Vereinigte ?aibacher ZeltUTM GedrucktbeiIgnaz Aloyö Edlen v. Klein ma y r. Freitag den i. Mai 1818. Innlan d. I l l y r i e n. ^)ie Tliestcr Zeitung vom 25. April enthalt ausführlich alle daselbst während der An. Wesenheit F. I. k. k. M. M. statt gehabten Feierlichkeiten und Begebniße. Wir liefern hier nur den gedrängtesten Auszug. Den 13. d. M. Vormittag besuchten G. M. der 3aiserinVegleiwng Allerhöchst "5hres Gefolges und des Hrn. Präsidiums« ^Zerwestrs, Grafens von ^ h otek die Börse, das SU^baus, das Weckselgecichty das Bue» ^prsuital. Von hier verfügten Sick S. M. in die Ncalschule, wo Allerhöchst Dieselben vom Hrn. Gudcrnialratbe und Studienrefs? renten Wolf, vom Direktor der Schule und den Professoren empfangen und mit einem italienischen Sonet«, declamirt von dem jungen Andrei Stadler v. Breitweg bewlllkonimt wusd^. >«.'cnselben Taz deichten S. M. auch nock das Haus des Hrn. Coululs i^Il!^, wclckcs zur Unterbringung iinig'r Stellen angecauft werden ;z>U, ferner hen Molo der b, ^bcresia und die ueue Slraße von ^- ^n'U< Hs, Der Rest des Tages war he„ Audienzen gewidmet. Sonntag früb dcn »9.begaben Sich I.I. M. M. dcr Kaiser ui,d die Küi!eriiln in die Kirche 3. l3w5w, wo Scrbische Gemeinde in ihcer schönen Kirche und das neue Tbcatec bealückten I. I. k. k. M. V?.' mit Ihrer Allerbvchstcn Gegenwart. Wontag früh den 20. saben I. I. k. k. D?. M. ei" Saussabrtbeisänff die Anker lichten und besuchten mehrereSch'ssc, alsdie Gos lctte, L-l ViLi^nf«. das'Schiff, bi« Kaise' rinn vou Oestreich, welches erst vor zwei Tagen von Corfu hier ai^elaigt war u.a m. Auch das neueWoblihätigkeits - u:.d Arbeitshaus geruhttn S. M. in Auqenscbcin zu n?d-mkn. Mre M. die Kaiserinn aber flirren in die S^if^ifabrik des 's)rn ^.^''o>i'/<. Nach-nüttag zogen Sich (5, M. in I^r Cabinetzu-rüF, empttenqen dann die Co-nülln d?r ver-schiedenen Maclue und ertbeilteu'Audienz. Abends war die Stsdt beleuchtet. < Mittwoch den 2l. fuhren S. M. der Baiser :-.ach I>iz)i222, Ihre Maj. die Kaiserinn b«- 5—' ' Achtend« Grotte von <üormn7e. Nachmittag bielten S. E. der Oberst Kammerer Graf v. Wrbna im Namen Sr. Maj. den eben ges bornen Sohn des Grafen v.Cbotek zur Taufe, tvelche h. Function derCanonikus lmdGul'cr-nialrath Wolf verrichtete. Das ssind erhleli die Namen, Franz, Anton, Karl, Maria. Mends war Eassino im großen Saale der B3rse, welches I. F. k. k. M, M. «mt'Msr«, höchst Fbrer Gegenwart beehrten. Den 22. früh arbeiteten S. M. im EabinStts und besuchten gegen Mittag das Bosquet. F. M. die Kaiserinn aber fuhren zu den Salinen von ^cinl« und in das Kloster der Benedictiner-Nonnen in der Altstadt. F. K. k. k. M, M. «rfüllten überall und Alles mit lebhafter Freude und inniger Verehrung« Am 23. früh um 7 Uhr reisten beide M. M. nach Zmme ab. Oesterreich. Wien. Se k. f. Majestät, stats geneigt, ausgezeichnete Verdienste um dei (dtaat zu beloh-ven, haben den k. k. Militär - Vcrpflegs« Oderverwalter, Jakob Dirnbeck, welcher während ^iner 35jährigen Dienstleistung durch ««erschütterte Treue und Rechtlichkeit, so wie durch angestrengte Tbätigkett in seinen Amts« Verrichtungen, nn Hrieden sowohl als in den schwierigsten Kriegvvlrbältnissen, sich das Be-sie des allerhöchsten Aerarii stets vorzüglich angelegen seyn ließ, sammt seinen ehelichen Nachkommen beiderlei Geschlechts, in den Dentscherbländischen Adelstand mit dem Prädikate Edler von Schild dach, allergnadigst au erheben geruhet. (W, Z. Illyrisch Karnten. Bleiberg am 5, April. Heute erlebten die Bewohner von Bleiberg einen schönen Tag, an welken sie sich selbst nach Verlauf von vielen ^adren, noch mit Freude erinnern werden. Es war die feierliche Ueberreichung der goldenen Civile EhreulMedaille, welche Allerhöchst Se. Ma« zestat dem braven un'rrmüdeten k f. Berge schaffer und Markscheider Hrn. Joseph Flo-Lwn für seinen außerordentlichen Fleiß, für sein rastloses Vemüben cm tem Bau", inib glücklich erfolgten Durchschlag des Kaiser Franz Leopoldi Erbstollsn allergnädigst zu« erkannt haben. Schon früh Morgens verkündigte ds^ Donner des Geschützes im Dorfe Bleiberg sowohl, als im nabe gelegenen Gerauth al« ler Bewohnern dieses frone Eretgniß. U'N 8 Uhr zogen die Knappen von Geräutk un< ter Muft in das Dorf Bleiderg um an dee Belohnung ihres von alle)» geedcten Berg« schaffers und Markscheiders Hrn. Joseph Hlorian Antheil zu nehmen, Freude «nid Zufrudenhelt dllcktt aus dem Gesicht« eines Iebm derselben. Oie Gtrassedadin war mit Menschen angefüllt -um Zeuge dleser Aus, zeichnung zu seyn. Um ii Uhr war unter Beiseyn der bei« den Herren edlen v. Pobecheim, der vorzüg« lichen Herren Gewer.en und Hcnorazioren von Blelberg die feierliche Ueoerreichung die« scr goldenen Civil-Ehrcn « MeDaille durch den Hrn. Bergverwalrer Leopold Pretwer als dazu Beauftragten', unter folgcndee Anrede: Es ist beute der feierliche Tag zur Ueber- . reichung des kaiserlichen Ehrengeschenkes, welches Allerhöchst Se. Majestät für de,» glücklich zu Stande gebrachten Erbstoüens« Durchschlag dem Bergschaffer und Mark« scheuer Foseph Florian vermög Hofkammer» Dekret vom 26. Zebruar i8l8 Nro. l5«8zu* «rkannt haben. Der seit Fahrhunderten in Bleiberg bestandene segenreiche Verqbau erbalt neue Belebung dnrch bergmännische Ausschlüsse 5n denen Erzlagerstätten, welche durch den glücklich erfolgien Durchschlag des Kaisers Franz Leopoldi Erbstollen aufgedeckt werden. Ein Unternehmen, welches nur durch den beharrlichen und festen Verem der Haupt-aewerksckaft ^u Stande gebracht, und nach Verlauf von 3c> Führen m«l zu diesem Zwe» cke verwendeten Summe von mehr als Hunderttausend beendiget werden konnte. Gi« Herr Florian! besorgten als Vergschasser mittelbar die Leitung dieses wichtigen Erb« stollensbau, und bestimmten als ZNartschei« der jenen Punkt, an welchtnder Durchschlag gescheben, unb die Schachnvassec abgeflossen sind« Ihr glnaues und richtiges Verfahren in beiden Diensteigenschaften ,st zur bohen und höchsten Kenntniß gekommen,, und Allerhöchst Se, Majestät gewohnt, anerkannte Verdienste zu beloben, lassen dicse goldene CivUcEhren-MedaNle c'.us den Handen Höchst-desselben durch nnch bie^u 3»c^l)Umachtigt''n Ihnen übergeben. , Empfangen Zie solche von mir mn dem aufctcktlgen Wunsche, Ihnen auch dann', wenn Sle nach Lerlaufmeh-terer Jahre Veteran des Dienstes werden, ei« ne ahnliche allerhöchste Belohnung überreichen pi können." Hierauf antwortete Hr. Joseph Florian : Schon früber durch das Gefübl der Pflichtübung für alles belohnt, und jetzt durch diese unverdiente Auszeichnung Allerhöchst Sr. Majestät überrascht, bin ich unvccmögendje-ne Gefüdle dcr Dankbarkeit und der ^iebe an den Tag zu legen, welche mein'Herz für meinen gnädigsten Monarchen erfüllen. Nur versprech- ich, daß dleß Vildlllß Allerhöchst Sr. Majestät an meinec Brust mir ,mmer Kraft geben wird, auch in Zukunft alle mei« ne geringen Kenntnisse und Fähigkeiten zum Wohle des Staats so anzuwenden , bannt ich die Zufriedenheil meiner Vorgesetzten er, lange, und dieser auszeichnenden Gnade Allerhöchst Sr. Maj. niemals unwürdig befunden werde. Empfangen auch Sie HerrBergverwaltec als Bevollmächtigter die Zeichen meines Dankes, so wie die ganze Versammlung meine Danksagung für die Theilnahme an meiner Belohnung, welche zeiget, wie gütig unser Monath ist, wie sein Auge selbst den Mindesten seiner Beamten und Unterthanen bco-bachtet. Aus der Hülle meines Herzens , womit gewiß jeder treue Unterthan einstimmen muß, rufe ich daher aus: Noch lange erhalle uns Gott unsern gnaoilMn Lander-Vater zum Wokle seiner Völker! womit die ganze Versammlung einstimmte. Geziert mit dem Brnstbllde des Monar-cken zel^t« sich dann Hr. Joseph Florian denen vor dem Hause des Hrn.Bergverwal, ters aufgestellten Knappen, Nl^ e^.snn^H erschallte unter dem Donner. d?s Geschützes aus den Herzen aller dcr freuVlge Nuf: Es lebe der Kaiser! Es leb? Florian! Freude und Zufticoenhett über diese An?s zelchnung des thätigen Vergsckassers u>.'.d Markscheiders Hrn. Fosepb Florian belebte T>urch den Tag die Gemüther aller Anw«" senden, welche Freude durch die Heiterkeit des Himmels noch Vermin wurdc. Gewiß entfernte slck mancher nnt festem Vorsätze, olle seine Kräfte so anzuwenden, daniit er einer ähnlichen Belohnung würdig befunden werden möchte. (Kl. Z.) Deutsch land. Oessentliche Nachrichten aus Frankfurt sas gen: ,,Unscre Stadt , in welcher schon im Jahre 1^6 die sogenannte Fürstcnkoukorda« te geschlossen worven , genießt uun zum zweitenmal der besondern Auszeichnung, daß die Grundzüge eines neuen deutschen katholischelt Konkordats hier in Zemeinschaftlicher Bcra, thung «nlworhn werden. Die hiezu Abgeordneten haben thre Sitzungen am 24. März begonnen, (^ie bilde! eiu Kollegium, wo^ vin die vollstaildigste und aUseitigste Kennt? niß der zu berathenden Gegenstände mit der geübtesten Gewandtheit dcr Behandlung schwieriger Geschäfte sick vereinigt. Keiner der vier an diesen Verbaudlungen theilneb» menden Geistliche«, ist weniger als zwanzig Jahre in öffentlichen Aemtern , als Seelsor, ger, Universitä'tslcdler, Vikariats und geistlicher Gerichtsratb, oder als Referendar in Kirchen» und Schulsachen gestanden. Die wadren Bedürfnisse der kathvllsch-n Kirche , die Wü/lsche der Gelstlichkelt, unr die Hoffs nungen des deutschen Volkes, werdcn daher auch sicher in d escn Ber^.idunqe>> zur Spra« che konmien , und in reife Erwagm g q zo^eu werden. Schon hat sich dle öffelltliche Mei-uung zu Gunsten dieses Vereins erllart, ivcil er di? Hoffnung erweckt, er werde seine Aufgabe eben so bestimmt und kräftig lösen, als jener vom Fakre >^6, wo die deutsche katholische Kirche in noch groß ererUnordnung war. Fn ganz Deutschland ist cs bekannt, daß von den Neglernngeu, deren Abgeord- nett sner an csr Wled^hersicUnn) ber katho« listen Kirche arbeiten, für die Katholiken in ihre«» Swatcn dnrch Vörb sscruug bestehender, und die Stiftung ncucr Pfarreien und Kaplaneien, durch Errichtung höherer un.d biederer Lehranstalten, durch Unterstützung unbemittelter Theologen und Schulkanditaten bereits sehr Vieles gethan worden ist, »vorm sich die Sorgfalt und das Bestreben d^rsel« den, die sittliche und religiöse eben so wie dic bürgcrl'che Kultur der katholischen Staats« bewohner zu bcfördern und zu erhöden, deutlich genug ausspricht. Das Fortsckrei» t«n des katholischen Klerus zu einer dökcrn Bildung ist in den Staaten von gemischter Konfession cm vorzüglich dringendes Bc-dlnsniß , damit dcrsclb? nicht hinter der eoan« geli-che»: Geistlichkeit in den Schatten zurücktrete, und hierdurch der Ncli^d» selbst mit dem Sinke« seines Ansehens und Einflusses großen Nachtheil bereit-te. Man wünscht, den Eintritt in den geistlichen Stand auch 5en vcrmögltchcn. und talentvollen Jünglingen wieder angenehm machen zu können, eben weil in der jctzigen Zeit Talent und Vsrmö« gen die nothwendigsten Erfordernisse zur Er« ringung einer höhern Geistesbildung geworden sind." (Mg. Z.) Großbritannien. Der Courier liefert die Detuils über den gewissen CantiUon, welcher verhaftet wurde, und bezichüqt ist, den Pistolenschuß auf den Herzog v. Wellington abgefeuert zu haben. Folgendes ist ein Auszug dleser Details: ,,Er (CantiUon) ist ein Mann von 36 Jahren , von ungewöhnlicher Starke und tollkühnem Muthe. Ms er in dem isien Husaren - Negimenle dienend , zu Elbing war, trachtete cr seinem Dbersten uacb dem 'eben, weil er (ich von diesem beleidigt glaub e; er wäre gewiß er. schössen worden, wenn er wegen seiner außer« ordentlichen Tapferkeit ui.ltt von Bonaparte begnadigt morden wäre Er trat hieranf nnter die Cdasseuls der alten Garde, wo er die Aufmerksamkeit seines Eskadron c Chefs, Brice, auf sich zog, der spater wegen seines Betragens während d^r 100 Tage ^i l-onNl» in^cin-ü z>»m Todc oerurt^r-lt wilrde, und nach Belgien fiächttle, C,^^ ;lon .oar zu Ende des Jahres i5i? zu Brüssel, wo er dem Oberst Brice als, Aufwarter diente. Man warf die Augen auf ihn , als ein brauchbares Werkzeug; et uahm den Auftrag an, und kebvt nach Frankreich zurück, um ihn zu vollführen. Mau wußte daß er seit dem i. Iäner in Paris war; wahrscheinlich konnte er sei,, Vorhaßen nicht ausführen, weil der Herzog von Wellington nur kurze Zeit daselost ver« weilte, dieser Mlnsch muß reichlich bezahlt worden seyn , d»nn er hat »iel G^ld in Paris ausgegeben. Nachdem er den Pistolenschuß abgefeuert hatte, war er noch so freH, am Morgen des ll. vor dem botel des Herzogs sich einzusinken, vermuthlich um den Aus? gang seines Anschlages zu vernehmen. Ve« stürzt über die strengen Maßregeln der Poli-z,, reis'tk er zwei Tage nach dem Vorfalle, c'tn 13., .von Paris ab , um sich in Antwerpen einzuschiffen; da abcr sein Paß nicht m Ordnung w'»c, ward er zu Charleroy ange« hallen, und dnrch die niederländische Polizc^ nacb Frankreich zurückgebracht. Er kam am 2. März nach Paris zurück, uahm einen fals schen Namen und eine andere Wohnung an. Er ging selten aus und trug Bau.rnt-icider» Ungeachtet aller seiner Vorsicht, wardiePor liz?y doch auf seiner Gpur, und ließ ihn ver« haften, und wie man sagt, sind die gegen ihn gemachten Aussagen so wichtig, daß e« seinem Urtheile nicht entgehen wlrd, wenn auch sein Gcstanldnlß nicht zu erwarten ist. Dieser Elende ift zu Paris g,boren, u d del Sohn eines ehrwürdigen Greises, der odcl« licer ist. Er sclbst war Juwelier; a^ in al» ein ir«s Leben gewöhnt, arbeitete cr nicht mehr. In seinem Negimente ha.t er sich weF niger durch Großthaten , als durck Zügewah« rer Unmenschlichkeit gegen seine Feinde aus-aezeichuet. Mehrere Wale ist er bereits vvl, oeai Polizey - Pcaft?teü, Grafen d'Angl, s', ver'wrt worden; man sagt, daß er standd^'t Alles laugnet. Alleni Anscheine nach dürst te er bald vor ein Assiseugerich: gestellt werden." . (S. 3.) Wechsel-svurs in Wien vom 25. April 1,8!ö. Eouventisnsmün^e vvn Hun:eN 2W