Mittheilungen d e s historischen Vereines für Strain im März L 8L N. Redigirt vom Vereins - Secretär und Geschnstsleiter Eilibhi Heinrich Costa, Doctor bet Filosofie und bet Rechte. Historische und jopogrnstsche Nachrichten übet bcis Mineralbad Töplitz bei Zdenftadtl. Von Anton Z e l l o n s ch e k. ffjfeijn auch das dem Fürsten o. Auersperg gehörige Mineralbad Töplitz, welches in Untertrain liegend, eine halbe Post von der Kreisstadt Nenstavtl, 5 Posten von der Proviiiziaihauptstadt Laib a ch ’'), 6 Posten von Croatien's Hauptstadt Agram, und 13 Posten von der Hauptstadt Triest entfernt ist. wegen seiner wohlthätigen Wirkungen schon seit Jahrhunderten weit und breit im besten Rufe steht, so möchte wohl eine wiederholte Anpreisung desselben und dessen bis jetzt behaupteten vortheilhaften Ruf noch weiter zu verbreiten, nicht überflüssig scheinen, besonders bei dem Umstande, als zu Folge Anzeige des fürstlich Auersperg'schen Forst- und Rentamtes zu Ainöb, ddo. 20. Juni 1856, eine bedeutende Restauration dieser Badeanstalt bewirkt wurde, welche sich vornehmlich auf das Innere derselben bezieht, und wodurch es nun möglich ist, fclbst strengen Anforderungen der P- f ■ Badegäste rücksichtlich einer bequemen und behaglichen Unterkunft zn entsprechen, da bei der Einrichtung der Loca-litätcn keine Kosten gespart wurden, um den gegenwärtigen Ansprüchen auf Comfort und Eleganz vollkommene Rechnung zu tragen, überdieß für eine tadellose Küche, Getränke und Bedienung gesorgt ist, und Verfügungen getroffen sind, dm P. T. Badegästen für die Folge den Aufenthalt in Töplitz f° ungenehm alö nur immer möglich zu machen. Meine Abhandlung rücksichtlich des ans 66, mitunter solid gebauten Häusern bestehenden Badeortes Töplitz zer-sullt nun in drei Abschnitte, als: Geschichtliche Nachrichten von Töplitz. U. Nachrichten über die warmen Mineralquellen von Töplitz und deren heilsame Wirkungen. Umgebungen von Töplitz. *J Von Laibach fnhrcn zwei Wcgc nach Töplitz, bet nähere über Wcichsclburg, Scisenberg, Hof unb Ainöb, bet gegen zwei Meile» »eitere aber über Weichselburg, Treffen unb Neustabtl. I. Geschichtliche Nachrichten von Töplitz. Anton Ca stelle;, Lehrer der Arznei-Wissenschaft und Arzt zu Laibach, schrieb in seinem, im I, 1777 zu Laibach gedruckten Werke: „Prüfung und Gebrauch des warmen Bades zu Töplitz in Untcrfrnin,“ — welches er dessen Inhaber, dem durchlauchtigsten Fürsten Herrn Heinrich, Herzoge zu Münsterberg und Frankenstein in Schlesien, des Heil. Röm. Reiches Fürsten v. Auersperg, Ritter des goldenen Vließes )c. 5c„ dedicirte, daß das warme Tvplitzer Bad bereits vierhundert und mehr Jahre vorher sowohl den benachbarten Einwohnern, als auch den Ausländern bekannt war. Wenn mm seine dießfälkigen Angaben richtig sind, so wären die dermaligen marinen Mineralquellen von Töplitz schon wenigstens seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrh, bekannt. Wahrscheinlich bat der aus der Erde aufsteigende warme Dampf die benachbarten Bewohner auf das Bestehen dieser warmen Heilquellen, so wie deren Gebrauch auf die heilsamen Wirkungen desselben aufmerksam gemacht. Zu Folge einer unverbürgten Sage soll aber bereit Entdeckung durch in der Erde wühlende Schweine erfolgt sein. Die ältesten Urkunden, in denen von Töplitz Erwähnung geschieht, fand ich in dem Archive des Collegiat-Capitels zu Reustadtl, wo es nämlich in Urkunden vom I. 1481 und 1484 heißt, daß dieser Ort damals Töpliza prope Rossek (steh vom Schlosse Rossekh im dritten Abschnitte) geheißen habe, — in Urkunden des 17. und 18. Jahrh, wird aber dieser Ort in Themis genannt. Töplitz war Anfangs eine Filiale der Pfarre St. Michael bei Reustadtl; seit dem Anfange des 16. Jahrh, war dorr schon ein berieficium curatum; die Benefieiateii nannten sich feit dem I. 1680 häufig Vicarii, feit dem I. 1770 aber stets Pfarrer. Ihre ununterbrochene Reihe ist feit betn J. 1680 bekannt. Die Pfarrkirche wurde vom Landeshauptmann Wolfgang Engelbert Grafen v. Auersperg im I. 1656 erbaut; sie besteht in ihrer gegenwärtigen Gestalt seit dem I. 1680, und war Anfangs Unserer lieben Fran, nun ist sie aber der heil. Anna geweiht. Das Präsentationsrcchi des Bcneficiaten oder Pfarrers übten jederzeit die Freiherren, nachher Grafen und Fürsten v. Auersperg aus, — der Probst, oder das Collcgiat-Capitel von Neustadtl anerkannte und bestätigte aber denselben. Als ältester oder erster Bcneficiat von Töplitz ist bekannt Colmann, 1530. Georg v. Auersperg machte mit Zuschrift ddo. «Heisenberg am St. Johannestage 1530, dem Capitel zu Rudvlfswerth (seit 1. September 1783 Neustadtl genannt) bekannt, daß er zu Folge des ihm zuständigen Patronatrcchtes den dortigen Caplan Colmann zum Beneficiaten von Töplitz ernannt habe, mit dem Ersuchen, diesen als solchen anzuerkennen und zu bestätigen. — In der zweiten Hälfte des 16. Jahrh, wurde, wie auf allen Besitzungen der Freiherren ».Auersperg, auch in Töplitz die Reformation eingeführt, und die dort bestehende Pfarre in eine evangelische verwandelt, welche itn I. 1593 die Brüder Herbard und W e i ch a r d Freiherren v. Auersperg dem protestantischen Prediger Andreas Schweiger verliehen. Dieser konnte sich jedodi bei der bekanntlich bald darauf durch den Laibacher Bischof Thomas C h r ö n eingeführten Gegenreformation nicht lange behaupten, und schon am 17. Juni 1600 machte Herbarb Freiherr v. Auersperg, Herr zu Schönberg, Ober-Erblandmarschall und Erb-Kämmerer in Krain, dem Herrn P o l y d o r v. Montagna na. Probste zu Rudolfsivcrth, bekannt, daß er zu Folge der Stiftung seiner Vorfahren und der dadurch erlangten Rechte den ehrwürdigen geistlichen Herrn Georg Züssin zum Pfarrer von Töplitz präsentirc, mit dem Ersuchen, denselben als solchen anzuerkennen und zu bestätigen. Diesem folgte daselbst nach einigen Jahren Christof Tre i b er. — Von den Vicaren des 17. und 18. Jahrh, sind zu bemerken: Matthäus Ressen, 1680, zu dessen Zeit die Pfarrkirche in den gegenwärtigen Stand hergestellt wurde. Michael Cafteliz, 1695—1701, zugleich Pfarrer von Ainöd. Franz Josef v. Valvasor, seit October 1716 bis 1719. Marcus Anton Freiherr v. Räuber, 1728. Franz Micheltschitsch, 1770. N i c olaus v. K n e s e n hof, vorher Caplan in Gotischer, wurde von Heinrich, des Heil. Röm. Reiches Fürsten v. Auersperg, Herzoge von Münstcrbcrg und Frankenstein re., am 20. Juni 1770 zum Pfarrer von Töplitz ernannt, wo er an der Wassersucht ant 3. Rov. 1795, alt 55 Jahre, starb. — Rach ihm folgten daselbst als Pfarrer: Josef Eusebius Pirz, 1796, gest. daselbst am 21. September 1821. Johann Schusteritsch, 1822, gest. am 30. Mai 1823. Ignaz Vidmar, 1823, gest. am 14. März 1840, alt 49 Jahre. Georg Gornik, 1841. Die Pfarre Töplitz begriff aber in früheren Jahren nur den gegenwärtigen Badeort Töplitz, nebst den beiden zunächst gelegenen Ortschaften Ober- und Untcrgradischc, mit einer zuletzt auf 400 Seelen angewachsenen Bevölkerung; alle übrigen nun zgr Pfarre Töplitz gehörigen Orischaften wurden von Waltendorf aus providirt, wo sich ein Pfarrer und ein Caplan befanden; im I. 1816 wurden aber die übrigen Ortschaften, wie sie noch jetzt dazu gehören, von der Pfarre Waltendorf ausgeschieden und der Pfarre Töplitz einverleibt, deßhalb aber auch der Caplan von Waltendorf genommen und nach Töplitz übersetzt. Gegenwärtig gehören zu Töplitz 21 theils größere, theils kleinere Ortschaften mit einer Pfarr- und sieben Filialkirchen, und einer Bevölkerung von mehr als 2200 Seelen. Da die Pfarrkirche der heil. Anna geweiht ist, so strömt an diesem Tage, gleichwie an einem gebotenen Feiertage, — dorthin eine große Menschenmenge von nah und ferne zusammen; — überdieß werden aber daselbst jährlich noch vier Jahrmärkte abgehalten. Ein großes Unglück für Töplitz war die daselbst in ocr Nacht vom 4. bis 5. September 1834 ausgebrochene F c u e r s b r u n st, bei welcher zu Folge der amtlich gepflogenen Erhebungen 48 Häuser dergestalt ein Raub der Flammen wurden, daß dieselben bis in den Grund abbrannten; die wenigsten Eigenthümer konnten weder ihre Habseligkcitm noch ihr Vieh retten. Das Feuer ist in der Wohnung deS Schullehrers und Organisten ansgebrochen, der zugleich das Brotbäckerei - Gewerbe betrieb, und cs wurde die Ursache dieses Unglückes allgemein der schlechten Structur des Backofens und dem Umstande zugeschrieben, daß bei Nachtszeit und wahrscheinlich unvorsichtig gebacken wurde. Schon in wenigen Minuten standen die nächsten Hätiser, und in einer Viertelstunde alle am rechten Ufer des Baches Suziea gelegenen Häuser in Flammen. Die Kirchenglocken zerschmolzen, Die Orgel und einige silberne Leuchter verbrannten miD zerschmolzen. Die Rettung der Altäre und kirchlichen Paramente verdankte man mir Der Thätigkeit und Anstrengung der daselbst zum Gebrauche des Bades wohnhaften Militär-Mannschaft, Der Thätigkeit des Militärs verdankte man auch die theiliveise Rettung der pfarrhöfiichen Wohn- und Wirthschaftsgebäudc; nur das Dach des Pfarrhofcs vcr-brannte und die Decke eines Zimmers stürzte ein. Auch die am linken Ufer des Suxica - Baches gelegene, zur Einquartierung des das Bad benützenden Militärs bestimmte Caserne, auf meldje viele Feuerbrände fielen, blieb dadurch gerettet, daß die brennenden Schindeln vom Militär abgerissen wurden. Besonders bedauerte man den Verlust des Gcmeindespeichers, in welchem sämmtliche Gemeinde-Insassen ihre Getreide-Vorräthe aufbewahrt hatten, und wodurch nun diese großem Elende preisgegeben wurden. Das fürstlich von Auersperg'sche Badehaus erlitt durch diese Feuersbrunst ebenfalls großen Schaden. Durch die sogleich in der benachbarten Kreisstadt Neustadtl durch den dortigen Probst und den Stadtvorstand an Geld, Victualien und an anderen durch das Feuer verunglückten Bewohner zu heben. Es ist nun schon seit Jahren — außer den Ruinen zweier am 8ULI2S-Bache gelegenen Häuser — daselbst jede Spur dieser Feuersbriinst verschwunden, deren Andenken durch folgende über dem Eingänge in den Pfarrhof angebrachte Inschrift erhalten wird: EX qVaria SepteMbrls DeLctls LoCis rcfVL. geo TöpLIz VcnVsla. II. Bedürfnissen eingeleiteten Sammlungen suchte man dem! Im I. 1829 wurden die Auskleide - Gemächer daran-augciiblicklichcn, — so wie auch durch die im ganzen Lande gebaut, versehen mit zu Hof gegossenen eisernen Ocfcn; die Kram veranstalteten Sammlungen dem fernern Nothstand beraum Auskleiden bestimmten Gemächer für Herren sind zur rechten, die für Frauen zur linken Hand. In der Mitte zwischen diesen beiden Gemächern kommt man durch eine eiserne Thur auf die dieses Bassin umgebende Gallerie, von welcher man über dasselbe einen vollständigen Ueberblick hat. Fürst Wilhelm hat übrigens schon im I. 1825 noch einige andere Verbesserungen beschlossen, da er aber vor deren Ausführung im I. 1827 von dem Tode übereilt wurde, so hat dessen Witwe Fridcrica im I. 1828 den Cylinder über dem Jürstcnbadc zur Ableitung des aufsteigenden Dampfes bis über den Dachstuhl hinaus aufführen lassen, und cs wurde zugleich daselbst an der Gallerie ein Brunnen angelegt, aus welchem man das Wasser zum Trinken schöpfen kann. Das zweite Bad wird das „Carlsbad" benannt, welches ebenfalls mit behauenen Kalksteinen belegt ist, jedoch ist über demselben die Wölbung viel niedriger angebracht. Für zahlungsunfähige Kranke ist das „Josefsbad" bestimmt, mit einem eigenen Eingänge. Unter datum Tw plitz 22. Mai 1776 erschien eine Badcordnung, welche von der hochlöbl. k. k. Landeshauptmannschaft ddo. Laibach 9. Juli 1779 genehmigt wurde. In dieser waren in 17 Artikeln auf die Ucbertrctung der Baderegeln Strafen im Betrage von 10 Kreuzern bis 2 fl. gesetzt, welche laut Art. 18 der damals noch U. L. Fr. benannten Kirche in Töplitz gewidmet waren. Zur Emporhcbung des Bades that auch — wie ich schon im Anfange dieser Abhandlung bemerkte ■— vorzüglich Vieles der gegenwärtige Besitzer Carl Wilhelm Fürst v. Auersperg, welcher, nachdem dieses Bad durch viele Jahre verpachtet war, im Sommer 1856 dasselbe in eigene Regie übernommen hat, und die Aufsicht über dasselbe einer Direction überließ, welche allen Anforderungen der Curgästc zu entsprechen sorgfältig bedacht ist. Da jedoch die Bewohnung dieses, nun so elegant eingerichteten Badchauses und die Verköstung an der dort eingeführten gemeinschaftlichen Tafel Manchem, der dieses Bad zu gebrauchen Willens wäre, zu kostspielig scheinen würde, so diene zur Nachricht, daß man auch in einigen andern Häusern dieses Badeortes bequeme und billige Unterkunft findet, wonach man also nur bei dem Gebrauche des Fürsten- oder Carlsbades die tarifmäßige Gebühr zu berichtigen hätte. Für kranke Militär-Personen hat W i l h e l m Fürst v. Auersperg, zu Folge Nescriptcs ddo. Prag 18. Dec. 1818, ein zur Herrschaft Ainöd gehöriges, in der Mitte von Töplitz gelegenes, gut gebautes Allodialhaus dem k. k. Militär - Aerar unentgeltlich in das Eigenthum überlassen, und die Ucbcrgabe desselben auf den 29. October 1819 angeordnet, welche aber nach vorläufig mit dem Laibacher Reglmcnts-Commando getroffenem Einverständnisse am 17. ! December 1819 stattfand. Nachrichten über die warmen Mineralquellen von Töplitz und deren heilsame Wirkungen. Dieser Badeort wird vom mildesten Clima beherrscht, ist für Badende ganz geschaffen, und reicht im Ueberflussc das helle kryslallrcine Hcilwasser von einer belebenden Natur-wärme von 28—29° R; — am kleinen Berge Gradischc angelehnt, liegt er in einem freundlichen Tbalc. Ueber die Heilquellen erhebt sich das schöne, im toscanischen Style erbaute, zwei Stockwerke hohe Badchaus mit seinen Unter-gebäuden und den drei Badebassins, als: dem Fürsten Carls - und Josefsbade, ersteres vorzugsweise durch Eleganz, edle Bauart und Bequemlichkeit zum Gebrauche der Honoratioren bestimmt, welches allein über 100 Curgäste faßt, und ganz von schwarzem und grauem Muschclmarmor mit terrassenförmigen Absätzen erbaut ist. So wie cs im Mittelalter bei andern Heilquellen der Fall war, so waren auch diese warmen Töplitzcr Mineral-qnelleu, indem sie unter freiem Himmel entspringen, durch mehrere Jahrhunderte einem Jeden ohne Anstand zur freien Benützung überlasse», bis in der zweiten Hälfte des sechs-zehnten Jahrh. Johann W e i ck h a r d, erster Reichsfürst von Auersperg, als damaliger Grundherr jener Quelle, durch welche gegenwärtig daß den Namen „Fürstenbad" führende Bassin gefüllt wird, mit einer Mauer umgeben, und diese mit einer Bedachung versehen ließ, wodurch also schon der Grund zu dem gegenwärtigen Badehausc gelegt wurde; das gegenwärtig sogenannte „Carlsbad" blieb aber noch einem Jeden zugänglich, und war von einem ausgehöhlten Felsen bedeckt. Johann Wcickbard's Enkel, Fürst Heinrich Fosef Johann, ließ die zu diesem Badeorte führenden Straßen herstellen, im I. 1767 und 1768 das gegenwärtige, drei Bassins fassende, 64 Fuß hohe, 150 Fuß lange, 60 Fuß breite und aus zwei Stockwerken bestehende Badchaus aufbauen, und Alles, was übcrdicß Pracht, Ordnung und Bequemlichkeit erheischte, freigebig herbeischaffen, so daß das gcgegenwärtige Fürstcnbad damals nach ihm „Heinrichs-dad" benannt wurde. Das Fürstcnbad ist durchaus mit schönen Kalksteinen gchstaltert, welche in der Nähe gebrochen werden. Drei Stufen von gleichartig behauenen Kalksteinen führen in dasselbe; sic dienen dem Badenden zugleich als Stiegen zum Ansteigen wie auch zum Sitzen. Zum Vergnügen der Badegäste trug des Vorigen Sohn, Fürst Wilhelm, im 1.1825 durch den Ankauf der zwischen Töplitz und an der von dort gegen Mönchsdorf führenden Straße gelegenen Waldung bei, wo hernach im I. 1829 der gegenwärtige sogenannte Park angelegt und dieser seitdem auch bind) mehrere schattige, mit Tischen und Bänken versehene Spaziergänge verschönert wurde. Die dortigen drei Mineralquellen, durch welche das Fürsten-, Carls- und Josefsbad gebildet wird, enthalten gleidje Bestandtheile, und unterscheiden ftd) nur durch ihre Temperatur, welche in dem Fürstcnbade mit dem 29. Grad R. beginnt und im Josefsbadc um einige Grade sinkt. Die Hauptbestandtheilc dieser Mineralquellen sind: kohlensaure Kalkerde, kohlensaure Bittererde, schwefelsaures Natron, Thonerde und salzsaure Kalkcrde. Einzelne Fälle, in denen sich dieses Bad als heilbringend erwies, gibt es unzählig viele, und td) kann mid) hier nur noch ans folgende Angaben des vormaligen Neustadtler Kreisphysikers, Dr. Mathias L a s eh a n (sich „Jllyr. Blatt« vom I. 1832, Nr. 17, 18 und 19) beschränken. Das Töplitz er Bad ist wegen seiner reizenden, den Lcbensprozeß erhöhenden Eigensihaft in folgenden Krank-heitsformcn n a ch t h e i l i g: Bei allgemeiner Vollblütigkeit. Bei Blutcongestiouen nach dem Kopfe und nach bcr, Brust und daher rührenden Kopfsdimerzen, Sd)windcl, Brustbeklemmungen und Bluthusten. Bei habitueller Anlage zu Entzündungen. Bei obwaltender Anlage zum Sd)lagflnsse. Bei anhaltenden asthenisichen Fieberkrankheiten. In der Lungenschwindsucht, bei der Vereiterung der-Eingeweide, und in allen Auszehrungen mit einem ercthisch'en Zustande. Bei activen Blutflüssen. Bei organischen Fehlern innerer Eingeweide, als: des Herzens, der größeren Blutgefäße, bei Entartung des Uterus. Jenen, welche vor Kurzem vom Wechselfieber geheilt morden sind, soll der Gcbrand) dieses Bades Recidivcn veranlassen und auch Jenen uid)t zuträglich sein, welche nod) Ucberreste einer syphilitisd)cn Ansteckung in sid) tragen. Dagegen ist das Töplitzcr Bad, wie die Erfahrung und sein alter vortheilhafter Ruf es bestätigen, ein vor-theilhaftes Heilmittel in folgenden Krankheiten: a) In der chronischen Gid)t und in den mannigfaltigen Formen derselben. weld)c Folgekrankheiten sind, als: lähmungsartige Zustände, Steifheit und Contracturcn der Glieder, Gichtknoten. Die jährlid) wiederkehrenden Anfälle derselben werden bind) den Gcbrand) dieses Bades, wenn nid)t ganz beseitiget, dod) seltener, in ihrem Verlaufe kürzer und gelinder. b) In chronischen, rheumatisd)en Leiden verschiedener Art, den Hüft- und Lendenwehen. c) In chronischen Hantausschlägen, besonders wenn selbe bind) eine örtliche Krankheit der Haut bedingt sind. Beruhen sie aber auf einer eigenen innerlid)en Krankheits-Anlage, so müssen von dem ordinirendcn Arzte auch die zur Heilung dieser Anlage erforderlidscn innerlichen Heilmittel vorgesd)rieben und nebst dem Bade gebraucht werden. d) In der Hypochondrie, Hysterie, und in anderen Nervenkrankheiten, wenn selbe auf einer erhöhten Reizbarkeit der Nerven beruhen, und md)t von organischen Fehlern, oder allgemeiner und örtlicher Vollblütigkeit unterhalten werden. e) In Störungen des Pfortadcrsystcms, mit Ansihoppungen der Leber, der Milz, der Nieren und der Gekrösdrüsen. Es wird in diesen Fällen nützlich sein, das Wasser auch zu trinken, und wenn der Leib dadurd) iud)t hinlänglich offen gehalten wird, auch innerliche, auflösende und ausleerende Arzneien zu verbinden. f) Bei unterdrückter monatlicher Reinigung, im weißen Flusse und der Unfruchtbarkeit, wenn diese Zufälle von einer Schwäche oder Trägheit des Uterus herrühren. g) In der Skroselkrankheit, in der Rhachitis und ihren Folgekrankhciten. h) Bei znrückgelicbcucn Steifigkeiten und Contracturcn nach erlittenen Verletzungen, und i) Bei langwierigen äußerlichen Gcsd)würen. Der Gebrauch des Töplitzcr Badewassers kann sowohl änßerlid) als innerlid) stattfind e II: Aeußerlicher @e6rau% des Töplitzer Wassers. Als Bad wirkt es vorzüglid) auf die Oberfläche der Haut, reiniget sie, belebt ihre Thätigkeit und die darunter liegenden Organe, öffnet die Mündungen der ausdünstenden Gefäße und erzeugt dadurd) eine größere Neigung zum Schweiße. Die Wirkung des Bades beschränkt sich nicht allein auf die Oberfläche des Körpers, sondern sie dringt and) in das Innere desselben, indem die immer gleiche tellnrisd)e Wärme des Wassers den ganzen Körper durd)dringt, die Gefäße aller Organe nebst den darin enthaltenen Säften ausdehnt, den Kreislauf beschleuniget, die aufreizenden Nerven beruhiget und überhaupt die Lebensthätigkcit erhöhet. Da die Anfänge der lymphatischen Gefäße, welche nicht allein wässerige, sondern aud) andere, die Haut berührende Stoffe aufnehmen, in den Hauptorganen überall angetroffen werden, so unterliegt cs keinem Zweifel, daß dieses Badcwasser auf dem Wege dieser Gefäße auch zu den innern Organen des Körpers gelangt, dort das Blut verdünnt, stockende Säfte in verschiedenen Eingeweiden und vorzüglich in jenen des Unterleibes beweglich macht und dieselben bind) die Ausleerungs-Organe aus dem Körper führt. Der bei dem Gebrauche des Töplitzer Bades so oft vorkommende Badeausschlag gibt von der thätigen Einwirkung desselben auf das Hautorgan einen überzeugenden Beweis, indem die Thätigkeit der Haut dadurd) so sehr 9C‘ steigert wird, daß röthliche Punkte au einzelnen Stellen derselben entstehen, nach und nach in einander fließen und große rothe Flecken bilden, wodurch die Haut nicht allein gespannt, sondern auch schmerzhaft und geschwollen wird. Da die körperlichen Gebrechen, wegen welchen das Bad besticht wird, hinsichtlich ihrer Natur und Dauer eben so verschieden sein können, als das Alter und das Temperament der damit behafteten Kranken verschieden ist, so fällt cs von selbst in die Augen, daß hinsicktlich des Badegebrauchs eine allgemeine Regel, welche allen das Töplitzer Bad Besuchenden gleich angemessen wäre, nicht aufgestellt werden könne. Der Gebrauch des Bades muß demnach nach der Individualität des Kranken und seiner Krankheit eingerichtet werden, wozu nur der consultirte Arzt die entsprechende Anleitung geben kann. Der bedeutende Grad der. Wärme des Badewassers macht es räthlich, den Gebrauch des Bades mit einer kürzeren Zeit, z. B. einer halben Stunde zu beginnen, den Aufenthalt im Bade täglich um eben so viel Zeit zu verlängern, bis man das höchste Maß der Zeit erreicht hat, die man im Bade zubringen will. Mit einer ähnlichen Abnahme in dem Gebrauche des Bades soll auch dasselbe beschlossen werden. Wie lange täglich und ob zwei Mal des Tages gebadet werden soll, muß dem Urtheile des consu-lirtcn Arztes überlassen bleiben, welcher die tägliche Dauer des Bades mit Berücksichtigung der individuellen Verhältnisse des Kranken am besten zu bestimmen wissen wird. Die ganze Dauer des Baocs soll vorzüglich durch den Erfolg desselben bemessen werden. So wie cs Badende gibt, für welche ein dreiwöchentlicher oder auch kürzerer Gebrauch des Bades allerdings genügt, eben so wird es Kranke geben, welche zu der Heilung oder Erleichterung ihres Uebels, indem es hartnäckig und vielleicht veraltet ist, eine längere Zeit bedürfen. Jene, welchen das Bad nicht gut anschlägt, werden besser thun, die Badezeit abzukürzen. Jedermann wird cs einsehen, daß zur Beurtheilung solcher Verhältnisse und zur Berathung über manche Zufälle, welche dem Kranken während dem Gebrauche des Bades zustoßen können, ein erfahrener, mit den Wirkungen des Bades vertranter Arzt nothwendig ist, und daher in den Badeanstalten »irgends fehlen soll. Die in allen Badeanstalten eingeführte Regel, daß man sich nicht gleich nach der Mahlzeit oder »ach dem Frühstücke mit vollem Magen, sondern erst nach ganz vollendeter Verdauung in das Bad begeben soll, ist auch hier zu beobachten. Nach jedem Bade muß man sich wohl abgetrocknet und bedeckt in das Bett legen, um die Ausdünstung des Körpers, zu welcher dieser durch das Bad so sehr geneigt wird, zu unterhalten, und so lange in dem ^otte zu bleiben, bis die Ausdünstung ganz aufgehört hat. Innerlicher Gebrauch des Töplitzer Wassers. Wird das Wasser zugleich in einem etwas reichlichern Maße getrunken, so wird cs auch hier durch seine Wärme und durch seinen Gehalt an salzigen Bestandtheilen, die in dem Magen und in dem Gedärmcanal liegenden Unreinigkeiten auflösen, selbe znr Ausleerung vorbereiten, und indem es während seiner Passage durch den Gedärmcanal von den lymphatischen Gefäßen ebenfalls cingesaugt und in das Blutgefäß-System eingeführt wird, das Blut kräftig verdünnen, den Kreislauf desselben in den verschiedenen Organen des Unterleibes erleichtern, die in der Leber, der Milz, in dem Pfortader-Systeme, in den Nieren und in den Gekrös-drüsen stattfindenden Stockungen auflösen, selbe zu den Ausleerungs-Organen leiten, und auf diese Art beitragen, die Grundursache mancher schweren und hartnäckigen Krankheit zu entfernen. Badende, welche an Unterleibs-Krankheiten leiden, sollen daher nicht versäumen, den Versuch zu machen, das Töplitzer Badewasscr zu trinken. Was die Zeit betrifft, in welcher das Wasser getrunken werden soll, so muß eine solche gewählt werden, in welcher der Magen mit der Verdauung anderer Gegenstände nicht beschäftiget ist, folglich die Zeit vor dem Frühstücke, oder zwischen dem Bade und dem Mittagessen, oder auch Nachmittags zwischen dem Bade und dem Abendessen. Es wird nützlich sein, wenn während des Trinkens des Wassers eine leichte Bewegung gemacht werden kann. Hier wird noch bemerkt, daß eine große Quantität dieses Wassers nicht auf ein Mal getrunken werden soll, sondern, daß es zweckmäßiger sei, eine kleine Quantität, das ist: ein halbes Trinkglas auf ein Mal zu trinken, und dasselbe in angemessenen Zwischenränmcii von einer Viertel-oder halben Stunde zu wieverholcn. Auf solche Weise wird mancher Kranke mit Berücksichtigung seiner individuellen Verdauungskräfte das Quantum des zu trinkenden Wassers auf eine bedeutende Menge bringen können. Es leuchtet von selbst ein, daß, um die Trink- und Badccur zu verbinden und dieselbe in Ordnung fortsetzen zu können, der Badende das Bett morgens frühzeitig verlassen müsse. III. Umgebungen von Töplitz. Wenn man sich von Töplitz nach Nordosten wendet, so gelangt man durch Obcrgradische, Numansdorf und Waltendorf (wo eine Brücke über den Gurkfluß die von Ainöd führende Straße mit der von Töplitz ausgehenden verbindet), ferners durch noch einige andere Dörfer in zwei kleinen Stunden in das an beiden Seiten der Gurk gelegene freundliche, vormalige Kreisstädtchen Ncustndtl, welches vor dem I. 1783 Rudolfswcrth hieß. Südlich von Töplitz liegen die Ortschaften Unter-suschitz (Dolejne Sušice), ferner Obersnschitz (Gorenje Sušice), Eichcnthal (Dobindol), südwestlich Verdun, südlich auf einem Hügel Veršnasela, in welch letzteres Dorf man durch das Wcingebirge Ljubanc gelangt. Westlich von Töplitz führt die Straße durch ein Fichten-Wäldchen bei Sela vorbei nach Untcrthurn (Podturn), in dessen Nähe der Rossekher Mcierhof ist, wo man im Sommer mit gutem Bier und mit andern Erfrischungen bedient werden kann. Etwas ober dem Dorfe Unterthurn im Gehölze steht man noch die Ruinen vom alten Schlosse Nossekh, hinter welchem eine Felsen - Vertiefung den Beschauer angähnt. Die Gestalt des ehemaligen Schlosses Rossekh und dessen Umgebungen beschreibt Valvasor im VI. Buche, S. 471 und 472. Nun sind davon nur noch Ruinen vorhanden; von dem vor dem Schlosse angelegten Garten und dem tiefer gelegenen Weingarten ist nun keine Spur mehr; an deren Stelle ist gegenwärtig ein dichter Fichtenwald. Nur mehr eine Meierei ist tiefer unten nächst der von Unter« thurn nach Ainöd führenden Straße, deren Stallungen jedoch nach und nach verfallen. Diese Meierei, sammt den dazu gehörigen Wäldern, Wiesen und Feldern, gehört nun dem Fürsten v. Auersperg. Von Töplitz in südwestlicher Richtung gelangt man in die Ortschaften Cerove, Großricgel, Ober- und Unterbnschinz, ferner in das hoch auf einem Berge gelegene Dörfchen Hrib. Nordwestlich von Töplitz führt die Straße durch die Ortschaften Möuchsdorf (Mniskavas), Untcrgehak (Pod-hosla), Auen (Loškavas) nach dem Schlosse Ainöd (Soteska), welches beiläufig eine Stunde von Töplitz liegt. Das Schloß Ainöd und dessen Lage beschreibt Valvasor im XI. Buche. S. 9, 10 und 11. Er erwähnt S. 9, daß es zu seiner Zeit (um das I. 1680) Georg S i g m. Graf und Herr v. Gailenberg, Landes-Vcrwescr und Verwalter in Krain, habe erbauen lassen, und hält es für das schönste Schloß von Krain. Seit dem I. 1743 gehört Atnöd zn dem fürstlich v. Aucrsperg'schcn Privateigenthume in Krain. Es wird zwar schon lange von dem Eigenthümer nicht bewohnt, wurde aber doch in neuerer Zeit bedeutend erweitert und verschönert. Unweit von Ainöd, an der nach Seisenberg führenden Straße, sieht man einen großen pyramidenförmig gebildeten Steinhaufen, an dessen Stelle — »ach Angabe des Valvasor — der letzte Herr v. L a a s oder L a a se r — von den Bauern erschlagen und begraben worden sein soll. Gegenüber ant andern User der Gurk, näher gegen Ainöd, sind auf einer mit Fichten bewachsenen, felsigen Anhöhe die Ruinen des Schlosses Ainöd, welches die Türken unter dem Namen »das grüne Schloß« als ein schauerliches Gefängniß kannten, bis es im 3.1455 von Hermann Grafen v. Cilli erobert und zerstört wurde. Zur Pfarre Töplitz gehörige Filialkirchen: 1. Sl. Crucis in Veršnaselo. 2. St. Rochi in Obcrsnschitz, wo jährlich am 16. August ein bedeutender Concurs, als wie an einem gebotenen Feiertage stattfindet. Zu Folge einer daselbst angebrachten Inschrift ist diese Kirche erbaut worden int J. 1631, als: Johann Andreas v. Stämperg. Probst zu Rudolfswerth; MathiasCastellez, Pfarrer zu Töplitz (Parochus Thermensis); Johann Caspar Freiherr v. Pr euer, Besitzer des Schlosses Lnng, und Johann Adam Herr v. Gailenberg. Besitzer des Schlosses Ainödt waren. 3. St. Ursula in Kleinriegl. (Das darneben liegende Dorf Kleinriegl, wo die Kirschen frühzeitig reif werden, gehört in die Lokalie Polandi). 4. St. Nicolai in Unterthurn. 5. St. Trinitatis in Cerove. (In der Nähe des Groß-rieglcr Weingebirgcs auf einer freundlichen Anhöhe). 6. St. Martini bei Auen in der Nähe von Ainöd. 7. St, 'Antonii auf einer Anhöhe ober dem Dorfe Mönchsdorf. Weingärten haben die Töplitzer Pfarrinsassen: 1. In Klutsch (Ključ) und Gabrije, in der Nähe bei Ainöd ober der von Ainöd nach Neustadtl führenden Straße. 2. Im Weingcbirgc Strascha (Straža), gleichfalls ober der nach Neustadtl führenden Straße, jedoch näher der genannten Stadt zu gelegen. 3. Im Weingebirgc Rebro, hinter dem Dorfe UiUer-suschitz. 4. Im Ljubno - Weingebirge. auf dessen höchster Spitze ein in die Pfarre St. Michael bei Neustadtl gehöriges Kirchlein steht, dem heil. Veit geweiht. 5. Im Weingebirge Ljubanc, zwischen Obcrsnschitz, Eichcnthal und Veršnaselo. 6. Im Klkinriegler Weingebirge, unter dem Dorfe Klcinriegl. 7. Im Riegler Weingebirge hinter der Filialkirche St. Trinitatis in Cerove, und ober den Dörfern Cerove, Oberund Unterbnschinz. 8. Neu angelegte unbedeutende Weingärten bei Ober-graeische, mit Namen Derstje, und ober Unterthurn, genannt Lase. In allen diesen Weingebirgen wächst zwar kein ausgezeichneter, wohl aber ein gesunder Tischwein. Gewässer: 1. Der Gurkfluß (Kerka), berühmt wegen seiner weltbekannten Krebsen; er bildet die nördliche Grenze der Töp-litzcr Pfarre. 2. In den Gurkfluß mündet in der Nähe von Mönchsdorf der Radoschiza - Bach (Radosica), der bei dem Dorfe Unterthurn, unterhalb Nossekh, entspringt, gleich bei dem Ursprung eine Mühle treibt und ein kaltes, gesundes Wasser führt, deßhalb sich and) in demselben herrliche Forellen vorfinden. 3. Gleichfalls in den Gurkfluß mündet der Vach Su-schiza (Susica) bei Untergrabische, der in den Höhlen zwi-sd)en Eichenthal, Verdun und Obcrsnschitz entspringt, in welchem sid) auch — nach Angabe der dortigen Bewohner — der Proteus anguineus vorfinden soll. Dieser Bach fließt bei Ober- und Untcrsuschitz vorbei, dann mitten durch den Badeort Töplitz, nimmt alloa die warmen Quellen als auch ein Paar kalte Quellen auf, und fließt bei dem Park vorbei dem Gurkflusse zu. Der Bad) vertrocknet oft oberhalb Töplitz im Sommer gänzlid), schwillt aber und) einem etwas ergiebigen Regen bald wieder an, und treibt bei dieser Gelegenheit zwei Mühlen. Auch wenn es in der Töplitzer Pfarre nicht, — wohl aber in den Gottscheer Bergen geregnet hat, so schwillt der Bach an. Grotten und Höhlen: Nebst den Grotten, aus denen der Bach Sušica entquillt , ist im Walde neben dem Nossekher Mcierhofe, zur linken Hand unweit von der, von dort nach Untergehak und Einöd führenden Straße, eine in den Berg hineinführende Grotte. Der Eingang in dieselbe ist ziemlich bequem, und man gelangt auf unebenem, nassem und lehmigten Boden, an dem auch häufig große Felseir den Zugang beschwerlich machen, durch hohe und niedere Hallen, von denen häufig Tropfsteine herabhängen, etwas über 30 Klafter weit, bis hier der Zugang sehr eng wird, und nachdem man sich hier beiläufig 4 Klafter weit sehr mühsam durch gearbeitet hat, wieder in eine geräumige Halle. Diese Grotte erstreckt sich in de» Berg eine halbe Stunde weit. Nicht weit vom Rossekher Eiskeller, hinter den Ruinen des alten Schlosses Rossckh, öffnet sich einen Büchsenschuß im Durchmesser weiter und 15 bis 20 Klafter tiefer, ein kessel-förmiger Schlund, dessen Rand gegen Nordosten niedriger als in jeder anderen Richtung ist. Der Rand ist bis zur Mitte mit hohen Bäumen, dann mit Sträuchen bewachsen, und die immer mehr sich verengende Tiefe mit größeren »»d kleineren scharfkantigen Felsentrümniern bedeckt. Im Grunde find vier Löcher, in denen ich noch ani 20. August 1856 Eis gefunden habe. (Sich hierüber und über die folgende Eisgrotte das im I. 1856 im Druck erschienene: »Jahresheft des Verwies des krainischen Landes-Museums," S. 41 und 42). Wenn man sich hinter Untergehak in die Gottscheer Waldungen begibt, so gelangt man, nachdem man ziemlich hoch hinangestiegen ist, neben dem ans einer Hochebene angebrachten sogcnannren Fürstentische, nach drei Stunden in die eine Viertelstunde vom Gottscheer-Dorfe Kuntsche entfernte sogenannte Eisgrotte im Hornwalde, Ledina jama v rogu, welche leicht zugänglich, bei 60 Klafter hoch und bei 100 Klafter breit ist. Der Uebcrblick derselben ist prachtvoll und überraschend; was man in der Adclsbcrgcr Grotte ans Kalkstein gestaltet sieht, sieht man hier — so weit das Auge reicht, häufig von Eis. Viele klafterlange Eis-japfcn von den wunderlichsten Gestaltungen hängen von der hohen Wölbung herab, und das immerwährend abtropfende Wasser bildet von nuten auf einen Kegel des wasserklarstcn Gists. Zuweilen schließen sich die herabhängenden Eismassen mi den untern Block, und bilden dadurch die klarsten, alle Vorstellung übertreffenden Eissäulen. Viele derselben fallen >oegen ihrer eigenen Schwere zu Boden und zertrümmern; "Oie Massen bilden sich von oben herab, das abtropfende Wasser umzieht die Trümmer, und der aufstrebende Kegel >"ird immer unregelmäßiger. Von der ganzen Tiefe der Grotte nach aufwärts gesehen, bilden diese Gebilde förmliche Gishügel, und das über die Trümmer abfließende, tropfcn->"cis frierende Wasser gleicht einem erstarrten Wasserfalle. Es soll darin in den heißen Monaten mehr Eis vorhanden fein, als in den kühlen ©rotten, was wohl daher kommt, daß der, der unmittelbaren Einwirkung der Sommer-wärme bloßgestellte Schnee durch sein langsames Schmelzen in der Grotte einen immer geringeren Tempcratnrgrad hervorbringt. (Vgl. »Jllyr. Blatt" Nr. 28, de 1829.) In einer kleinen Entfernung von Waltcndorf, gegen Südostcn, sind unweit von einander im Felde zwei kessel-förmige Vertiefungen: die nähere Joshefova Jaina, die etwas entferntere aber Karlovcova Jama genannt. Sie sind in einer Tiefe von 2 Klaftern mit Wasser angefüllt, welches mit dem nicht weit davon vorbeiflicßcndcn Gurkflusse in Verbindung steht. Weiter südöstlich von Waltcndorf im Felde neben dem Weiler v Petaneh, in der Pfarre St. Michael bei Ncn-stadtl, ist eine Grotte, welche häufig mit Wasser angefüllt und deßwegen selten zugänglich ist. Dieselbe war in dem heißen Sommer des Jahres 1834 und etwa 10 Jahre später zugänglich. Man gelangt durch einen kesselförmigen Eingang, in der Tiefe von mehreren Klaficrn, zu einem in gerader Richtung unter der Erde fortführenden Wege, und nach einer Strecke von mehr als 50 Klaftern zu einem Wasser, in welchem viele Proteus anguineus vorgefunden werden. Berge und Wälder: Die Pfarre Töplitz hat zwar keine bedeutenden Berge, wohl aber Hügel und kleinere Anhöhen. Unter diesen ist: 1. Der Bransovza - 33cnj, an dessen nordwestlichem Ende das freundliche Kirchlein des heil. Antonius steht. 2. Der Bergrücken, der sich hinter Töplitz erhebt, von Obcrgradische bis gegen Versnaselo reicht, zum Theil mit Nadel-, zum Theil mit Lanbholz, zum Theil mit Weinreben bepflanzt ist, bei Gradische den Namen Hrib, dann aber »den Namen Osredek führt. 3. Der Hügel Cerove, mit der Kirche St. Trinitatis. 4. Das Rieglcr- und Kleinriegler-Weingebirge. 5. Der Berg Hrib, mit dem Dorfe gleichen Namens. 6. Der Park ganz in der Nähe von Töplitz, und 7. Der Bergrücken unter Nossekh. Wohl aber haben die naheliegenden Ainöder und Gottscheer Berge eine nicht unbedeutende Höhe, von welcher man schöne Fernsichten genießt. Entfernung der Ortschaften der Pfarre Töplitz vom gleichnamigen Badeorte, nach Stunden: Von Töplitz nach Obergradische eine Viertelstunde, — nach Mönchsdorf, Sela und Untergradische, eine halbe Stunde; — nach Untergehak, Auen, Snchor, Untcrthnrn, Zcrouz und Untersnschitz drei Viertelstunden; — nach Obcrch, Rossckh, Großriegl, Untcrbuschinz und Selische eine Stunde; — nach Obcrbuschinz und Obersuschitz 1% Stunde; — nach Verdun und Eichenthal 1% Stunden; — nach Hrib und Verschnaselo zwei Stunden. Entfernung anderer Orte Unterfi'oinS vom Badeorte Töplitz, nach Meilen: Von Töplitz nach Wnltcndorf eine halbe Meile; — nach Ainöd (Pfarre) und Pölandl (Loknlie im Gottschce'schen) % Meile; — nach Hof (GnKeiscnfabrik seit 1796) eine Meile; — nach Neustadt! 1V8 Meile; — nach Tschcrinoschnitz (Pfarre) 11/4 Meile; — nach Seifenbcrg (Markt) 1 % Meile; — nach Semitsch (Pfarre) zwei Meilen; — nach Tschcrncnibl (Stadt) und Mottling (Stadt) drei Meilen; — und nach der Stadt Gottschcc 3% Meile. IV. Anhang: Genealogie der Auersperge. Da in dieser Abhandlung mehrere Fürsten v. Auersperg genannt sind, und da sowohl dieselben als ihre Voraltern in mancher Beziehung in der Geschichte Krain's eine bedeutende Rolle spielten und noch jetzt der Fürst v. Auersperg im Lande wegen seiner Erbämter und wegen seines bedeutenden Grundbesitzes im großen Ansehen steht, so dürfte es hier nicht überflüssig scheinen, folgende Genealogieder Edlen, Freiherren, Grafen und Fürsten von Auersperg anzuführen: Adolf 1. Edler v. Auersperg, der erste gemeinschaftliche Stammvater der Fürsten und" Grafen ».Auersperg, lebte um das I. 1060. E o nrad I-, Sohn Adolf's 1., geb. 1035, vermalt mit Barbara v. F in she »stein, starb im I. 1081. Conrad 11., Sohn Conrad's I., geb. 1068, vermalt int I. 1083 mit Katharina Freiin v, So negkh, starb im I. 1107 und wurde in Reifniz begraben. Piligrin 1., Sohn Conrad's II., geb. 1096, starb itn J. 1160. Piligrin II., Sohn Piligrin's I., geb. 1120, vermalte sich tut I. 1142 mit Sofie v. Herzogburg, und starb int I. 1181. Seine Tochter Sofie ward die Gemalin Geb hard's IV., Grafen v. Sulzbach, und dadurch mit den west- und ost-römischen Kaisern anverwandt. 'Adolf II., Sohn Piligrin's II., geb. 1143, vermalte sich int 1.1160 mit Katharina v. Falkenberg, und baute das Schloß AuerSperg wieder auf. Ottoman, Sohn Adolf's II., geb. 1161, vermalt im I. 1190 mit Elise v. Sonegkh. Engelbert, Bruder Ottoman's, zog im 1.1194 mit Leopold VI., Herzoge von Oesterreich und Steiermark, in das heilige Land und kam dort um. Johann I., Sohn Engelbert's, geb. 1192, vermalte sich mit Clara v. Tuschenthal, und starb int I. 1246. Herwa r d I., Sohn Johann's I., geb. 1230, Vater von 7 Söhnen und 4 Töchtern. Er erscheint in dem am 8. Mai 1249 vom Herzoge Bernhard ausgefertigten Stiftbriefe des vormal. Cisterzienser-Klosters Maria-Brunn bei Landstraß als Zeuge mit dem Beisatze: Nobilis puer de Awersperch. Herwa r d II., erstgeb. Sohn Herward's I., geb. 1282, vermalt 1276 mit Elisabeth v. Winden; starb 1304. Johann II., Sohn Herward's II., geb. 1284, vermalt mit Cymburgis v. Scheyrbek; starb im I. 1383. Manhelmus, Sohn Johann's II., geb. 1318, vermalt 1356 mit Anna v. Katzenstein; starb den 3. Febr. 1383. Theobald I., ältester Sohn des Manhelmus, geb. am 12. October 1362, vermalt 1397 mit Ursula v. Li echtenegg; starb 1423. Engelhard I., Sohn Theobald's I., Stammvater der nachherig e n Fürsten v. Auersperg, geb. 1404, vermalt 1440 mit Scholastica v. Königsberg, oberster Erbkämmercr in Krain und der windischen Mark 1460; starb zu Szamabor am 18. November 1466, und wurde im Kloster Sittich bestattet. —- Sein Bruder Volcard (VI.), vermalt mit Barbara v. Wilhaus aus Steiermark, gest. 1451, bestattet zu St. Cantian bei Auersperg — wurde Stifter der gräfl. Linie v. Auersperg und S ch ö n b e r g, welche mit dem Grafen Wilhelm schon zu Anfange des 17. Jahrhundertes ausstarb. 5)3 an er nt tu ž II., älterer Sohn Engelhard's I., geb. 1441, Truchseß Kaisers Friedrich IV., vermalt 1459 mit Anna, Tochter des Trojanus, Grafen v. Frangipani aus Croa-tien, Erbauer des Schlosses Nadlischek, Vater von 13 Kindern ; starb int I. 1496. — Sein jüngerer Bruder Vol-card (VII.):stiftete die noch blühende österreichische Linie der Grafen v. A u e r s p e r g. T r o j a n u s , Sohn des P a n c r a t i u s II., geb. im I. 1495, Erbkämmerer in Krain und der windischen Mark, vermalt 1520 mit Anna v. Eck, ließ seit dieser Zeit das im März 1511 während eines Erdbebens in Ruine» zerfallene alte Schloß Auersperg wieder aufbauen, zeichnete sich im I. 1529 bei der ersten Belagerung Wien's durch die Türken aus, und wurde deßhalb in den Freiherr e n - S t a n d erhoben — zeugte 9 Kinder und starb int I. 1540. Herwa r d III., oder Heribert Freiherr v. AuerSperg, Sohn des TrojanuS, geboren zu Wien ant II. Mai 1528, vermalte sich im I. 1549 mit Maria Christina Freiin v. Spaur, war oberster Kämmerer, Erbland-marschall und seit 1566 Landeshauptmann von Krain; fiel in der Schlacht gegen die Türken bei Budasco am 22. September 1575; sein Kopf wurde ihm abgehauen, sein übriger Leichnam aber in Laibach bei den Augustinern bestattet. Christof Freiherr v. Auersperg, Sohn Herward's III., geb. am 27. October 1550, Herr auf Schönau d Seisenberg, oberster Kämmerer und Erblandmarschali, vermalte sich am 4. October 1573 zu Wien mit Anna Freiin v. Maltzahn, int I. 1589 mit Elisabeth v. Thun hausen, und starb als Landes-Verweser von Krain am Schloßberge zu Laibach, 14. Mai 1592. Sein älterer L-ohn Her ward (geb. 4. October 1574, oberster Kämmerer, Erb-landmarschall und Landes-Verweser von Krain, gestorben zu Laibach am 24. März 1618, bestattet in der Schloßknpelle Linie v. Auersperg fort, welche n»ch heut zu Tage unter dem Namen der gräflichen im Besitze der Erblandmarschall-Würde und des Stamm-Schlosses Auersperg ist; der zweite Sohn Weickhard starb ledig im 3.1607, alt 32 Jahre; von dem dritten Sohne Theodorich stammen aber die gegenwärtigen Fürsten v. A n e r s p e r g ab. Theodorich Freiherr v. Auersperg, dritter Sohn Christofs, geb. 1578, Erbland - Kämmerer und Erb-landinarschall in Krain und der windischen Mark, Landes-Berwaltcr 1626, Landes-Verweser 1628, wurde im 1.1630 in den Reichsgrafen-Stand erhoben, erbte die Güter der ausgestorbenen Schönburg'fchen Linie, zeugte mit der Sidonia, geborne v. Grafeuberg, fünf Söhne und starb am 25. August 1634. Sein ältester Sohn Wolfg. Engelbert, geb. am 22. Dec. 1610, wurde int I. 1638 Präsident der Landes-Verordneten, 1646 Landes-Verwalter, 1649 Landeshauptmann von Krain, 1660 kaiferl. geheimer Rath, und starb reich an Verdiensten int ledigen Stande zu Laibach 1673, alt 63 Jahre; der dritte Sohn, Johann Weickhard, wurde aber erster Reichsfürst v. Auersperg. 1) Johann Weickhard, Graf und erster Reichsfürst v. Auersperg, dritter Sohn Theodorich's, geb. am 11. März 1615, vom Kaiser Ferdinand III. zum Ritter des goldenen VließeS und obersten Hofmeister des rent. Königs Ferdinand IV. ernannt, und von diesem laut Schenkungsbriefes ddo. Regensburg 17. Sept. 1653 mit der Grafschaft Wels in Oberösterreich beschenkt dem Reichstage zu Regensburg in den Neichsfürsten Stand mit Sitz und Stimme erhoben, und am 28. Februar 1654 zu Mainz int Fürsten - Collegium intro-bui'irt; belehnt int I. 1654 mit den Fürstcnthümer» Münsterberg und Frankenstein in Schlesien, kaufte um das I. 1660 die gefürstete Grafschaft Thengen in Schwaben; verließ int 1.1669 auf kaiferl. Befehl den Hof und begab sich in seine Grafschaft Wels, dann nach Laibach, wo er im I. 1673 den »ach ihm so benannten Fürsten-Hof, in der Herrngasse Haus-Rr. 206, erbauen ließ; erbte int I. 1673 von seinem int ledigen Stande verstorbenen Bruder Grafen Wolfgang Engelbert die Grafschaft Gottfchee und Herrschaft Seifenberg, welche er, nebst seinen übrigen Gütern, zu einem Fideicommiß machte, war übrigens auch oberster Erbkämmerer und Erbmarschall 1 starb auf seinem Schlosse Seiscnberg in Krain am 5. Nov. 1677, alt 62 V, Jahre, und wurde in der Familien-Gruft hinter dem Hochaltare der dermal. Franziskaner-Kirche bestattet. Im 1.1654 ließ er sehr schöne und nun sehr selten gewordene Thaler prägen, auf denen er sich nannte: Com es in Gotschee et Wels. Genial in: Maria Katharina, Tochter des Georg Achatius Grafen v. L o se n steiu, gebar 7 Kinder; starb 16... 2) Franz Carl, zweiter Sohn des Johann Weick-hard Fürsten v. Auersperg, geb. am 22. Nov. 1660, oberster Erblandmarschall und Obererbland-Kämmerer in Krain »ttb der windischen Mark, kaiferl. geheimer Rath und Generäl- zu Auersperg) pflanzte die freiherrltche und nachher gräfliche Feldzeugmeister, brachte die von feiner Mutter-Bruder (gest. 1692) hinterlassenen gräflich Losenstein'schen Stammgüter und Lehen in Oesterreich int I. 1704 an seine Familie; erbte von feinem im I. 1706 ohne männliche Erben verstorbenen ältern Bruder Ferdinand die Fürstcnthümer Münsterbcrg und Frankenstein in Schlesien, wo er das neue Schloß aufbauen ließ, und begab sich von dort int I. 1710 nach Wien, wo er am 6. Nov. 1713 starb. Gemalin: Maria Theresia, Tochter des Carl Ferdinand Grafen v. Rapp ach, geb. 1660, vermält am 25. Febr. 1685, Witwe 1713, wurde int I. 1714 Obersthos-nwisterin der regierenden Kaiserin Elisabeth Christina, und starb am 21. Jänner 1741. 3) Heinrich Joses Johann, zweiter Sohn des Franz Carl Fürsten ».Auersperg, geb. am 24. Juni 1697, Ritter des goldenen Vließes, Großkreuz des königl. ungarischen St. Stefan-Ordens, Obrist-Erblandmarfchall und Erbkämmerer im Herzogthume Krain und der windischen Mark to., Ober-stallmeister bis 1765, hernach Obrist-Kämmerer bis 1775; starb am 9. Febr. 1783 zu Wien. Von ihm gibt es Ducaten und Thaler vom I. 1762. ©entastn: 1) Maria Dominika Magdalena, Tochter des Johann Adam Fürsten v. Liechtenstein, geb. 1698, vermält am 21. Mai 1719; starb am 3. Juni 1724. 2) Maria Franziska Antonia, Tochter des Johann Leopold Fürsten v. Tr aut söhn, geb. am 11. August 1 /08, vermalt am 7. Mai 1726, Sternkreuz-Ordens-dame; starb am 2. April 1761. 4) Carl Josef An ton, erstgeb. Sohn des Heinrich Josef Johann Fürsten v. Auersperg erster Ehe, geb. am 17. Februar 1720, k. k. wirklicher Kämmerer; erhielt durch in, » tßtiQ .„f Diplom vom 11. Nov. 1791 den Titel: Herzog von , „ 1 Gottfchee, und verkaufte im I. 1793 feine Fürstenthümer Münsterberg und Frankenstein an den König von Preußen; starb am 2. October 1800. Gemalin: Maria Josefa Rosalia, Tochter des Johann Wilhelm Fürsten v. Traut söhn, geb. am 26. August 1726, vermält am 26. Mai 1744, Sternkrcuz-Ordensdame; starb 17... 5) Wilhel nt, Sohn des Fürsten Carl Josef Anton, geb. am 9. August 1749, k. k. wirklicher Kämmerer, k. k. General-Major 1790, quittirte 1794; starb zu Prag am 16. März 1822. — Don ihm gibt es Thaler vom I. 1805. Gemalin : Leopol di ne Franziska, Tochter des Bincenz Grafen v. Wald stein, geb. am 8. August 1761, vermält im Februar 1776, Sternkreuz-Ordensdame; starb.... 6) Wilhelm, ältester Sohn des Fürsten Wilhelm, geb. am 5. October 1782; starb am 25. Jänner 1827. Gemalin: Friederika Lud o vika Wilh elm i ne, geborne Freiin v. Lettische, geb. am 13. Februar 1791, vermält sttn 15. Februar 1810; Witwe 1827. 7) Carl Wilhelm Philipp, ältester Sohn des Vorigen, geb. am 1. Mai 1814,, Fürst v. Auersperg, Herzog von Gottfchee, gefürsteter Graf v. Wels, k. k. tu it ff. Kämmerer und geheimer Rath, Ritter des goldenen Vließes, Oberst-Erbland-Kämmerer und Oberst-Erblandmarschall in Krain und der windischen Mark. Gemalin: Ernestine, geb. Gräfin v. Festctits und Tolna, geb. am 27. Mai 1831, vermält am 18. August 1851, Palastdame der Elisabeth, Kaiserin von Oesterreich. Nachträgliche Bemerkungen zum Aufsatze: „Ueber die Mithras-Grotte bei Tl'chernembl." Von P. Hitzing er. 1) Daß der Cultus des indisch-persischen S o n n e n - G o t t c s Mithras in J n n erö st e r r e i ch zur R ö m e r z e i t überhaupt bekannt war, dafür zeugen die vielen aus jener Periode vorhandenen Denkmäler, welche sich auf diesen Cultus beziehen, und im Aufsätze „Ueber die ältesten Bewohner Innerösterreich's" (Jahrg. 1855, S. 61 und 62) aus verschiedenen Quellen vollständig zusam-men gestellt sind. Darunter sind mit voller Schreibung des Namens: in Krain, der zu Treffen gefundene Altarstein: INVICTO MITHRAE P. Aelius Respectus, in der Sammlung des histor. Vereines befindlich (Mittheil. Jahrg. 1848, S. 88); i it Kärnten, ein Denkstein von Glancgg: D. D. SOLI INVICTO MITHRAE; ein anderer von Glanegg: DEO 1NVICTO MITHRAE (Ankershofen, Geschichte von Kärnten, 1. 23b., S. 456 und 638); in Steiermark bei Rohitsch: Templum DEI SOLLS MIT. (Muchar, Geschichte der Steiermark, 1. Bd., S. 415, Gruteri Inscript, t. I. S. 35). 2) Daß ver Mithras-Cultus vorzüglich in Grotten gefeiert wurde, bezeugt außer Anderem die zu Aquileja gefundene Inschrift: Pro salute T. Claudi Macronis Confer. Nor. Servil. SPELEVM cum omni appa-ratu fecit; dann der Vers des heil. Paulinus von Nola: Quid quod et lnviclum Spelaea sub antra rccondunt, Ouemque tcgiint tenebris, hunc ancient dicere Solem. (Muratori Thesaurus Inscriptionum t. I. S. 25 ff.; vcrgl. auch Nor k's Mythologie, 10. Thl., 3. Hauptstück). Daß übrigens in der Ortschaft Rožanc bei Tschernembl keine eigentliche, nicht bloß an den Seiten, wie auch in der Höhe geschlossene Grotte, sondern nur eine schluchtähnliche, nach oben nicht geschlossene Vertiefung vorhanden ist, dieß kann billig nicht in Anschlag gebracht werden, da dem gc-hcimnißvollen Cultus auch hiermit hinlänglich gedient war, sobald die Vertiefung, wie noch gegenwärtig, mit schattigen Baumen bedeckt war. 3) Daß d i e vom Herrn Volčič eingesendete, v o m Schreiber dieses in größerem M a ß sl a b e gegebene D a r ft e l l u n g des zu Rožanc befindlichen Relief- Bildes vollkommen getreu ist, dafür bürgt die von Ersterem zwei Mal gemachte genaue Untersuchung des Denkmals, wobei die Gestalten mtb die Maße genau bis ins Einzelne beschrieben und bezeichnet worden. Daß Herr Volčič eine vom Schreiber dieses mitgetheilte Abbildung der Mithras - Mysterien vor Augen gehabt hat, dieß macht der Treue der gegebenen Darstellung keinen Eintrag; denn die Abbildung sollte nur zur Richtschnur bei der Untersuchung dienen, was bei einem weniger bekannten Gegenstände nicht anders sein konnte; übrigens ist die Stellung der Gestalten in jener Abbildung eben etwas abweichend gewesen im Vergleiche mit dem in besagter Grotte befindlichen Relief-Bilde, was für die Treue der Darstellung um so mehr spricht. Daß das besagte Relief-Bild übrigens eben eine Darstellung der Mithras-Geheimnisse enthält, dafür zeugen alle ausführlicheren mythologischen Schriften und Abbildungen; denn dieses Bild ist bei den Allen im eigentlichen Sinne stereotyp. (Man vergleiche unter Andern: Montfaucon, griechische und römische Alterthümer im Artikel „Mithras;« R ork, Mythologie aller Völker, 10. Thl., 3. Hanptst.: Zoroaster's Lehre, wo der Mithras - Dienst ausführlicher beschrieben ist; beide Schriften befinden sich m der Vereins-Bibliothek). Der Stier auf den Abbildungen stellt eben die Sonne oder das Sonnen-Jahr vor; die Tödtung desselben ist das Symbol des Jahres-Endes, die Angriffe von Hund, Schlange und Scorpion deuten auf die allmälige Abnahme des Jahres; int Alt-Indischen hat das Sternbild der Zwillinge eine Schlange, und neben dem Scorpion einen Hund. (Rork, Mythologie, 10. Theil, 1. Hauptstück). 4) Daß die Siglen D. I. M. zu lesen sind als Deo I n v i c t o Mithrae, u n d nicht als Deo Jovi Maximo, dafür spricht erstlich eben das unter der Inschrift befindliche Relief-Bild, welches nach stillem mit eine Darstellung des Mithras-Dicustes bildet; nicht nur der Stier mit der ihn tödtenden Mannsperson, sondern selbst die zur Seite stehenden, Fackeln tragenden Figuren entspreche» ganz den auch anderwärts gefundenen Mithras - Bildern. Dann spricht für diese Lesung die mehrmals vorkommende volle Schreibung Deo Invicto Mithrae, wie sie auf den schon oben angeführten, dann auch auf andern zu Rom und Lyon (Gruteri Inscript. 1.1. S. 33) gefundenen Inschriften erscheint. Endlich ist dieß die allgemeine Annahme der Erklärer alter Inschriften, ©ritter stellt die Inschrift D. 8. I. M. etc. unter die den Apollo-Mithras betreffenden; Ankershofcn, und schon vor ihm Eichhorn, lesen die zu Karnburg, Tanzenberg und St. Veit in Kärnten gefundenen, mit D. I. M. beginnenden Inschriften auf gleiche Art, wobei zu erwähnen ist, daß zu Tanzenberg gleichfalls Abbildungen der Mithras-Geheimnisse gefunden worden. (Eichhorn, Beiträge H., S. 74; Ankershofen, Geschichte von Kärnten, 1. Bd., S. 506, 578 und 579); T e rst e nj ak nimmt die gleiche Lesung ohne weitere Frage an (Novice, „Starozg. pomenki.“ Jahrg. 1853, S. 103); Mura tori ist eines Theiles zweifelhaft. doch stellt er die betreffende Inschrift D. I. M. Exsu-perat. etc. nicht unter jene, welche sich auf Jupiter beziehen, sondern unter die, welche die Isis und den Mithras betreffen, und liest zunächst Deae Isidi Matri, jedoch nur vcrmuthmW-weisc (Thesaurus inscript, t. I. S. 40 ff.). Diese Deutung hindert nicht, die Lesung Deo Invicto Mithrae als die bessere anzunehmen, da einerseits der Mithras-Dienst früher weniger durchforscht war. anderseits Jnncröstcrreich allein mehr Mithras - Steine aufweist, als Gruter und Muratori im Ganzen gekannt haben. Die vorstehenden Bemerkungen werden genügen, die in der monatlichen Versammlung der Vereins-Mitglieder am 5. Februar angeregten Zweifel zu heben. Protocol! der General-Versammlung des historischen Vereines für Kram am 3. März 1857. Vorsitzender: Herr A nto n Freiherr v. Go belli. Die Direetions - Mitglieder : Secretär Dr. E. H. G o st a; Präfect E. R ebi tsch; Professor Poklukar. Die wirklichen Mitglieder: Alois Gau toni; Dr. H. Gosta; Museal - Gustos Carl D c s ch m a n n; August Dimih; Franz E d e r! Professor Alois Egger; Pfarrer Theodor Ludwig Elze; Carl v. Fi s ch er, k. k. Major; Andreas Fleischmann; Eduard G i n t l, Baudircctor; Johann J c l l e n z; Ver-kins-Gustos Anton J e l l o n s ch e k; Dr. Ludwig Jßleib; Professor Valentin K o n s ch e g g; Dr. Simon L a d i n i g; Professor Franz Metelko; Director Johann Nccüsek; Domherr Johann Novak; Domherr Josef P a u s ch l e r; Johann P c t r i t s ch; Johann R a n t n e r: Dr. Nicolaus Rech er; Johann S a m e j z; Johann S trii tar; Albert Trinker; Dr. Leo Wonzhina. 1) Der Herr Vorsitzende theilt ein Entschuldigungsschreiben des Herrn Ausschuß - Mitgliedes Doctor Ritter v. Stock! mit, den dringende ärztliche Geschäfte an der Theilnahme der Versammlung hindern. 2) Der Herr Vereins-Director verlas nach-slchcnden statutenmäßigen Bericht: Verehrte Herren! «Ich eröffne die heutige Jahres - Versammlung des historischen Vereines für Krain mit einem Berichte, aus dem Sic, Verehrte, das Gebaren und den Bestand unseres vaterländischen Vereines während des abgelaufenen Jahres 1880 entnehmen wollen. Vor Allem muß ich zu Ihrer Kenntniß bringen, daß seine Excellenz unser allverehrter Herr Statthalter mich beauftragt hat, der verehrten Versammlung sein Bedauern auszudrücken, an den heutigen Verhandlungen wegen der uöthigcn Vorbereitungen zum Empfange Ihrer kais. Hoheit der durchlauchtigsten Erzherzogin Sophie nicht theilnchmcn können. Mit Befriedigung kann ich Ihnen mittheilen, daß sich die Anzahl der wirklichen Vereins-Mitglieder int Laufe des Jahres 1856 von 284 auf 296 vermehrt hat. Im Verhältnisse sind auch die Beiträge gestiegen. Diese haben int vorigen Jahre 668 fl. 20 kr. betragen, während sie für das I. 1857 den Betrag von 717 fl. 30 kr. erreichen. Auch bei unseren Sammlungen werden Sie in allen Fächern eine Vermehrung bemerken. An Druckwerken sind, theils dem krain. historischen Vereine verehrt, theils von diesem angeschafft worden, 120 Bände, so daß unsere Bibliothek nunmehr 3900 Bände zählt; an Urkunden sind 18 zugewachsen, und die numismatische Sammlung ist mit 74 Exemplaren vermehrt worden. Der Rechenschafts-Bericht über die Gcldgebarung in Einnahme und Ausgabe wird Gegenstand eines spätern Vortrages sein, mit dem zugleich das Präliminare pro 1857 behufs Ihrer Prüfung und Genehmigung vorgelegt wird. Immer weiter wird der Kreis unseres Verkehrs mit den historischen und gelehrten Gesellschaften des In- und Auslandes. Sic werden mit Vergnügen erfahren, daß mit 64 solchen Gesellschaften der gegenseitige Schriften-Austausch stattfindet; ein erfreulicher Beweis der Thätigkeit des Vereines, so wie der freundlichen Theilnahme, die unseren historischen Mittheilungen geschenkt wird. Im abgelaufenen Jahre haben wir einen schweren Verlust zu beklagen gehabt. Der t(tätige Geschästslciter Dr. Klun ist aus unserer Mitte geschieden, indem er einem ehrenvollen Rufe als Director einer katholischen Lehranstalt in der Schweiz folgte. Herr Dr. Ethbin Heim. Gosta hat über eine Einladting der Vereins-Direction die Gcschäfts-leitung mit dankenswerther Bereitwilligkeit provisorisch übernommen, und diese mit eben so großem Eifer als Umsicht fortgeführt. Es tritt somit zur definitiven Besetzung des fraglichen Postens eine Neuwahl ein, welche Sie später vornehmen wollen. Den Vereins-Statuten gemäß hat auch mit Ende des Jahres 1856 der Vereins - Director und ein Mitglied der Direction auszutreten. Ich werde die Ehre haben, Sie zur Vornahme auch diesen Wahlen später einzuladen. Zum Schluffe habe ich Ihnen noch mitzutheilen, daß das h. k. k. Finanz-Ministerium, über ein Einschreiten der Vereins-Direction, dem histor. Vereine für Krain die Postporto - Befreiung für seine Eorrespondcnz mit den k. k. Behörden bewilliget hat, daß sich die Direction jedoch in. Berücksichtigung des Umstandes, als gerade die Eorrespon-dcnz mit den Vereins-Mandataren die meisten Auslagen verursachet, veranlaßt fand, die Bitte an die genannte bohe Behörde um Ausdehnung dieser Befreiung ans die Gorre-spondcnz mit den Vereins-Mandataren zu stellen, worüber jedoch die Erledigung gewärtiget wird." 3) Der Herr V e r e ius - G a s s i er verlas die Jahres-Rechnung pro 1856 und das Präliminare pro 1857. N e d) it ti n g über die Empfänge und Ausgaben des historischen Vereines für Kram seit 1. Jänner 1856 bis Ende December 1856. Empfänge: 1) Rechnung zu Ende des Solarjahrcs 1855: a. An barem Cassa-Reste 164 fl. 40 kr. b. „ Sparcasse-Büchel Nr. 16.591 151 „ 29 „ c. „ Activ-Rückständen 147 „ 30 „ 463 fl. 39 kr. 2) Interessen von dem Sparcasse-Büchel seit 1. Jänner bis Ende December 1856 . 6 „ 6 „ 3) An vorgeschriebenen Beiträgen pro 1856 600 „ — » 4) An rückständigen, bereits außer Vorschrei- bnng gebrachten Beiträgen . . . . 15 „ — „ 5) An Beiträgen von im Laufe des Jahres dem Vereine beigetretenen Mitgliedern und an Diploms-Taxen .... 117 „ 30 „ 6) Erlös für je ein verkauftes Exemplar des „Archives" und „Denkbuches" . 1 „ 30 „ Summe der Empfänge 1203 fl. 45 kr. Ausgaben: 1) Für Kanzlei-Erfordernisse, Postporto und Diploms-Stämpel....................70 „ — „ 2) „ Druck der Vercins-Mittheilungen und des Diplomatariums .... 243 „ 30 „ 3) „ Beheizung 2% Klafter Holz . . 14 „ 43 ,> 4) „ Buchbinder-Arbeiten.................17 „ 15 „ 5) „ angekaufte Werke....................10 „ — „ 6) „ Honorare für literarische Beiträge . 30 „ — „ 7) „ vorschußweise Abschlagszahlung auf die Druckrechnung des von Dr. Klun herausgegebenen „Archives" für die Landesgeschichte von Kram . . . 100 „ — „ S) „ zwei neu angeschaffte Bücher-Kästen aus weichem Holze . . . . 20 „ — „ 9) „ Custos - Honorar...................120 „ — „ 10) „ Diener - Lohn . . . ._____. . . 60 „ — „ Summe der Ausgaben 685 fl. 28 kr. Wenn von dem Empfange pr. 1203 fl. 45 kr. die ausgewiesenen, mit 36 Quittungen belegten Ausgaben pr................... 685 „ 28 „ abgezogen werden, so zeigt sich mit Schluß des Jahres 1856 ein Activ-Rest von . . . . 518 fl. 17 kr., von welchem jedoch wieder mehrere uneinbringliche Jahres - Beiträge stillschweigend aus dem Vereine ausgetretener Mitglieder, im Betrage von ................................22 fl. 30 kr. abgeschrieben werden müssen, wornach sich der eigentliche Activ-Rest zn Ende des 1.1856 auf 495 „ 47 „ vermindert, und seine Bedeckung findet: In dem baren Cassa-Reste .... 148 „ 42 „ „ „ Sparcassc-Büchcl Nr. 16.591 157 „ 35 „ An Activ-Rückständen 189 „ 30 „ Summe dem Activ-Reste gleich 495 fl. 47 kr. Das Geld - Journal und die Rechnungs - Documente erliegen in dem Vereins - Locale zur Einsicht bereit, und es steht nach §. 29 der Vereins - Statuten jedem Herrn Mit-gliede frei, während der nächsten acht Tage alifällige Bemerkungen über die Rechuung schriftlich der Direction mitzutheilen. Mit dem Abschlüsse der schon vor drei Jahren versprochenen Rechnung bezüglich des vom Herrn Dr. Klun herausgegebenen „Archives," dessen Reinertrag der Herr Verfasser dem Vereine gewidmet hat, glaubt die Direction noch immer in der Hoffnung eines größern Absatzes zögern zu dürfen; sollte sie jedoch in dieser Erwartung getäuscht werden, so steht dem Vereine ein Verlust von mehr als 300 fl. bevor. Präliminäre über die Empfänge und Ausgaben des historischen Vereines für Kram für das Solarjahr 1857. E nip sä n g e : 1) An barem Cassa-Reste vom 1.1856 . . 148 fl. 42 kr. 2) „ Activ-Rückständen.................189 „ 30 „ 3) „ vorgeschriebenen Beiträgen pro 1857 von 290 Mitgliedern...............701 „ 30 „ Summe der Empfänge 1039 fl. 42 kr. Ausgaben: 1) Auf Kanzlei-Erfordernisse, Postporto und Diploms - Stämpel I rd o 00 2) Druck - und Lithografie-Kosten . . 300 „ - .. 3) 1) Buchbinder - Arbeit 20 „ ti 4) „ Beheizung der Vereins-Localitäten . 20 „ n 5) „ Custos-Honorar 120 „ - „ 6) « Diener-Lohn 60 „ — ,» 7) » ratenweise Abzahlung der rückständigen «Archives "-Druckkosten . . . . HX O 0 1 8) unvorhergesehene Auslagen . . . 70 „ n Summe der Ausgaben 770 fl. — kr. Wenn von dem Empfange pr. 1039 fl. 42 kr. die Ausgaben mit . . . 770 „ — „ abgezogen werden, so zeigt sich am Ende des Solarjahrcs 1857 ein auzuhoffcnder Uebcrschuß von . . . . . . 269 fl. 42 kr. 4) Der Vereins-Secretär verliest einen Bericht über die wissenschaftlichen Leistungen des Vereines im I. l85>i (der demnächst auch in diesen Mittheilungen zum Abdrucke gebracht werden wird). Derselbe referirte ferner über das Diplomatarium und beantragte in Rücksicht des Mangels von wissenschaftlich geordneten Materials; in fernerer Rücksicht der Schwierigkeit der dießfälligen Arbeiten, welche die ganze Kraft und Zeit eines Mannes in Anspruch nehmen würden, und in Rücksicht des für die Mittheilungen so reichlich vorliegenden Stoffes: 1. Die vorläufige Sistiruug der Herausgabe des Diplo-niatarium's; 2. dagegen werde die Direktion ermächtigt, dem Sekretär eine wissenschaftliche Commission zur Sammlung und Vorbereitung von Urkunden für das Diplomatar zur Seite zu setzen; 3. die beim Diplomatar ersparten Druckkosten werden aber auf Erweiterung der Mittheilungen verwendet, welche Anträge nach kurzer Discussion ohne Widerspruch angenommen wurden. OberanitS-Director Costa beantragte, daß zur Schonung der ohnehin mißlichen Finanzen des Vereins, die bereits gedruckten Urkunden, wie z. V. bei Valvasor, in der Lmideshandvcste u. s. f., nicht wieder abzudrucken, sondern vielmehr so wie die vom historischen Vereine noch zu sammelnden und im Originale oder in Abschrift aufzubewahrenden Urkunden in einem herauszugebenden Regestenbuche nach Art der vom Ritter v. Chlumetzky herausgegebenen „Regesten der Archive im Markgrafcnthume Mähren" in Rcgestcnform genau exzerpirt werden solle, wobei anzuführen wäre, wo sich die Urkunde aufbewahrt oder bereits abgedruckt befindet. Hierüber entspann sich aris Anlaß der entgegengesetzten Meinung des Herrn Pfarrer Elze eine Debatte, wobei der Antragsteller vom Vereins-Secretär, Herr Elze aber vom Vereins-Dircctor, dann dem hochw. Herrn Domprobste Dr. Simon Ladung und dem Herrn Baudircetor (Sinti unterstützt wurde und welche durch den allseitig beifällig auf-geuommcncu Vorschlag des Herrn Professors Konschcgg beendet wurde: es möge — da die vorläufige Sistiruug der Herausgabe des Diplomatar's ohnedem beschlossen sei, und in einem Jahre auch die dießfälligen Gutachten der vbererwähnten Commission vorliegen werden — die definitive Beschlußfassung über den Antrag Dr. H. Costa's vertagt werden. . Der Vcreins-Sccretär beantragte hierauf, in Anbetracht des geringen bisherigen Absatzes und des drohenden Verlustes von an 400 fl., den Verkauf des Archiv's von Klun um den herabgesetzten Preis von 1 fl. und für Vcr-einsmitglieder und Studirende um 30 kr., welcher Antrag allseitig angenommen und zugleich festgesetzt wurde, sich dießfalls an die Gymnasial-Directionen der Nachbarländer schriftlich zu verwenden. 5) Zum Vercins-Director wurde Freiherr v. C o d e l l i, zum Secretär Dr. E.H. Costa, und zum Ausschuß-Mitgliede Dr. v. Stöckl per acclamationem wieder gewählt. 6) Wahl von Ehren- und corrcspondirenden Mitgliedern: I. Ueber Antrag des Herrn Vereins - Directors Baron C o d e l l i: Seine Excellenz der Herr Minister des Innern, Freiherr v. Bach, als Ehrenmitglied. II- Ueber Antrag des Herrn Dr. H. Costa: Seine Excellenz der Herr Minister der Finanzen, Freiherr v. Bruck, als Ehrenmitglied; Herr Dr. F. W. Frei- herr v. Reden in Wien, Vice - Präsident der k. k. geografischen Gesellschaft; Herr Simony, Professor der Geografie an der Universität in Wien; Herr I. L ö w e n t h a l, Redacteur der »Triester Zeitung," Verfasser der „Geschichte von Triest," in Triest — alle drei als correspondirende Mitglieder. III- Ueber Antrag des Herrn Pfarrers Elze: Seine Excellenz der Herr Minister des Handels, Ritter v. T o g g c n b u r g, als Ehrenmitglied. IV. Ueber Antrag des Herrn Professors Kon sch egg: Herr Ignaz Orožen, Pfarrer in Praßbcrg, Verfasser der »Celska Cronika« ic., als correspondiren-des Mitglied. V. Ueber Antrag des Vercins-Secrctärs Dr. E. H. Costa: Seine Exzellenz Alexander Freiherr v. Humboldt in Berlin; Herr W, H a i d i n g e r, k. k. Sections-rath, Präsident der k. k. geografischen Gesellschaft in Wien — beide als Ehrenmitglieder, alle aber per acclamationem gewählt. 7) Herr Dr. H. Costa hielt nachstehenden Vortrag: „Im September d. I. findet, wie es ans der bereits ergangenen öffentlichen Kundmachung bekannt ist, der dritte europäische statistische Congreß, und zwar in Wien, Statt; der erste wurde im I. 1833 zu Brüssel, der zweite int vorigen Jahre zu Paris abgehalten, wo Oesterreich durch den k. k. Herrn Sections - Chef und Director der administrativen Statistik, Freiherrn v. Czörnig, so glänzend rcpräsentirt wurde. Da cs in mehrfacher Hinsicht von hervorragendem Interesse ist, daß bei dem dießjährigen Congrcsse in Wien eine möglichst zahlreiche und gewichtige Vertretung des österreichischen Kaiserstaates stattfinde, erließ der rühmlichst bekannte Gelehrte und Vice - Präsident der geografischen Gesellschaft in Wien, Dr. Freiherr v. Reden, als Mitstiftcr des statistischen Congresses, an mich die Auf-forderung, alle Diejenigen in unserem Vaterlande, welche sich mit der Statistik beschäftigen, zu einer thätigen Betheiligung an den Verhandlungen des Congresses einzuladen, und ist der Freiherr Dr. v. Reden nicht nur bereit, in Ansehung der Wahl des Gegenstandes mit Rath und That an die Hand zu gehen, sondern bietet auch zu diesem Zwecke seine überaus reichhaltigen, geschichtlich-statistisch-volkswirth-schaftlichen Sammlungen, worüber er mir das hier vorliegende gedruckte Repertorium eingeschickt hat, zur Benützung an. Ich ergreife die Gelegenheit unserer heutigen Versammlung, mit zur Beherzigung der Aufforderung des Freiherrn v. Reden mit dem Beisätze cin-zuladen, daß der Bericht über die Beschlüsse des ersten statistischen Congresses int „Jahrbuche für Volkswirrhschaft und Statistik," von Otto Hübner, 3. Jahrg., über den Zweck und die Aufgabe des statistischen Congresses Aufschluß gibt. Es ist zu wünschen, daß auch von Seite unseres engem Vaterlandes bei dem nächsten Congrcsse, zumal, da er in der Residenzstadt der Monarchie sich versammelt, eine Theilnahme sich bethätige." 8) Herr Pfarrer Elze bemerkte über die Rcdactions-Grundsätze des Vereins - Secretärs, ohne jedoch einen bestimmten Antrag zn stellen, „daß es im Rechte der Redaction der Mittheilungen des histor. Vereins liegen müsse — um dieselben besonders dem Auslande gegenüber möglichst vollkommen in die Welt treten zn lassen — die einlangenden Beiträge im Sinne und Interesse des Vereins zu streichen, ja die Aufnahme ganz abzulehnen, was insbesondere bei manchen Vorträgen der monatlichen Versammlungen am Platze sein dürfte." — Hierüber entspann sich eine lebhafte Debatte, welche mit der Bemerkung der Herren Dr. Won -zI)i 11 st und Re6äsek endete, daß die General-Versammlung durch die einstimmige Wahl des Herrn Dr. Eth. H. Costa zum Vcreins-Secretär ihr Vertrauen zu ihm ausgesprochen habe und somit auch zu erwarten sei, daß derselbe die Ehre des Vereins zn wahren sich angelegen sein lassen werde." — 9) Den Schluß bildete die Vorlesung eines der eingesendeten mehreren wissenschaftl. Vorträge, nämlich Hitzinger's Nachträge zu seinem Aufsatz über die Mithras-Grotte. (Vgl. oben Seite 32.) Die übrigen Vorträge blieben ivcgen der weit vorgerückten Zeit für die nächste Monats-Versammlung. Die Direction des histor. Vereins für Strain. Literatur-Berichte und wissenschaftliche Itachrichten von Dr. Ethbin Heinrich Costa. 52) Sitzungsberichte der kaiserl. Academie der Wissenschaften XXL Bandes. 2. Heft. Juli 1856. Dr. v. Meiler bekämpft Z i g l a u e r's Ansicht über die Entstehung des ersten österreichischen Land-rechtes (siehe oben S. 8) in einem mehr negativ gehaltenen Aufsätze und verspricht seine eigene Meinung in seiner im Zuge begriffenen Arbeit über die Rcchtszustände in Oesterreich zur Zeit der Babenberger mitzutheilen. Die übrigen Abhandlungen stehen mit der österreichischen Geschichte in keinem Zusammenhang und mag deren Erwähnung genügen: Pfizin aier, chinesische Geschichte ir von 537—529 vor Christus; Dr. Carl Hopf, Urkunden zur Geschichte der Insel AndroS von 1207—1566. 53) Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsqnellen. XVII. Band. 1. Heft. P. Ritter v. Chlumecky, der fleißige mährische Geschichtsforscher, gibt als wichtigen Beitrag zur österreichischen Rcchtsgcschichte Dorfweisthümer (Berg- und Bannthaidinge) attg Mähren; Dr. B. D u d ik, Beiträge zur Geschichte des deutschen Ordens, insbesondere über die Incorporation der deutschen Ordens - Pfarre zu Mareith in Tyrol und über die Stiftung des Spitals zu Wkggcnstein nächst Botzen; Jodok Stülz theilt den Bericht des Landeshauptmanns Sigmund v. D i t r i ch st c i n an Erzherzog Ferdinand über dcnUeberfall zu Schladming am 3. Juli 1555 mit; den Schluß bildet die Geschichte der Herrschaft.Windeck und Schwertbcrg int Lande ob der Enns von Julius Strnadt. 54) Vier und zwanzigster Bericht des historischen Vereins in Mittclfranken. 1855. Ansbach," enthält it. A., p. 35, cine polizeiliche Verordnung des Magistrats der Reichsstadt Windsheim vom 17. September 1550.« p. 39. „Beiträge zu einer Chronik der Stadt Velden." p. 58. „Der Markgräfische Krieg," d. h. die Fehde des Markgrafen Albrecht Achilles mit den fränkischen Städten in den I. 1449—1450 aus der Rothenburger Chronik des Bonifacius Wernitz er. p. 90. „Historisches Netz der Ortschaften im Bezirk Erlangen, mit artistischen Notizen." Zwei Beilagen in Prägdruck geben Abbildungen der Londoner allgemeinen Industrie-Ausstellung. 55) W. W. Tomek, Geschichte der Stadt Prag. I. 1856. 694 p. Wir bedauern, auf dieses in jeder Hinsicht gleich treffliche Werk nicht näher eingehen zu können, machen aber alle Gcschichtsfreundc hicmit ans dasselbe aufmerksam. 56) Die so eben in Paris erscheinenden Denkwürdigkeiten des General Marmont (Memoires du Marechal Duc de Raguse de 1792 — 1832) behandeln im 3., die I. 1809—10 umfassenden B. bereits eine Periode, die auch unsre Länder nahe interessirt, weil Marmont als General-Gouverneur der illyr. Provinzen seinen Sitz in Laibach nahm und vorzüglich berufen scheint, über die damaligen hierorti-gcn Zustände umfassende Schilderungen zur Darstellung zu bringen. Er ist aber darüber sehr kurz, und cs scheint ihm in seinen Memoiren vornehnilich darum zu thun, seine eigenen Handlungen in's beste Licht zu stellen, ohne viel in Einzelheiten einzugehen. Indem wir für jetzt Einiges hervorheben, kommen wir vielleicht später auf dieses Werk zurück. Am 16. November 1809 kam Marmont in Laibach an, das zwar an Bevölkerung, Reichthum und Wichtigkeit Triest nachstand, aber dennoch wegen der Nähe der österreichischen Gränze und seiner Eigenschaft als Bcobachtungs-posten zum Sitz der Regierung gewählt wurde. In dieser Zeit — sagt Marmont — ließ ich mir die Interessen der Provinzen ganz besonders angelegen sein. Es mußte hierbei auf die Eigenthümlichkeit ihrer Bewohner Rücksicht genommen werden, denn die illyrischen Provinzen bestanden aus, durch Clima, Sprache und Natur der Bevölkerung sich von einander unterscheidenden Landestheilen. Die zwei Millionen Einwohner waren arts Deutschen, Illyriern, Italienern , Albanesen, endlich aus Personen aller Länder in Triest zusammengesetzt; es waren eben so viele verschiedene Sitten als Provinzen, eben so viele verschiedene Er-zcugnisse als Ortschaften, und eben so verschieden waren die Lebensgewohnheitcn der Bewohner, die mit einander in gar keiner Verbindung standen. Die Organisationsgesetze konnten deßhalb nicht gleichförmig sein, denn was den erratischen Gränzcrit frommte, war nicht für die Kaufleute der Stadt Triest, die Herren von Krain, die Gewerke von Ana und Bleiberg, die Seeleute von Dalmatien und Albanien zur Geltung zu bringen. Marmont erzählt nun, wie er bei der Organisirung der Provinzen vorging. Zuvörderst beschäftigte er sich mit der Sorge für die Bedürfnisse der Verwaltung, worauf der Zolltarif von einem hierzu ernannten Comite entworfen werden sollte. Es hatte dabei von dem Grundsätze auszugehen, daß die Einfuhrzölle möglichst viele Einkünfte gewähren, jedoch dem Schmuggel nicht zur Aufmunterung dienen; daß zuvörderst die Industrie der illyrischen Provinzen, dann die französische und italienische mib zuletzt jene des Königreichs Neapel begünstigt werde; daß der Transitzoll beim Verkehre über Oesterreich die Waren nicht zu sehr öerthcuerc, um zu verhindern, daß sie eine andere Richtung einschlagen; daß der Transitzoll für österreichische Erzeugnisse erhöht werde, jedoch in der Weise, daß sie vom Markte nicht verdrängt würde. Dieser Tarif-entwurf wurde dem französischen Consul in Triest, Bi. Seguier, mitgetheilt, und kam unter Berathung mit den dortigen einsichtsvollsten Kaufleuten rasch zu Stairde. Alles war in ungeordnetem Zustande: die Gerichtswege harrte noch ihrer Organisation und die Verwirrung steigerte sich nur noch durch die Ansprüche des Kaisers Napoleon, welcher unmögliche Dinge verlangte. Er wollte, daß Gclv für alle Bedürfnisse herbeigeschafft werde, obgleich er für das I. 1810 keine Abänderung der Steuer und die Einführung einer von den bestehenden Prinzipien völlig verschiedenen französischen Verwaltung anordnete. Es ergab sich, daß man gegenüber oer völligen Handelsstockung und der Zerrüttung der Domänen und Gewerke in den illyrischen Provinzen höchstens 12 Millionen jährlich an Einkünften erschwingen könne. Auf diese Annahme hin ivurdcn die Stenern verdoppelt. Ende Februar 1857 verließ der Herzog Triest und übertrug den Befehl über die Truppen in Jllyricn dem „sehr ausgezeichneten" General D c l z o n s. In Paris angelangt, berichtete er dem Kaiser über die Bedürfnisse der Provinzen, mib die Nothwendigkeit, die Organisation derselben zu vollenden. Wirklich wurde zu diesem Behufe eine Commission ernannt, welche sich streng an seine Ideen hielt. Unter Anderm wirkte er noch für die illyrischen Provinzen die Betheiligung an dem ihnen bisher versagten Küstcnvcrkehrc mit Italien aus. Damals wurde M a s s e n a von Portugal abberufen; der Herzog übernahm an seiner Stelle das Commando des sechsten Armeecorps, und kehrte nicht mehr »ach Triest zurück. 57) Dreinnddreißigster Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur. Breslau 1855, 286 S. 4. Dieser Band nimmt unser Interesse weniger wegen stilles meist naturhistorischen — uns sonach ferner liegenden Inhalts, als vornehmlich wegen der eigenthümlichen Or-Mnisatioii der Gesellschaft in Anspruch. Diese besteht nämlich ans 13 Scctionen: für Naturwissenschaften, Botanik, Entomologie, Medicin, Occonomie, Obst- und Gartenbau, Geschichte, Philologie, Pädagogik, Jurisprudenz, Technik, Meteorologie und Musik. Jede dieser Sectionen hat ihren Vorstand und Secretär, das Gesammtpräsidium zählt 10 Mitglieder und 2 Gcneral-Secretäre. — In der historischen Section gibt n. A. Dr. Schmidt urkundliche Beiträge zur Geschichte der Gewandschncidcr in Schweidnitz; in der filo-logischen von Rothkirch eine Abhandlung über Ursprung und Sprache der Zigeuner, Prof. Wagner über Inhalt und Tendenz der platonischen Sofiste»; endlich in der pädagogischen Dr. Kl ettke höchst beachtenswerthe Worte über Bürgerbilvung. — 58) Basel int 19. Jahrhundert. — Basel 1856. 8. Mit vorliegendem, trefflich ausgestattetem, 425 Seiten starken Werke hat die Basler historische Gesellschaft das 5. Säculum des Erdbebens am St. Lucastage 1356 auf eine höchst nachahmcnswerthe und würdevolle Weise gefeiert. In sieben Monografien werden alle Verhältnisse der Stadt Basel im 14. Jahrh, von gelehrten und patriotischen Männern auf höchst eingehende Weise geschildert. So führt uns die erste Abhandlung des Herrn Dr. Fechter auf den Boden der Stadt, und gibt eine so genaue, verläßliche und dctaillirte Topografie derselben, wie nur wenig Städten zu Theil wurde. Dr. Th. Meyer - Mcrian schildert das große Sterben (1347—1350) — an der der durch ganz Europa ziehenden Pest (schwarze Tod); dann die Judenverfolgungen und die Geißlcrgesellschaften. Dr. W. Wackcrnagcl gibt eine lebhafte Schilderung des obbezeichueten Erdbebens; Dr. Karl Schmidt gibt eine Beschreibung der mystischen Gesellschaft der Gottesfreundc und ihres vornehmsten Mitgliedes, Nicolaus von Basel; Dr. I. Schnell, als juristischer Scheiftstellcr sehr vortheilhast bekannt, berichtet über das Civilrecht, die Gerichte und die Gesetzgebung; den Schluß macht Dr. W. Wackcrnagcl mit der literar- und culturhi-storisch gleich wichtigen Monografie: „der Todtentanz." Ein topografischer Plan gibt ein anschauliches Bild von Basel int 14. Jahrh. 59) Aus dem Protokolle über die 1. Section des Ge-sammt-Vercins der d. G. u. A. V. (Correspondenzblatt 1856, Nr. 3) entnehmen wir, daß der Beschluß gefaßt wurde, alle Mitglieder aufzufordern, zu den künftigen Jahresversammlungen Gräberfunde und andere antiquarische Gegenstände mitzubringen, und so eine jedesmalige Ausstellung zu bewerkstelligen. 60) Mittelalterliche Kunstdenkmalc des österreichischen Kaiscrstaates. Herausgegeben von Dr. G. Helder, Professor R. v. Eitelberg er und Architekt H icser. (Stuttgart, Ebner und Seubert..) 1. bis 3. Lieferung. Das vorstehende Werk, das eine oft bedauerte Lücke der Kunst-Archäologie auszufüllen bestimmt ist, kann nach Einsicht der vorliegenden Lieferungen allen Kunst- und Gc-schichtsfrennden nicht genug empfohlen werden. In trefflicher Auswahl, bunter Mannigfaltigkeit, einer Eleganz der Ausstattung, die nichts zu wünschen übrig läßt, macht es den Herausgebern Ehre, und ist der ihnen von Seiner Maj. unserm gnädigsten Kaiser gewordenen Auszeichnung, Höchstwelcher die Dedication gnädigst anzunehmen geruhte, vollkommen würdig. Obwohl die Tafeln (Stahlstich oder Farbendruck) die Hauptsache bilden, so ist nichtsdestoweniger auch der Text sehr beachtenswerth und jener würdig. Was z. B. Feil über den Cisterzicnserorden im Allgemeinen und Heiligcn-kreuz schreibt, ist in jeder Beziehung und insbesondere als Resultat umfassendster historischer Forschungen des größten Lobes werth. Die vorsteheudcu Lieferungen enthalten: 1. Grundriß des Stifts Hciligenkreuz. 2. Vordere Ansicht der Stiftskirche. 3. Perspektivische Ansicht des Kreuzgauges. 4. Farbige Glasfenster aus dem Brnnnenhause. 5. Zwei Travecs aus der Stiftskirche. 6. Glasfcnstcr aus dem Stiftskreuzgange. 7. Gothische Monstranze aus der Kirche zu Sedlcz in Böhmen. 8. Gothischer Wandschrank aus der Pfarrkirche zu Cilli in Steiermark. 9. Grundriß der romanischen Kirche zn St. Jak in Ungarn. 10. Perspektivische Ansicht der Vorderseite. 11. Ansicht des Portals. 15. Perspektivische Ansicht der Rückseite der Kirche. Da eine ausführliche Schilderung und Würdigung des vorliegenden Werkes wegen des mangelnden Raumes nicht gegeben werden kann, so will ich nur noch zeigen, nach welcher Methode die Herausgeber verfahren. Zur Erklärung der Tafeln 1—6, das Stift Heiligenkreuz betreffend, findet sich nachstehender Text: A. Historische Einleitung von I. Feil. 1. Andeutungen über die Bauten der Eisterzicnscr überhaupt. 2. Gründungsgeschichte von Hciligenkreuz, welcher eine mit ängstlicher, aber nachahmungswürdigcr Gewissenhaftigkeit zusammengestellte Uebersicht der Quellen und Literatur vorausgeschickt ist. 3. Baugcschichtc dieser Abtei. B. Beschreibung des Stifts von Dr. G. Heidcr, wobei 22 Holzschnitte in den Text eingedruckt sind. Die ganze Monografie ist — wie überhaupt das ganze vorliegende Werk — in jeder Beziehung gleich ausgezeichnet. Verzeichnis der von dem historischen Vereine für Srnin im 1.1857 erworbenen Gegenstände: XXXIV. Vom hochwürdigen Herrn Georg Dobrila. Doctor der Theologie, Domherr und Pfarrer bei St. Just tu Triest: 106) Das von ihm in slavischer Sprache verfaßte Gebetbuch, unter dem Titel: Otee, budi volja tvoja. Triest 1854. 8. XXXV. Von der k. k. Central - Commission znr Erforschung und Erhaltung der Baudenkmalc in Wien: 107) Mittheilungen derselben. 2. Jahrgang. Jänner und Februar 1857. XXXVI. Vom Herrn Carl H r a d e c z k y, Sparcassc-Director in Laibach: 108) Französischer Reisepaß, ausgestellt zu Paris am 9. Jänner 1821 für Herrn Hector Mertier, Gcsandtschafts-Sccretär, für seine Reise nach Laibach. Original; Papier, XXXVII. Von der Inifers. Akademie der Wissenschaften in W i e n : 109) Sitzungsberichte. Filosofisch-historische Classe. 21. Bd. 2. Heft. Jahrgang 1856. Juli. 110) Register zu den zweiten 10 Bänden der Sitzungsberichte. 111) Archiv für Kunde österr. Gcschichtsquellcn. 17. Bd. 112) Fontes rerum Austriacarum. 1. Abtheil. 2. Bd. — 2. Abthcil. 13. Bd. 113) Notizenblatt de 1856. Nr. 22, 23 und 24. — de 1857. Nr. 1, 2, 3, 4. XXXVIII. Vom hochwürdigen Herrn J o s e f C h m c l, k. k. RcgicruugSrath, Vicedircctor des Haus-, Hof- und Staatsarchives re. 114) Notizcnblatt. Herausgegeben von der historischen Commission der Inifers. Academic der Wissenschaften in Wien. Sechster Jahrgang. 1856. Nr. 1—24. XXXIX. Von der fürstbischöflichen Ordinariats-Kanzlei in Laibach: 115) Catalogus Cleri tum saecularis, tum regularis Dioece-sis Labacensis. Ineunte anno MDCCCLV1I. XL. Vom Herrn Johann B a p t. Novak, Domherrn in Laibach: 116) Denkmünze aus Zinn auf die Entscheidungstage der Verbündeten, 16., 17. und 18. Juni 1815. 117) Silberne Denkmünze auf die dem Kaiser Ferdinand l. zu Wien geleistete Huldigung, 14. Juni 1835. 118) Münze ooit Raimundus della Torre, Patriarchen von Aquileja. Im Reverse: Kreuz, dazwischen oben zwei Schlüssel und unten zwei Thürme. (1303—1316). 119) Sogenannter Matapan (aus Silber) von Jacob Ten-poli, Dogen von Venedig (1228—1249). 120) Folgende Broschüre: Die Feier der heil. Taufe, vor-genomincu an drei Negermädchen am 5. Oktober 1856 in der Ursulinerinnen-Kirche zu Laibach. XLI. Vom Herrn Math. Leben, Doctor und Professor der Theologie in Laibach: 121) 15-Centcsimi-Stück von der Republik Venedig, 1848. XLII. Vom Herrn Jos. Horak, Studircndcn in Laibach: 122—141) Zwanzig Silberkreuzcr, und zwar: 1 vom Kaiser Ferdinand II., 1637. 8 vom Kaiser Leopold I., von verschiedenen Jahren. 1 vom Kaiser Josef I., 1708. 2 vom Kaiser Karl VI., ohne Jahreszahl. 2 von Baiern, 1749, 1810. 1 von Salzburg, 1696. 1 vom Bisthum Breslau, 1681. 1 von Bayreuth, 1709. 1 von Montfort, 1751. 2, nur einseitig geprägt, von Jnnerösterreich, 1676, 1730. XLI1I. An gekauft: 142—144) Mittelalterliche Kunst - Denkmale des österr. Kaiserstaates. Herausgegeben von Dr. Gustav Heider, Professor Rudolf v. Eitelberger und Architekten I. Hieser. 1—3. Licfg. 1856. XLIV. Vom Herrn Pfarrer Hitzing er in Podlipa: 145) Das von demselben verfaßte und in Druck gegebene Werk: Zgodbe katolske Cerkve. V Ljubljani 1849. 8. XLV. Vom Herrn Dr. Adolf Schmidi, Actuar der kaiserl. Akademie der Wissenfchaften :c., in Wien: 146) Das von demselben verfaßte und in Druck gegebene Werk: „Die Grotten und Höhlen von Adelsberg, Luegg, Planina und 8aoS.“ Wien 1854. 8. Mit einem Vilder-Atlas in Folio. Gedruckt auf Kosten der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. XLYI. Vom Herrn Franz Eg er, Buchdruckerei-Besitzer in Laibach, folgende Druckschriften: 147) Zum frohen Andenken des fünfzigsten Jahres, das I. Th. Edler v. Trattnern, des heil. Rom. Reiches Ritter rc., den 12. Mai 1798 als Drucker - Herr und Prinzipal feierte. Dargebracht von seinen sämmtlichen kunstverwandten Genossen. Wien 1798. Fol. 148) Kaiser Rudols's Traum. Gedicht mit Musik-Begleitung, gesprochen am Abende des 11. Februar 1828 bei dem Feste zur Feier des allerh. Geburtstages Seiner Majestät Kaisers Franz I. bei dem illyrischen Landes-Gubcrnium. Laibach. 4. 149) Skizze des Conclave's von 1829. 150) Getreue Darstellung des Auflaufes, welchen die französische Botschaft durch Aushängung der französ. Fahne den 13. April 1798 in Wien veranlaßt hat. Wien 1798. 8. 151) Tableau der französischen Deputirten - Kammer vom I. 1830. Fol. 152) Darstellung der Nmtralitäts-Linie, welche von Preußen und Frankreich in der am 17. Mai 1795 zu Basel unterzeichneten Convention verabredet worden. Verfaßt vom W. Haas. Basel. Fol. 153) Biografie des am 10. November 1819 zu Laibach verstorbenen Sigmund Zois Freiherrn v. Edelstein. Verfaßt vom Prof. Richter, mit dem Motto: Nemo dolorem lings! in hoc casu. Laibach 1820. Gedruckt bei Josef Sassenberg. 4. 154) Wöchentliche Ordinari und Extra-Ordinari-Zcitungcn (von Wien und unterschiedlichen Orten). Gedruckt und verlegt in der fürstl. Haubtstadt Laybach durch Johann Georgen Mayr, einer Löbl. Landschaft in Crain Buch- druckern und Händlern. (Einige leider nicht ganz zusammenhängende Blätter aus dem ersten Vierteljahre 1708.) 155) Drucksachen, als: Proclamationen, Geschichten einzelner Schlachten, Flugblätter :c. zur Geschichte Krain's von den I. 1806 und 1815, und sonstige Kriegs-Nachrichten aus dem Anfange dieses Jahrhundertcs. XLVII. Vom Herrn Carl v. Wurzbach, Doctor der Rechte in .Laibach: 156) Ein Faszikel Patente, kaiserl. österreichische und fran-zösische Verordnungen, Instructionen x. 157) Ein Memoire, betreffend das Lehenwesen in Krain. (Manuscript.) 158) Kauf - Contract und Erbschafts-Vergleich, ddo. 19. Februar 1666, zwischen Zacharias Wastrich und den Eheleuten Wistak und Jereb. 159) Aufsaudungs - Urkunde vom 30. November 1691 der Priorin und des Conventes von Michelstetten für Anna Maximilian« Freiin v. Moschkon, geb. Gräfin v. Auersperg. Betreffend eine Gült. 160) Kauf - Contract zwischen Leopold Livins Schwab von Lichtenberg und Barbara Josefa Rcschinn, ddo. Laibach 8. October 1737, betreffend einige Huben bei dem Gute Gcschieß. 161) Aufsandungs-Urkunde, betreffend eine 1% Freisassen-Hube zu Pölland, ausgestellt itn I. 1738 für Leopold Livius Schwab von Lichtenberg. 162) Zwei Schreiben des Siegfried Balthasar Grafen v. Gallenberg, ddo. 17. August 1737 und ddo. 17. December 1737; dann zwei Hofrechts - Citationen des Erblandmarschalls in Krain, Anton Josef Grafen v. Auersperg, ddo. 2. Jänner 1737 und ddo. 2. Jänner 1738, an Leopold Livius Schwab von Lichtenberg. Betreffend Gewaltthätigkeiten seiner Unterthanen an denen des Balthasar Grafen o. Gallenberg. 163) Original - Acten, betreffend die Umschreibung und Besteuerung von Gritsch. Verhandelt zwischen Wolf Anton Schwab von Lichtenberg und der ständich - verordneten Stelle, mit den Bescheiden vom 9. April 1737, 18. Jänner 1741, 23. Jänner 1741, 17. Jänner 1743, 29. Jänner 1743, 12. Mai 1749. 164) Kauf - Contract zwischen Johann Anton von Wolken-sperg und Leopold Schwab von Lichtenberg, ddo. 5. Mai 1740. Betreffend eine Hube zu Tenetizh. 165) Kauf-Contract, betreffend eine Hube zu Gullitsch in der Watscher Pfarre, zwischen Leopold Schwab von Lichtenberg, als Verkäufer, und dem Johann Anton v. Wolkensperg, als Käufer, ddo. 20. December 1740. 166) Urtheil, ddo. 7. August 1741, in causa Leopold Livius Schwab vou Lichtenberg, als Inhaber des Gutes Geschieh, gegen die Nachbarschaft zu St. Martin bei Littai, betreffend einige Gewaltthätigketten an den Unterthanen des Erstem und deren Eigenthnme. 167) Attest des Johann Anton v. Puechenthal, Secretärs des Leopold Livins Schwab von Lichtenberg, ddo. 28. Juni 1784, betreffend ein Gelöbniß des Bcrgholden Jury Ambrosch. 168) Verfahrungs - Protocoll, aufgenommen in Sessione justiciali C. R. Repraesentationis et Camerae, ddo. 27. Februar 1760, in der Streitsache des Leopold Livius Schwab von Lichtenberg gegen Mathias Kapla, wegen verweigerter Garnzehent-Entrichtung in Pölland. 169) Kauf - Contract zwischen Wolf Anton Schwab von Lichtenberg und Thomas Saitz, Pfarrer zu St. Lorenz an der Temeuiz. betreffend die Ueberlafsung eines Gemeinde-Antheiles an die Pfarre St. Lorenz, ddo. Sittich 1. Mai 1778. Original auf Papier mit Siegeln. 170) Kauf-Contract zwischen Jacob Ustin, Freisassen zu Pölland, und dem Johann B. Kantscher, Freisassen in Stangenwald, betreffend eine Drittel-Hube in Pölland; ddo. Laibach 1. Juli 1778. Original auf Papier. 171) Tausch - Contract zwischen dem Stifte Sittich und Leopold v. Lichtenbcrg zur Arrondirung ihrer Gutskörper, respective Sittich und Geschieh, ddo. letzten März 1778. XLYIII. Vom Herrn Dr. Eth. H. Costa, Secretär und Geschäftsleiter des historischen Vereines: 172) Die Landcsgesetz - und Regierungsblätter für Krain seit 2. December 1848 bis Ende 1888. 7 Bände. 4. XLIX. Vom Herr» Andreas Samejz, k. k. Normal-Hauptschul - Katecheten: 173) Systematische Darstellung der Gesetze über die höher» Studien in den gesammten deutsch) - italienischen Provinzen der österr. Monarchie. Von Dr. Wilhelm Unger, k. k. Professor. Zwei Theile in einem Bande. Wien 1840. 8. L. Von der k. k. geografischen Gesellschaft in W i e n: 174) Sitzungsbericht vom 17. Februar 1887. LI. Von dem Vorstande des histor. Vereins von Oberpfalz und Regensburg zu Regensburg: 173) Siebzehnter Band der gesammtcn Verhandlungen und neunter Band der neuen Folge. Mit vier lithografirten Tafeln. Regensburg 1886. 8. Vereins=Nachrichten. 6) Der Herr Dechant I. Fink in Stein hat laut Bericht vom 3. März l. I. sein Mandatariat niedergelegt und ist aus unserm Vereine geschieden. 7) Ausgetreten sind die Herren: Pfarrer Jacob Rosic in Presser; Johann Pajk, Bezirks-Vorsteher in Lack; Jacob Konda, Bezirksamts-Adjunct in Stein; Joh. K ö ch l. Wundarzt in Laibach. 8) Die Direction hat den Herrn Johann S u p p a u z, Bezirks - Vorsteher in Gnrkfeld, zum Mandatar für das Decanat Gurkfeld, und den Herrn Florian Ko lisch e g g, Bezirks-Vorsteher in Stein, zum Mandatar für das Decanat Stein ernannt. 9) Die Direction hat zu Mitgliedern der Com-mission für Herausgabe des Diplomatars die Herren: Dr. H. Costa, Custos Desch-mamt, Prof. Egger, Pfarrer Elze, Pfarrer Hitzing er, Custos Jcllouschek, Prof. Kon. schegg, Prof. Metelko und Director Necüsck ernannt. 10) Die Geschäftsleitung bestätigt den Empfang folgender Geldbeträge (S. 10, Nr. 3. S. 22, Nr.8); 3. Veldes, ddo. 7. Februar, 10 fl. 20 kr.; 6. Veldes, ddo. 4. März, 2 fl. 11) Als Vereins-Mitglieder wurden neu aufgenommen: Herr Josef Ullepitsch, k. k. Landesmünz-Probir-amts-Controllor, und Herr Dr. A. I. Ur a it its dj, Secretär der Handels- und Gewcrbekammer in Laibach. 12) Herr Sectionsrath W. Haidinger spricht in einem Schreiben an den Vereins -Sccretär, ddo. Wien 10. März 1887, seine „Freude aus über den für ihn so ehrenvollen Act seiner Wahl zum Ehrenmitglied des histor. Vereins für Krain." Aus verschiedenen Gründen stehe ihm Laibach und Krain nahe. So nannte unter andern „Dr. A. Schmid! eine Abtheilung der Planina-Grotte nach seinem Namen. Der grosse Chorinsky-Dom wurde nach dem hochverehrten Herrn Statthalter genannt. Hier erwächst aber — schreibt Hr. Hnidinger — für mich eine neue Beziehung in der krain. Höblen-Welt, da ich noch aus den Kinder-Jahrcn an Seiner Excellenz einen langjährigen, lieben, hochverehrten Freund und Gönner verehre. So ist die neue Wahl, nebst vielen alten, noch ein neues Band, das mich mit Laibach verbindet, aber ein höchst ehrenvolles, ein Mal an und für sich, dann aber auch durch den Umstand, daß die hohen Namen Humboldt, Bach, Bruck, Toggcnburg in Gemeinschaft mit meinem genannt find, den sie doch um die Welt überragen. So bin ich also gewiß dem hochverehrten Verein auf das Tiefste verpflichtet, und ich bitte Sie, h. H. D., dieß den sämmtlichen hochverehrten Mitgliedern auch gütigst darbringen zu wollen." 13) Herr I. Löwenthal drückt in einem Schreiben vom 28. März l. I. für die „ihn im hohen Grade ehrende Auszeichnnng der Ernennung zum correspon-direndcn Mitgliede des Vereins den verbindlichsten Dank mit der Versicherung aus, daß er mit Vergnügen jede Gelegenheit ergreifen wird, sich derselben auch durch thätige Mitwirkung würdig zu erweisen." Berichtigung. Auf S. 25, in der ersten Spalte, soll in der zweiten Zeile der Inschrift, statt: refVL. geo, gelesen werden: refVLgeo. Druck von Jgn. v. Klein,nayr Sk Fedor Bamberg in Laibach.