit begiebt sie sich in die nebenan be-sindliche Kammer und läßt ihren Gatten und Sidoniens Sohn allein; Einer sieht dem An-dern ins Gesicht. Beim ersten Wort wechselt Achilles die Farbe. Der junge Mann versichert ihn: „Oh, Sie mögen es mir glauben — ich verlange nichts von Ihnen. Ich brauche Nie-manden und verdiene mir meinen Lebensunter-halt allein. Ich kam nur, um Sie einmal zu sehen — aus keinem andern Grunde." Der Vater murmelt: „Nun ja — schon gut! Es geht Dir — e« geht Ihnen doch gut. mein Junge?" 3 irgend Jemand zu ärgern, sondern weil die Solidarität der Friedensmächte gegenüber Frankreich nicht genug betont werden kann. Es ist dies das einzige Mittel, den Franzosen begreiflich zu machen, daß es muß „oublier 3s ranouno", wie der „Gauloi«" neulich sagte. Araukreich. sS 0 cialiste n-E 0 n g r e ß.] DerZangeblich internationale Socialisten - Con-greß zu Roubaix hat eine tolle Schlußscene er-lebt. Etwa 15W Personen waren anwesend, und diesmal waren die „Bourgeois" in der Mehrheit. Der Citoyen Forgent aus Lyon prä« sidirte. Er faßte die Beschlüsse de« Eongresses in einer farblosen Rebe zusammen. Aus diese antwortete DeschampS, ein Bourgeois. Er nennt die Delegirten des Congrefses Schwindler, die ohne zu arbeiten auf Kosten der Arbeiter leben. Diese Worte entfesselten natürlich einen Höllen-lärm. DeSchampS wird von den Revolutionären, die auf ihn einstürmen, zu Boden gerissen, seine Freunde kommen ihm zu Hilfe. Der Lärm dauert wohl 15 Minuten, und endlich kommt DeSchampS wieder auf die Beine und sogar zu Worte. Unentwegt fährt er in seiner Rede fort, die er mit dem Ruf schließt: „Es lebe Frank-reich, es lebe die Armee!" ein Ruf, der mit lang anhaltenden Beifallssalven begleitet wird. Die Bourgeois bringen dem muthigen Redner eine vollständige Ovation. Die Socialisten sin-gen die Carmagnole und „Ca ira". Der Lärm wird unbeschreiblich. Stöcke, Fäuste. Regenschirme heben und senken sich regelmäßig. Das Gedränge nimmt die beängstigendsten Dimen-sionen an. Endlich kommt die Gendarmerie und verhaftet zehn Personen. Das war der würdige Schluß des internationalen Socialisten -Con-gresse«. — _ Italien. (Propaganda fide.) Die ultramontane Presse behauptet, eS habe eine Einmischung fremder Mächte in Sachen der vielerwähnten Angelegenheit der „Propaganda zur Ausbreitung deS katholischen Glaubens" stattgefunden. In der „Times" erzählt Herr Oppert-Blowitz sogar (als Kenner der tiefsten diplomatischen Geheimnisse, welche sind, waren und werden fein"), daß Fürst Bismarck ener gisch zu Gunsten des Vatikans bei der italieni-schen Regierung intervenirt habe. Der italienische Minister deS Aeußern, Mancini, hat vor-gestern alle diese Behauptungen im Parlamente als nicht wahr bezeichnet. Nun kommt der va-tikanische „Osservatore romano" und verkündigt an hervorragender Stelle: er werde ManciniS Erklärung, bezüglich Nicht-Einmischung fremder Regierungen in die Propagandafrage dnrch Do-cumente widerlegen . . ." Auf Einlösung dieses Versprechens darf man wohl neugierig fein. Man kann es ihm schließlich auch nach-fühlen, daß ihn das so plötzlich über ihn her-eingebrochene Vaterglück einigermaßen genirt — besonders vor seiner Frau. So blickt er denn verstohlen auf die Kammerthüre und sayt dann mit leiser Stimme: „Wissen Sie — wir wollen hinunter gehen. Hier unten im Hause ist ein Weinschank, da läßt es sich besser plaudern." Etwas lauter ruft er dann: „Mutter, warte auf mich: ich komme bald wieder." Sie gehen in den Weinschank, sitzen bald hinter der Literflasche und plaudern nun. „Was treiben Sie denn?" fragt der Vater; „ich bin Zimmermann." Der Sohn erwidert: „Ich arbeite in einer Tischlerwerkstatt." „Ist es wahr, daß, wie ich hörte, bei den Tischlern die Geschäfte sehr gut gehen?" „Nein, nicht eben sonderlich." In diesem Ton bewegt sich die Unter-Haltung eine geraume Zeit. Mittheilungen über die Arbeit und das Handwerk — das ist das Ganze, wovon Beide sprechen. Auch nicht die mindeste Gemüthsbewegung ist wahrzunehmen. Sie haben sich nichts Intimes zu sagen, absolut nichts; sie haben keine gemeinschaftliche Er-innerung — es sind zwei Lebensläufe, die voll- 4 Gorrespondenzen. Gonobiy, 11. April. (O.-C.) Wahl e i> nes Fachmannes in den Bezirks-s ch u l r a t l).] Sie werden sich wohl wundern und das mit Recht, wenn Sie von uns nichts anderes als Schulnachrichten zu hören bekommen. Allein wir halten eben die Borfälle für zu wich-tig. als daß wir sie der Oeffentlichkeit ver-schweigen könnten. — — Am 3. d. M. fand hier auS der Mitte btt Lehrerschaft unseres Bezirkes die Wahl des Fachmannes in den Be-zirksschnlrath statt; es war dies bereits die zweite, die nämlich dadurch nothwendig ge-macht worden war, weil der früher gewählte Herr Lehrer vom h. LandeSschulrathe als Fach-mann nicht bestätigt wurde. Aus welchen Grün-den dies geschehen, können wir wohl nicht ange-den, allein es liegt die Vermuthung nahe, daß gewisse unmoralische Geschichten, die von bösen Zungen über besagten nicht bestätigten Herrn Fachmann verbreitet und als Wahrheit hinge-stellt worden waren, auch höheren OrtS zur Kenntniß gelangt sein dürften. — UebrigenS können wir uns nur beglückwünschen, daß dies so geschehen. Denn ein Mann, der früher als enragirter Slovcne und Deutschenfreffer bekannt, plötzlich öffentlich im Gasthause aus weiß Gott was für Gründen erklärt, daß „seit dem Er-scheinen der „Südfteirischen Post" der nationale Friede im Unterlande gestört sei" (obwohl er etwa ein Jahr früher dasselbe nur in etwas incomentmäßigerer Weise von der „Deutschen Wacht" behauptete, die er mit dem Titel S.. blatt beehrte,) kann doch uumöglich Consequenz und Energie genug besitze», wie sie in einer so wich-ttgen Körperschaft unumgänglich nothwendig ist. — DaS Zeitalter der Bilderstürmer ist eben vorbei! Die Neuwahl am 3. April ergab ein für keinen Theil befriedigendes Resultat; gewählt erscheint Herr Dobnik. Wir sehen auch diesmal die Entscheidung des hohen LandeSschulrathes mit einer gewissen Spannung entgegen. Herr Dobnik, nebenbei bemerkt ein Vollblut-Slovene, ist nämlich Lehrer an einer nur emclassigen Volksschule und kann daher nach unserer An-sieht ohne Rachtheil für den Unterricht nicht so leicht zu den BezirkSschulrath-Sitzungen abkomme», da diese ja nicht immer auf Ferial-tage fallen. Auch dürfte der h. LandeSschulrath entschieden in Bettacht ziehen, duß es merkwürdig erscheint, wenn die Lehrerschaft deS Bezirkes einen Mann als Vertuter in den Bezirksschulrath G o n o b i tz entsendet, der sein Domicil in St. Florian bei Win d.-G r a z hat, was in Bezug auf Diäten mit dem heutigen Sparsysteme nicht ganz in Einklang zu bringen ist. — So warten wir denn, was uns die näch-sten Störche bringen. ständig getrennt sind, die nicht die mindeste Beziehung zu einander, nicht den mindesten Einfluß auf einander haben. Die Literflasche ist geleert, und der Sohn erhebt sich. „Nun, Vater, ich will Sie nicht länger aufhalten. Ich habe Sie gesehen, und bin nun befriedigt. Auf Wiedersehen!" „Laß eS Dir gut gehen, mein Junge!" Kalt und frostig drücken sie sich die Hände — dann geht der Sohn feines Weges und der Vater kehrt in feine Wohnung zurück — Sie haben sich niemals wiedergesehen. Der gefährliche Kausgenosse. Eines schönen Morgens, als der Eigen-thümer eines Circus vor der Thür des Gast-Hauses in einem kalifornischen Landstädtchen stand, und über seine Aussichten nachdachte, gesellte sich ein langer, grobknochiger, sonnen-verbrannter Mann zu ihm und sagte: „Sind Sie der Herr von den wilden Thie-ren, Mister ?" Der Eircusmann nickte bejahend. „Zutsche Macht." Mine Hhronik. [Zum Tode Geibel«] wird aus Lübeck geschrieben: Der Tod ist unserem Enia-nuel Geibel endlich ein sanfter Erlöser gewor-den. Sein liedersüßer Mund war schon seit Jahren verstummt; ein schweres Leiden — hef-tige Anfälle von Herzschwäche, die durch In-nervationsstörungen vom Gehirn auS einge-leitet worden — hatte im Gehirn des kranken Dichters einen langsamen, aber unaufhaltsamen Zerstörungsproceß herbeigeführt, dem Körper und Geist zum Opfer fallen mußten. Der Dichter war dadurch in der letzten Zeit seines Lebens sehr menschenscheu geworden, und nur noch selten sah »»an die hohe imponirende Gestalt, die jedes Kind kannte, durch die Stra-ßen wandeln. Und dennoch herrscht begreif-licherweise überall schmerzliche Trauer über Geibels Tod. Ani meisten in Lübeck, seiner Vaterstadt, deren größte Berühmtheit der Verstorbene war, und zu deren Ruhm und Preise er viele seiner schönsten Lieder gedichtet hat. Im Allgemeinen stehen Poesie, Kunst und Wissenschaft in den Hansastädten gering in» Werthe; „der Handel ist unser Lebensnerv" — dieses Wort kann man dort alle Tage vernehmen, und in ih»i drückt sich die Stel-lung der Hansastädte zn den politischen Fra-gen der Gegenwart auS. Aber trotzdem sind gerade viele Lübecker Zierden des deutschen OlympS, deutscher Kunst und deutscher Wis-senschaft geworden. Beide Overbeck, Eur-tiuS und Geibel sind deß Beweis genug. Lübeck weiß, was es feinem großen Todten schuldet, und eS wird die Schuld würdig ab-zutragen suchen. Dem Lebenden hat es die größte Ehre erwiesen, die ein republikanisches Staatswesen verleihen kann: es ernannte ihn zu seinen, Ehrenbürger. Dem Todten wird es eine Leichenfeier veranstalten die bislang keinem deutschen Dichter zu Theil geworden: eS wird ihn feierlichst auf Staatskosten beerdigen. Und wenn irgend einer, so verdient Geibel. der ge-feiertste deutsche Lyriker der Gegenwart, der große Patriot, der vorahncnd den Glanz des neuen Reiches verkündet, diese Ehre. War es doch in Lübeck, wo er im Jahre 1868 dem König Wilhelm bei dessen Besuch der alten Hansastadt zurief: Und feiS als letzter Wunsch gesprochen, Daß noch dereinst Dein Aug' eS sieht, Wie über'S Reich ununterbrochen Vom Fel« zum Meer Dein Adler zieht. Die Entziehung der ihm voin König vo > Bai« ern verliehenen Pension war bekanntlich die Folge. Die Leichenfeier findet heute Samstag statt; die Betheiligung daran wird großartig werden. Geibel hinterläßt eine Tochter, die an einen hiesigen angesehenen Rechtsanwalt verhei-rathet ist. „Dann," sagte der Bergbewohner, „möchte ich Ihnen einen großen kalifornischen Löwen verkaufen." „Hat er guten Appetit?" „Und waS für Appetit! Sein Appetit ist so groß, daß er fast Alles auffrißt. Habe ihn deßhalb Jay Gould genannt. Meine Nachbarn machen einen Heidenkrakehl, wenn ich Jay «in-mal von der Kette loslasse." „Ist wild? — He ?" „Wild? DaS eigentlich nicht. Er knappert nur gern alles an. So zum Beispiel konnte ich eines TagS, als ich von einem Piknik zurückkam, die Tante Mary nicht finden; Jay Gould dagegen war so dick, wie ein Schlaf-sofa. Und da er zwei Tage lang Haarnadeln und Zähne aushustete, kamen wir zu dem Schlüsse, daß Jay mit der Tante gespielt und sie ausgeknappert hat." „War es eine Tante mütterlicherseits?" fragte der Circus»,auu nachdenklich. „Stimmt! Meine Frau war deßhalb an-fangs sehr entrüstet und wollte, ich sollte Jay sofort erschießen; aber ich setzte ihr auseinan-der, daß alte Tanten schwer verdaulich sind, daß das arme Vieh durch die alte Tante viel-leicht dyspetisch werden würde, vielleicht sogar 1884 [Die diesjährigen Herbstma-n ö v e r-1 Im September werden im untere» Marchthale große Truppenmanöver stattfinde», an welchen das fünfte CorpS (Preßburg) und das zehnte Corps (Brunn), sowie Truppen der Wiener Garnison, ferner zwei Cavallerie-Trup-pen-Divisionen und acht Landwehr - Bataillone theilnehmen werden. DaS fünfte Corp« wird aus der 14. und 23. Jnfanterie-Truppen-Tivi-sion und au« einer combinirten Cavallerie-Di-Vision, das zehnte CorpS aus der 4. und 5. und einer combinirten Infanterie- und Kavallerie-Truppen-Division zusammengesetzt sein. JnSumm« werden das fünfte Corps 31 Bataillone, 24 Escadronen und 16 Batterien, das zehnte Corp« 43 Bataillone, 30 Escadronen und 18 Batterien zählen. [Ein weiblicher RechnungSbe-a m t e r.] In der Erwartung vermuthlich, daß eine Frau an, besten hauszuhalten verstände, hat die gute Stadt Szegedin zum Rechnungs-beamten ein Mädchen gewählt. Und daS kam so. Der städtische Buchhalter Ludwig Jakabffq. der seit Jahren als einer der wackersten Be-amten Szegedins wirkte und sich allgemeiner Achtung erfreute, „concurrirte" neuerdings auf seine Stelle. Seine Wahl war — trotzdem er drei Gegencandidaten hatte — zweifellos; als aber die Reihe an ihn kam und seine Partei zur Abstimmung bereit stand, metbete der Vorsitzende Obergespan v. Kallay mit bewegter Stimme, daß die Reihenfolge der Caudidate» eine Abänderung erfahren müsse, nachdem der an erster Stelle candidirte Ludwig Jakabffy plötzlich gestorben ist. Dies geschah am Donnerstag; in der am Freitag fortgesetzten^ Generalver-sammlung wurde die Pietät vor das Vorurtheil gesetzt und die ohne Stütze zurückgebliebene Tochter des Verstorbenen. Fräulein Lenke Ja-kabffy, einstimmig zum definitiven RechnungS-beamten der Stadt gewählt. DaS Fräulein hat auch früher seinem Vater im Antte auShelfend beigestanden. [Die warme Witterung) zeitigt allerlei Abnormitäten. Aus Colmar (Elsaß) wird berichtet, daß bort in gut gepflegten Fel» dern der Roggen schon in Aehren steht. Auch in der Nähe von Dülken ist eine vollständig entwickelte Aehre gefunden worden. [Der reichste Mann der Welt zu seinj ist nach neueste» Schätzungen nicht Mr. Mackey. sonder» der bekannte New-'Aorker Eisenbahnkönig Willian» H. Vanberbilt. Am Schluße eines jeden Jahres zieht er, wie jeder ordentliche Geschäftsmann feine Bilanz, und wenn er sich auch gerne mit feinen Reichthü-»«er» brüstet und jeden seiner Mitmensche» über die Achsel ansieht, der nicht mindestens eine Million im Vermögen hat. so war ti bisher doch noch keinem Sterblichen vergönnt, in die Verhältnisse Mr. Vanderbilts einen tie- ihren Rheumatismus geerbt hatte und wir deshalb am besten thäten, die Sache als au4-geglichen anzusehen." „That sie das?" „Ja, nach einer Weile beruhigte sie sich, besonders, als sie sah, daß Jay gern mit de» Kindern spielte. — Kurze Zeit nachher kam eines Morgens meine Schwiegermutter nicht zum Frühstück herunter — Sie müssen nämlich wissen, daß ich die ganze lebende Verwandt-fchaft meiner Frau bei mir im Hause hatte — und als wir nach ihr suchten, fanden wir ihre falschen Haare über einen Stuhl vor ihrem Bette hängen. Jay Gould aber kroch unter letztere», hervor, leckte sich das Maul, und da er eine sehr belegte Zunge hatte — meine Schwiegermutter nahm sehr viel Patenttnedizin gegen ihre Leberleiden — so schlössen wir, daß Jay die alte Dame mit Haut und Kleidern verspeist und sich dadurch Magenbeschwer-den zug-zogen habe." „Es sah bald so auS," meinte der Eir-cuSmann zustimmend. „Sie können sich vorstellen, daß die Alte — ich spreche jetzt von meiner Frau — ein ziemliches Getöse veranstaltet; ja sie holte mei-nen doppelläufigen Hinterlader herunter und 1884 feren Einblick zu gewinnen. Dennoch soll schon vor Jahresfrist Herr Banderbilt einem vertrau-len Freunde bei Tisch erzählt haben, daß er I94.WV.0V0 Dollars besitzt und sich daher reicher schätze als der Herzog von Westminster, der reichste Grundbesitzer London« und Kroß-brilanniens überhaupt. Was Banderbilt selbst nicht angab, aber andere Leute berechnet haben, ist der Umstand, daß dieser Exmillionär alle Cmnden einen Eßlöffel voll — Reichthum im Betrage von 1180.50 Doll. seinen Schätzen beifügt, weil er eben ein sehr umsichtiger Ge-schäslSmann ist und seine Capitalien mindestens äu 6% verzinslich anlegt. Die Probe zur Berechnung seines unerhörten Wohlstandes hat Banderbilt selbst geliefert, indem er jüngst einem Geschäftsfreund eine Anzahl Papiere sandte, unter welche durch Zufall oder Unachtsamkeit seine eigenhändig geschriebene Vermö-yenS-Uebersicht gerathen wär. In den ersten Wochen des Jahres pflegt nämlich, wie wir im Eingang bereits angedeutet, Mr. Vander-bitt große Revue über seine geöffneten Geld-und Esfecten-Schränke zu halten und darüber eine Aufstellung zu machen, wie viel Geld oder Geldeswerth sich dem Riesengebirge seines Vermögens im Laufe des Jahres Hinzuge-gefügt hat. So war denn die letzte zufällig einem Reporter in die Hände gefallene Ver-mögensübersicht, (die sich unter den oberwähn-len Papieren befunden) vom 15. Januar d. I. datirt. Es geht daraus hervor, daß das Ver-mögen des „modernen Midas" jetzt auf über 200 Millionen Dollars angewachsen fei. sEiue originelle Kraftprobe] ist vor einigen Tagen in Berlin unter dem Jubel der Betheiligten entschieden worden. In einem Kreise junger Kaufleute, vou denen zwei einem Turnverein angehörten und in ihrem Be-kannlenkreise als besonders kräftig anerkannt waren, hatte sich, nachdem alle üblichen.Kraft-productionen an Tischen und Stühlen durchge-nommen waren, darum gestritten, wer von den beiden Turnern die meiste Muskelkraft besäße. Nachdem der Preis uormirt war, einigle man sich dahin, daß jeder der beiden Helden einen frisch aus der Tonne genommenen Hering zwi-schen Daumen und Zeigefinger an der äußer-sten schwanzspitze sasseu und vom ehemaligen Hallesen bis zum Oranienburger Thor, die ganze Friedrichsstraße entlang, d. h. eine Strecke von 3600 Meter, ohne auszuruhe, oder umzu-wechseln, tragen sollte. Unter großer Heiterkeit wurde dieser Vorschlag angenommen und Nachts um die zwölfte Stunde ausgeführt, um jede Störung zu vermeiden. So lächerlich eine solche Kraftprobe nun auch erscheinen mag, so hat auch nur einer der beiden baumstarken jungen Leute die Aufgabe gelöst, während der zweite schon zwischen Mittel- und Dorotheenstraße seinen Hering in den Rinnstein warf, weil ihm der Arm fast abgestorben war. Aber auch der Sie« wollte sofort Rache an Jay nehmen. Ich aber sprach: Der Gerechte erbarmt sich auch feines BieheS, und wie sollte Jay Gould wissen, daß es eine Sünde ist. alte Schwiegermütter zu stessen. Gibt es doch Menschen genug, welche m Hays Vergehen gegen die alte Dame keine Sünde erblicken würden. Die Hand der Vor-sehung liegt schwer auf uns; at er wen der Herr lieb hat. den züchtigt er, und er spricht: Die Rache ist mein — Demuth in die uner-gründlichen Rathschlüsse der Vorsehung ziemt dem Christen — und nachdem ich eine Weile so gesprochen, auch an die Medaille erinnert hatte, welche wir für Gould auf einer Thierausstel-lung erhalten hatten, beruhigte sich meine Frau wieder. „WaS geschah später?" „Eines Tages ging mein Schwager Jo-hannq auS um Zucker zu kaufen und nahm Jay Gould zur Gesellschaft mit. Er kam nicht zurück, wohl oberJay. und da dieser so viel anLei-besiimsang zugenommen, wie Johannys Körper ausmachte, so war es klar, daß eine nette Heimsuchung der Vorsehung über uns gekommen war." „Wie beruhigten Sie Ihre Frau diesmal „Ich versprach, Jay anzuschließen, wurde „Zutsche Macht.- ger hat seinen Freunden gegenüber erklärt, daß er lieber die schwerste Arbeit machen, als noch einmal eine solche Herittgspromettade ausführen würde. [Zum Processe Schenk.] Der Oberste Gerichtshof hat sein Votum in dieser Angelegenheit bereits abgegeben. Dasselbe lautet consorm den Anträgen deS ersten Gerichtshofes, nämlich auf Begnadigung bezüglich de? Karl Schenk und Justificirung deS Hugo Schenk und des Carl Schlossarek. Die Hinrichtung dürfte, wie mitgetheilt wird, nicht in der Woche nach Ostern, sondern erst in der darauf folgenden Woche, also in den letzten Tagen des April vollzogen werden. sEine Freundschaft zwischen Männer n,) welche eine priesterliche Einseg-nnng empfing, bestand nach unseren altgriechi-schen Quellen bei den Persern. Diese seltene Institution gibt es indeß noch heutzutage bei deu Neugriechen. Es ist das Verhältniß der „Cumparenschaft." Dieses Verhältniß — gewissermaßen die mittelalterliche Waffenbrüder-schast — ist, wie Adolf Bötticher sagt, bei den Neugriechen daS denkbar engste. Der Bund wird als der allerheiligste betrachtet und kirch-lich gesegnet. Wollen sich zwei Männer dazu verbinden, so stellen sie sich in Begleitung ei-nes zehnjährigen Mädchens — des Symbols der Reinheit ihres Bundes — vor dem Priester in der Kirche ein. Der PappaS befolgt eine eigens hierfür verfaßte Liturgie, dann windet er um all« Drei unter Verlesung von Bibelworten eine Schärpe, worauf die beiden Cumpareu einander aus das Evangelium un-verbrüchliche Treue über den Tod hinaus schwören Einer ist nun den Anderen .Kurnpa-ros" (copfcre) oder „Adelphopoietos* (pnt Bruder gemachter.) steht ihm bei allen wichtigen Handlungen, in allen schwierigen Lagen des Lebens enger und näher zur Seite, als selbst die Verwandten. Er wirbt für ihn um die Gattin, er wirkt bei der Einsegnung der Ehe mit. er hebt die Kinder ans der Taufe und hat die heilige Verpflichtung, nach dem Tode des Cumpareu für dessen gesamuite über-lebende Familie zu sorgen, sie zu ernähren und die Erziehung der Kinder zu leiten. In gewis-sen Gegenden, wie in deu mainolischen Gebir-gen. wo noch heute die Blutrache herrscht, hat der^ Cumpar die unumgängliche Pflicht, den gewaltsamen Tod seines Bruders zu rächen. ^E i u köstliches Beispiel] von der mit Willkühr gepaarten Albernheit der rußischen Preß-Ceniur wird in der „Times" erzählt: „Ein in Polen ansässiger Ausländer hatte seine Uebersetzuug eines französischen oder englischen Werkes über Chemie für das Jmpri-niatur deS rnßischen Censors zu unterbreiten. Der Censor entdeckte, daß ,pru»siv acid* (Berliner Blausäure) sehr oft in dein Buche erwähnt wird und er erhob Einsprache gegen aber noch verschiedenern»! vom Ankauf einer Kette abgehalten und eines Tages war auch meine Frau verschwunden, als ich aus der Stadt zurückkehrte. Ich gab Jay ein Pfund Brechmittel; aber alles waS ich herauskommen sehen konnte, waren die Hackenschuhe und der Schnürleib meiner Seligen. Ich legte diese Sachen in einen Sarg und ließ Jay Gould, mit Blumen und Flor umwunden, hinter dem Leichenwagen hergehen, um so viel wie mög-lich von der Leiche beim Begräbniß zu haben. Wie finden Sie daS „Muß sehr rührend gewesen sein." „Kein Auge blieb trocken. Die ganze Nachbarschaft war der Meinung, daß so «in Leichen-begängniß noch nie dagewesen sei; aber meine Freunde zwangen mich, Jay Gould an eine Kette zu legen." „Kein Wunder, daß Ihr das Unthier verkaufen wollt," meinte der Menageriebesitzer. „Well, ich möchte wohl und möchte auch wieder nicht. Es hängen so viele schöne Er-innerungen au Jay; es ist mir fast zu Muthe, als sollte ich eine Begräbuißstätte verkaufen, in welcher uteine Lieben ruhen. Andererseits hat Jay meine Frau und deren ganze Verwandt- 5 diese Benennung. „In Deutschland," sagte er dem Uebersetzer, „nennt man es hydrocyanische Säure, und Sie müssen dasselbe thun, weil „prussic acid" den Deutschen Anstoß bereiten würde, waS im gegenwärtigen Augenblick durch-ans nicht unsere Politik ist." ^Sonderbare Bewerbung.] Die jungen Damen in Neu-Ealedonien und in den in der Nähe liegenden Inseln gehen in patri-archaischer Einfachheit nach den Brunnen und Quellen, um Wasser zu schöpfen. Hat ein Jüng-ling eine derselben gesehen und empfindet eine Zuneigung zu ihr, so versteckt er sich in ein Gebüsch oder hinter einen Felsen; naht nun daS Mädchen mit ihrem Kruge und bückt sich, um Wasser zu schöpfen, so benutzt der Freier diese wehrlose Stellung, stürzt auf sie loS und ver-fetzt ihr einen Stoß, daß sie in's Wasser fällt; dann zieht er sie bei den Haaren heraus, schleppt sie zuweilen verwundet und blutend, in seine Hütte, und auf diese Weis.' wird sie seine Ehefrau. sE i n « n hübschen Scherz,] der halb das Theater, halb die Politik angehr, erzählt der „Kapitän Fracassa." Einer der be-kanntesten italienischen Parlamentarier, welcher Schriftsteller ist und letzthin eine französische Komödie für daS Theatro Nationale in Rom übersetzte, wird von einer Dame in einer Ge-sellschaft gefragt: Weßhalb ziehen Sie es vor, Komödien zu übersetzen, statt das Ihnen über-tragene Amt eines Generalsekretärs im Ministerium des öffentlichen Unterrichts anzuneh-ment" „Das ist sehr einfach, meine Gnädige. ES ist leider viel leichler und angenehmer, französische Stücke ins Italienische zu übersetzen. als die Circulare unserer Minister . . ." Desgleichen soll auch außerhalb Italiens vor-kommen. ^Amerikanisches.] In Tombstone. Arizona, wurden am Freitag fünf Banditen zu-sammcn wegen Mordthaten gehängt. Es war eine Galerie gebaut, von welcher man in den Gefängnißhof sehen konnte. Die Zuschauer sollten Einttittsgeld zahlen, allein die Menge nahm das übel und zerstörte die Galerie. In dem Ge-ümmel wurden 7 Personen verletzt. ^Schlagfertig.] „Dn wählst Dir doch immer das Schlechteste!" sagte eine böse Frau im heftigen Zank zu ihrem Manne, der sich Tuch gekauft hatte, an dem ihr die Farbe nicht gefiel. „Wahr ist'S", entgegnete der Mann, „und bei Dir hat meine schlechte Wahl angefangen." Deutscher Schutverein. Wien. 10. April 1384. In der am 8. April d. I. abgehaltenen Ausschußsitzung be-richtete Dr. Weitlof über seine Inspektionsreise nach Mähren und 'insbesondere über die Ver-einsschule Königsfeld, welche so stark besucht ist. daß bereits an deren Erweiterung geschritten schast in ein besseres Jenseits befördert, ich habe jetzt keine Verwendung mehr für ihn und er hat sozusagen seine Nützlichkeit überlebt. 'Wenn Sie mir daher ein gutes Angebot ma° chen, können Sie Jay Gould haben." Man wurde handelseins. Nachdem der CireuSmaun dem seufzenden Witwer den aus-bedungenen Preis bezahlt hatte, sagte er: „Ich habe vor, von hier nach Utah zu gehen, und ich denke, daß mir einer der Mor-monenältesten ein schönes Stück Geld für Jay bezahlen wird." „Als Familieliebling in einem Mormonen-hauShalt mit vielleicht einem Dutzend Schwiegermütter ist Jay Gould gar nicht zu bezah-len. und in Aussicht auf daS glänzende Geschäft, daß sie mit dem prächtigen Vieh in Utah machen müßen, können Sie mir noch ein Freibillet für Ihren Circus geben." Nachdem der schwer Heimgesuchte die Eintrittskarte erhalten hatte, schulterte er seinen Regenschirm und schlenderte die Straße hinab. 6 werden muß. dann über die wegen Errichtung eine« Kindergartens in Königsfeld getroffenen Einleitungen. Eine Schule in Mähren erhielt Lehrmittel, ei» Vereinskindergarten dort ein Sommerzelt. Die Erhaltungskosten für die Ver-einSschule in Beitschowitz und für den Vereins-kindergarten in Friedeck wurden dem Bedarfe entsprechend erhöht. Für zwei Schulhausbauten in Tirol, dann für einen Schulhausbau im nördlichen Böhmen wurden namhafte Beiträge bewilligt. Eine Schule in Körnten und eine Schule in Böhmen erhielten Bibliotheken und Lehrmittel, einem Lehrer in Kärnten wurde eine Ehrengabe zuerkannt. Dem Vereine sind neuerdings zugeflossen: Von der OrtSgr. Witkowitz: vom Veteranen-Verein 4 fl., Sammelschütz 32 kr., diverse Spenden 7 fl. 32 kr. — Von der Ortsgruppe Trabitsch: »prosit Neujahr" 16 fl., Schmkenbein-Lici ation 12 fl. I I kr., von Dr. Kriftenheit in Marschendorf Licitat. Ergebniß 6 fl. 76 kr. — Von der Ortsgr. Oberdrauthal Sammelschütze bei Astam 7 fl. 2 kr. — Von der Ortsgr. Maichau Sammelschütz 20 fl. 13 kr. — Von der Ortsgr. Voitsberg: 5 fl. 40 kr., von Herrn Wodwerka Spende 11 fl. 20 kr.— Von der Ortsgr. Göding Kegelparthie Luzitz 1 fl. — Von der Ortsgr. Klostergrab diverse Spenden 3 fl. 4 kr — Von der Ortsgr. Umg. Brod Spende 50 kr. — Von der Ortsgruppe Morchenstern; Sammelschütz 15 fl. 80 kr. Sammelschütz Wacla 41 fl. 50 kr., ebenso bei Rößler 13 fl. 20 kr., bei Klinger 6 fl., bei Hoffmann 12 fl. 76 kr., beiPyeock 4 fl. 20 kr., beim Lagerschießen 16 fl.. Kränzchen „Einttacht" 26 fl. 10 kr., Sammelschütz bei Herbe 4 fl. 80 kr. Verein „Eintracht" 3'66 fl. Kornblumen 15'80 fl. von Herrn Großmann 4 fl., Dr. Weißkopf 1 fl. 8 kr. — Von der Ortsgruppe Sauger-berg diverse Spenden 5 fl. — Von der O>ts-gruppe Modlau: Kränzchen 48 fl.. Kaiser Jo-sephS - Bilder 28 fl. 70 kr., Sammelschütze 24 fl. 75 kr., Diverse 3 fl. — Von ver Ortsgruppe Trofaiach: Sammelschütze 7 fl. 78 kr. Von der Ortsgruppe Trupschitz: Sammlung im Gasthause Massak 5 fl. 60 kr. Sammlung bei Mader 2 fl. 56 fr., Sammelschütze bei Knobloch 12 fl. 63 kr., Sammlung bei Kohler 10 fl. — Von der Ortsgr. Villach; Sammlung deS Herrn Pfarrers Modi 2 fl. 10 kr., ebenso bei Gün-ther 4 fl. 50 kr. ebenso Post 62 fl. 20 kr. Ke-gelgesellschast Günther 4 fl. 50 kr. von Som» mergästen in St. Andräi 4 fl. 90 kr. von Herrn Pessi 5 fl. — Von der Ortsgruppe E i l l i: Club der Gemüthlichen 20 fl., Enthebung von Neu-jahrswünschen 23 fl. Sammelschütz beim schwar-zen Wallfisch 90 fl. 64 kr., ebenso beim Löwen 12 fl. 67 kr., beim Verwega 17 fl., Negri und Comp. 2 fl. 30 kr., dieverje Spenden 9 fl.2»kr. Sammelschütz Westsee 6 fl. 54 kr., Haustheater 4 fl., Theater bei Baron von Dummcher 9 fl. 25 kr., Ehrenbeleidigungsausgleich 10 fl., Fortschrittsverein 24 fl., consiscirter Rehbock 1 fl., Strasbetrag 5 fl.. — Von der Orts-gruvpe Bozen: Germanias Fondsbeitrag 20 fl. — Von der Ortsgruppe Trautenau : Freiheiter Dilletanten-Berein 11 fl. 63 kr., Liebenauer Turnverein 6 fl. 44 kr., Zigarrentasche 1 fl. 80 kr., von» deutschen Turn - Verein in Trautenau 142 fl. 73 kr., an diversen Spenden 46 fl. 84 kr., Kirchweihfest in GaberSdorf 15 fl., Bierstube Schweidar 112 fl.. Hochzeitsgesellschaft 11 fl., Deutscher Verein 94 fl., aus Rußland 29 fl.. Cafino 61 fl., weißes Roß 10 fl. Abendgesell-schast Proschwitz 12 fl. 50 kr., halsbrecherische Wette 12 fl. 12 kr. Festkommas Markausch 21 fl. 92 kr. versteigerte Cigarren 14 fl. Samm-lung bei Plischke 26 fl.. vom Turnverein in Schatzlar 2 fl. 94 kr., Wetterwette 1 fl., Schütze bei Fiedler 4 fl. Sammlung von Koid 5 fl. Feuerwehr bei Proschvitz 6 fl. 43 kr., Bänkel-sänger 7 fl, von Herrn Schierer in Oskan 26 fl. von Herrn Boltzeles ebendort 30 fl. von Herrn taas 30 fl., von Schülern der Matik'schen anzschule 5 fl., Tischgesellschaft Köhler fl. 8"10 Gesellschaft bei Frau Priller 7 fl. sO r t S g r u p p e G o n o b i tz.Z Die ge-nannte Ortsgruppe hält am 20. April, 3 Uhr Nachmittags im Gasthofe zum Hirschen ihre Vollversammlung ab. Auf der Tagesordnung „Peulfche ZSacht.^_ stehen: 1. Bericht des Vorstandes über daS Vereinsjahr 1883; 2. Wahl der Delegirten zur Hauptversammlung und 3. allfällige An-träge. Danksagung. Sr. Hochgeboren der Herr Graf H. Attems spendete in gütigster Weise eine Collectiv» von Samen für die deutsche Schule in Lichtenwald, wofür hiemit der wärmste Dank öffentlich aus-gebracht wird. Leitung der Privatschule des „Deutschen Schul-Vereines in Lichtenwald a. d. S. am 8. April. I. Wennuth, prov. Leiter. Locates und Arovinciates. Lilli, 12. April. sT o d e S f a ll.] Man schreibt unS unterm 11. d. ausTüffer: Gestern während deS Jahr-marktsgewühles durchflog mit Blitzesschnelle unseren Markt eine Trauernachricht, die nicht nur die direct davon Betroffenen auf das schmerz-lichste erschütterte, sondern auch in den weitesten Kreisen die tiefste Theilnahme wachrufen wird: Frau Emma Elsbacher, die Gattin unseres verehrten Mitbürgers Andreas Elsbacher ist nach kurzer Krankheit in Graz verschieden. Viel zu früh entriß der grausame Tod die kaum 38jährige Frau, an deren Grabe acht Kinder und der bedauernswerthe Gatte trauern. Die Verblichene, noch kürzlich in den glücklichsten Verhältnissen lebend, war das Muster einer tüchtige», umsüchtigen Hauefrau, die beste Gattin und Mutter, vielen Armen eine herzensgute Wohlthäterin, von allen Bekannten geachtet und geehrt, waS sich am deutlichsten aus der t'efen Trauer ersehen läßt, die den ganzen Markt er-füllt. Mögen die bedauernswerthen Hinterblie-benen in dem allgemeinen Mitgefühl einen kleinen Trost für den unersetzlich schweren Ver-lust erblicken, der Verblichenen die Erde leicht sein. — sT h e a t e r b a u.] Die Commission zur Erthnlung der Baubewilligung für daS Eillier Stadttheater wurde verflossenen Donnerstag ab-gehalten. Derselben wohnten Statthaltereirath Haas, kaiserlicher Rath Dr. Neckermann und als Deligirter der Statthalterei-Oberingenieur Bücher bei. Die eingereichten Pläne wurden nach dem neuerlassenen Gesetze für Theater-bauten geprüft und approbirt, und nur un-wesentliche aus den modernen Anforderungen resultirende Aenderungen im Bühnenraume sowie eine Verbreiterung der Galerietreppe angeord-net. ES wurde weiters bestimmt, daß die Scheidemauer zwischen Bühne und Zuschauer-räum 60 Cm. breit und 45 Cm. über die Dachfläche ragen müsse. ^Vorlesung.] Donnerstag, 17. April veranstaltet Herr Emil Milan, der unS durch die Aufführung des Epiloge« noch in bester Erin»erung ist, im kleinen Easinofaale eine Vorlesung aus Fritz Reuter, u. zw. in eigener hochdeutscher Uedertragung. Am selben Abende wird Herr Albert Klein Baumbach's „Zlatorog" zum Vortrag bringen. Wir wünschen dem Un-ternehmen viel Glück und bemerken noch, daß Vormerkungen für Billets fchon jetzt bei Herrn Johann Rakufch entgegengenommen werden. Sitzplätze kosten 50 kr., Studentenkarten 20 kr. sAbend für Kunstfreunde.] Man schreibt uns auS Pettau: Mittwoch, 16. April findet im Casinvfaale ein Abend für Kunst-freunde statt, bei dem Herr Emil Milan Stücke aus Fritz Reuter in hochdeutfcher Ueberttagung und Herr Albert Klein Gedichte von Baumdach und Hebbel zum Bortrage bringen werden. — Den musikalischen Theil haben auS besonderer Gefälligkeit hiesige Musikfreunde übernommen. Näheres durch Programme. Vormerkungen für BilletS zu 50 kr. werden schon jetzt bei Herrn A. Selinschegg entgegengenommen. sWar dies Tapferkeit?] Unser Marburger Korrespondent schreibt uns: Heute waren wir Zeuge wie ein ruhiger Spazier-gänger von einem Reiterofficiere hoch zu Roß angefallen wurde. Unseren Informationen zu- 1884 folge entsprang dieser Angriff einer Differenz, welche der angefallene Herr D. aus motivirte» Gründen, die an seiner Ehrenhaftigkeit keinen Zweifel aufkommen lassen, nicht im Sinne des gedachten Eavallerie-Officier» anszutragen Wll« lenS war. — Herr D. saß am 8. d. M. in den Gasthauslocalitäten des Hr. Roßmann allem an einem Tische, als er ohne jede Ursache v»n dem mit einer Dame zwei Tische weiter sitzen« den Oberlieutenant insultirt wurde. Wie Zeugen bestätigen können, wieS er die Insulte in an-ständiger Weise ab. ohne Grund zu einer weiteren Berührung zu geben. Dessenungeachtet fand es der Ofsicier für gut seinen Platz zu verlassen, an den Tisch des ruhigsitzenden D. heranzutreten und diesen in barschem Tone nach Namen und Wohnort zu fragen. Mehr um einem Skandale vorzubeugen als aus au-derer Ursache erhielt der Officier auch die er-preß verlangte Namenskalte. Am 9. Mittags fanden sich bei dem ruhigen Staatsbürger zwei Officiere ein und brachten diesem eine Heraus-forderung, welche dieser wie Eingangs erwähnt ablehnte, da kein Grund für denselben vor-Handen war, jenem Herrn Oberlieutenant das so sehnsüchtig verlangte Zeugnis der Tapfer« keit auszustellen. Die Herrn Cartellträger stellte» beim Scheiden das heute ausgeführte Attentat durch die Aeußerung in Aussicht: „Herr D. hätte sich die Folgen seiner Weigerung selbst zuzuschreiben. Diese Folgen zum Demonstrire» hat heute der Ofsicier unternommen; denn er attaquirte vom Pferde herab Herrn D. mit seiner Reitgerte, fand aber praktischen Widerstand, trotz der ziemlich ungünstigen Stel« lung, welche der Fußgeher dem hoch zu Roß sitzenden Officiere gegenüber einnahm, in Form eines biegsamen Rohrstockes, welcher einmal so recht saftig die Schenkel des Reiters traf. Erst als H rrn D. der Stock der Hand entfiel, da dieser im Riemenzeugt des Rosses hängen blieb, flüchtete er waffenlos in das offene Thor eines Hauses der Reiserstraße vor der bravourösen Tactik des Ofsiciers. Zeugen dieses Manöver» in der Vorstadt freuten sich recht herzlich, daß die Gerte stets ihr Ziel verfehlte und D. so prächtig im Vortheil war. ^J n t er n i r t e Z i g e u n e r.] Seit mehr als vier Monaten befindet sich im hiesigen Ge-meind«arreste eine Zigeunerfamilie in Verwah-rungshaft, weil deren Zuständigkeit nicht er-mittelt werden kann. Man sollte meinen, daß eine viermonatliche Frist hinreichend sei, um. wenn nicht die Zuständigkeit dieser Leute fef^ zustellen, so wenigstens die Zuweisung an eine Gemeinde auszusprechen, zumal die diesbezüglichen Verhandlungsacten, wie dies die Zigeuner selbst klagend erzählen, schon über 2 Monate beim Ministerium erliegen. Die Erhaltung der Zigeunerfamilie ist bei der bekannten Zudring-lichknt dieser Race für das Stadtamt eine große Plage, ganz abgesehen davon, daß, nach-dem die eigenen Mittel der Zigeuner erschöpft sind, nunmehr die Gemeindecasse für die Äe» dürfnisse zunächst auszukommen hat. welche, da es sich um die Ernährung von neun Personen handelt, gewiß nicht gering erscheinen. sSlovenische Gründlichkeit.] Die „Südsteirische" widmet in ihrer letzte» Nummer dem verstorbenen slvvenischen Dicht« Besel-Koseski einen Nachruf, worin eS heißt: „auch übersetzte er in jener Epoche Einiges au» deutschen Klassikern, namentlich Schillers„Glocke," „die Jungfrau von Orleans", Goethe» „Sängersfluch"." Wie jeder Tertianer weiß ift letztgenannte Ballade, welche zu den populärsten deutschen Dichtungen zählt, von Uhland. Un» erinnert dieser Schnitzer der „Südsteirischen" an den Ausspruch des jüdischen Parvenu, der da ausrief: „Göttlicher Shakespeare, wie sehr hast Du recht, wenn du in Schillers Oberon sagst, auf den Bergen logirt die Freiheit." sA s s e n t i r u n g.s Wie voriges Jahr in Steiermark. fo ist in diesem Jahre in Kram, Kärnten, Salzburg und Galizien auch die vierte Altersclasse zur regelmäßigen Stellung berufen. sEin zudringlicher Bettler.] Gestern Vormittags wurde ein überaus fre-cher Landstreicher, namens Georg Frisch aus Straß, welcher, als er von einer Frau ein 1884 Almosen von 10 Kreuzern erhielt, über die ihm zu geringfügig dünkende Gabe empört. Er begann sowohl die Spenderin, wie auch einen Herren, der ihm das Haus verwies, zu beschimpfen. Es mußte Polizei requirirt wer-den, welche den zudringlichen Patron arre« tirte. Derselbe wurde dem Gerichte zur Ab-strafung wegen Vagabundage übergeben. Er ivurde zu drei Wochen Arrest, verschärft mit Fasten und Tunkelhaft verurtheilt. In seinem besitze fand man Majestätsgesuche und an ver-schiedene höhere Perlonlichkeiten vorbereitete Bettelbriefe, welche bezüglich feiner Personal-nid Familenverhältnisse widersprechende Angaben enthielten. Dieser Candidat sür'S Arbeitshaus war auch mit einem Auslandsreise-passe der Bezirks Hauptmannschaft Leibnitz ver-sehen. Seit der Ausstellung des Paffes konnte «c jedoch eine Beschäftigung nicht nachweisen. sPolitikam K i r ch h o fe.] Aus Tüffer geht uns die Klage zu, daß der dortige Caplan Fischer es nicht unterlassen kann, feiner hyper-»ationalen Gesinnung bei jedem Anlasse Aus-druck zu gebe». So pflegt er bei Beerdigung »on deutschen Marktbewohnern das Vaterunser stets slovenisch zu sprechen. Daß es sich dabei lediglich um eine Demonstration handelt, be-«eist der Umstand, daß in solchen Fällen Per« sonen, die zu ihm in näherer Beziehung stehen, es schon einen Tag vorher zu erzählen wissen, der Herr Eaplan werde beim Begräb-liste slovemsch beten. Der verstorbene Herr Hauptpsarrer, der doch gewiß auch ein Slovene »us vollster Seele war, »ahm bei solchen An-lassen stets auf das Empfinden der deutschen Marktbewohner Rücksicht, nicht so Herr Eaplan Fischer, den, die diesbezüglich« Mißstimmung der Tüfferer doch ganz gut bekannt fein dürft«. Taß es von keinem tefonders religiösen Em> pstnden zeugt, wenn das Gebet der Gebete, daS Laterunser, zu nationalen Kundgebungen und »och dazu bei Traueranlässen gebraucht wird, bedarf wohl keiner weiteren Erklärung. Wir hoffen dccher, daß dieser gewiß mehr als sonderbaren Kirchhosspolitik des Herrn Eaplans Fischer seitens seiner vorgesetzten Behörde Ein-halt gemacht und der nationale Chauvinismus des Genannten in vernünftige Grenzen zurück-gestaut werde. sWaldbrand.j Man schreibt uns aus Marburg: Donnerstag, den 10. d. meldete um 2 Uhr Nachmittags der Thürmer einen Wald-brand in Brunndorf. Die freiwillige Feuerwehr sowie Arbeitsleute, welche rasch herbeigeeilt »aren, dämpften den Brand im Berlauf einer Stunde. Beschädigt wurden die Brunndorfer Waldantheile des Pfarrers von Lembach, Herrn Keck, sowie des Grundbesitzers Papesch in Brunndorf. [Billig« Bezugsquell e.j Beim Kaiser Josefsmonumente im Marburger Stadt-parke waren heuer auch Hyazinthen gefetzt wor-den, welche vergangene Woche plötzlich ver-dufteten. Sie waren nämlich von fremder Hand abgerissen worden. Der Polizei gelang es in-zwischen den Thäter in der Person eines Blumen-midchens zu eruiren, welches im Marburger Ctadtparke eine billige Bezugsquelle gefunden zu haben vermeinte. ran d le g un g.Z In der Nacht auf deu 28. v. M. entstand in dem Wirtschaftsgebäude des Besitzers Johann Kompolschek zu Zehonen (Gemeinde St. Lorenzen) ein Brand, welcher das genannte Object einäscherte. DaS Feuer scheint gelegt worden zu sein; der That dringend verdächtig wird ein dortiger Inwohner bezeichnet. o d t s ch J n g.] Aus Gonobitz wird unS unterm II. d. gemeldet: Gestern Abends circa d llhr gerieth der Bauernbursche I. Weber, in dessen Gesellschaft sich der Grundbesitzers-söhn Math. Lepko befand, im Naglifch-Walde bei Stranitzen mit dem Besitzer I. Korofchetz in Streit, wobei er eine Wagenkipp« ergriff »nd damit dem Letzteren einen derartigen Hieb aus den Kopf versetzte, daß derselbe sofort todt zu Boden stürzte. — I. Weber sowie Lepko, welcher bei dieser Gelegenheit einem Bauern-durschen eine schwere körperliche Verletzung bei-brachte, befinden sich bereits in Haft. — Zur Deutsche Wacht selben Zeit hatten Bauernbursche in Retschach dem Gastwirthe vulgo Mautz dessen sämmtliche Haus-, Zimmer-, Küchen- und Kellereinrichtung zertrümmert. Die Hausleute mußten sich flüch-ten. E3 kamen bei diesem Excesse mehrfache Verwundungen vor. Hingesendet.*) Offene Anfrage. Die Anstrengungen, welche der verehrliche Verschönerungsverein macht, um den Stadtpark zu einer ganz besonderen Zierde CilliS zu machen, verdienen gewiß alles Lob. Um so mehr mußte es befremden, daß plötzlich im genannten Parke eine hölzerne Einfriedung sichtbar wurde, welche an Häßlichkeit nicht« zu wünschen übrig läßt. Sollte eS vielleicht die Leitung des Verschöne-rungsvereines unterlaffen haben, der Eigen-thümerin deS ZauneS, die doch als Witwe eines Eillier Profefforrs gewiß auch der Entwicklung des ParkeS günstig gesinnt ist, Vorstellungen zu machen? Wenn Ja. dann mögen diese Zeilen dem verehrlichen Verschöne-rungsverein es nahe legen, mit der gedachten Dante in diesbezüglich« Unterhandlung zu treten und von ihr die Entfernung des Latten-zaunes zu erbitten. Ein Freund des StadtparkeS. Aus der slopenischen preise. Zöort- und lluugetreue Auszüge ;« Muh und Arommen unserer Parteigenossen. „SlovenSki N a r o d" schreibt: „Der Generalversammlung der slvvenischen Leih an-stalten, welche am 6. d. M. in Cilli stattfand, hatten sich 9 flovenifche Leihanstalten zugesellt u. zw. die Cillier^ Marburger, Sachsenfelder, Schönsteiner, Praßberger, Friedauer, Inner-krainer, dann jene von der Umgebung Laibach und vom Rosenthale in Kärnthen. Freundlichst begrüßt wurde der Vertreter der letzteren, Herr Jo2e Janetiö, denn wir sahen daraus (wahr-scheinlich aus seiner Anwesenheit) daß das traurige Kärnten noch einen Mann hat, der sich seiner Nationalität bewußt ist, und daß uns das alt-berühmte Land noch nicht unbedingt verloren ist. Die Sitzung begann um '/»1t Uhr Früh und dauerte bis '/tl Uhr Nachmittag; aber um '/,3 Uhr versammelten wir uns wieder und beriethen unter der Leitung des wackeren Michael Vosnjak über verschiedene Sachen. Die Nach-mittagSsitzung eröffnete er beiläufig mit folgender Ansprache: „Auf dem Wege hieher sahen wir utehrere Wagen mit Cillier Herren rennen (drdrati) gegen „unser" (,naii*) Sannthal. Diese Leute erkennend, wußten wir logleich, daß dies nicht ein Ausflug in unsere schöne Umgebung sei, sondern vielmehr, daß es gewiß irgend einen anderen Grund habe, und richtig fuhren sie um den deutschen Schulverein im Sannthal auszu-stellen. Wir hier Versammelten werden uns nicht ärgern über den „Schwindel" (.ävindelnorn*) sondern eS erwecke dieses in unS nur noch größere Aufmerksamkeit bei der Berathung zum Nutzen uufererNation"), lassen wir ihnen den Schwindel, wir aber machen wirkliche Arbeit." * • * * „Mir", daS Hetzblatt des slvvenischen Geist-lichtn EinSpilar in Klagenfurt ist eingegangen. 9 • * „SlovenSki Narod" schreibt weiterS: „Jahresversammlung deS Vereines „Narodni Dom" in Laibach. Dr. Moschö eröffnet die Sitzung mit herzlichem Gruß, er sprach: Im Vereine ereignete sich nichts worüber man be-sonders stolz sein könnt«, und die Lotterie mußte man auf den letzten Tag des heurigen Jahres verlegen. Große Unt«rstützung fanden wir bei unseren Brüdern, den Tschechen und Kroaten, die bis jetzt die meisten Lose ankauften..... Der Schriftführer Ivan Hribar verliest seinen *) Für Form und Inhalt ist die Redaction nicht verantwortlich. **) Oho! Herr Volksbezlücker, was losten die Hopsen-selber? 7 Rechenschaftsbericht in welchem besonders des Absatzes der Lose gedacht wird, von welchen bis jetzt 79410 Stück ausgeschickt und 11056 verkauft wurden. Wie viele Arbeit der Verein macht, ersieht man aus den Postspesen, die im vorigen Jahre 1503 fl. ausmachten. Der Eaffier Dr. Starv berichtet über den Caffastand (irrt sich aber dabei in der Addition D. R.) das Vermögen beträgt 24.347 fl. 57 kr. Dr. Kotnik berichtet besonders breit über die Umgestaltung der Statuten. Nach dieser verringern sich die Antheilscheine deS „Narodni Dom" von 200 auf 100 fl., und kann folch' einer auch in 4 Raten ü 25 fl. eingezahlt werden. Die Um-gestaltung wird gutgeheißen. Im Gespräche entwickelt Dr. VoSnjak den Gedanken, daß eS genügen würde, wenn man ein kleines Gebäude für den „Narodni Dom" bauen würde, so z. B. so un« einige 00.000 fl. Dem entgegnet Hribar daß der „Narodni Dom" ein monumentales Gebäude werden muß. ein wirkliches Haus für alle Slovenen, nicht nur für die Laibacher . . . es wäre lächerlich unbedeutendes zn bauen. Sobald eS glückt 100.000 fl. durch freiwillige Gaben u. durch die Lotterie zusammen zu bringen wird man leicht für andere 100.000 fl. Antheil-scheine an den Mann bringen . . . " r*ln»t*r Rlkalliclicr litt Tisäh- infl MMmlM, erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. Ileiiiricli Mattoni, Karlsbad und Wien. Aotkswirtöschafttiches. [Gegen die Verlängerung der Norbbah n-C o n c e f \ i o n.] Bekanntlich hat die Regierung mit der Nordbahngefellschaft ein Uebereinkommen getroffen, nach welchem der letzteren ein« neu« Concession auf die Dauer von 80 Jahren ertheilt wird. Daß dieses Ueber-einkommen, welches demnächst im RcichSrathe zur Behandlung kommen wird, für die genannte Gesellschaft noch immer ein fehr günstiges ist, beweist am besten der Umstand, daß die Ver-waltung der Bahn, um die Stimmen der Tschechen zu captiviren, sämmtlichen Betriebsbeamten die Erlernung der tschechischen Sprache zur Pflicht machte. Wir sehen hier wieder so recht welch' nationales Gefühl die Herren Verwalt ungsräthe, unter denen sich auch Anhänger der Verfaffungs-Partei befinden, beherrscht. Doch fehen wir davon ab, denn von den Anbetern des goldenen Kalbes können wir ja kein nationales Gefühl erwarten.Sie sind deutfch fo lange es ihr Vor-theil erheischt; sobald ihnen aber die Aussicht auf fette Tantiemen, auf wucherische Verzinsung ihrer Gelder getrübt wird, da kriechen sie selbst vor den Feinden der Deutschen. Ehrensache jede« Freundes der Volks Wohlfahrt ist es nun, feine Stimme gegen die Verlängerung der Nordbahn-Concession und für die Verstaatlichung der ge-nannten Bahn zu erheben und sich der Petition des deutfch nationalen Vereines in Wien anzu-schließen. In unserer Stadt circuliren bereit« diesbezügliche Petitionen, teren Unterzeichnung wir unseren Parreigenoffen ganz besonders em-pfehlen. _ [Der Ochfenkrieg^ zwischen Oester-reich und Ungarn, welcher während der stillen Woche das Hauptthema der politischen Discus-si«n bildete, ist zu Ende. Die Oesterreichische Regierung hat, wie es vorauszusehen war. 8 „Putsche ZSacht 1884 capituliert. Der von den Ungarn bekämpfte niederösterreichische Statthalterei-Erlaß wird zurückgezogen, daher auch,die vom Preßburger Viehmarkte kommenden Transporte in March-egg nicht angehalten werden. Darob natürlich in Ungarn großer Jubel. Die Magyaren ha-den in dieser Angelegenheit wieder gezeigt, daß sie Alles durchzusetzen vermögen. sDer Verein zur Förderung der Interessen der land- und forst-wirthschaftlichen Beamte nj hielt Montag den 31. März d. I. unter Vorsitz Sr. Excellenz Franz Graf Falkenhayn als Ver-einspräsidentcn seine fünfte ordentliche Gene-ralversammlung. Nach dem Rechenschaftsbe» richt für das abgelaufene vierte VereinSjahr betrug der Mitgliederstand an diesem Tage 1028 Mitglieder, von welchen 828 in Oestcr-reich. 178 in Ungarn, 7 in Bosnien und 15 im Auslande domicilirten, was einer Abnahme von 9 Mitgliedern gleichkommt. 23 Mitglieder sind im Laufe deS Jahres gestorben. Von den VereinSmit^liedern nahmen 34 die Verficherungs-nahm« durch den Verein vor, mit 14.760 fl. Capitals- und 22.220 fl. Rentenversicherung. 20 Bewerbern konnte der Verein Dienftposten, darunter sehr gut dotirte, zuweisen. Seit Be-stand des Vereines nahmen 470 dienstlose Be-amle dessen Vermittlung behufs Wiederplaeirnng in Anspruch. Mit Rücksicht auf da« geringe Ver-elnSvermögen wurde beschlossen, für die nach-sten 3 Jahre je 3 Studienbeiträge zu je 100 fl. aus Bereinsmitteln zu widmen, die minderbe-miuelten Vercinsmitgliedern für deren Kinder gewährt werden sollen. Da der Vereinspräsident Frarn Graf Falkenhayn gleichem Zwecke zwei Studienbeiträge 5 100 fl., der Club der Land-und Forstwirthe in Wien einen Studienbeitrag zu 100 fl. — ebenfalls durch drei Jahre. — widmen wird, und überdies nicht unerhebliche Beiträge von Mitglieder» eingelaufen sind, aus denen gleichfalls Studienbeiträge gebildet wer-den sollen, ist die Vereinsleitung in die Lage versetzt, von dem Schuljahre 1884/5» ab sieben oder auch mehr Studienbeiträge für Kinder von Vereinsmitgliedern ausschreiben zu können. Diese humanitäre Bestrebung wird dem Ver-eine sicherlich viele Freunde gewinnen. Ober-landforftmeister Robert Mickliy hielt einen sehr interessanten Vortrag über die pensionsstatisti-schen Angaben, welche von Seite der Groß-Grundbesitzer dem Vereine zur Verfügung ge-stellt wurden; dieselben umfassen die Angaben der k. k. Forst- und Domänendirectionen, der kaiserlichen Privat- und FondSgüter fexclusive Böhmens), der fürstlich Liechtenstein sch:n :c. Domanen, worauf 3816 Beamte und Aufseher bedienstet sind, die zusammen 2,841.600 fl. Jahresbezüge erhalten, denen 2282 pensionSbe-rechtigte Beamte. Aufseher. Witwen und Waisen mit zusammen circa 530.000 fl. PensionS- und ErziehnngSbeiträgen gegenüberstehen. Die auö-scheidenden DirectionSmitglieder Graf Falken-hayn, Ritter von Fischer, Eduard Lemberg, Ritter von Proskovetz und Direktor Karl Si-korn wurden einstimmig wiedergewählt. sSaatenstand in Ungarn.J DaS ungarische Ackerbauministerium publicirt folge»-den Bericht über den Saatenstand zu Ende März: Die Herbstsaaten haben im Algemeinen gut überwintert und stehen befriedigend. Die trockenen Fröste in den letzten Wochen haben besonders dem Raps geschadet. Frühjahressaaten sind im großen Ganzen schön aufgegangen, und wird deren Bestockung durch die im überwie-gend größeren Theile des Lande« niedergegangenen Regen wesentlich gefördert. Hie-von auszunehmen sind nur einige im südlichen Theile Nieder-UngaxnS (Alföld) gelegene Comi-täte, aus welchem darüber Klage geführt wird, daß die Saaten in Folge der dort herrschenden Dürre schütter aufgehen. Nur in einigen sieben-bürgischen Comitaten wurden die Ackeruugs-und Anbau-Arbeilen noch nicht in Angriff ge-nommen. Aus dem Amtsvtatte. I Secundärzug, Ankuuft Cilli. s Uhr 18 1 r. Mürz zuschlug. Min. Abcnii Kundmachungen. Hintangaos mehrfacher Bauherstellungen an ve-» Kirchen- und Pfründner-Gebäuden zu ÜHariu Neustift in Ge,.-Kostendetrage per 2l30 fl 44 kr. Minuendoli-citation 28. April. S Uhr. V.-M. Bez. Haupt-Mannschaft Pettau. Glied igungeu. Gerichlshofadjuncten-stelle in Eilli. Conc.-Terniin 23. April Kr.-G.» Präs. Cilli. L i c i t a t i o n e n. 3. executive Feilbiethun-gen der Realitäten des Stefan und der Maria Kramberger in Jahringthal. Sch.-W. V045 fl. am 21. April. B.-G. Marburg l. D. U. —des Franz Kovac in Konovinc. Sch.-W. 1499 fl. am 23. April. B.-G. Schönstein. — Des Ma-thäus und der Elisabeth BoduZek in Ploterje Sch.-W. 3377 fl. am 15. April B.-G. Pettau. — DeS Jojef Fluchcr in UnterjakobSthal Sch.-W. 3012 fl. 25 kr. am 16. April. — Des Jakob und der Josefa Branhaut in Willkomm Sch.-W. 7977 fl. an, 17. April. Beide B.-G. Marburg l. D. U. Erinnerungen. Verjährung und Lö-schung von Forderungen und Rechten nach Jo-fef recte Franz Slatinschegg, Andreas und Ja-kob Pintauschegg, dann Luzia Sorschen. Tags. 22. April B.-G. Schönstein. Kourse der Wiener Vörse vom II. April 1884. Goldrente...........101.25 Einheitliche Staatsschuld in Noten . 79.80 „ „ in Silber . 80.90 Märzrente 5°/, . . .....95.40 Bankactien...........851.— Crcditactien ..........321.50 London . wista........121.35 Napoleond'or. . ...... . 0.61 k. k. Münzducaten. . . . . . . . 5.70 100 Reichsmark.........59.35 IF^a.^r-Ord.xvTjm.gr Gittiic -vorn in. Oct. 1HM3. Trieit—Wien. Courirzug Kr. 1, Ankunft Cilli 1 Uhr 26 Min. Kachta. Abfahrt . l . 28 . Anschluss Prageihof, Eilzug Nr. 202, ab 3 Uhr Früh. » Marburg — Eilzug Nr. 3, Ankunft Cilli 1 Uhr 215 Min, Mittag». Abfahrt . 1 . 17 . , Anschluss Pragerhof — » Marburg Postaug Nr. 406, ab 3 Uhr N'achtn. Postzug Nr. 5, Ankunft Cilli 6 Uhr 9 Min. Abends. Abfahrt , 0 , 14 , , Anschlug« Pragerhof Pusts. 206ab 7 Uhr 55 Min. Abends. , Marburg — Postzug Nr. 7. Ankauft Cilli 3 Uhr 10 Min, Früh. Abfahrt . 3 . 15 . Anschluss Pragerijof, Post*. 204, ab 9 Uhr 35 Min. Vorn» . Marburg, . 404, » » » 15 » , Secundiri. Nr. 93, Ankunft Cilli 9 Uhr 4 Min. Abende. Secundärzug 91, Abfahrt Cilli ü Uhr 5 Minuten früh bis MUnzuschlag. Anschluss Pragerhof Postz. 204 ab 9 Uhr 35 Min. Vorn. Gemischter Zug Nr. 97, Ankunft Cilli 9 Uhr 11M. Vorm. Abfahrt » 9 , 19 , » Anschluss Pragerhof —J , Marburg wie bei Zug Nr. 3. Wien—Trieit. Courirzug Nr. 2. Ankunft Cilli 2 Uhr 41 Min. Nachts. Abfahrt »2 , 43 , „ Anschluss Steinbrück, Gemischter Zug Nr. 512 ab 4 Uhr 50 Min. Früh. Eilzug Nr. 4, Ankunft Cilli 3 Uhr 49 Min. Nachm. . S . SI . Anschluss Steinbrück Postzug Nr. 502, ab 5 Uhr 45 M. . Nachm. Postzug Nr. sidz uoA ui»jnf5f n»p «tun nsiuuion souiuj pOO'flS uoa aüsjjajj uit utfjsuyqas J»p I OC Original-Draht-Matratzen mit Holz- oder Eisen-Rahmen, 197—5 liefert in vorzüglicher, «tadelloser Waare die Erste steietm Draht-Matratzen-Manufactur SERVAT MAKOTTER in Marburg. Elablirt Vor mangelhaften Nachahmungen wird im Interesse der Käufer gewarnt. sowie 111 (IHHl V o IN mit Ml-Matratzen Johann Ra kusch in CtUt Herrengasse Nro 6, bringt folgende Geschäftszweige in empfehlende Erinnerung: Die Buchdruckerei, eingerichtet mit den neuesten, elegantesten Schriften und best construirten Maschinen, übernimmt alle Druck-Arbeiten unter Auficherung der geschmackvollsten und promptesten Ausführung zu möglichst billigen j)reifen. Die Papier-, Schreib- & Zeichnen - Materialien - Handlung hält ein großes tager aller Gattungen von Brief-, Schreib- und Zeichnen-Papieren, «Louverts x. x., sowie überhaupt sämmtliche in obige Fächer einschlagenden Artikel zu den billigsten preisen. 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Währ. 3 50 für ganze Originalloose n .. 1.75 für halbe Origiualloose n ,. —,V0 sflr viertel Originalloose Wir bitten mit den Bestellungen den entfallen-den Betrag in Banknoten oder in ftsterr.-ungar. Postmarken tu Übersenden; am Bequemsten ist die Zusendung pr. Postanweisung. Bei Zusendung der bestellten Loose legen wir das amtliche Ziehungsprogramm bei, woraus Alles genau tu ersehen ist. — Sollte irgend einem Empfänger das Ziehungsprogramm nicht conve-niren, sind wir bereit, die Loose vor Beginn der Ziehung zurückzunehmen, und das dafür bezahlte Geld zu retourniren. Der Name jedes Bestellers wird in den Lotterie-Registern notirt, und sofort narh jeder Ziehung erhält jeder Loosbcsitzer von uns direct, ohne dass eine Aufforderung nöthig ist, die amtliche Ziehungsliste. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt unter Staatscotrole nach jeder Ziehung. Unsere Firma besteht schon seit mehr als 70 Jahren nnd seit dieser Zsit waren wir schon oft in der Lage, in Oesterreich-Ungarn Haupttreffer von 250.000, 100.000, 80.000, 60.000, 40.000 Mark etc. auszubezahlen und haben dadurch das Glück vieler Familien in Oegtcrreich-Ungarn begründet. Tausende worden oft au Unternehmungen gewagt, wo der in Aassicht stehende Gewinn noch ungewiss, es ist daher jedenfalls eben so richtig, einige Gulden für den Ankauf eines Looses zu wagen in einer vom Staate ausgehenden nnd garantirten Lotterie, die solch' grossartige Chancen bietet, and wo man sofort ein grosses Capital erreichen kann. In Anbetracht der bedeutenden Theilnahme, welche für diese Staatslotterie in sichere Aussieht steht, bitten wir die Bestellungen schnellmöglichst zu übersenden, keinesfalls aber später als 30. April d. J. damit wir noch vor Beginn der Ziehung alle Aufträge prompt und exaet ausführen können. Man beliebe die Bestellung direct an uns zu adressiren, J»enthalt Co. Hamburg. 240—1 „Deutsche Macht." Ein. X-ielh.rj-u.xi.g'e aus gutem Hause, beider Landessprachen mächtig, wird sogleich aufgenommen in der Gemischtwaaren-handlung des J. F. Schescherko in St. Geargen ». d. Stdbahn. 280—3 1884 1000 Gulden derjenigen Dame, welche nach Gebrauch meiner ■owohl die Sommersprossen, wie Leberflecken und Sonnenbrand, als auch jede, den Teint entstellende Färbung nicht verloren. Ein Tiegel 2 fl. 10 kr. ff zur gänzlichen Vertilgung der Haare im Gesiebt, den Händen nnd Armen etc. Die Haare an unliebsamen Stellen zu vertilgen, so dass selbe nicht wieder wachsen, ist bis heute ein schöner Wunsch gewesen, da kein Mittel befriedigt«. „Aussehen" erregt daher mein Mittel, welches nicht nur die Haare vertilgt, sondern auch den Nachwuchs verhindert, urasomehr, als ich die volle Garantie für das Gelingen übernehme, indem ich mich verpflichte, im Falle des Nichtga- lingens den vollen Betrag retour zu geben. Preis eines kleines Flacons 6 fl.. eines grossen 10 fl. Mciniscber OnanssBi, 1 Schachtel 1 fl. 50 kr. "9a „Brasilia" Haarfärbemittel :i la minnte. "WU Gift- nnd metallfrei, färbt iede beliebige Nnance von blond bis schwarz, echt und dauerhaft. Die mit .Brasilin' gefärbten Haare sind vom natürlichen Haar nicht zu unterscheiden. Preis einea grossen Flacons 3 fl. Veraende gegen Nachnahme. DslB™ PTQPUL'D Doctor der Chemie, nUDMi Jlöbnüjfl, Wien I., Johannesgasse II. Den Betrag erhält •teiltr äurQit zurück, bei dem mein »icher wirkendes »MM (ßirttntt£iD;s-Nitltl) ohne Erfolg bleibt. Ebenso sicher wirkend bei Kahl-köpflgkelt, Schuppenbildung, Haar-ansfall und Ergrauen der Haare. Erfolg bei mehrmaligem tüchtigen Einreihen garantirt. — Versandt in Originalflaschen u fl. 1.50 und Probeflaschen ä ü. 1 durch J. Grollch in Brttnn. Das Roboran-tium wurde wiederholt mit den befriedigendsten Erfolgen bei Ged&chtnlsssohw&che nml Kopfschmerz angewendet, was eingelaufene Anerkennungsschreiben nachweisen. Auszog aus ErtennnugssclireibeD. Ihr ßoborautium hat sich bei mir vorzüglich bewährt. Helnrioh Hanselka, Nr. 20 in Stauding. Oest»-Schl. 11./12. 1882. Ich sehe von der ersten Flasche Robo-rantinin schon einen Nachwuchs auf den kahlen Stellen meines Kopfes. Anton Ung-er, Nr. 1116 in Warnsdorf in Böhmen 5./8. 1882. Nach Verbrauch der zweiten Flasche Roborantiura glaube ich hinreichende Haare zu haben. Robert Douth in Wichaa bei Starkenbach (Böhmen) 22./10. 1882, Eau de Heb«, orientalisches Schönheitsmittel, erzeugt natürliche Zartheit, Weisse und Ueppigkeit der Körperformen, entfernt Sommersprossen und Leberflecke. Preis 85 kr. Bouqaet da Serall de OroHob, Taschentnch-Parfüm für dieeleganteWelt. Die Perle aller Parfüms. Wegen der aussergewöhnlich eleganten Ausstattung auch als praet. Festgeschenk verwendbar. Preis fl. 1.50. DEPOT in Cilli : F. Pelle, vormals Karl Krisper, Kaufmann. Marburg: Josef Martinz. Graz : Kaspar Roth, Murplatz 1. Laibach : Ed. Mahr. Klagenfart: Ed. Posselt, Droguerie. VUlach: F. 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Lungenkatarrhe, Ver- VHM+vt **vcu)79) ackleimung der Luftweg« i überhaupt hervorbringt, ist in der Apotheke des Herrn 1. Kupferschmld, Cilli. vorräthig n. für Oesterreich-Ungarn nur von demselben zu beziehen. Da* Paket zu 60 Gramm für zwei Tagn kostet fl. 1 20. — Aerztliche nähere Auskunft ertheilt Herr Dr. Rud. Nauss, Specialist für Krankheiten I ; Brust- n. Badctiorgan--, l„ Kämtnetttrasse 19; wüt-rnu'l «einer Ordioatiojis-Stunden v. 2—i Uhr. NB. Jedes Paket ist mit der gerichtlich deponirten Schutzmarke und dem Facsimile versehen. Per Post werd» nur 5 Paket versendet. Emballage 20 kr. mehr. Dit Broschüre allein gegen Einsendung von 25 kr. Porte. Zahnschmerzen werden durch das eehte Dr. Popp'sehe Anatherin ■ Mundwasser sofort gehoben. Herrn Dr. J. G. Popp, k. k. llofzahnarzt in Wien, Stadt. fcognergass# Nro 2. Momentan von heftigen Zahnschmerzen ergriffen. macht« ich Gebrauch von Ihrem rühtnlidi«t bekannten Anatheri n-Mundwasser, worauf d-:r Sclunerz sogleich gehoben war. 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Jalireseinkummen aus Prämien nnd Zinnen ..........i%'i jq'oojv? An wWangen für Versicherung*- und Rentenvertrige, Rückkäufe etc. 'seit 1848* " 128 300*000 In der letzten zwsilfmonatlichen Geschästsperiode und bei der Gesellschaft fQr " «7 lKs'^Z Kot Antrüge eingereicht, wodu-eh der Gesamtbetrag der in den letzten 29 Jahren' ' ' " ' ■ eingereichten Antrige .ich auf mehr als............ ......1.130,500.000-- Artiva Aicherungen nach fünfjährigem Bestehen reduiirte Poli«eu jiUs, i4r welche dann keine weiteren Zahlungen zu leisten sind. _jg Prospecte und alle weiteren Ausschlösse werden ertheilt durch die Herren Agenten und von dem General-Agenten Olr Kraln nml Sildsteiermark. Valentin Zeschko, Triester-Strasse Nr. 8 in Laibach. LIEHIG's KUMYS (Steppenmilch) 243—52 Irt kat foUchten medi&_Antontitan beste«, diät. Mittel bei UaNschwIndHUcht, Lnngenleiden (Tubcrculo«. 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Zur erloitfliinn und Erhaltung der Äesmidheit | hat sich seit jelier bestens bewährt eine BUtreittigungs-Curl WW" im Frühjahre, "WU weil durch eine solche mancher im Körper schlummernde Keim schwerer Krankheiten aus demselben | entfernt wird. Das ausgezeichnetste und wirksamste Mittel hiezu ist llerbssbny 's verstärkter ^arM»p»rillaiyru|i. I y»?*wKC |j| J- Herbabny's verstärkter Sarsaparflla-Syrup wirkt gelinde auflesend und in hohem Grade blutverbessernd. [ indem er alle scharfen und krankhaften Stosse, die das Blut dick, faserig, I zur raschen Circulatii.n f untauglich machen, au.~ demselben entfernt, sowie wie verdorbenen u. krankhaften Säfte, angehäuften Schleim nnd Galle — die Ursache vieler Krankheiten — auf unschädliche und schmerzlose Weise aus dem Körper abscheidet. «; Seine Wirkung ist deshalb eine'ansgezeichnete bei Ha-rtleibigkeit, bei Blutandrang noch dem Kopte. Ohrensausen. Schwindel, Kopfschmerzen, bei Gicht- und Hämorrhoidal-Leiden, bei Magen-rerschleimung. sohlecher Verdauung, Leber jnd Milz-Ansch wellnngen. ferner hei Drüsen-Anschwellungen, bösen Flechten, Hant-Ansschlägen. *>rei« einer ©riflinal^lnfd,« sammt »ro.l fdiüre 8o kr., per Post IS kr. mehr für Emballage. — - Jfile #"/ «»r/i c in u s h oben steh ende I ■SrAutziu,,rAf als Zeichen der f.'rA/Ardleprovi»)en: | Wien, ApoMe „znr BarmtoräiiM" de» J. Herbnbny, Neubau. Kaiserstrasse 90. Ecke der Neustiftgasse. I Lcrn" d«n Herren Apolhek-rn: . Ä.' -«upferslbinid, Baunibach's Srbe«. Apoth. Deutsch Land»berg- H Müller ^eld-* ':ikÄ6niß l«ionobitz: I Po-zpjschil. «ra,:I Anton Ztedived. Leibnitz! O. Ruvheim. Mardura -! Ä ^ancalati. Pettau: , Rechenschaftsbericht Aber das Vereinsjahr 1883. 2. Wahl der Functionäre. 3. Zahl der Delegirten för die Hauptversammlung des Vereines in Graz zu Pfingsten 1884. 4. Wahl der Delegirten. 5. Allstllige Anträge. 217—2 SCHÖNSTEIN, den 1. April 1881. Für die Ortsgruppe: Der Schriftführer: Der Obmann: Frui Heruu. Hermann Stiiiuer Edler T. LialensttM. Die unterieichnete k. k. Verwaltung vergibt die auf den zur Zinkhütte gehörigen Grundstücken pro 1884 anxuhoffendo Heu nnd Grummetfechsung. Darauf Reflectirende wollen ihre Anbote am 17. April d. J„ um 10 Uhr Vormittag, in der Kanzlei der gefertigten Verwaltung stellen. Cilli, Ö. April 1884. 237-, K. k. Hüttenverwaltung. Zu verkaufen. In Hochenegg Haus mit Wirthschaftsgebäuden nnd schönem Garten, alles in gutem BauzusUmle. — Auskunft in der Pulverfabrik in Biochofsdorf; ferner eine in bester Cultur stehende und arrondirte 243—3 Weingarten-Realität mit 3 Joch Rebengrund, 2 .Tuch Wald, 1 Joch Baumearten. 2 Winxereieo mit Kellern und Weinpressen. Dies« Reali'ät ist fünf Minuten von der Keichsstrasee bei Sternstein gelogen. Auskunft und Verkauf besorgt ans Gefälligkeit der Gemeindevorsteher dortselbst. finden eine überana lucratlve Erwerbsquelle im Verkauf ganz neuer Los- n. 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Zeh habe von einer der grössten Fabriken Europa'» den Auftrag, mehrere tausend Me-ter-Centner rolien eixvz-uJEa-uLf«». und bin daher in der Lage, ls.öis.ere Preise als jeder an.ct.cro Hlnd- ler dafür zu bezahlen. — Jedes Quuntum bezahle ich sofort bei der Uebernahme. — Bei Einsendung genauer Muster (von */*—' Kilo) wird postwendend der Uebernahmspreis mitgetheilt. 144—10 Gustav Candolini in Pöltschach. ciiiüteiii Gefertigten geben hiemit tief erschüttert Nachricht von dem Hinscheiden der innigst-geliebten Gattin, resp. Mutter, Tochter, Schwester und Schwägerin, der Frau EMMA ELSBACHER, Bi Elle M RAMOFEN, welche heute Morgens halb 11 Uhr, nach kurzem, schweren Leiden und Empfang der heil. Sterbesacramente, im 38. Lebensjahre zu Graz sanft entschlafen ist Die entseelte Hülle der theuren, viel zu früh Verblichenen wird Samstag, den 12. April I. J, um 3 Uhr Nachmittag», in der Leichenhalle vor dem Paulusthore, woselbst die Aufbahrung stattfand, eingesegnet, sodann nach Markt Tüffer überführt, wo die Beerdigung Sonntag, den 13. April 1. J., uui halb 5 Uhr Abends, vom Südbahnhofe nach dem Friedhof« zu St. Christof erfolgt. Die heil. Seelenmessen werden Dienstag, den 15. April d. J., um 8 Uhr Vormittags, in der Ortspfarrkirchc zu Markt Tüffer geleaen. GRAZ, am 10. April 1884, Andreas Elsbacher, Handelsmann, Gatte. Leopoldine, Emma, Conrad, Victor, Joaefine, Heinrich, Anna und Wilhelm Elsbacher, Kinder. % SO Landn In keiiehen bei i„ Htm« TRAUN t ST1GER, FSLlM Z.UiGGER ind alles rnonirtei Huilu^i ii Cilli ui Cigeknnf. Circa 60 bis 80 Metercentner Heu und Kind zu verkaufen. Anzufragen in der Expedition. Mit l«a fciehUi Preise aufeuichiet. £, £QH£ Ä SOSH IN BAAS General-Depot für die Monarchie empfehlen Ot'iffiuul in allen Breiten (f zm Fabzlkspielcea. Auch in l'llll bei den Herren □Traun &; Stiger. 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