des historischen Vereins für Kratn. / X w f LYC EAli VißiLifrrBEK ' -r z s Rebigtrt von August Dimitz, f. k. Finanz-Cvneipist, Secretür und Geschäftsleiter des Vereins. Sechszehnter Jahrgang. 1861. Mit rinrr lithsZrrrphirlrn Sritage. ------- I ---------------- Mtmdj, 3861 Druck von Ig». v. Kleinmayr und Fedor Bamberg. Inhalts-Verzeichnis Seite ic Leistungen der frcisingischcn Unterthanen in Krain am Beginne des 14. Jahrhunderts. Bon I. Zahn, Professor an der k. k. Rcchtsakadcmie zn Prcßbnrg 1 Zur Frage nach dem Alter der frühesten Papier-Urkunden. 23on I. Zahn...................................7 Zwei Briefe Dobrowsky's an Valentin Vodnik ans den I. 1806 u. 1808. Mitgetheilt von A. Dimitz 9,17 Urkunden - Regesten aus beut gräflich Aucrsperg'schen Archiv in Auersperg. Bon Th. Elze, evangel. Pfarrer in Laibach . 11, 31, 39, 48, 49, 57, 65 Fortsetzung der Auszüge aus P. Bianchi's Documenta historiae Forojuliensis seculi XIII. ab anno 1200 ad 1299, von A. Dimitz . . . .13 Beiträge zur Geschichte des Vcrwaltnngswcsens während der französischen Regierung in den illyrischen Provinzen 1809—13. Mitgetheilt von A. Dimitz 20,25 Vorschrift über den Unterricht und die Disciplin der Gymnasien vom 10. August 1810.* Mitgetheilt aus dem französ. Original vom k. f. Gymn. - Director Necüsek.........................................29 Protokoll über die am 16. Bkai 1861 stattgefnndcnc General-Versammlung des histor. Vereins für Krain 33 Bau-, Straßen- und Brückcnwcsen während der französ. Zwischcnrcgierung in Jllyrien. Mitgetheilt von A. Dimitz . . . . . .38 Die Academia Operosbrum in Laibach. Ein Beitrag zur Geschichte der Wissenschaft in Krain, vom Vcrcins-Ausschussc l>r. E. H. Eosta . . . .41 Pläne römischer Orte in Krain. Bon P. Hitzingcr. Mit Beilage in Farbendruck . . . .46 Nachricht über eine am Laibachcr Gymnasio üblich gewesene Belohnungs-Medaille vom I. 1584. Von A. J cllo nsche k, corresp. Mitglied . . .47 / 3/, Seite Zustand des SanitätswescnS unter der französ. Zwischcii-regierung in Jllyrien. Von A. Dimitz . . 55 Urkunden - Regesten aus dem Archive dcS Schlosses Ortencgg, von Th. Elze . . . . 61 Urkunden - Regesten ans dem Archive des Schlosses Gallenegg, von Th. Elze . . . . 62 Primus Trubcr'S Denkmal in Derendingen, von Th. Elze................................. . .63 Beiträge zur Reformations - Geschichte Krain'S, aus Ärchivalien chronologisch zusammengestellt von P. v. Radie.....................................67,73 Camillo M a s chck. Eine biographische Skizze von Wilh. Urbas . . . . . . .75 Urkunden-Regesten zur Geschichte Krams, mitgetheilt vom k. k. Bibliothekar Dr. Ignaz To m a s ch ck in Klagenfurt...........................................79 Ein Beitrag zur Biographie der Haklcrstcine, von 21 Dimitz............................................81 Ueber des Anton Vramccz »Chronika vezda.« Laibach bei Manlius 1578 und über dcS Letzteren Buch-druckerei im 2lllgcmcincn, von P. v. Radic . 84 Die Anfänge der Bnchdruckcrci in Krain. I. Bon Th. Elze.............................................90 Zur Geschichte der Jllchemic in Krain. Boi« A. Dimitz 93 Culturhistorischcs aus dem Sittichcr Archive, mitgetheilt von A. Dimitz..................................94 Die Guillotine in Laibach zur Zeit der französischen Occupation von 1809—13. Bon J. Navratil 95 Die Landtafcl in Krain, von J. Navratil . . 96 Vereins - Nachrichten und Monats - Versammlungen 15, 23, 64, 69, 80, 81, 96 Verzeichnis; der von dem histor. Vereine für Krain im 1.1861 erworbenen Gegenstände 24, 32, 56, 80, 91, 98 f Mittheilungen des historischen Vereines für Krain im Januar 1861. Redigirt von dein Secretar und ®e|"d)äft§seiter, k. k. Flnanz-Coneiplsten August Dimitz. Inhalt: Die Leistungen der fteisingischen Unterthanen in Kram am Beginne des 14. Jahrh. — Zur Frage nach dem Alter der frühesten Papier-Urkunden. Bon I. Zahn, Professor an der k. k. Rechtsakademic in Preßburg. Die Leistungen der fteisingischen Unterthanen in Kram am Beginne des 14. Jahrhunderts. Bon I. Zahn, Prof, an der k. k. Rechtsakademic zu Preßburg. Sic fteisingischen Unterthanen in Krain und der windischen Mark waren Deutsche und Slaven. Erstere gehörten wohl durchgehcnds dem baierischcn (Stamme an, zerfielen aber ihrer Landesherkunst nach in eigentliche Baiern und Kärntner. Schon bei Uebernahme der ottonischcn Schenkungen mochte Bischof Abraham Colonen aus seinen baierischen Gütern an die Cotabla, Sabniza, Zoura und Zaua verpflanzt haben, wie Piligrim von Passau ein Gleiches bei seinen ncuerwor-benen Besitzungen in der Ostmark ztir selben Zeit vornahm. So finden wir denn die „Bauuari« im ältesten Urbare (von c. 1160), ebenso wie die »Selaui« und »Carentani« als besondere Specialität der frcisingisch-krainerischen Colo-nisten erwähnt * *). Daß auch Kärntner — wahrscheinlich aus dem Lurnfeldc und dem oberen Möllthalc, wo Freising noch weit eher als in Krain Fuß gefaßt — eingewandert, und zwar unter eigenthümlichen rechtlichen Begünstigungen, zeigt uns nebst dem eben gedachten ältesten Zinsbuche vornehmlich daS „officium Karinthianorum« in den Urbaren von 1303 und 1318; ihre Ansitze waren zu Maria in der Chraeiznitz, dann zu Craneniach, Posavnitz und Ztresc-schim. Auch aus dem Pnsterthalc waren von den dortigen Gütern des Bisthnms um Jnnichcn Kärntner in das „officium Poclan« *) angeblich im 13. Jahrh, übersiedelt worden a); *) Cod. 189, k. baier. ReichSarch. f. 53 a.: »Bauuari possident no-naginta quatuor hobas cum simmannis« u. s. w. *) Die im vorliegenden Texte an mehreren Stellen vorkommenden kleineren Buchstaben wollen als über den unmittelbar vorhergehenden Buchstaben gesetzt gedacht werden (hier z. B. Polan). D. Red. 2) Klnn (krain. Arch. I. 17) gibt nach Bitna 1283 als Jahr und Bischof Enicho als Urheber der Uebcrsetznng an; ein Theil dieser Pnstcrthalcr soll das Dorf Fcnchting bei Lack begründet haben. Das Erste mag richtig fein, ich wenigstens kann es weder belegen noch bestreiten; die letztere Angabe ist aber infoferne unrichtig, als Fcnchting schon im 12. Jahrh, bestand, wie die in obiger Note ihre Existenz wird uns durch die Bezeichnung „apud Inti-cherios« des letztgenannten Zinsbuchcs bekräftiget 3). So sehr auch diese Colonisten in der Abstammung sich unterschieden, galt doch ein Gleiches nicht in Beziehung auf ihre Unterthansverhältnisse. Mit Ausnahme der „Karin-thiani,« die nothwendig schon ans ihrem heimatlichen Boden als Barschalken behandelt worden sein mußten, sehen wir alle Unterthanen, ob Deutsche, ob Wenden, nach Einem Stabe gemessen. Jene Zeiten kannten eben nur den persönlichen oder dinglichen Rechtsstandpunct und die „Nationalität« kam dabei niä)t in Frage. Kleine Unregelmäßigkeiten in den Abgaben und deren Höhe erscheinen hie und da allerdings, aber dieß ist ans allen anderen fteisingischen Gütern der Fall, wo von einer gemischten Bevölkerung gar nicht die Rede sein kann. Für diese Abweichungen liegt der Grund, der indeß nie beigesetzt ist, in äußeren, dem Boden anklebenden Umständen und man würde sehr irren, wollte man ihn in der Bevorzugung der Colonen des eigenen vor jenen fremden Stammes suchen. Ja, wenn wir den Mittelpunct deutscher Colonisation auf freisingischcm Gute um Bischoflack, als dem Hauptorte aller Besitzungen, herum annehmen und dcmgeniäß in den entfernteren Theilen, in der windi-schcnMark, die Slaven als das zahlreichste Element^); wenn wir ferner die uns vorliegenden Quellen in der Darstellung der allseitigen Rechte und Pflichten als vollständig und erschöpfend betrachten: so müssen wir gerade die oberen Güter als die stärker belasteten erklären. In der folgenden übersichtlichen Darstellung können wir, ohne den Gegenstand nutzlos auszudehnen und zu verwickeln, in diese Abweichungen mdjt eingehen. Zur Kenntniß der in Frage gestellten Verhältnisse dient schon die Begründung der hauptsächlichsten Formen; das Detail mit allen seinen Unregelmäßigkeiten würde nur dann frommen, wenn wir citirtc Quelle durch den Passus: »Item et tantundem seruit tum-maior dex Yitingen,« belehrt. 8) Urbar v. 1318, f. 143 b. : »Apud Inticherios sunt iij liuobe,« u. s. w. *) Dieß findet sich auch insofernc bestätigt, als um Lack herum die meisten Ortschaften deutschen Namens sind, und diese immer seltener werden, je mehr die Bezirke von dieser Stadt abliegen. Meine Hanptquelle ist das Urbar v. 1318, als Bd. 250 in der Sammlung der »Heckenstaller’s Frisingensia« in der Bibliothek des Domcapitels zu München. auch dic Ursachen derselben anzuführen wüßten — und eben diese fehlen. Aus der besonderen Betonung des höheren Bödenrechtes der »Karinthiani« können wir entnehmen, haß dasselbe den Unterthanen der übrigen Aemter, wo eine solche Hervorhebung im Zinsbuche mangelt, nicht zustand. Mit Ausnahme der städtisch bevorrechteten Bürger von Lack, als Besitzer unbehauster Landgründe etwa, war somit kein Colone in irgend welchem Sinne Herr seiner Scholle. Dieß beweist der Vorgang der Bestiftung ober Festigung (institutio) 5); da mußte cs sich ausweisen, ob er seiner Hube und des Vertrauens, womit der Bischof sie ihm überlassen, würdig sei oder nicht; in letzterem Falle erfolgte die Abstiftung (deslitutio). Nur der „Kaernncr« konnte seine Hube frei verkaufen, allein auch er hatte dem Bischöfe die Sicherheit eines in Bau und Dienst genügenden Nachfolgers zu bieten 6). Der Besitz des Colonen wurde nach seinem Tode eingezogen, ja selbst über sein Mobiliar-Vermögen verfügte der Bischof derart, daß ein Theil der Witwe und den Erben blieb, ein Theil ihm zufiel und der dritte der Kirche zu Messen für die arme Seele 7). Die erste Leistung eines Colonen war das Bcstiftungs-gcschcnk für den Amtmann, der ihn in seinen Besitz einführte, eine Kleinigkeit, in etwas Brot und Hafer bestehend, die sich bei jeder neuen Festigung wiederholte 8). Beim „Kaernner,« der seine Hube verkauft hatte, figurirte dafür bereits die Gabe des An- und Ableit, welche erstere der 5) Unter Institutio begriff man nicht allein die erste Einsetzung in den Besitz, sondern auch dessen wiederholte Anerkennung und Festigung. Dieser letztere Act scheint regelmäßig und wahrscheinlich alle 3 Jahre gelegentlich des Gerichtstages Michäli erfolgt zu sein, und wie man dabei vorging, zeigt Beilage I. anschaulich. •) Das Verhältniß der Karinthiani ist eigenthümlich genug, um es abgesondert zu betrachten; auch würde die Einfügung in den Text den allgemeinen Zusammenhang stören. Offenbar haben wir unter ihnen s. g. „Frcihubner" zu verstehen (cf. AnkerLhofcn im kärntn. Arch. 1. 7 u. s. f.), die der Bischof nach Kram zog, um nutzlos brachliegende Güter um jeden Preis zu verwerthen. Sie waren, wie sich in unserer Beil. II. b. zeigt, allerdings zu Gicbigkciten und Leistungen verpflichtet, aber sie waren persönlich frei und Herren ihres Grundes. Wer von ihnen einen solchen urbar gemacht, oder wer überhaupt in ihre Classe gehörte, hieß gegenüber dem Nachfolger (oder gegenüber der frcising. Obrigkeit als Pächter?) der Stifter (stifterius) und erhielt, wenn er die Hube verkaufte, von dem neuen Besitzer den 10. Heller jedes Pfennigs des Kaufschillings „Anlest", entrichtete aber auch dem Bischöfe 12 Pfen. „Ableit"; auch besaßen die »Kaernner« mit Erlaubniß des Amtmanns Gerichtsbarkeit unter sich in kleinen Streitfällen, weß-halb der Official auch jährlich nur einmal gewissermaßen zur Inspection (visitabis eosdem Karinthianos) und Abthuung von RechtSangelegcnhciten größeren Belanges zu ihnen kam. 7) »et cst sciendum quod omnes res mobiles cuiuslibct decedentis, si relicta ipsius in huba non potuerit remanere , siue heredes habuerit siue non, sunt tripartiendc, prima pars domino epis-copo. Secunda relictc et tcrcia pro rcmcdio anime decedentis.« *) „tempore institucionis quilibct (hubcriorum) dat official! vnum panem et dimidiam mensuram auene.“ Käufer oder sonstige Erwerber sowohl an den Verkäufer als an ihre beiderseitige Behörde zu entrichten hatte 9). Von dem Zeitpuncte der Bestiftung an nahmen die wahren „Dienste« des Colonen ihren periodisch wicderkch renden Beginn. Er zinste und leistete vor Allem seinem unmittelbaren Herrn, dem Bischöfe, dann aber auch dem Herzoge (domino tern;), letzteres indeß nicht unmittelbar, sondern durch die Hand des Bischofes und seiner Amtsleute. Die RcchtStitcl, vermöge welcher der Herzog gewisse Gaben beanspruchte, waren die Vogtci (ius aduocatie), welche er selbst ausübte, und das Landgericht oder die hohe Gerichtsbarkeit (indicium prouinciale), die dem Bischöfe seit langen Jahren und unter wicdcrholien Bestätigungen doch gegen Jahrcszins überlassen war. Die Vogtci wurde von Verschiedenen des bischöfl. Gutes und in verschiedenen Terminen entrichtet, theils jährlich vom bischöflichen Kasten und vom Mautner (thelonearius) in allerlei Bauzinfe, theils alle 2 Jahre und dann 2 Jahre nach einander I0) von den Besitzern der s. g. »vronmuelen,« von den Colonen und dem bischöfl. Kasten in kleinem Stalldienste und Käsen, theils endlich alle 3 Jahre von den Bauern in Schweinen. Nur die „Kaernner,“ Jäger und Hauer (weinzuerlerii) gaben Unbedeutendes an Gclo, die Gcmeindebeamtcn aber (offi-ciales Supani), wie der Förster (vorsterius, Märker?) und der Geschworne (schepfo), gar nichts. So wie die Gemeinden bei ihren „Taidingen“ den Beamten ein Mal (vronchost) beizustellen hatten, so waren auch für die Uebernahme des Vogteizinses gewisse Naturalien für das Trac-tament der herzogt. Beamten bestimmt. Die Unterthanen des Amtes Nevsaezze hatten überdies) die bcrzogl. Jäger mit festgesetzten Naturalien zu versorgen “), und für das Recht des Landgerichtes bezahlte der Bischof jährlich auf Martini 12 Mark aquilejer Pfennige, die gleichfalls von den Unterthanen ä 2 Pfennige von der Hube beigetriebcn wurden 12). Zu den Leistungen an den Bischof — worin wir auch ’) „Et sciendum quod quilibet huoberius istius, officii habet tale ius . quod unusquisque potest uendere huobam suam . cui uoluerit. durnmodo emens sufficiens fuerit ad seruicium debitum et cul-turam. vendens dat official!. xii. dcnarios. emens uero dat deci-mum denarium de singulis denariis domino cpiscopo, Dat etiam Stifterio de singulis denariis decimum obulum." 10) Das ist wohl so zu verstehen, daß binnen 3 Jahren immer in 2 aufeinanderfolgenden der Zins gedient wurde und das dritte frei blieb. *') „quilibet hubcrius istius officij tcnctur dare venatoribus domini terre dimidium rnez auene et panem vnum cum zucmuez." *-) Die Darstellung des Vogtci - Verhältnisses u. s. w. und seiner Leistungen ist im Urbare v. 1318 folgende: „Notandum quod domino terre dantur de granario domini episcopi pro iure ad-uocacic tritici et siliginis v. Modii et auene xxxvj. Modii men-suve granarij. Item vini tres sagine. Item unus porcus qui dcbe-tur ualere pro vronchost XXX. dcnarios. Item bos unus . qui ualeat lx. denarios pro vronchost. Item frischingi inj07- qui debent ualere XXXij. denarios. Item thelonearius qui pro tempore fuerit. dat j. libram piperis et unam libram cere. die Sporteln an die Beamten einbcziehen — gehörte der Zins von den zum Feldbau oder zur Viehzucht überlassenen Gütern. Die 3 durchgehcnds in Krain wie der windischen Mark üblichen Feldfruchtarten, die man unter dem allgemeinen Ausdrucke „ Frumentum “ begriff, waren Weizen (triticum), Roggen (siligo) und Hafer (auena); hie und da erscheinen auch Gerste (ordeum, brazium [unfc malzum int ältesten Urbarg) 1S) und Hirse (milium), Hopsen (humu-lus), Flachs (linus), Bohnen (fabe) und „ptisane.“ Die Schätzung des Feldbcstandcs wurde immer um Georgi vorgenommen, wahrscheinlich wegen häufigen Fruchtwechsels; von dem grmndsätzlich festgestellten Betrage an Ackerzins ging man bei Mißwachs ab 14). Die Zahlung erfolgte auf Michäli und bedingte zuweilen die Anwesenheit des Bischofs zur Schätzungszeit, oft aber mußte sic auch ohne diese erfolgen ls). Das Maß, wornach gerechnet wurde, war verschieden, aber auch für einzelne Sorten abweichend von dem anderer; man gebrauchte in der Regel den „chasten-mez“ (mensura granarii, oder chastnalis), womit der „zins-mez“ gleichbedeutend scheint, ein gehäufter, ungestrichener Metzen 1S); ferner den „chaufmczden. „Lokisclim.ez“ („der siat mazz ze Lok“), den „Furtmez,“ vielleicht int Amte Fuerten gebräuchlich und den nur in der Mark erwähnten „Pfruentmez.“ Richt genug, an dem stipnlirtcn „Georgikorn“ —- so hieß es vom Schätzungstage — erfolgte bei manchen Früchten noch ein Aufschlag in Frucht oder Item quicunque tenet vronmuel dat eidem domino terre duos anseres. Item de predio dantur xij. pulli. et hoe per duos annos immediate sequentes. Item Casei 1. de granario. Tercio ucro anno dantur eidem domino terre porei aduoca-tales . de quolibet man so unus porcus. qui pro Vronchost ualere debet. iij. denarios . preter Karinthianos . quorum quilibet dat pro porco iij. denarios tantum. Item venatores similiter iij. denarios Item, wein zuerlerij quilibet j. denarium. Item official es Supani videlicet vorsterij et Schepfo de liubis suis nicliil soluunt. Item in officio Lengenuclt duo huberij dant pro eodem porco aduoca-tali vnum frischingum uel vj. denarios. Item de Judicio prouinciali "dantur annuatim in festo beati Martini Xij. Marce Aquilgenses.« 1S) In Steiermark erscheint ordeum gar nicht, sondern nur brazium, in Krain beide strichweise; ob nun mit brazium dasselbe, wie mit ordeum, oder ob verarbeitete Gerste gemeint sei, wage ich dermalen nicht zu bestimmen. J1) „dant srumentum iuxta taxacionem siue estimaciotiem ofsieialium et Sterilitäten! anni." 15) (off. Fuerten, Polan, Afriach) : „siue dominus episcopus presens fuerit siue absens in festo Georij"; (off. Chotaeuel); „frumentum sancti Georii presente domino episcopo" ; (off. Karinthianorum): „si dominus episcopus presens fuerit in festo beati Georij in sequent] festo beatiMichahelis dat frumentum;" (off. Seltsach): „circa idem festam beati Mich a hol is ponitur super earn (i. e. villain Mitterdorf) frumentum secundum estima-cionem officialium et sterilitatem anni, quod srumentum uocatur frumentum sancti Georii____et hoc faciens si dominus episco- pus presens est in die beati Georii et idem ius habet tota pro-uincia circa Seltsach" u. f. W. 16) „et est notandum quod idem Modius assignandus cellario debot usque ad summ um repleri." Geld, oder beiden l7). In manchen Aemtern gab es s. g. „Schillingshuben,“ die außer diesen Naturalzinsen noch einen Schilling entrichteten; dieß waren ersichtlich „Neustifte,“ auf welche die Abgabe geschlagen wurde 1S). Von der ganzen Feldzinsleistung wurde zuweilen ein Theil gewissermaßen als Entschädigung für andere Ausfälle nachgesehen; so war z. B. eine Hube bei Ochroglach, deren Besitzer eigentlich wie alle andern zu dienen hatte, dem man aber die Hälfte erließ, weil er, ehe die Brücke zu Krainburg gebaut war, die freising. Colonen umsonst über die Save führte 19). Die Zinsung für die Flachsäcker hieß „harreht,“ wurde aber keineswegs immer in Flachs, sondern auch in anderen Dingen, ja auch dann unter dem alten Ranien entrichtet, als der Flachsbau einem anderen gewichen war 20), oder der Bienenzucht 21). Zum Güterzinse rechnen wir auch den Schwaigen-dicnst, der allerdings nur in Erzeugnissen der Viehzucht geleistet werden konnte, oder in Heu, davon später die Rede sein wird. Jene waren Käse, in der Regel 200 Stück, die nach festem Maße geformt und in ihrem Werthe von Schätzern taxirt sein mußten 2S); sic konnten aber auch bei Nothjahren in Geld entrichtet werden. An diese Art von Giebigkcitcn schloß sich jene für die allgemein gestattete Benützung grund-herrlichen Bodens, das „Jaitn-ht“ für den Schweinctrieb in herrschaftlichen Wäldern, an. Es bestand in Schinken (scapiilc) oder Geld, oder Hafer, und wurde nur in den Jahren der Most (annis illis quibus er it es ca porconim sive az, oder quocl wlgo. az uocalur) gegeben und hatte der Supan alle Jene zu bezeichnen, welche des Bischofs ") z. B. (Nevsaezze) „post Brazium j. denar." — (Goztech und Paunga r'ten) „post Braziurn ij. denarios" und „soluentes Brazium lenentur pro quolibet Modio dare humuli j. mensuram et i. denarium." — (Jabnalich.) „et post illud srumentum quilibet dat viij 'den. unteres" u. s. w. 18) z. B. „In Jabnalich sunt tres huobe in culte ncc possunt mstitui. Que tarnen institute seruiunt Schillingum." Oder waren diese Schillingshuben anderwärts bevorrechtet? '”) „est quedam huoba panes Sa warn quam habet Sunoldus (?) que quondam seruiuit censum illorum de Ochroglach et Vitingensium et propter nauigium antequam construcretur pons in Chrainburch vbi de iure antique idem sunolt debuit traduccre homines predij sine precio et traduxit et ex eo dimimitus suit ei census" u. s. w. 3°) (Nevsaezze, Fuerten) „pro iure quod uocatur harreht quelibet (hubarum soluit) vj. denarios veteres vcl v. nouos" — (Afriach) „pro harreht duo mez auene . tres denarios unteres Lini tres zechling duos panes pogaetsschen et vnum zuomuoz." Vgl. auch Note 22. 31) (Afriach) „quicunque nutritapes soluit harreht et stcuram." ”) „quicunque tenet Swaigam idem seruiet cc°’- caseos solummodo atque harreht. Qui casei tantum recipiendi sunt iuxta estirna-cionem seu taxacionem Nuncij et Schepfonis (oder botonis et Schepfonis) ita quod quilibet caseus ualere debet ad minus xviij. veronenses uel tres obulos. Si vero dictus Swaigerius vocatis ad hoc predictis Nuncio et Schepfoue talem defectum ex steri-litate pecorum inuentus fuerit habuisse . ex tune pro eisdem caseis u. f. to. u. f. to. acceptandi sunt ad minus i. marca minus X. denariis" u. f. to. Wälder derart benützten i3). Von den Tristen wurde der Wiesenzins in Heu, entweder in Fuhren (carrade) oder Bündeln (ligature siue chlaftern) 24), von den Weingärten die Weinstener, merkwürdig genug in Lämmern (frischingi) geleistetl5), und einmal erscheint als Bodenzins sogar unverarbeitetes Eisen 26). Hof- und Stallzinse bestanden in Schweinen, Schafen und Lämmern 27). Von der Schwcinsteuer (steura por-corum), die man in der windischen Mark theilweisc in Wein bezahlte 28), ist die Lieferung der Vogteischwcine (porci aduocatales), die nur alle 3 Jahre und für den Herzog stattfand, wohl zu trennen; zur Zeit letzterer wurde auch das „poklon“ (pogklon) gedient, welches das Urbar als „tale ius quod duo huberij tenentur dare frischingum uel XVj. denarios ueteres si ouera habere non possent“ 29) definirt. Genau betrachtet, scheint dieses „poklon“ der gewöhnliche Schafdienst zu sein, nur daß er hier, statt von den Einzelnen für sich, von zweien zusammen geliefert wurde, was vielleicht auch in dem slavischen Worte angedeutet sein mag; ferner mag wegen des in diesem 3. Jahre eintretenden Vogteizinses und der dadurch vermehrten Ansprüche an die Colonen statt der gewöhnlichen Art des Schafzinses dieses „poklon“ eingeführt worden sein — und so aufgefaßt war es allerdings ein „Recht.“ Eine andere Gabe ist das „weiset,“ das nur gewisse Müller und zwar in Dingen entrichteten, die eher einer Sportel, einer „Ehrung,“ als einer Steuer gleichen 30). **) „annis illis u. s. w. quicunque mactat porcum dat vnam scapulam, quarum scapularum due cedunt pro iure Jaitreht, tercia domino episcopo cedet. et est sciendum quod omnes de predio soluentes scapulas non soluunt denarios. Alij uero siue sint Burgenses siue alij qualescunque tenentur dare denarios uel auenam...." — (off. Syroch) „ .. . Supanus istius officii tenebitur inquirere de porcis qui aliunde quam de predio ad nemora eiusdem ofsicij depascenda pelluntur." Jt) (Nevsaezze) „tempore autumpnali quilibet hu0berius dat pro iure officialis carradam feni." — (off. Polan) „... quilibet resi-dencium in summitate moncium istius officij tenetur dare offi-ciali duas ligaturas foni videlicet chlaftern vel pro eodem feno i. den . quod fenum vorsterius tenetur colligere." ,s) (off. Fuerten, Syroch) „pro steura vini soluit frischingum. qui in estimacione pro vronchost debet ualere viij. den. ueteres uel vij. nouos . si non habet frischingum." le) (off. B a war or.) „huoba iuxta litus Sawe soluit annuatim dimi-diam Massam ferri." Im off. Lengenuelt erscheinen „quatuor Praezuich (qui) soluunt annuatim lxxx. ferra;" Wohl Hufeisen, aber Was ist Praeznich? ,J) (off. Bawaror.) „porcum uel XX. denar. Aquilegienses." — (Nevsaezze, Prasschach) „porcum ualentem xiiij. denarios ueteres uel xij. nouos." — „x hube . .. soluunt annuatim ... ouem cum agno meliorem quem habens post unam." — (off. Fuerten) „huobe .. soluunt annuatim... frischingum siue ouem cum agno" u. s. tu. *') „pro steura porcorum vnum Redemer vini." *•) (off. Fürten, Syroch u. s. to.) „eo anno quo dantur porci aduocatales ... soluunt etiam quoddam ius ... quod uocatur Poklon." ,0) „Item quilibet hahens Molendinum dabit pro weiset in die beati Stephani, vj. panes cum uno zuemuez uel iij. denarios." Hier wie überall waren die Unterthanen für die Rechtspflege zu gewissen Gicbigkeiten verhalten. Sehen wir von der Steuer für die hohe Gerichtsbarkeit die oben erwähnt worden, ab und betrachten wir die Leistungen für die niedere. Diese übte des Bischofs Amtmann oder Pfleger; in der Regel kam er 3 Mal des Jahres zur Rechtssprechung, auf Georgi, Michäli und Lichtmeß. Da hatten ihn die Gemeinden mit Speise und Trank zu versehen, so zwar, daß der Supan stets ein Fäßchcn (saumlaegel) Wein beistellte, und die Mittagstafel mit Fleisch und Eiern besorgte. Sache der Unterthanen war es dann, die Abcndtafel mit Ziegenfleisch, Hühnern und Anderem auszustatten. Außerdem gab jeder Colone einen Laib Brot und einen „chaufmez“ Hafers; — daß da Vieles erübrigte, ist natürlich, aber das nahm von Rechtswegen der Amtmann mit sich 31). Nur im Amte Chotaeuel gaben beim 1. „Taiding“ je 2, beim 2. und 3. je 4 Colonen zusammen einen „Lokischmez“ Hafers. Besonderes Interesse gewährt die Ordnung der Hand-dienste. Diese richteten sich theils nach den gewöhnlichen, fast regelmäßig wiederkehrenden Wirthschaftsbedürfnisscn, theils nach der Anwesenheit des Bischofs. In letzterem Falle waren alle Unterthanen bemüßigt, Fleisch in die bischöfl. Küche zu liefern, doch nach bcstinimter Ordnung 32). Einige brachten Fische 33), Andere Kapaunen 34), wieder Andere **) (Nevsaezze) „officialis qui pro tempore fuerit cum eisdem huberiis tribus uicibus in anno placilabit . cui Supanus ex suo officio pro qualifies uice unam lagenam uini tenetur ministrare (off. Fuerten: „uini Saumlaegel..."). et prima uice in feste beati Georij uidelicet dictus Supanus pro cena carries et oua per se dabit (off. Syroch: „... cares et alia neccssaria de suo ...") sed pro prandio uel mensa secunda hedos et oua rechnet neces-saria ab hominibus illa uice (off. Fuerten: „et eidem alias seruire ad coquinam in necessariis per se ipsum, preter pullos et oua que de predio in festis beatorum Georij et Michahelis recipiet quantum indige! pro mensa ..."). Item Secunde termine placiti in feste beati Michahelis videlicet predictus supanus sendet offitiali pro prima mensa ad coquinam carries et alia preter pullos . de quibus homines prenotati officij pro duabus mensis et in carnibus pro present! prandio prouidebunt. Tercio uero termine placiti in feste Purifications beate uirginis Supanus tenetur official! pro se pro prima uice seruire mensa, in carnibus prouidere et aliis necessariis, preter pullos quos pro dieto termin» colligct, ita (a) quolibet qui habere poterit recipiet unum pullum . et offitiali superfluos reseruabit (off. Fuerten „... In purificacione uere quilibet de officio qui habere potest dabit pro expensis eiusdem officialis vnum pullum et quic-quid de eisdem ultima mensa ilia uice superfuerit . cedat official! ..."; off. Syroch „... Pro aliis duobus terminis ... per se pro prima mensa similiter expediet coquinam. In prandio tarnen cuiuslibet premissorum terminorum recipiet oua et pullos de predio ..."). Quilibet etiam huberius predict! officij pro premissis tribus terminis placitorum dabit pro quolibet termin» unum pariern pro mensa et pullum (off. Syroch: „... pariern et zuemuez ...") . sicut superius est pretactum. Item pro quolibet terminorum pro pabulo auene i. chaufmez." “) „presente domino episcopo (huberij) tenentur seruire cum carnibus ad coquinam;" cf. Beilage II. a. und c. S3) „Jaeklinus pisca tor presente domino episcopo tenetur seruire singulis diebus cum piscibus." ’*) „Domenes Lambardus ... soluit annuatim in fest» Georij si dominus presens fuerit, iiij°r- capones, si vero presens non eilt denarios viij " trugen Wasser zu oder leisteten sonstige Handarbeiten 35). Zu den gewöhnlichen Frohnden zählen wir die Feldarbeiten, Fuhren und Häusfrohnden. So mußten die Hauer zu Drae-sich die dortigen Weingärten bauen, hegen, lesen und den Wein in dcö Bischofs Keller stellen 3G); die Bauern zu Vilingen und tut Amte Nevsaezze die herrschaftlichen Wiesen zu Ocliroglach und Saefnitz mähen und das Heu in die bischöfl. Schcner führen 37); die Gadmaer die Krautgärten hauen, säen, jäten, zäunen, Rüben ausraffen, schneiden, treten und einsieden, auch Heu wenden, rechen und einführen 3S); die von Nevsaezze und Fuerten holten Wein aus der windischen Mark oder wälschen Landen33), den zu Altenlok ein besonders bcstiftetcr Hübner, Vazzarius genannt, insoferne überwachte, als er die Fässer beschaute, besserte und wechselte, wozu er vermöge seines Besitzes jährlich für 20 neue Fässer zu sorgen hatte 4G). Haus-frohnden nennen wir solche, die zur nothwendigen Instandhaltung der bischöfl. Gebäude zu und um Lack gefordert wurden; so hatten die Colonen des 2lntt.ef Nevsaezze Wasser in die Cisterne zu bringen, beim Bau der Vesten, Bad-stube oder des Stalles zu Lack Sand zu führen, Kalk zu brennen und das Holz zu letzterem zu unterlegen 41). Das Hacken desselben kam nicht ihnen mehr zu, sondern war Sache der „armen laewt auz der kaernncr amptdiese allein mußten die „ploechcr chlieben,“ zum Baue der 3 Vesten und anderer Häuser des Bischofs Latten, Bretter und Steine führen 42). Ant vielseitigsten waren die Hand-leistungen der „Gadmaer;“ außer dem schon oben erwähnten hatten sie auch Zäune zu fertigen, Korn zu messen und überzutragen, den Hof der untern Veste rein zu halten, int Winter den Schnee von den Dächern der 5 Hauptgebäude zu schaufeln und die Wege zu letzteren frei zu machen, Brenn- und Zimmerholz zu fiötzen, die Faustpfänder an Vieh bis zur Lösung oder zum Verkaufe zu wahren. Wein in den Keller einzulegen und umzufüllen, die Cisterncn zu reinigen, in die Zimmer und Badstube Moos zu legen it. dgl. mehr 43). Ein Vorrecht, das sich der Bischof wenigstens im Amte ®s) (off. Gadmarij) „(vinitores) qui dicuntur Weinzuvler tenentur seruire presente domino Episcopo in coquinam importando aquam et similia seruicia consueta;" cf. Beilage II. c. s‘) „... tenentur excolere vineas suas ... in Monte et vinum exinde proueniens iuxta antiquain consuetudinom ad celarium domini Episcopi assignare;" cf. Beilage II. a. «’) cf. Beilage II. a. SI) cf. Beilage II. c. *•) „tenentur deduccrc vinum de Marchia vel aliunde si foret neccsse;" cf. Beilage 11 a. *°) „Yazzarius tenet duas (hubas) ratione sui officij et dat de ipsis annuatim pro XX. saginis lagenas nouas et in eueccione uini de Marchia et foro Julii tenebitur vasis et lagenis prouidere ne ex confraccione vasorum aut lagenavum vinum aliquatenus de-struatur." 41) cf. Beilage II. a. “) of. ibid. II. b. ") cf. ibid. 11. c. „Poelan“ reservirte, war der ßlusschank von Getränken; ohne besondere Erlaubniß durfte ein solcher von keinem Unterthan bei Strafe betrieben werden 44). Außer all diesen Gaben und Leistungen bestand noch die Steuer zu Landesbedürfnissen oder auch für jene des Bischofs; sie war in älteren Zeiten gewiß nicht Jahrcs-abgabc, wurde cs aber und hing ganz von des Herrn Willen und Gnade ab 4S). War endlich ein Colone gestorben, so forderte der Official sein Sterbrccht, bett besten Ochsen des Hübners, den s. g. „sterbohsen“ und ein Lamut 46). Dann war die Hube erledigt, wenn nicht der Witwe schon früher der Weiterbesitz zugestanden worden, und nachdem das Mobiliar-Vermögen ohne Rücksicht auf vorhandene Erben vertheilt war; den einen Theil nahm sich der Bischof, bett zweiten behielt die Witwe, für den dritten las die Kirche Messen zum Heile des Verstorbenen und jetzt hatte die arme Seele die Ruhe 47). Beilagen. I. Bestiftungs-Vorschrift. Nota quod in institucionibus prirno uocandus est Sententihtor . vorsterius . Nuncius . et preco . ac ceteri officiates . et dicendum est vni . uoca luos subditos . primo iura requisitus de omnibus dicere ueritatern . postquam iurauit. uoca unum de tuis subdilis . quo facto queratur sub facto iuramento.utrum sit file bonus colonus . et utrum sit soluendo . et si sit de familia ecolesie . et uxor sua. si habeat filios adullos qui possint colere . si plus habeas quam unam liubarn . et si inter suos uicinos sciat aliquem insufficientem ad culluram . et aliquem ualentem pro cul-lura . siue ille sit Praeznich siue alius quicunque. Si sciat aliquem qui contraxerit extra familiam. Si aliquis nemora pascua uel compascua quecunque ad dominum cpiscopum specialitet’ pertinentia indebite succidat. depascat. uel aliud seruicium eidem domino episcopo debitum subiciat. Item de seruicio quantum seruire debeat in frumento in dena-riis nouis uel ueteribus . in harreht, weinstiur . schillingo. porco . ouibiis sancti Georii. in frumento sine estimacione. uel cum estimacione . et denariis post fruges . et iure illo quod uocatur Poklon . et quid et quot scapulas. Item quid iuris habeat Officials . sentenoiator et Notarius qui recipit schillingos . et alia suprascripta iura . quid iuris Scultetus habeat vorsterius . et Nuncius et preco. Item queralur si ueri limites in circuilu prediorum obseruenlur. “) „in isto officio nullus propinabit nisi de special! licencia offi-cialis, qui ucro secus fecerit . soluet unam Marcam." *’) „steuram ad graciam domini" heißt es durchgchends. “) „si aliquis huberius deccsserit ab eodem requiretur ex iure pro sterbochsen melior bos quem habuerit . et frischingum . uel xij. denarii . si frischingus haben non polest." '*') cf. oben Note 7. Si predia antiquitus plus uel minus soluerint. Si sciat aliquos qui furentur accipitres uel alias aues ad mensam domini episcopi spectantes *). Similiter de piscatoribus non statutis. Item de huobis soluentibus xl. denarios, Item de Molendinis et locis Molendinorum ubi com(m)ode fieri possent. Item qui directe uel indireote infeodati sint. Item si aliqui sint qui teneant racione alicuius nobilitatis aliquas huobas. Item quid scruierit in carnibus . pullis et ouis. Item qualiter šeruire debeant carpentarij . vena-tores . piseatores . fabri . et omnes alij possidentes huobas sine seruicio . racione aliquorum seruicioruim . et si in absencia domini episcopi aliquid seruiant. Item si aliqui sint qui resideant in prediis aliorum dominorum. Urbar v. 1318, f. 151 b. — 152 a. 15. R. Pflichten der Colone n des A mtcs „Newesaezz.“ Dez Ersten zwo sand Gorgen tag fuer den frisehingk achtzehen Aglayer, ze sand Michels tag fuer das harrecht acht aglayer, mit den tzwain Lantgericht pfenning, vnd Choercn aincr mer ainer miner, alz sich in dem Chasten-puech eruindet, ze sand Marteins tag fuer das svvein viertzehen aglayer, Stewer ze geben naclis herren genaden, vmb wein an dye march vnd liegen wachen nach ewrn genaden, Wenn ier mit haus hie gesezzen seyt wann dye rechte zal an vns chumpt von dem vihar, so sullen wier ouch mit Chuchenflayesch dienen, vnd Zimmerholcz von dem wazzer bey Buerchstal fiteren, Auch sulln wir sand fucren, wann man an ewern vesten, Marstall vnd Pad-stuben iclitz pawn wil, Ewer wyesen bey vns gelegen main vnd in eweern Stadel fiteren, auz ewerm Marstall mist aulf evvern Chraut garten vnd holfackcher fueren vnd denselben hofakcher zaewnen, Wanne man zwe den vesten oder anderrn ew'erm pawe ainen Chalch legen wil, alz paid man den antziendet, die weil vnd der prinnet, suellen wir dy stoekch hin zwo legen, aber nicht abhaken noch anders nichlz dalzwe, vnd sullen dye hirilzvve legen vor vnd nach alz uil vnd man bedaerffe, vnd damit nicht sawemen, Nach sand Veyds tag auzz vnserm egenantem ampt fuemflzigk hucblawet, yeder syeben fuederl grazz oder halmhawe in ewrm Marstall fueren, vnd der selben ewcrm purgrafen aulf dem Tuern yegleiher ains, Ewerm Amman der selben fuderlein suenderleichcr xlvj. vnd ze vasnacht ain huen, wer aber dez nicht hat, der ist ledigk, Wir suchen oüch wazzer fueren in die tzistern, wann dez noetduerfft ist. Urbar v. 1318, Schrift vom Ende des Jahrh., ___________________f. 157 a. *) Hieher gehört eine Stelle a. f. o., Welche über diese Vögel und ihre Jagd Andeutungen gibt: Nota hie loca ubi semper sunt requirenda Pcnniludia . Primo accipitres querantur in Radis, Dobravnitz, Chotwosche, Carnitz et in der Zaeuritz. Item Nysus querantur in der Sytein Dobravnitz, Clade, Radis, Zaevr, Chotwosche, Selein apud Symonem, Fvndaevl, Smolewe, Zauritz, in liiis nouem locis." II. ?». Pflichten der Colonen aus dem „Chaernnacr“-2tmte. So suchen wir armen lawet auz der „kaefnner Ampt“ dez ersten dienen ze sand Jacobs tag, vnser sind ain vnd Achtzigk blieben, yegleicher fuer den schilling fuemf vnd dreizzigk aglayer pfenning, Dar nach zwe sand Michels tag fuer das harrecht yedleiher acht aglayer, vnd ewerm Amman yegleiher ain •chauffmezz Rokken, ains habern der Statmazz ze Lok, vnd wann man (an) ewrm oebern Turn ichtz pezzern wil, dar zw sein wir schuldig ze geben, fueren tragen Latten, Ranen, Fretter vnd Stain, alz uil vnd man der bedarff, Auch siiellen wier zwe ewcrm Marstall, Padsluben, Latten geben vnd aulf ewer nider vestt, Flaeschperich in dy Chuechen geben aber Chuechen-(lacsch nicht noch dhain ander froen nicht, dann a lain ploecher chlieben ze allen drein vesten, Marstall vnd Pad-stueben, Ouch sullen wir ewrn genaden yeder man nach seinen staten alz uil vnd aulf in gelegt wiert ze sand Gorgen tag Rokken vnd habern geben, vnd stewr nach genaden. ebendas., f. 157 t>. II e. Pflichten der Colonen des „Gadmaer“-3ImteS. So sullen wir arm La wet in dem Gadmerampt dienen alz her nach geschriben ist, vnser sind Newen vnd tzwain-tzik huben, vnd der selben dient aine dem Gadmer ledich-leihen also daz er das Ampt verwesen sol, vnder den andern sind Izweliff ze Drasisch die ze sand Merteins tag yegleieluwv gebeut tzwen vnd draizzichk pfenning vnd ewer tzwelff Weingarten da sclbs gelegen pawen, ablesen, prezzen, behucten vnd in eweern weincheler fueren vnd tund dhain froen nicht, aber stewer nach ewern genaden ze geben, vnd dye andern sechtzehen hueblewet dienend mich alz dy vorgenanten yedleichew. xxxij. pfenning, vnd der selben ayner sol dannoch iaerleihen ain swaygen mit vier vnd tzwainlzik haubten ventz auff sand Merten tag verwesen, vnd da von ewerm Schreiber vnd Amptman von sand Gorgen tag, waz dy pringen mag, dienen vnd der selb eWer Amptman sol ewe mit sand Gorgen recht fuer ycgleichs haupt XX aglayer pfenning veranlbuerten vnd verrayeten, Wier sullen oucch allesampt wenne ir mit haus hie seyt ze Lok gesezzen in ewer kuechen vnd pfister dienen, vnd die vorgenanten xvj. sullen alle ewer chrawetgarten ha wen, säen, gelten, zawenen, Rüchen auzzraeffen, ein fueren besneiden, in dy vas legen, Chrawet syeden, mit Dornach die zinnen an den Parkan ewrer vesten belegen, preunholtz vnd zimmerholtz auz stützen, Ploecher ab dem wazzer pey der Pfaerrkirchen fueren, An den vesten Marstal vnd Padsluben daecher den snee abscharren vnd die weeg da pey raumen vnd den hoff in ewrer nidern vesten cheren, ebneren vbermezzen vnd vbertragen, huerde in ewern Chaeschasten zevvenen, hawe auz Pawmgarten rechen vnd wandten, vnd in ewern stadel fueren, mich ander ewer haue von ewern wisen in ewerm stadel in den walden legen, allevve psa nt von vi«he dye vmb exver recht genoinen wcrdent xxiiij°,r- (tag) behalten vnd füren, dar nach sol man dy losen oder verchauffen, Wenne man amen clialch legt, so sullen wir ain prust-wcr da fuer machen, daz von der Stoech lauiF wegen der chalch nicht zerbrochen oder verirrt werde, Wenn man ien ableschet, so sullen wier i«n heimsten, daz er sich nicht wider an zuendet, Ewern wein ab der march in ewern weincheller ablegen vnd abgiezzen, Ewer tziztern in den Vesten raws men, wanne des notduerfft ist, aber wazzer dar ein nicht fueren, zw ewern vesten Wildenlok vnd nidern veste Marstal Padstueben vnd fropn Mud pretter fueren, wanne dez notduerfft ist daz man dar an ichtz pezzcrn sol, In ewrm Weingarten, Chemnaten genant, 'suchen dye sechtzehen huben yedleiher cc. stechken dienen, ewrm Amman fuer den Sterbochsen nuer XXX. pfenning geben, alle evver Stuben vnd padsluben mit mies besorgen, In ewer nid er froen Muel standen fueren. eScnbnfi, f. 157 b. — 158 a. Zur Auffindung des Jahres nnb somit der Antwort für die aufgeworfene Frage bieten und die im Briefe genannten Personen den besten Anhalt 1), den sichersten aber die Nennung des Dccans. Dieser ist Geröll v. Tessen-berg, welcher in der ersten Hälfte des Jahres 1301 zur Dccanic gelangte und dieselbe bis 1306, wo er abdichte, behielt 'ch. Für den Zeitraum, in welchem der Brief geschrieben worden, können wir also nur die 5 Jahre von 1301 — 1306 annehmen; um aber das betreffende Jahr zu rathen, müssen wir ans den Inhalt des Documented näher eingehen. Vor Allem ist hierbei der Ausdruck „ad expedicionem conuocati“ festzuhalten. Es wird wohl Niemand läugneu, daß bei der Stellung der Herzoge von Kärnten damit nur ein Feldzug des Königs gemeint sein und daß nur König Albrecht dieselben zur Mitwirkung aufgefordert haben könne. In das genannte Lustrum fallen aber nicht weniger als 3 Feldzüge Albrechts und ihr jeweiliger Beginn ordnet sich, wie folgt: Zur Früge Mch km Aller der frühesten Papier-Mlmnden. Von Prof. J. Z ah n in Prcßburg. In Nro. 3 des „Anzeigers für Kunde der deutschen Vorzeit" (1860) und daraus in dein September - Hefte der „ Mi11hell. d e s htsto r. Vereins f. K r a i n “ ist eine Urkunde Bischof Enicho’s von Freifing (1283—1311) abgedruckt, welche der Herausgeber Dr. Freiherr Roth v. Schreckcnstcin „genauer Nachforschung" empfiehlt. Dieses Document ist nämlich auf Papier geschrieben, nur mit Orts - und Tages -, nicht aber auch mit dem Jahrcsdatum versehen, und bietet somit einen interessanten Stoff „znr Frage nach dem Alter der frühesten Papier-Urkunden." Genau betrachtet, wird dieses Schrift stück die Frage in ihrer engeren Begrenzung nicht lösen, sMxx,, beim königlichen Heere in Regensburg befand 4). da in diplomatischer Beziehung zwischen Urkunden und Briefen unterschieden werden muß, für den erweiterten Kreis derselben jedoch kann ihm seine Bedeutung nicht abgesprochen werden. Nebst dem paläo g r a p h i schen Interesse haftet ihm indeß noch rein historisches feinem Bruder Otto entstanden war 5), so daß von einer an; nach dieser einer Seite hin will ich versuchen, das Document zn erörtern, womit denn auch die Lösung der gestellten Frage gleichzeitig gegeben ist. Der Bischof theilt in dem Schreiben, ddo. Lack 13. August, dem Dccanc G. und dem Capitel zu Innichen mit, daß die Herzoge von Kärnten zum Kriege einberufen (ad expedicionem conuocati), von Kärnten und Krain ans über Jnnichcn oder dessen Gebiet ziehen würden und ermahnt denselben u. s. tu., sowohl die stiftischen als die bischöflichen Unterthanen davon zu benachrichtigen, damit sie ihre Habe, für welche sie etwa fürchten zu müssen glaubten, rechtzeitig in Sicherheit brächten. 1301, Mai, gegen den Pfalzgrafcn Rudolf und Erz- bischof Gerhart von Mainz; 1302, Sept., gegen Erzbischof Wiebolt von Köln; 1302, Nov., gegen Erzbischof Diether von Trier; 1304, Aug., gegen König Wenzel II. von Böhmen; 1303, Sept., gegen Graf Eberhart von Württemberg. Daß die Kärntner Herzoge zu den beiden Feldzügen des Jahres 1302 ans dem fernsten Südosten nach dem äußersten Nordwesten des Reiches gerufen worden sein sollten, ist mindestens unwahrscheinlich,- zumal ein solcher Schritt durch den vorhergehenden Sicgcszug des röm. Königs gar nicht gerechtfertigt erschiene. Die Annahme des I. 1304 schließt sich wieder dadurch aus, daß erwiesener Maßen Herzog Heinrich bei den Unterhandlungen mit König Albrecht, die int Jänner 1304 zu Wien stattfanden, seine Betheiligung an dem böhmischen Kriege verweigerte3) nnb Bischof Enicho zur Zeit der Datirung seines Briefes sich nicht zu Lack, Gegen die Annahme des I. 1305 spricht aber die entschiedene Spannung, welche nicht allein seit dem böhmischen Kriege zwischen König Albrecht und Herzog Heinrich von Kärnten, sondern im I. 1305 selbst zwischen diesem und ’) Den weitesten Spielraum zur Combination gäbe die Regiernngs-zeit Bischof Enicho's; denselben verengert indessen bereits der Ausdruck „duces Carinthie," der nur von Nov. 1295 — Mai 1310 gebraucht werden konnte; Herzog Mainhard starb nämlich 1295 und seine Söhne regierten zusammen, bis seit dem Tode Ludwig's (1305) und Otto's (1310) nur Heinrich mehr überblieb. s) es. Sinnacher III. 477, Tinkhauser: die Diöeese Bripen I. 465; sein Vorgänger Marquard war ernt 13. März 1301 gestorben. ’) Böhmer: Regesten, Additam. seeund. p. 498, Lichnowsky II. 255. *) Böhmer: Regesten, 239. s) Die beiden Brüder scheinen sich nach dem Tode ihres Bruders Ludwig, vielleicht der Erbtheilung wegen, überwerfen zu haben. Während Heinrich vom kön. Schwager sich entfernt, sucht Otto einhelligen Bethätigung in Albrecht's Interesse, wie uns der Brief annehmen läßt, gar keine Rede sein konnte. Sonach bleibt uns nur das I. 1301, d. h. die Annahme, daß die Kärntner Herzoge in dem ersten Reigen des Kampfes zwischen dem röm. Könige und den rheinischen Kurfürsten, also wider den Pfalzgrafcn Rudolf oder den Erzbischof Gerhart von Mainz sich bethätiget haben müssen. Allerdings wissen davon weder unsere einheimischen noch die fremden Annalen und Chroniken, noch der sonst so redselige steierische Olakar zu erzählen, der doch weitläufig genug berichtet, wie wacker die Kärntner 1298 unter Herzog Heinrich sich geschlagen. Durch dieses Schweigen wird aber die Thatsache selbst nicht ganz beseitigt. Aus vorliegenden Urkunden ist zu ersehen, daß in den Monaten Juli —December des Jahres 1301 Bischof Enicho sich in Kärnten und Kram aufhielt. Zwar erscheint er in denselben nicht direct, als Aussteller oder Zeuge, weil deren Natur ein solches Auftreten ausschließt, aber gerade diese, so wie die Personen, welche die Urkunden fertigten, dann jene, welche sie bezeugten, führen darauf, daß Enicho bei deren Ausstellung wenigstens zugegen gewesen. Geschäfte dieser Art, mit so hochstehenden Persönlichkeiten als Fertigern und Zeugen, wurden wohl nicht leicht vorgenommen, ohne daß der Bischof selbst dabei gewesen wäre6). Es spricht mehr als die Wahrscheinlichkeit dafür, daß Enicho im Jahre 1301 am 13. August zu Lack sich befunden habe. Nicht genug an dem, besitzen wir aber doch noch eine Urkunde, welche uns über die Betheiligung der Kärntner Herzoge an den Ereignissen dieses Jahres am Rheine in's Klare bringt. Dieses Document ist abermals ein Brief, doch so sehr urkundlichen Inhaltes, daß er nahezu geeignet wäre, dem Wunsche Röhrn er’s nach Kenntniß des Friedens-Vertrages zwischen König Albrecht und dem Pfalzgrafcn zu genügen. Es ist dieß der Brief Nr. 314 der „Summa curiae Regis« 7), welchen deren Herausgeber Dr. Stobbe irrigerweise auf das I. 1276 bezieht 8). Wegen seiner mehrfachen Bcdeutting lasse ich ihn hier seinem ganzen Inhalte nach folgen: „Scientes quod de succcssibus noslris et proccssibus rumorcs iocundos audire veslros deleclat affeclus, hjis novis vestra desideria recreamus, quod corporis sospi-tate fruimur et in omnibus agendis nostris et Imperii diesen auf; ja, cs ist nicht unwahrscheinlich, daß er, wenn auch nur für sich, an dessen Seite den württcmbcrgischen Feldzug mitgemacht habe. Wenigstens finden wir ihn beim Friedensschlüsse mit Albrecht zu Nürnberg (17. April 1306). Welcher Natur aber der Beiden Verhältnisse zu Herzog Heinrich gewesen, geht ans der Urkunde hervor, welche der röm. König dem Herzoge Otto ebendaselbst 3 Tage zuvor ausstellte; darin gelobt er demselben, daß er ihm wolle „beholfen vnd gestendik sin ze allen sinem recht vnd ze verleiben sin vnrecht vnd ime gonstik vnd genedik ... sin ze allen dingen." Lichnowsky, Regesten 1. p. 290, Nr. 19. •) Die Urkunden sind: 1301, 2. Juli, Lack. — Graf Mainhard von Ortenburch vergleicht zwischen Bischof Enicho und Wcrnher v.Lock. — 1301, 10. Nov., Frisach. — Heinrich v. Silbcrbcrg verkauft dem Bischof Enicho sein Lehen zu Altdorf. — 1301, 8. See., Lack. — Graf Hermann v. Ortenburch vergleicht fid) mit Bischof Enicho wegen seiner Hcimstenerforderung ans ein Schiedsgericht. — Die Originale sämmtlich im Ion. baicr. Reichsarchivc. — Die intcrccdirendrn Personen der ersten Urkunde waren Graf Enicho Propst von Wörthsee, Graf Enicho Propst von Jnnichcn, Graf Rutger von Montfort, Chorherr v. Chur, Graf Heinrich von Jagbcrch u. s. w. divina providencia prosperamur. Speciellster autem nove-ritis, quod R. dux Bauwarie exigentibus sue rebellionis excessibus , rnultis incommodis lacessilus et iacluris vexa-lus, ne omnino deficeret, a rebellionis sue resiliit errore, noslre gracie se conformans, quem suadentc sanguinis unione, refovere pocius quam perdere decernentes, ipsum ad puram et perpeluam concordiam secundum nos tri et Imperii honoris decenciam duximus admittendum, ila quod inter cetera forme reconciliacionis insert a idem R. et frater suus L. Duces nobis et Iiberis nostris contra quamlibet personam et in omnem evenlum Imperio dunlaxat quoad iiberos nostros excepto, dum opus fuerif, tolls suis viribus fideliter adherebunt. Quod eciam e convirso Imperio et vobis exclusis, liberi nostri mernoratis ducibus fa cere tenebunlur. Porro licet in hiis et in aliis Imperii guber-naculis dispensatio superna nobis indignis provideat, de nostrorum tarnen amicorum, quibus exponere secure pos-sumus inentein nostrum prescncia gratulamur. Grates ergo Sinceritati vestre super eo referimus c o p i o s a s, (] u o d illustre m H. d u c e m fra trem vestruni decent!, s i c u t audi vimus, expedi l u m m i lic i a ad a m p 1 i a n d u m victor iosum nostru m excrci t um e t gerendum nobiscum bellum justicie transmittere voluistis, cuius adventum, si qua forte adbuc difficultas v e 1 impedimenta retardant, peti mus, quale n u s o b s I a c u 1 o tali s u b 1 a t o , e x p e d i c i o n e m suam et processum ipsius ad nos, quern cot-tidie p r e s to 1 a m u r, stud eat is celeritate quali-bet promo vere, consulcius altendentes, quod nostre sublimilatis augmenta vobis ad incrementum glorie pacis et. commodum perpeluum redundabunt. Ducibus Kari n t h i c. “ Wir sehen, daß dieses Schreiben den Kampf mit dem Pfalzgrafen Rudolf Herzog von Baiern betrifft, daß zur Zeit desselben der widerspänstige Kurfürst sich bereits unterworfen batte (was um die Mitte des Juli geschehen °), daher dieses Schreiben auch in die nächste Zeit darnach zu setzen ist), daß die Kärntner Herzoge bereit standen, ihren Bruder Heinrich dem Könige zu Hilfe zu schicken, daß aber verschiedene Schwierigkeiten den Aufbruch desselben verzögert hatten. Man vergleiche nun das Datum des Briefes Enicho’s mit jenem des Königs Albrecht, die hier erwähnte Kriegsbereitschaft und dort den positiv als nächstens erfolgend oder bereits erfolgt angezeigten Auszug, und turnt wird nicht mehr zweifeln können, daß die Herzoge von Kärnten 1301 dem röm. Könige am Rheine beigestanden, d. h. daß der Brief Bischof Enicho'« in das I. 1301 und i n kein anderes zu setzen fei. — Preßburg, 1. Jänner 1861. ') Arch. f. K. oft. GO. XIV. p. 376. *) ibid. p. 314; eine gleiche Irrung waltet bezüglich Nr. 315 vor. Bei beiden Briefen wäre ans dem Inhalte leicht zu erkennen gewesen, daß sie auf König Rudolf's Zeit nicht passen können und beiNr.314 — also unserem Beweisstücke—übersah llr.Stobbe die Kanzleinote „ducibus Karinthie," welche vom Kanzler dem Entwürfe jedes Schreibens zur Notiz des Ansfertigers und Rein-schreibers bezüglich der Ausführung des vollen Titels des Adressaten? am Ende beigefügt wurde. Bon „ducibus Karinthie" sonnte man 1276 gar nicht sprechen. °) Böhmer: Regesten, p. 226. Nr. 349. Druck von Ignaz v. Kleiumarir Sf Fcdor Bamberg in Laibach. Mittheilungen des er eines für Stein im Februar 1861. Redigirt von dem Secretär und TeschaftSleiter, k. k. Finanz -Conripisten August Dimitz. Inhalt: Zwei Briefe Dobrowsky's an Valentin Vodnik aus den Jahren 1806 und 1808. (Originale im Laibacher stand. Museum.) — Urkunden-Regesten an« dem gräflich Auersperg'schen Archiv in Auersperg. (Forts, folgt.) — Fortsetzung der Auszüge aus P. Bianchi's »Documenta historiae Forojulicnsis saecull XIII. Ab anno 1200 ad 1299.« — Vereins - Nachrichten. (Schluß folgt.) Zwei Driest Dobrowsky's an Valentin Vodnik aus den Jahren L8