Gebruckt mit "Edlen von Kle'mmayer'schen Schriften. Dienstag den 4. Aft^ril i3'F. O^sisrrelch'she Staaten. Wien. -l!»)er an der ht?sigen Nlnversisäc l?brende ve»»-, dienstoolle Plvftssor der praktische:, Ch rurg e und Klunk, Vmzenz Kern, hat die Ekre ge habt, seine in Druck gegebenen chirurgischen Werke sowohl, als einen nach seiner Erfin« tu>ig verfertigten / vereinfachten Aputazions« 3lppar.it dem Kaiser von Rußland. ingleichen dtn Königen von Dänemark/ Preußen und Bayern ckrerbiethigst N'stellen zu lassen. Alle haben des Hrn. Professors eben so eifrige als glückliche Verwendung für die lebenden Men> scken, huldvoll zu würdigen, und dieses dem Hrn. Professor bezeigen zu lassen geruhet. Vom Kaiser Alexander und Kön»g v Dä> nemark, erhielt er von jedem einen Diamant' ring, vom König v. Preußen aber/ eine Me» da lle, als Würdiguüg seines Verdienstes. Diese «»denken waren mit den huldvollsten Schreiben begleitet. (W. Z.) ^ Der Englische Feldmarschall und Bothschas-ter am hiesigen Kongresse, Herzog von Wel lington, ist am 29. März Morgens von hier zur Armee in den Niederlanden abgereiset. (W. 3^ Frankreich. 5cr Boniteur nMdtt, Bonapar^e, um der Sci'wä^,e ft^'.er St'-enk^äfte zu Hülse zu kommen^ suche den Pöbel der Gegenden, wo er elntrinqt z b^? ^n d eses zn Maco':, za Tour« nüs, zu Ckal^l'.s sü«' Goane, zu Aulün und selbst in Dijon gel.ln^en. An allen diesen Onen, aus denen man d:e Truppen n.ich Vloulins und Cyklons geigen liatte, war cs den königlichen Behörden unmöglich, der Em« pörung des Pöbels Einhalt zu ?hun, mit al« lem Muthe und aller Staiidhaftigkeit, die sie zeigten, mußten sie unterlagen, und zum Theil übel nnßhandelt sich flüchten. Der Pre« sekt des Departements de la Cote d'or, Herr Terray/ der den Abmarsch der Truppen aus Dtjon gegen Bonaparte beschleuniget hatte, sah sich bald darauf selbst ge»ölhia.et, nach Chattllon für Seine sich zurückzuziehen. 3« Ckalons hat der empörte Pöbel einiger zurückgebliebener Stück Geschütz, die man aus Be. fet/ des Prefeklen abführen wollte, sich bemach, tiqet, und dieselben in den Fluß geworfen. Um diese Empörung noch weiter auszubretten, hat Vonaparte Truppen zu Troyes und selbst »u Provinö anmelden lassen. Man hoffte aber durch die getroffenen Maßregeln alle weitern Fortschritte des Feindes zu hemmen, alle An» Wäge desselben zu vereiteln. Nach Angabt des Roniteurs vom 17. Närz wußte man aus Lyon, daß Bonaparte am ,Z. diese Stadt verlassen, und sich gegen Aa» eon und Chalons in Bewegung gesetzt habe. (Berichte Z. des Nachmittags le) Aus dem Moniteur vom 17. März. „Der König hat sich gestern, in Begleitung des ganzen Hotstaates um 3 Uhr in d,e Kam mer der Deputirten begeben. Der Zug wurde von Nazional » Wachen, Linientruppen und Abtheilungen der verschiedenen Corps der köniql. Haustruppen eröffnet, und beschlossen. Na. zional > Wachen , und Linien - Truppen mach, ten auf dem Wege des Königs Spalier, welchen derselbe unter den lebhaften Bcyfallsbezeugun, gen der Zuschauer zurücklegte. Dlt elne Seite des ^ aalcs, in welcher die Sitzungen gehalten werden, nahmen d.e hi^r. zu eingeladenen Mitglieder der Kammer der Pairs, die andere d«e dcr ^eputirten Kam. mer selbst ein Der Konig nahm aus dem thro. ne Platz und hielt folgende Nebe.-Meine Herren i z,In diesem bedenklichen Augenblicke, wober Feind des Staates in einem The.le meines Reiches eingedrungen ist, und d«e Freyheit des übrigen bedroht, trette ich in Ihre Mitte, um^die Bande, welche, indem sie Sie an mich knüpfen, die Stärke des Staats aus. machten, noch mehr zu befestigen, u»d indem ich mich «n Sie wende, ganz Frankreich Meine Gefühle und Meine Wünsche an den Tag zu legen." „Ich hab? mein Vaterland wieder gesehen, Ick habe es «»it allen fremden Mächten aus. gesöhnt, welche den Verträgen, die uns den Frieden gegeben haben, treu seyn werde« Ich habe an dem Glücke Meines Volkes gearbei« !«.; Ich habe alle tage die rührendsten Be-w-lse seiner Liebe und seiner Treue geeMtt und erme sie «och; könnte Ich in einem Alter von 60 Jahren Meine Laufbahn besser end« , als indem Ich für seine Vertheidigung sterbe." "Ich sürckte daher »uchls tür mich; aber ich fürchte für Frankreich. 2. crjenig?,. wcl« cker die Fackel des Bürgerkrieges unter uns angezündet, bringt euch auch d^e l,:)e!f;cl des fremden Krieges wiede» ; er will unser Va< terland wieder unter sein eisernes Joch brin« gen; er will die Konsii uzioi.5 .Urkunde ver< nlchten, die ich euch gegeben habe, die Mein herrlichster Ruhm bey der Nachwelt ist/ un> die lch ausreckt zu erhallen schwöre." „Versammeln wir uns al-o um d'tsclbe; sie sey unsere geheiligte Fahne! die Mrönnnlmge Heinrichs lV. werden sich zuerst an dieselbe anzchließen, und ihrem Beyspiele wkrden alle guten Franzosen folgen. Möge die Mitwirkung bender Hälilcr der ^laalsgewalc alle Kraft verleihen, deren sie bedarf; ss wird dieser wahrhaft na.;io,,ale Krieg durch seinen glücklichen siusgang beweisei,, was ein großes Volk durch die Liebe iür seinen König und das Grundgesetz des Staates vereinigt, vermag." -2?iele Re e wurde m'ch und nach Alle, anstatt gegen Wonapavte zu zieben, auf desscn Seil? getre, ten sind/ und desselben Anhang einen bedeuten» den Zuwachs e^ssten habe. Von Paris bis Etraßburg waren alle Trupp?« in Bewegung, und letztere Stadt war in Belagerungssiande erklärt. ., an dem vor» hergehenden Tage- Alles rüstete sich. Man sah von allen Seiten Truvpen herbeykommen, dir in daö Laqcr v^n V'lün bestimmt waren / und aus diesciu unverzüglich gegen Lyon auf» brechn sollten. Aber in dem Maße als die N^zion ihre getreuen Gesinnungen für den Kö« Nig an den Tag legte, verminderte sich das Vertrauen in die Truppen. Es wurde immer sichtbarer,'daß ihre Anführer grossen Theils in die weit her abgelegte Verschwörung ver« wickelt seyn Zu Paris hat sich dem Anschein nach die frey. sinnige Partey in ten, fetzigen kritischen Angen. blicke g biether, würde, wenn ihm wieder dasschmähli« che und grausame Joch Bonaparte's aufgelegt würde; der Krieg mit dem Auslande/ der in. nerliche Krieg, das aller Orten in Strühmen fließende Blut, unser Vaterland zerfleischt, zer. stückelt, an assen Hülssquellen erschöpft, ganz zu Grunde gerilbtet, und zehcn Geschlechtsalter hin» durch vergeblich Bestrebungen anwendend, um sich au den schrecklichen Uebeln zu erhöhten, dle M tas unserige ausgestanbeu hat; endlich berfinstk< re Zorn des Tyrannen, welchrr sich hes vielen Unheiles freut, und dasselbe noch durch seine Prostripzionen, und diesen Rachedurst »ermehrt den die frischen Erinnerungen seines gedemuihi» gen Stolzes in ihm erregen werden, so daß, wie wir es zu der Gattinn eines der tapfer» gegen ihn geschicktenGenerale haben sagen hören, wir dahin gebracht werden würden „uns den vor» mahligen Bonaparte zurückzuwünschen," ein eben so richtig als kraftvoll und einfach ausgedrückter Gedanke, welcher uns tn einem Worte das ent» setzliche Schicksal zeigt, wvmit wir bedrohet werden würden Erinnern wir uns nun was der ehemalige Vonaparte war, und erbeben wir bey dem Gedanken des künstigenBonaparte." (W. Z.) Die Fregatte aus Toulon, die Lilie, hat sich der Brigg und Transportschiffe, die Bonaparte'n nach Frankreich brachten, bemächtigt. Parier Briefe sagen unter andern: Gene» ral Quesnel, dessen Leichnam in der Seine gefunden wurde, ward ein Opfer der Ver, schwornen; man hatte ihm den Vorschlag ge« macht, der Verschwörung beyzutreten, aber als tapferer und rechtlicher Krieger wei« gerte er sich dessen, und zwey Tage nachher vzrsckwand er. (B. v. T ) Wie schon vorgesagt, geben die franzosischen Zeitungen, daß bis zum 18. selbst bis zum 19. März in der Hauptstadt noch alles ruhtg war, daß Bonaparte am »6. von Autun ausgebro» che,,., um weiter vorzurücken, daß ein Heer von» Fabeln, Täuschungen und Verläumdungeu vor ihm her ziehe/ daß aber seine wirkliche Macht sehr unbedeutend sey. Nun meldet die Gazette le France Vom »oren: Bonaparte ist mit weniger als 6000 Vann am »7. zu Auxerre eingetroffen, und schon am 19. zu Fontainebleau eingetroffen. Gewöhn» lich »ährt er in einer einfachen Kalesche, von 20 Dragoner begleitet, seinem Vortrabe eine ha'be Meile vor. Da dieser vermeßnen Nn« ternehmung kein Hinderniß in den Weg gestellt wird, so schließt man die Absicht der Regie« rung sey, ihn bis aus die Höhen von Melun kommen zu lassen. wo die entscheidendsten Anstalten gemackt, und noch heute ein Heer von 23000 Man» allda versammelt seyn soll. Seither ö^ sick die Gestüt der Sachen aber mit einem U.ftse plöLä, verändert. Aus dem Monlttlls vom .i >. Mäi z ist zu ersehen, daß auck ^ie 'M Lager -u Melün versammelten Trup< pen ibrem E de neulos, zu Napoleon mn >9 2'ärz ühclqeqaiuien si>d, daß hicrau der Kö«ng Par-s auf dem Wege von ^ille verlassen hat, und Napoleon am sn. Nachm-traqs an der Sp tze der Truppen vo.» Melü., d.e gegen ihn aufgestellt waren, in Paris eingerückt ist. Deutschland. Die F''au Fürstmn Berthier, ncbst Familie, von Paris kommend, ist am ly.März zu Bam« herg angekommen. (W. Z.) Die Allge. Zeitung berichtet ans Wien vom ,5. März: „Die verbündeten Mächte bewe sen >l>rch ihre Erklärung vom 'Z. wie sehr Ruhe und das Wokl von ganz Europa ihnen am Her, zen lieben. Mit einer bewunderungswürdigen Energie und Schnelligkeit werden alle Maaßre« geln beschlossen und ausgeführt die ein solches Ereign iß erfordert, dessen verborgene Getriebe vielleicht sich weiter verbreiten, als man ver< nutthet. Alle Armeen sind in Bewegung und alle Mäcbte beeisern sich, ihren Beystand dem französischen Volke anzutragen, welches unter einem rechtmäßigen und konstitutionellen Koni» ge und unter dem Schutze seiner eigenen Ge» setze leben will. »» In Italien herrscht eine gu. te Stimmung, und der König von Neapel soll gleich nachdem er Napoleons Evasion erfahren durch eilien Kourier dem Feldmarschall Vellegar de angekündigt haben, daß er seine Häse» mit dem Befehl habe sperren lassen, aus alle bewaff nete Fahrzeuge, die sich der Küste ohne Erlaub» niß nähern sollten, zu feuern. Mehrere Personen von denen man vermuthet daß sie die Ab» >slcht haben können, Vonaparte thätlich zu unter, siützen, dürften, wie man sagt, in Sicherheit gebracht werden. (B. v. T.) S ch w e i tz. Nicht nur zur Abwendung der Gefahr, die Frankreich bedrohet sondern auch ihre eiqene Glänze zusichern, hat die Taqsatzung beschlo ßen, das erste Kontingent, sowohl als das zwey. te aufzufordern, um sich in solche Verfaßung zu setzen die Ehre des Vaterlandes behaupten zu können. (W. Z) Die Regierung des Kantons Waadt, so« bald sie von Bonapartes Erscheinung in Frank« reich die Nachricht erhalten hatte, hat dem «aselbst auf einem Landhause lebenden Joseph HonavartedieEinladunMligeselidet, den Grenz. Kanton, wo sei« Aufenthalt zu beunruhigende« Verdacht Anlaß geben könnte, zu verlassen. Er hat sick dazu sogleich bereit gezeigt, und hat am folgenden Taqe die Reise nach der ost-lichen Schweitz angetreten. (W. Z) Italien. An ein und demselben Tage hat der IejD-ter»Orden in Rom Z würdige stützen die Väkkr Bevllacque, Nardnn und Auer.vicini verloren. Sie sind lm Geruch der Heiligkeit gestorben. Nach ihren Tod: drängte sich das Volk häufig hlnzll um als Ncleqlne einen kleinen Abschnitt von lhren Kleidern zu erhalten. (W Z.) Großbritanien Die Ratifikation des z>,l Gent abgeschlossenen Friedenstrattals »st zu Washington, von Seite des Presidenten und des Kongresses un« mtttelbar nach Ankunft des Küfers, ausliefer» tiqet worden, und am »2. März zu London ein» getroffen. Niederlande. Von den in dusem Lande vertheilten C«s* tischen und Hannoveranischei! Truppen haben sich, nach Berichten aus Brüssel vom >!;. ^ärz, schon mehrere w Bew?gnnq ye etzt, um an die Französische Gränze vorzurücken Die ganze Linie von Nieuport bis Charleroy wird ansehnlich verstärtt. Man erwartete in Ostende auch die Ankunft neuer Truppen, die aus England kommen, und aus dem Königreiche Hannover sollten die dortigen Truppen über Holland herbeyziehen. M i s z e l l e n. Grätz am >y, März. Um zu seiner Schö» nen uiibemertt zu gelangen entschloß sich ein Schuhmachergesellc von Liebe und Wein begeistert einen sehr massiven gemauerten Ga«gpsei< ler zu umklettern, an dem innerhalb eine geschlossene Thüre den Eingang versagte. Das Wagestück mußte also von aussen gegen den Hof vorgenommen werden. Allein es mißlang: der unglückliche tollkühne Mensch stürzte zwey Stockwerke tief in den Hof zerschlug sich Nasenbein und Kiefer, und muß, wenn er gleich geheilt werden sollte, Zeit Lebens die Folgenseines Leicht-siuns auf seinem Gesichte herumtragen- Ein warnendes Beyspiel wider unerlaubte Besuche. Wechsel , Cours in Wlen. am 29. März :8>H. A«M f«0 >«° st. cm..fl) 29'^^ Cenventionömünze, vo» hundert ö^ is3 ß-