OctoSier, I §51. Mittheilungen v c s historischen Vereins für Kram. Gregor Carbonarius von Wiesenegg. Unter den ausgezeichneten Männern Krams, welche aus hem niedersten Stande in ihrer Zeit glänzend hervortraten, darf auch Gregor von W i e se n e g g rühmlich bedacht werden. Derselbe war in dem Dorfe Groß-Naklas bei Krain-burg, wo sein Vater Martin V o g lar, ein schlichter Landinann, das gegenwärtig sub Nr. 39 vorkommende, noch immer sogenannte Voglar'sche Hans besaß, am 12. März 1651 geboren, und hatte, nach der dauialigen Gelehrten-Sitte, durch Uebersetzung später den lateinischen Zunamen „Carbonarius“ (Kohlenbrenner) angenommen. Im Taufbuche erscheint er als Oglar benannt. Da nun das Wort vogel eine Kohle oder ein Eck bedeuten kann, und dessen Vaterhaus an einem Eck des Dorfes, wo die Wiesen ansangen, gelegen ist, so mag derselbe, um der doppelsiunigen Deutung seines Stammna-niens zu genügen, eben darum bei seiner spätern Erhebung in den Adelstand, auch noch daö Prädikat „von Wiesenegg" gewählt haben. Wo er die Studien beschlossen hatte, ist schwer zu ermitteln. Laut einer vorhandenen Urkunde erlangte er in den österreichischen Staaten das Doctorat der Philosophie und Medicin, und den Titel eines k. k. Rathes. Als jener unsterbliche Schöpfer der russischen Macht und Entwilderung, Czar P eter der Große, auf seinen folgereichen europäischen Wanderungen Kenntnisse und alles Gute an sich zog, gewann er auch unsern, in der Heilkunde gepriesenen Car-bouarius und ernannte ihn zu seinem Leibärzte. An der Seite dieses großen Fürsten breitete sich vor ihm, neben so vielen andern würdigen Fremden, ein herrlicher Wirkungsraum aus, um dessen schwierige, durchbildende Pläne für die innere Wiedergeburt seiner Reiche ehrenvoll unterstützen zu können. Welches hohe Vertrauen sich Carbonarius bei seinem neuen Gebieter erworben, beweiset eine wichtige Sendung, die ihn bereits in seinem späten Alter wegen kirchlicher Angelegenheiten nach Rom führte. Als er jedoch auf der Rückreise seinen Geburtsort besuchte, fiel er in eine tödtliche Krankheit, und starb zu Krainburg am 2. Februar 1717 kinderlos im Alter von 66 Jahren. Ein Zusatz seines Testamentes vom 21. März 1716 bezeugt, daß er die ärztliche Hilfe bei dem Arzte H c i n e in Krainburg gejucht hatte. Ebenfalls aus diesem Testamente : ist z» ersehen, daß er seinen Geburtsort Naklas besonders wohlthätig bedachte, indem er 5000 Gulden zur Errichtung eurer Wasserleitung bestimmt, und auf diese segenrciche Weise jcine Hcimatliebe bestens dargelegt hatte. Denn da hierdurch dem, an der Commerzialstraße gelegenen Dorfe fortwährend ein äußerst gesundes, klares Wasser zugeführt wird, so ist diesAStiftung für die Bewohner des wasserarmen Ortes ganz besonders, wie auch für die vielen durchziehenden Fuhrleute zum allgemeinen Besten unschätzbar zu nennen. Die Länge dieser mittelst Röhren angelegten Wasserleitung beträgt, von der Quelle bis in die Mitte des Dorfes, 1332 Klafter, und von da bis zum Pfarrhofe und Vogla raschen Hanse wieder 76 Klafter. Später bestimmte Herr Joseph Kuß, der als Cooperator und dann als Pfarrer volle 42 Jahre in dieser Pfarre verdienstlich wirkte und starb, vor seinem (1752) erfolgten Tode noch 1500 Gulden zur Erhaltung derselben. Aus dankbarer Erinnerung an die beiden Wohlthäter hatte man (1765) bei dem Brunnen in der Mitte des Dorfes ein Krcuzzeichen, in der Form einer kleinen Kapelle, errichtet, an deren Fronte folgendes Chronographicon steht siregorIVs CarbonarIVs has aqVas prior fVnDaVlt, IosephVs KVss serVaYIt In bonYM VICInlac. Neben der Hinweisung auf den Geburtsort dieses ausgezeichneten Krainers dürfte es auch bemerkenswerth erscheinen, daß die Pfarre Naklas eine alte Originalurkunde, verschiedene Kirchenablässe derselben betreffend, besitzt, welche unter dem Pontificate Clemens VI. (der bekanntlich zu Avignon residirte) dortorts am 3. März 1348 von 12 Bischöfen seiner Curie ansgestellt, und mit dem Siegel des heiligen Bertrand, damaligen Patriarchen von Aguileja, zu dessen Diöcese Naklas gehörte, versehen ist. Dieselbe befindet sich gegenwärtig bei dem hochw. Domkapitel zu Laibach in Verwahrung. Ebenso ist es vielleicht in gewisser Hinsicht denkwürdig, daß ein ehemaliger Pfarrer von Naklas, S e b a st i a n C o n-stantin von Seebach (1600—1611), zugleich Canonicus in Laibach, Probst in Maria-Werth (am Veldeser-See) und Verwalter der Herrschaft Vcldeö war. F. X. Legat. T aged u sb seit betn Anfange des österreichMch - französischen Krieges im Jahre 1813, tr§ sin' Einnahme des Vaiba^ cher Castells durch die Oesterreicher. *) 5tm 16. August 1813 haben die Oesterreicher die illyrische» Gränzen auf mehreren Seiten alarmirt; von Agram aus geschah das Vordringen nach Karlstadt, von Klagenfurt über Rosseck nach Villach ,: unbedeutende Streifparteien beunruhigtet! die ersten Tage mehrere, dem Saustrom nahe liegende Ortschaften Unterkrains, so wie in Oberkrain die Gegenden bei Stein und Neuniarktl; das Corps über Karlstadt drang ohne Schwierigkeit gegen Fiume, jenes bei Villach mußte aber nach einer nicht gar bedeutenden Affaire, tvobei Villach etwas durch Feuer litt, den Ruckzug nach Rosseck nehmen, allwo sich solches verschanzt hatte. Vis Ende August waren die Oesterreicher bereits in Fiume, von too aus sie Streifereien gegen Triest und Adelsberg unternahmen : in Reustadtl, von wo aus sie gegen Laibach und Reifnitz streiften; von der steierischen Gränze hatten sie fast alles Land bis auf die EEN// Laibacher Sanbrücke und bis Krainburg inne: bei ükeu^adbl waren die Franzosen, welche die Anhöhe des Berges Loibl gewinnen wollten, ein Paar Mal mit blutigen Köpfen zurückgewiesen worden. Am 29. August nahmen die Oesterreich'er nach einem hartnäckigen Gefechte mit den Franzosen die Stadt Krainburg ein, auf welche 'Art also die Stadt Laibach bloß noch die Triester und Görzer Straße frei hatte, aber auch bei Adelsberg ließen sich die Oesterreicher einige Mal sehen, doch in geringer Zahl; also standen die Sachen bis Ende August in Jllyrien. Am 4. September wurde ein Tagsbefehl von Sr. kais. Hob. dem Vieekönig von Italien, datirt aus dem Hauptquartier Villach vom 2. September, bekannt gemacht, vermöge wel-chem Se. Majestät Napoleon am 2li. August einen vollkommenen Sieg über die Russen und Preußen erfochten habe, weßtvegen vom Laibacher Fort 30 Kanonen gelöst wurden, und eine allgemeine Illumination befohlen war, welche aber sehr sparsam ausfiel: auch haben die Oesterreicher an diesem Tage die Stadt alarmirt, indem sie sich auf der Untcrkrainer Straße bis auf eine halbe Stunde genähert hatten ; von Plank-lereien war fast alle Tage bei der Saubrücke, bei Zivischen- *J D3 hierin cnihaltenen täglichen Vormerkungen können mangelhaft seyn, weil Laibach, darin sich der Verfasser befand, öfters von allen Seiten blokirt war, daher cs sehr schwer gewesen ist, jenes mit vollkommener Gewißheit zu erfahren, was in einiger Entfernung geschehen ist: da aber die Absicht des Bcrichtgebcrs einzig dahin geht, den Bewohnern Kretins, welche lange Zeit mit ihrer Hauptstadt keine Communication hatten, geschwindmög-lichst zu sagen, wie es in der Nähe derselben zuging, und welche Nachrichten inan in selber täglich hatte, so werden ihm dieselben nicht verargen, wenn sich in Folge der Zeit seine täglichen Vormerkungen nicht vollkommen bestätigen sollten. wässern, und von der Unterkrainer Straße zu hören; am 2. September blieb auch die Triester Post aus. Am 3. Sept. verließen die Oesterreicher freiwillig die Stadt Krainburg; man konnte nicht begreifen, warum diese vortreffliche Position, deren Einnahme viel Blut kostete, so gleichgiltig verlassen wurde, als man auf ein Mal hörte, der Vieekönig habe sein Hauptquartier von Villach nach Krainburg verlegt. Den 7. Sept. ist ein Publikandum erschienen, folgenden Inhalts: „Hauptquartier Krainburg den 6. Sept. Durch eine telegraphische Nachricht haben Se. kaiserliche Hoheit der Vieekönig von Italien die Anzeige erhalten, daß Se. Majestät der Kaiser über die vereinigten Heere der Oesterreicher, Russen und Preußen, welche von ihren Monarchen persönlich angeführt wurden, einen vollständigen Sieg erfochten habztl, eine Menge Gefangene, Blesstrte und Todte, sehr viel Artil-lerie, Munition und Bagage find die Früchte dieses Sieges." Am nämlichen Tage ist auch bekannt gemacht worden, daß die Franzosen unter der 'Anführung des Generals Grenier die Verschanzungen bei Rosseck erstürmt, die 'Artillerie daselbst erobert, und die Oesterreicher iergestalt in die Flucht geschlagen, daß besagter französischer General bereits vor Hollen-burg wäre, die Oesterreicher aber sich vom Loibl ganz zurückgezogen haben. Am 8. Früh hieß es, die Franzosen werden auf allen Seiten die Oesterreicher angreifen und zurückschlagen. Der Vieekönig will gegen Cilli vorrückrn; wirklich ging das ganze Dalmatiner Regiment über die Saubrücke, auch über Manns-burg von Krainburg aus sollen mehrere Bataillone gegen Pod-petsch vorrücken, um sogestaltig die nach Aussage eines österreichischen Deserteurs, 7 Bataillons Infanterie und 2 Es-eadrons starken, zwischen Podpetsch und der Sau liegenden Oesterreicher von vorne und im Rücken zugleich anzugreifen. Schon am 8. 'Abends, nachdem man früher bei der San das Kleingewehrfeuer uud auch einige Kanonenschüsse deutlich gehört hatte, hörte mau von einer Retirade der Franzosen über die Saubrücke reden. 'Am !>. Früh erfuhr man aber, daß die Dalmatiner dergestalt geschlagen tvurden, daß von einem Bataillon nur wenige Männer entwischten, etwas niedergemacht, das Meiste aber gefangen wurde; die französischen Truppen über Mannsburg kamen tvegen dem schlechten Wege um anderthalb Stunden später als berechnet wurde, an den Angriffs-punktda aber die Oesterreicher mit den Dalmatinern bereits fertig waren, auch von bett Gefangenen erfuhren, daß über Mamtsburg ein Corps im Anzüge sey, so waren die Oesterreicher auf den Angriff der Franzosen dergestalt bereit, daß die letzter» auf allen Seiten geschlagen wurden, nur wenige Trup-pen entgingen durch Flucht, etwas rettrifte in das Dorf Ter-fflttt, bei welcher Gelegenheit Feuer eutstand und zwei Häuser ein Raub der Flammen wurden; an diesem Tage sollen die Franzosen bei 2000 Mann Infanterie, 34 Mann Kavallerie, 2 Kanonen und eine Regimentscasse verloren haben; 2 Generale, worunter General Balo di, tödtlich blessirt, find gefangen, wie auch mehrere Stabs- und Oberoffiziere; auch gehet die Rede, die Oesterreicher hätten 3 Bataillons Frau- Zofen bei Adelsberg fast ganz aufgerieben, gewiß ist cs, daß heute 3 Bataillons Infanterie und 2 Escadrons Cavallerie van hier in aller Eile nach Oberlaibach aufbrechen mußten; auch will nniit für bestimmt wissen, die Oesterreicher nähern sich heute zahlreicher als sonst der Stadt, sie sollen in ziemlicher Menge nach Salloch, nach St. Leonhardt unweit heiligen Grab, und in St. Marein eingetroffen seyn. Der Vicekönig soll in Zwischenwässern seyn. Vom Loibl ist alles still. Den 10. September. Das Hauptquartier deS Vicekönigs ist heute noch in Krainburg, eine Division von seinen Truppen , lauter Franzosen, ist bei hiesiger Stadt angelangt, und hat die ivichtigsten Posten besetzt, dagegen marschirten 2 Bataillons von der hier gestandenen italienischen Division des Generals Pino gegen Oberlaibach mit 3 Kanonen, einer Haubitze und 23 Munitionswägen. Den 11. September. Der Rest der Division P i n o ist nach Oberlaibach ausgebrochen. Se. kaiserliche Hoheit Vicekönig von Italien ist hier angelangt, und sein Hauptquartier in Leopoldsrühe bei Laibach aufgeschlagen; er soll 10 Bataillons Infanterie und auch einige Escadrons Cavallerie bei sich haben, die größtentheils nach Schischka und St. Beit verlegt sind; gleich bei seiner Ankunft hat er die hiesigen Forts besichtiget. Den 12. Früh 0 Uhr ist Se. kais. Hoheit Vicekönig von Italien mit 3 Bataillons, meist Garden, durchaus sehr schöne Leute, en parade durch hiesige Stadt gegen Unterkrain gezogen; um 9 Uhr hörte man schon Vorpostenschüsse, die sich in immer größerer Anzahl hören ließen; zwischen 11 und 12 Uhr hörte man auch beiderseitige Kanonenschüsse, ohne jedoch das Resultat zu wissen; daß sich die Oesterrcicher zurückgezogen haben, ist gewiß, jedoch mag der Rückzug nicht gar pcr-cipitirt geschehen seyn, weil man noch am Abend sehr deutlich und anhaltend Kanonen- und Kleingewehrseuer gehört hat. An diesem Tage sind auch gegen Salloch 300 Mann mit einer Kanone aufgebrochen, bei Slappe haben die Franzosen Position genommen, und mit den Oesterreichern über de» yaibach-Fluß geplänkelt; von 3 Uhr Abends bis 10 Uhr sind von vieler Seite 17 Mann Franzosen blesstrt nach der Stadt gebracht worden; auch bei der Sau wurde geplänkelt, man hat jedoch nur ein Paar Wagen mit verwundeten Franzosen nach der Stadt gebracht. Abends halb 10 Uhr sind Se. kaiserliche Hoheit unter Begleitung von 40 Mann Garde zu Pferde in aller Stille hier angelangt. Am 10. waren die Oesterreicher in Trieft, jedoch nur in geringer Zahl, und nur ans ein Paar Stunden. Den 13. Sept. Die Oesterreicher hatten sich bis zum Berge Dreikreuz, welchen sie mit Geschütz besetzt und mit Laufgräben versehen hatten, zurückgezogen, welchen Posten sie ans das hartnäckigste vertheidigten; 32 Wägen Verwundete sind wahrend der vergangene» Nacht nach der Stadt gebracht wor-den, auch heute wurden einzelne stark verwundete Franzosen hierher gebracht; von Salloch sollen 9 gefangene Oesterreicher in der Stadt angelangt seyn. Es scheint, Se. kaiserliche Hoheit gehen von dem Vorsatz, nach Unterkrain weiter vorzudringen, nicht ab, und noch heute wird eS, allen Vorbereitungen .nach, bei Dreikreuz blutig zugehen; 23 Oesterreicher sind diesen Nachmittag eingebracht worden; General Grenier mit seiner Division ist von Krainburg in der Nähe der Stadt angelangt. Von Triest kann man nichts Bestimmtes erfahren, weil von diesem Orte seit 8 Tagen keine Post hierher gekommen ist. Auch der gewöhnliche Tagsconrier von Gör; ist heute ausgeblieben. Den 14. Sept. Se. kaiserliche Hoheit Vicekönig von Italien sind heute mit einem beträchtlichen Corps nach Untcr-krain ausgebrochen; die Oesterreicher sollen sich nach Weichselburg zurückgezogen haben; während wir uns von den Oesterreichern von allen Seiten eingeschlossen glauben, transportir-ten heute französische Gensd'armen 23 österreichische Gefangene über Krainburg nach TarviS, und eine Menge verwundete Franzosen werden für Oberlaibach eingeschifft, um dann nach Italien geschickt zu werden; ein Zeichen also, daß sowohl die Straße nach Villach, wenigstens bis Wurzen, als auch jene nach Görz frei seyn müsse.— Es heißt, General Pino agirt mit seiner Division gegen Reifnitz, und da auch der Vicekönig den Weg über 'Auersberg nach Gottschee eingeschlagen haben soll, so muß deren Absicht seyn, den Oesterreichern entweder bei Neustadtl in Rücken zu kommen, oder jenes österreichische Corps, welches in Fiume und Jnnerkrain steht, von Karlstadt abzuschneiden. In wenig Tagen müssen wir also von Jnner-odcr Unterkrain nächtige Begebenheiten hören. Den 15. Sept. Se. kaiserliche Hoheit sind gestern Abends von Unterkrain zurückgekommen; heute st ein österreichischer Offizier nebst 2 Gemeinen, welche bei Weichselburg gefangen wurden, hierher gebracht worden. Die Oesterreicher ziehen sich in Unterkrain immer mehr zurück; ans dem Bernberg unweit Treffe» dürfte wieder Blut fließen, weil die Oesterreicher daselbst schweres Geschütz ausgeführt haben; diesen Nachmittag sind abermals 7 österreichische Infanteristen, welche bei Weichselburg gefangen wurden, angelangt. Den 10. September um 8 Uhr Morgens sind 4 Bataillons Franzosen mit 0 Kanonen und 2 Haubitzen von Unterkrain zurückgekommen, welche sogleich der Sanbrücke zumar-schirtcn. Da die Franzosen sowohl in Unter- als Jnnerkrain ihre Position erweiterten, so werden sie dieß wahrscheinlich auch gegen Cilli zu bewirken suchen; um halb 2 Uhr Nachmittag sind von denen n der Früh zur Sau marschirten 4 Bataillons, 3 Bataillon mit obigen 0 Kanonen, 2 Haubitzen und mehreren Munitionswagen wieder durch hiesige Stadt gegen Unterkrain geeilt, um die Retirade der heute Vormittag bei Weichselburg geschlagenen Franzosen zu decken; eine Menge Verwundeter der zum Theil durch die österreichische Cavallerie fürchterlich zugerichteten Franzosen trafen diesen Nachmittag hier ein. Gegen Abend sind 21 Gemeine, 1 Offizier und 2 Feldärzte, fast alle verwundet, als Gefangene eingebracht worden; auch ein schwer verwundeter österreichischer Husar befand sich dabei; das Gemetzel muß fürchterlich gewesen seyn, man soll das Kleingewehrfeuer und Kanonendonner durch mehrere Stunden gehört haben, über das Resultat dieses Gefechtes läßt sich heute noch nichts Bestimmtes sagen. Den 17. Sept. Die vergangene Nacht sind eine Menge verwundeter Franzosen hierher gebracht worden, deren Zahl jedoch nicht bestimmt angegeben werden kann; es heißt, 3 französische Bataillons wären fast ganz aufgerieben worden; die versprengten Franzosen werden noch immer bei der Carlstädter Brücke gesammelt, und auf das Castell transportirt. Die Oesterrcicher haben ihre Position wieder bei Dreikrenz auf dem Berge genommen; heute, noch vor Tagesanbruch sind abermal 3 Bataillons nach Unter srnin marschirt, um 8 Uhr sind auch Se. kaiserliche Hoheit Virekönig von Italien dahin aufgebrochen; es wäre also möglich, daß es zwischen heute und morgen zu blutigen Auftritten kommt. General Pino soll Fiume besetzt haben. Erzherzog M a x imilia tt von Oesterreich soll sich in der Nähe jener Stadt besiude». Abends 7 Uhr. Seit 4 Uhr hört man von St. Marein her Kanonendonner und Kleingewehrfeuer, welches sich immer mehr der Stadt nähert. Der Virekönig ist noch nicht in der Stadt, seine Garde zu Pferd ist vor einer halben Stunde, .1 05 Mann stark, gegen Unterkrain gezogen; nach der Stadt sind bisher weder Blessirte gekommen, noch Gefangene gebracht worden; man wird also heute schwerlich de» Ausgang des Gefechtes wissen. (Fortsetzung so lgt.) Die Treffener s2Utoiftvhic in Unterkrain, entziffert und erklärt von Pfarrer Richard Knabl, Ausschußmitglied des steiermärkischen und Ehrenmitglied des kärntner'schen Geschichtsvereines. * **)) I. 1 • 0 • M. TE-GENIoLoCl PROSDNLVAL FAYENTINVS MIL-LEG-XGAT ßCFOSVSLM PRAESEiNTEET EXTRICATO COS *) Ein Gelübde-Altarstein, in letzterer Zeit als Streifstein an der Treffener-Straße benützt, und seit sechs Jahren der *) Alir era chic» es als eine angenehme Pflicht, dem Herrn Einsender für |emc bereitwillige Unterstützung den wärmsten Dank anS-zusprechcn. Die Redaction. **) Genaue Copien der Inschriften dieser Lapidar-Denkmaler werden demnächst in den lithographirten Abbildungen herausgegeben, und den VereinS-Mitthkilungen beigelegt werden. Die Redaction. Sammlung, deS historischen Vereines zu Laibach angehörig. Seine ganze Höhe beträgt, 34" die. Jnschrifthöhe 21^", die Sockelbreite 18", die Jnschriftbreite 121/0 und die Tiefe des Denkmals 11". Er ist gewidmet dem besten, größten Jupiter und dem Schutzgeiste des Ortes, an dem er gestanden; daher die Aufschrift: I. 0. M. et Genio Loci. — Nach den Begriffen der Alten hatten nicht bloß einzelne Personen, sondern Personenvereine, ja auch Ortschaften ihre Schutzgenien, wie z. B. Genii Colleg'ii Inventutis und Genii Loci. Er ward errichtet für das Wohl irgend eines Kaisers, weil es in der Inschrift heißt: PROSIM, d. i PRO Salute Domini Noslri, und dieser Kaiser ist kein anderer als Opi-lilis Severus Rakrinus. Der Denkmal-Errichtcr nennt sich Lucius Valerius Fa-ventinus, Miles Legionis cleciinac Geminae A(n)toninianae, dann Beneficiarius Consulis. Die Wichtigkeit dieses Steines beruht nicht auf dem Umstande, daß aus den angegebenen Consularnamen die Zeit seiner Errichtung bestimmt werden kann, sondern auf der Benennung der Leg. X. Gern. — Er gibt nebst anderen Steinen einen neuen Beweis, ivelche Legion in den Zeiten zwischen Mark Aurel und Kaiser Probus in Oberpannonien ihr regelmäßiges Standquartier hatte. Diese war die L E G. X. G., zu Julius Cäsars Zeiten einst unter dem Namen „Alauda" in Gallien; späterhin am Rheine unter dem Namen Gemina oder Salutaris nnd Valens dienend; zuweilen auch P. F. (pia Fidelis) und PR, d. i. praetoriana genannt. Mark Aurel zog sie zur Zeit des markomanni-schen Krieges vom Rheine zur Obhut Oberpamioniens her, wo seit dem Abzüge der Leg. XIII. Gern. und der Leg. Vll. Galbiana nach Dacien, wohin selbe Kaiser Trajan verlegte, keine bestimmte Legion ihr bleibendes Standlager hatte. Von der Zeit Mark Aurels b s auf ProbuS hin, hatte aber diese Legion sammt der Leg. XI1II. Gemina in Oberpanno-nien ihr ordentliches Standquartier. Sie lag, lvie wir aus Ptolemaios (Tab. V.) Europa ersehen, unter dem Namen Leg. X. Germanica, zuweilen wie hier auch Anloniniana genannt, von Wien bis an die Raab herab, und inschriftliche Denkmäler bestätigen, daß sie auch an die Save verlegt wurde. Den übrigen Nachweis geben Dio bass ins Libr. 53 und Yopiscus in „Probus“ Cap. 6. Der Denkmalserrichter nennt sich auch einen BF C 0 S, d. i. Beneficarius, Consulis einen durch Begünstigung des Consuls vom Kriegsdienste Befreiten, oder zu einem subalternen Posten oder Range erhobenen Kriegsmann. In diesem Sinne gab es auch Beneficarii Tribuno rum und Praeto-rum (Vogel, de re milit. II. 7.) Schlüßlich wird die Zeit angegeben, wann Lucius Valerius Faventinns sein Gelübde löste, nämlich als Präsens und Ertricatus das Consular verwalteten, d. i. im/Jahre 217 n. Chr., woraus zugleich hervorgeht, daß jener Dominus Noster, für welchen er das Gelübde löset, der Kaiser Opilius Reverus Makrinus war, denn dieser war in dem nämlichen Jahre Kaiser. Die Inschrift wird also zu lesen seyn: lovi • Optimo • Maximo TE GENIo Loči PRO Salute Domini Nostri (opilil severi macrini) Lucius VA Levi us F A VE N T I N V S Miles. LEGionis. X. Geminae A(n)Toniuianae. Bene Ficicaius. COnSnlis. Votum Solvit Libcns Merilo (Bruttio) PRAESENTE ET EXTRI CATP COnSulibus. II. I • 0 • M TE - GEY - LOG AYR -SECYX D1ANVS • QV TE • ITRIV '• BF COS - LEG X-G XV • K - IVN V • S • L • M Ein Gelübdcstein mit Angabe deS Monattages, wann das Gelübde gelöst ward. Er ward, wie der vorige, an der Treffenerstraße als Strcisstein benützt, und ist seit 6 Jahren der Sammlung deS historischen Vereines zu Laibach angehörig. Seine ganze Höhe beträgt 37", die Jnschristhöhe 16l/2", die Sockelbreite 183/4", die Jnschriftbreite 19V2" und die Tiefe der Lira 1112". Die Gottheiten, welchen das Denkmal gewidmet ist, sind dieselben, wie bei dem vorhergehenden Steine, nämlich „Jupiter" und der Schutzgeist. Der Denkmalserrichter aber sind zwei: Aurelius Srcundianus OY, b. i. Quirina tribu, und Itrius Benesicarius des Consuls der Leg. X. Gemina oder Germanica', von welcher also auch der Begünstigte gewesen seyn wird. Die Zeit des gelöste» Gelübdes wird zwar wohl auf den Tag: XV. K. IYN, d. i. den 18. Mai, aber nicht aus das Jahr angegeben; doch erhellt aus der Benennung der Legion, daß es in der Zeit zwischen Mark Aurel und Probus, d. i. 140—277 nach Christi gelöst worden ist. Die Inschrift wird zu lesen seyn; IO- M TE • GANio • LOG i AVRelius • SEGVN DIAN VS - QVirina (tribu) TE - ITR1V' • Bene Ficiarius COnSulis - LEGionis - X • Geminae XV - (decimo quinto) Kalendis • IVNii Votum • Solvit • Libens Merilo III. CETERISODISI) AB VSO TE G ■ LO CI BAEB MARCEL LINVS MIL • LEG X • G BF • COS CV MCBAEB MAR CELLO lVNIORr F1L10 • V • SK KM FVSCO ET DEXTRoCOS VI - IDV • APR ILLS Ein Gelübdestein mit Angabe des Tages und Jahres seiner Errichtung, als Streifstein, wie die vorbenannten, an der Treffenerstraße benützt und seit 6 Jahren der Sammlung des historischen Vereines zu Laibach angehörig. Seine ganze Höhe beträgt 34", die Jnschristhöhe 141/,, die Sockelbreite 14", die Inschrift IO1/,", und die Tiefe des Denkmals 0". Nach der -Analogie ähnlicher Inschriften müssen sich am verwitterten Karnieße die Siglen I. 0. M. befunden haben, weil die Inschrift nicht mit einem Worte wie hier „celeris-que" beginnen könnte, welchem ein Bindewort angehängt ist so daß also die Aufschrift gelautet haben müßte: lovi, optimo, maximo, cetcrisque Dis (Diis) u. s. w. — Die Widmung des Denkmals galt folglich: dem besten, größten Jupiter und den übrigen Göttern, dann allen Göttinnen und dem Ortsschutzgeiste. Der Denkmalswidmer nennt sich Barbius Mareelli-nus — einen Soldaten der heimischen Leg. X. Gemina oder Germanica und wie bei den vorerwähnten Steinen, einen günstigten des Consuls, mit seinem jüngeren Sohne Casus Bäbius Marcellus sein Gelübde lösend Die Zeit des gelösten Gelübdes fällt in das Jahr 223 v. Chr., in welchem Fuseus (sonst auch Fuseianus und Der-ter das Consulamt verwalteten. Iw der Hohlkehle des Sockels ist auch der Tag des gelösten Gelübdes mit VI. IDV. APRILIS, d. i. der 8. April, angegeben. Ergänzt und erklärt wird also die Inschrift zu lesen seyn: (Jovi • optimo • maximo) CETERISQue DI iS De AB VS Omnibus TE Gen io LO CI BAEBius MARCEL LINVS MIL es LEGionis X • Geminae Bene Ficiarius COnSulis CV M Cajo BAEBio MAR CELLO • IViNIORe FILIO • Volum Solvit l.ibens kaetus Merilo FVSCO TE DEXTR0 COnSulibus VI • ID Vs • APRILIS Die bedeutende Verwitterung der Inschrift ist Ursache, daß nur sehr wenige Unterscheidungszeichen bemerkbar sind. I • O • M . TE - G GOLCEM' T MI TRAPVS • B • C OS . VLEG XX-CONT MILES IDOCT . VA LERIANO im ET GALL JENO III AVGG GOS Dieser äußerst schwer lesbare Votivstein, an der Treffener-straße gleich den vorigen als Streifsteiu benutzt und seit 6 Jahren der Sammlung des historischen Vereines zu Laibach angehörte, hat 3J 1:J‘ Höhe: die Jnschristhöhe beträgt 17"; die Sockelbreite 16"; die Jnschristbreite 113/4" und die Tiefe des Denkmals 10". Der Stein ist wie die vorerwähnten dem Jupiter und einem Genius gewidmet, jedoch nicht dem Ortsgenius, sondern dem Genius des Collegiums der Centonarier, oder der militärische» Wollarbeiter. Wie früher benrerkt wurde, hatten bei den Alten nicht nur Ortschaften und einzelne Personen, sondern auch Personenvereine ihre Schutzgeister, und dazu gehörten vorzugsweise die Handwerksgilden, Innungen und Körperschaften. Eine solche Körperschaft bildeten bei dein römischen Kriegsh'eere auch die militärischen Wolle- und Tucharbeiter, welche in ihren Werkstätten (Schotee) grobes Tuch zur Unterlage für die Tragsättel der Last- und Saumthiere, zu Zelten und zu andern Kriegsbedürfnissen verfertigten, und hieß darum Collegium Cenlonariorum von Cento, Lappen, Tuchfleck u. s. w. Dem Jupiter und dem Schutzgeiste dieses Collegiums löset nun der Denkmalswidmer Titus (oder Tiberius) Mitra-pus, Begünstigter beS Consuls, der sein Amt zum fünften Male versaht), sein Gelübde: Er diente in der 30. Legion, deren Zeitgenosse er war, und setzte diesen Votivstein IDibus OCTobris VALNERIAO 1111 (quartuni) ET-GALLIENO III (terlium) AGGustis C O n Sulibus, d. i. genau am 16. October 267 n. Chr. Die Leglo XXX. Ytpia Victrix lag nicht hier, sondern hatte nach Gruter, Orclli, Steiner, Zell und Anderen weiter entlegene Standquartiere; daher hier nur hingewiesen wird, daß er einst in dieser Legion gedient hatte. Demnach wird die Inschrift erklärt zu lesen seyn: ') Jedoch könnte das V nach COS wohl auch Vcteranus heißen, und T. Mitropus sowohl ein EPCOS (Begünstigter des Consuls) als ein VLF.GXX- (Veteran der 30. Legion) und ein CONT. MILES (Zeitgenosse derselben) gewesen seyn. lovi • Optimo • Maximo • TE Genio COLlegii CENT (onariorum) Titus MI TRAP VS • Beneficiarius C OnSulis V (quintum oder — eteranus) LEGionis XXx CONTubernalis MILES IDibus OCTobris VA L E R I A N 0' III! (quarlum) ET GALL IENO III (teriium) AVGustis COnSulibus. W. 0 M TE GEN' • LOG ' M - AUR • YALAE TIN VS • BF • CoS LEG • XIIII • G • M V • S • L • M ML • NOV äbieber ein Gelübdestein, jo wie die vorherbenannten: gleich ihnen als Streifstein an der Treffenerstraße benützt, und seit 6 Jahren bei der Sammlung des historischen Vereines zu Laibach. Seine ganze Höhe beträgt 32die Jnschristhöhe 15", die Sockelbreite 17", die Jnschristbreite 13" und die Tiefe des Denkmals 10". Es ist dem besten, größten Jupiter geweiht. — Es find an der Inschrift nur mehr die Attribute Jupiters sichtbar, und das Sigi I. mangelt, was offenbar durch das Anstreifen der Wagenräder veranlaßt wurde. Marcus Aurelius Valentinus löset diesen Gottheiten sein Gelübde. Er nennet sich einen Begünstigten des Consuls der Leg. XIIII. G. M., d. i. der Legte XIIII Gemina Martin. — Diese Legion führte einst verschiedene Namen. Man nannte sie die gallische, hispanische, brittauische, panno-nische, mösische und thrazische, wohl nur wegen ihren verschiedenen Standlagern, welche sie in verschiedenen Zeiten einnahm. Schon zu Julius Cäsars Zeiten stand fie in His-panien und Gallien, später am Rheine unter dem Namen: Gemina Martia und Viel rix; in dem Kriege zwischen Otto und Vitellins in Italien am Po, und nach dem Vespasian auch die brittische 'Abtheilung herbeigezogen hatte, erscheint sie nach Kl. Ptolemaios und deut Jtinerarium Llntonini unter dem Namen Leg. XIIII. Germanica in der Gegend von Wien bis Naab verlegt. Seit Mark Aurel hat sie ihr Standlager in Oberpannonien gehabt, auch noch zu Zeiten deS Dio Cassius 2) und Aurelians; aber unter Probus ward sie int gothischen und sarmatischen Kriege nebst der Leg. X. Gern, nach Mosten und Thrazien abgeführt, wo wir sie nach der Theilung des Reiches zur Zeit des Honorius und Arkadius unter der Zahl der 18 comitatensischeu Legionen Thraziens wieder finden. Das Jahr des gelösten Gelübdes wird hier nicht angegeben. 2) Lib. 55. Cer. 6 aber der Tag Kal. Nov., b. i. Kalendis Noyembris (den 1. November.) Doch kann bet Altarstein vor 2)fnrf Aurel und nach den Zeiten Aurelians nicht errichtet worden seyn. Die Inschrift wird ergänzt und erklärt zu lesen seyn: (iovi) Opliino Maximo TE (rt) GENio - LOCi Marcus . AVRelius . VALEN (Valen) : TINVS - Bene Firiarjus - CcnSalis LEGionis - XII11 ■ Geininae Martiae Votum . Solvit. Libras . Merilo. IN VICT0 M1 T R H E P•AEL1VS R E S P E C T V S Mithras Denkmal der einfachsten Art, mit der besonderen Schreibweise MITRHAS statt MITHRAS, doch mag sie nicht in einem Versehen des Steinmetzen ihren Grund haben, weil sie auch, wie wir ans Inschriften bei ©niter3) und Ore Ri *) ersehen, gebräuchlich ist. Auch dieser Votivstein ivard als Streisstein an der Treffe-nerstraße in. Unterkrain benutzt, und befindet sich seit 6 Jahren in der Sammlung des historischen Vereines zu Laibach. Seine ganze Höhe beträgt 33 V,", die Jnschristhöhe 1 ‘71 -'2y/, die Sockelbreite 18", die Jnschriftbreite 14", und seine Tiefe 10s,". Der Denkinalserrichter ist Publius Aelius Respec-tns. Wer er war, wird in der Inschrift so wenig erwähnt, als die Zeit des gesetzten Denkmals; doch scheint der Stein in die Zeit zu gehören, wo die heidnischen Tempel wegen Zunahme des Christenthums leer zu stehen anfingen — und der Mithraskult als ein Gegenmittel des christlichen Cultus angewendet ward, also in die letzte Hälfte deS 2ten, und in die erste Hälfte des 3ten Jahrhunderts. Die Legende ist von selbst klar. Laib a ch neben dem deutschen Hause 1 El. 1) • M - S T • CAESERN1VS I AN VARI VS film vir V1VS•FEG SJB1 ET S-V1S H • M • H • N • S Grabstein eines Sevirs mit Namen T. Casernius Januarius. An der Seite des Denkmals zur rechten Hand *) Vag. 34. 4. Tom. I, Nr. 1915. ist ein herabschießender Delphin mit einem Fische im Maule, an der andern entgegengesetzten Seite eine Vase abgebildet, aus der eine Weinrebe, mit Fruchten behängt, hervorragt. Die ganze Höhe des Steines beträgt 37 V2", die Jnschristhöhe 291/2", die ganze Breite 2ifiy", die Inschrift-breite 171-4" und seine Tiefe 19". Zwischen dein Vor-, Geschlechts- und Zunamen des Denknialserrichters stehen mit kleinerer Schrift die Buchsta-ben T und 1, was so viel heißen mag, als Tcsiamento jussii. Der Charakter der Sevire wird auf Monumenten nicht immer mit Buchstaben, sondern auch, wie hier, mit Nummerzahlen ausgedrückt. Diese „Sevire" waren ein aus den libertinischen Priestern in den Municipien entstandener Orden, welcher minderen Ranges war, als der Ordo splendidissimus Decurionum, und weiter in nichts Anderem bestand, als daß er gewisse heilige Gastmale, Opfer und Zusammenkünfte anzuordnen hatte. Gleichwohl ward dieser Orden aus Titelsncht ziemlich angestrebt. (Orelli Tom. II. p. 197, $. 12.) Die Schreibart Y1VS, auf Inschriften öfter vorkommend, steht hier für VIWS, und die Schlußformel H. M. 11. N. S. bedeutet so viel als: das Grabmonnment geht nicht auf den Erben. Erklärt wird die Inschrift zu lesen seyn: Diis • Ma.nibus • Sacrum Titus - CAESERN(i)VS Trslamento lusset I AN VARIVS TüTTi (Sex) • vir VI(ni)VS • FECit S1BI • ET • SVLs Hoc. Monumentum • Hertdes. Non. Sequilar. VERZEICHNISS der vom historischen Vereine für Krain erworbenen Gegenstände. Nr. 63. Von der H o ch w o h l g e b o rn e n Frau Barbara Fr ei in von Rech Lach noch folgende, sämmtlich gut erhaltene Original-Urkunden, als: ad A) Landes f ii östliche und andere L e h e n-briete. 8. Lehenbrief, gegeben von Jörg Harnberger zum Harnstein, dem Jörg und Michael Lanipertisch von Neuniarktl, über einen Zehent zu Klan; bei Krainbnrg, vorn I. 1344. Original auf Pergament. 9. Lehenbrief, gegeben von Franz Grafen und Freiherrn von Thur» und zum Kreuz, den, Wilhelm Rasp zu Altenlack, über einen Zehent bei der Pfarrkirche zu Lack, de dato 12. März .1347. Original auf Pergament. 10. Leh'enbrief, gegeben von Christoph Harnberger dem Blasius Strittuch über den V4 Zehent von 8 bei Klanz gelegenen Huben, de dato 27. October 1552. Original auf Pergament. 11. Lehenbrief, gegeben von Christoph Harnberger dem Jakob Lederer und seinen Gebrüdern zu Neumarktl, über einen Zehent von 8 bei Klan; gelegenen Huben, ddo. 27. October 1452. Original auf Pergament. 12. Lehenbrief, gegeben von Martin Gall zu Rudolfseck beut Anton Maren;, betreffend den Viertelzehent von 16 zu Kleingallenberg gelegenen Huben, ddo. Rudolfseck 1. Marz 1553. Original auf Pergament. 13. Lehenbrief, gegeben von Christoph Hornberger dem Loren; Lampretis, über den Viertelzehent von 8 zu Klan; bei Krainburg gelegenen Huben, vom I. 1556. Original auf Pergament. 14. Lebenbrief, gegeben von Adam Harnberger an Blasius Strittuch, über einen Zehent von 4 Huben, ddo. 13. Ocr. 1557. Original auf Pergament. 15. Lehenbrief, lautend von Adam v. Harnberg an Loren; Lamprettis, über einen Zehent von 4 bei Klanz gelegenen Huben, ddo. 13. October 1557. Original auf Pergament. 16. Lehenbrief, ausgestellt von Wilhelm Schnitzenpamber zu Sonneck an Andreas Petschacher, über einen Zehent von 7 zu Aich gelegenen Hüben, ddo. Laibach 23. Jänner 1558. Original auf Pergament. 17. Lehenbrief, ausgestellt von Franz Grafen und Freiherrn von Thurn und zunt Kreuz an Balthasar Rasp von Altenlack, über einen Zehent zu Lack, ddo. 1. Juli 1564. Original auf Pergament. 18. Lehenbrief, ausgestellt von Leopold Raumschüssel von Schöneck und zu Wildenlack, an Andreas Ablega den Jüngern, über einen Zehent bei Stein, ddo. Wildencck 12. Juni 1565. Original auf Pergament. 19. Lehenbrief, ausgestellt von Jakob v. Lamberg an Ambrosius Haumann, Pfarrer zu Lack, über einen Zehent bei St. Georgen, ddo. Laibach 28. August 1566. Original auf Pergament. 20. Lchenbrief, ausgestellt von Carl, Erzherzog von Oesterreich an Cosinus Räuber, betreffend eine Hofstatt an der Schütt, ddo. Gratz 28. April 1578. Original auf Pergament. 21. Lehenbrief, ausgestellt von Carl Erzherzog von Oesterreich an Cosinus Räuber, über einen Thurn zu Kreutberg, ddo. Grah 23. Juni 15/9. Original auf Pergament. 22. Lehcnbrief, ausgestellt von Sebastian von Lamberg zii Rottenbüchel an Balthasar Rasp zu Altenlack, über einen Zehent von 5 Huben, dato. Laibach 2. November 1583. Original auf Pergament. 23. Lehcnbrief, ausgestellt von demselben an Philipp von Siegersdorf, über einen Zehent zu Hufach, ddo. Laiboch 12. Immer 1584. Original auf Pergament. 24. Lehenbrief, ausgestellt von Nikolaus Bonhomo auf Wolfsbüchel und Mannsburg an Jakob Pctschacher, über einen Zehent bei Aich, dato. Laibach 4. October 1589. Original auf Pergament. 25. Lehenbrief, ausgestellt von Balthasar von Lamberg an Philipp von Siegersdorf, über einen Zehent zu Hujach, dato. Laibach 1. Mai 1590. Original auf Pergament. 26. Lehenbrief, ausgestellt von Adam Seyfried von Hornberg an Sebastian Lukhantschitsch, über einen Zehent bei Krainburg, dato. Klagcnfurt 12. Mai 1596. Original auf Pergament. 27. Lehenbrief, ausgestellt von Hanns v. Lamberg an Philipp v. Siegersdorf zu Großwinklern, über einen Zehent in der Pfarr St. Georgen bei Krainburg, ddo. Laibach 25. Jänner 1596. Original auf Pergament. 28. Lehenbrief, ausgestellt von Adam Seyfried v. Hornberg an Sebastian Lukhantschitsch, über einen Zehent von 8 Huben, zu Klanz bei Krainburg gelegen; ddo. Klagenfnrt 25. April 1603. Original auf Pergament. 29. Lehenbrief, ausgestellt von Wilhelm von Lamberg an Wilhelm Rasp von Altenlack, über einen Zehent von 4 zu Dörfern gelegenen Hüben, ddo. Laibach 28. April 1606. Original auf Pergament. 30. Lehenbrief, ausgestellt von Wilhelin Freiherrn v. Lamberg an Philipp v. Siegersdorf, betreffend euren Zehent in der Pfarr St. Georgen, ddo. Laibach 20. Juli 1606. Original auf Pergament. 31. Lehenbrief, ausgefertigt von Andreas Paradeiser zu Neuhaus an Urban Groschel, Bürger zu Stein, betreffend einen Zehent zu Doleinavaß und Kertina, ddo. Laibach 6. März 1614. Original auf Pergament. 32. Lehenbrief, ausgefertigt von Ferdinand Erzherzog von Oesterreich, und in seinem Namen vom Laibacher Bischöfe Thomas Chrön, als damaligen Statthalter von Jnner-österreich, unterschrieben, und lautend an Georg Rau-ber, Sohn, ddo. Gratz 27. Jänner 1616. Original auf Pergament. 33. Lehenbrief, ausgestellt von Ferdinand, Erzherzog von Oesterreich, an Georg Ra-uber, betreffend einige Huben zu Aich und Sagoriz, ddo. Gratz 27. Jänner 1616. Original auf Pergament. Diese beiden letzterwähnten Lehenbriefe sind vom Laibacher Bischöfe Thomas Chrön, als damaligen Statthalter von Jnnerösterreich, unterschrieben. 34. Lehenbrief, ausgestellt von Hörward v. Lamberg an Wilhelm Rasp zu Altenlack, betreffend einen Zehent zu Dörfern, ddo. Laibach 22. Mai 1619. Original auf Pergament. 35. Lehenbrief, ausgestellt von Georg Freiherrn v. Lamberg an Wilhelm Rasp zu Altenlack, betreffend einen Zehent zu Dörfern, ddo. Laibach 30. October 1624. Original auf Pergament. (Fortsetzung folgt.) Druck von Ign. v. Kleinmayr Si gebor Bamberg in Laibach.