Vereinigte Laihachcr Zeitung. «^50. 100. Gedruckt mit Edlen don Kleinmayer'schen Schriften. Freytag den i3. Dezember 1816. Inn land. Wien. ^?ie erste Ausfübrungder Beleuchtung mit Steinkohlen.Gas, nach einem grösseren Maß-siabc, ist hicr im k. k. polytechnischen Institute gemacht worden Die mechanische Werkstätte dieses Instituts, in einer Länge von ,2 Klaftern, ist gegenwärtig chit Gas beleuchtet. Die Gas-Klamme ist wns und verbreitet ein bclles und angenehmes Licht, obgleich das Gas aus den hiesigen gemeinen, minder guten Steinkohlen (den Braunkohlen vom Brennberge bey Ocdcnburg,) gezogen ist Ein Pfund dieser Kohlen liefert 3 is2 bis ^ Kubikfuß Gas. Die Fcyerung, welche zur DestMazion der Steinkohlen nötbig ist, hcitzt zugleich die Wcrksiatte; die aus den Steinkohlen erhaltenen Reste (koaks), s:nd wcuigstens eben so viel wertb, als jene, und sie werden anstatt der Holzkohlen verwendet, die Beleuchtung selbst kömmt also umsonst. (W. 3) Bey der am 3o. November vorgenommenen zweyten und letzten Ziehung der Herrschaft Hlubosch und Pitschin, mit Zngehsrungen, ist gedachte Herrschaft auf die Nro. 10,027, mit 1 Vor« und l Nachtrcffer, jeden zu looo, dann 100 Vor- und 100 Nachmsser, jeden zu 5a fl.; der MayerhofSadcck, sammt baarcn 1200c) fl. mit » Vor- und 1 Nachtrcffer; /eden zu 5oo ff.; dann 5o Vor. uud Nachlreffer; zcden zu 40 fl. — auf die Nro 35,385; D,e Drathzugmühle mit baarc» 8000 fi. mlt 1 Vor -uud Nachtreffer; jeden zu 25o, dann 5o Vor-und Nachtreffcr iedelt. zu 3o ss. auf die Nro. 3^,266; endlich sind d,e Haupttreffer von 6000 fl. auf die Nroj 6^,629, von 4000 fl. auf Nro 1935, und von 3000 ss. auf Nro, 17,320 gefallen. Die-se 3 Lctztern haben jede ebenfalls 5i Vor-und Nachircffcr, wovon die 6 ersten Vor-und Nachtreffcr, 200, 160 und 100 fl Die 6 letzten 50 aber, jede 30 ft. gewinnen. Die ubrlgen mindern Treffer betragen von 600 bis 30 fl. — (W. z.) Der Vueprcsident der Handelskammern, Venedig, Baron Traves , hat um die Lebens-bedurfnlsse des Volkes gegen Mangel lu sichern, allf eigene Kosten eine Schiffs-adung von Erdäpfeln aus Hamburg komme,, lassen, und selbe fur die Aedärfni.se des Voltes 5 dem Guberuio überlassen. (W.Z.) Ausland. Deutschland. Frankfurt den 20, November. Nach einer poli^lichen Verordnung darf Sonntags, wagend d?5 Gottesdienstes, kein Gast - oder Wtrths^ius fürElnheim,isckie a/öff^ec ftyu, auch müssen alle Wirtshäuser jeden Avend um 10 Nbr geschlossc-.i werden. Dicst Verordnung will vielc.i, Leuten, besonders den Wnthen, nicht behage:, obglnch dieselbe ehemahls auch bestanden hatte, und nur durch den Krieg in Verfall a/cieth. (G Z.) Ans Sachsen den 3. November. Es ist gewi^ ein sehr edles, patriotisches Unternehmen mehrerer bemittelter Privatleute, an deren Spitze einige grosse Handlungen im Schemuitz und Leipzig stchsn, zur Her-deyschaffung fremden Korns aus den Ostsee, bäten sich zu unterzeichnen. Es sind glaub.-würdigen Nachrichten zufolge bereits 2^n,noo Thaler zu diesem Z^eck im Lanfe der Leip^l-gör Michaelismesse unterzeichnet worden, wobey die Nnterzeich'.^r sich an^iscki-; mi-chen, das Erkaufte o'"'' a,!c ^^^.,^>l uno Gewinn zur Stelle zu schaffen, U!,d nur ibc kapital zu sichern. Zu gleiHer Ze'tt hat auch die Negierung theils für die ksnigl. Magazine in Ireyberg und im Erzgebirge zur Er-uahrung der armen Bergleute, theils sür die öffentlichen strafen-, Zncht-und Waisenhaus-Anstalten sehr bedeutende Auftrage cm Leipziger Handelshäuser gegeben, die sich dabey nur unbeschrankte Freyheit nach eigenem Ermessen ver ahren zu dürfen ausbedungen baden Schon die Gewißheit, daß solche Vereine nnd Veranstaltungen Statt fanden, muß die auf die ersten Bedürfnisse des Landes spckulirende Erwerbsucht zugeben. Nichts ist übrigens gewisser, als daß durch unmittelbares Eintreten der obersten Behörden hier alles erschwert werden dürfte, ^öchssens lassen sich von der Regierung H'n t'rcessionen wegen Erleichterung der Zolle erwarten. Aber nnr wenig gedeiht, was aus dem Gcmeinseckel unmittelbar besirnten und versorgt werden soll. Dies ist selbst bey dem so oft empfohlenen öffentlichen Magazinwesen wohl zu bedenken! (G Z.) Die jüdische Gemeinde zu Mayiiz hat es durcb menschenfreundliche Anstalten dahingebracht, daß ihre Armen bis zur Ernd-te das Brod um 12 kr. empfangen, also s kr wohlfeiler, als gegenwärtig die übrigen Bürger. — In Oteycrmart wurde an 2^. Okt. ein ^a Iabr alter, bey 6 Centner schierer Var geschossen , der seit i5 Lahccn vie- fcn S 5'.!d-.'!l verursacht hat. Die Geelenzahl in Maynz belief sich lm Sept. cnlf 25,25». Oci: dcn Verfügungen, die der König von Wüctembcrg ?ü Betreff der Menagerie traf, ist der Preiß der Erdäpfel um »s3 gefaileii. Das Oberrheinische Sustentazionswesm zieht für den Augenblick die Aufmerksamst der gerechten und menschenfreundlichet» Staatsmänner zunächst am meiden anf sich, da so viele Individuen die Fortdauer tbrer ^ Eristenz vo.l der Regulierung dieses Geschäftt er',vart:n. D?r König der Niederlande hat sich mit der größten Bereitwilligkeit aller , sowohl geistlichen als weltlichen Pensionen und andern Leistungen erboten, die anf sei: nen Antheil kommen werden. Die meiste politische Wichtigkeit unter den bis ichi b^ f^-l'it ,^l'o??5:.un, a>, den Bund gerichteten-Eingaben hat wohl das von den Mcdiansirt.'a übergcbene, und vom Grafen zu Waldeck, im Äabm^n aller seiner Kommitttnten, vom Gebeimeln-ath Schmitz oon Leiningen, und vom Regierun srath Iagemann von Löwenstcin - Werthheim unterfertigte Pro-memoria. (W. Z.) I tali e n. Madame Ney ist zu E-lde des vorigen Monates mit ibren vier Kindern von Mailand nach Florenz gereiset. (G. Z.) Fhre k H. die Pri'lzcssin v. Walis hat aufeinige Tage bei I. M< der Herzogin v. Parma einen Besuch abgestattet. Se. k. H. der Erzherzog -Rainer sind am 7. Noo. zu Genua eingetroffen und am 12. zu Lande nach Le-rici abger.is". Zn Lißabon ist am /;. Dct. w der St. Iulianskirche während dem feierlichen Todtenamt für die HZchstseel. Königinn -euer auszedi-ochcn Das Gebäude ward in Asche gelegt, Niemand aber umgekommen. G ch w e j tz. Am 23. Oct. iand ein Schiffer von Grvßkembs (zwey Posistationen von Basel) auf dem Rhein eine Ilasche, in welcher sich folgender Zettel in lateinischer Sprache befand: „An Jeden, der diesen Brief findet! Ich bin ein Gefangener in einem Kerker, bey Laufenburg am Rhein. Mein Kerker > ist unterirdisch und derjenige, dem dM'er Brief in die Hände fällt, kennt den Ort nicht. Ich kann nicht mehr schreiben, weil ich sorg- . faltig und grausan dcwacht werde." i/,S. Hanes Sprancio." Frankreich. w Herr v" Chateaubriand soll an den Ge- ru ncrawrokurawr BcUart geschrieben, und m ibn anfgofoden babe., entweder die g?qcn ^ ihn wegen seines Buchs vorgehabte Klage ul fortzuseken, oder sie förmlich aufzugehen, m Geschähe keines von beyden, so werde er ft, sein Verfahren, als gesetzwidrig, bey der dl Pairskammer denunziren. W Diese Klage hat ^?r. BeUart hieraus be. ge rens aufgegeben, ,^ <^ 3^ ^ "' Der Munizipalrath zu Htraßvurg hat -u eiueu vom Praftkten ihm gemachten Vor- n schlaa. einen Vorrathsspeicher mittelst Aktien von 1000 Fr jede zu errichten, äuge- ^ nommen. Am 5. Noo, besckwy er, cine N Sum,ue von 60,0^0 Hr. auf das Budget ^ der Stadt zu tragen, als Gewahr für den ii Verlust, der etwa aus dieser Operauon ent- w sieben könnte, und die Mitglieder des Mu-«izipalratbs baben für eiae starke Summe n unterschrieben« . ^' Die Gesellschaft ist in ikrcn Operazwnen g unabhängig, und bandelt mittelst emes von a den Aktionärs gebildeten Eomnnttees, das l« aus ^ Handels-'und 2 Mitgliedern des Ge« mcinderatbs bcstcbt. !' .^, . ^ , Das Zuch'polizcygerlcht zu Parts l'atden b .Abbe Fleury :oegen seiner ^chrlft: Lobrede ^ über das Betragen der franz. Priester :c., d welche indirecte Angriffe ^cgen die Unantast- r darkeit der Nationalguter enthalt, zu drey monathlicher G-fängniß, 5c. Hr. Geldbuße -und den Prozcßkosten vccurthellt. Das Revisionsgencht hatte den Spruch ^ des ersten Kriegsgerichts, wodurch es sich < in Sachen gegen den General Grouchy für incomvemit erklärt hatt', annulltrt, und diesen Prozeß an das zweyte Kriegsgericht Verwiesen (,^»2) Man will nun bestimmt wissen, daß Monier wichtige Entdeckungen gemacht habe, und ihm die Todesstrafe erlassen worden sey. Rußland. Der Gouvernements - Echulendirektor Albanus erhielt seit mehreren! Jahren ein Paar russische Armenschulen in der Vorstadt von Riga, fast nur durch den Benag einer deutschen Wochenschrift, die er blos zu dem Zweck heraus gab. Da der Nbiatz derselben endlich nicht zureichen wollte, ver- wandelte -65 sie m ^ine russische, oftnc sclÄst russisch zu ve^ft-chen. Er schreibt sie deutsch und laßt jedes Blatt zum Druck übersetzen. Sein Amt verpsiichtet ihn nur eine Aufsicht über sämmtliche Schulen des Gouvernements, und er ernährt ein Paar derselben. Dieies freywllllge Opfer in seiner ganzen Ehrwürdigkeit zu erkennen, muß man wissen, daß ihn nicht nur jenes Amt schon mit mübsesf-, gen Geschäften übecoäuft, sondern dah er ausscrdcm nock Prediger ist, in dem Gym-üasium Vorlesungen ^üten muß, und der literarische Censor in Riga ist. (G Z.) Schw ed e u Nachrichten aus Gothcnburg znfolge, soll sich lier Häring, der sich seit 1808 von den schwedischen Küsten weggezogen hatte, daselbst in großer Menge, zur Hreude,oer Einwohner,, wieder eiügenmden baben. (K.Z.) Damit das Gcwichtdes Brodes wcgen der mißrathenen Ernte .nicht vermindert werde, erhalten die Backer aus den öffentlichen Magazinen zu niedrigen Preisen Getreide, welches die Regierung selbst hat aufkaufen lassen. !(B.v.T.) G r 0 ß b r i t a u u i e u. Londoner Blatter vom 3c>. October enthalten die Anzeige von Unruhen, die in Bir-mingha n ausgebrochen waren , und uur durch Einwirkung der bewaffneten Macht ^ unterdrücktwerden konnten. Ein Buchdrucker batte eine Widerlegung der aufrührerischen Beschlüsse und gedruckten Nedey der Aufwiegler von Nottingham herausgegeben; diese , Schrift ward an seinen? Fenstern, wo sie > ausgestellt war gelesen, und schien eine gute c Wirkung auf die Menge zu machen, als mit ) eiuem Male verbreitet wurde, es stehe in t dieser Schrift, daß ein Arbeiter mit Fran und Kindern wöchentlich von neun Schillingen ? leben könne; welches dem Buchdrucker me , eingefallen war; nichrs desioweniger wirrte >. diese Luge. Der Pöbel suchte die Argumente,, des Buchdruckers dadurch zuwiderlegen, daß er ibm die Fenster einwarf. Der Majoc »r Thacwet ward von einem Steinwurf an den in Kopf getroffen, und ein Sergeant am Auge r- verwundet. Die schleunige Dampfung des lg Tumultes ist der Wachsamkeit der Bebörden os und der Energie des Militärs zuzuschreiben. 5tz (G. Z.) :r- Zu Glasgow haben, die Ewwyhner end- M wider den Willen ihrer Obrigkeit auf freyem Felde eine Versammlung gehalten, welcher /,,ooc) Menschen beywohnten, und wo eine Reihe Beschlüsse über die Nothwendigkeit von Ersparung, gleichmaßiger Repräsentation des Volks, Reduktion öer Arn,ce, Abschaffung der Sinecuren )«-. angenommen wurden.- Aebnlickc Versammlungen hatten in der Grafschaft CornwaUis statt; hier wurde die Summe unserer Nationalschuld auf 1100, zu Glasgow nur auf zocx) Mill. Pf. St. angegeben. (G. Z.) In der Nacht des 29. Oktob. wurde zu Raisetown (Irland) das Haus des Herrn Lynchy, durch Mordbrenner umringt und au« gezündet. Herr Lynchy selbst, sein Schwiegersohn und dessen Frau und Kind, zwey Mägde und zwey junge Pursche kamen in den Zlammcu um. D