Katholische Miffionszeitfchrift öer Missionäre Söhne des hist. Herzene Jetu Nummer 6 - Oktober 1942 45. Jahrgang Spedizione in abbonamento postale. Edizioni per 1’Estero. Zum Titelbild: Ein Leopard zur Strecke gebracht. Diese große Katze ist ein ganz gefährlicher Räuber, den die Neger mehr fürchten als den Löwen. Bor dem Löwen könnte man sich auf einen Baum flüchten, der Leopard aber ist ein ganz gewandter Kletterer und greift den Menschen ebenso frech an, wie er den Kampf mit einem Stier aufnimmt,, der etwa seine Herde verteidigen möchte. Die Färbung ist hellbraun mit schwarten Flecken. Inhalt: Dem König, 6. 41. — Gebetsmcinung, 6. 42. — Mission an der Elfenbeinküste, 6. 42. - Aus dem chines. Apost. Vikariat Sicnhsien-Hopeh, 6. 43. — Zur Zeitlage, 6. 44. — Die Philippinen vor der Besetzung durch die Japaner, 6. 44. — Sitten und Gebräuche bei den Bapedi, S. 45. — Kirchliches Leben in Chinas alter Hauptstadt, S. 47. — Missionäre im Dienste der Wissenschaft, S. 48. — Der andere Rosenkranz, S. 48. — Die Ungenannte. — Abbildungen: Hunger und Durst nach der Wissenschaft, 6. 43. — Auch in Papuasien (Oceanien) huldigt man Christus dem König, 6. 45. — Messe im Erpreß Nanking-Peking, S. 47. Preis: ganzjährig Italien 8 Lire, Ungarn 2.50 Pcngö, Schweiz 2.50 Franken. Versand durch Missionshaus Millan b. Bressanone, Italia. 3«e 2$eodf)ftunu! 1. Die Sternleser im Inland bezahlen mittels Erlagschein, jene des Auslandes mittels „internationaler Postanweisung", die bei ihren Postämtern erhältlich ist. 2. Verschiedene Leser schulden uns noch den Bezugspreis für die gelieferten Hefte. Wir bitten sie, nun endlich dem Gewissen und der Missionspflicht Genüge zu tun. 3. Bitte bei Geldsendungen für den Stern die Adresse anzugeben, unter der man die Zeitschrift zugesandt bekommt, also z. B. jene der Förderer, durch die die Hefte verteilt werden, wo mehrere an eine Adresse gehen. Gebets-Erhörungen und -Empfehlungen. Bitte inständig weiterzubeten für einen bei der deutschen Wehrmacht befindlichen Soldaten, auf daß er s. z. wieder heil und gesund in die Arme seiner besorgten Eltern zurückkehren möge. Arme Seele, Brunico. Ich bitte inständig ums Gebet zum göttl. Herzen Jesu, zur Gottesmutter, zum hl. Josef und zu Bruder Meinrad in einem schweren Anliegen. Bin in einer verzweifelten Lage und habe sonst niemand, der mir hilft. ' L. B., Radagna. Wir bitten um das Gebet für die in den letzten Monaten verstorbenen Abonnenten, unter ihnen Anton Plattner, Rcncio-Bolzano: Maria Rauter, Josefa Siller und Barbara Pfattner, Lazfons: Christian Schmid, Igels, Schweiz. Witwe Ida Schalbcter, Agarn, Schweiz Euphro-sina Blättler, Agarn, Schweiz: Andr. Kieker, Mauren, Lichtenstein: Hochw. Alois Holzer, Pfr., Btzze di fuori. Anna Ingarten S. W., Campo Tures. Anna Bachmann, Monguelfo. Pfr. Pietro Mischt, La Balle. Allen Freunden und Verehrern des Dieners Gottes P. gojtef gremadent£f$ SVD, sowie alien, die lernen möchten, wie man eine „neuntägige Andacht" hält, sei das handliche Heftlein märmstens empfohlen, das Dr. Johannes Baur bei der Verlagsanstalt Alhefia Bolzano veröffentlicht hat: „N 0 v e n e, "51 n I e i t n n g z u m f r u ch t r e i ch e n Halten von 91 o v e n e n, vor allem zum Diener Gottes P. Josef Freinademetz S. V. D. ©fcsMt bet &le$et Katholische Missions-Zeitschrift Kerausgegeben von der Kongregalion: Missionäre Söhne des heiligsten Kerzens Jesu Mil Empsehlung des Kochwürdigsken Fürstbischoses von Bressanone Nummer 6 Oktober 1942 45. Jahrgang Dem König! . M. I., Bibliothekar der Propaganda und Nachfolger P. Streits, in der Herausgabe der Bibliotheca Missionum. Der Vortragende wählte seinem Spezialfvrschungsgebiet entsprechend die bibliographische bis ins einzelnste gehende Uebersicht über all' die Bücher, Artikel, Zeitschriften, die vom 16. Jahrhundert angefangen bis in die neueste Zeit von missionarischer Seite die in Frage kommenden Länder also Siam und Indochina (Annam, Tonking, Eochinchina, Laos, Cambodja, Eiampa und die Malaienhalbinsel) behandeln. Wir müssen uns darauf beschränken, aus der Fülle des gebotenen Materials die Hauptwerke herauszugreifen. Im 16. Jahrhundert treffen wir den ersten Missionär von Cambodja, den Dominikaner Caspar da Cruz, der 1570 in seinem Traktat über China als erster auch von den geographischen, ethnographischen, religionswissenschaftlichen Verhältnissen Cambodjas sowie von der Sprache, der Wissenschaft, der Fauna und Flora Cochinchinas und des Laos spricht. Mehr noch trug im gleichen Jahrhundert ein weitverbreitetes und in die hauptsächlichsten europäischen Sprachen mehrfach übersetztes Werk des Augustiners Joan Gonzalez de Mendoza bei; es enthielt das chinesische Itinerar des Franziskanermissionärs Martin Ignacio samt geographischen, ethnographischen religiösen Mitteilungen über Eochinchina. ~ (Fortsetzung folgt.) Der andere Rosenkranz? Ttur Christi Kreuz kann vor der Erde Uosenketten Und vor der weit Sirenenkosen retten. n Eine Ungenannte. Von M. Buol. (£Fortfe|juiig.) Sie springt auf, sieht ihn groß an. Einen Augenblick nur. Dann weiß sie, was sie zu tun hat. Rasch streift sie die groben, schweren Bauernschnhe von den Füßen und beginnt ihren Laus. Einen Laus zur Rettung vieler, einen Laus aus Leben und Tod. Denn nicht i h r hat der Warnungsruf gegolten, die sich mit ihren Schäflein leicht auf sichere Höhen flüchten konnte, sie muß den Ruf weitertragen von Haus zu Haus das ganze Tal entlang, damit alle, die am Bache wohnen, das wenigstens in Sicherheit bringen können, was jedem das Teuerste ist, das eigene Leben und das Leben der ©einigen. Schon hört sie hinter sich ein Brüllen, als wäre ein Löwe losgelassen. Das ist die entfesselte Gletscherflut, die zu Tale fährt. Bald wird sie sich in die Plina stürzen, wird Stege und Brücken wegreißen, Hütten und Häuser zertrümmern, bald wird der Pfad, auf dem sie dahinfliegt, der Hvlzsteg, den ihr eilender Fuß streift, ein Raub des Wassers sein. Vorwärts, vorwärts! jede Sekunde ist kostbar. Nun ist die erste menschliche Wohnung erreicht, ein Hüttlein, eingekeilt zwischen Fels und Bach. Flugs reißt sie die Türe auf, sieht mit flüchtigem Blicke Gestalten im dunkeln Raume hocken, schreit: „Der Bach kommt!" und stürmt weiter. Schon sind ihre Füße wund vom steinigen Pfade, die Brombeersträucher an der Wegseite haben ihr das Gesicht zerkratzt, Dornen wollen sie festhalten, daß sie im Vorwärtseilen Fetzen ihres Kleides zurückläßt. Der zerrissene Rock läßt ihre Knie bloß, die ausgelösten Haare flattern im Winde, ihre Stirne trieft von Schweiß, ihre Füße von Blut. Wie eine geheimnisvolle Vision fliegt sie dahin, wie ein geisterhaftes Wesen, das nicht der Erde angehört. Sie aber hat nur einen Gedanken: mit der Flut um die Wette laufen. Wird es ihr glücken? Leise dringt das Brüllen des Ungeheuers an ihr Ohr und nun weiß sie — Gott sei gepriesen! - der Bach ist auf Hemmnisse gestoßen. Sie hat Vorsprung gewonnen, sie wird viele, wird alle retten können. Immer mutiger wird ihr Herz, immer schneller ihr Fuß. Wo ein Haus am Talgrund liegt, stürmt sie darauf zu und ruft durch die rasch geöffnete Tür die kurze Warnung, drei Worte nur: „Der Bach kommt!" Es braucht nicht viel Reden, die Leute find schon gefaßt, schon gerüstet zur Flucht. Und so fliegt sie weiter, immer dieselbe traurige Botschaft auf den Lippen. Denn wo sie mit keuchender Brust und heiserer Stimme ihren Ruf ausstößt, da gibt e& Weh- und Angstgeschrei und niemand denkt, Vergeltsgott zu sagen. Noch stürmt die Plina ruhig dahin. Aber schon färbt sich ihr Wasser schmutziggrau - der erste schlimme Gruß der Gletscherflut. Und überall hatte man den Warnungsruf verstanden. Die Kranken, die Kinder, die Greise brachte man zuerst in Sicherheit, dann flüchtete man das Vieh hinauf auf die steilen Hänge. Auch den Hausrat konnte man bergen. In Windeseile arbeitete man. Und noch immer blieb die Plina ruhig. Aber Himmel! jetzt bricht es los! Rasend und tosend wälzt es sich heran. Felsblöcke und Baumstämme schiebt es vor sich her und schäumt vor Zorn über alles, was sich entgegenstemmt. Grau, fahl wendet es sich nach beiden Seiten; die Riesen des Bergwaldes recken wie hilfeflehende Arme ihre Aeste aus der Umschlingung des Ungeheuers, stauen wohl zuweilen, gegen einen Felsen ge? trieben, die furchtbare Flut, werden dann aber mit umso größerer Wut erfaßt und mitgerissen. Schrecklich dröhnt und donnert es von dahingewälzten Granitblöcken und der übermächtige Bach schäumt ivie in grimmigem Siegesjubeln. Häuser, worin noch eben friedliche Menschen wohnten, hat er niedergeworfen wie zur Kurzweil, aber seine zornigen Fluten wälzen kein totes Haustier und keine Menschenleiche. Und das ist das Verdienst der Warnerin, die in heldenhaftem Dauerlaufe das lange Tal durchsaust hat. Wie das tapfere Mädchen hieß, das so vieler Menschen Leben rettete, das hat man nie erfahren. Dem alten Bauer, der ihr zurief: „Lauf, lauf, der Bach kommt!" war sie eine Unbekannte und unbekannt blieb sie auch den andern allen, denen sic ihren Warnungsruf zugeworfen hatte. Vielleicht hat sie ihr Rettungswerk mit Gesundheit und Leben bezahlt, vielleicht ist sie eine stille, arme Bauernmagd geblieben bis in ihr Alter. Sie hat nichts getan, damit ihr Name genannt, ihre Tat belohnt werde. Das ist kernige Berglerart, das ist echte Christenart! Bruder Meinrad hilft. Das hlst. Herz Jesu, die liebe Gottesmutter, die Armen Seelen und der gute Bruder Meinrad haben meinen Sohn im Feld bis jetzt beschützt. Mögen sie ihn nach weiterhin behüten! (6 hl. Messen bestellt als Dank.) Ungenannt, Vandoies. Sch bin von einem Magenleiden, das immer schlimmer zu werden drohte, durch die Fürbitte der Armen Seelen und des guten Bruder Meinrad ohne ärztliche Behandlung schnell und vollkommen geheilt worden. Veröffentlichung und 2 hl. Messen versprochen. H. W., Aerento. Ala» ist dringend gebeten, Erhörungen durch Bruder Meinrad zu melden an P. C e l l e r a r, K l o st e r Einste d e l n. Herausgeber: Kongreg. d. Missionäre Söhne ü. higst. Herzens Jesu, Millan-Bressanone. .Schriftleitung: Dr. theol. et phil. P. M. Raffeiner F. 6. C., Millan-Bressanone. Druck: A. SBcger's Buchdruckerei, Bressanone. Nulla osta. — R. Prefettura, Bolzano — Gab. No. 5087, 28 dicembre 1939—XVIII. Missions-Haus Millau-Bressanoue, Italia.